1871 / 179 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Nov 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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Weise die französishe Intendantur. Er sagt u. A., daß, wäre der Zweck der in der französisben Armee bestehenden Regula- tionen, die Vortheile, die ein wirksames medizinisches Departe- ment den Truppen, dem Dienst im Allgemeinen und folglich dem Staate zu leisten im Stande sei, auf ein Minimum zu reduziren, so würde es s{wierig sein , sich ein System zu denken, a mehr darauf berechnet wäre, ein solches Ziel herbeizu- ühren,

Fran?kreich, Paris, 23. November. Der Siegelbewahrer Justiz-Minister Dufaure hat dem Friedensrichter von Paris und des Seinedepartements ein im »Journal officiel« ver- öffentlihtes Schreiben zugehen lassen, in welchem dessen um- sichtige Regulirung der rückständigen Miethen lodend aner- kannt wird.

Gambetta hat den in seiner Proklamation von St. Quentin angekündigten Angriff auf die Nationalversammlung begonnen. Er läßt in seinem Blait, der »Republique Frangaise«, einen Artikel erscheinen , in wclchem er an die seiner Partei angehörenden Mitglieder der Generalräthe die Aufforderung richtet, in ibren Departements Petitionen hervorzurufen , in welchem die Auflösung der Nationalversammlung mit Energie verlangt werden soll.

24. November. Die Permanenzkommission der Nationalversammlung hielt gestern Sißung, welcher der Finanz-Minister Pouyer-Quertier beiwohnte, der cin Exposé Über die gegenwärtige finanzielle Lage des Landes vorlegte und dasselbe in längerer Rede begründete. Das Begehren eines Mitgliedes der Kommission, Aufschlüsse über das Budget für 1872 und insbesondere über das Erforderniß für das Krieg8- wesen zu ertheilen, lehnte der Finanz - Minifier mit der Be- merkung ab, daß in dieser Beziehung noch keine desini- tiven Beschlüsse gefaßt worden seien. Auf eine fernere Anfrage sprach PVouyer-Quertier die Hoffnung aus, er werde nicht in die Nothwendigkeit verseßt werden, vor Schluß des Jahres neue Vorschüsse von der Bank aufzunehmen. Das Krieg 8gericht hat in Sachen der Zerstörung des Hauses Thiers’ Fontaine zu 20 Jahren, Mirault zu 10 Jahren QZwangs§- arbeit und mehrere Andere zu geringeren Strafen verurtheilt. Es bestätigt sfi, daß Gontaut-Biron den Botschafterposten in Berlin angenommen habe.

Bei dem gestern schon telegraphisch gemeldeten E m - pfange der Chinesischen Gesandtschaft Überreichte der Chef der Leßteren Namens® des Kaisers von China Herrn Thiers ein Entschuldigung®sschreiben für die an französischen Staatsange- hörigen verübten Gewaltthaten. In seiner Ansprache gab der- selbe die Erklärung ab, daß die geeigneten Maßregeln zur Be- strafung der Schuldigen ergriffen worden seien, und drückte gleichzeitig den Wunsch des Kaisers aus, auch fernerhin fried- lihe und freundschaftliche Beziehungen mit der französischen Regierung zu pflegen.

Vor den Assisen des Seinedepartements fand heute die Verhandlung gegen einen gewissen Tonnelet statt, welcher angeklagt war, einen säcbsishen Soldaten am 5. Sep- tember in der Nähe von Paris vorsäßlih ermordet zu haben. Der Angeklagte wurde freigesprochen.

Das Journal »Rappel« ist durch Dekret der Regie- rung suspendirt worden.

Die Begnadigungs8-Kommission hat, dem Ver- nehmen nach, die Verwerfung der Gnadengesuche von Rossel und Ferré beschlossen. Die nächste Sißung der Kommission wird am 4. Dezember stattfinden. Die Abreise Thiers nach Rouen soll, den bisher vorliegenden Bestimmungen zufolge, morgen stattfinden; in der Begleitung des Präsidenten befindet fich der Kriegs-Minister General Cissey.

