1871 / 153 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Oct 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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Allerhöchster Erlaß vom 14.-Oktober 1871 betreffend die Mech A patt für der Bau einex: für den Lokomotivbe!

die Linie Beuthen-Gleiwiß der Oberschlesishen Eisenbahn. Ich will auf Jhren Bericht vom 9. Oktober d. J. zu dem von dem- Geheimen Kommerzien - Rath Borsig in Berlin beabsichtigten Bau einer für den Lokomotivbetrieb einzurihtenden Zweigbahn

von Borsigwerk zum AnsGlüß an-die-Linie-Beuthén ck Gleiwiß i

der Oberschlefischen Eisenbahn nah ‘dem Mir vorgelegtèn Plane er S rc Déeihe Geñehmigung unter der Bedingun ertheilen,

daß anderen Unternehmern sowohl der Anschluß an die projek-«}-

tirte Bahn mittelst Qweigbahnen, als auch die Benuzung dex ersteren E zu vereinbarende, eventuell von Ihnen Festzu-

zu seßende Fracht- oder -Bahngeldsäße- vorbehalten bleibt. M

bestimme Jch, daß die indem Gesehe über die Eisenbahn-Uniter-

nehmungen vom 3. Novémber-1838 ergangenen Vorschriften,

insbesondere diejénigen “Über dië“Expropriation und das Ret

zur vorübergehenden Benußung fremder Grundstücke auf “dieses

Unternehmen Anwendung-finden- Dieser Erlaß is|t-durch die Geseß-Sammlung Je veröffentlichen. 2,44 Berlin, den 14. Oktober 1871. i;

: | | I ilhelm.

G a Wo VoD Jen den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten,

Justiz-Ministerium,

Dem Rechtsanwalt und Notar Sch leþ ps in Prökuls if die Verlegung seines Wohnsitzes“ nah Memel ‘gestattêt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterxichts- und Medizinal-A ngelegen heiten.

Der Provinziäl-Schulrath Dr. Gündtner ist dem Pro- vinzial-Schulkollegium zu Berlin überwiesen worden.

Finanz-Ministerium.

Bei der heute fortgeseßten Yiebung der 4. Klasse 144. Königl. preußischer Klassen-Lotterie fiel 1 Hauptgewinn von 10,000 Thlr- auf Nr. 93,067. 2 Gewinne von 5000 Thlr. fielen auf Nr. 9300 und ‘26,405. 1 Gewinn von 2000 Thlr. - fiel auf Nx. ‘21,399;

36 Gewinne von 1000 ‘Thlr: fielen auf Nr. 1138. 6122. 85913. 10,855: 12,469. 14/684. 17,202. 18,981. 28,404. 29,249. 30/151. 35,849. 36/416. 42,963. 43,362, 45,224. 45,773. 48,288. 49,840.-51/,996. 53/864. 55/007. 56,019. 56,523. 66,151; 71,451.

T R 7B T A. T T7 A T Di CACDD. ODOTT CO/D40- 93/349 und 9350/4 |

*48' Gewinne von 500 Thlr. auf Nr. 4389. 9725. 10,529, 11,228. 13,267. 14,037. 14,848. 15/457. 15/916. 16,094. 18,494. 19,953. 23,449. 25,221. 25,526. 30,281. 33,368.' 34,452. 37,711. 40/639. : 42/355. 46/688. 50,806. 51,931. 54,591.55,215. 56,612. 58,243. 58,622. 59,043, 59,225. 60,021. 60,595. 60,776. 71,081. 73/095. (4,625. 75,101. 75,472. 79,161. 82,337. 82,404./83,279. 88,874. 90,586. 91,865. 92,421 und 93,616.

62 Gewinne von 200 Thlr. auf Nr. 1767. 1815. 4308. 5074. 9355. 10,729. 13,546: 13,745. 14,318. 15,318. 16,542. 17,217. 18,016, 19,149. 21,453. 23,029. 28,541. 29,784. 33,509. 934,327. 34,454. 35,039. 35,043, 35,079. 36,875. 38,361. 38,593. 44,329. 46,486. 47,378. 92,126. 54,458. 59,111. 62,085. 63,055. 63,816. 63,928. 64,306. 65,705. 66,603. 67,845. 68,167. 69,995. 70,187. 70,213. 71/957. 72,391. 72/958. 76,493. 78/346. 81,711. 87,309.- 88,099. 89/066. 89,115.90,143. 90474. 92,341. 93,264. 93,613. 94,775 u. 94,928,

Berlin, den ‘26, ‘Oktober 1871. Königlich Preußische General-Lotterie-Direktion.

