1919 / 165 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Jul 1919 18:00:01 GMT) scan diff

lossen, die aus der Kriegswirtschaft noch vorbandcnen fertigen Stoffe unverzüglih und binnen kürzester Frist der Bevölkerung zuguführen. Dabei wird Vorsorge getroffen werden, daß die minderbemittelten Kreise, die Arbeiterschaft lebenswichtiger Betriebe, die Beamtenschaft, unsere Kriegsgefangenen in erster Linie, berücksihtigt werden. In gleicher Weise werden die noch vorhandenen nit unerheblihen Vor- râte an. Wolle sofort der Weiterbearbeitung zugeführt, um damit den beteiligten Industrien und ihrer Arbeiterschaft Beschäftigung zu geben und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung mit fertigen Stoffen auf breitere Grundlage zu stellen. Die aus der Krieg8wirtschaft stammende Zentral-Organisation, die Reichs-Textil-Aktiengesellschaft wird abgebaut. s | ;

Ein weiterer Schritt auf dem Wege, die aus den Kriegsverhält- nissen hervorgegangenen Zentralisationen zu beseitigen, ist die Auf- hebung der Devisenordnung. Jhre Bestimmungen haben sich immer mehr. als undurchführbar und heute als nahezu wertlos erwiesen. Mehr not: der Tag, an dem sie erlassen wurde, war auch der Geburts- taa eines Devisen-Schleichhandels8 der \{limmsten Art. Wenn sie jeßt fällt, so verschwindet gleichzeitig ein Stück Kriegskorruption, das sih_. in anseren Handelskreisen in bedenklichster Weise eingefressen batte. Die Aufhebung seßt voraus eine Ergänzung der Vorschriften aur Abwanderung des Kapitals nah dem Ausland. Sie bringt andererseits cine wesentlihe Erleichterung des Posiverkehrs. Die zu- leßt nur noch als Folgeersheinung zur Devisenordnung aufrecht er- haltene Zensur des Brief- und Telegrammverkehrs kann endlich be- seitigt werden, Damit fällt eine der am unangenehmsten empfundenen Fesseln der Kricgszeit und wird, soweit es an uns liegt, der Weg für die Wiederaufnahme der wirtschaftlihen Beziehungen und des geistigen Kontáäkts mit dem Ausland frei. A i

Notwendig natürlih und nit zu entbehren ist bei all diesen Er- [eihterungen die von mir bereits erwähnte Kontrolle der Ein- und Ausfuhr und die dadurch zu erzielende Beteiliaung des Neichs und der Interessenten, einshließlich der Verbrauhs-Organisationen, an der Preibgestaltung und der Verteilung. Wenn dadurch die leidigen Hodstpreis-Festseßungen überflüssig würden, so wäre das der Todes- stoß für E nel, den wir niht in die Friedenszeit mit binüber\s{leppen dürfen. ; | Meine Damen und Herren! Der wirtschaftlih Schwache bedarf Heute mehr denn je der staatlihen Unterstüßung. Sie sehen, an seinen Bedürfnissen nehmen wir das Maß für, unsere wirtschaftspolitischen Skhritte. Daran wollen wir weiter bauen. Zahlreibe Grundstücke, die sich im Besiß des Neiches befinden und nit mehr ihren ursprüng- lien, meist militärishen Zwetten dienen, sollen für die Zwede der Ansiedlung weit unter dem beutigen Tarwert abgegeben werden. Troß der furchtbaren Finanzlage des Reiches glauben wir dies Opfer bringen zu müssen. Da es nicht möglich ist, allen berehtigten Ansprüchen mit ständigen Lohnsteigerungen zu folgen, muß der organishe Weg be- schritten werden, die Lebensverhältnisse mit den Löhnen und Gehältern in Einklang zu bringen, Die ständigen Lohnforderungen sind das fch{lechteste Mittel, um die Verbältnisse zu bessern. Neben den Löhnen Elettern die Preise im gleiben Tempo und sinkt die Kaufkraft des im Uebermaß gedruckten Papiergeldes. Das Ende dieser Entwicklung wäre eine Assignatenwirtschaft mit nabfolgendem Bankerott. Es muß eine Senkung der Preise eintreten, und die erhoffen wir von unserem Wirt\chaftsprogramm. / / y

Mit diesen Ueberleaungen wollen wir uns keineswegs unabweis- baren Aufbesserungs-Forderunaen entzichen. Nur müssen alle Wünsche thre Grenze finden in der Leistungsfähigkeit des Betriebes! Das gilt bauptiählich auch für die Arbeiter und Angestellten in den eidbs-, Staats- und Kommunalbetrieben! Bei ihnen muß das Bewußtsein [lebendig sein, daß diese Betriebe dem ganzen Volke, also auch ihnen

ören. D

Für das gesamte arbeitende Volk gilt es, die Sozialpolitik nah Kräften weiter auszubauen. Die vom Reichsarbeitsministerium be- reits angekündigte Novelle zur Meichsver sicherungsordnung, die eine Erhöhung der Invaliden- Alters- und Kinderrenten bringt, wird Ihnen in den nächsten Tagen zugehen. Die große Reform der M Séberfdaunaso mina soll in allernächster Zeit in Angriff ge- nommen werden. Die moderne Umgestaltung und Vereinheitlichung des gesamten Arbeiterrechts schreitet \{chnell vorwärts. Eine große Zahl von Sachverständigen is in versckbiedenen Kommissionen und in engster Verb!ndung mit den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeit- nehmer an dem großen Werk tätig, das die gan und demokratischen Grundsäße der neuen Republik klar in die Erscheinung treten lassen wird. Ob freilih allen Wünschen bei der jammerlichen Finanzlage bes Reichs Rechnung getragen werden kann, ist eine {wer zu be- antwortende Frage. 4 : | O

fg e Verantwortung empfindet die Regierung für die wirt- \chaftlid Schwachen in der Beamtenschaft. Wir sind von der Er- tenntmis durchdrungen, ihren Ansprüchen durch ein neues Beamten- besoldungsgeseß, das sofort in Angriff genommen werden soll, Rech- nung tragen zu müssen. Db nochmals, wie es die Beamten ver- langen, eine cinmalige Teuerungszulage gewährt werden kann, soll geineinfam mit den Regierungen der Freistaaten und den Beamten- organisationen wohlwollend geprüft werden. Aber au die wichtige Aufgabe der Personal-Reform und der Reform des Beamtenrechts müssen der Lösung zugeführt werden. Die freie Bahn des ch - tigen muß auh über die Schranken hinwegführen, die das höhere und das mittlere und das untere Beamtentum bis jeßt geschieden haben. Aehnlih wie die Arbeiter und Privatangestellten sollen auch die Boamten ihre geseßliche Vertretung erhalten, die als Hilfsorgan der Beamten-Organisationen zur Wahrnehmung threr wirtscckaftlichen Interessen berufen \ein werden. Freilic, eine glatte Uebertragung der Betriebsräte auf die Beamten verbietet das wesentlih anders geartete Arbeitsverhältnmis. Die Beamtenorganisationen sollen überall ur Mitwirkung herangezogen werden, wo Beamtenfragen zu er- Nbl sind, besonders bei dieser e Lösung. :

Meine Damen und Herren! All das aber bleiben Pläne und Entwürfe, wenn die Grundlage alles Gedeihens fehlt oder regellos unterbrochen und zeitweilig nicht geleistet wird: die Arbeit!