Italien. Rom, 24. November. Ja dem heute abge- haltenen Konsistorium ernannte der Papst Bischöfe für 19 Diözesen, darunter 14 italienische.

Türkei. Wie aus Konstantinopel unterm 23. d. telegra- phirt wird, erhebt die Pforte Einwände gegen den Abschluß eines direkten, die JuriSdiktion der Konsuln in den Donaufürstenthümern modifizirenden Vertrages zwischen Rußland und Rumänien aus dem Grunde, weil die Verträge von 1856 den Fürsten- thümern verbieten, irgend welche internationale Verbindlich- keiten ohne die Betheiligung und Zustimmung des suzeränen Hofes einzugehen.

Numäánien. Bukarest, 24. November. Das Gerücht von einer angeblichen Demission des Ministeriums wird von O Seite als durchaus unbegründet und erfunden cflärt,

Nußland und Polen. St. Petersburg, 23. No- vember. Die Kommission zur Umgestaltung des Preß-

geseßes hat, wie die »Ruf}. Welt« etfährt, unter dem Vorsihße des Staats-Sekretärs Fürsten Urussow eine Sihung , wahr- scheinlich die levte, gehabt. Wie verlautet, soll nach dem von der “Kommission ausgearbeiteten Projekt die geistliche Censur

als eine gesonderte Jnstitution wegfallen und mit der welt-

lichen vereinigt werden. Auch die Censur der auëländischen Bücher soll eine neue Organisation erhalten haben.

Die Kronsiädter Batterien sind gegenwärtig, wie der »Rufs. Jnv.« mittheilt, mit 700 Geschüßen armirt. Das P wird von 370 gezogenen Geschüßen großen Kalibers

eberrscht.

Schweden und Nortvegen. den Fortifikation8truppen eine Feldsignal - Compagnie errichtet worden, welche aus 4 Offizieren, 4 Unteroffizieren und 120 Mann bestehen soll.

Dánecmark. Kopenhagen, 22. November. Der König hat gestern Abend seine Reise angetreten, Die Königliche Bekanntmachung, betreffend die Einseßung des Kron- prinzen als Negenten, ist vom 21. datirt. Es wird darin nur allgemein gesagt, daß der König eine Reise ins Ausland vor- nehmen wolle, das Reiseziel und die Dauer der Reise aber nidt bezeichnet,

Amerika. Toronto, 22. November. Die zur Verstär- kung von Fort Garry abgesandten Truppen sind angekommen, Mit Manitoba i} die telegraphische Verbindung hergestellt worden, Jn einem Dorfe unweit Halifax sind drei Personen an der afiatishen Cholera gestorben, nachdem diese Krankheit von dem Stettiner Dampfer »yFranklin« einges{chleppt worden ist,

Afrika. Von den südafrikanishen Diamanten- feldern wird gemeldet, daß der Werth der wöchentlichen Diamantenfunde in De Beers 40,000 Pfd. Sterl, beträgt. Von 100 Grabenden find in der Regel 75 glückliche Finder, In der Capfstadt gehören Diamanten-Auktionen zu den Tageß- vortommnissen. Die Annexion der Diamantenfelder an die Capkolonie wird in Kurzem erwartet, Mit Bezug darauf sind schon cinige amtliche Ernennungen publizirt worden.

Aus dem Wolff’schen Telegraphen-Büreau.

Wi en, Sonnabend, 25. November, Mittags. Die heute Nachmittag erscheinende Ausgabe der »Neuen freien Pressc« meldet in authentisher Weise, daß heute folgende Minister den Eid in die Hände des Kaisers ablegen: Fürst Adolf Auersperg Präsidium, Lasser Inneres, Glaser Austiz, Stremcyex Unterricht, Banhans Handel, Chlumetky Ackerbau, Unger Minister ohne Portefeuille; das Ressort der Landesvertheidigung is dem Oberst - Lieutenant Horst übertragen. Als Finanz - Minister bleibt vorläufig Holzgethan im Amte. Die Landtage in Mähren, Krain, Ober - Oesterreich, Bukowina und Vorarlberg werden, wie dasselbe Blatt erfährt, morgen aufgelöst Der Reichsrath ift auf den 21. Dezember einberufen.

