1871 / 132 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Oct 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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gen worden. Jn Calahorra und Rudela verweilte derselbe einige Zeit. Der Empfang zu Logrono war schr glänzend und die Zusammenkunft mit dem General Espartero, dessen Anrede die lebhaftesten Akklamationen hervorrief, sehr herzlich.

30. September. Gestern fand eine Sihung des Ministerraths statt, in welcher, wie die »Correspondenzia « berichtet, der Beschluß gefaßt wurde, die auswärtige Schuld nicht zu besteuern, dagegen die inländische Schuld, sowie alle Werth- papiere , Schaßscheine einbegriffen , mit einer Abgabe von 10 Prozent zu belegen. Der A ne des hat dem Minister- rathe ein Memoire über die Finanzlage des Staates und den Entwurf des Budgets vorgelegt, welches er in den ersten Tagen der nächsten Woche in den Cortes einzubringen beabiichtigt. Das amtliche Blatt wird morgen ein Dekret, betreffend die Be- steuerung der Gehalte von Staatsbeamten, veröffentlichen. Die Höhe dieser Steuer soll bei Gehalten bis zu 8000 Realen auf 12 Prozent, bei Gehalten von 9000 bis 40,000 auf 15 Prozent, bei allen höheren Gehalten auf 20 Prozent festgeseßt sein. Die Frage bezüglih der Beseßung des Präsidiums der Cortes ist noch unentschieden. Die Verhandlungen dauern noch immer fort.

Bei dem gestrigen Zusammentreffen des Königs mit Espartero in Logrono sagte leßterer in seiner Anrede: »Mein Schwert is stets bereit, die Freiheit und den Willen des Volkes zu vertheidigen. Wenn es nothwendig ist, wird mein Schwert ras der Scheide entfahren, um der Armee und der Miliz zu helfen, die Dynastie Savoyens zu vertheidigen. «

Ftalíiez- Rom, 30. September. Der französische Ge- shäftsträger Graf d'Harcourt ist gestern nach Paris abgereist und wird etwa 2 bis 3 Wochen von hier abwesend sein.

Dur Königliches Dekret wird die vom Prinzen von Carignan präsidirte, 1862 begründete permanente Lan des- vertheidigungs-Kommission aufgelöst.

Die Königin von Dänemark ist am 27. September in Venedig angekommen, um von dort über Brindisi und

Corfu nach Athen zum Besuche ihres Sohnes, des Königs von Die Königin der Niederlande

Griechenland, zu gehen. Turin, 1. Oktober.

ist nah Neapel abgereist.

Türkei. Konstantinopel, 29. September. Jur Auf- ellung des Budgets is} cine Kommission eingeseßt worden. uch die Civilliste will der Sultan si beschränken lassen. Der

Großvezier unterhandelt mit dem Vizekönig von Aegypten, um dessen völlige Aussöhnung mit dem Sultan herbeizuführen.

Der tunesische Gesandte Cosunoli wurde vom Sultan in langer Audienz empfangen.

Der neue Scheik-ul-Jslam gedenkt große Reformen im Mahomedanis8mus durchzuführen.

Der Großvezier benachrichtigte den neuen Patriarchen, daß ihn der Sultan mit allen den fremden Gesandten zukom- menden Ehrenbezeigungen empfangen werde. L

30. September. Die Cholera trat wieder heftiger auf, da sich bedeutender Mangel an Trinkwasser eingestellt hat.

Serajevo, 29. September. Der Großvezir hat in Folge der Proteste bezüglich der rumelischen Eisenbahngesellschaft den Verkauf der Waldungen innerhalb des bosnischen Egalets suspendirt. Der neue Gouverneur von Bosnien, Assim Pascha, wird, wie es heißt, die Autonomie erweitern und überall hrist-

liche Beamte anstellen.

Rußland und Volen. St, Petersburg, 29. September. Der Fürst Namza-Mirza-Eschmetiddorle, Oheim des Schahs von Persien , wird in Tiflis erwartet. Derselbe reist über Enzeli und Baku.

Nach einem dem Kaiser bereits zur. Bestätigung vor- liegenden Projekt des Kriegs-Ministeriums, sollen noch 60 neue Feldbatterien zu 8 Geschüßen errichtet und dadurch die Feld- Artillerie um "/, ihrer bisherigen Waffenmacht verstärkt werden.

