1897 / 86 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Apr 1897 18:00:01 GMT) scan diff

E S E N A N A K Ae E E E

ag Abschied ihr viertes Ko in r nzert, Ube E-moi-Konzert, sowie kleinere

dreimal mit ansehnlihem

hms-Joahim, Bach und Ernst unter .

Von næem g

Mle Forarter Li n a Sih rute Siüite von Chopin, L ‘Torreft und fein \

versammelten Zuhörern d Abend gab A Een in F

war der

Schwäche d lnsteriseve er mme, Töône den freien

te die Künstlerin d t in dex Ton. aan Mh g en. . in etuletit “Loui h. AieGGr, ra

u Gehö stigste

Genuß auch

chwunden“, und „Die Rose“ von

gelungenen Vortrag mann und Anderen,

Im Königlichen Opernhause

‘Wagner’'s Oper in der

Wartburg“

„Tannhäuser

und der

Einrichtung

ff

leben

Im

olge Tonzertierte,

we dem fie das Mende Ka!

Stücke von Tschaikowsky, | Debüts stattfinden.

die für die franésisde zu Ofter-Feiertag Die e a ; en ere Ét +3

T aller tehni ilde weiten Fei e: „Dorf : und

nur

geht

Sucer’s Leitung und in folgender Beseßun

Scene: Tannhäuser: Wolfram von Eschenbach: Herr Herr Stammer. Am Montag gelangt desselben und Isolde* zur Aufführung. i in Karlsruhe gastiert als Tristan, die Isolde singt Herr Mödlinger, den Kurvenal Herr den Melot Herr Fränkel, den Seemann Herr

König Marke

äne Frau Göye,

Herr Sylva,

iebhan. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert.

Im Ne uen L das vieraktige Lustspiel „Wohlthä ‘mäßigten Preisen in der üblichen 6 m Königlihen Schauspielhause wird morgen Shakespeare's Trauerspiel „Othello®“ mit Herrn Matkowsky in der Titelrolle ge- ] Herr Grube, die Desdemona ochenburger, die Emilia Fräulein Lindner, den Cafssio Herr Purschian. ontag findet eine Aufführung von Ernst von Wilden- i in nachstehender Be- S Mödlinger, Kurt Sommer und Herr Ludwig; Dietrich | Eingeleitet wird die Matinse durch einen von Dr. Adalbert von Han-

eben. Den Jago spielt

Am

bruch's vaterländishem Drama „Die Quißow?s“

Beet

feßung statt: Friedrich I. von Hohenzollern :

bon Quiyow: Herr Molenar; Conrad: Herr Purschian ; Barbara räulein Lindner; O

Thomas Wins: Agnes: Frau von Hochenburger ;

‘von Bug: Rieke: Frau rau Seebach;

onrad ;

err Vollmer.

; Das Deutsche Theater hat für die nähfte Woche folgenden Spielplan festgeseßt: Morgen: „Die versunkene Glocke" ; Montag: „Ginsame Menschen“ ; Dienstag: „Don versunkene Glocke“ ; Donnerstag: {{lossen; am Sonnabend und am nächstfolgenden Sonnta „Die versunkene Glocke“. Die morgige Nachmittags-Vorstellu wegen der Matinée der Freien Bühne aus; am nächftfolgenden tag Nachmittag findet eine Aufführung der „Weber“ statt.

y Im Berliner Theater geht morgen Nachmittag Wilden- zum 165. Male in Scene. ‘irg wird am Dienstag gegeben. „Das neue Gebot“ wird morgen

bend und am Mittwoch wiederholt.

bruchW’s „König Heinrich“

s und der Bühne“

am Sonnabend und

Elisabeth : ulß, Venus:

Königlichen Opern -Theater wird morgen rauen“ von L'Arronge zu er- ung gegeben.

Stroband :

Wetterbericht vom 10. April, 8 Uhr Morgens.

arlos“; Mittwoh: „Die Qarteenag: ge-

L us „Morituri“f;

„Renaissance“ gelangt am am Ostersonntag, die Lustspiel - Novität „Kinder am Ostermontag zur

laviervorträge der se Schmidt, welche freut Fie umann unb Anderen | ift seik dr te, fanden bei den zahlrei J ufnahme. An demselben orence Fraser aus Süd-Afrika ein Konzert in Saal Bechstein, das nur spärlih besudht war. „ier gering, da die die Unsicherheit im Gebrauh der höheren Vortrag der Lieder beeinträcht elangen ihr Mozart's Arie aus der „Zauberflöte“

Le Spohr. Pianiftin Auguste Göy-Lehmann verlieh dem K einiger Piècen von Beethoven, die mit wohlverdientem Beifall aufgenommen

wurden, noh etwas Interesse.

te. Am besten Ah!

onzert durch den

morgen Richard ängerkrieg unter Kapellmeister der Hauptrollen in

Fräulein Hiedler, rau Sucher, Landgraf:

eisters Oper „Tristan Herr Emil Gerhäuser vom Hoftheater rau Sucher, den

Herr err Kahle;

Stationen.

Bar. auf 0Gr u. d. Meeresf\p. red. in Millim

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Belmullet . Aberdeen lnd openhagen . Stolkholm . t. Pete 6)

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1) Nachts Regen.

Regen.

