1919 / 134 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 18 Jun 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Gri

Jn der „Times“ faßt der New Yo1ker Korrispor.dent des Blattes die Bedingungen der Neso!ution des Senators Knox, urter deren allein der Friedensvertrag für den Senat der Vereinigten Staaten annehmbar sein würde, folgendermaß-n zusammen:

1) Die Vereinigten Staaten sind in den Krieg gezogen, um gegen Beleidigungen, die von Deutschland der amerikanishen Ne- gterung angetan wurden, au'zutreten, und das einzige Ziel der ameri- faui1chen egierung beim Friedensshluß ist, das durchzusetzen, was die Vereinigten Staaten zur Teilnahme am Kriege veranlaßte.

: 2) Kein Friede, der auf eine Abänderung der Verfassung der Vereinigten Staaten binausläuft, würde für den Senat der Ver- einigten Staaten annehmbar sein.

3) Der Friedensvertrag muß vom Völkerbund losgelöst werden, und an die Stelle des Völkerbundes muß ohne Präjudiz eine diplomatische Kommission geseßt werden bis zu einem Zeitpunkt, wo der Bölkerbund gründlih durhberaten werden kann.

4) Die drei oben erwähnten Einshräntungen bezwecken, den tat- sächlihen Friedens\{chluß zu erleichtern, und werden feinen Cinfluß auf den Völkerbünd haben, der einer späteren Beratung überlassen wird. __ 9) Der Senat spricht sih für eine Erklärung der Vereinigten Staaten aus, daß jede Kombinatton von europäischen Mächten, die geeignet ist, den Frieden der Welt zu bedrohen, au den Vereinigten Staaten ernste Besorgnis erwecken würde, und daß die Vereinigten Staaten in einem folden Falle entsprehende Schritte tun würden, um zu verhindern, daß sie in einen neuen Weltkrieg verwickelt werden.

Nach einer Reutermeldung ist die Resolution Knox als offizielle Mitteilung on die Friedenskonfererz gedacht, daß der Scnat gegen die Ratifizierung des Friedensvertrages in seiner jeßigen Form Einspruch erheben werde.

as Das ameritanishe Nepräsentantenhaus hat laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ den Etat für 1920 angenommen und an den Senat weiteraeleitet. Der Etat sieht eire vorläufige Armee von 100000 Mann vor uñd verenschlagt die Kosten dafür auf 718 Millionen Dollar.

Die amerikanischen Behörden haben der „Times! ufolge encrgische Maßregeln gegen die Anarchisten getr offen. Jn New Yo1k wurde die sogenonnte Gesandtschaft der rmssiscen Sowjetrepublik durchsucht und eine g: oße Menge aufrührerisher Litera:ur bteschlagrehmt. Der bolschewipische Vertreter in Ancrika Ludwig Martins und sein Personal wurden verhaftet und vor die Staatskommission zur Upnter- suchung der aufrührerischen Agitation gebracht.

fien.

D'e Schantungfrage hat große Aufregung in China hervorgerufen. Nach der „Times“ werden im ganzen Lat de Petitionen on die Regierung gerichtet, Telegramme an die Frieden2abordrung in Paris ge\chickt und den ausländischen Gesandtschaften Vitischriften überreicht. Die ausländischen Handelefaromein 1nd Missionsvereinigungen überschütten ire Eesandlschastin mit Entschlicßungen, in deren ernste Schwierigkeiten vo:au8@isagt wrden, wenn feine billige Lösurg gefunden wird. Handelsvereinigungen fassen Boykottbeschlüsse, die s{ließlich zu einer allgemeinen Stillegung des Handels mit Jopan führen dürften. Inzwischen ist es in mehreren Fällen zu Zerstörungen von japanischem Eigentum gekommen, was vermuilih einen ener- ischen Protest von Tokio zur Fo‘ge haben wird. Die Re- gierung ist ohnmächtig uud die Japaner befinden sich in einer schwierigen Lage, da Maßregeln zu ihrem Schuße dle Auf- regung nur noch vermehren wüiden. Nach eizer MReuter-

meldung begiontk die antijapanische Agitation, beson- ders in Schanghai, Hankau und Canton, sich zu tiner

allgemeinen Bewegung gegen die Fremden weiter zu ent- wickeln. Der Schifssverkehr nah chinesishen Hätten hat wegen“ des Boykot s fost ganz aufgehört. Japanische Kriegs- {iffe find nah Canton abgegangea. Nach einer Meldung der „Times“ qus Schanghai vom 17. d. M. hat fich die Lage in China“ infolge des Rücktrilts des Veikehisministers, des chinesischen Gesandten in Japan und des Generaldirektors des Münzwesens gebessert. Andererseits bestehen noch keine An- zeichen dafür, daß der gegen Jopan gerichtete BVoykott zu Ende geht. ' è

Preußische Landesversammlung. (Bericht von „Wolffs Telegraphenbüro“.) 31. Sißung vom 17. Juni 1919.

Am Regierungstisch: der preußische Minister für Wissen- baft, Kunst und Volksbildung Haenisch und der Neichs- ernäbrungs8minister Schmidt.

Vizepräsident Dr. Porsch 1/4 Uhr.

Nech geschäfilihen Mitteilungen des Vizepräsidenten trilt das Haus in die Beraíung von neun kleinen Anfragen ein.

__ Eine Arfrage des Abgeordneten ller- Hameln (Soz.) über die' Beschäftigungszeit der Arbeiter und Aufseher an Provinzial- und Kretsstraßen in Hannover wird von einem Regierungsvertret er dahin beantwortet, daß für diese Arbeiter, die gegenwärtig 10 Stunden a1beiten müssen gemäß der Verordnung vom 23. Novewber 1918 die 8stündige Arbeitszeit ein- geführt werden soll und das Landesdirektoriuum in Hannover dem- cntsprehend von der Negterung unterrichtet ist.

Auf e!ne Anfrage des Abg. Budjuhn (D. Nat.) über die Hétßarbeit des polnishen Blattes „Dziennik Bydgos8ki“ in Bromberg läßt die Neaierung erklären, doß dur Einschreiten gegen dieses unbedeutende Blatt der polnischen Bewegung nur neuer Agitationéstoff gelietert werden würde.

Eine Antrage des Abg. Bu djuhn (D. Nat.) über tas Verbot der Ve1breitung deu1)|cher Zeitungen in den von Polen beseßten Orten beantwortet die Negterung mit dem Hinweis darauf, daß sie mit tem polnischen obersten Volksrat bereits verhandle.

