1871 / 180 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Nov 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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(Erkelenz) 5. Rhein. Landw. Regt®2. Nr. 65, Horten, Sec. Li. von der Kav. dess. Bats., Linden, Pr. Li. von der Jnf. des 1. Bats. (Neuß) 6. Rhein. Landw. Regts. Nr. 68, lehteren dr-ien mit der Landw. Armee-Unif, Schultes, Hauptm. von der Jnf. des 2. Bats. (Deuß) 6. Rhein. Landw. Regts. Nr. 68, mit seiner bisher. Unif, Geisler, Mo00g, Pr. Lts. von der Inf. des 1. Bats. (Trier 1) 8. Rheinisc{en Landw. Regts. Nr. 70, Moog, Sec. Lt. von der Inf. dess. Bats. Haa, Hauptmann ron der Juf. des 2, Bats. (Trier 11.) desselben Negiments, Schaeffer, Premier - Licutenant von der Inf. desselben Bats., lehteren beiden mit der Landw. Armee - änif., . säuuitlich der Abschied bewilligt v. Normann, Ob.-Lt. vom Schlesw. Holkß. Füs. Regt. Nr. 86, mit Pens. nebsi Aussicht auf Anstellung in der

endarmerie und der Unif des Königs-Bren. Regts. (2. Wefipr.) Nr. 7, der Abschied bewilligt. Nicolai, Sec Lt. v. d. Inf. des 1. Bats. (Bremen) 1. Hans. Landw. Regts. Nr. 75, Kienast, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats, (Kiel) Host. Landw. Regts. Nr. 85, der Abschied bewillizt: v Fransecky, Major vom 2. Hannov. Jnf. Regt. Nr. 77, als Ob. Lt. mii Pens. und der Unif. des 3. Rhein. Inf. Regts. Nr. 29, der Abschied bewilligt. Krause, Port. Fähnr. von dems. Regt., zur Res. entlassen. Mente, Hauptm. von der Jnf. und Comp. Fütrcr vom Res. Landw. Bat Hannover Nr. 73, mit seiner bikh. Unif., Hoppe, Pr. Lt. von der Jnf. des 1. Bats. (2üne- barg) 2. Hannov. Landw. Regts. Nr. 77, als Hauptm. mit der Landw. Armee-Unif. dec Absdä7ied bewilligt. chnadckenburag, Hauptm. u. Comp. Chef vom 2. Thüringischen Inf. Reats. Nr. 32, v. Alvensleben, Hauptmann und Comp. Chef vom 6. Thüring. Infanterie-Regiment Nr. 95, beiden mit Pension und der Regiments Unif. Alefeld, Hauptm. u. Comp: Chef vom 1. Nass. Jnf. Regt. Nr. 87; als Maj. mit Pens. u. d. Regts. Unif., v. ller, Pr. Lt, vom Thür. Ulan. Neat. Nr. 6, als Riitmsir. mit Pens. u. d. Regts. Unif. der Abschied bewilligt. v. Hanstein, Port. Fähnr. vom 6. Thür. Inf. Regt: Ne. 95, als Ganzinvalide au8ge\hieden. Gr. zu Bent- dceim-Tecklenburg-Nheda, Scc. Lt, à la suite d. Rhein. Draz. Regts, Nr. 5 der Abschied bewilligt. v. Goedecke, Hauptm. z D., früher im ehemals Herz. Na} Jäg-r-Bat., den Charakter ais Major verlichen. Lex, Schmidt 1, Sec. Lts. v. d, Jnf. des 1, Bats, (Meschede) 2 Hess. Landw. Regts. Nr. 82, als Pr. Lt. mit der Landw.