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wolkenlos |

Ftill|wolkenlos

wolkig heiter

wolkig bedeckt Nebel bededckt | wolkenlos | wolkenlos |

heiter

bedeckt bedeckt bededckt bededt

bededt1) bededt?)

wolkig bededckt halb bed. wolkig beded1i3) Nebel wolkenlos bededckt Regen bedeckt

2) Früh Regen.

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heiter

Vebersicht der Witterung.

Eine flahe Depression mit trüber, regnerischer Witterung erstreckt {ich vom norwegischen Meere \füdwärts nah dem \üdlihen Nor vor dem Kanal und über Ost- que lagern.

ändert, ftellenweise i etwas Regen gefallen.

aus. 88. Vorstellung. erkrieg auf Wartburg.

in 3 Akten von Richard

Emil Graeb. Jn Scene geseht vom Ober-R

Teylaff. Dekorative Einrichtung vom Ober-In

Pu Dirigent : Kapellmeister Sucher. Anfang r.

N N 00 P D R N A

12 11 13

3) Nachts

i rietaiit während uropa Hochdruck- Bei \{chwacher, meist südlicher bis \tliher Luftstrômung ist das Wetter in Deutschland heiter, die Temperatur is durchs{chnittlich g De am-

berg hatte gestern Nachmittag Gewitter. Zunahme der Bewölkung wahrschein : : Deutsche Seewarte.

R D S E S RESC R A SA E E Theater. Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern-

Tannhäuser und der omantishe Oper gner. Ballet

von egifseur

j

bale und Liebe“ die Kasse geschlossen.

wird ihr Spiel k tendanten

er auten Fus, Sahsen-

m Less die Novität ,

chlossen, währen

unter Mitwirkung von Franz Tewe beginnen wird.

ih fühl’8s, es Die e

Chopin, Schu-

„Das Stiftungsfest“, E

auf der | Schauspiel „Die Bildhauer“

bleibt.

eß, die Bran- Kadelburg zum letzten

Vorstellung känn er rau von | Leitung des Direktors Max

Richard Alexander, Emil Burwig,

berländer ; er Spielplan des

Gertrud : Köhne Finke:

„Trilby“.

König“ statt.

„Kaiser

Erlaubniß zum Angeln während

Schauspielhaus. 99. Vorstellung. Othello, der | Mohr von Venedig. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Ueberseßt von Welf Graf Baudissin (Schlegel-Tieck). Regie: Herr Ober- Regisseur Grube. Anfang 7# Uhr.

teues Opern-Theater. Wohlthätige Frauen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolph L'Arronge. Anfang 7F Uhr.

Montag: Opernhaus. 89. Vorstellung. Triftau und Jsolde in 3 Akten von Richard Wagner. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. (Tristan: Herr Emil Gerhäuser, vom roeriogu Gen Hof-Theater in Karlsruhe, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 100. Vorstellung. Sonder-Abonne- ment A. 15. Vorstellung. Die-Quitzows. Vater- ländishes Drama in 4 Aufzügen von Ernst von Wildenbruh. “Regie: Herr Plaschke. Anfang 7F Uhr.

Opernhaus. Dienstag: Der Evangelimaun, Mittwoh: Die Meisterfinger vou Nürnberg. (Stolzing: Herr Emil Götze, Hans Sachs: Herr Theod. Reichmann, als Gäste). Anfang 64 Uhr. Donnerstag: Oeffentliche Konzertprobe zur 10. Symphonie der Königlichen Kapelle. Freitag : Geschlossen. Sonnabend: 10. Symphonie der Königlichen Kapelle. Sonntag: Undine.

Schauspielhaus. Dienstag: Egmont. Anfang 7 Uhr. Mittwoh: Das Leben ein Traum. Donnerstag: Geschlossen. Freitag: Geschlossen. Sonnabend: Geschlossen. Sonntag: Faust. Anfang

7 Uhr. Neues Opern-Theater: Sonutag: Doktor Klaus.

Deutsches Theater. Sonntag: Die ver- sunkene Glocke. Anfang 7# Uhr.

Montag: Einsame Menschen.

Dienstag: Dou Carlos.

Berliner Theater. Sonntag, Nachmittags 2x Uhr: König Heinrich. Abends 74 Uhr: Das neue Gebot.

Montag: Renaissance.

Dienstag: Kaiser Heinrich.

Lessing - Theater. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr (volksthümliche Preise): Die Ehre. dts Loewenfeld als Gast.) Abends 74 Uhr: Gastspie von Franz Tewele. Seine offizielle Frau.

Montag: Gastspiel von Franz Tewele. Seine offizielle Frau. /

Dienstag: Gastspiel von Franz Tewele. Seine offizielle Frau.

Residenz-Theater. Direktion : SigmundLauten- burg: Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Hüttenbesiter. SPauspiel in 4 Akten von Georges Ohnet. Abends 74 Uhr: Zum ersten Male: Ein angenehmer Gast, Schwank in 1 Akt von Georges Courteline. Deutsh von Emmerih v. Bucowicz. Vorher: Affsociés.

