1871 / 154 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Oct 1871 18:00:01 GMT) scan diff

hatten; etwaigen Stockungen vorzubeugen, beziehungsweise ras abzu- helfen. Diese besonderen Verhältnisse lagen cinmal in der Möglich- keit, außer dem der General-Bundesfkasse monatli praenumerando vfließenden Drittel der Matrikularbeiträge jederzeit cinen ferneren

heilt etrag berselben oder den ganzen Rest praenumerando zur Bundeskasse einzuziehen; ferner in der Verbindung der General- Bundéeskasse mit der Königlio Preußischen General - Staat®s kasse vermöge deren die lehtere mit ihren Baarmititeln jederzeit durch Vorschüsse ausheifen konnte, endlih darin, daß die aus der Rübenzuckerfteuer - Einnabme für die lezten 4 Monate jedes Jahres an die \üddeutshen Staaten zu leistent en Herau®zahlungen erst am 1. September des folgenden Jahres fällig wurden ; wodurch der Bundeskasse für cine längere Periode in jedem Jahre ein Betrag von ca. 15 Millienen Thalern zur Verfü,ung blieb. Allein es ift nicht zu verkennen, daß durch die beiden erstange- führten Umstände einfah den Einzelstaaten, und in erßer Linie Preußen, die Hergabe von Betriebsmitteln für die Bundes - Finanz- verwaltung auferlegt würde, und somit in den Bedürfnissen der Bundes - Finanzverwaltung ein Element gegeben war, welches die Landes - Finanzverwaltungen beständig mit unve rhergesehenen Sts- rungen bedrohte. Der Betriebsfonds, welcher sih aus der späteren Fälligkeit ter Rübenzuckersteuer - Heraustaßlung ergab, kommt {tünfiig in Wegfall. Die Versorgung der B mit eigenen Betriehs- fonds erscheint also als dringendes Bedürfniß.

Aus den verschiedénen Zweigen der Reichbverwaltung sind hier zunächst die Post- und die Telegraphenverwaltung auszuscheiden, weil Bayern und Württemberg nicht daran betheiligt siad. Der Vedarf der Pofiverwaliung ijt ein beträchtlicher. Dieselbe verroaliek nicht nur einen umfangreichen eigenen Etat, sle bedarf namentlich au zur Besorgung des Postanweisungsverkcehrs an allen ihren Stellen eisernè Baarbestände von zum Theil erhebiicem Umfange.

Bei Uebergang der Pofiverwaltüung an den Norddeutschen Bund beließ Preußen dersclben zunächst die Betriebsfonds der preußisthen Postverwaltung, weil sonst bei Gründunb des Bundes sofort eine Anleihe zur Beschaffung cines Betriebsfonds nöthig gewesen scin würde. Später gelang es aus den erwähnten bei der Bundet kasse fsih anfammelnden Beständen, Preußen den Betriebsfonds der PVeost-

verwaltung zurückzugewähren und diesen Belriebsfcnds aus BundeLs :

mitteln theils dur Gewährung eines permanenten Vorschusses aus der General-Bundeétkosse, theils dadurch herzustellen, daß die Vofst- verwaltung ihre Ueberschüsse wesentlich verspätet ablieferte. Daß cin olcher Zustand die Ortnung der Finanzen gefährden und zu öfter wiederkehrenden Verlegenheiten führen muß, liegt auf der Hond. Ueberdics durfte sich die Aufrehthaltung desselben um so weniger rechtsertigen lassen, als die Baarbestände der Reictskasse aus Beiträgen aller Bundetstaaten herrühren, während die Sorge für Betriebsfonds der Postverwaltung lediglich den an den Erträgen derselben betheiligten Staaten obliegt.