30. September. Die Prinzen Romano w sti, Herzoge von Leuchtenberg, Eugen und Sserge] Maximilianowitsch sind am 26. September aus Podolsk nah Moskau zurückgekehrt. iz i

Die Sigzungen des Reichsraths werden, wle der »M. J.-« geschrieben wird, am 2. Oktober beginnen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 26. Sep- tember. Der König is am 27., die verwittwete Königin am 28. eingetroffen. Der Herzog und die Herzogin von Ostgothland werden in den ersten Tagen des Oktober nach der Hauptstadt zurückkehren.

Dánemark. Kopènhagen, 28. September. Der Handels- und Seeverkehr zwischen den seeländischen und schonischen Küstenorten hat zufolge einer zwischen Dänemark

und Schweden abgeschlossenen Uebereinkunft nunmehr ein solche Erleichterung und Vereinfachung erhalten, wie sie \ich als dringendes Bedürfniß längst herausgestellt hatte. Die gestrige Nummer der »Geseßzeitung« bringt cine unterm 29, September ausgefertigte Deklaration darüber, und wird u. A. darin festgestellt, daß dänische und s{wedische FaLtrzeuge und Böte jeder Größe und Beschaffenheit auf beiden Seiten des Sundes so behandelt werden sollen, als ob sie zwischen inländischen Häfen gingen. i auc | unwesen zu steuern , werden die dänischen und s{wroedishen Zollbeamten künftig unaufgefordert zusammenwirken. Eine Uebereinkunft, betreffend weitere Erleichterungen in der Küsten- {hifahrt, sind ferneren Verhandlungen vorbehalten.

Afrika. Dic jüngste Pos von der Westküste Afrikas per Dampfer »Congo« bringt aus Old Calabar die Nachricht, daß daselbst große Aufregung herrscht in Folge der Anwesen- heit ciner großen Anzahl sogenannter »Blutmänner«, die auf das Ableben des Königs Archipony 11. warten , um die üblichen

Menschenopfer zu vollzichen. Die Eingeborenen , heißt es, |

scheuen si, die Oelmärfte zu besuchen, aus Furcht, von diesen Blutmännern ausgeplündert zu werden , die Mangels gehöri- ger Beschäftigung sich mit dem Räuberhandwerk befassen. Die europäischen Missionäre warten den Stand der Dinge ab und find der Ansicht, daß fie im Stande sein werden, Blutver- gießen zu verhindern, sollte die übliche Massacre beabsichtigt werden. In Monrovia wurden am 19, August der Postmeister und Zolleinnehmer Mr. Finlay ermordet. Mit Ausnahme der Goldküste, wo die Pocken grassiren , ist der Gesundheitszu-

stand der Küste ein befriedigender.

Vereiusthátigkeit.

Die Kaiser Wilhelms-Stiftung für deutshe Jnvaliden bezweckt nach dem von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen genehmigten Statut 1) den im Kampfe gegen Frankreih oder in Folge desseiben durch Verwundung oder Krankheit

ganz oder theilweise erwerb: unfähig gewordenen Kriegern der deutschen F

Land- und Scemacht, 2) den Angehörigen der in diesem Kampfe ge-

fallenen oder in Folge desselben gestorbenen oder ganz oder theilweise F

erwerbsunfähig gewordenen Krieger nah Bedürfniß Hülfe und Unter-

stüßung zu gewähren. / N , Beamten, Aerzte und anderea Personen, welche bei Ausübung ihres Berufs im Kampfe, im Krankendienste oder sonst im Felde eiwerbs- unfähig geworden, beziehungsweise bei oder in Folge solcher Berufs- ausübung gestcrben sind. Ausnahmeweise kann auch Solchen, welche noch nicht erwerbsunfähig geworden sind, Unterstüßung zu dem Zwecke gewährt werden, um sie vor dem Eintritte der Erwerbsunfähigkeit zu bewahren. Die Unterstüßungen können sowohl einmalige wie fort- laufende, unmittelbare als mittelbare sein, für bedürftige Kinder au in Vermittelung unentgeltlicher Verpflegung, Erziehung oder Unter- rihtsertheilung bestehen. Die Siifiung erhält ihre Mittel durch die ihr zugewendeten einmaligen Gaben und fortlaufenden Beiträge. Die gemeinsamen Angelegenheiten der Stiftung werden dur einen Gesammtvorstand und einen Verwaltungs-Auss{huß wahrge- nommen, welche ihren Siß in Berlin haben. Dem Gesammtvor- stande steht die obere Leitung der Stiftung zu. Derselbe besteht unter dem Vorsiße Sr. Kaiserlichea und Königlichen Hoheit des Kron- prinzen oder cines von demsclben ernannten Stellvertreters aus 68 Mitgliedern, von welchen 1) 17 durch das miitelst der Uebereinkunft