Auffü . Am Donnerstag wird als 31. Gbcanzinentd-Barsicliin q peund aufgeführt, bei welcher Gelegenheit cinige sky Am B E sowohl das Theater

Jungsrau von ini org der Gattin des I einingen er (m ne an. Auguste roe revenberg,. das Verdienst- urist und Wissensha iebén: Frau Prasch-Grevenberg

ei Jahren Ehrenmitglied des Meininger téts. ing-Theater wird der Spielplander

ne offizielle Frau“, in der Bearbeitung von Friedrich Erdmann Jesnitzer, behercscht. Das Werk wird morgen, am Montag, Dienstag, Mittwoh und Donnerstag mit Franz Tewele als Gast zur Aufführung “ou Am Charfreitag bleibt das Theater ge-

am. Sonnabend zum ersten Mal das dreiaktige udeville „Toledad® gegeben En in welchem das Ferenczy-Ensemble e

Im Schiller-Theater findet morgen Nachmittag die bereits angekündigte Vorstellung zu Gunsten des „Lette-Vereins“ tatt. Zur Aufführung kommt Shakespeare's „Wintermärchen"; Abends wird das Anzengruber'she Volks\stück „Der

Montag und Mittwoch finden Wiederholungen von Moser's Schwank

eine Wiederholung von Reichel’'s | Kirhe sowie das Luther-Denkmal in einfacher Weise auf ftädtische

att. Am Donnerstag geht „Maria | Kosten ausschmüdcken zu lassen. Es wurde beschlossen, diesen Anträgen

Stuart“ in Scene, während am Charfreitag das Theater geschlofsen

Am Sonnabend kommen zum ersten E

Clloris rusticana), Sizilianishe Volksfcenen in einem Akt von Die Firma Otto Seiffert Nachf., Versandgeshäft für Bunt- druck-Postkarten, Berlin W., Friedrichstraße 75, hat zum“ Gedächtniß

iovanni Veérga, deutsch von Otto Eisenschiß, und „Dér eingebildete taatsfekretärs Dr. von Stephan -Trauér-Postkarten

Kranke“, Lustspiel in 3 Akten von Moliòre, zur Aufführung. des Im Theater des Westens wird Jacobson's Posse „Der Mann im Monde® morgen, am Montag und Sonnabend Abend und am nächsten Sonntag Nachmittag gegeben. Am Dienstag wird Guftav Mal den „Reif - Reiflingen“ spielen. Am Mittwoch wird das bekannte Blumenthal’ sche Lustspiel „Zwei glück- liche Tage“ zum ersten Mal aufgeführt und am Donnerstag, am nächsten Sonntag Abend und am Montag wiederholt werden. Am | Kaiser riedrih’s, Kaiser Wilhelm?s I1., und demjenigen d Charfreitag bleibt das Theater geschlofsen. Die morgige Nachmittags- st um 3F Ühr ihren Anfang nehmen, da um 12 Uhr eine Matinée zum Besten der „Rudolf Falb-Spende* unter ofpauer und unter Mitwirkung der

Damen dell’-Era, Bertha Hausner, Helene Lieban und der H

stein gebiete und von Fräulein Marie Immisch gesprochenen Prolog.

euen-Theaters für die nächste Woche ist folgender: Täglich Abends: „Trilby“ ; morgen Nachmittag: „Mar- celle* am Oster-Sonntaäg, den 18. (Vorstellung der Dramatischen Gesellschaft): „Frühlingsreif“, Abends: „Trilby“; am Oster-Montag, Nachmittags: „Marcelle“, Abends

Fm Theater Unter den Linden erleidet wegen Heiserkeit des Fräuleins Cornelli der Spielplan infofern eine AbÎ bend: | morgen Nachmittag „Der Bettelstudent“ und Abends „Die Fleder- Le maus* (mit Ballet) in Scene geht. Am nächsten Sonnabend onn- | findet die erste Aufführung des neuen Vaudevilles „Der Cognak-

Mannigfaltiges.

Das Königliche Polizei- der Angler nochmals darauf hin, daß nah einer Vereinbarung mit dem Regierungs-Präsidenten zu Potsdam Gesuche um Ertheilung der

ne in 3 Akten von Lóón Gandillot, Deutsch von Max Schönau.

Sciffahr

achmitiags - Vorstellungen: am | werden müssen.

L ne Hoheit

i hrts n Dampfer

fthecters. chsten Woche dur)

verschiedene

sein Gastspiel im Lessing-Theater Meineidbauer“ gegeben. Am

stattzugeben. Male „Bauernehre“

Frans Espenhahn, Julius Li

“Anl

(auch Weltpostkarten) in vierfäher Ausführuii 1) mit dem Bildniß des Stag alen, umrahmt von einem- mit lor umwundenen Posthorn, seinem child) Angaben über Geburt und Tod desselben, - die ganze Karte mit Trauerrand, 2) mit dem Posthorn, einem anderen Verewigten und Emblemen, 3): mit den Bildnissen Kaiser Wilhélin's T.,

A A ureau zur Prüfung und gutachtli

Aeußerung vorg

Der Magistrat hat auf Antrag der städtischen Berkehrs- Deputation “in seiner gestriä Ee mae E it, als soléhe eingeben t laser und fie

ntgelt zu , als ‘folche eingehèn zu laffen? und: fie an Dam M aften im Ganzen oder getheilt zu veryaQem Mnn gestelle an der Oberspree, welche infolge ber, Ausstellung als solche eingerihtet worden war, mit Rücksicht darauf daß sie nur in seltenen Fällen LInE wordén ist, wieder als Boot- Anlegestelle eingerihtet werden. Von Behörden für die Hundertjahrfeier beraerichteten“ Feststraße sind zehn photographishe Aufnahmen ; Magistrat hat beshlosjen, 300 Exemplare von jeder- Aufnahme an- die Mitglieder der ftädtishen Behörden 2c., ‘insbesondere an die bei den Arbeiten betheiligten theilung zu bringen. Der Orktsver Vereins“ hat den Magistrat ersuht, zur 50. Hauptversammlung der Gustav-Ado!ph-Stiftung, die in-den-Tagen vom 27. September bis 1. Oktober d. J. hierselbst stattfindet, die erforderlihen Säle im Rathhause herzugeben und die