Die Ausdehnung der NReihé-Pofstverwaltung auf Baden wird eine Verstärkung der Betriebsvorsüsse nothwendig mahcn. Wenn aus den Beirägen der Kriegtcuischädsgung, roelche auf die an der Vostverwaltung betheiligten Staaten, cins{ließlich Baden®, enlfallen, für die Posiverwaltung ein Betriebsfonds von 1,750,000 Thafkrrn entnommen wird, aus welchem zugleich die Telegraptenverwaltung deren Bedarf allerdings cin erhéblich niedrigerer if, als bei der Posiverwaltung mit den nöthigen Bitriebêmitteln zu verschen ist, so darf gehofft werden, daß dem Bedürfnisse, so weit (8 si bis dahin ausgebildet hat, Genüge geschehen könne.

Endlich kommt der Bedarf für die Centralverwaliung und die sämmtlichen Bundesftaaten gemeinschaftlihen Verwaltungszweige in Betracht. Bei seiner Verans(lagung is von nachstehenden Gesichts- punkten auszugeben.

1) Die oben vorgeschlagene Entlaslung der einzelnen Bundes- ftaaten von Vorschüssen. für Rechnung der Militärausgaben und auf die Zoll- und Steuereinnahuien legt der Reichskasse die Pflicht auf, diese Vorschüsse zu Übernehmen. Bei der Bemessung der Mittel für die Durchführung dieser bedeutenden finanziellen Aufgabe is die un- unterbrochene Aufrechterhaltung durchaus normaler Verhälinisse vor- ausgeseßt worden, während es, wenn die Lösung derselben vollständig gesichert werden soll, uneläßlich ist, auh an solche ZJeit:n zu denken, in welchen unter der Einwirkung ungünstiger Umstände vorübergehend ein Zurükgehen der Einr ahmen, insbesondere an Zöllen und Verbrauch®- steuern eintritt. Damit in solhen Zeiten die Reihsverwaltung nicht in Folge sofortiger Ersöpfung der Betriebsfonds immer wieder genöhigt werde, durch Voreinziehung der Matrikularbeiträge die Sorge für die mangelnden Mittel von si{ch auf die Einzelstaaten abzuroälzen, em- Ppfiehlt es si, die Reichskasse von vornherein mit einer mäßigen baa- ren Reserve auszustatten, welche sie in den Stand seß, auch unter ungünstigen Verhältnissen den an sie herantretenden Änforterungen eine Zeit lang aus eigener Kraft zu genügen, ohne sofort zu außer- ordentlichen Mitteln greifen zu müssen. Es kann dies um o weniger Bedenken begegnen, als selbst in regelmäßigen Zeiten ein über den allernöthigsten Bedarf hinausgehender Baarbestand nöthig ist, wenn: die Finanzverwaltung sich mit der wünschenswerthen Freiheit und und Sicherheit bewegen soll.

__2) Die Verwaltungszweige, welche von der Centralverwaltung mit den nöthigen Betriebsfonds auszustatten sind Auswärtige Amt, die Konsulats- und Mariner erwaltung, die Scchuldenverwalung und die übrigen Centralbehörden haben, abgeschén vcn dem Diktpo- sitionsfonds für Gehaltsverbesserungen, einen Au®gabe-Etat ron zu- sammen etwa 12 Millionen Thalern. Ein kleiner Theil derselben wird allerdings zur Zeit noch im Wege des Kredits gedeckt, indeß werden nach dem Gründungsplcn für die Neichsmarine die Zuschüsse u den Ausgaben der Marineverwaltang au3 dex Bundesanleibe in wenigen Jahren ganz wegfallen , ohne daß ene Minderung der