Gewiß, wir haben dem Friedensvertrag unter Zwang unsere Unterschrift gegeben, aber daran ist fein Zweifel erlaubt: in den Grenzen der Crfüllbarkeit darf uns keine Schuld und kein Vorwurf treffen. Dieser Vertrag legt uns die Pflicht zur Arbeit auf. Das müßten gerade die zur Richtshnur ihrer inneren Politik machen, die von Anfang an für die bedingungslose Annahme waren. - Aber auch die Pflicht uns selber gegenüber predigt die Notwendigkeit der Arbeit, vor allem und jedem der Arbeit! Sie ist unser einziges Zahlungs- mittel, dessen Kurs nicht gesunken, sondern N ist. Durch sie Hie! wir Nahrungsmittel und Rohstoffe bekommen, ohne sie nis!

Angesichts Fier durch Vertrag und Selbsterhaltungstrieb be- gründeten Verpflichtung zur Arbeit sehen viele die einzige Rettung darin, diese Arbeit im Notfall zu erzwingen. L E auf die drakonishen Bestimmungen gegen Streiks, die Lenin erlassen hat.

Sie verweisen auf das Vorgehen der Budapester Râte-Negierung, die Arbeitslose während der Ernte zrwangsweije nach Orten geschickt hat, wo es an Arbeitskräften mangelt. Die Reichsregierung lehnt dieje Praktiken der Diktatur des Proletariats ab! Schon weil fie nicht einseitig gegen die Arbeitershaft vorgehen und den bürgerlichen Nichtstuer nah seinem Belieben faullenzen lassen will, Aber die Reichsregierung und mit ihr die Parteien, denen es ernst ist mit der Vertragserfüllung, werden sih überlegen müssen, wie wilde und un- überlegte Streiks, die ohne oder gegen die Parole der Organisationen und Parteien erfolgen, verhindert werden Éönnen. Durch die Tarif- bertrags-Negelung vom 23, Dezember 1918 hat die Arbeiterbewegung ein langumkämpftes Ziel endlich erreicht, Diese vorerst provisorisch etroffene Megelung soll in Bâälde gescklich ausgestaltet werden. Bie Grseßung des persönlichen Arbeitsvertrags dur den folleftiven Bi die Macht der Organisationen wesentlich gestärkt. Die Möglich-

it, Schieds\prüchen E NRechiswirksamkeit zu verleihen, macht ‘dem Zustand ein Ende, daß langwierige Tarifverhandlungen am Egoismus einer Vertragspartei scheitern und die Allgemeinheit die Zeche bezahlen muß. Unfer Ziel muß das obligatorishe Schieds-

gerit scin, das die Streiks auf das äußerste Maß und die schwersten Falle beschränft. Dies Ziel kann natürlih nur erreiht werden im engsten Einvernchmen mit den Gewerkschaften. Es ist feine Frage,

diè syndikalistish-kommunistishen Treibereien bedrohen diese Festung,

die ih der deutsche Arbeiter errichtet hat, in mehr als einem Punkt. Aber gerade va leßte Gewerkschaftskongreß hat bewiesen, daß die Einsicht in die wirtshaftlihèn Notwendigkeiten und Möglichkeiten bei dem. gewerkschaftlih geshulten Teil der Arbeiter _noh die Ober- hand hat. Zusammen mit ihm müssen wir. der Krankheit dieser Zeit Herr werden und Erschütterungen vermeiden, die, wie dieser Tage im Berliner Verkehrsstreik, ohne jedes Maß die Allgemeinheit be- drohen. Jn dem Friedensvertrag steht unter dem Kapitel „Wieder-

utmachung“ der Paragraph: E 2 f “Die D O welche die alliierten und assoziietten Negie- rungen berechtigt sind, im Fall einer vorsäßlichen Nichterfüllung Deutschlands zu ergreifen, und die Deutschland sich verpflichtet, nicht als feindsclige Handlungen zu betrachten, können fein: Ein- und Ausfuhrverbote, Cn nund finanzielle Repressalien und ganz allgemein solhe Maßnahmen, welche die genannten Negie- rungen als den Umständen nach notwendig erachten werden. Damit bekommt alles innerhalb der deutschen Wirtschaft einen vollkommen neuen Sinn. Wir alle stehen in einer Gésamthaftung. Die. Gesamtheit muß leiden, wenn Arbeitgeber oder Arbeitnehmer sich der Arbeitspflicht entzichen. Damit ist eine ganz neue Situation ge- schaffen. (s ist nit mehr in das Belieben des einzelnen gestellt, ob er seine Pflicht tun will, und nicht der einzelne 1st es L E den die Folgen der Pflichtverleßung fallen. Der Staat muß die Srfüllung jeßt fordern, er muß die Nichterfüllung verhindern können. Der Friedensvertrag ist einigermaßen nur dann durchführbar, wenn jeder Deutshe auf einen Teil seines |Selbstbestimmungêrechts zugunsten der ‘Allgemeinheit verzichtet, so wie die Staaten ihrerseits auf einen Teil ihrer Souvernität verzihten müssen zugunsten des Völker- bundes. : h Meine Damen und Herren, der Vergleih mit dem Völkerbund, an dem beteiligt zu sein und den auszugestalten das höchste Ziel Mde äußeren Politik ist, zeigt am besten die Notwendigkeiten unjerer inneren Politik! Wir sind uns alle einig, daß der Völkerbund ein Schwert ohne Klinge i} ohne das obligatorische Schiedögerichts- verfahren, durch das Kriege tatsählih vermieden werden. Können wir diese, für die Völker geltende Erkenntnis für das eigene Volk verleugnen? Wir brauchen die völkerbündlide Gesinnung auch unter uns Volksgenossen in unsern Partei- und Lohnkämpfen, in unserer ganzen Stellung zu einander. Und wir brauchen sie auch und vor allem im Hinklick auf die Zukunft! Und hier noch ein Wort an die Partei, die sih deutsd-national nennt, als läge darin ein Unter- schied zu den anderen Parteien. Die Ausschreitungen ihrer Berliner Tagung bedürfen kaum einer Zurückweisung. Daß ein Redner ‘dabei von der „gottverfluchten, ruchlosen Republik“ spra, kann in diesem monarcistishen Taumel nicht erstaunen. Verwunderlih ist schon die Aeußerung des Herrn Hergt, seine Partei habe von einer Gegen- revolution abgesehen, obwohl sie mögli gewesen wäre, als der Dsten von Waffen starrte. Die Herren ahnen nit, wem alles sle geeint in nunershütterliher Front beim Versuch einer Reaktion nch gegenüberschen würden! Aber entschieden bekämpfen und nieder- kämpfen müssew wir den. Schrei nad Rache „der seit der Unter- zeichnung des Friedensvertrages aus jener leinen Gruppe dringt, die kein chöneres Ideal kennt, als das alte, waffenstroßende dur die Zahl seiner Bajonette mächtige Neich! Dies Iteal lehnen wir rundweg ab, es wäre ein Unglück, wenn dur die konservative Irr- lehre von der guten alten Zeit wiederum in unserem Volk national und nationalistisch verwebjelt würde. (Glauben [Sie air, keine Arbeiterhand würde \ih rühren, wenn der ganze bevorstehende Aufbau nihts sein sollte als die Rüstung zu einem neuen mörderishen Kampf. Wir brauen die Arbeit und verabscheuen die Nevanche. Das ist für uns der hauptsäcblih\ste Grund, «us dem mir jede Wiederkehr der Neaktion bis aufs äußerste bekämpfen, Würde ihre Gesinnung wieder die herrschende, jo könnten wir uns feiner tebnisden oder industriellen Errungenschaft freuen, weil das haben wir ja erlebt unter ihrer Leitung jede ¿um Kriegswerk:eug werden kann. Auch tvir wollen nationales Leben und nationales Denken pflegen und pflanzen, aber auf dem |Boden der völkerbündlihen Gesinnung nah innen und nah außen! In ihrem Wachsen und Erstarken muß unsere Hoff- nung beruhen, aus ihr heraus muß die Mevision des Bertrags kommen, sie muß mit seinen Ungerettigkeiten aufräumen; daß der Völkerbund beute noch ein Zerrbild ist, kann an diesem unseren Glauben nichts ändern. Wir können unser Volk in der Strenge des Arbeitsstaates, wie i ihn geschildert habe, nur dann zusammen- fossen, wenn es die Gewißheit hat, daß sein Erstarken n:ckt zu neuen Schlächtereien mißbraucht wird, und diese Gewißkeit können wir ihm nur geben durch ehrliden Dienst am Gedanken des Völkerbundes. Das ist der Zirkel, in dem ih unsere Polit:k der Zukunft bewegen mu \