Siyung beschloffen, di at “warn r gli: “agr vam wee

ner so ewerb¿-

der seitens der ftädtischen gernaht worden. Dex

aubeamten, Parc u. \. w.,- zur Ver- ein Berlin des „Gustav-Adolph-

Pläte um dié: Nikolai» und Marien-

herstellen lassen: Nawmenszug und (auf einem ildniß des Staats-

sekretärs von Stephan, dur Allegorie verbunden, mit entsprechender Jn- \chrift, 4) mit dem Sterbehause, dem Reichs-Postamtsgebäude in der Leipzigerstraße, dem Neubau des e oe und deu von einem Posthorn umgebenen Bildniß des Da

erren | werden in derselben künstlerischen Art in Autotypie und -Buntdruck eban, | hergestellt, wie die bereits in demselben Verlage erschienenen Karten dolf Steinmann stattfindet. | zur S mit dem Nationaldenkmal Kaiser Wilhelms des

ingeschiedenen. - Diese Karten

Großen und zum Geburtstage des Fürsten Bismark.

April, um 12 Uhr: Matinée

nderung, als | veröffentlicht j e

suhten un

zum Rückzuge.

Präsidium weist im Interesse

des Sonntags oder während der

Montag: Ein angenehmer Gaft. Vorher: Affociés, N

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. / 5. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonntag: Gast- e des Herrn Willem Royaards vom Königlich

iederländishen Theater in Amsterdam. Trilby. Schauspiel in 4 Akten von Du Maurier und Potter, deutsch von E. Lederer. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 74 Uhr.

onntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Marcelle. Montag: Trilby.

Schiller-Theater. Sonntag, Nahmittags 3 Uhr: Ein Wintermärchen. Abends 8 Uhr: Der Meineidbauer.

Montag, Abends 8 Uhr: Das Stiftungsfeft.

Theater des Westens. Kanistraße 12. (Bahn-

hof Zoologischer Garten.) Sonntag, Mittags 12 Uhr : Matinée zum Besten der Rudolf Falb- Spende. Nachmittags 34 Uhr: Bei halben Preisen: Gastspiel des Herrn Gustay Kadelburg. Die berühmte Frau. Abends 74 Uhr: Der Mann im Monde. (Wera: Willi Walden als Gast.)

Montag: Der Maun im Monde.

Dienstag: Gastspiel des Herrn Gustav Kadelburg. Reif-Neifliugen.

JIn Vorbereitung: Zwei glückliche Tage.

Theater Unter den Linden. Behrenstr. 55/57. Direktion: Julius Frißshe. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Der Bettelftudent. Abends 7F Uhr: Strauft-Cyclus. Die Fleder- maus. Operette mit Ballet in 3 Akten nah Meilhac und Halsvy bearbeitet von C. Haffner und Rich. Gene. Musik von Johann Strauß.

S Die Fledermaus.

Sonnabend, den 17. April: Zum ersten Male: Der VogRaL R Bg, Vaudeville-Operette in 3 Akten von Victor Lóon und Ludwig Held, für die hiesige Bühne bearbeitet von L. Herrmann. Musik von Franz Wagner.

Thalia-Theater (vorm. Adolph Ernft-Theater). Dresdenerstraße 72/73. Direktion: W. Hasemann. Sonntag: Heirath auf Probe. Posse mit Ge- sang in 3 Akten nach Gerö-Buchbinder von Jean Kren. Gesangsterte von Gustav Görß. Musik von Leopold Kuhn. Anfana 7} Uhr.

Montag : Heirath auf Probe.

Bentral -Theater. Alte Jakobstraße 930, Direktion: Richard d 4 Leßte Woche. Sonn- tag: Emil Thomas a. G. Leopold Deutsch a. G. Ein: fideler Abeud. Burleske dramatische Revue

Konstantinopel, 10. April. K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus.) Die türkische Zeitung „Sabah“ olgende Depesche aus Elassona: Gestern ver- ( | hr 1000 Griehen die Grenze zu überschreiten. Die türkishen Truppen feuerten und zwangen die Griechen

"

Q

Nach Shluß der Redaktion eingegangene

Depef chen.

(Meldung des Wiener

Die Verluste auf griechisher Seite sind be-

trähtlih. Der Ober- Befehlshaber der türkischen Truppen Edhem Pascha und die Kommandanten der dritten und fünften Division trafen entsprechende Anordnungen. Der“ Ort, an welchem der Durhbruch versuht wurde, 1st nicht gemeldet.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten" Beilage.)

in 1 Vorspiel und 3 Bildern von J. Freund und W. Mannstädt. Musik von verschiedenen Meistern, arrangiert von Julius Eindödshofer. Anfang 74 Uhr. Montag und folgende Tage: Ein fideler Abend. Schluß der diesjährigen Pofsen-Saison unwider- rufliÞ) Sonntag, den 18. April.

Konzerte.

Konzerthaus. Karl Meyder - Konzert.

Sonntag, Anfang 64 Uhr: Gesellschafts. Abend.