Ausgaben der Marineverwaltung in Auss{t zu nehme Etat der Marineverwaltung fommt ‘also in seinem D: Uge bei Bemessung der für dieselbe vorzusehenden Betriebsfonds als auf die regelmäßige Einnahmequellen angewiesene Ausgabe. in Betracht Die Konsulats- Und die auswärtige-Verwaltung sind in regelmäßigen in der Lage,-einen crheblihen Theil ihrer Ausgabefonds vor dex Zeit der Fälligkeit flüssig zu machen , um die Zahlungen reckchtzeitig in die Hände der in entfernten Ländern wohnenden Empfänger zu bringen sie bedürfen also verhältnißmäßig erheblihere Betriebsfönds. i 3) Außer diesen Verwaltungszweigen wird auch- die Post: und hs Rad n, "der Rein Gin erwe auf Rechnung des eichs geführt wi'd, aus der Nel{8-Hauptkasse mit den Betriebsfonds auszustaiten scin. l nôthigen Wenn für diese unter 1—3 aufgeführten Bedürfnisse der R'ichs. Hauptkasse ein permanenter Betriet Sfonds von im Ganzen 2,000 000. Thalern gewährt wird, so ersche- nt dieser Betrag iminer nech gegen: Über der Höhe des fünftigen Neichs8- Haushaltsetats sehr mäßig ge- griffen, derselbe würde, weil für gemeinsame Reik szwecke bestimmt, aus der gesammten Kriegsentschädigung vorweg zu entnehmen sein, Durch Kap. 8 der einmaligen und außerordentlichen Nuê®gaben werden diese Betriebsfonds von zusammen 3,750 060 Thlrn. der Reichs fasse überwiefen, und durch Kap. 8 der Einnahme die dazu nöthigen Mittel aus der Kriegsenisch{ädigung nah Maßgabe der vorstehenden Vorschläge zur Verfügung gestellt.

Meteorologischer Bericht über den Monat August 1871. (Aus der »Meteorologiscken Korrespondenz«, welche Nicktabonnenten den Abduuck nicht gestattet.)

Der Wind, welcher am 26. August West war, ma@te von da an bis zum 3. September eine dem Dove’schen Geseße enisprechende vollständige Drehung. Dieser entsprach dann eben so genau der Gang der meteorologisck@en Jusirumente und die mit dein Wetter vorgehende Veränt erung. Vom 26. bis Ende August war der Barometerstand höber, die Temperatur aber niedriger , als das Mittel. Am 1. Sep tember war der Wind durch den Nordost - Quadranten bis Südost berumgegangen ; der Barometerstand war“ niedriger , die Temperatur aber hôher geworden. Zu Emden waren die bock sten Thermometer- flände: am 1. September 26,8° C, am 2. 28,5 °, am 3.-25/,0°. Zu Bailin soll das Thermometer am 8. bis 32,2° (Rs6aum. ?) gestiegen scin. Die Wärme verbreitete sich aUmählich, von Westen nach Osten fortschreitend, über die gesammte Norddeutshe Niederung) vom Nhein bis zur Memel. Vom Rhcin bis zur Elbe war die Tempera- tur {hon am 2. September k öher, als die mittlere; östlich ven der

„Elbe war se aber an diesem Tage noch hinter der mittleren zurück.

Am 3, war die Wäre aber {on bis Königéberg und am 4. noch wéiiter nach Ostea hin vorgedruagen.

Das Fortschreiten des warmen Lufistroms war wieder von hef» tigen Gewitter-Ansbüchen begleitet. Wie die Luftströmung schritten auch die Gewitter von West nah Oft foit, Am 2., Abends, stellt sh eine Gewitterzone heraus, welche sich von Borkum einerseits über Emden und Papenburg in der Richtung nach“ Münster hin, andereirseiis nach Fieneburg und Putbus ersircckt. Jn der Nacht waren die Eeiwitter- Au3brüche {on nach Bremen und darüber bint- aus foitgerüclt. Am 3. fiaden wir ganz Nordwest - Deutschland bis Stettin und Berlin hin als den Tüummelplag* heftiger Gewitter, weiche stellenweis mit wolfkenbruchartigen Reger güssen begleitet waren. Zu Emdèén kamen am “3. drei Gewitter zum Ausbruh. Der Bliß s{lug in drei verschiedene Gebäute ein und verursachte bedeutende Zerstörüngen, zündete aber glücklicherweise nit. Die Höhe der im Vailaufe von 24 Stunden in zwei kurzen Pausen gefollenen Regen- menge betrug 25,7mm , ein Negerquantum ; welches hier nur selten vozfommt. Auch in Cöln traten an demselben Tage drei von Wolken- bruch begleitete Gewitter auf. Ebenso werden aus Münster und Torgau Gewitter gemeldet.