Ilichtamtliches.

Dentscvbes Yeish.

Preußen. Berlin, 26. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König enpfingen heute Vormittag 95 Uhr Allerhöchstihren R Wee R I ; General der Jnfanterie von Bonin, nahmen hierauf den Vorträg des Obeér-Haus- und Hofmarshalls Grafen Pückler entgegen und arbeiteten dann mit. dem Kriegs-Minister Grafen von Roon und dem Obersten von Albedyll bis 117 Uhr.

Um 12 Uhr fanden die gewöhnlichen militärischen Mel- dungen ftatt.

Um 3 Uhr begaben Se. Majestät Allerhöchfsich mittelst Extrazuges zur Jagd nach dex Garbe,

—“ Der Ausschuß des Bundesrathes für Handel und Verkehr, sowie die vereinigten Ausschüsse: desselben für

einzurihtenden Qweigbahn ‘von Borsigwerk “zum Anschluß“an f

âm 12. d. M. abgeschlossene Konvention mit F

“wurde. Na(w eiter kurzen Replik“ de

Se! und Verkehr=-und für Rehnung8wesen hielten heute Mugen A Tr E Den Schluß ‘der gestrigen neunten Sigung des Reichstages bildete die erste und zweite Berathung über die rankrei die von dem Reichskanzler Fürsten Bi8marck dur eine ei! gehende- Motivirung (siehe-Reich8tagsve angen, eingeleitet i rze Abg. Richter - wur die Vorlage ohne“ wéitere Diskussion in ihren einzelnen Para,

12 Uhr anberaumt.

machung wegen Einrichtung ines - besondern Dienstes zur

Okkupations-Armece in- Frankreich in der Richtung na der Heimath, sind folgende

offené Jnhál

stempel bedruckt sein, und, sofern

werden kann.

{luß bequem angebracht Das Porto ist bei der zu entrichten und yon der Einlieferung§8-Po

Danach sind zu erheben: I. ff Y i

Lothringen: für jedes Pfund 1 Sgr., mindestens jedo

X Ut, L TUC :

gebiete: 1) für die Beförderung®strecke durch Frankreich und

a beds, Lothringen 1 Sgr. pro Pfund, als Minimum Sqr.,

LEE Rheinprovinz und Westfälens8: 41 Ti burg E

amtliche Abfertigung der einzélnen Packete geschehen. __— Die mit dem ‘Courter -

verspätet hier eingetroffen. ade - Rath Alexander Mendelssohn im 74. Lebend- jahre. ;

Reise nah Schloß Heinrichau die hiesige Stadt.

Sachsen. Dresden, 25. Oktober.

Braunschweig ist heute früh nach Blankenburg abgereist.

d. Mts. brachten der Großherzog und die Großh

der Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringen auf dex Weinburg

von Hofmaler Pecht daselbst ausgeführt worden

{ule Und Fortbildungss{ule in Constanz. -

graphen angenommen, und die nächste Sißung auf Greitag :

Im Anschluß an die gestern veröffentlichte Bekannt, , Beförderung von Privyvatpäcckereien. vön der deutschen E

edingungen für die Annahme dex Pätreien festgestellt worden : 1) Adressirung und Signirung, F Die Packete müssen mit der vollständigen Adresse des Emvfän. „gers a auch muß! denselben ein Begleitbrief ‘und. «ne alts-Deklaration beigegeben sein. Die Begleitbrieé | müssen, insoweit die Absender zu den nicht im Offizierrange stehenden Militärs rnd Beamten Oren, mit dem Soldaten E die Absender im Offizierrange stechen oder--Civilbeamte sind, die Bezeihnung. des Absenders nah - Namen und Charge, bezw. Dienstcharakter tragen, * 2) Gewicht. Das Gewicht der Päckercien wicd auf 10 Pfund als Maximum festgeseßt. 3) Verpackung muß recht dauerhaft und fest sein. Auch ist darauf zu halten, daß die Pakete in | einer solchen Form eingeliefert werdèn, daß der Du e orto, M O RAR vom Absender anstalt durch Auf: leben von Freimarken auf den Begleikbrief zu verrechnen, Bei F der Erhebung des Frankos kommt die für den Paketverkehr von Elsaß und Lothringen bestehende Taxe zur Anwendung, ür PadLete nah Elsaß und F

