1897 / 96 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Apr 1897 18:00:01 GMT) scan diff

C de la Frémoire, Sec. Lt. von der Inf. gebots des Lande. Bezirks Göttingen, v. Estorff, Pr. Lt.

- Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Celle, Ziervogel,

Pr. di von der Res. des Inf. Reats. Graf Werder (4. Rhein.)

/ 30, Fischer, Pr. Lt. von der Inf. 2. Zasgepets des Landw.

B We 8

ezirks ander, Hauptm. von der Inf. 2. Aue Landw. Bezirks Erbach, diefem mit der Landw. Armee-Uniform, ees, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Mairz, Eckstein, Pr. Lt. vom Train 2. Aufgebots des Land. Bezirks Gotha, Graebener, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Karlsruhe, mit seiner bisherigen Uniform, Dießlin, aubtm. von der Inf. 1: Aufgebots des Landw. Bezirks Lörrach, usch, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks todach, beiden mit der Landw. Armee-Uniform, Mar ck- \cheffel, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. ‘Bezirks Straßturg, Gehrt, Pr. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Oftpreuß.) Nr. 44, Ziehm, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Graudenz, Hartmann, Sec. Lt. von den Jägern 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Hannover, Fisch- bah, Hauptm. von der Landw. 1. Aufgebots der Eisenbahn-Brig., diesem mit seiner bisherigen Uniform, der Abschied bewilligt.

Militär-Justizbeamte.

Durch Allerhöchste Bestallung. 1. April. Reufschel, Ober- und Korps - Auditeur des Garde - Korps, zum Mitgliede des General-Auditoriats' mit dem Range eines Rathes dritter Klasse und dem Titel eines Geheimen Justiz-Raths ernannt.

Beamte der Militär-Verwaltung. 5

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 24. März. Bartz, Festungs-Bauwart 1. Kl. von der Fortifikation Mainz, zum Ae ber-Bauwart, Hammer, Thißen, Wallmeister bei der

imar,

N

ny. der Militär - Telegraphie bezw. der Fortifikation Pillau, zu aden - Bauwarten 2. Kl., ernannt. Wesser, O au N in Mey, zum 1. Mai 1897 nach Elsenborn verseßt.

31. März. Popcke, Rechnungs-Rath, Intend. Sekretär von

Intend. des XVII1. Armee-Korps, zur Intend. des 1X. Armee-Korps eßt.

O P April. Kirhgaßner, Proviantamts-Kontroleur auf Probe

in Braunschweig, zum Proviantamts- Kontroleur ernannt.

3 April. Menzel, Proviantamts-Kontroleur in Hanau, als Proviantamts-Rendant nah Danzig, Schwarß, Proviantamts- Assist. in Ludwigslust, als Proviantamts-Kontroleur auf Probe nah Hanau, Fderhoff, Proviantamts-Assist. in Danzig, nah Ludwigslust, zum 1. Mai d. I. verfeßt. : i :

6. April. Block, Bastian, Brandt, Siebert, Micha- lewicz, Brückner, Sprung, Heyl, Kauerauf, Kanzlei- Diätare, zu Geheimen Kanzlei-Sekretären im Kriegs-Ministertum

ernannt.

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps.

Offiziere, Portepee- Fähnrihe x. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 17. April. v. Bilfinger, Gen. Major und Gen. Adjutant, zum Gen. Lt. befördert. Frhr. v. Röder, Oberst-Lt. und etatsmäß. Stabsoffizier des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, behufs Ver- wendung -als Kommandeur dés Kurmärk. Drag. Regts. Nr. 14 nach Preußen kommandiert. Geßler, Major z. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Calw, Frhr. v. Gaisberg-Schöckingen, Major z. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Leon- berg, der Charakter als Oberst - Lieutenant verliehen.