Vom 5. zum 6. sprarg der Wind um; an die Stelle der süd- wesilichen Luftsirêmung trat die nordöstlihe. Jm Zusammenhange mit dem Wechscl der Lufistrôme stehen die Gewitter, we!che am 5. zu Danzig Posen , Torgau, Trier, Wiesbaden, am s. zu Scar- borough, sowie an vielen anderen Stellen in Südost-England auf- traten und fich am 7. näch Keitum, Flentkurg ausbreiteten. Auf der West- und Südgrenze des Luftstroms wurden Gewitter gemeldet am 7. und 8. von Brüssel, Cöln, Trier , Bludenz; Jl, Polo, Agrom;, Hermannstadt. Nach diesen Wetterkrisen wurde das Luftureer ruhi- ger. Während nun vom 7. an das gesammte mittlere Europa, vom S&ckwarzen Meere bis zur Nordseelüste im Gebiete einer nordöstlichen Luftströmung lag und hier der Himmel hell, die Luft warm und irocken war, ha.ten das nordwesiliche Frankreich und die britischen Inseln unter den Unbilden ciner südwestlichen, aus niederen Breiten des nordailantischen Oceans kommenden Luftströmung zu leiden. Hier war der Himmel beroölft und der Regen fiel in Strömen herab. Vom 6. zum 7. war der Regen zu Brest 32,0 mm 5 zu Portsmouth 26,7 mm. , zu Scarkl'orough aber 52,6 mm. hoch gefallen.

In Deutschland und weiter nah Osten bin, dauert das \@söne Wetter bis gegen den 17. an. Die mittlere Temperatur vom 1. bis 17. war 2 bis C. höher, als das allgeweine Timperaturmittel.

_Im Anfange der zweiten Hälfte des Monats nahm das Weiter mit dem Winde, welcher veränderlih und stürmisch wurde, einen an- dern Charafter an. Das Barometer fing an zu {chwankc n, fiel rasch und tief, stieg dann wieder, um aufs neue noch tiefer zu fallen. Dieses dauerte fort bis zum Ende des Monats. Der Himmel wurde bewöllt, die Luft naß und sehr kühl, Die Tewperatur der Lust war in dier zweiten Hälfte des Monats 214° bis 32° nieduiger als die mitilere. Dieser außerordentliche Umschlag des Wetters war Folge

dec nun von West und Nord herandrängenden Luft. Vom 17. an

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Die Metterscheide dürfte etwa von Biariß bis Warschau verlaufen.

waren der Mehrzahl nach aber Nordwest -;

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nd das Wetier im Süden und Norden Europas im Gegensaß.

ien, Ungarn, Südfrankreich war die. Luft xuhig, mäßig. tem-

l Lun rod , der Himmel meist hell; über den biitischen Jn-

feln Skandinavien , der norddeutschen Tiefebene und den Ostseepro-

vinzen aber war das Luftmeer siürmisch aufgeregt, der Himmel be-

wölkt. Die Luft naß und falt, Regen - und Schneefall häufig und

ergiebig. Der Witterungsverlauf blieb noch immer, wie in den vor- ten abnorm. j /