Wien, Sonnabend, 25. Novemberck Ju derx von den gestrigen Blättern veröffentlichten Ministerliste wird von unter- richteter Seite gemeldet, daß Vanhans fiatt des Ackerbau- Ministeriums das Ressort des Handels übernehmen und de Pretis, welcher als Handels-Minister genannt war, gänzlich außerhalb der Minister-Kombination bleiben dürfte.

London, Sonnabend, 25. November. Der Prinz von Wales hat dem gestern Abend ausgegebenen Bulletin zufolge einen ruhigen Tag gehabt. Sämmtliche Symptome sind fork- während günstig. Der dänische Gesandte am hiesigen Hofe, General-Lieutenant von Vülow, ist an den Masern erkcanlklt. Einem Telegramm des »Daily Telegraph« zufolge ist eine algerische Barke mit 75 Mekkawallfahrern im Hafen vcn Alexandrien untergegangen. Sämmtliche auf der Barke befind- liche Personen sind ertrunken. :

Paxis, Sonnabend, 25. November. Thiers kehrt bereits heute Abend von Rouen bierher zurück.

Ro m, Freitag, 24. November. Wie verlautet, hat der Papst im gestrigen Konsistorium eine Allokution gehalten, in welcher er an die Bischöfe die Bitte richtete, die Getäuschten auf den Weg der Gerechtigkeit und Religion zu führen und sie vor den Uebeln zu bewahren, welche mehr als in anderen Zeiten die Erde übershwemmen. Wenn man den Bischöfen auch die Mittel entziehe, den Weg der Würde und Barmherzigkeit zu behaupten, so werde doch Gottes Hülfe nicht fehlen. Schließlich ermahnt der Papst die Bischöfe, sich in ihre Diözesen zu begeben und auszuharren. :

Rom, Sonnabend, 25, November. Das Journal »Fan- fulla« glaubt zu wissen, daß die päpstlihen Bullen über die Regelung des Konklave abgeändert worden seien, um die fünf- tige Ernennung eines neuen Papstes zu beschleunigen. Den Grund zu dieser Maßregel soll die Besorgniß einer Einmischung

In Schweden i} bei‘ D hier erwartet.

| angetreten.

| 10 Jahren um 396 208 oder 7 pCEt. abgenommen. Ï nungen in England und Wales haben s\ch von 1862—1871 von

| Gründung#fomite hofft ; bei

9913

seitens der Mächte gegeben haben, welhe ein Ausshließungs8- recht besien. Der amerikanische Gesandte am italienischen ofe, Marsh , is cingetrofsen.. Der König hat den brasilia- nishen Majestäten cinen Besuch abgestattet. Konstantinopel, Freitag, 24. November. Hamdi Bey, Sohn Edhem Paschas, wurde zum ottomanischen Kommissar für die Weltausstellung in Wien ernannt.

St. Petersburg, 25. November. Montag trifft eine

Deputation des zwetten Rheinischen Husaren-Regiments Nr. 9

ex ein, um den Großfürsten Constantin anläßlich des 25säh- hier ein, y

| rigen Jubiläums seiner Ernennung zum Jnhaher des Regi- | ments zu

beglückroünschen. Am 4, Dezember werden dem »Journal de St. PBetersburg« zufolge Prinz Friedri Carl, Graf Moitke, General von Alvensleben, Prinz Hohenlohe und General-Lieutenant von Budrißky zum St. Georgs-Ordens“feste

Washington, Freitag, 24. November. Großfürst Alexis

hat Anapolis besucht und heute die Rückreise nah New-York Staats-Rath von Katakasy wird den Großfürsten

Alexis auf sciner Reise begleiten und mit ihm nach Rußland zurütkcehren. Inzwischen werden die Geschäfte der russischen

Î Gesandtschaft von dem Attaché für Militärangelegenheiten,

Oberst Gorloff , geführt werden.