Eine Unfrage des Abg. fler (Dem.) über die Prü fungs- verschärfungen für die Kriegs8teilnehmer unter den Negierungsbürodiätaren beantwortet cin Negie- rungsvertreter dahin, daß den Beamten wegen ihres ver- antwortungsvollen Dienstes Prüfungserieibterungen nicht gewährt werden können. Um allen billigen Ansprüchen zu genügen, wolle man if;nen eine Vorbereitung8zeit von 5 Jahren gewähren ; während dieser Zeit 8 das. Gehalt in derselben Art steigen, als wenn die Beamten die Prüfung bereits abgelegt hätten.

Dann folgt eine Anfrage des Abg. Werner (D. Nat.) über das aufreizende Verhalten eines Arbeiterrates in wh Ae Die Negierung ist. in dieser Angelegenheit einge-

ritten. :

Cine Anfrage des Abg. von Ka rdorff (D. Nat.) über einen Heeresbesehl des polnischen Abschnittskomman- danten von Lissa, in dem eine sharfe Behandlung der Deutschen angedroht wird, beantwortet ein Regie - rungsvertreter. dahin, taß die Negierung den obersten polnischen Bolksrat nicht im Zweifel darüber gelassen habe, daß sie zu Ver-

eröffnet die Sizung nah

Eine Anfrage des Abg. Zörgiebel (Soz.) beschäftigt sich mit tem Schadenersay für die infolge des außer- ordentlich scharfen Automobilverkehrs der Be- saßungstruppen im beseßten Gebiet getöteten oder verleßten Einwohner. Die Negierung läßt erklären, daß sie für die Betroffenen oter deren Familien für Schadenersaß forgen will.

__ Die Antwort der Negierung auf eine Anfrage des Abg. [O hristange (U. Soz.) betreffs übertriebener Preise bei Nußholzversteigerungen aus staatlichen # orsten bicibt auf der Berichterstattertribüne völlig unverständlich.

Eine Anfrage des Abg. Kle y (Zentr.) über die Tätigkeit

Negierungsvertreter mit dem Hinweise darauf beantwortet,

preußischen Negierung kein Einfluß mögli sei. Die gegen die katholishe Kircke gerichteten Angriffe seien zu E iles an

Dann folgen förmliche Anfragen, zu deren Beant- worlung die Regierung sih bereils srüher bereit erflärt hat. F Die im März von den U. Soz. gestellte förmliche An- rage:

Warum hat die Staaksregierung die auf Grund des alten,

realitonâren Wohlrechts gewählten Provinziallandtage noch nicht auf-

» gclcst, und wann denkt sie dies zu tun? : wird vom Abgeo! dneten Stöcker (U. Soz.) begründet: __ Während für die Parlamente und für die Gemeinden das demo- fratishe Wahlr:cht durchgeführt sei, beständen die Zwischenglieder zwi'hen der Staatsverwaltung und den Kommunalyerwaltungen, die Provinzparlamente noch heute in ihrèm Bestande unverändert fort. Die Provinziallandtage seien nah einem geradezu mittelalterliben Wabl- recht zusammengeseßt, sie scien Hohburgen der Neaktioa, würden von einer kleinen Gruppe von Großgrundbesißern und Großkapt- talisten beherrscht, unter deren Diktatur die breite Masse des Volks jabrzehnte lang gelitten habe. Man habe es hier sozusagen mit Fideikommission des Feudaladels zu tun. Dicse reakltionären Dunkel- kammern paßten in d'e moderne Welt nicht mehr hinein, sie müßten s{leunigst verschwinden, bis zur allcemeinen Verwaltungsreform könne man damit nicht warten. Die biskberige Untätigkeit der Negierung babe es möglih gemacht, daß der wesifälisbe Provinziallandtag noh im März sich eiligst einen reaktionäreu Landeshauptmann gewählt und ebenso eilig noch eine Neihe feudaler Assessoren als Landesräte untergebraht habe. Mit der Provinzialverwaltung habe es unter diesem Negime sehr übel ausges hen; namentli im Armeewcsen lägen schreiende Mißstände vor. (Lachen rets.) /

Cin Vertreter der Negierung erwidert, daß über die Wahl des Landeëhauptmanns in Bielefeld eine Entscheidung der NHegierung noch nicht getroffen sei. Die egierung habe von Anfang an auch die Neform der Provinzvertretungen tunlihst beschleunigen wollen, es habe aber zunächst die Neform des Gemetndewah!rechts durchgeführt weiden müssen, da die Provinzvertretung auf Wahlen der Stadtverordneten, Gemeinde- und Kretiévertiretungen beruhe. In den allernächsten Tagen werde dem Hause etn Gesetzentwurf wegen Auftlöfung der Provinziallandtage und Ausscreibung von Neu- wahlen zugehen.

Damit wird dieser Gegenstand verlassen.

Am 2. April habén die Abgg. Adolf Hoffmaun und Ken. (U. Soz.) sulgende förmliche Anfrage eingereicht:

Ist der Staatsregierung bekannt, daß im Netzedistrikt zahlreiche Klein)hiffer inder Schiffahrt behin- dertund infolgedessen erwerbslos sind? Was gedenkt

Elend zu \ckchüßen ?

_ Zur Begründung bemerkt Abg. Klaußner (U. .Soz.), daß

auf der Nege Schiffe festlägen, die seit November und Dezember nech bis beute nit ausgeladen seien. Seit 7 Monaten seien zahl- reidje Schiffer erwerbslos und müßten unbedingt die Unterstüßung des Landes erfahren, da sie fonst ihrem Erwerbe überhaupt nicht mehr nadgeben könnter, Durch diesen Mißstand werde nicht nur der Kleinschiffer im Negzedistrifkt, sondern auch die Allgemeinheit schwer geschädigt, da die Schiffsgesäße niht zu anderen Zwecken verwendet werden könnten und zum Teil verfaulen müßten. Ganz unversc{uldet seien die Schiffer in diese Notlage gecaten. __ Ein Negierungsvertreter erklärt, daß wegen polnischer Banden die Schiffahrt auf der Weichsel gesperrt “werden mußte. Der Betrieb wurde zettweise stillgelegt. E soll versuht werden, die Schiffer auf anderen Wasserstraßen zu beschäftigen. Í

DieZAbgg. Budjuhn (D. Nat.) und No sebr ock (Soz.) er- Élären die Aeußerungen der Negierung für unzureichend.

Abg. Sten del (D. V.) fordert Unterstüßung auch für die friesishen Schiffer.