Immer häufiger dringen die Stimmen eines neuen, von folchen Gedanken erfüllten Menscbentums an unser Ohr. Es sind noch nit die Herrshenden in den Ländern, mit denen wir jeßt {Frieden ge- {lossen haben, es sind noch Minderkbeiten wie die Gruppe der französisGei Schriftsteller, die den Namen „Klarheit“ trägt. hr Sprecher, Barbusse, der den Schrecknissen des (Krieges die bevedteste E verliehen hat, spriht nun im Namen des völkerverbindenden Friedens:

„Die Demokratie ist unbesiegbar. Aber diese schicksals\chwere

Auferstebung des Menschengeschlechts wird ih in einer ruhtgeren und shöneren Form entfalten, wenn sie geklärt wird dur Aus- erwählte, und die Welt bevölkert ist von erleubteten Gewissen und solchen, die ren Willens sind.“

Dies Bekenntnis ist unser Bekenntnis! Wir nebmen diesen “Ruf von „Jenseits der Grenzen auf, wir sind einig im Glauben an die Unbesiegbarkeit der Demokratie, die nit nur die Gleichheit wischen den Volksgenossen, sondern auch die Gleicbbeit, Freiheit und Brüderlihkeit ¿wishen den Völkern, den Völkerbund ershaffen muß

Nach dem Ministerpräsidenten ergriff der Reichsminister des Aeußern Müller das Wort.

Reichsminister des Aeußern Müller: Meine Damen und Herren! Der Herr Ministerpräsident bat Jhnen soeben die Grundsätze eniwidelt, nah denen das Kabinett die deutsche Politik zu führen gedenkt. _Er hat dabei au unsere künftigen Beziehungen zu den übrigen Völkern gestreift. Das war notwendig, denn unjer? außere und innere Politik müssen einheitlich sein. Als das Staats- wesen, welches das freieste Wablreht der Welt eingeführt bat, als das Staatswesen, das am weitgebendsten die Frauen als voll gleidbereck- tigte Staatsbürgerinnen am öffentlichen Leben beteiligt, als das Staatswesen, das die Forderung der internationalen“ organisierten Arbeiterklassen, wie nie in Bern und Leeds formuliert wurden, zu seinem Programm erboben bat, treten wir in die neue Zeit ein, die, wie Uns unjere bisberigen Feinde versidern, nach diesem Kriege an- brechen foll. Durch den bârtesten Fricden gefesselt, der seit Einführung der christlichen Zeitrehnung je einem Volke auferlegt wurde, müssen wir denno versuchen, auf den freibeitliden Bahnen vorwärts schreiten. Nur so Tonnen wir moralische Eroberungen in der Welt mahen. Die Welt soll si davon überzeugen, daß der Ver- lust von zwei Millionen Toten, die dieser Krieg Deutschland gekostet hat, in dem deutschen Volke die Ueberzeugung gefestigt bat, daß Streitigkeiten unter den Völkern nit mehr mit Pulver und Blei xus- gefochten werden dürfen. Solange es Menschen geben wird, t1e sich an diese Kriegsjahre erinnern werden, solange die Krüppel dieses Krieges als sebendige Wahrzeichen dieser entsebßlihen Fabre die Straßen und Dörfer und Städte bevölkern, wird“ es in keinem der ‘am Kriege beteiligt gewesenen Länder einem Staatsmann gelingen, das Volk wiederum in einen Krieg zu fühven. Ein einziger Schrei aus den

gcängstigten Herzen von Millionen Müttern würde ihm begre!tind,

macben, 8 die Zeiten vorbei sind, in denen Menschenleben so niedrig

im Werte standen wie in den leßten fünf R 0 O a 6 es wird manchem \chwer fallen, sih in die Zeit einmzu-

fühlen, in der wir uns nun einmal befinden, aber unsere Lage ist: do

wirklich far, Als Ergebnis des Krieges ist für uns festzustellen, vaß

das deutshé Schwert in Zukunft als Hilfsmittel diplomatischer Kunsk M meh Es ift uns cine so gründlihe Abrüstung_ auf- erlegt, daß es zweifelhaft ist, ob sie selbst im Interesse der Sieger liegt. Aber dieje Abrüstung ist zunächst nur uns und u Verbündeten diktiert. Zu einem Segen für die ganze Zel Abrüstung erst dann werden, wenn e allen Völkern gemeinsam auf- d. Die Erreichung dieses leßten Zieles zu fördern, müß Wir werden dieser Aufgabe am besten gerecht,. wenn wir allen militaristishen Gedankengängen endgültig entja wenn wir schon unsere Jugend dazu erziehen, daß in Zukunft nicht Schwert, sondern nur das Recht über - die Beziehungen der Völker untereinander zu entscheiden hat. Die. Seele unserer Jugend soll nicht durch Haßgesänge vergiftet werden. l m p

Völkern e der Quellen, die zu diesem Kriege“ geführt haben. Die Welt hat an diesem einen Weltkriege wahrlih genug. Die diefes Ideals des Rechts ist nicht die Folge unserer militäri\che Niederlage, das wäre nur ein äußerliches Ergebnis. In Wirklichkeit hatten die leßten Jahre dcs Krieges bereits die militaristishen Auf- fassungen in den breiten Massen unseres Volkes völlig unterhöhlt; nur Sinnesänderung eine so umfassende und tiefergreifende war, konnte die Revolution in den Novembertägen des vergangenen-Jahrés sich so rasch über ein großes Reich auébreiten, wie evolution in der Geschichte.