agemeister, Königl. preuß. Major im 4. Inf. Negt. Ke 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterreichß, Köntg von Ungarn, von dem Kommando nah Württemberg enthoben. Frhr. v. Fal ken- stein, Major aggreg. dem Ulan. Regt. König Karl Nr. 19, als etatsmäß. Stabsoffizier in dieses Regt. eingetheilt. Ritter, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124, unter Nerleihung des Charakters als Major, mit Pension zur Disp. ge- Fellt und zum Bezirks-Offizier betm Landw. Bezirk Ulm, Klumpp, auptm. z. D., zuleßt Komp. Chef im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Groß- ies Friedri von Baden, zum Bezirks - Offizier beim Landw. Be- zirk Horb, ernannt. Schelling, Hauptm. und Komp. Chef im Pomm. Füf. Regt. Nr. 34, unter Enthebung von dem Kommando na Preufen, als Komp. Chef in das Inf. Regt. König Wilhelm 1. Nr. 124 eingetheilt. Frhr. v. Gaisberg-Schöckingen, Pr. Lt. à la suite des Ulan. Negts. König Karl Nr. 19, unter Enthebung von der Stellung als persönlicher Adjutant Seiner Königlichen Hobeit des Herzogs Robert von Württemberg, in das Negt. eingetheilt. Frhr. v. Woellwarth-Lauterburg, Pr. Lt. im Ulan. Negt. König Karl Nr. 19, unter Stellung à la suite des Regts., zur Dienst- leistung bei Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog Ulrich von Württem- berg, Frhr. v. Gemmingen-Hornberg, Sec. Lt. im Ulan. Negt. König Karl Nr. 19, als persönlicher Adjutant zu Seiner Königlichen oheit dem Herzog Robert von Württemberg, kommandiert. ie Port. Fähnrihe: Rudolfi im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, Frhr. v. Entreß-Fürsteneck im Drag. «Regt. König Nr. 26, Heyberger im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, Frhr. v. Berlichingen-Jagsthausen im Ulan. Regt. Kênig Wilhelm 1. Nr. 20, zu Sec. Lts.; die Untero/fiiiere : Frhr. v. Brüsselle-Schaubeck im Ulan. Regt. König Wilhelm I. Nr. 20, Klewiß “im Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25, Wend- Tlandt'im 4. Ink Regt. Nr. 122 Kaifer Franz Joseph von Oester- reih, König von Ungarn, zu Port. Fähnrichen, befördert.

It Beurläubtenstände. 17. April. Autenkteth, Vize-Feldw. vom Landw. Bezirk Reutlingen, zum Sec. Lt. der Res. des Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119, Otto, Vize-Wachtm. von demselben Landw. Bezirk, zum Sec. Lt. der Res. des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, Daimler, Vize-Wachtm. vom Landw. Bezirk Lüdwiasburg, zum Sec. Lt. der Res. des 2. Feld-Art. Negts. Nr. 29

rinz: Regent Luitpolt von Layern, Seeger, Vize-Feldw. vom

ändw. Bezirk Reutlingen, zum Sec. Lt. der Res. des Gren. Regts. König Karl Nr. 123, Martens, Vize-Feldw. vom Landw. Bezirk Straßburg, zum Sec. Lt. der Nes. des 8. Inf. Regts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, befördert.

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 17. April. y. Bayer-Ehrenberg, Gen. Major und Kommandeur der 14. Kav. Brig., unter Enthebung von dem Kommando nah Preußen, in Ge- nehmigung seines Abschiedsgesuhes mit Pension zur Disp. gestellt. Graf v. Uxkull-Gyllenband, Sec. Lt. à la suite des Ulan. Regts. König Karl Nr. 19, mit Pension der Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. 17. April, Lödel, Rittm. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Heilbronn, Gantter, O von der Inf. 2. Aufgebots von demselben Landw. Bezirk,

erch, Hauptm. von der Inf, 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee- Uniform; von der Landw. 2. Aufgebots: Zepf, Hauptm. von der öInf. des Landw. Bezirks Stuttgart; den Pr Lts.: Ruoff vom Train, Mayr von der Inf., des Landw. Bezirks Calw, Abel, Sucro, Heydweiller, Güntter, Kielmeyer von der Inf. des Landw. Bezirks Stuttgart, Becker, Boh nert, Doderer, Collin von der Inf. des Landw. Bez. Heilbronn, San del von der Inf. des Landw. Bez. Ulm, Josenhanß vom Train des Landw. Bez. Biberach, Baur, Weegmann, Kielmeyer von der Inf. des Landw. Beztrks Ebingen; den Sec. Lts.: Pasquay, Hochstätter, Esenwein, Wurstèr, Schönleber, Hettler von der Inf, Megzger von der Feld-Art, des Landw. Bezirks Stuttgart, Bauer von der Inf. des Landw. Bezirks Mergentheim, Kray von der Inf. des Landw. Bezirks Eßlingen, Beyendörfer von der Inf. des Landw. Bezirks Ravenéburg, der Abschied bewilligt. :

Im Sanitäts-Korps. Durch Verfügung des Korps- General-Arztes. 1. April. Dr. Ebner, Unterarzt im Inf. Negt. König Wilhelm 1. Nr. 124, behufs Uebertritts zur Kaiserlichen

Marine éntlafsen. Kaiserliche Marine.