Der Präsident beantragt,

den nächsten Punkt der Tagesordnung, der 95 verschiedene An - fragen über die Bedeutung des Handels umfaßt, abzu- seßen, da der Handelsminister Fishbeck in Weimar sei. (Zuruf der U. Soz. : Die Regierung ist wteder ausgerissen.)

Ueber die Frage der Absezung enlspinnt sich eine halb- siündige Geschäftsordnungsaussprache. Es wird sch!icklich heshlossen, in die Verhandlungen einzutreten, da der Gegen- stand schon siebenmal von der Tagesordnung abzescßt rvorden ist. Viele Abgeordnete verlassen darauf den Saal.

Abg. Dr. Leidig (D. V.) gibt einen Ueberblick über die bi8- herigen Wirtschaftsverhä!tr.isse und bemerkt: Troß der ungeheuer- lichen Bedingungen der Feinde müssen wir an den Wiederaufbau unferer Bolkswt1tschaft herangehen. Die foitwöhrenden Lohn- und Preiserhöhungen machen uns unfähig, auf dem Weltmarkt zu konkurrieren. Wir brauchen Nohstoffe und Lebensmittel aus dem Auslande und sollten die Einfuhr niht dur umfangreiche Er- mittlungen erschweren. Wir müssen den folizen Handel wieder hocbringen.

Abg. Alte goer (Zentr.) wendet si gegen die Kommunalisierung des Lebenémittelbantels, die in einigen Gemeinden beantragt worden sei. Der Mittelstand müsse ges{üßt werden. (Er sci das Nückgrat des Staates. Die hier zu leisrende Arbeit könne’ nux von Kauf- leuïen, nidt bon Bürokfraten auegeführt werten. Zum Wiederaufbau unseres Wir! schaftslebens sei die persönliche Initiative notwendig ; so viel jollten wir aus der traurigen Geschichte der Kriegégesellfhatten gelernt haben. j Abg. Menzel (U. Soz.): Wir verlangen, daß die Stagts- regierung die öôffentlihe Bewirtschaflung der Eier sofort wieder einführt und überhaupt eine gründlide Grfassung und Mationtierung aller wichtigen Lebensmittel veranlaßt. Die Preise für Eier sind unerhört. Unsere eigenen Volkéëgenossen behandeln ,uns \{linmer als die Engländer das durch die Hungerblokade getan haben. Sollte tatsächlich ter ganze Lebenémittelhandel freigegeben werden, dann ist die E Bevölkerung unrettbar dem Hungertode aus- geliefert.

Abg. Schrader (Soz.): Die Wucherpreise für Ferkel, Läufer- {weine verhindern die kleinen Landwirie und die auf dem Lande wohnenden Arbeiter an der Wiederaufnahme der Schweinemast. Gerade fie ftönnten aber zur Verbesserung unserer unzureichenden Feit- und Fletshnahrung erheblih beitragen. Dic jeßigen Preise find geradezu unvernünftig hoh. Nicht der Käufer allein hat darüber zu entscheiden, weichen Preis er für Schweine anwenden will, wie die „Deutsche Tageszeitung“ meint, sondern das Interesse der All- gemeinheit spricht hier ebenfalls sehr erheblih mit. Es kommt hiex auch unsere völlig zu Bruche gegangene Fettversorgung, es kommt cbenso die Schonung des MNindviehb-stands in Frage. Ja den Nestau- rants der Großstädte is Schweinefleish wie Fett zu Wucherpreisen jederzeit zu bekommen, während die Arbetlterschatt {on lange Monate das Essen obne jeden Fettzusaß cinnehmen muß. Darum herz: schen

geltungsmaßnahmen gegen polnische Geiseln shreiten würde. Gegen- wärtig sind aber polnische Geiseln nicht in ihrer Gewalt.

Ap

die Staalsregierung zu lun, um diese Kleinschiffer vor Not und !

der Zentralstelle für Heimatdienst wird von einem !

daß der Heimatdtienst eine Einrihturg des Neis ift, auf die der ?

stände. Die Negierung muß gegen den S(leihhandel und das : Scwiebertum mit der größten Energie einsch1eiten, aber auch für Futter- mittel und Weideflächen foraen. Die Zwangswirtschaft muß noc weiter ausgedehnt werden. Auch die Landwirtschaft macht aus der Not der Bevöikerung ein Geschäft und der fkrasseste Cgoismus hat sich auch i in ihr breit gemaht. Die Erfahrung bei der Freigabe der Eier zeigt ¿ uns ja, was beim freien Handel herauskommt. Die Mißachtung dec ¿ Oöcbstpreise wird sih eines Tages |chwer an den Produzenten rächen. Sorge die Regierung dafür, daß die unvershämte Profitgier eingedâmmt, daß der Preis für Schweine auf ein erträglihes Maß herabaesctzt wird. Neichsernährungêministée Schmidt: Meine Antwort an decn ; brandenburgishen YLandbund hat viel Staub aufgewirbelt. Die Herren, die dem alldeutshen Verbande nahestehen sollen, haben mir ¡ in unhöflider und herausfordernder Art ein Ultimatum ge- stellt. Darauf habe ih ihnen die richtige Antwort gegeben. i Sie verlangten die Aufhebung der ganzen Zwangswirtschaft zum 1. August. Für das Brotgetreide würde das eine Preiterböhung um das Drei- und Viertache bedeuten. Die Verhältnisse sind außer- ¿ ordentlich \{wierig. Für den April betrug der Veischnothbedarf, d. h. der { Bedarf für Kranke, Kinder und Wöchnerinnen 71 Millionen Liter. / Zur Ve!fügung standen nur 5 Millionen Liter. Groß Berlin wurde ; mit 77 vH beliefert, Oppein mit 32 vH, dagegen Bayern mit 134 vH. * Wie soll es dann möglich fein, beim freien Wettbewerb

j | die notwendige Milch zu liefern? Ein wildes Wettrennen wün1de

[ einer Aufhebung der Karten abzusehen.