Packete nah dem Norddeutschen Post: F

/) das Norddeutsche bezw. das Porto des Wechselver [f kehrs nach dem Sech8-Zonen-Tarife. Als Taxgrenzpunkte gelten; F für Sendungen aus und nach den Ober-Postdirektionsbezirken F orbach , für Sendungen F allen. übrigen Bezirken Vtorddeutschland8: Straß: n Betreff des Expedition8verxfahrens sind die Feld: Postanstalten mit besonderer Instruktion ‘versehen worden. In F Allgemeinen wird bemerkt, daß die -nach—dem Norddeutsden Postgebiete gerichteten Päckereien , mit den Begleitbriefen zu- gleih , zunächst in verschlossenen Säcken auf das Postamt in E Frankfurt a. M. zu leiten- sind , bei welchem dann die weitere Behandlung /, einschließli der Beklebung mit dem Eisenbahn: * stationszettel zu erfolgen hat. Ebendaselbst wird au die zoll:

Zuge aus Cöln über Minden 5 um 73s Uhr Vormittags fällige Post ist 1 Stunde 5 Minuten G

Gestern Abend starb hier der Königliche Geheime Kom- 7

Strehlen, 25, Oktober, Der Großherzog von Sach- sen-Weimar passirte gestern Nachmittag 35 Uhr auf der L

Dex Herzog von F

Vaden. Karlsruhe, 24. Oktober. Ueber den Aufent- * halt der Großherzoglichen Familie auf Schloß Mainau kom men der » Karlsr. Ztg.« folgende Nachrichten zu: Den 16 4 erzogin F in Kirchberg zu, woselbst der Geburtstag der Prinzessin Wilhelm v gefeiert wurde. Am-19. fuhren Ihre Königliche Hobeiten nah * Meersburg, besichtigten eingehend das dortige Großherzogliche Taubstummen-Jnstitut und wohnten den Unterrichtsstunden bei, Am 20. statteten dieselben einen Besuch bei dem Fürsten und *

bei Rorshach ab. “Am 21. begaben sich die Höchstén Herrschaften = nah Constanz, besichtigten die Bilder im Sonnen welche E

nd, und F nahmen die sogenannte Macairesche Jnsel Und das neu erbaute 5 städtische Spital bei Petershausen in Augenschein. Am 22. kam m die Prinzessin Wilhelm zum Besuch auf die Mainau. Den 23. widmete die Großherzogin der Besichtigung der Mädchen- N

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MeXXlenbuxg-Scþwékin, 24. Oktober, Auf die Peti- tion der Magistrate von 16 mecklenburg-s{chwerinschen Städten wegen Reform der Landesverfassung, ist an dieselben folgendes Großherzoglihes Reskript ergangen: z

» Friedri Franz, von Gottes Gaaden 2c. Auf die von eucch und den Maágifraten zu Dömiß, Gnoien, Güstrojv; Laage, Marlow, Neukalen, Parchim, Ribnit; Rödel, Schweria, Stavenhagen, Teterow, Waren, Warin, Wismar, Wittenburg vollzogenen Verträge tegen Reform ‘der bestehenden Landesverfassung einen auf die Sache ein- gehenden Bescheid euch zu ertheilen, müssen Wir Bedenken tragen, da Wir über Modifikationen der bestehenden Landesverfassung, selbst- verständlih nach gepflogener hausvertragsmäßiger Kommunikation mit Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Mecklenburg-Streliß, nur mit Unsern getreuen Ständen in Verhandlung treten tönnén ; Wir stehen jedoch nicht an, euch darauf hinzuweisen, wie {on mit der Geieinde-Ordnung von 1865 beginnende Organisationen in Une serem Domanium eingeleitet und noch jeßt in Ausführung begriffen sind, um nach Vollendung derselben auch dieses Gebiet in allen Be- ziehungen“ unter die allgemeine Gesehgebung stellen zu können, und R dichten 1 N Daa O MIdEN über Unsere weiteren ichten Unsere Vor ge zugehen lassen. Gegeben Unser Staats-Ministerium. Schwerin, 9. Oftober 187Le e0

Braunschweig. Braunschweig, 25, Oktober. Am 22. d. M. überbrachte im Auftrage Sr. Hoheit des Herzogs

“der Hof-Jägermeister Veltheim Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser in Berlin eine Einladung zur Jagd nach Blanken- burg. Der Herzog trifft, dem Verneh:nen nach, heute in Ban ura ein; Se. Majestät der Kaiser wird dort am 30. d. erwartet.