Den neuen Geist des Rechtes zu pflegen, sind wir aber auch de1 Millionen Deutschen \{uldig, die infolge dieses Krieges unter fremde Herrschaft kommen und deren Verlangen nah kultureller Autonomie und nah Schuß für die deutshen Minderheiten um fo sicherer erfüllt werden wird, je mehr die Welt sih davon überzeugt, daß das deutsbe Volk ein fricdliches Volk ist, das gemeinsam mit seinen Nachbarn die zertrümmerte europäishe Kultur wieder auf= bauen will und in dessen Reihen nur einflußlose Minderheiten nah Je mehr wir zeigen, daß es dem deutschen Volke mit dem Gedanken des ewigen Friedens, für die sich bereits vor mehr als hundert Jahren Kant eingeseßt hat, beiliger Ernst i}t, desto leihter mahen wir es den von unserem Volkskörper : losgerissenen Deuischen, 1hr Deutshtum rein zu bewahren. / |

Wir müssen die Welt von unserem unershütterlichen auch deshalb überzeugen, i

agen“ auf tem Gebiete der folonialen æn]o wie sih das Vorgehen uny in den ruhigeren Zeiten ertigen lassen wird. ungen, wte fie General oon, Geméingut ter Völker Kriege standen. daß €£s ein Opfer uns darüber nicht ‘erfahren müssen, wie uns die Shmpathie der ganzen opaganda fönnte gegen diesa an gehen, durh werfktätige auch der Weg zur allmählich geebnet hat als irgend ‘ein

gründung, daß das deutische Vers *ivilisation deutli klargestellt gegen die Ausblandsdeutschen un! einer gereinigten Atmosphäre d h, täuschen wir un E a [e a me! entfernt da u sein, die 1n den leßten Jahrèn mit uns i s Das belgische'V

des deutschen Einmarsche wundern, wir haben seit die Verleßung der belgi Welt ‘geraubt hat. Kein Tatsache aufkommen. Opfer Wieédergutmachung zu üben Verständigung mit dem belgisckhen "Nadktarvolke werden, das in diesem Kriege unschuldiger gelittèn anderes -Volk. x

Die verwüsteten Fluren Nord fr Selbst das Pflanzenl, gleitersheinungen “im Men} der Friedenszeit sih mit Absche der seelishen Atmosphäre der Kriegszeit oft la guerre ‘achbfelzudend abgetan wurden. gerechtigkeit oder |Siegerübermut fan nur gegen ein Volk zu spreden. in Würdigung dies Wir waren Sünder allzumal.

Der Krieg erschüttert die Seele eines mehr es von thm mitgenommen wurde. oviel- Tote verloren, soviel gen müssen, als das franzosisbe Volk. nis für Lie derzeitige daß wir bereit sind, mit in den bverwüsteten Gegenden mitzu eigen wir, daß wir bereit sind, mi frankreids haben bereits begonnen. Arbeiter, an die deutsden Techniker und halten, wenn der Nuf an sie ergeht, aus Gegenden wieder blühendes Leben erstehen an, daß uns die unbedi daß unsere Kohlen- lagen in ihrer nt s{wietige Aufgabe

Wir wollen die gest verwüstetèn Ostpreu großen Aufgabe ste wird das erret

worden sei,

nicht mehr zählt. d ihr Eigent

ren früheren

elt wird die urch nichts} rech

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erlegt sein wird. unsere Aufgabe sein. T T at EE L : [Wir dürfen Kriégsbeginit bitter erfa [en Neutralität Der Chauvinismus war bei allèn e deutsche Kulturp1

, 10 wird damit

ankreichchs gewähren ein ent- ben fand dort den Tcd. Der „von tenen der l âtie, die aber in zu leidt mit einem „c’est n. Nur pharisäische Selbst- n es fertig bringen, das ed Die obj:klive Kriegsges. er verurtéilens8werten L.

seblihes Bild. Krieg at Begl Gefolge gehabt u adge

fo unblutig siegen, gewan noch niemals eine „Schuldig“ chibte- wird *rkommnisse dereinst sagen:

Volkes um so mehr, je Kein Volk hat aber ver- Verwüstungen erlebt und

Mentalität dieses Volkes. allen Kräften am Wiederaufbau wirken, so wie wir das feierli ften am -Wiede Ich! appelliere an die ‘deutsben Architekten, daß : ten trostlosen ¿u lassen. J nehme dabei Estoffe geliefert werden, und cht durch unzweckmäßige Auf- en, damit wir diese große und

militärisher Rache reien. Zeigen wir,

t allen Krä auch unter fremder Flagge * die j ie sich bereit uinen jener

Friedenswillen aber ! j Politik der Koalilionen, die in leßter Linie zu diesem Weltkriege geführt hat, in absehbarer Zeit begrabèn wird. M Versailles wurde bereits eine neue Koalition begründet; gleidgeitig mit dem Versailler Vertrag wurde das französisch-english-amerikanishe Abkommen - lossen, das Frankreich gegen einen provozierten Angriff Deuts lands \cküben soll. Die militärische Neutralisierung der rheinischen Grenzgebieie sicht die französishe Regierung als genügenden Schuß niht an. Das Mißtrauen gegen die deutshe Politik ist ebenso groß, wie das Vertrauen auf die Kraft des deuten Volkes.

Andererseits spekulieren in Deutschland bereits politische Karten- legerinnen auf die Möglichkeit künftiger Gegenallianzen. ihre Blicke nah dem nahen und fernen Osten. & d Uneinigkeit der Sieger und sehen bereits eine Allianz der Unzufrie- denen im Werden, die \sich zusammenfinden könnten, weil sie bei deu Verteilung der Beute nit voll auf ihre Rehnung gekommen zu sein Mir scheint diese JUusion nicht zeitgemäß zu sein. / Verlauf der Friedensverbandlungen gibt uns wahrlih kein Recht, zu erwarten, daß demnächst solbe Bündnisse entstehen und Besserung für unsere Lage bringen könnten. ) ) : Allianzen arbeiten wir am besten, indem wir uns an keiner betei- ligen und so den Beoden für einen. wirklichen Bund det Völker vorbereiten, nad dem si die besten in allen Ländern von Das Zeitalter der Geheimdiplomatie mit

ngt notwendigen Ro _und Eisenindustrie ni faltung gehemmt werd wirklich erfüllen können.

alteñde Kraft, die sich. beim Wiederaufbau des ens bereits ges{ult hat, in den Dienst dieser en, aber nur, wenn wir u : cht werden können, was in dem 1 unserem Interesse“ liegt. dieser Aufgabe der “Wiedergu O) Nebvanche sein.

ns gegenseitig helfen i n _franzósishen und au

Die werktätige Liebe, mit der wir uns tmahung unterziehen

wollen; das (Lebhafter andauernder Bei

\ fall links, Lachen

f franzósishem Boden zu u beitragen wird, die. zu bringen. Die chen Staatsmännern gehört t ja noch nit voll ratifi- fenstillstandskommission prache der Kriegszeit. ch kurz auf jenen Vorfall in egung hervorgerufen {ische Ünteroffi ch verleßt. Die gelingt es bald, den l erbrechen seine chen Soldaten, die sih in Ber j weiß mi eins mit dein r Berliner Bevölkerung, wenn ih sage, um Tode Manheims geführt haben, auf- nah der Note des | einer Strafe von ‘einer Million Wie wurde gegen Deutschland in es agitiert, weil militärishe Befe Gebiete Städten Strafbußen a hner fih zu #{ omr t, daß eine Stadt, die weitab nung des Friedens eine Buße evölkerung ebenso \arf-ver- u fehlt selbst 1m Kriegsrecht jede

nen bei Nichterfül- gszustand und nehmen

j Sie richten j ; Sie hoffen auf die ch erwarte, daßdie Arbeit, die wir au r gern leisten wollen, en auf einen anderen r Zeit vonz

sten haben, und die wi beiderseitigen Beziehung Reden, die wir in leßte haben,’ und Noten, ‘die uns der! litärisher Seite ‘dur die i den, verrieten noch In diesem Zusammenhting will

Verlin eingeben, der- in Frankrei In Berlin wurde der f Manheim in der Nacht Üntersuhung wurde ter einwandfrei bührende Sühne findet. aufhalten, haben Anspruch gesamten anständigen Teil de 1g diese die Vorfälle, die z nhtig bedauert. Nun soll