Offiziere 2. Ernennungen, Beförderungen, Ver- ebe, 2c, Berlin, 20. April. Becker, Korv. Kapitän mit

Oberst-UAeutenantsrang, Kommandant S. M. Kreuzer 3. Klasse Arcona*, zum Kapitän zur See befördert. Pei man n, Korv. Kapitän, von dem Kommando S. M. Schulshiffs „Grille“ ent- bunden. Schwarßhkopff, Korv. Kapitän, dieses Schulschiffes ernannt.

zum Kommandanten

Ueber deutsche Shakespeare-Forschung. *) II.

Während wir von Goethe?s Leben so unterrichtet sind, daß wir fast den ganzen Gang seines Erdenwallens in ununterbrochener Linie vor uns sehen, ja daß wir für lange Jahre seine Beschäftigung, seine Lektüre, seine dichterishe und wifsenshaftlihe Arbeit sowie feine Er- lebnifse von Tag zu Tag verfolgen können, soweit das überhaupt denkbar ist, laffen uns bei dem zweiten großen Dichter der germa- nischen Völker die Quellen gar bald im Stich. So s{limm steht es allerdings nicht um unsere! Kenntniß von Shakespeare’s Lebensgang, wie vielfah im Publikum angenommen wird. Wir wissen von ihm immerhin aus einigen wenigen Urkunden, aus Ueberlieferungen, die freilih eine strenge Prüfung fordern, und aus Anspielungen oder _Er- wähnungen der Zeitgenossen so viel, daß sich doch in großen Dügen ein Bild gewinnen läßt. Die begeisterte Liebe zu dem Dichter hat einen rastlofen Forshungseifer geboren, der unablässig bemüht ist, mehr Einzelheiten ans Licht zu ziehen und Unklarheiten aufzuhellen. Aber die Schwierigkeiten, die sih der Forschung hier bieten, haupt- fählich hervorgerufen durch die niedere soziale Stellung des wenig geachteten Schauspielerstandes im Elisabethanischen Zeitalter, sowie durch die offénbare Nachlässigkeit Shakespeare?s seinen eigenen Werken gegenüber, stellten sih als unüberwindlih dar, und nur zu einem fehr geringen Theile gelang es den Suchenden, ihre Sehnsucht zu erfüllen. Was man jedoch von den äußeren Schicksalen des Dichters als unum- stößlih feststehend erkannte, {hien wiederum nicht eigentlih zu befriedigen. Man börté einzelne Datéèn aus dem Leben eines Mannes, der aus einfachen Verhältnissen hervorgegangen war, von Eltern ftammte, deren Bildung eine sehr mäßige ge- wesen, eine etwas abenteuerlihe JIegend durhmachte, nah London kam, Schauspieler wurde, als solcher künstlerishe wie pekuntäre Erfolge errang und nach Jahrzehnten aufreibender Arbeit sein Leben in stiller Muße auf heimathlihem Boden beschloß. Es ist nicht zu leugnen, daß uns hierin nicht viel überliefert ist, was uns bon diefen nackten Thatsachen zu dem Wirken des Mannes führt, daß die Fäden, welche diesen Menschen mit seinen Werken verbinden, dem ersten Blicke sich entziehen, daß von dem Gange seiner inneren Entwickelung, von dem Reifen und Wachsen seines poetishen Genies, von den exoterishen und esoterishen Bedingungen feiner Schöpfungen aus dem historish Verbürgten kaum etwas mit Bestimmtheit zu entnehmen ift. Allzu wunderbar brauht das dem, der mit den literarishen Ver- hältnissen des 16. Jahrhunderts vertraut is, aus dem an- gedeuteten Grunde niht zu ersheinen. Von den andéren Dichtern aus der Epoche der Königin Elisabeth wissen wir ja auch nicht mehr als von Shakespeare. Frühere Zeiten nahmen darum an all diesen Seltsamkeiten wenig Anstoß. Die großen Shakespeare- Verehrer in der höchsten Blüthezeit unseres geistigen Lebens und unserer Literatur vertieften si einzig in die Werke des englischen Dra- matikers und suchten ihren poetishen Gehalt zu ergründen. Lessing, Wieland, Herder, Goethe, dann die Romantiker, aus deren Kreise uns die bleibende Uebersezung beschert wurde, ließen ih im Ganzen daran genug sein. Und wenn Ludwig Tieck in seiner Novelle „Ein Dichter- leben“ Shakespeare's irdishe Schicksale mit dichterisher Freiheit zeihnete, so lagen ihm Bedenken und Erwägungen, wie sie eben aus-