ben - ige om kommen die stürmischen Winde, welce

längs des Kanals, der Nordse und Osisee auftreten, in der Regel

aus Nordwest. Um die Zeit des Herbfi - Aequincctiums findet dann

aber cin plöplicher Rücksprung E “age E E

peiten Hälfte des leßtoerslo}jenen ber

Die Stürme in der zweiten H E r

? eise hatten die Strecken längs des Kanals, der Nord- und S D i L irmaischem Wetter, der nordweßiliche Theil von ranfrei%, sowie England dagegen pon cnormen RegençÜssen zu leiden. Längs des bottnischen Busen®, in den Osisce- Provinzen und Schlesien aber hatte das Wetter zeitweilig schon ein ganz winterliches Gepräge. i . ie Hohe des niedergefallenen Regens bctrug am 20. zu: rest 35 A E E 22,8 E Mid 16, 3mm / Nairn 16,5 mm. Aber- deen 11,7 mm ; am 21. zu: Suwburg Hd. 31/5 Imm / Thurso 12 7NIN.j Wick 17,8 mm j, Nairn 30,0 mm. y Rochefort 13,0 mm / am 22.40: Nairn 25,5 mm ; L’Orient 23,11 mm. 5; am 23. 4u: London 26,2mM j COrient 26,9 mm.; am 29. zu: L’Orient 30 0mm / Brest 61;,omm, London 16,8 mm., Dover 20,3 mm Scilly 17,0mm. Außerdem fam in der zweiten Hälfte des Monats regnigtes und sürmishes Wetter intermittirend und sporadisch üb.r dem gesammt:n Nordwesi- Europa ‘vor. B S ers bemerken werth is der frühe Schn*efall am 18, und den Flgenden Tagen. Die Schneezone ersireckte sich über Riga, KBnigéberg, Gumbinnen bis zum Riesengebirge fort Bei Stazfcn- bach blieb der Schnee auf den Vorbergen liegen und in der folzenden Nacht fror es, so daß in den Niederungen das Wasser mit Eis bedeckt war. Nah den bis 1820 zurückgehenden Beobach!ungen isi ín Tilsit im September nur einmal Schnee gefallen, Und zwar 1835 am 23. X Am 25.17 Morgens , waren auch die Berge um Jasbruck ticf hera mit Schnee bedeckt. Jn Moskau fiel an diesem Tage von früh Mor- gens bis 3 Uhr Nachmiitags ununterbrochen Schnee / welcher das Erdreih fast ciaen halben Fuß hoh bedectte; cia eisiger Nordwind drückte die Temperatur bis auf den Gefrierpur k; Linab. Längs der Küste des bottnischen Busens sank das Thermometer Nadckts oft unter den Frostpunkt. Am 30.7 Morgens, war die Temperatuc zu Haparanda —6,4 ° C., Hernösand —1/,6° C, Stockholm 0,8 Min. —1,6 °). i G ie a die Stürme am 18., 19. 22 1 23.1 29. und 30. genauer einzugehen, mag nur noch auf die unsäglichen Verheerungen des Nordost-Sturmes hingewiesen werden, welcher längs der Küsten ded Kanals, der Nordsee uad Osisee am 25. wegging. Jn der Mitte seines Beltes hatte dieser Sturm die Stärke eines Orkans. Seine Bahn ist leider durch die Swiffe, welche durch Strandung verunglückten, ge- kfennzeihnet. Die folgende Aufzählung der am 25. gestrandeten Schiffe, obalecih dieselbe auf Vollsiändigkeit keinen Ansprah macht und die nicht mit Totalverlust verbundenen Havarien gar nicht eiwähnt sind, läßt den Umfang des unsäglichen Unglücks erkennen, welckches jeder {were Sturm in den europäischen Gewässern herbeiführt. Durch Strandung verunglückien am 25. bei Nargoe die russische Sloop »Sterkel« ; an der {wedischen Küste das Si »Amphion« / in der Nähe von Colberg die Yacht »Fünf-Gebrüder«; an der Küste von Rügen die Kussschiffe »Aurora« und »Elise«/ außerdem fenterte und sank in der Gegend von Saßniß eine Brigg, roobei die gesammte Mann- \chaft verunglückte; in der Kieler Bucht strandeten die Schiffe »Aline«, »Henriette« und »Theodor« ; in der Bucht von E:rnfôrde sank der Ewer »Dankbarkeit«; auf Slaberhuck sirandete die norwegische Yacht »Catha- rina Maria«; auf Amrum das Schiff »Ellen Moris«z bei Scaarn- horn eiñ fleines Fahrzeug und die Schooner-Brigg »Catharina«; bei Elizenloh der Schooner »Albert«; am Ostrande von Spickerooge der Schooner »Herkuleë«, (ein Matrose rettete si, die Übrige Mannschast wurde durch Hecabstürzen der Takelage erschlagen); auf Juist das Sch ff »Jda Elise«; auf Borkum “das. Schiff »Greetj-lina« ; in der Emémündung die holländische Kuff »Catharinas« ; auf den Noorder- Haaks, in der Nähe von Nieurwediep, der shwedisde Schooner »Ber- nardus« ¿ bei Looëduinen S »Stella« ; bei Hartlep2ol der Schooner »Felix« und der »Navigator«. s Die Le diu ¿ Verhältnisse im August. betreffend, mag nach- {räglih noch hervorgehoben werden, daß es in England ungewöhnlich Heiß, in Norddeutschland, die Tage von 6 bis 15 ausgenommen, fühl, in Süddeuischland aber fali war. Die Abweichung der Temperatur

