1871 / 161 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Nov 1871 18:00:01 GMT) scan diff

3062 PROSPECTUS,

[M. 437]

Rihlr, 3,600,000, Prioritäts-Stamm-Aktien.

eingetheilt in 18.000 Stück àèà 200 ThIr.

Oberlausiber Kohlfurt-Falkenberger) Eisenbahn.

ai Sr I ÚMSP L R Un O NEZAE I N

Die Oberlausitzer Bahn, konzessionirt dreh Allerhöchsten Akt vom 11. Oktober d. J., geht von Kohlfurt nach Falken-

berg und berührt in ihrer Ausdehnung von 20 Meilen die gewerbereichen Ortschasten Niesky, Uhyst, Hoyerswerda, Ruhland, Elsterwerda, Liebenwerda. Gleichzeitig mit der Fertigstellung der Bahn bis zum 1. Oktober 1873 wird die Berlin - Anhaltische Bahn die Linie Wittenberg - Falkenberg und die Berlin - Anhaltische und Berlin - Potsdam-Magdeburger Bahn die Linie Zerbst- Magdeburg hergestellt haben, und dürfte bis dabin auch die wichtige Linie Eilenburg-Leipzig beendet sein.

Die Oberlausìtzer Bahn wird dann das Mittelglied einer Linie bilden, welche von Bremen und den westlichen Provinzen über Braunschweig, Helmstedt und Magdeburg nach Kohlfart gehen wird. Hier wird sie in einer dem wichtigsten Punkte des Eisenbahnnetzes münden, weil hier drei grosse Linien, diejenige von Breslau, die schlesische Gebirgsbahn und die Görlitzer Route, mittelst deren das Königreich Sachsen erreicht wird, zusammentreffen, Von den Abkürzungen, welche durch die Ober- lausitzer Bahn erzielt werden, heben wir nur die folgenden hervor: Man wird künftig

von Magdeburg nach Breslau statt 69,2 Meilen nur 55,2 Meilen » Bremen nach Breslau statt 107,9 » +698» » Breslau nach Leipzig statt 01,3 » » D

» Breslau nach Halle statt 55,0 » s A F gebrauchen.

Bisher wurden die Massenfrachten, welche sich aus dem kohlenreichen Schlesien und seinen Getreide produzirenden Hinterländern nach Halle, Magdeburg, Braunschweig, Bremen und dem nordwestlichen Deutschland, und die Güter, welche sich von dort nach Schlesien und seinen Hinterländern bewegten, über Kohlfurt, Görlitz, Dresden oder auf nicht minder grossem Umwege über Berlin befördert. Bei den oben bezeichneten Abkürzungen ist es offenbar, dass der grösste Theil dieser Massen- frachten naturgemäss der grossen Verkebrsstrasse zufallen muss, deren integrirendes Mittelglied die Oberlausitzer Bahn bildet, Ein ganz unparteiisches Urtheil für den Werth dieser Bahn bietet die Denkschrift, welche die Direktion der Berlin-Anhaltischen

Bahn ihrer diesjährigen ausserordentlichen Generalversammlung über den Bau der Bahn von Wittenberg nach Falkenberg vorgelegt hat und in welcher es heisst:

„Seit geraumer Zeit schon wird der Plan bearbeitet, die sOgrenannte Oberlausitzer- Centralbahn zu bauen, welche Kohlfurt, wo die Niederschle- s1sch-Märkische und die Schlesische Gebirgsbahn zusammentreffen, auf dem kürzesten Wege mit F alkenberg verbinden soll. Wird dieser Bau, welchen die Staatsregierung begünstigt, wie nicht zu bezweiseln sein dürste, ins Werk gerichtet, so gestaltet sich dadurch, wenn unsererseits die Strecke F alkenberg-Wittenberg gebaut wird, eine fast gradlinigte Verbindung; von Magdeburg mit Liegnitz und Breslau, die ctwa 14 YVEeilen Kkürzer, als jede andere îst und ohne Zweifel die Hlauptstrasse für den Verkehr Schlesiens und. seciner EHinterländer mit dem nordwestlichen Deutschland abgeben wird.“

Nicht minder wichtig aber als die Bedeutung, welche die Berlin-Anhaltische Bahn dem neuen Unternehmen bezüglich

der Linie nach Magdeburg zuerkennt, ist ihr Werth in Betreff der ganz ausserordentlich geraden und schneidigen Richtung, in welcher sie den südostdeutschen Verkehr, via Halle und Leipzig vermitteln und alle Konkurrenzen ausschliessen wird.