Stadt Berlin mit belegt werden. während des Krie des Krieges im be für Verfehlungen,

ranzósischen

ziert von mi el übermittelt wur Gegen die unselige Politik dev

bt zum 12, Juli tóödli ort eingeleitet. zustellen, damit dieses le französis

ganzem Herzen sebnen. : ihrem Intrigenspiel soll abges{lossen 4

Unsere tatsäclibe Bereitschaft zum Eintritt in einen [f ets bund erklären wir dadur, daß wir bereit sind, mit allen Völkern Die vorbereitende Arbeit, welhe Graf Bro dorff-Nankau und seine Mitarbeiter für die Schaffung eines wirk- liben Völkerbundes in Versailles geleistet haben, wird die objektive Geschichtéfors{una einmal dankbar anerkennen, wenn in ruhigeren Zeiten die Gewaltparagraphen des Vertrags von Versailles von den billig Denkenden aller Völker das gleich harte Urteil erfahren werden, Wir sehen in dem vorliegenden Bund der Kabinette, und zwar der unsere völkerrechtlichen Ideen in keincr Weise erfüllt, sondern verlangen, daß die Völker selb\t, und zwar alle Völker auf die Verfassung des Völkerbundes entscheidenden Ein Völkerbund ohne das deutsche Volk und ohne Nur ein ganz andèrs ausgqge-

im Frieden zu leben.

‘Franken 1n Gold der ganzen Welt blshaber während ( ) erlegt hatten die einzelne Einwo den kommen uns wird aber jeßt verla , nah Unterzei r einen Vorfall, den ihre Franzoje. D orderungen im

Kriegskabinette der einen Seite,

ist vom besetzten Gebiete ¡ahlen soll urteilt wie irgendein Yarallele, Solche F eventueller weiterer militärisher Z lung der Forderun keinerlei Rücksicht

Einflúüß erhalten. i j das russisbe Volk ist kein Völkerbund. / \talteter, alle, die guten Willens sind, umfassender Völkerbund kann den großen Aufgaben gerecht werden, die nah fünfiähriger Massen- vernihtung von Menschen und Gütern sih der Menschheit stellen. Diese Einsicht ist heute {on bei Anbängern des Völkerbundes _hor- handen, „die bis vor kurzem noch an hervorragender Stelle den Krieg

usammenhban wangsmaßnahr gen entsprehen dem Krié | ( die deutsche lich bereits ratifiziert hat. Sol öhnung der Völker dienen. Von dem Geiste der Versöhnung, der die neue , ist in den Reden der meishen Staat8männ seit Überhaupt noch wenig zu spüren. yd George eine kurze notwendige glishen Unterhaus hielt, Genehmigung vorlegte. L dort, der Friedensvertrag bezwedcke, Das scheint allerdin

che Maßnahmen können

Zeit beherrschen er der Entente Jch will für heute nur Antwort auf die Rede als er den Versailler George sagte aw Deutschland ein Erempel gs so zu sein; aber das be=- ein Bruch des Novemberabkommens ist, g die Lansingsche Note zu einem _Auch im britishen Jmperium haben g niht die höchsten t sehen, wie das der Jhre Zahl tur ‘der lebten fünf allen Völkern glei gends vor dem Richterstuhl dev Was soll es aber nd, das in den Völ

In der Erklärung, die General Smuts in Versailles nach Unterzeichnung des Friedens der Oeffentlichkeit aab, un In Deutschland nit überall die Beachtung fand, die sie verdiente, sagts - oteser General in wahrhaft staats8männischem Geiste: j

„Ih vertraue darauf, daß der Völkerbund sih für Guropa nod | als der Ausweg aus den Ruinen erweisen] wird, die dieser Krieg mit j sich gebracht hat, aber er ist vorläufig nur eine Form, er braucht noch den lebenspendenden Einfluß, der nur von dem aktiven Interesse und dem belebenden Kontakt der Völker selbst kommen kann. | \ckópferiscke Geist, der die Völker in threm Schmerze bewegt, muß die Œinnchtung mit Leben erfüllen und mit der Jnspiration für dis eFriedensideale, die diesem Kriege entstammen und ¡ihn in ein wahrhaftes Instrument des Fortschrittes verwandeln.“ :

Gerade wir Deutschen haben ein Interesse daran, daß ein Völkerz en Instrument des (Fortsrittes * uSweg ¡zeigt aus den ungeheuren

en, die êr im en Vertrag zur

ôu statuieren.

sätigt, daß der ivie Überhaupt der Friede Papier gemacht hat, Männer gefunden, dié in diesem Ver gen von Recht und Ehrlichkeit erfüll Premierminister vom Vertrage beh mehren, je mehr die Kriegslitera gestampft werden wird, die bei

( en ‘ist und ‘die nir vistorishen Wahrheit bestehen wi wenn Lloyd George von dem Deutshla erden will, die Einsicht verlangt, daß die deut n 150 Jahren ein bitterer F 90 Jahren ‘hat die englische preußischen - gestanden als an t dem spanischen Erbfolgekri

bund entsteht, der zu einem wahrh niserabel getve wird, und: der uns deswegen ‘einen D i Schwierigkeiten, in die uns der Vertrag von Versailles verseßt. | j haben in den Vorverhandlungen nacdrücklich auf dad ; Unerträgliche undi Unerfüllbare hingewiesen, das nab unserer Auffassung so viele Bestimmungen des Vertrages enthalten. unter dem Zwange der Verhältnisse verpflichten müssen, den Vertrag loyal zu erfüllen. |\Wir lassen keinen |Zweifel darüber, daß es uns mil. Willen zu dieser Erfüllung bis zur Grenze unserer Faähigfkeiten y Teinen Zweifel darüber lassen, daß! wir

l ieses Vertrages

ufgenommen w politik in den l

\ éhler gewesen n den leßten 1 Ee

Politik mehr an der. der |irgendeines anderen ege dankt es England preußischen Degen, wenn es seine Kon- Und auch in England sollte man das Wellington bei Wate es wäre Nacht oder die Preußen käm igen Preußen kann übrigens ein Engländer keinen der die Veränderungen der Weltkarte beobachtet, n zuguns{en Englands vollzogen wurden. Lloyd ne eigene Rede vom 29. Juni 1908 denken, in dèr nde Uebermacht zur 8s zu bauen.

Wir haben und -

: einmal dem inentalpolitik durch\eße

ernst ist, wir wollen aber au Wort nicht vergessen,

mit allen loyalen Mitteln die Mewvilion dieses l erstreben werden, daß wir für eine gemeinsame Arbeit zur Wieder- l iegenden europäischen. Kultur eine solche ür unerläßlich halten, !und zwar nit nur im Interesse ded deutschen Volkes, sondern auch aller seiner Nachbarn. Auch mit dieses ! Auffassung steben wir nit allein; in der bereits von mir angezogenen Erklärung sagt General Smuts: 4 „F betractete den Friedensvertrag als einen! Abs{luß die ges und des Waffenstillstand aus ¿iesem Grunde zu. Es sind territoriale t worden, die eine Revision erfordern werden, es sind j geseßt worden, von denen wir hoffen, daß sié bald als nit 1m Einklang mit der neuen ‘friedlichen Stimmung und dem bewaffneten 'Zustandt unserer früheren Feinde stehend befunden’ werden; es! sind Bestimmungen vorgesehen, die man bei rubiger Stimmung vielleicht lieber mit dem Schwamme der Vergessenheit auswischen würde; es werden Entschädi- ert, die mt ohne ernste Beeinträchtigung der industriellen rstellung ‘Guropas durgeseßt werden können, und die erträg- zu mäßigen im Interesse aller liegen wird; es * be vorhanden, die unter dem heilenden Einflusse ren werden zu s{merzen. Generals Smuts hinzufügen, en Atmosphäre gerechtd estehen werden, daß es te die M6

loo fprach: V wollte, - a roberungsluf Vorwurf mach die seit 150 Jahre Veorge soll an fei „Wir - hatten eine überwältige bdem fingen wir an, Dreadnougt des Zweimächtemaßstabes, {land bedeutet die Armee dasselbe wie den einzigen Schuß gegen: feindliche Deutschland keinen Zweimächtemaß- wei Militärmächten liegt, die seiner ruppenzahl gegenüberstellen können!“ Sollten die leßten 150 J u sein, so hätten wir uns nicht a dazu verurteilt, für die bitteren k mit die Zeche zu zahlen. cht und würde allerdings insofern nah denen dieser ganze - Friedens-

der darnieder!