Nen j. L. Gera, 25. Oktober. Der Fürst hat die Einberufung des Landta g8§ auf Dienstag, den 31. Oktober d. I, angeordnet. An diesem Tage wird Mittags 12 Uhr Gottes- dienst in der Kirche des Schlosses Osterstein abgehalten werden nd dann die Eröffnung des Landtags durch den Fürsten statt-

nden.

LúübeŒck, 24, Oktober. Die Bürgerschaft hat den vom Senat vorgelegten Geseßentwuxf wegen Erhöhung und Ver- längerung der Accise abgelehnt und dagegen den Wunsch aus- P diese Verbrauch®fteuer mögüichst baid ganz abgeschafft zu sehen.

Desterrei-Uagarn. Wien, 25, Oktober. Das »Oesterreichische Journal« meldet über die gegenwärtige politische Situation Folgendes: Obgleich eine formelle Entscheidung des Kaisers noch nicht erfolgte, so ist kaum zu bezweifeln, daß die Aus- gleich8politik als aufgegeben betrachtet werden müsse. Das von dem Reichs - Ministerium und dem Grafen Andrassy redigirte Antwortsreskript auf die Adresse des böhmischen Landtages, wird sowohl vom Ministerium Hohenwart wie von den hier anwesenden czechischen Parteiführern für unannehmkar erkiärt, Seitens leßterer ist eine motivirté Erwiderung zu erwarten, welche die Nichtbeschickung des Reichsrathes Seitens des böhmi- ben Landtages in Aussicht stelit. Das genannte Journal deutet an, daß die Demission des Ministeriums Hohenwart für diese Eventualität zu erwarten sei. i

„Linz, 24, Oktober. Das von der oberösterreichishen Land- tagSversammlung beschlossene Geseh, den Mandatsverlust der Eo LMiGen betreffend, hat die Kaiserliche Sanktion erhalten.

__ Agram, 19. Oktober. Bisher wurden sieben Auf- ständische kriegsrechtlich erschossen.

__ Schweiz. Bern, 25. Oktober. Nach neuen, dem s{weize- rischen Gesandten in Berlin ertheilten Infirukiionen wird der- selbe zum eventuellen Abschlusse eines Vertrages, bezüglich der Subvention für den Bau der Gotthardbahn, auf Grundlage der Bestimmungen des Vertrages zwischen der Schweiz und Italien ermächtigt. |

Italien. Rom, 25. Oktober. Wie das »Giornale di Roma« meldet, haben die biesigen Arbeitervereine beschlossen, an dem im November stattfindenden Arbeiter-Kongreß nicht theilzunch- men , da das Programm zu diesem Kongreß für die Inter- nationale günstig lautet. —-Der diesseitige Gesandte in St. Peters- burg, Marchese C. di Bella Caracciolo, wird hier erwartet.

Die »Jtalia militare« bringt mehrere Erlasse, auf die Reorganisation ‘der Artillerie bezügli. 50 Compagnien sind auf 40 deruntergeseßt, die Feld-Batterien dagegen von 80 auf 90 erhöht. Jn demselben Blatte veröffentlicht der Kriegs- Minister auch eine Bestimmung über den Eintritt der Freiwilli- gen und die Bedingungen, unter welchen denselben ein Auf- \hub gestattet wird. j _ Brindisi, 25. Oktober. Das brasilianische Kaiserpaar ist nah Aegypten abgercist. Y

Türkei. Konstantinopel, 20. Oktober. Der Sultan hat die Verringerung der Civilliste‘um 40 Millionen Piaster genehmigt, Die Zahl ‘der MUüschirs (General-Feldmarschälle)

wird ‘auf drei beshränft. In Persien breitet sich der Aufstand gegen den“ Schah “und dessen Regierung immer weiter aus, Hradubischan if in voller Empörung.

—.29, Oktober. (W. T.'B:) * Nach’ einer den © hiesigen Journalen zugegangenen ‘offiziellen Mittheilung wird durch Aufhebung ‘Überflüssiger Aemter und durch Unterdrückung der dem Polizei-Ministeriuum und ‘der Präfektur bisher zur Ver- fügung stehenden Fonds eine Ersparniß von jährlich 6 Miltio- nen Frs. erzielt: Die offizielle Mittheilung bebt ferner hervor, daß die Regierung noch weitere bedeutende Ersparungen hberbei- zuführen hoffe. /

Numäaänien. Bukarest, 25, Oktober. (W. T. B.) Der neu ernannte österreichisch - ungarische Agent, Baron von Schlechta , wurde vom Fürsten in feierlicher Audienz empfan- gen und überreichte demselben seine Akkreditive.

