1871 / 156 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Oct 1871 18:00:01 GMT) scan diff

JM. 418]

Die clemnische Industrie zur Verwerthung der Abraum-Salze der uner- schöpflichen fiskalischen Salzlager zu Leopoldshall und Stassfurt ist zu einer Bedeutung gelangt, welche längst keine lokale Grenze mehr kennt, und beherrscht

heim Mangel jeder nennenswerthen Konkurrenz ihr über alle Welttheile Aausge- dehntes Absatzgebict vollständig. |

Die Ziervogel & Tuchen'sche Fabrik ist unmittelbar am Herzoglich Ánhaltinschen Werke Leopoldshall gelegen und durch eigene Schienenstränge direkt

mit dem Schachte selbst, der Magdeburg-Leipziger und Magdeburg - Halberstädter '

Eisenbahn, verbunden. Sie steht in ihrer Leistungsfähigkeit, vieljährig bewährt, an \

der Spitze der Leopoldshaller Hialisalz-Endustrie. Ausgestattet mit: 8 Dampfkesselin, 6 Dampfmaschinen,

eigener Gasansialî, die noch benachbarte Fabriken speisft, j

Verwaltungsgebäude und 7 massiven Arbeiterhäusern,

erstreckt sie sich, unter Beschästigung von über 100 Arbeitern, über ein mit den :

2939 Die bedeutende Rentabilität dieser Produktion wird ausserdem noch in be-

trächtlicher Weise durch die Ausnutzung der zweckmässigen

Giilaubersalz- Anlagen

i erhöht, in welchen, aus bisher völlig werthlosen Fabrikations-Abfällen, lediglich Ï durch Benutzung der atmosphärischen Temperatur, ein Glaubersalz gewonnen wird, é welches das auf andere Weise dargestellte Fabrikat unvergleichlich übertrifft.

Ausserdem werden Chlormagnesium, Aicserit und Düngesalz ge-

| wonnen, letzteres ein Artikel, der in neuester Zeit ein weites Absatzgebiet gefun-

den hat.

Das Fabrikgeschäft ist excl. einer, Seitens des bisherigen Besitzers belassenen

; Hypothek von 50,000 ThlIr., unter Zugrundelegung des Geschäftsstandes vom 30. Juni

S E E Er Qa Re S Er L E E I E 2 P O P T A R R E E E a E Sue U

Ö Ez E E De Eh: Ra R E E E

zweckmässîgsten Fabrikanlagen bebautes Areal von circa 9 Morgen, :

an das sich fernere 6 Morgen Land für etwaige Erweiterungsbauten anschliessen.

Die Fabrik ist im Stande, täglich allein nahezu

Vir. Rohsalz auf Chlorkalium

zu verarbeiten, welcher Stoff in der Industrie und Landwirthschaft eine s0 domi- * nirende Rolle einnimmt, dass Abschliisse auf die ganze Jahresproduktion stets schon F

im Voraus begehrt Sind.

Anbetracht der am 1. Januar eintretenden Erhöhung der fiskalischen Salz- F

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preise, befindet sich aber die Fabrik in der angenehmen Lage, sich für nächstes *

Jahr noch nicht gebunden zu haben und gemäss dieser Preiserhöhung auch den Ÿ

Preis ihrer Produkte reguliren zu können.

und für Waaren-Bestände .

Thlr. 343,000. 24000

Thlr. 367,000. für die Aktiengesellschaft, deren Sitz Berlin wird, derart erworben worden, dass der Betrieb seit 1. Juli bereits sür Rechnung der Gesellschaft geht, mit dem zuver- lässìigen Resultate einer Jahresrente von mindestens 15 Prozent, welche auf Grund der am 31. Dezember d. J. zu ziehenden. Bilanz, an die Aktionäre pro I. Semester 1871 als Dividende zur Vertheilung gelangen wird.

Eine gleiche zukünftige Rentabilität des Etablissements ist durch die Chlor=- Kkalium-Produktion allein mehr als hinreichend verbürgt.

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Das vorläufig zu emittirende Aktienkapital der Gesellschaft ist daher auf

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zerlegt in 3670 Aktien à normirt und gleichzeitig fest übernommen worden. Von diesem Aktienkapital von Thlr. 367,000 (mit Thlr. 100,000 bleiben die

bisherigen Besitzer, die nunmehr als Direktoren fungiren, betheiligt) werden

Thlr. 200,000 in 2000 Aktien à Thir, 100

dem Publikum in öffentlicher Subskription unter nachstehenden Bedingungen offerirt:

a) Die Aktien werden voll eingezahlt ausgegeben und sind darauf 5 Prozent

Zinsen vom 1. Juli a. c. zu vergüten.

Dagegen treten die Aktionäre in den Genuss des vollen Reinerträg- nisses des Il. Semesters 187L, zu welchem Behufe die Aktien mit am