l\ -Graden ausacdrüdt, war : PAAE eren 28 E, 11.-15. 16 -20:-21.-25. 26.-31 im Monat

Oftftürme.

in Wien... —4,2? —1 -2,5° -+ 0,2° + 2,0° 0,2? 0,3° » Emden 208 4-1 +57 —05 +065 —04 —+0,6° » Greenwih 0,6 +28 +5,00 +1,8 +1,/6 ‘+20 -+ 2,0

Nord\chein wurde im Septembec wahrgenommen in Irland und S id in der Nat 4/5, Ros R I Banaiben und 12. s am 11., zu Roches Point am 10. ZW 28 16” Uh Le ax A. Professor Dr. Pre stel.

H

ie Nr. 43 des Preuß. Handels-Archivs enthält Folgendes - dein Une: tv Reich : Preußen: Verflüzung des Finanz Ministeriums, die Befugniß des Haup!steuer-Amts in Côln bene Größbritannien : Eingangs-Abgabe von einigen Artikeln, bei deren Fat ri- fation Alkohol verwendet worden ist, sowie von Malz. Oesterre 9: Cirkular der Kaiserl. Königl. Secebehörde, daß Verhältniß zwischen der neuen österreichish-ungarisden und den ausländischen Aichungstonnen betreffend, vom 30. August 1871. Statistik: Deutsches Reich: Bayerr.. Jahresbericht der Handels- und Gewerbefammer für Oberbayern pro 1870. Niederlande: Jahresbericht des Konsulats zu Notterdam für 1870. Venezvela: Ausfuhrbewegung des Hafens Puerto Cabello vom 1. Juli 1870 bis 30. Juni 1871. Mittheilungen: Tilsit. Bromberg. Landsberg a. W. Magdeburg. Glegau. Nordhausen. Bielefeld. Christiania.

Statistische Nachrichten. Naeh einer Zusammenstellung über die Zunahme des Ver- kehrs auf den preußischen Eisenbaßnen beliefen sich die Ein- nahmen auf denselben 1848 auf 8,888,000 Thir., 1858 auf 34,905,000 Tblr. und 1869 auf 103,295,000 Tblr ; es famen auf je eine Meile Beirieb#älänge 1848 etwa 29,000 Thlr, 1858 aber 56,000 Thlr. und 1869 ctwa 76,000 Thlr. :

Kunst und Tissenschaft. : Weimar, 26s. Oktober. Jhre Majestät die Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen hat an den Vorstand des allgemeiaen deutshen Musifvereins (Justiz-Rath Dr. Gille in Jena) folgendes Allerhöchste Schreiben gerichtet : : Í

»Tch danke Jhnen für Mittheilung des leßten Berichtes über Di

Thätigkeit des allgemeinen deatshen Musikvereins und anderer darauf bezüglichen Schriften, welche Th sämmtlich in alter treuer Theilnahme für die Befirebungen Meiner Heimath und mit Meinen besten Wünschen für das fernere Gedeihen des Vereins entgezennehme.

Baden, 22. Oltober 1871. j Augusta. « Darmstadt, 26. Oktober. Das Großherzogliche Hof- Theater, welches am 24 d. den Flammen zum Opfer fiel, wurde am 7. November 1819 eröffnet. Beinahe zwei Jahre zuvor, am 2 April 1818, war von dem Großherzog Ludwig 1. selbs unter gro- ßer Feierlichkeit der Grundstein gelegt worden Der Erbauer war der Architekt, Ober-Baurath Moller. Gegen Ende desselben Jahres stand {hon der Dachstuhl auf den Mauern, die innere Einrichtung wurde im Verlaufe der ersten acht Monate des Jahres 1819 soweit 'voll- endet, daß gespielt werden konnte. Die erste Vorstellung war »Fer- dinand Cortez«, sie eröffnete eine mehr als fünfzigjährige Kunstthätig-

keit, welche jeßt ein so jähes Ende erreicht hat.