der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter F

Krieger vom 20. April 1869 gegründete Centralkomite dieser Vereine aus seinen dem Preußischen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger angehörenden Mitgliedern, 2) 17 durch den auf Grund des Statuts der Victoria-National-Tnvaliden-Stiftung vom 10. September 1866 bestehenden geschäftsführenden Nuss\ch{huß dieser Stiftung aus seiner Mitte und 3) 34 durch die der Kaiser Wilhelm®- Stiftung angehörenden außer preußischen Vereine gewählt werden. Den außerpreufischen Vereinen bleibt es überlassen, über die Aus- übung dieses Wahlrechts sich zu einigen. Bis solches geschehen, sind die außer oreußishen Mitglieder des Gesammtv orstandes zur von dem unter 1 genannten Centralkomite, zur Hälfte von dem ge- {äftsführenden Ausschusse der Victoria-National-Juvaliden-Stiftung zu wählen. Der Gesammtvorstand tritt alljährlich mindestens einmal ur Entgegennahme des Jabresberichts und der Jahresrechnung ín öffentlicher Sißung und außerdem, so oft erforderlich, zusammen. Der Verwaltungs-Aus\chuß führt die Ge‘chäfte der Stiftung und vertritt dieselbe nach Außen. Ex bestcht aus einem Vorsißenden, welchen das erste Mal der Protektor ernennt und mindestens 24 von dem Gesammtvorstande zu wählenden. Mitgliedern, welche zu einem Drittel den preußischen Mitgliedern des Central Komites der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger, zU einem Drittel dem geshästsführenden Ausshusse der Victo:ia-Na- tional-Juvaliden-Stiftung und zu einem Dritiel den außerpreußischen Vereinen der Kaiser Wilhelms-Stistung angehören sollen, und sämmbk- lih der Bestätigung des Protektors bedürfen. Bei späteren siatuten-

mäßigen Aenderungen des Personals des Verwoaltungs - Ausschusses [F erfolgt die Bestätigung durch den stellvertretenden Protestor, nachdem F die desfallsige Anzcige an den Protektor gelangt is. Aus den rits |

gewählten und bestätigten Mitgliedern werden zwei Stellvertreter des Borsißenden; ein Schaßmeister und vier Schristführer von dem stell vertretenden Protektor ernannt. Alle drei Jahre {idt ein Drittheil

Um auch dem Schleichhandel- j

Den Kriegern sind glei zu achten diejenigen |

Hälfte

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der Mite lieder aus. Die beiden ersten Male werden die Nusschei- denden durch das Loos bezeichnet. Die Ausgeschiedenen sind wieder wählbar. Für die Zeit bis zum 1. Juli 1872 werden die Mitzlieder des Verwaltungs - Ausschusses in der Weise bestimmt, daß das Cen- iral-Komite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger und der geschäfisführende Auss{uß der Viktoria: National-Jnvaliden-Stistung je 12 Mitglieder wählen und zur Bestätigung in Vors{lag bringen, von welchen je 4 den nicht- preußischen Theilen des Deutschen Reiches angebören sollen.

Die Aemter der Stiftung sind Ehrenämter und werden ohne Entgelt verwaliet. Es bleibt jedoch vorbchalte, die exforderlichen Bureaubeamien anzunehmen, deren Bezüge, sowie den sopnfiügen Ber- waltungsaufwand der Verwaltungs-Ausshuß festseßt,

Die Wirksamkeit der Stiftung erstrcckt sich Über das ganze Gebiet des Deutschen Reiches. Behufs Erreichung des Stiftungs8zweZes in den cinzelnen Theilen dieses Gebietes werden Vereine, welche der Stifiung für bestimm abgezrenzt?e s tliche Bezirke auf Grund des gegenwärtizen Statuis sich anschtießen wollen, durch Veschluß des Verwaltung®-Auêschusses in die Stiftung aufgenommen.