Montag, Anfang 7} Uhr: Symphonie-Konzert. Symphonie „Pastorale‘“’ vou Beethoven.

PBirkus Renz. Karlstraße. Donnerstag, den 15. April 1897: Abschieds-Vorftellung. Sonntag (Palmsonntag) : Nur eine Vorstellung : Abends 7F Uhr: Aus der Mappe eines Riesen- ebirgs-Phautasten. Außerdem: 6 Trakehner fuchébengfte, dressiert und vorgeführt von Herrn ugo Herzog. Einfache und doppelte Baguette- \sprünge, ausgeführt vou 12 Ungarn. Frau Robert Renz mit dem Schulpferde Cyd und dem englischen Vollblut-Springpferde Bliß. Ein Duell uach dem Balle, komishe Scene von der be- rühmten Künstlerfamilie Agoust. Ein Pariser Restaurant, eine neue und- originelle Jonglier- Scene von der berühmten Künstler-Familie Agoust. Montag: Aus der Mappe eines Riesen- gebirgs-Phautafteu.

: : Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elsbeth - von Leers mit Hrn. rem.-Lieut. Gustav von Spangenberg (Schön- eED JENO D Frl. Helene Haîinauer

mit Hrn. Prem.-Lieut. ax von Dincklage (Berlin). Frl. Elsa Grund mit Hrn. Major Heinrich Serno (Breslau, z. Z. Lugano, Schwe e

Verehelicht: Hr. Bruno von Muzenbecher mit rel. Clara Behrens (Berlin). —- Hr. Se ttokar Brunzlow mit Frl. Eva Ebers (Schwerin

i. M.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Gerichts-Afsessor Dr. Georg Meyer hi ‘Eine Tochter: Hrn. Joachim von Jagow (Brestäu b. Linderode). Hrn. Prediger Bäyrhoffer (Berlin). :

G Stena O Polratk n Ri d

an erlin). Hr. Postmeistec Kar ° ang (Steinau a. O.). Hr. Rektor Karl Wendler

(Bernstadt i. Schl.).

Verantwortlicher Nedakteur: Siemenroth in Berlin. : Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Oruck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag®- Anstalt Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen: . (einschließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 86.

Berlin, Sonnabend, den 10. April

Berichte vou deutschen Fruchtmärkten.

Es Ie E E P Ege

Qualität

gering | mittel h

Marktort (100 kg)

| A nie- | hôh- | nie- | hôd- | nie- | drigster | ster | drigster | fter | drigster |

a K M a

Gezablter Preis für 1 Doppelzentner

Außerdem Ver- Durh- wurden am kaufte shnitts- Men ge prets für

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: Markttage M (Spalte 1)

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6 100 kg E

z Duräschnitis-

unbekannt)

Allenftein . 14,90 P 1 1628|

S M | 15,60 | 15,80 | t = | 1000 =— 11000 |

Hildeshem . . | | 13,40 | 1350| | E a oie 14,60 | 14,60 | 15,10 | 15,60 15,60 | s -=—\| —— Landóhut . . . 11,67 | 13,33 | 13,67 | 15,33 }| Augsburg . . . | 15,00 | 16,00 | 16,40 | 17,40 | M T 1600 | 16,70 | Diet 4 14,10 | 14,60 | 15,10 | 15,40 | 15,80

15,67 | 17,60 |

Dün O

Allenstein . . . | 11,00 | 1120 | E / 10,85 | 10,90 | 10,95 Dai...» | 1115 | E E | 10,20 | 10,70 | 10,70 Mayen R B bas I fins —_ e Landshut . .. 12,86 | | 13,57 | 14/29 | 15,00 Augsburg . . . | 12,60 | | 14,00 | 14,40 | 14,60 M. . 11200 |-12% | | 12,50 Breslau . 10,70 | 11,00 | 1110 | 11,30

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Allenstein . . . | 12,09 | 1230| A E _— 12,30 | 12,40

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A | Gn 11,15 | 12,31 | 13,46 || Augsburg . . . | 11,20 | 14,00 | 15,60 | Mai... ¿41-1240 | | 15,40 Breslau . . . ] 1000 | 12,50 |- 13,00 |

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Allenstein . C Liegniß . . ilde8heim euß

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M) S 12,90 | 15,60 | 15,80 ' 13,00 | 13,20 12,10 | 12,30

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Weizen. |: 15/059

| 16,00 | 16,66 | 17,10

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11,20 10,42 12,00 11,66 15,71 14,11 15,00 14,17 12,75 é ° Ï

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st e. 12,60

14,00 10,50 11,00 14,62 14,26 16,80 15,35

16,30 15,40

V. 13,60

12,35

100 12,45 | 12,46 | 18,00 F 2 560 17,07 N 12,40 212 11,78 | 11,70 14,00 840 14,00 | 13,49 17,74 1 882 14,45 | 14,42 18,00 6 779 16,03 | 15,86 14/35 j È ; : 13,20

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durch-

schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist; ein Punkt ( , ) in den legten sechs Spalten, daß entsprehender Beri ht fehlt.

Ueber deutsche Shakespeare - Forschung.

I

Die Geltung Shakespeare's in Deutschland is eine Sache, die im geistigen Leben aller Völker und Zeiten einzig dasteht. Wie hier ein Dichter fremder Zunge in einem Lande heimisch geworden, das ift ohne Beispiel in der U der Literaturen. Noch niemals ist es vorgekommen, daß so wie in diesem Falle die Werke eines Poeten Eigenthum einer anderen Nation mit einer anderen Sprache [les E fein Name so wie hier einging in die Reihe ihrer National-

eblinge.