Armee-Unif, Brandis, Pr. Lt. von der Kav. des 1. Bats. (Roten-

burg) 2. Thür. Landw. Regts. Nr. 32. der Abschied bewilligt. Kelch/ Hauptm. u. Comp. Chef voin 6. Bad. Juf. Regt. Nr. 114, mit Pens. U. d, Regts. Unif. v. Ehrenberg, Oberst u. Commdr. d. 4. Wesif. Juf. Regts. Nr. 17, mit Pens. u.-d. Regts. Unif. der Abschied bewilligt. Nufbaumer, Großherz. B3xd. Major a. D.,, in den Verband der Preuß. Armee, und zwar als Maj. a. D. mit der Erlaubniß zum Tragen der Unif. d. 4. Bad. Juf. Regts. Nr. 112, aufgenommen. Frhr. v. Fircks, Hauptm u. Comp. Ch-:f v. 8. Osipreuß. Juf. Regt. Nr. 45, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst u. d. Unif. d. 4. Niederschles. Juf. Regts. Nr. 51 der Abschied bewilligt. v. Herrmann, Sec. Lt. vom 1. Rhein. Jnf. Regt. Nr. 25, ausge- schieden und zu den beurl. Offiz. der Jnf. des 1. Bats. (Trier L) 8. Rhein. Landw. Regts. Nr. 70 übergetreten. Schlabiß, Pr. Lt. vom 3. St&les. Drag. Regt. Nr. 15, mit Pens. der Abschied bewilligt.

Den 17. November. Koeppen, vormalig Fürstlih Schaum- burg-Lippescher Feldw., zur Zeit Militär-Jnustruktor zu Kisin in Japan, in Diensten des dortigen Fürsten der Char. ‘als Sec, Lt.

verliehen. : Beainte der Militär - Verwaltung. Dur Verfügung des Kriegs-Ministeriums.

Den 15. November. Drucfenmüller, Zahlm. vom FÜs\. Bat. 8. Ostpr. Jnf. Reats: Nr. 45, der Abschied mit Pens. bewilligt.

Den 17. November. Groms\ch, Zahlm. Asp. vom Füs. Bat. A, Dan Kconprinz (1. Ostpr.) Ne, 1 zum Zahlm. bei dem gen,

at. ernannt.

Îichtamtliches.

Wien, 25. November. »Wiener Zeitung« veröffentliht in ihrem amtlichen Theile

Hesterreich:Ungarn. Die

cinc Reihe Kaiserlicher Handschreiben, Adolf Auersperg zum Ministerpräsidenten y Minister des Innern, Glaser zum Justiz - Minister, Stremeyer zum Unterrichts-Minister, Banhans zum Handels- Minister, Chlumeßki zum Minister für Ackerbau, und Unger zum Minifter ohne Portefeuille ernannt werden. Durch andere Kaiserliche Handschreiben werden die Minister Grocholski und Scholl von -ihren Posten enthoben und der bisherige Finanz-Minister von Holzgethan interimistisch mit Fortleitung des Finanz-Ministeriums, sowie der Landwehr- oberst Horst mit Leitung des Ministeriums für die Landesver- theidigung beauftragt. Fürst Auersperg wird durch Kaiser- liches Handschreiben aufgefordert, wegen der Ernennung an Stelle Grocholski's Anträge zu stellen. Ein Kaiserliches Patent vom 25. d. löst die Landtage von Oberösterreich, Krain, der Bukowina, Mähren und Vorarlberg auf, ordnet sofortige Neuwahlen an und beruft die neugewählten Landtage zum 18. Dezember ein. :

_Das genannte Organ widmet den Ernennungen der neuen Minister eine kurze Besprehung, in welcher es heißt: Die Männer, aus welchen die Regierung gebildet, haben im parla- mentarischen Leben ihre politischen Ueberzeugungen durch Wort und That wiederholt bekundet und werden dieselbe auch in ihrer

wodurch Fürst

Lasser zum

Die Schritte der Regierung werden keinen Zweifel lassen an ihrem ernsten Willen und eifcigen Bestreben, den Staats8grund- geseßen auf allen Gebieten gebührende Achtung zu sichern, die staatlichen Institutionen dem wahren Geiste der Verfassung gemäß fortzubilden, allen Volksstämmen gleichen unparteiischen Schuß, gleiche licbevolle Pflege zuzuwenden, die Verwaltung

Lage des Reiches und der volkswirthschaftlichen Jnteressen wirk. am zu sorgen.