x

| Eine. Senkung: der

j entsteben und das giößte Portemonnaie würde siegen. Die Herren

vom Landbund schauen über den Zaun ihres Gutshofes nicht hinaus. : Sàâmtlihe Hausfrauenvereine haben mich gebeten, von Den agrarifchen Herren schweben die hohen Preise des Schleichhandels vor “Wir haben aber das Gefamtintercsse der Bevölkerung zu berücksichtigen. Ein verständiger Landwirt muß das auc einschen und muß jeßt soviel liefern wie er nur kann. Die agrarischWen Herren behaupten, daß die Preise bei der Aufhebuna der Zwangswirtschast sich in mäßigen Grenzen halten würden. Alle Tatsachen haben diese Bebauptungen Lügen gestraft. Wir müssen langsam dazu kommen, vorsichtig in das Ge- triebe der freicn Wirtschaft hinüberzugeten. Dazu müssen wir aber eine Beshickung-des Marktes haben, die den Bedarf cinigermaßen det. Jeßt ist es ein ewiger Kreislauf. Jede Erhöhung der Lebenémittelvreise regt auch zu weiteren Lohnforderungen av. Je böber aber die Löhne sind, um fo mehr steigen auh die Preise für die Lebeesmittel. Preise muß herbeigeführt werden. Ich sehe vorläufig keinen anderen Weg als die Differenzierung der Preise durch die cinzelnen Kommunalverbände. Es set den Landwirten zugegeben, daß ihre Produttionskcrsten erheblich gestiegen sind, durch die Lohnerhöhung allein 100 bis 150 vH. Dem muß ohne Frage auch bei der Preisbildung Nechnung getragen werden. Eine Aufhebung der Zwangswirtschaft würde aber unhaltbare Zustände schaffen. Denken Sie nur an die außerordentlich ungesunde Lage auf dem Markte sür Nußvieh und Ferkel. Ich habe versucht, dur Vertnittlung der Viehhaudlungsverbände zu einer Senkung der

z

|

Ferkelpree zu kommen. Alle Bemühungen find aber wirkungsles gewesen. Nun hat der Landbund ein Zirkular unter seinen Beruf8 „enossen herumgchen lassen, in dem die Einstellung der Ablieferung vom 1. August ab in Aussicht gestellt wird. (Leb- haftes Hört, hört!) Wo das ge\cieht, wird mit allem Nachdruck dur0z-

¿ gegriffen. (Lebhafter Betfall.) Wer setne Produktion dem freien Handel

zusübhrt, macht sich wegen Uebertretung der Schleichhandel8- bestimmungen strafbar und wird restlose Einziehung seiner Vro- duktion mit Ausnahme des für die Aufrechterhaltung seines Betrie§s8 Notwendigen zu vergegenwärtigen haben. (Lebhafter Beifall.) Wir werden uns. unter allen Umständen dagegen wehren, daß nach der Aufhebung der Hungerblockade Englands eine

| Hungerblokade der Bevölkerung durch die. eigene Landwirtschaft l einfeßen soll.

ol (Lebhafter Beifall.) Jch nehme die Streit drohung nicht fo ernst. Jch rechne auf die Gegenwirkung der ver- ständigen Landwirte, die den Streik zweifellos verurteilen werde. (Zurufs, rechts: Jeden Streik!) Sehr richtig. Sie wissea aus den Verhandlungen dietes Hauses, daß ih mit s{charjem Tadel geacn streikende Arbeiter nit zurückgehalten hade. Die Landwirt)&aft muß fi daröber klar sein, daß wir unter den gegenwärtigen Um- stänten auf ihren ehrlihen Vienst im Interesse der Gejamtheit angemiesen sind. (Lebbafter Beifall.)

Hierauf wird die Foriseßung der Beratung vertagt.

Nächsle Sizung Mittwoch, 18. Juni, Mittags 12 Ußr. (Weitei beratung, Anträge.)

Schluß 6 Uhr.

Parlamentarische Nachrichten,

Der Friedensautschuß der deuisheu National- verjamm lung hielt geslern nahmittag unter dem Vorsiß des Präsidenten Fehr enbach eine kurze Sizuag ab, die außer- ordentlich star? besudit war.

Der Neichwtnisterpräsident Scheidemann gab, wie „W. T. B.“ berichtet, einen Ueberblick über den Inhalt der scind- lien Mantelnote, in dem ex einleitend auf die bevorstehende folgen - [were Cnt|cheidung uyd auf die Jnsultationena hinwies, denen unjere abreisende Delegation ausgescht gewesen- ist. Er bedauerte dcn Mangel eines ausreichenden Schutzes teilte mit, daß sofort Protest eingelegt worden sei, uvd daß sich die Netchsregierung ihre: Stellung- nahme dazu bis zum Eintreffen eines amtiichen Berichts vorbebalte. Zur Mantelaote felbst erklärte er, daß sie eta abs{ließendes Urteil noch nicht erlaube, ein voreiliges Urteil aber verfehit sei. Fn den allgemeinen Beschuldigungen gegen das tdteutshe Volk sei Neues nicht enthaiten. Über er müsse dazu mit Bedauern fest- \tellcn, daß die Entente unseren Vorshlag zur Schaffung eines neutralen Schted8gerichts abgelehnt habe, tas alleln diele Beschuldigungen objektiv häite prüfen können. Bedauerlih set weiter, daß das ganze Volk mit den angeführten Vergehen und Ver- brechen belastet werden solle. Diese Belastung solle aber die B2- rehtiguno sassen zu den {weren Bedingungen, die im zweiten Teil der feindlihen Mantelnote dem ganzen deutsden Volke auferlegt werden follen. Die Begründung, die der vorgesehenen Regelung der Verhältnisse im Often gegeben werde, lasse wenig Hoffnung auf- kommen, daß wir in dem ausführliheren Momorandum auf ein wesentlches Entgegenkommen rechnen fönnten. Das gelte auch für die übrigen teiritorialen Fragen, bei denen ebenso wie bei den wirtschaftlichen und finanziellen Fragen in der Mantelnote noch mancherlei Punkte völlig unklar sein. Angesichts dieser Vnklarbeiten und angesih1s der Tatsache, daß das gesamte Material zurzeit noch nit vorliege, könne beute eine Entscheidung noch nicht getroffen weiden; nur der endgültige und vollsländige Tixt der feind-

lichen Anttvortk könute die Grundlage für eine gemeinsame éFriedenéberatung zwischen Meichsregierunn und Fuedens-

aué]chuß abgeben. Das deutsche Volk, die Nationalversammlung und die Reichsregierung seien vor die folgenschwerste Entscheidung gestellt, und deshalb sei es Pflicht. gleiMWviel, wie der Einzelne zu ter Huiedensfrage stechen möge. mit vollster Objektivität an diese Ent- iceidung heranzutreten. Nicmard dürfe im Zweifel darübcr sein, daß unser Volk den s{werslen Zeiten entgegen]ehe.