Verschiedene Umstände sind zusammengetroffen, um das zu ermöglichen. Undenkbar wäre die ganze Annäherung gewesen, wenn nit zunächst und vor allem die germanishe Stammesverwandtschaft, welche die insularen Angelsachsen mit den festländishen Deutschen verbindet, Shakespeare in unserem Vaterlande die Wege geebnet hätte. Wenn sich auch im Laufe langer Jahrhunderte die Brudervölker in ganz verschiedeaen Richtungen und unter ganz verschiedenen N Oingungen entwidkelt haben, wenn \ih die Verhältnisse au so gestaltet haben, daß nun die sih ursprünglich fo nahe Stehenden in manchen Punkten extreme Gegens\äße zu vertreten sheinen, das alte gemeinsame Stammes- blut verleugnet sich doch nit; seine Kraft ‘bleibt doch lebendig! Durch diese Krast geschah es, daß die deutshen Dichter in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sih an die Engländer und hauptsächlich an Shakespeare wandten, um sich von dem unerträglih gewordenen Zwange der geistigen Herrschaft Frankreihs zu befreien und wieder zu ciner nationalen deutschen Kunst zu gelangen. Durch das Medium der Shakespeare’shen Dichtungéwelt kamen sie_ wieder zur Freiheit von Sc{ablone und Konvention und dann zur Selbständigkeit.

__ Jene Macht der Stammesverwandtschaft hat es au ermöglicht, daß etne deutsche Ueberseßzung so unmittelbar in die Fußstapfen des englishen Originals treten konnte. Völlig unerreihbar is es für uns, auch wenn wir dem größten Uebersezungskünstler das Amt anvertrauen würden, italienishe oder spanische oder au französische Poesie in unsere Sprache fo hinüberzuretten, mie engliscke. as haben wir praktis gesehen, als August Wilhelm von Schlegel und Ludwig Tie, deren Namen für uns mit dem Namen Shakespeare's fo eng verknüpft sind, ihre meisterhaften Uebertragungen der Werke Dante's, Calderon's, Cervantes' herausgaben; sie boten das Beste, was sich hier vielleicht überhaupt bieten läßt, aber es gelang diesen Arbeiten doh_ nicht,

ch einen Plaß im Herzen des Volkes zu erobern wie ihr Shake- peare-Werk.

Was \chließlich den Sieg zu einem so unerhörten, den Einfluß zu einem so dauernden gemaht hat, ist der Umstand, daß Shakespeare eben ein Dramatiker ist. Goethe, dem man in England, wie wir das in einigen früheren Aufsäßen über Goethe-Forshung berührt haben, mit starker Liebe und hoher Begeisterung entgegenkam, dessen Dichtungen man dort zahlreiche Ueberseßungen widmete, an dessen Namen eine weitverbreitete Gesellshaft von Gelehrten, Schrift- stellern Künstlern, literarishen Liebhabern anknüpft, Goethe ift, tro all dieser Schäßung durch einen erlesenen Kreis Höchstgebildeter,

len eits des Kanals darum nicht eigentlich populär geworden, weil eine Lee niht im Drama liegt, und es ihm L versagt ift, von der Bühne herab die Massen in die ganze Fülle seiner herrlichen

Welt einzuweihen. Shakespeare's Künstlersprache aber ist die Sprache des Theaters, und mit ihr hat er das ganze Deutschland erobert.

Noch zu Lebzeiten des großen Briten kamen seine Werke nach Deutschland herüber. Die „englischen Komödianten“, die ersten eigent- lihen Berufs\chauspieler, die unsere Vorfahren kennen lernten, hatten in dem reichen Vorrath an Rollenbüwern, mit denen fie sih auf die Wanderschaft machten, auch Shakespeare’ sche Lexte. Freilich, bis diefe zu den Ohren des deutshen Publikums gelangten, hatten sie meist niht weniger als alles von ihrer ursprünglichen Herrlichkeit verloren. Denn wie kamen die Komödianten zunächst selbst in den Besiß dieser Stücke? - Shakespeare ließ sie in seinem „Globe-Theater“ am Themse- Ufer aufführen, er spielte selbst darin mit, aber in den Druck gab er sie niht. Theils nah dem flüchtigen Eindruck der eigenen Anschauung, theils nach den unzuverlässigen und lückenhaften Auf- zeichnungen s{chlecht ausgebildeter und noch dazu während der Vor- stellung heimlich arbeitender Stenographen matten si die Konkurrenten ihren Text zurecht, auf vielfahen Umwegen gelangte er \chließlich in die Hände eines Unternehmers, der mit [einer Bande über die Grenzen zog, und war er {on von Anbeginn nichts weniger als authentisch gewesen, so läßt #sich denken, welche abtloten Veränderungen, die natürlich stets gleihbedeutend mit Verschlehterungen waren, er auf diesen vers{chlungenen Pfaden noch erfuhr. Aber mit diesen Verballhornungen war es noch lange nit genug. Die Schau- spieler sprachen zunächst naturgemäß nur englisch und fahen ih in ea und Dänemark, wohin sie sich erstlih wandten, kaum ver- tanden, noch weniger in Deutschland, wohin sie sih von dort aus be- gaben. Sie waren, um ihr Publikum zu fesseln, barauf angewiesen, mehr im Mimischen als im Dichterishen ihre Wirkung zu suchen. Sie übertrieben darum dort und strichen hier, und sie fügten eine neue Rolle ein: den Spaß macher oder Hanswurst, der fofort allgemein beliebt wurde und nun au nicht mehr fehlen durfte. Als dann die englishen Komödianten deutsch zu lernen begannen, dachten sie natürli nit im entferntesten daran, den ursprünglihen reinen Text wiederherzustellen; das- hätte viel zu viel Mühe gemaht, wenn es überhaupt möglich gewesen wäre. So blieben denn die Ver- stümmelungen der wahren Gestalt ruhig bestehen.