%H. November. Soeben haben die neuernannten Minister, Fürst Adolf Auersperg, Lasser, Glaser, Unger, Ban- hans, Chlumeßfki und Stremeyer , den Eid in die Hände des Kaisers abgelegt.

Pesth, 24. November. Jn der gesirigen Konferenz der Deak-Partei betonte der Minister-Präsident die Nothwen- digkeit der Budgetvotirung vor Ablauf dieses Jahres. Lonyay bezeichnete folgende Geseße, die noch in dieser Session erledigt werden müssen: Ueber die Regulirung der Hauptstädte , ein Wahlgeseß und ein Geseß über den König8boden. Die Finanz- kommission referirte hierauf über das Budget der Gerichts. böfe. Dex Refundirungsvertrag mit der Donau - Danpf- \chiffahrté-Gesellschaft wurde einer Kommission zur Begutachtung übergeben. Der Finanz-Minister meldete mehrere Geseße über die Steuereinhebung an. Die Einkommensteuer wird mit größerer Strenge gehandhabt , das Tabakmonopol auf eine neue Basis gestellt werden. Der Kommunikations - Minister Tisza legte Detailpläne über die VerbindungS8bahn Pesth-Ofen und die Verbündung8brücke vor. Der Kultus-Minister Pauler erklärte s{hlizßli, das Geseß Über die Reorganisation der Uni- versität werde dem nächsten Reichstage vorgelegt werden.

ImUnterhau se Überrcichte Paulini-Toth einen Geseh- entwurf über den Bau von 300 Meilen Eisenbahnen. Horn interpellirte den Kultus - Minister, ob er den Mißbrauch ab- hafen will, daß für dic Errihtung von Privatschulen ein Betrag von 1000 Fl. an die Kommune gezahlt werden müsse. Pavlovics entgegnete auf die gestrige Beantwortung seiner Interpellation Seitens des Ministers des Jnnern : Hinsichtlich der Ernennung Lenards könne er nicht gelten lassen, daß die Ernennung, weil sie ein Recht der Krone sei, nicht diskutirbar wäre. Der Minister sei verantwortlih für alle Vor- schläge, die er der Krone mache. Wenn anderwärts Serben zu Obergespänen ernannt werden, so habe dies nichts mit dem vorliegenden Falle gemein. Der Minister habe sich gegen die ausdrüdckliche Bestimmung des Nationalitäten- Geseßes vergangen, indem er Lenard ernannte, der nicht nur nicht der serbischen und! deutschen, sondern auch der ungarischen Sprache nicht volllommen mächtig sei. Der Redner verlangte, daß die Interpellations- Beantwortung auf die TageLordnung geseht werde. Minister Toth replicirte, die Ernennung zweier serbisher Obergespäne habe allerdings mit dem vorliegenden Falle etwas gemein, weil sie zeige, daß die Regierung die Be- stimmmung des Nationalitäten-Geseßes respektirt habe. Lenard verftehe übrigens sowohl Serbisch als auch die anderen Landes- sprachen. Die Jnterpellations-Beantwortung wurde hierauf von der Rechten und einem Theile der Linken zur Kenntniß genommen. Sodann entgegnete Pavlovics auf die Rede des Ministers hinsichtlih der Ovation Miletics. Die Rechte , die Linke und mehrere Mitglieder der äußersten Linken nahmen die Juter- pellations8-Beantwortung zur Kenntniß.

Auf der Tagesordnung stand das Gewerbegeseß.