D

Statistische Nachrichten. Die Bevölkerung von Broßbritannien belief sich nah

N der am S Augutt d. J. vorgenommenen Volkszählung auf 31,883,574 | Einwohner, 2,524,637 Einwohner oder 8,60 pCt. mehr als 10 Jahre E vorher.

Jn der Deka de 1852—61 haîte die Bevölkerung nur um 1,594 863 Einwohner cder 5,74 pCt zugenonmen. Die Zunahme der Bevölkerung hat nur in Eagland mit Wales (22,704,108 Einw.,

| 2,637,884 Einw. oder 13 pCt. mehr als 10 Jahr vorher) und Schott- land (3 258,613 Einww., Quwac@s: 295,319 Einw. oder 10 pCt.) ftatt-

efunden; in Jrland (5,402,758 Einw.) hat die Bevölkerung seit gl pa Die Woh-

3,739,505 bewohnten Häusern auf 4,259,032 oder um 519,527

| =14pCt.,, also verhälinißmäßig ftärker als die Bevölkeeung ver-

mehrt Durch Auswanderung verminderte si die Bevölkerung 1852--1861 um 2,054,578 1862—1871 nu: um 1,674,594 P«crsonen;

| der Zuwachs dur Einwanderung wird auf eine halbe Million j Menichen ge\@äßt.

An S parkassen waren im Vereinigten König- reich am 30. November 1870 496 vorhanden ; dieselben haiten 1,334,786 ofene Conti und 37,959,328 Pfd. Sterl Sparkassenschuld an die Ein- leger (31,605,290 Pfd. Sterl. in England und Wales, 5,828,458 Pfd.

Y Sterl. in Schottland, 2,062,034 Pfd. Sterl. in Jrland, 459,646 Pfd.

Sterl. auf den Kanal - Juseln). Die Aktiva der Sparkassen betrugen 38,456,419 Pfò. St. Außerdem waren in die Post-Sparkassen Ende 1870 15,099,104 Vfd. Sterl. eingezahlt, so daß sih die gesammten Spareinlagen auf 53,058,432 Pfd. Sterl. stellen; 1,979,667 Pfd. St. mehr als .Ende 18693. E

Kunst und Wissenschaft.

Berlin. Das Aktien-Unternehmen »Neue Berliner Oper« dissen ivir bereits wiederholt erwähnten, ist nunmehr definitiv kon- stituirt. Zum Gründungsfkomite gehören die Herren Professor und Königlicher Kammersänger Eduard Mantius, der Vorsißende des Berliner Tonkünfiler- Vereins Dr. Julius Alsleben, Fabrikbesißer G, Vöhlert (Chavsscestraße 37), Fabrikbesißer Joh. Baptist Dotti (Neanderstraße 4), Fabrikbesißer François Vité (Annenstrafe 15), Fa- brikbesißer J C. Schulße (Friedrichsstraße 108) , Hoflieferant Püschel (Firma Grungig & Co., Charlottensraße 48) und Baumeister Adolpÿ Scholz (Lehrer an der Königlichen Gewerbe-Akademie). Das der bereits vorhandenen zahlreichen Betheiligung das für das Jnstitut ercforderlice Aktienkapital (1,600,000 Thlr.) auf dem Wege der Privatsubskription zu decken, und wird er| am 30. d. M. den etwa nicht gedeckten Rest desselben zur öffentlichen Subskription bei hiesigen Bankhäusern auflegen. Die Anweldungen zur Betheiligung werden bei den Herren Wöhlert, Dotti, Vité7 J. C. Schuiße und Püsel entgegengenommen. Die Prämien werden nach der Reihenfolge ihres Eingangs berücssichtigt.