Die Vereine haben innerhalb ibres Bezirks für die Er- füllung des Stiftungszweckes8 zu sorgen und die dazu erfor- derlichen Militel durch Sammlung von Beit: ägecen aufzubringen.

Im Uebrigen sind die Vereine ohne Rüdcksicht auf ihre größere oder geringere Autdebnung in ihrer Selbständigkeit und in ihrer Wirksawfkeit unbeschränkt, Sie disponiren über ihre Miitel und be- stimmen die aus denselben zunächst zu besireitenden UntersiÜßungen in ihren Bezirk:n. Jhre innere Einrichtung ist ibrem freien Ermessen überlassen.

Mittelst des Centralfonds soll die Stifiung in den Stand geseht werden, jedem Einzelnen, welcher in dem Kampfe zur Sicher- heit der ganzen Nation Leben und Gesun?! heit eingeseßt hat, in mög- lis gleih:r Berücksichtigung des Bedürsnisses die Fürsorge Aller zu- zuwenden. Demgemäß sind a) bei den Unterstüßungen, welche der Verwaltungs-Aus chuß unmiitelbar aus dem Centralfonds® an cinzelne Personen bewilligt, vorzugsweise folcke Hülfsbedü: ftige zu berüdsiti- gen y welche der Fürsorge eines besondern Vereins entbehren ; Þb) den- jenigen Vereinen, welche nicht genügend eigene Mittel besißen, um die erforderlichen Unterstüßungen in ihren Bezirken gewähren zu können, nach Ve rhältniß des Bestandes und des gesammten Bedarfs, ZU- \hüsse aus dem Centralfonds zur selbständigen stistungsmäßigen Ver- wendung zu überweifen

Behufs der weiteren Auszleihung hat jeder Verein, dessen Ein- nahmen seine Augaben übersteigen, einen entsprechenden Theil der ersieren zu reservircen. Am Schlusse eines jeden Jahres wicd der Bctrag dieser Reserve dem Verwaltungs-Ausfhusse angezeigt, welcher darüb-x nach Bedürfniß zu verfügen berechtigt ist, um die vorstehend unter þ. erwähnten Zuschüsse zu gewähren.

Der Verwaltungs - Ausshuß hat alljähriih dem Sesammt - Vor- ftande Bericht über seine Wirisamkeit zu erstatten und demselben N e g

ie Resultate des Jahresberichis und der Jahresrehnung find nach erfolgter Entlafiung zu veröffentlichen. Joy O N

Das »Amtsblatt der Deutschen Reichs - Postiver- waltung« Nr. 34 entbält Folgendes: Generalverfügung vom 20, September : Lebensversicherung der Post - Agenten. Generalver- fügung vom 25. September: Schluß der diesjährigen Postdampf- schiffahrten auf der Route Frederikshavn-Arendal. Generalverfügnng vom 26. September: Päereiverkehr mit Frankreih. Generalver- fügung vom 24. September: Eintragung der an Haltestellen auf- genommenen Personen in den Personenzettel. Generalverfügung vom 26, September: Deklarirung des Jnhalts der zur Beförderung via erg E e mei nee Englond 2c. General- rfügüung vom 27. September: Postdam s-Verbindungen zwi\ck Lübeck-Kopenhagen-Malmoe. N i a

Statistische Nachrichten.

Rübenverbrauch im Zoliverein. Jm 2 Quartal 1871 sind an r-Jen Rüben zx Zulkerbereitung versteuert worden: 1) im Königreich Preußen 897,166 Ctr. , 2) in den bei Preußen einrechnen- den Vereinsländern und Veretnsgebietstheilen 80,040 Ctr , '3) in den Übrigen Zollvereinêstaaten 233,911 “Ctr., zusammen 1,211,117 Ctr. Innerhalb der 7 Monate September 1870 bis inkl. März 1871 be- trug die Menge der versteuerten Rüben 59,801,794 Ctr. 85 Pfd. QZu- sammen für die ersten 10 Monate des Betriebsjahres 1870/1 61,012,911 Ctr. 85 Pfd. Jn dem betreffenden Zeitabschniite des Be- iriebsjahres 1869/70 wurden versteuert 51,495,494 Ctr. 46 Pfd. mithin für 1870/1 Mehr 9,517,417 Ctr. 39- Pfd. :