Telegraphische Witterungsberichte v. 26. Oktober, 3 [Allgememe

Su. | : al, ¡|L'emp.|Abw Fe Me R P. L. M E M Wind. | Himmalsansicht S [TConstantin.|386,6| | 10,9| |Windstille. |bewölIkt. 27. Oktober. Memel... /341,4/+4,6| 90,3/—4,4/80., schwach. [bedeckt. 7 Köniasbre, Fr 00 SO., schwach. |bedeckt, Nebel. 6 Danzig .../340.6/+3,6/ 0,1/—4,8/W., schwach. bedeckt, NebeL. 7 |Cöôalin .… «-[940,1|+4,6— 0,42 —4,9/80., schwach. |bedeckt, Nebel. 6 [Stettin «..1341,0|+4,2/— 0,4/—5,5/80., schwach. |bedeckt. » |Putbus .…..|-37,8/+3,3 %0,2/—5,3/80., schwach, |bezogen. : » |Berlin...../339,3/+38,9| 90,5|/—4,7/0., schwach. [ganz hedeckt.!) » |Posgen « «s 337 9 +3,5 16 —2,8/O0NO,, mäss1g. bedeckt. » | Zatibor „..(330,1+0,2| 2,6—-1,3N., mässig. Nebel. ; » [Breslau .….(334,5/+23| 1,6/—3,4/NO., schwach. |bed.,regnerisch. » |Torgau ..+/336,3/+2,6| 0,9/—4,65/0., mässIg. bedeckt. » |Münster ..|337,8/+3,2 1,4/—4,0/NO., s. 8chw. |sta: ker Nebel. » [Cöln ....--/357,6 +3,0| 1,0/-5,3/0., mäs81g- Nebel. : » |Trier.….…. |381,a|—9,4/— 0.3|—5,2/NO., schwachb. |bedeckt. 2) 7 |Flensburg. |339,7| |— 0,4| |SW., schwach. trübe, Nebel. 6 [Wiesbaden 1335,0| 00. SSW., &. schw. bedeckt. A » |Kieler. Haf.|3389,7| |— 0,6| —- ¡SW., mässig. trübe, neblig. 7 |Wilbelmsb,/339/1| |— 1,6| |S0,, schwach. |wolkig, Nebel. 6 |Bremen.…./339,6| |— 1,2| S0, gchwach. vedeckt. » |Weserlouchtth. 3387| 0,8 __— SW., mÜs8Ig. Nebel. 8 |Brüssel „…./338.7| 1,3| |080., schwach. Nebel. » [Haparanda |354,1| 2.1| |SW., schwach. bedeckt. » |Petersburg 339,4| 4.2| |SW., mässig. bedeckt. » [Riga ..--« 341,4| 02| -— |0., mässig. bedeckt. » |Stockholm |338,7| 51| |SW,, schwach. bedeckt.) » |Skudesnäs |3839,7| 8,3| |S., stark. bewölkt. » [Gröningen |439,7| 1,s| |SO., still. trübe. » |Helder..../339,5| 22 S8O0., 8. schw, t » |Hernösand |334,0| 5,6| |SSW., mässig. halb bedeckt. » [Christians. |/331,7/ 8,5| |WSW., schw. |wenig bewölkt. ck HBISIOgOE =— | | SW., sgchwach. i » |Frederikshb.| | | | |SSW., mässig. 6)

1) Trübe, 2?) Neblig, Reif. 3) Nachts starker Reif. *) Nebel. Max. 7,4. Min. 5,6. *) Gestern Nachmittag S. schwach, Strom N.

Strom S. §) Gestern Nachm. SSW. mässig.