Jm Verlage von G. Schönfeld (C. A. Werner) in Dres- den ist eine Geschichte der deutshen Wälder bis zum Schluß des Mittelalters erschienen , ein Beitrag zur Kulturgeschichte von C. H. Edmund Frhen. v. Berg, Dr. phil, Königl. sächs. Ober-Forst- rath a. D, 2c. Das Buch beginnt mit einer Forstwissenshaft und Forstgeschichte betreffenden allgemeinen Einleitung und theilt sich sodann in zwei Haupttheile, Land und Leute zur Zeit der Römer bis zum Un- tergange des weströmischen Reiches 476 n. Chr. und der Wald und die forsilihen Verhältnisse im Mittelalter - von 476 bis 1517. Die erste Hälfte des Buches behandelt zuerst Allgemeines von den Ur- bewohnern und deren Lande, sodann den Wald und seine Bäume und endlich die Leute und ihr Leben , di? zweite beschäftigt sich mit den olitishen und gewerblichen Zuständen jener Zeit, mit dem Walde, einen Bäumen und ihrer Benußung, mit den Marken und ihrer

Verfassunz, mit Bannforsten, Reichsforsten und {ließlich mit der

Waldwirth\chaft (Holzabgaben, Fällung, -Forsibesichtigung, Forsikul- turwesen und Forftpolizei).

Die Wirthschaft des Menschengeschlechts auf dem Standpunkt der Einheit idealer und realer Interessen von Julius Fröbel. I Theil. Die Grundverhältnisse und allgemeinen Vorgänge der Wirthschaft. Leipzig, Verlag von Otto Wigand, 1870. Jn dem Unier diesem Titel erscheinenden Werk unternimmt der Verfasser eine

Revision der Wirthshaftslehre aus dem Standpunkt der Einheit ideale Und realer Juteressen. Er will zeigen, daß das vom Matcrialiësmus herabgezogene und vom Jdealismus für niedrig erachtete Gebiet der Wirthschaft in Wahrkßeit jenem Reiche der Sittlichkeit angehört, in welchem der Gedanke menschliche Würde; und Freiheit der Arbeit an der allmäh- lihen Verwirklichung, ibrer Jdeale ihre Nufgaben vorschreibt, und das ohne ein Verständniß des Zusammenhanges:wirthschaftlicer Vorgänge, des Verhaltens des Jdealen zur Wiiklichkeit das entscheidende für die idealen und realen Juteressen zugleich gar nicht zu verßeben ist.

Der vorliegende erste Theil eathält die Grundbegriffe und all- gemeinen Vorgänge: Die Steüung der Wirthschaft zwischen der natürlihen und sittlichen Welt. Das Vermögen. Die Bestandtheile des Vermögens und die Art ihrer Gewinnung. Der Werth. Das Geld. Die Schäßung der Werthe. Der Gewinn. Das Vermögen als Kapital. Der Kredit, Kapital und Arbeit im Geschäfte ver- bunden. Der Kapitalzins. Der Arbeitslohn. Die Rente. Die wirthschaftlichen Geshäftszw:ige und ihr Zusammenhang. Geschäft und Beruf. Die wirthschaftlichen Wirkungskreise (Privatwirthschaft, Staatswirthschaft, Weltroirthschaft). Das Eingehen in diese verschiede- nen Wirthschaftskceise bildet die Aufgabe der folgenden Theile.

- Verkehrs - Anftalten.

St.Peters8burg, 22. November. Das ersie Kabeltelegramm ist dieser Tage von Nagasaki nach St, Petersburg vermittelst des von der Großen Nordischen Gesellshaft durch das Japanische Meer gelegten Kabels und weiter von Wladiwosstok durch den Re-- gierung®stelegraphen befördert worden. Das von Nagasaki um 12 Uhr 55 Minuten Nachts abgegangene Telegramm traf um 11 Uhr Mor- gens desselben Tages (nah St. Petersburzer Zeit) ein, haite also einen Raum von 11,000 Werst in 10 Stunden 5 Minuten durcheilt.

Telegrazyziaiseche VVitter

anes bericilte v.25. November.

| Allgemeine Hirmmeisansgict t bedeckt.

trübe.

bedeckt. bedeckt.