Die »Austria« verôöffentliht die Ergebnisse des Stempel- und Taxgefälles 2c. in den im Reichsrath vertretenen König- reihen und Ländern Oecsterreih-Ungarns im J. 1870 {nd 1869) Hiernac war die Brutto - Einnah:e: Stew pelgefälle 12,664 849 G. 9078/020 G ); Taxe 1 1,000,956 G. (1,284,766 G); Gebübren von a epidgesMäften 23,894,849 G (23,299,719 G ) zusammcn 37,520,654 G. C2968,005 G.) 557,649 G. oder 1/5 pCt. mehr a!s in 1869. Die 3 lusgaben des Stempelgefälles beliefen fich auf 235,042 G. (236,513 G.) E, axgefälles und der unmittelbaren Gebühren auf 764,619 G QO01197 G.), zusammen auf 999,661 G. (591,700 G y 407,961 G. h 68,9 pCt. mehr als in 1869. Die erheblichen Mehrausgaben bei en Gebührengefällen sind hauptsächlich durch die im Sinne der Ver- ordnung vom 2, Oktober 1868 auc für die Vorjahre 1867—1869 ge- pflogenen Abre4: nung mit Ungarn veranlaßt worden.

E Kunst und Wissenschaft.

, Die im Verlage von Frznz Lipperheide hier unter dem Titel: »Lieder zu Schuß und Truß« iu Lieferungen ershienene Samm- lung, die shon früher in diesem Blatte besprochen wurde, liegt nach der {ürzlich erfolgten Ausgabe der 12. Lieferung nunmehr vollständig vor. Das Werk, eines der gédiegensten und bestausgestatteten seiner Art, wurde gleichzeitig mit dem Ausbruch des deutsch-französischen Krieges in das Leven gerufen. Dasselbe bringt fast nur Original» beiträge, und zivar unserer bedeutendsten Dichter, und gewährt, da es seinen Absch[uß erst mit dem Einzuge der k eutshen Trupp:tn iti Berlin erhalten; einen vellen Einblick in den ganzen Reichthum der K-iegs- tyrif von 1870 und 1871, so daß, abgeschen von dem origineiücn Ge- danken, bie Handschriften der Dichter in Facsimile wiederzugeben, dem Buche eine hervorragende Stellung ia dez Literatur dicser Zeit gesichert bleibt. Eine Prachtaus8gabe in hcch 8. ist in cinem Pracht- bande aus der Verhandshandlung zu entnehmen. |

S Jn Arnstadt ist am 27. September die erste thüringische Lehrerversammliung unter Theiinahme von 530 Lehrern eröff1:ct wor- dén. Der General-Superintendent Dr. Drenkmann begrüßte die Ver- sammlung îm Auftrage des Fürstlihen Minisicriums.