Präsident Fehrenbach |chloß sich der Auffassung an, daß eine materielle Beratunyg erst mögli sei, wenn das. gesamte Material vorliege, und der Friedensausschu ß erklärte sich damit einvèr- standen, daß die näclste Sißung am Donne1stagnachmittag abgehalten werden foll. Bis dahin wird die Reichsregierung nah den Mit- teilur gen des Ministerpräsidenten Scheidemann die Möglidkeit gehabt haben, mit ter deutshen Friedensdelegation nach deren An- kunft in Weimar zu beraten.

gegenwärtig in der breiten Masse so außerordentlich unruhige Zu-

__ Verbindlichkeiten .

uloi Zt i E27 Sut673 95 U

Zweite Beilage

zl Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

M 134.

Handel und Gewerbe.

Nah der Wochenübersicht der Neihsbank vom 6. Juni 1919 Letiugen (+ und im Vergleich zur Borwote) :

Aktiva. 1919-° “aw, - 1918 1917

Nbestand® 1 322749 000 | 2 466/172 000 9 574184 000 D. tan 4A 22 749 00 3 ( 3

de A Melabest M (—213 733 000) |(4- 65 000)|(-+ 7355 000) earünter Gold .| 1302 403 000 | 2 345 823 000 | 2533 316 000 E (— 213 708 000) (+ 149 000)|(+- 105 000)

Neich3- u. Darlehns- : kassensheine 8 268 186 000 | 1630 987000 | 483 115 000

7 (4-199 419 000) (+4 10 236 000)|(+ 35 419 000) Noten- and. Banken 4 276 000 | 3 031 000 4 861 000 E (+— 578000) (4 1 109 000)|(-+ 2 650 000)

Wechsel, Schecks u. 2 diskontierteReich3- i R A “fchaßanweisungen . | 27 438 644 000 |14 308 910 000 | 9250 165 000 A (—1217828000)|(— 235 862 000)|(-—- 114 339 000)

Lombardforderungen 8 373 000 7 972 000 9 780 000 (— 396 000)(+ 19010000) (+ 950000)

Cf s el 489762000 99 992 000 98 989 000 - (-++ 16 061 000) (— 922 000) (— 1 2 908 0009) fonstige Aktiven . « |- 2132 225 000 | 1 778 593 000 | 1 030734 020 A (—- 48 904 000) (— 13 210 000)(— 26 102 000)

assiva.

Grun ravital A 180 000 000 180 000 000 180 000 000 (unverändert) | (unverändert) | (unverändert)

Reservesonds « « «| 99496 000 94 828 000 90 137 000 P M (unverändert) | (unverändert) | (unverändert)

umlaufende Noten « | 28217 855 000 |12 034 194 000 | 8 255 124 000 (— 27 069 000)|(+ 831 506 000)|(— 30 030 000)

9 150 671 000 | 7 364 024 000 | 4 509 604 000 (—837 204 000) |(— 270 770 000) |(— 28599 O fonstige Passiva . - |, 1 666 193 000 622 611 000 17 763 00C R E (— 400 530 000)|(-4 1 690 000)|— 49 286 060) *) Bestand an kursfähigem deuts@en Gelde und an Gold in

fonstige tägl. fällige

¿m © ¡»Barren oder ausländishen Münzen, das Kilogramm fein zu 2784 4

berechnet.

Die Kriegsanleihe wurde biéher zum Nennwerte

cs L bei dem Verkauf von Heeresgütern und von eft

Material im Befiy von Krieg®gesellschaften, ersteres, weil bei Aus- ‘nabe der 8. und 9. Kriegsanleihe solches versprohen worden war. Mie „W. T. B.* von zuständiger Stelle erfährt, hebt das RNeichs- finanzminisserium nun diese Vergünstigung auf, doch sollen die wi: k- lichen Zeichner von, Anleihen auch' weiter das Necht haben die ge- nannten Güter mit Kriegganleihen nah Neunwert zu bezahlen.

Die Darlehnskasse Oft teilt laut ,W. T. B.“ gegen-

„über anders lautcnden Meldungen mit, daß nah wie vor alle Banken

und Bankiers, welche dem Centralverbante des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes angehören, Obiostgeld bis zum Betrage von 9000,— M für die Perion gebührenfrei für den Cinreicher einlösen. „Größere Summen wechselt die Darlehnékasse Ost, Berlin W. 10, Cornelius\str. 5, und die Hauptwechselstube Königsberg, Vorderroß-

garten 31, ebenfalls gebührenfrei um.

L Nachdem das rheinisch-westfälische Kohlen-

e N S ikat’ Essen troy §28 Widerspruchs des Yeichêwirtshafts- "S &nitfters seine Verkaufsvreise mit Wirkung ab 15. Juni um

40/6 für Kohle und 15 M für Koks erhöht haite, hat na einer

t hr [W- T. B.“ verbreiteten amtlihen Meldung „der Neichs-

wirfscaftêminister auf Grund einer Kabinetlsents{eidung am 16. Sunt eiue Höchstpreis8verordnug erlassen. Danach dürfen die am 1. Juni in Geltung gewesenen Verkaufsprelse vom rheinisch- westfälischen Kohlensyndikat und sonstigen Zechenbesißern des Nuhrroviers nur um höchstens 5 4 für die Tonne Steinkohle und um.7.,/6 für die Tonne Koks (ohne Steuer) überschritten werden. Die biermit genehmigten Preiserhöhungen sind so bemessen, daß fie

den Zechenbesißern bei der jeßigen Förderleistung ermöglichen, den Bergarbeitern eine Lohnzulage von 2 #6 bis 2,90 für Mann und Schicht zu gewähren. Der Neichswirischastsminister hatte feine Zusage für eine Preiserhöhung ¿von vornherein an die Bedingung einer entspredenden Lohnerh öbung geknüpft. Die gleichen Be- dingnngen sind auch den übrigen Steinkohlenrevieren auferlegt worden, ohre daß dort das Zwangsmittel einer Höchstpreisverordnung

angewandt roerden mußte.

Zur Verkehrslage im Ruhrrevfer beridtet

„W. T. B.“ aus Essen: Förderung und Versand hat nah dem

Rückgang, der in den ersten Tagen des Monats ‘Juni zu verzeicknen war, auch in der r gonen Woche noch nit wieder die Zahlen won Ende Mai erreicht. ie Förderung überschritt nur an einem Tage 225 000 Tonnen, im übrigen betrug sie. im Tagesdurcschnitt 9215 000 Tonnen. In der Wagengestellung waren auch weiterhin Fehlziffern zu verzeicbnen. Die Gestellung betrug im Durch\chnitt

Berlïn, Mittwoch, den 18. Juni

der Duisburg - Nubrorter Schiffahrt stieg auf rund 12 000 Tonnen läglich mehr. Der Tagesumschlag der Kanalzechen stieg um ein ge- ringes, nämlih auf 24 500 Tonnen, blieb aber immer noch um rund 2500 Tonnen hinter der in der leßten Woche des Mai erzielten Durch|\chnittsleistung zurü.