Fn dieser Weise lernten die Deutschen des 17. Jahrhunderts Shafkespeare’'s Werke zuerst kennen. Zahlreihe Nachrichten in alten Akten liefern die Beweise, daß die englishen Truppen Dramen ihres größten Dichters in unserem Vaterlande zur Aufführung brachten. 1604 melden sih in Nördlingen ht fo sch für Engelender an- geben* und wollen unter anderem „Romeo und Julitha® spielen. 1611 sieht N Philipp von C bei einer Neife dur Nord- deutshland am Hofe des Markgrafen Christian von Brandenburg in Halle eine „teutshe Komedia, der Jud von Venedig, aus dem Eng- ländischen, agiren“. 1626 erscheinen in Dresden „Romeo und Sulietta*, „Julius Cäsar“, „Hamlet“, „Lear“. Bei einer Fürstlichen Hochzeitsfeier in Torgau 1627 wird wiederum unter anderen tüden die „Tragikomödie vom Julio Caesare“ gespielt. Vin der \ ane D wirddann 1661 eine „Tragikomödie vom Mohren zu ck enedig , 1678 der erste und zweite Theil „Von der bösen Katharina“ e N d. h. natürlich Shakespeare's „Bezähmte Widerspenstige“. Aus einem Um- wege [ernten die Dae aus der Epoche des dreißigjährigen Krieges aud ein Stück. des „Sommernachtstraums“ kennen. on diesem

1897.

wundersamen Zaubermärchen reizte freilich weniger die zarte, dufti

Elfenpoesie, die sih darin zu einem silbernen Schleier zusammenwe t, als vielmehr der grobe Humor in der Gpisode der Rüpel, die vor Theseus, dem 7 Deriog von Athen“, in einer unfreiwillig komischen Aufführung das tragische Liebesgeshick Pyramus? und Thisbe's agieren. Dieses Theaterspiel im Theater gefiel, ein Mann Namens Daniel Schwenter bearbeitete es zu einem selbständigen Schwank, und diesen wiederum machte sich der größte deutsche Dramatiker des ganzen Fahrhunderts zu eigen. Andreas Gryphius, der seltsamer- weise im Todesjahr Shakespearèe’s, 1616, zur Welt kam und gerade hundert Jahre nah dem Geburtsjahre des großen Briten (1564) starb, schrieb dana seine „Absurda Comica oder Herr Peter Squentz“, ein burleskes „Schimpfspiel“, theils in Prosa theils in Versen verfaßt, eine fleine Posse von einer jolnen urwücsigen dramatishen Geschicklichkeit und so köstliher Behäbigkeit, daß ihre vis comica noch heute eine große Wirkung erzielen kann.

Aber während so das deutsche Publikum mittelbar und unmittelbar Shakespeare'\he Poesie kennen lernte, während {hon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts deuts und lateinish f chreibende Dramatiker den Engländer nahweisbar bei ihrer Arbeit benußten, war der Name dieses Mannes selbs bei uns noch unbekannt. Ércst D. G. Morhof ein merkwürdiger Mann und der größte Gelehrte seiner Zeit, nennt ihn gegen Ende des Jahrhunderts, aber er hat dafür noch nichts von ihm gelesen oder gesehen. Ja, noch im Jahre 1740 weiß Bodmer, der große schweizer Schriftsteller und Kunsttheoretiker, den Namen nit anders als „Sasper“ (auch „Saspar*) anzugeben! Um dieselbe Zeit jedoch haben wir die erste gründliche Beschäftigung mit Shakespeare anzuseßen. 1741 erschien zu Berlin „Versuch einer ge- bundenen Ueberseßung des Trauerspiels von dem Tode des Julius Cäsar. Aus dem englishen Werke des Shakespeare“. Der Ver- fasser war Caspar Wilh. von Borck, preußisher Gesandter in London, Kurator der Berliner Akademie der S ein vor- treffliher Kopf, dem König Friedrih der Große selbst ein Gloge schrieb. Seine Arbeit, über die vor einigen Jahren eine vortreffliche Studie von Walter Paetow ershienen is (Berner Dise Rostock [Adler’'s Erben] 1892), war für ihre Zeit eine höchst be- achtenswerthe Leistung; sie war troß mancher Ünbeholfenheiten im Einzelnen doch im Ganzen sehr ge[hickt geschrieben, der herkömmliche Vers der Zeit, der Alexandriner, war darin in flugec Weise ver- werthet. Und sie war eine That insofern, als sie ih gegen den damals in Deutschland auf |literarisdhem Gebiet unumschränkt herrschenden Gottshed wandte, dessen vornehmstes Bestreben es war, das deutsche Drama nah dem Muster der französishen „haute tragédie“ neu zu beleben. Er, der die Werke der französishen Klassiker als einzig nahahmenswerthe Sdeale aufstellte, dem Racine, Corneille, Voltaire, später auch Vèoliòre und Destouthes die Götter waren, mußte natürlih diesem Versuche, Shakespeare?s freies Genie gegen seine wohlabgezirkelten Regeln aus- zuspielen, feindlih gegenüberstehen. So kann es nicht Wunder nehmen, wenn wir ihn über Herrn von Borck's Arbeit in feiner Zeitschrift „Beyträge zur critischen Historie der deutshen Sprache, Poesie und Beredsamkeit“ (Band 7, 27. Stück, S. 516) sagen hören: „Die elendeste Haupt- und Staatsaktion unserer gemeinen Komödianten ist kaum so voll Schniger und Fehler wider die Regeln der Schaubühne und gesunden Vernunft, als dieses S1ück Shakespeare's ist“; an einer