e Nußland und Polen. St. Petersburg, 24, Oktober. Ür: Milan von Serbien ist am 22. Oktobex in Livadia eingetroffen , in dem für ihn ‘eingerichteten Lokal im Palais von Orianda abgestiegen und wohnte, nachdem er fih dem Kaiser und der Kaiserin, sowie den Mitgliedern der Kaiser- lichen Familie vorgestellt. hatte, dem Gottesdienst in der Kirche zu Livadia bei. S Nach dec »Rufss. Ztg.« würde der Kaiser mit der hohen Familie auf der Rückreise von Livadia nach St. Petersburg gegen den 1. November in Moskau eintreffen.

_— Am 20. Oltober verschied zu Walk in Livland der S lutherischen Kirche Rußlands, Dr. Karl Christian

Schweden und Norwegen. Stockholm, 22. Oktober. An Stelle des abgetretenen Sibbern ist v Artillerie Oberst-

Lieutenant Kjerulf zum norwegischen Staats-Minister ernannt worden.

i Amerika. Berichten aus Rio de Janeiro vom 28. September zufolge, die in Lissabon am é Hktgher oin- gegangen, bat der Senat in sciutr am 2/. September abge- hallentn Sißung den Geseßentwurf, betreffend die Sklaven- emanzipation, genehmigt. Derselbe wird binnen wenigen Tagen Geseßeskraft erlangen. Die Zuschläge auf die Eingangs8zölle für das Jahr 1872 wurden auf 28 resp. 21 Prozent ermäßigt.

Aus dem Wolff’shen Telegraphen-Büreau. Wien, Donnerstag, 26. Oktober. Die hiesigen Morgen- blätter bringen übereinstimmend die Mittheilung, daß die innere Krisis zu Gunsten der Reichs-Minister entschieden wurde und die Demission des Kabinets Hohenwart bevorsteze. Dem »Wanderer« zufolge seien die Czechenführer und Graf Hohen- wart darüber einig, daß das Antworts-Reskript den Czechen nicht den Weg in den Reichsrath verschließen dürfe. Qu diesem Zwecke hätten si{ch die Czechenführer zu allen möglichen Kon- zessionen bereit gezeigt, namentlih darin , den von Seiten Un- garns gemachten Bedenken gerecht zu werden, so wie der Ver- fassung®8partei auf ihrem eigenen Boden entgegenzukommen. Wien , Donnerstag, 26. Oktober. Das » Telegraphen-Kor- respondezbureau« berichtigt die aus Graz eingegangene irr- thümliche Nachricht über den Tod des Generals Benedek. Paris, Donnerstag, 26. Oktober. Von den wegen Be- theiligung an dem leßten Aufstande verhafteten Personen find bereits mehr als 10,000 wieder in Freiheit geseßt worden. Die Geldnoth ist in. steter Abnahme begriffen. H Paris, Donnerstag, 26. Oktober. Nachrichten aus Ajaccio

"melden , daß es in der gestrigen Sißung des Generalrathes,

welcher Prinz Napoleon nicht beiwohnte, zu lebhaften Auf- tritten gekommen sei. Die Anhänger des Prinzen legten gegen die Abhaltung der Sißung Protest ein, indem sie erklärten, die Wahlen seien wegen der Anwesenheit des Geschwaders und der Truppen nicht frei zu Stande gekommen. Die bonapartistische Partei, welche nur über 14 Skimmen verfügte, verblieb in der Minderheit, worauf mehrere ihrer Anhänger den Sißungs§saal- verließen. Die Wahl des Prinzen Napolcon ist , so weit die biSherigen Nachrichten reichen, noch nit für gültig erklärt. Die Meldungen. verschiedener Blätter über die beabfichtigte Ab- reise des Prinzen nach Jtalien entbehrt bis jetzt der Bestätigung.

Paris, Donnerstag, 26. Oktober. Die Differenz mit Tunis is vollkommen geschlihtet, da Frankreich die geforderte Genugthuung erhalten hat. Die von englishen Blättern ge- meldete Nachricht, daß in Folge der von der »Times8« ver- öffentlichten Erilärungen Napoleons die Obersten aufgefordert worden seien , Berichte Über die Stimmung der Truppen- zu erstatten, wird. als völlig unbegründet bezeichnet, Es wurde in-diesex- Beziehung keinerlei Untersuchung angeordnet, Der

Präsident Thiers hat gestern: einer Sigung dex Academie: fran- gaise beigewohnt. :