Anmeldung deutscher Forderungen in der T\chGeceho-Slowakei. Nach einer Verordnung der ts{hecho- \lowakishen Regierung sind die außerbücherlihen Forderungen, das find nichthypothekarish gesicherte Forderungen, die deutshe Gläubiger gegen Schuldner in der Tscheho-Slowakei besißen, bei den zusländigen Konskriptionsämtern anzumelden, und zwar entweder durch die in dem 1\checho-slowakischen Gebiete wohnhaften bevollmächtigten Vertreter oder, wenn ein solcher nicht besteht, durch denjenigen, in dessen Verwaltung oder Pflege sich der der Konfskription unterworfene Besiß befindet, ge- gebenenfalls der Schuldner, der für die außerbüdherlibe ¿Forderung haftet. Ausgenommen sind kurzfristige, d. h. innerhalb 30 Tagen zahl- bare, aus dem normalen Gefchäftsleben hervorgegangene Forderungen. Forderungen aus Warenlieserungen mit längerem Ziel find auf jeden Fall, und zwar bis zum 31. Juli d. J. anzumelden, andernfalls ver- fallen fie zugunsten des 1sch{edo-slowakischen Staats und dürfen an den bisherigen Gläubiger überhaupt nicht erfüllt woerden. Juristische Personen mit dem Siß in Deutschland, die in der t\{cheho-slowakishen Nepublik Gescläitsbetricbe oder Vermögen urd dergleihen besißen, haben bezüglich diejer Vermögen bis zum 30. Juni eine Bilanz auf- zusetzen, in- der die vore1nwäbnten außerbüderlihen Forderungen in die Erscheinung treten. Näher®s bei der tihecho- Lo Walden Abteilung des Deuts - Olle? reihisch-Ungarishen Wirtschaf1sverbandes in Berlin, Am Karlsbad 16, jede find dieébezügliche Gesuche nur \chriftlih zu übermitteln.

Wién; 16 Juni (W. T. B) Laut Milläilüng bér Oesterreidbish-Ungarishen Bank is die Entsendung des Generalsekretärs der Oesterteihisch - Ungarischen Bank zu den Frieden2verl-andlungen in St. Germain behufs Wahrung und Ber- tcetung der besonderen Interessen der Oesterreichis{ch-Ungarischen Bank erfolgt, die fich naturgemäß nicht in allen Punkten mit denen Deutsch-Oesterreihs deen. Der größte Teil der zu bebandelnten Angelegenheiten greift in das Wirtschaftsleben aller Sukzessions- flaaten ein und berührt teilweise au die Jateressen des neutralen und des zur Zeit noch feindlichen Auélantes. Infolgedessen wird sich der Generalsekretär Napp zur Teilnabme an alen Be1atungen zur Verfügung halten, in welchen auf die Oesterreichi|dckUngarische Vank bezughabeide Fiagen von deuts-österreilzisdber odec anterer Seite zur Diskussion gestellt werten. Mit Rücksiht auf seine deutsc- österreihiihe Staatsangehörigkeit gehört Generalsekretär Nayp als Finanzjachverständiger der deutsch-österreichischen Delegation an.

Wien, 16. Juni. (W. T. B) Die Bllaûz des Witten Barkverei1 s für 1918 weist einen Reingewinn von 13 067 747 Kronen gegen 23 295 348 Kronen im Vozrahr auf. Hiervon werden 5 vH oder 20 Kronen gegen 34 Kronen im Vorjabre vorgeschlagen. Der Vortraa auf neue Rechnung beträgt 1421192 Kronen gegen 1 602 197 Kronen im Vorjahre.

Wien, 17. Iuni. (W. T. B.) Die Vilanz der Allgemeinen Verkehrsbank für 1918 weist einen Iohgewinn von 24726 250 Kroncn gegen 18 429 234 Kronen im Vorjahr und einen Reingewinn von 6 156 §82 Kronen gegen 8 750 C06 Kronen im Vorjabre auf. Es wird vorgeschlagen 5 vH. oder 14 Kronen jür die Aktie gegen 24 Kronen im Vorjahr zu verteilen. Auf neue Rechnung soUen 1 640 217 Kronen gegen 1518274 Kronen im Vorjahr vorgetragen werden.

London, 12. Juni. (W. T. B.) Der Prospekt der neuen 49% fundierten Anleihe wurde heute ausgegeben. Die An- leibe ist in 71 Jahren 1ückzahlbar, der Ausgabekurs beträgt 80 vH. Gleichzäitig wurde der Prospekt für die 49/9 sogenannte Siegesanleibe a1 gegeben. Sie wird tuwurch jähnlihe Aus!osungcn zum Parikurse getilgt, der Auégabekurs ist auf 95 vH festge\jezt. Die Höhe der Beträge der beiden Anleihen ist unbegrenzt, sie find {teuertrei für Inhabcr, die ihren Wobnsiß im Vereinigten Königreich haben.

New York, 16. Juni. (W. T. B.) Das „Neutershe Büro“ meldet aus der Stadt Jersey, daß die Aktionäre der Inter - national Mercautile Marine Co. den vorgeschlagenen Nez1kauf des in Großbritannien registrierten Teiles des Schiffsraums der Ge!ellsWaft abgelehnt haben.

Paris, 12. Juni. (W. T. B.) Bankautweis. Eold in den Kassen 3 572 029 000 (gegen die Vorwoche Zun. 263 000) Fr., Golk im Ausland 1 978 278 000 (unverändert) Fr., Barvorrat in Silber 305 792 (00 (Abn. 7,93 000) Fr, Guthaben beim amerikanischen Staatsschatz 828 800 000 ( Abn. 51 800 000) Fr., Guthaben im Ausland 873 228 000 (Zun. 45 749 000) Fr, vom Moratortum nicht be- troffene Wechsel 855 918 000 (Abn. 85518 000) Fr., gestundete Wechsel 829 376 000 (Abn. 13420 000) Fr.,, Vorschüsse auf Wertpapiere 1 278 432 000 (Zun. 28 601 000) Fr, Vorschüsse an den Staat 93 450 000 000 (Zun. 50 000 000) Fr., Vorschüsse an Verbündete 3 630 000 000 (Zun. 5 000 000) Fr., Noteñumlauf 34 448 513 000 (Zan. 77 636 000) Fr., Schoßguthaben 65 656 000 (Abn. 12 890 000)

19109.