__— Die Verlagshandlung von Duncker und Humblot in Leipzig fündigt ein Jahrbuch für Gesebgebung, Verwaltung und Rechtspflege des Deutshen Reichs an, welches von Änfang Oftober d. J. ab unter Mitwirkung von Dr Ludwig Barnberager, Obrisi-Lieutenant Blandckenburg, Geh.-Rath Prof. Dr. Blunischli Geh. Post-Rath Dr. Fischer, Prof Dr. Fricdberg, Reihs-OLerhandels- gerihts-Rath Dr. Golts{chmidt, August Lammers , Assessor Lehfeldt, Geh. Regierungs-Rath Dre. Meißen, Geh.-Rath Dr. Meßel, Dr. Romberg, Prof Dr. Thudi{um, Prof. Dr. À, Wagner u. A. von dem Dr. Franz von Holbendorff, Prof. der Rechte in Berlin herausgegeben wird. Das Jahrbuch will dem Mangel cizer, größere Zeiträume umfassenden, planmäßig geordneten Üübersihilihen und thunlichst vollfiändigen Darstellung des für die politische Urtheils- bildung der Zeitgenossen nöthigen Stoffes aus dem öffentlichen Leben des Deuischen Reichs abhelfen. Diesem Mangel abzuhelfen; soll die Aufgabe deë Jahrduchs sein, kritisch prüfende, Übersichtliche, den großen Perioden dec Reich8geseßgebung entsprehende Berichterstattung über alle im Zeitraume eines Jahres eintretenden wichtigeren Ereignisse und Vorgänge auf dem Gebiet der Verfassungsgebung, Legislative, Verwaltung und Rechtépflege des Deutschen Reichs zu enthalten. Der der Berichterstattung erwachsene Stoff soll in eine Reihe jährlich wiederkehrender, nach sachlichen Gesichtspunkten geshiedener Fächer vertheilt und ebenso vielen Fachkeznern zugewiesen werden, deren fort- dauernde Mitwirkung die Herstellung eines inneren Zusammenhanges unter den einzelnen Jahrgängen boffen läßt. Jn diesen Berichten, welche mit dem 1. Juli eiaes jeden Jahres, als demjenigen Zeit- punkte, zu welchem eine Uebersicht Über die Gescßgebungs- und Ge- {äftsperioden verhältnißmäßig am besten zu bewerkstelligen is, ab- {ließen soll alles berücfsihtigt werden, was in den großen Organen des Reichs, in seinen geseßgebenden Faktoren, in seinen Behörden, aufierdem aber auch in den Landtagsverhandlungen der einzelnen Staaten und in der politishen Literatur beahtungs- und erinnerungs- werth erscheint. Aus8nahmsweise erscheint das Jahrbuch diesmal in zwei Abtheilungen, deren erste zu Anfang Oktober d. J. und deren zweite spätestens Mitte Februar 1872 zur Edition gelangen soll.

Sigmaringen, 25. September. (A. A. Z) Soeben erschienen von Hofrath Dr. Lehner, FÜrsilih hohenzollernschcm Bibliothekar und Konservator, zwei Verzeichnisse des berühmten hohenzol- lernshen Museums, Gemälde und Schnivwerk umfassend (Sigmaringen, Tappen.) Das »Verzeichniß der Gemälde« eröffnet die Reihe von Verzeichnissen des hiesigen Museums, welche; nach ver- wandten Gegenständen zusammengestellt, zugleich aber an die räum- liche Aufstellung \ich anschließend, von jeßt ab ia ununterbrochener Folge erscheinen sollen, sofern es die Umstände gestatten. Ueber das Museum im Allgemeinen foll zum Schluß ein eigenes Heft die nöthi- gn E Ae erigen, besonders diejenigen Männer

/ tent um die Sa i 4 d. Mayenfisd u. (iw, ) mmlungen gemacht haben, wie ologna, 1. Oktober. Der internationale historische K A A Na E g it vos B aran I (Va . Der Prâfekt von Bologa j i s lung Namens e [oana begrüßte die Versamm . Petersburg, 29. September. (R.-A um Eintritt i Junkershulen mit einem Personal - Etat E 3430 unis La dencn sih 1925 Vakanzen (1694 in den 12 Jnfanterie- und 231 in den 2 K vallerie-Junkerschulcn) eröffnet hatten haben sich 2004 Frei- willige (darunter auch cinige Unteroffiziere mit allgemeiner Dienst- zeit) gemeldet, und zwar 1776 voa der Jnfanterie und 228 von der Kavallerie. Da man annehmen kann, daß von denselben 10 pCt das Eintritt8examen bestchen werden, wird wohl auch noch eine hin- L Rd rg A Zreiwilligen bleiben, 3e ie Rechte zum Eintritt in di j ‘fir E An A 3 le Schulen zur bestimm-

a 20 eeerDe gt S andel.

Brieg, 29. September. An dem gestern hier abgehalte Herbst-Wollmarkte ist auf biesiger E E N Den wogen, dagegen sind 10 Ctr. 40 Pfd. bereits verwogene Wolle Vver- fauft worden. Der Preis stellte sich auf 53 bis 55 Tblr. pro Ctr.

L x Verkehrs - Anstalten. ai e K A Ee Um 80, v. M. ist die Verlängerung der Berlin-Charlottenburgec Vfer de-Eisenbak Mok dem Verkehr Übergeben E R ad a

Aus Leavoenworih in Kansas wird vom 27. September t graphirt: Die Chicago und S Arret W é “Per Sif ¿A6 S a Lee heute vom Präsidenten Grant perssulih in aller Form cröffnet t