es, und stimmte ihm nuv sehen Sie } gen getroffen R é

Garantien fest-

e Ungerechtigkeit land an, für Deut England feine Flott : ‘Troßdem befolgt hl“ es zwischen wejt überlegene È heute alles vergessen n6 ein bitterer Jrrtum. gewesen läutern uns 1 A ritischen Politi E Ta Be ungexe äßen passen, trtrag aufgeste E L Damen und Herren! Noch sind nit alle die Probleme des Weltkriege2s aufgeworfen An Stelle der Pro- opa beunrubigten, ‘sind Dußende war vor dem Kriege der guropaische

Kapitel des Krie

\rrtümer der

licher zu machen und sind zahlreiche Nadelsti der ‘neuen internationalen Atmosphäre aufhö ___ Und ih möhte dieser Erklärung des daß unter dem Einfluß einer neuen international Beurteiler der europäischen Kolonialpolitif zu hócbste Ungere i tolonialer Bètätigung zu rauben, mit der unha

‘ést, die die Liquidation och immer wird in Veisaill die vor dén Fabre 1914 Eur

n, Der Balkan

UToP : » es verhandelt. tigkeit war, dem deutschen Vo b

wer getvete

Wetterwinkel, : Die Balkanprobleme brachlen bereits vor dem Welt kriege \Furopa mehtfach vor ‘die Gefahr des Ausbruc§s eines solchen. Noch ist nicht in Versailles über die Neuordnung auf tem Balkan beschlo}sen worden, aber. ein großer Teil des „östlichen Europa ift be- reits balfanisiert. Wie ih die Ostfragen im ganzen in der nächsten Zukunft gestalten werten, is] noch nicht zu übterseben. Ueber Rüßländs zukünftige Entwicklung zu prophezeien, ist zweck!os. [Seit Jahr und Tag wird der baldige Untergang der Sowjetmacht in Aussickt gestellt. Wir müssen uns“ ader beute nock& an die Tatsace halten, d3fß in den Antren des - russisden Lebens, insbesondere in Moskau, Lenin noch errscht. Der Brester Friede i} ‘annulliert. Er war eine Kriegömafß- itahme. Auch werin er nicht annulliert worden wäre, bätte. das deut- [de Inieresse seine Ausführung verboten. Für die deutsde Regierung muß als Grundsaß sc]tstebén, daß wir uns in die inneren Angelegen- heiten tes russisden Volkes nicht einmiscen, ebenso wie wir uns eine rufe Ginmisckung -in- unsere eigenen inneren Angelegenheiten ver- bitten. Jn westeuropäischen Ländern wird immer wieder die Be- bauptung aufgestellt, daß die russis che bo!sewistisde Bewegung von der

deutsben Négierung unterstüßt würde, und daß wir bestrebt seien,

den Volshewismus nah Westeuropa zu tragen. n Deuisckland braude ich nit zu versicern, wie fals diess bauten n _Im Norden des ehemaligen russischen Meiches sind neue. Staats- gebilde entstanden. Ein Tettisher Staat ist dabei, - Md : zu konsolidieren. Die Est nis e Republik hat bereits ein festes Gefüge. n beiden Ländern fürchtet man für die Selbständigkeit in dem Glauben, daß eine preußische Militärpolitik ihnen wieder einmal gefährlid werden fönnte. Diese Befürchtungen stüßen sich auf Vor- ange, die si auf militärisdem ebiete abgespielt baben. Die egierung der deuisden Republik wünscht gute Beziehungen zu ten Völkern jener Länder, . Für Herzöge und Kurfürsten {eint au in lenen Gegenden die Zeit ein für allemal vorbei zu fein. Andererseits wissen wir, „wie vertraut Lotten und Esten stets mit der deutschen Kultur gewesen sind, und wir erwarten, daß deutsde Wissenschaft in der l'ommenden Zeit wieder ein Bindemittel zwisben ibnen und uns fein wird. Das wird umsomehr der Fall sein, 1e mehr man in jenen Ländern einsehen wird, daß die Deutschen nitt beatsicbtigen, ihre Kultur mit Mascinengewebren in antere Länder zu tragen. In diesem Zusammenhang will ih glei auf die Fraae eingeben,

die der Abg. Herrinann (Posen) in diesem hohen Hause über die

Vorgänge im Baltikum eingebract hat. Ein Beschluß, das Baltikum bon teutschen Truppen zu räumen, wurde ktereité von dem früheren Kabinett gefaßt. Wenn die Räumung tatsablih bisher nux ¿eilweise crfolgt ist, so war daran nit allein die Schwierigkeit des Abtransportes \ckuld, sondern auch die ungek!ärte politiscke und mili-

tarische Lage, und. damit zusammenbängend die. Sorce um Leben und

Eigentum ter deuten Vevölkerung jener Gegenden. Jetzt ift tort eine neue provisorische lettisde Megierung gebiltet, der n Li ie ten Regierungen Waffen und Munition geliefert wurden. Englise Generale und Gouverneure haben in militärischen Fragen kestimmènden Ginfluß, In einer Note vom 6, Juli haben wir, damit ih der Abtransport der Truppen in Ordnung und in ges{lossenen Verbänden vollzichen kann, wegen ter Räumung um eine Verständigung über ortlicho Vereinbarungen zwiscken dev teutsben Heeres'eitung, der

[ettiscken Negierung und der Allierten-Koinmission ersubt, Die Verhandlunaoen über die vollicge Näumuna sind also im Gance. Die Negierung hat ganz unzweideutig erklärt, daß si die Räumung Lett- lands ss [fnell wie möalid zu vollziéhen hat. N

„¿ Im Baltikum steht neben reidsdeutsben Truppen die tal- tisde Landeswehr. Von den Freiwilligen, die in jenen Gegenden

tämpften, batten ih viele in ber Hoffnung auf Ansiedlung- anwerben

lassen. Die frühere lettisde Regieruna, die übrigers nod am 23: Mai

gebeten batte, die reidébeutsden Truppen noch für einige Zeit in

Lettland zu lossen, batte fremdstaatliden Heereêéahgebörigen, die min-

destens vier Woen für die Befreiung des Gebiets des lettländisen Staates ‘tätig waren, durch Vertrag vem 29, Dezember 1918 das volle Staatsbürgerrecht zu gewähren versproden. Datur sollte diesen Freiwilligen die Ansiedluma ‘ermöglickt werden. Die derzeilige Tettis&e Regierung erkennt diese Rebte nit an, sie stübt si dabei. auf den

Frieden8vertraa, nach welchbem alle V erträge und Abmacbunaen

zwischen Deutschland und den Staaten, die früber zum rvssisckhen Re:de gebört hafen, hinfällig geworden sind. Das ist für viele Xrei- willige eine \{&merzlide Enttäusbuna. Wir haben aker keine Mög-

lichkeit, diese Mitglieder der baltischen Landeswehr in ihren Forde-

rungen na dem versprochenen Siedlungsland mit Erfolg zu Unter- stüßen. Peider sind bis. vor kurzem noch von Werbebüros Frei- willige mit Aussikt auf Ansiedlung in Deutsckland acwerben worden, obwchl das Kabinett bereits am 5. Mai besckchlossen bat, daß Inserate zwecks Aufforderung zum Beitritt in die baltische Landeswehr nit mehr geduldet werden sollen. :

In die inneren politisben Verbältnisse Lettlands wird sich

die Regierung, wie das ganz selbstverständli ist, in keiner Weise ein- misben, Sie ist der ‘Auffassung, daß dadur die Basis für ein freund- sckaftlihes und friedlibes Verhältnis zum lettischen Volke geschaffen und damit au den in jenen Gegenden wohnenden schußbedürftigen deutsden Minderbeiten auf die Dauer am besten ge- dient sein wird.