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten,

Mien, «17. Zuni, (W T. B) Bes den- wenig belcbten Vortagen eröffnete die Börse unter dem Eindruck der schroffen Antwortnote der Entente an Deutschland in shwacher Po und, do rahm das Ausgebot keinen größeren Umfang an und der Rückgang der Kurse hielt fih in engen Grenzen. Der Gesamtverkehr blieb äußerst geringfügig. Im Verlaufe wurten seiters einer Kommissionsfirma umfangreide Käufe in Alpine Montan-Aktien, angeblih für aus- wärtige Nechnun;z, vorgenommen, worauthin sich die Stimmung im allgemeinen etwas freundliher gestaliete, Neben Alpine Montan- Aktien wurden auch einzelne BVankpapiere, lürkische Werte, See- \{ifahrts- und Petroleumaktien zu höheren Kursen umgeseßt. Renten waren \{wach.

E 17. Juni: (W. T. B.) (Börsenschlußkurs e.) Türkische Loofe 401 00, Orientbahn —,—, Staatsbahn 745,00, Südbahn 157.75, Oefterreichtishe Kredit 471,00, : Ungariscke Kredit 503.00, Analobank 287,00, Unionbank 425,00, Bankverein 387,00, Länderbank 372,00, Latafkakftien 1253,00, Mpine Montan 602,(0, Prager Eisen 2315,00, Rima Muranyer 713,00, Skodawerke 529,50, Salgo - Koblen —,—, Brüxer Kohlen —,—, Galizia 1300,00, Waffen 730,00, Licyd-Aktien 3380,00, Polti-Hütte €05,60, Dcimler ,—, OesterreihisGe Goidrente —,—, Oesterreidishe Kronen- rente 78,00, Februarrente 78,C0, Mairente 78,25,’ -Ungarische Gold- rente —,—, Uvaarische Kronenrente —,—. .

Wien, 17. Juni. (W. L. B.) Amilicke Noticrurçgen der Devisenzentrale. Berlin 200,75 G., 201,25 B., Amsterdam 1339 00G., 1341,00 B., Zürich 6(5,50 G., 647 00 B., Kopenhagcn 763 (0 G, 764 50 B., Stockbolm 795,50 G., 797(0 B., Christiania 687,50 G,, 689,00 B., Marknoten 199,00 G., 199 60 B. :

Kopenhagen, 17. Juni. (W. T. B) Sit§htwedsel auf Hamburg 2750 do. avf Amsterdam 163,25, do. auf \Gweizer: Plâäte 77,00 do. New York 413,00, do. auf Lontcn 19,13, do auf Paris 65 50, do. auf Antwerpen —,—. j

Stockholm, 17. Junt. (W. T. B.) Sichtwehsel auf Berlin 25,50, do. auf Amsterdam 151 20, do. au} fd weizer. Pläte 72,00, do. auf Washington 384 00, do. auf Lonton 17,75, to. auf Paris 61 25. do. auf Brüssel 58 50. i

New York, 16. Juni. (Schluß.) (W. T. V)? Bei lebhaftem Geschäft seßte die Börse zunäctst in urregelmäßiger Haltung ein, wurde aber im Veilaufe auf allen Gebicten sckwach, ta tas Steigen der Geldfurse sewie der ungünstige Vankauêweis- umfangreiche Liqui- dationen bcrverrief. Eine Erholung 1rat auch später nit mehr ein, vnd die Börse \{loß- in matter Haltung. Umsaß 1520000 Aktien. Geld: Schr fest. Geld auf 24 Stunden Duichschnittérate 12, Geld auf 24 Stunten leßtes Darleben 122, Wechsel: auf London (60 Tage) 42,9,(00, Catle Transfers 4,62,00, Wechsel auf ris auf Sicht 6,27,00, Silber in Barren 1124, 3 9% Northern Pacific Bonds —, 4 9/4 Verein. Staaten Bends 1925 —, ' Attisou, Topeka u. Santa 96}, Baltimore u. Ohio 494, Canadian ‘Pacific 159, Chesapeake v. Ohio 63, Chicago, Milmaufkce u. St. Paul 405, Denyer ‘u Nio Grande 73, Illinois Central 973, Loulsbille u. Naskville 1164, New York Central 72# Ncerfelk u. Westi r 1074, Pennsylvania 454, Reading 85, Southern Pacific 1023, Unton Pactfic 1304, Anaccnda gere anns 62, United Suates. „Sicel Corporation 103#, bo. préf. 116. f f t

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

London, 16. Iuni. (W. T. B.) Wollauktion. Bei Eröffnung der drinten Serie waren 9329 Ballen ausgeboten. Für Merino Medium war die Tendenz gut und unverändert, für geringere Sorten etwas billiger. An Croßbrets war nur geringes Angebot. Feine Sorten begegneten guter Nachfrage zu unveränderten Preisen. Medium fielen ctwa 5 vH, giöbere Warêèên 5—10 vH. Geringere gereinigie Croßbreds waren unregelzäßig. Die Marktpreise waren williger, besonders für gröbere Dualitäten.

Liverpool, 16. Juni. (W. T. B.) Baumw olle. Umsaß 600 Ballen, Einfuhr #230 Ballen, davon 54(0 Ballen ameri- fanishe Baumwolle. Für Juni 19,31, für Juli: 19,01, sür Sep- tember 18,44. 7 : : :

Bradford, ‘18. Juni. (W. T. B.) Die Preise für feine Wolle und Garne sind steigend. 0

New York, 16. Juni. (W. T. B.) (Schluß.) Baumwolle loko middling 82,75, do. für Juni 31,02, - do, für Juli 31,22, do. für August 31,12, New Orleans loko middling 31 63, Petroleum refined (in Cases) 20,25, do. Staud. white in New York 17,25, do. in Tanks 9,25, do. Credit Balances at Qi[: City 4,00, Schmalz prime Western 35,90, do. Rohe & Brothers 37,90, HZudcker Bentrifugal 7,28, Weizen Winter 2374, Mehl Spring - Wheat clears 9,75—10,50. Getreidefraht nah Liverpoo! nom., Kaffes tio Nr. 7 loko 202, do. für Juli 20,05, - do. für: Sept. 19.95.

New York, 16. Juni. (W. T. B.) Getreidevorräte betrugen in der vergangenen Woche: An Weizen 13 439 000 Bushels, an Kanadaweizen—,— Bushels, an Mais 3 628 000 Bushels.