_Györffy beantragte zu §. 103 folgendes Amendement: »Die Abschnitte 3 und 4 des achtzehnten Artikels von 1848 bleiben bis auf weitere Verfügung unverändert, nur die auf die Kaution der Zeitungen und Druckereien bezüglichen Para- graphen werden aufgehoben.« Nach längerer Debatte wurde die Abstimmung vorgenommen zunächst über die Fassung des Ge- seßentwurfes7 diese ward mit 108 gegen 106 Stimmen abge- lehnt und hierauf zur Abstimmung über Györffy's Antrag ge- schritten. Mittlerweile waren mehrere Mitglieder der Deak- Partei im Saale erschienen, und dieser Antrag wurde mit 136 gegen 109 Stimmen ebenfalls abgelehnt. Durch diesen Aus- fall der Abstimmung enlstand eine Verwirrung und entspann fich eine Debatte darüber, was nun zu geschehen habe. Deak beantragte die Zurückleitung des Paragraphen an cine Fünf- zéhner-Kommission mit der ausdrücklichen Bemerkung, daß der Beschluß des Hauses binsichtlih der Abschaffung der Kaution für Druckereien und Zeitungen zu wakbren sei. Nach kurzer Debatte wurde Deaïs Antrag von der Linken und dem größe- ren Theile der Rechten angenommen.

25. November. Jm Unterhause fand heut die De- batte über-den Paragraph 6 des Kolonistengeseßes statt. So-

in begann die Debatte über die Domestikalkassen der Muni- zipien,

gegenwärtigen Stellung zu bewähren und zu bethätigen wissen.

mit fester Hand zu führen und für Hebung der materiellen |

Schweiz. Bern, 24. November. Der Nationalrath hat die Anträge auf Einführung einer Tabaksteucer mit 64 gegen 42 Stimmen verworfen. Nachher kam Art, 44, die freie Niederlassung betreffend, zur Debatte.

Belgien. Brüssel, 25. November. Jn der verflossenen Nacht ist das 7. Linien-Jnfanterie-Regiment aus Antwerpen hier eingetroffen. Das 2. Lanciers-Regiment kampirt in Etker- beeck; cine halbe Batterie steht bespannt am Nationalschießplaÿ.

Die »Indépendance Belge« veröffentliht einen Brief des Bürgermeisters Anspach, welcher mittheilt, daß er mchrere Polizeiagenten, welche ohne Provöfation von den Waffen Ge- brauch gemacht hätten, auf Antrag ihres Chefs von ihren Funktionen suspendirt habe.

%6. November. Die Ordnung if gestern nicht gestört worden. Die Kundgebungen dauern fort; dic -dieselben veran- lassende Menge wird von Polizei und Gendarmerie zerstreut und sammelt sich von Neuem. Von gut unterrichteter Seite wird bestätigt, daß de Decker scine Demission angeboten habe.

Nächsten Mittwoch werden die Mitglieder der liberalen Association in Gent, begleitet von Delegirten aller liberalen Associationen Flanderns , hier eintreffen, um Vara in einer Adresse den Dank dafür auszusprechen , daß er den Muth ge- habt hatte, im Namen der beleidigten öffentlichen Moral seine Stimme zu erheben. Für den Fall der Wiederkehr von Ruhestörungen werden energische Vorsicht8maßregeln getroffen. Aus Mons wird gemeldet, daß der dortige Agent der National- bank um 450,000 Frcs. bestohlen wurde.

Großbritannien und Jriand. London, 26. Novem- ber. Ihre Majestät die nigin ist in Begleitung der Prin- zessin Beatrice, des Prinzen Leopold und des gesammten Hof- staates, von Schottland kommend , heute Morgen in Scbloß Windsor eingetroffen.

Der Prinz von Wales hat die leßte Nacht im Allge- meinen rubig zugebracht. Das Fieber nimmt seinen regelmäßigen Verlauf. Den medizinischen Fachblättern »Lancet« und »British Medical-Journal« zufolge bietet der gegenmärtige Zustand des Prinzen keinerlei Grund-für Besorgniß. Se. Königliche Hoheit war schon seit dem 13. d. mehr oder weniger unpäßlih, und das exste Zeichen der Krankheit gab sich in einem Nagelge- shwüre am Finger kund; es schlugen fieberhafte Symptome hinzu, die jeßt einen typhusartigen Charakter zeigen.