Wir hoffen, daß sid zu dem entstehenden [itauiscen

Staatsweten, dessen Bildung von uns gefördert wurde, cute Beziehungen erbalten lassen. Uebergriffe deutscher Truppenteile, die nicht mehr in der Hand der Führer waren, werden von uns aufrichtig bedauert. Au das litauisck®e Gebiet wird \ckleunigst von uns völlig qaeraumt werden. Die Wiederaufribtung Polens und seine Er- streckung aub auf Gebiete des bisherigen Deutsden Reiches ist die wichtigste Veränderung im naben Often. Deutschland und Oesterreich haben. am 6. November 1916 zuerst die Selbständigkeit Polens ver- kündet. Ohne die deutsden Siege iener Jahre bätte Rolen \iderlid nur Autonomie im Rabmen des russisden Reiches erbalten. Der Versailler Vertrag hät uns nad Osten nidt die (Grenzen gebrackt, die ‘uns werden mußten, wenn der Wille der Bevölkerung für die Staats- angehörigfeit entsdeidend gewesen wäre. Millionen Deuts&ker stehen in Zukunft unter polnisber Herrsckaft. So hat der uns diktierte Frieden die vitalen Interessen beider Staatêwesen nit geacktet. Troßdem wollen wir uns bemühen, gute, auskömmliche Verhältnisse wissen beiden Teilen zu erzielen. Wir wollen in unmittelbaren Verhandlungen mit Polen die |Säden des Friedenver- traoes nach Möalichkeit mildern. Der Uebergang der abzutretenden (Gebiete in polnisckde Hand soll si ohne Reibungen urd Gerwalttätig- eiten vollziehen. Die Regierung wird namentli versuchen. für die an (Polen fallenden Deutschen einen zuverlässigen Sckuß der Minderkbeiten gu erwirken, damit der kulturelle Zusammenhang jener Deutscken mit der alten Heimat au dann gewahrt wird, wenn sie loyale Bürger dos neuen Staatêwesens geworden sind. Unter diesen Umständen gebe ih der festen Ueberzeuguna Auédruck, daß die bedauerliden Grenz- übergriffe an der Demarkationslinie fürderhin unterbleiben, daß, sc- weit noch deuts Männer und Frauen interniert sind, sie ebestens wieder in Freibeit geseßt werden, umsomehr, als deutscerseits die Freigabe aller Polen in Aussicht gestellt wurde, die etwa nit aus \trafrechtlicken |Gründen si auf deutscher Seite in Haft befinden. Dhe Besorgnis der deuts{en Bevölkerung, es möbte bei der Abwesenheit der deutschen Truppen und Behörden in den Abstimmungsbezirken eine unzulässige Beeinflussung zu unaunsten der deutscken Stimmen statt- finden, wird von der deutschen Regierung völlia gewürdigt. JI& werde die notwendigen Schritte unternehmen, damit für die Freibeitder Abstimmung Gewähr geleistet ist.

Sließlich danke ih im Namen der Regierung der deutschen

Bevölkerung im iten ODitmao r fen für ihre rubige und würdige Haltung in dem roßen Unálück, das Deulche infolge der Abtretung weiter von Deietscben lbewobhnter Gebiete betroffen hat. Sie mögen dre Ueberzeugung behalten, daß sie aud jenseits der Grenze nicht vergessenm werden. Mögen aber aud die Polen die loyale Absictt des deutschen Volkes und seiner ‘Reaierumz würdigen, zwischen leiden

Ikachbarländern'befriedigende Verhältnisse angubahnen, und mit gleichen

-

Y l att s Dem ee lar N len beab apt de ep aaa Lage. Lat ati e d wad ata band, ledi A

Die hberzlicksten Begichungen verbinden uns nach wie vor zu unseren österreichischen Bruterstämmen. Die teutsck-öster- reidifche Regierung verhanedlt zurzeit ncch in St. (Germain mit ten aliierten und -assoziierten Regierungen über- die Zu unft ihres Landes. Wir kennen dâàs Ergebmis noch nicht. Nach-§ 20 des Friedenévertrages wurden mir - ¿er gezwungen, die Grenzen anzuerkennen, èie tert für das deutsck-osterreihisde Staalémeïen ritgdcbi werden (sollen, un» wir mußten dessen ÜUnatlbärngiafecit als unabärterli anertennen, es sei tenn, daß ter Nat des Vollleuburtes einer Abänderung zustimmr. Das war für uns eine lber bärtesten Bestimmunzen des Versailler .Verttags. Es ist bie sckmwciste Beeinträchtigung des Selbstcesttm- mungérecies ‘der Deuisen. Wenn der Völkertund ein wirklicev Vekerbund wetten soll, dann buten die Völker dieses Werk der Ner gierungen zu forrigieren. ‘In unseren BezicehungenzuDeutsch- VDestsrreih eérmvarien wir eine baldige Korrektu't, benn Deu:sck-Oesterreich und des Reictes Stämme mcellen zu einan der. Wir werden deshalb alle fredliden! Mittel evdepfen, bis wir wirPlidy nd Cillers Wort ein einzig Velk von Bründern sind. (Wieterholter, lebhafter Beifall.) |

‘An unserer Grenze ist ferner aus èc:r Masse des alten ¡Habéburgev

eldes als neues Staatêwesen die t\chGecho-\lowatkischce Nepublik entstanden. Von der Klugkcit ter Männer, die an vbrer Spiße stehen, erwarten wir, daß sie mit uns an einem Ausgleich arkeiten, ter. ihrem Lande und em unseren die auten Beztéhunzer garanbiert, die zwei Sitaatêwcsen zu ihrem eigenen Gedeihen brauchen, wena sie politisde Nachbarn sind und sih wirisckdaftlih in so vielew Beziehungen ergönzen. !

“_Nichd vergessen wollen wir entlidi au unserer früberen Bundee- genossen des vulgarifckchen- urb tes türkischen Bolkes, die in vergangencn fckchweren Jahren auf unserer Seite standen und ¡264 mit uns leiden. In Versailles hat Graf Breckterff-Rantau am 7. Mai aus die Nede des frargést\cker Ministervräsitenten darauf bingewieren, tal aud unsere frütèren Verfünteten, die Türkei unt Bulgarten, Arpruh auf Arwertung der Wilsonfcken Gruntähe baben, Wir sind nicht in dor Laçe, ihnen bei den Verbanbd!un gen mit den Gégnetw zur Seite zu stehen. Wr wurden gezwungen, im voraus die harten Bestimmungen anzuerkeren, die unsere Gegner zweifelles über sie verbänzen- werden. Mit arcker innerer VBewecung nebmen wir aw ihrem Sicksal Anteil Wöbrend. des Krieges haken wir die Türken urd Bulgaren erst n&hev fenncn cœernt und sir ibnen ltefannrc geworden. Mannigfate Beziebuncen fulturcller Art heben fi gelnüpft; feweit es an uns lieat, sollen dicie freundsdaftl iem Bande zwischen den Völkern den Zusammertruch des Bürdn1ises und der Regierungen, die es gescklossen hatten, üterdaucrn.