Das Anlagekapital wird durch die Emission von 2,400,000 Thaler Stammaktien und 3,600,000 Thaler 5prozentige Priori- läts-Stammaktien aufgebracht. Die Meile wird demnach nur ungefähr 300,000 Thaler erfordern, also um mehr als 45 pCt. unter dem Durchschnitte bleiben, der sich für alle preussischen Bahnen berechnet. Eine Ueberschreitung dieser Anlagekosten

kann nicht stattfinden, weil die Ausführung durch die mit der Baugesellschaft F. Plessner & Co. abgeschlossenen V erträge bereits gesichert ist.

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T . . Die Stammaktien sind sämmtlich fest übernommen. Die Gesellschaft A E E L, ne Ga it mit 5 pCt, und zwar geschieht dies in deren Auftrage durch den Berliner Bankv .

R A die Auszahlung erfolgt nur nach Maassgabe das A S A L Gl Pnhme vop

js un, R E E E it 45 pCt. hoch gegriffen, weil die Verwaltung in E circa 22,000 Thir. N A r dchn Bahnen geschehen wird, und für die Dotirang des Erneuerungsfonds sind Lis Weise wohl Mp E in Ansatz gebracht, welche sehr ausreichend erscheint, weil die Herstellung der Bahn keine ab afft We L T E von 22,000 Thlr. pro Meile wird aber selbst von mehreren Bahnen überschritten, ps H EREE eer aas L aadahain tragen und bei Weitem nicht die Bedeutung der Ober-Lausitzer An RGE R E die Stamm-Prioritäten der Ober-Lausitzer Bahn dem Publikum mit voJler Ueberzeugung als Sehr

ir

gute Kapitalanlage empfehlen.

rioritätsaktien während der

depo

Bedingungen

der

Ipli À 0, Stamm- bscrintion aus vorerwähnte Thaler 3,600,00 2 iti ‘Aktien der Oberlausitzer (EKohlfurt - Falkenberger ) | Eisenbahn,

Art. I. Die Subscription findet gleichzeitig bei

° . d theenstr, 9, dem Berliner Bankverein, Doro llerren Delbrück, Leo & Co. ÎD llerro E, J. NIeyer

« Bremen, . S, Cohen E i is een Diskonto-Bank, Friedenthal & Co. Breslau

R - « Coln dem A. Schaasshauscn’schen Bankverein, z

« Dresden, | Herrn A. Lie Viende z Pini x M. dem Frankforter Bankverein

« Halle a. S. Herrn B. F. Lehmann x / aba Herren L. Behrens & SOhne

« Hannover, Herrn M. J. Frensdorif

« Leipzig, LdB Frege æ& Co. « Magdeburg. f eo d Beuchel 5 5

am Dienstag und Mittwoch, den 7. und 8. November d. J.

während der üblichen Geschüfstsstunden statt.

Berlin,

Aft I

Der Subskriptionspreis ist auf SG pCt., zahlbar in Thaler-Währung, L ibi s L N Ausser dem Preise hat der Subskribent die Stückzinsen, welche vom 1. Juli d. J.

zu 5 pCt. zu vergüten. B

i Ï legen Bei der Subskription ist eine Kaution von 10 pCt. des Nominalboirages E E L S nach dem Tagescours zu veranschlagenden Effekten, welche die Subskriptionsstelle

entweder baar, oder in solchen

Art, IV,- | ) i Ï ne, welche ehesiens in Die Abnahme der von der Oberlausitzer Eisenbahn - Gesellschaft ausgestellten Tnterimsscheine , ie

inti ischen dem 20. und 30. November i fenden Subskriptionsstelle zwIsC y s Original-Stü scht werden sollen, hat bei der belre : ; ktive zurückgestellt. D ritt A vollständiger bnabme wird die hinterlegte Kaution verrechnet, respoKt . . Zu SesC © . L

T ciaiakelir Kot Jeder Subskribent erhält über“ eine Zeichnung und dio geleistele

0. . . .. . - d. wärtigen Bedingungen wörtlich vermerkt sin J . l Bei Uebernahme der Stücke ist diese Bescheinigung zurückzugeben

on eine Bescheinigung, auf welcher die gegen-

(a, 62/XL) Berlin, im November 1871.