O Bar, [Abw|Temp.|Abw L E. 140 « . (338,2|T1,2|— 1,6|—1,7/0., schwach.

| GGIEL so

|Königsbrg. 357,7|+0,9|— 1,2/—1,0/0., gchwach, Danzig «-./337,0/—0,2| 0,1/—09 Côshin ....[336,7|+0,6| 90,7/+0,6/0., s. schw. Stettin... .|337,0| 0,0| 0,4/ 0,0 NO,, schwach. |bedeckt. ?) Putbus «3342 1,6/—2,5 SO., schwach. |bedeckt.2) Berlin . «e - 334,9 1,0 +0,32 NO,, schwach. [ganz trübe, ?) Pesen...- 333,9 0,0/+0,5 N., schwach. |[bedecki,4) [Ratibor «„.|327,7|—2, 1o/+2,5S., mässig. trübe. 3reslau ...|831,2|-0 05 /—0,2|/8., schwach, |[trübe. *) Torgau (332,4 0's C, 0, mässìg. bedeckt.) [Münster „. 325,3 0 3/—1,6|NO , schwach. |zieml. heiter. (Cöln ..….... 385,2 Ó s —1,9/SW., mässig. |bedeckt. Trier. ¿a 328.9 --1,8/NO., schwach. neblig.

Wind.

Flensburg. 337,3 NO., s. schw. trübe. Wiesbaden|3822 Kieler Hat./332 6 Wüihelmeh, 336,5 Brouan «.|333,1| -—- W'esnrleuchth. 326 4 Brüssel „…. 3365s Haparanda 340.1 Riga 340,0 Stockholm. 339,8 Skudesenäs. 339,7 Gröningen |337.6 Helder .…..|3837,8 Hernösand |340 g Christians. 340,6 Helsingör .|

|Frederiksh.|

1) Gestern Regen und Schnee. 3) Seit gestern Abend Regen mit Schnee. Schnee. *) Gestern Schnee. *®) Schnee. Gestern Abend Schnee und Regen. ’) Gestern Abend leichter Schnee. Ÿ®) Feiner Regen. 9) Gestern Regen. Max. 1,3. Min. 0,1. 1°) Gestern Nachmittag 080. schwach, Strom S. Strom S. ") Gestern Nachmittag SO.

mässig.

bedeckt.7) regnerisch. bewölkt. Nebel, bedeckt.) bewsölkt.

O, schwach. NO., schwach. NNO., mässig. - |NW,, schw. NO., mässig, NNO., schw. W., schwach. |bedeckt, O, schwach, |bedeckt. |NO., schwach, |bedeckt. 9°) |NNO., schw. |bewölkt. |NO., still. bedeckt, ONO,, s. schw. [N., s. schw. bedeckt. OSO,, schw. |bewölkt. OSO., schw. 0) O, schwach. —11)

2) Gestern Regen und Nebel. 4) Gestern Regen und

2A Lv NEE Gewwn N C NANDANA

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T4144

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Wie der »K. Z.« aus Groß-Gerau gemeldet wird, zog am 17. d., einige Minuten vor 2 Uhr Nachmittags, wiederum eine niht unbedeutende Erdershütterung durch den vorderen Odenwald und die Bergstraße entlang, ohne daß indessen diesmal in Groß-Gerau irgend etwas verspürt worden wäre. Seitdem sich mit dem 10. Fe- bruar d. J. in der Gegend von Auerbach ein zweites Centrum von Erdsiößen aufgethan hat, kann das Fehlen der Erschütterung vom 17. d. in der Nähe von Groß-Gerau nicht mehr auffallend erscheinen. Während des ganzen Jahres haben sich die Erscheinungen von Auer- bah von denen in und um Groß-Gerau unabhängig gezeigt, und in den leßten Monaten wurden allwöchentlich an der Bergstraße kleine Erschütterungen wahrgenommen, während; dieselben mit Ausnahme der geräuschlosen in Groß-Gerau ganz s{woeigen. Selbst diese ge- räuschsosen, nur durch das Seismometer wahrnehmbaren Bewegun- gen haben sich seit Oktober so abgeschwäßt daß täglich nur noch eine bis zwei beobachtet werden, während damals noch neun und mehr auf den Zeitraum von 24 Stunden kamen. Hiernah schdeint das Groß-Gerauer Wintermaximum für dieses Jahr auf den September und Oktober gefallen zu sein, wie dies in ähnlicher Weise au im vorigen Jahre der Fall war.