Die Herzogin von Hamilton (Prinzessin Marie von Baden) hat fich in Begleitung der Prinzessin von Monaco von Baden-Baden na Rom begeben, wo fie den Winter über zu verweilen gedenkt.

Die amtliche »London Gazette« meldet die Be- rufung der Richter Sir R. Collier (früher Attorney-General) und Mx. Montague Bernard zu Mitgliedern des Justiz-Komites des Geheimen Staatsrathes in Gemäßheit eines in leßter Parlamentssession kreirten Gesche®, roelckes die Ernennung von Hülfsrichtern behufs s{leunigerer Erledigung der Geschäfte ge- dachten Tribunals verfügt. s

Gestern fand-eine Konfenz zwischen Scott Russel und den Hauptmitgliedern des Arbeiterkomites statt. Jn Erman- gelung bestimmter Anlräge wurde davon abgesehen, mit der konservativen Partei als solcher zu verhandeln, dagegen der Beschluß “gefaßt, mit den einzelnen Mitgliedern des Parlaments ohne Rücksicht ihrer Parteistellung behufs Verbesserung der Lage der Arbeiter zu kooperiren.

Frankrei. Paris, 24. November. Der Unterrichts- Minister hat eine Kommission gebildet, welche sih mit Ver- besserung des geographischen-Unterrichts und der dabei benußten

Karten beschäftigen soll. Diese Kommission hielt am 28. V, Wt. ihre erste Sißung. Der Unterrichts-Minister führte den Borsig.

Nab Berichten aus Nancy vom gestrigen Tage hat der dortige französishe Geschäftsträger beim deutschen Häupt- quartier eine Milderung der über Epernay verhängten Maß- regeln erhalten. General Frhr. v. Manteuffel beschränkt die Entwaffnung, welche im ganzen Arrondissement Statt finden sollte, auf den Canton Epernay, die Käffec- und Wirthshäuser so wie die Läden sollen erst um 9, statt um 8 Uhr geschlossen werden, und die Circulation auf den Straßen wird bis um 9%, Uhr verlängert.

Der außerordentliche Kommissar in Corsica hat durch eine Verordnung vom 11. November den Gemeinderath von Ajaccio für zwei Monate suspendirt und eine provisorische Ge- meindekommission und einen neuen Maire ernannk.

Gestern sprach das fünfte Krieg8gericht sein Urtheil in der Affaire des Hauses des Herrn Thiers. Arnaud, Gam- bon, Eudes und Ranvier, Mitglieder der Kommune , wurden zu 20 Jahren Galecerensirafe, 3000 Frcs. Geldstrafe und zur

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bürgerlichen Degradation verurtheilt; Fointain erhielt die näm- lihe Strafe. Die Uebrigen erhielten von zehn Jahren Galeeren- strafe bis zu einem Jahr Gefängniß.

27. November. Das » Journal officiel« erklärt, indem es eine frühere Mittheilung berichtigt, daß Quittungen oder Bordereaux, betreffend die Bezahlung von Staat®Lrenten, der Stempelsteuer von 10 Cts. nicht unterworfen sind. Graf Remusat hat gestern seine Amtsgeschäfte wieder übernommen.

Rouen, 25. November. Der Präsident Thiers sprach auf die Anrede, mit welcher der Maire der Stadt ihn be- grüßte, dem Departement, welches ihn innerhalb 27 Jahren drei Mal zum Deputirten gewählt hätte, um Ordnung un Freiheit zu vertheidigen, seinen Dany für das in ihn geseßtd Vertrauen aussprach.

Ftalien. Rom, 25. November. Die »Liberta« theilt unter Vorbehalt mit, daß die geistlichen Korporationen Roms eine Adresse an den Papst richten wollen, in welcher sie die Bitte aussprechen, er möge im Vatikan bleiben.