anderen Stelle meint er, der Julius Cäsar, „der noch dazu von den meisten für Shakespeare’'s bestes Stück gehalten werde, habe so viel Niederträchtiges (d. |. im Sprach- gebrauhe jener Zeit = Niedriges) an \ich, daß ihn kein Mensch ohne Ekel lesen könne!“ Und wenn Herr von Bordck in seiner Vorrede eine Bemerkung gemaht hatte, die man dahin aus- legen konnte, daß er noch weitere Shakespeare-Ueberseßungen plane, so schreibt der Diktator Gottshed: „Der Herr Ue erseßer also, wenn er, wie er drohet, noch mehr überseßen will, beliebe unmaß- gets, bessere Urschriften zu wählen, womit er unsere Schaubühne ereihern will, ehe er ih diese Mühe giebt; sonst wird ihm Deutsch- land keinen größeren Dank dafür wissen, als s Komödianten, die uns auch eine Menge Stücke aufführen, die sie aus allen kleinen Geistern der Franyosen überseßen, die von thren eigenen Landsleuten ausgezishet und verworfen werden“. Interessant ist es, wie der Kritiker der Berliner „Haude'shen Zeitung“ si über die Leistung des Herrn von Borck der übrigens dauernd anonym blieb äußerte; er stand mit dem Herzen offenbar auf Seiten Shakespeare's und seines Dol- metschers, suchte sih aber sehr vorsihtig auszudrücken, wohl um si literarisch nicht um seinen guten Ruf zu bringen. So schrieb er (1741, Nr. 118, vom 3. Oktober): „Wir wissen, daß weiter er (Shakespeare) noch die neueren theatralischen Dichter in Engelland fih nah allen den Regeln rihten, welhe auf der Franßösishen Schau- bühne niht ohne Annehmlichkeit in Acht genommen werden Fnzwischen finden wir das Große, nehmlih den rechten Character der Hauptpersonen in diesem Trauer-Spiele überall Bey diesen Abbildungen (= Darstellungen) vergisset man sehr leiht dasjenige, was uns ungewöhnlih fürkommt, wenigstens sieht man es als einen Scatten an, der bey dem Lichte seyn muß.“

Es ift mit Bedacht von dieser ersten deutschen metrishen Shakespeare- Ueberseßung ausführliher gesprochen worden, weil das fo verdienst- volle Werk des geistvollen Dilettanten, das an manchen Stellen geradezu überrashend ax die Großartigkeit des Originals erinnert, weit über Gebühr vergessen worden ist. Herr von Borck hat seine Sale ungleich besser gemacht als die beiden Männer, die ein Viertel- jahrhundert nach ihm ih wieder an Shakespeare heranwagten. Bon diesen war der eine kein a, rge als Wieland, der 1764 eine Reihe von Dramen des Engländers in Prosa über- seyte; der andere war Joh. Joach. Eshenburg, ein Freund Lessings, der 1777 an Wieland's Versu anknüpfte. Wenn wir einzelne Stellen aus der Uebertragung des Herrn von Borck, die Walter Paetow in seiner oben bereits genannten E mittheilt, mit den entsprechenden bei diesen bedeutend jüngeren Nachfolgern vergleichen, so kommen wir zu dem verblüffenden Mesultat, E jene cellea die Borlage nah dem Sinn und in der Form ungleih besser wieder» geben. Zum Beweise dessen seien hier einige Proben gegeben. Z. B. der Beginn von des Antonius Monolog an Cäsar's Leiche (3. Akt, 1. Scene):

Shakespeare: „O, pardon me, thou bleeding piece of

oarth q

X von Borck: „Vergieb mir ah! vergieb! du blutend Stücckchen rbe.”

Wieland und Eshenburg: „O! vergieb mir, du blutender

Leichnam !“ :

Bekanntlich hat A. W. von Schlegel später das „blutend Stückchen Erde“ wieder aufgenommen und so populär gemacht.

Eine bekannte Stelle aus der wichtigen und berühmten Rede des Mark Anton auf den Freund (Shakespeare: The evil that men dóô lives after them, The good is oft interred with their bones) giebt von Borck js wieder : |

„Das Uebel lebt nah uns, was wir beganges haben „Und was wir Gutes thun, wird oft mit uns begraben. thun, lebt -

Wieland sehr trocken: „Das Böse, so die Men noch, wenn sie niht mehr sind, das Gute wird oft l hren Gebeinen eingescharrt.“

Eschenburg nit besser: „Das Böse, das man thut, lebt noh nah e das Gute wird oft. mit unsern Gebeinen eingescharrt."