,_¿Zuleßt aler nit zum ceringsten, lassen Sie mib der neutralen Länder gedenken, die uns in ten verganccnen Kriegsjahren in so vieler Beziehung Mittler gewesen sind. i Das deutsche Volk erkennt in ten \ckweren Zeiten, dur die es jeßt zu gehen tat, dankbar jeden Beweis von Verständnis und Anteil» nahme an, der aus den Ländern der eucpäishen Neuttalen zu thn herübergeklungen ist. Es ift si seiner betorterei Dankes\ch.uld bêwußt gegenüber den Ländern, die auch in diesem Sommer erholungêbedrüftige deutsche Kinder bei sih aufnehmen und pflcgëz, wie dies die Schweiz, Sckweden, Norwegen, Dänemark, Holland und Finnland in edelmütiger Weise tun. Dieses menschenfreundlid;e Werk wird’ bei uns unvergessen bleiben.

Auf Grund des Friedenévertrages wird die Bevölkerung des nördlicden Schble8wig durch Akstimmung über ibre fernere Staatsangehörigkeit zu entscheiden baben. Im Interesse der (r- baltung der guten Beziehungen, die zwiscen Dänemark und Deutschland bestehen, liegt es, daß diese Abstimmung ein Ergebnis bat, das in keinem Lande eine Srredenta zurückläßt. Von diesên Gesichtspunkten geleitet, baben wir seinerzeit bei Abschluß des

: Waffenstillstandes dur Annahme des Grundsaßes der Selbst-

bestimmung der Nationalitäten anerkannt, daß aub die in Nord- sble&rvig wohnenden Dänen dur Abstimmung über ihre fernere Zugehörigkeit zu Deutsland entscheiden. Troß der unerfreulicen Erscheinungen, tie. in leßter Zeit in gerissen deutsben Kreisen des Abstimmungsgebietes, die sich auss{ließlich von mammonistis&en Gesichtspunkten leiten lassen, zu verzeichnen sind, erwarten wir o, daß dur die nationale aon des größerèn Teiles der deutshen Bevölkerung eine Grênzfübrung erfolgt, die der nationalen Zugehörig- keit der Bewohner mögli Rechnung trägt.

Was die in dem ursprünglihen Entwurf des Friedenévertrages vovgesehene dritte Zone betrifft, fo geht aus der Antwort der Entcnte auf unsere Note über den ersten Entwurf des Friedensvertrages ber- vor, daß auf Ansuchen Dänemarks dies {on vo ständig aus den Be- stimmungen bes FFriedenêvertrages eliminiert worden ist. Diese dritte Zone ist national vollkommen unstrittig erklärt, ste steht in kleincn Beziehungen mehr zu Abstimmungs- und NRäumungsfragen. Das ist begreiflid, denn die Bevölkerung jener Zone ift homogen deuts@, und nationale Gegensäße find tei ihr niemals vorhanden ger: sen.

___ Bei der Ausführung des Friedensvertragcs fällt ressortmäßig die Gesamtleistung bem AuRwärtigen Amie zu. Bei der ungeheuren Ausdehnung der volitishen, militärischen, finanziellcn, wirischaftlihen und rechtliden Fragen, die in dem éFriedensvertrag geregelt sind, bandelt es sich hierbei um eine Aufgabe, deren SC1irigfcit kaun übersbäßt werden kann. Die Härte der uns auferlegten Friedens- bedingungen ist, wie i fürchte, dem größten Teil des deutsden Volkes in threr ganzen Bedeutung noch nit klar geworden. Daß wir bereit sind, den Friedensvertrag loyal zur Ausfübrung zu bringen, habe i an anderer Stelle bereits betont. ‘Wo es sih um Bedinaungen bandelt, deren (rfüllbarfeit an der harten Macht der Tatsachen scheitert, hoffen wir, unsere Gegner davon zu überzeugen und im Wege der Vereinbarung Lösungen zu finden, die beide Teile befriedigen.

Uin die geschäftömäßige Behandlung der aus dem; Friedensvertrag sich ergebenden Aufgaben zu erleitern, is im Auêwärtigen Amte eine besondere Friedensabteilung eingeribtet worden. Vei ihrer Organisation ist der größte [Wert darauf gelegt norden, von vorn- herein ein reibungéloses Zusammenarbeiten aller beteiligten Stellen zu sicbern und eine möglidst rascke gesckäftlide Erledigung aller Anfragen und Wünsche zu bewirken. j

Unter den Verpflichtungen, die uns der Friedensvertrag aufs erlegt, kann man zwei Kategorien unterscheiden. (s bandelt si einz mal urm Verpflichtungen, die wir ohne weiteres zu erfüllen haben und bei denen irgendwelde Verhandlungen nit mebr in Frage kommen. Auf der anderen Seite aber gibt der Friedensvertrag, der wohl das’ erschreckendste Beispiel einer societas Leonina ist, allen unseren bisherigen Gegnern eine gewaltige Zahl von "Rechten und Befugnisse, der auf unserer Seite keine Gegenreckte, {ondern nur Berpslichtungen gegenüberstehen. Jn wieweit die Geaner von diesen Berechtigungen vollen Gebrau machen werden, wissen wir nit; wir werden gut tun, uns in dieser Beziehung keinerlei optimistiscen Hoffnunaen hinzugeben. Dennoch liegt in diesen Bestimmungen eine große Möglichkeit. Troß der {weren Niederlage, die Deutscbland erlitten Fat, und troß der weren Ersckütterungen, unter denen es in den leßten Monaten gelitten hat und noch leidet, bleibt das Deutsche Reich ein politischer und wirtshaftliher Faktor, mit deur au die Gegner rechnen müssen. Es ist unmöglich, au für unsere Gegner, und liegt au fkeinesfalls in ihrem Interesse, dauernd den Standpunkt der Gewalt uns aegenüber zu vertreten. Wenn Handel und Verkehr wieder aufleben sollen und das ist ja die erste Voraus- seßung dafür, daß Deutschland überhaupt irgenwelche ihm auferlegte wirtschafllicbe und finanzielle Verpflicktungen erfüllen kanh —,- dann müssen die Bezichungen der Völker nicht auf der Gewalt, sondern auf der Villigkeit und dem Rechte beruhen. Ich möte die Hoffnung nicht aufgeben, daß unsere Gegner sich davon überzeugen werden, daß sie besser fahren, wenn sie nicht einseitig alle ihnen eingeräumten Rechte - Deutschland ‘gegenüber in Anspruch nehmen, wenn sie also z, B. von dem völlig unerhörten Recht, den Kampf auf wirt\ch{aft- lichem Gebiet gegen Deutschland fortzuseßen, keinen Gebrauh macben, besonders nicht in solchen Fällen, in denen eine solhe Ausnußung ihrer Rechke uns zwar großen Schaden ihnen aber nur gering- fügigen- Nußen bringt. Jch denke in dieser Beziehung insbesondere

M die gad) dem Vertrag au li aulássige Liquidation des Cigentumg