%26. November. Eine große Anzabl von Senatoren, Deputirten und Fremden sind anläßlich der bevorstehenden Parlamentseröffnung bereits eingetrofsen. General Medici hat das Kommando in Palermo übernommen, wo er von der Be- völferund sympathish empfangen wurde. Der Papst hat die Versammlung der Ritenkongregation auf den 5. Dezember hinau®- geschoben. Wie das Journal »Fanfulla« meldet, haben die oberen geistlichen Korporationen Roms dem Papste die beabsichtigte Kollektivadresse nunmehr überreicht, worin sie die Bitte aus- sprechen, der Papst möge den Vatikan nicht verlassen. Dasselbe Blatt {reibt , der Papst habe in Folge dieser Bitte die Idee, den Vatikan zu verlassen, aufgegeben.

Das »Diritto« meldet, daß die italienishe Gotthard- bahngesellshaft Menabrea , Mordini, Bombrini und Servadio zu Verwaltungsräthen ernannt hat.

Numáníen. Bukarest, 26. November. Die Kammer hat die vorgescblagene Konvention mit Serbien angenommen, dagegen den Gesezentwurf, betressend die Regelung der Straßen- polizei, verworfen.

Nuf land und Polen. St. Petersburg, 25. No- vember. Wie der »Gol.« erfährt, soll zum Andenken an den Besuch des Kaisers im Kaukasus eine Medaille geschlagen wer- den. Dieselbe soll an alle diejenigen vertheilt werden , die zu dieser Zeit im Staatsdiensie standen.

Hinsichtlih des Termins zur Einlösung der Kredi t- billete alter Form veröffentliht der »Reg. Anz.« abermals die Anzeige, daß laut des am 19. März d. J. Allerhöchst be- stätigten Gutachtens des Ministerkomites die Annahme der alten Villete von Seiten der öffentlichen Kassen-znit dem 1. Juli 1872 im europäischen Rußland (mit Ausnahme des Kreises Mesen) und im Königreih Polen, und mit dem 1. Januar 1873 in den übrigen Theilen des Reiches aufhört.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 22. Novem* ber. Der König hat am 9. den General - Direktor der Telegraphen, P. Brändström, beauftragt, bei dem Telegra- phen - Kongreß in Ron, der am 1. Dezember eröffnet wird, Schweden zu vertreten.

Dánemark. Kopenhagen, 23. November. Der Kron- prinz ift heute auf einige Tage zum Besuch nach Orebygaard auf der Insel Lolland als Gast des Ministers des AuSwärtigen, Freiherrn von Rosenörn-Lehn, gereist, um dort an einer größe- ren Jagd Theil zu nehmen. -

—. Auf Farumgaard is in diesen Tagen der General- Major Fensmark in cinem Alter von 75 Jahren gestorben. Der Verstorbene fungirte in ciner längeren Reibe von Jahren als Adjutant bei den Königen Christian VUI. und Friedrich VIL, und bekleidete zugleih unter dem leßtgenannten Könige den Posten eines General-Adjutanten.

Amerika. Washington, 24. November. Die Ver- waltung der russischen Legation ging heute von Herrn Cata- cazy an General Gorloff über, dessen Ernennung von der Exekutive gebilligt worden. Herr Catacazy ist beordert worden,

_den Großfürsten Alexis während seiner Tour in Amerika zu

begleiten und dann nah Rußland zurückzukehren. Se. Kaiser- liche Hoheit besuchte heute die Marine-Akademie in Annapolis und kehrte hierauf nach New-York zurück.

Der Präsident der Vereinigten Staaten hat Herrn George H. Boker aus Philadelphia zum Minister-Residenten in Konstantinopel ernannt. Herr Boker ist ein anerkannter Dich- ter und Schriftsteller und betritt jeßt zum ersten Male die diplomatische Laufbahn.