&r., Privatguthaben 3 442 560 000 (Abn. 60 488 000) Fr.

15 500 Wagen, die Fehlmenge 250 Wägen. Die Umschlagleistung

T Untersuchungssachen.

2, Aufgebote, Verlust- und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 4. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

wi Lake 2s L HRIRIE

v

Fentlicher Anzeige

Anzeigeupreis für den Naum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 50 Pf.

REL N Bs Tre A E L) Aa Err aas

6. Erwerbs: und Wirrschafts enossenschaften. Niederlassung 2c. von Nechtsanwälten. Unfall- und Inbpaliditäts- 2c. Versicherung. . Banklaus8wcise. \ 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

*

O20

Die \ichtbaren

5. Kommanditgesellshaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

, D) Untersuchungs- fahen.

[28211] Fahuenafluchtserklärung.

In der Untersuchungssacße gegen den Lanbsturm-NRekruten Hermann Steiubach ous dem Lan»wzhrbezirk 1 Cassel, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der 69 ff. bes V!.St.-G Bs. sowie der SS 356,360 der M.-St.-G.-O. der Beschuldigte /hier- dur für fahnenflücttg erklärt.

Cassel, den 26. Februar 1919,

Gericht der 22. Division,

[28208] :

1) Die Nermügensbech!"agrahme gegen den N+\. Franz Misch, 1. Kemp. Res.- Inf.-Ragt. 86, geb. am 10. 9. 1888 zu Altscholk wit, Kr. Oppeln, ist aufgehoben. (Beröffentlict im NReichanzeiger vom 2, Oktober 1918, Erste Beilage, Ne. 40 873.)

Altona, den 27. Mal 1919.

2) Die Fahner flucktserilärung gegen den Ers-Nes. Josef Schmidt, 7. Komp. Res.-

Außerdem twird auf den Anzeigenpreis ein Tenerungszuschlag von 20 v, H. erhoben.

E ——— ——

Jnf.-Rgt. 86, geb. 26. 4, 1686 zu Waid (S@{wet1), ist aufgehoben. (Vers ffentlich! im Neichsanzeiger vom 15. September 1916, Erste Beilage, Nr. 34 491.)

Altona, den 28. Mat 1919. i

3) Die Fahnenfluchtserklärung gegen deu Muok. Iver Liad, 2. Komp. Nes.-Jaf.- Ngt. 84, geh. 17. 5 1892 zu Winderup, Kreis Hadersleben, ist aufgehoben. (Vet- ófentlicht im Reichtanzekger vom 2. Feb;uar 1917, Erfte Beilage, Nr. 62229.)

Altona, den 28. Mat 1919.

4) Lie Fahnenfluchtserkläruvg und Vermögen beschlagnabhme gegen d-n Musk. Petec Thielsen, 11. Komp. NRes.-Juf.- Rat. 86, geb. 18. 8. 1895 zu Kl. Nustrup, Krs. H :deréleben, ist aufgehob!o. (LVer- öffentiiht. im Reil3anzeig:r vom ?.)

Aitoua, den 28. Mai 1919.

Gericht der 18. Diviszon.

[28210] FahneufluchGtêerklärung.

In der Untersuhungssahe gegen den Freiw. Paul Scheicht und Freîw. Anufon Koziuoga, von der 1. Komp. Inf.- Regt. 450 wegen Wachtvergehens, Raubes'

und Fähnenflußt, werden auf Grund der

S8 69 ff. des M.-St.-G.-B. sowie der S8 356, 3E€0 der M..St.-B.-O. die Be- n hierdurch für fahner flüchtig erfiän t. Gleiwitz, den 6. Juni 1919 Ge1iht der 117. Inf.-Div, Der Gerichtsherr : Hoefer, Generalmajor u. Divisionskommandeur. Dr. Pusch, Kciegögerichtsrat.

[25998] Veschluß.

Die am 20. 4. 1916 gegen dea Ers.- Neservifien Karl Gottfried Nick, geb. am 9, 3. 1888 zu Außersibl (Schweiz), heimat#- berecht. Leonberg (Wttbg.) erlassene Fahnen- flutsertlärung wind gemäß § 362 M.-St.- G.-O. aufgehoben.

Freiburg t. VB., den 3. 6. 1919.

Gericht der 29. Division.

[28209]

Die wider den Oberheizer Paul Anton Nettich von der 3. Kompagvie der T. Werftdivision, geboren am 19. April 1893 in Bern unter dem 18. Drzember

1916 erlasscne und im Deuisgien NReidss-

anze!ger 1. Beilzae vom 28. De- zembir 1916 Nr. 304 ye öfen'!lidte Fa)ncnfluchlserklärung, witd hizrait auf- gehöben. Miel, den 1. Juni 1919. EcriFt der 1. Marinelinspeltion.

2) Ausgeboie, Ber- [usi-und Fundsachen, Zustellungenu. dergl.

62068] Zwangsversteigerung. b Im Wege der Zwangsvollstretu das tn Berlin-Reinickendorf belegene, Grundbuße von Berlin - Neinickendorf Band 44 Blatt 1344 zur Zeit der Ein- tragung des Versteigerungsvermerk3 E den Namen des Kaufmanns Benno Eber tn Berlin etngetragene Grundstük am

ng - soll

20. Juni 1919, Vormittags

103 Uhr, durch das unterzeihnete Gericht, an ter Gerichtsstelle, Brunnenplatz, Zim- mer Nr. 30, 1 Treppe, versteigert werden. Das Grundßück uwfaßt die Trennstücke Kartenblatt 1 Parzelle 2163/34 Crarale zur Augusta-Victoria- Allee) und 2164/34 LIEE an der Augusta-Victoria- Allee) von a 94 qm Größe. Es ist verzeichnet in der Grundsteuermutterrolle des Gemieinde- bezirks. Berlin-Reinicckendorf unter Ar- tikel 1282 mit einem Reinertrag von 0,07 Taler. Der Versteigerungsvermerk ist am 1. Juli 1915 in das. Grundbuch eingetragen. i Berlin, den -3. Januar 1919. Amtsgeriht Berlin-Wedding. Abt. 6.

[17507] Zwangsversteigerung. ège der Zwangsvollstreckung soll c D B 1949, Sees

im |10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Berlin,

Brunnenpläß, Zimmer Nr. 30, 1 Treppe, versteigert werden das im Grundbuche von Hermsdorf Band 6 Blatt. 178 (mgen gener Eigentümer am 25. April 1919, dem Tage der Eintragung des Verstelge-. rungsvermerks: Koh Thomas Kemp in

H]

T T