esprochen wurden, sehr fern; er hatte viel eher eine künstlerishe Éreude an der mangelhaften Ueberlieferung, weil so seine {chöpferische Phantasie frei ian Fehlendes ergänzen konnte. ; Unfer Jahrhundert ‘aber ward das Jahrhundert der kritischen Foriging, Die exakte Metbode der Naturwissenschaften übte ihre irkTung auf andere Wissenschaften aus, und “die Literatur- geshihte ward von diesen Einflüssen vielleiht mehr betroffen, als für thre Entwickelung gut gewesen ist. FJebßt erschien au s Zwie- spalt zwischen dem, was- wir über den Schauspieler Shakespeare wissen, und seinen Werken in einem ganz anderen Lichte. Es tauchte der Verdacht auf, ob fich nicht dieser Zwiespalt vielleiht auf die einfahste Weise * erklären lasse, nämlih so, daß wir wirklich zwei Männer statt des einen annehmen: einen Schauspieler Shakespeare und einen Dichter der unter dem Namen Shakespeare’s überlieferten Dichtungen. Um die Mitte unseres Jahrhunderts ward dieser Ver- dacht zum ersten Mal öffentli ausgesprohen. Dann wurden die Kon- sequenzen gezogen : es mußte ja nun der wirklihe Dichter der „Comedies, histories, and tragedies“ gefunden werden. Und bald ward die These aufgestellt, der Verfasser der Dramen sei Francis Bacon ewesen, der Philosoph und Staatsmann : einer der größten Männer einés Nation, ohne Zweifel der bedeutendste Kopf seiner Zeit! ___ Seit dem Augenblick, da diese Meinungen zuerst ihren Ausdruck fanden, ist ein heftiger Kampf zwischen ihren Vertretern und ihren, Shakespeare treu bleibenden Gegnern entbrannt, ein Kampf, der mit einem in der wissenshaftlihen Welt troy aller Schroffheit, die sich hier mitunter bei Kontroversen geltend mat, beispiellosen Fanatismus geführt, der von den \treitenden Parteien leider nur zu oft sogar vom sachliden aufs per!\önlihe Gebiet hinübergespielt worden is und so nicht selten höchst abstoßende Formen angenommen hat; ein Kampf, der heute noch mit unvermindertem, ja stetig si steigerndem Zorn auf beiden Seiten fortgeseßt wird.

Bereits 1884 hatte die Literatur über diese Frage einen folchen Umfang anzenommen, daß nach W. H. Wyman's Bibliography of the Bacon-Shakespeare Controversy (Cincinnati, P. G. Thomson) im Ganzen 2955 Bücher und kleinere Schriften zu diesem Thema er- schienen waren, darunter 161 amerikanische und 69 englische. Vou den amerikanischen spracken si 73 wider die Autorschaft Shakespeare?s aus, 65 ließen die Sache unentschieden, und nur 23 stellten sich auf Shakespeare’s Seite! Etwas anders stellt sich das Verhältniß bei den europäischen Schriften dar, toh auch bei ihnen herrscht der Zroeifel.

_ Es fehlt naturgemäß hier der Raum, den ganzen Gang dieses wissenschaftlichen Krieges von jenen Zeiten an, da der Amerikaner

art als der Erste an Shakéespeare’s Ruhm rüttelte (1848), da William

mith und Miß. Delia Bacon den Rath der Königin Elisabeth und Lordkanzler König Jakob?s 1., Francis Bacon, als den Verfasser der Shakespeare-Diamen bezeichneten (1856), bis zu den jüngsten Schlachten und Gefechten historish darzustellen. Hier haben wir es ja in erster Linie mit der deutschen Shakespeare-Forshung zu thun. Es kann bet dem Interesse und der Liebe, die man in unserem Vaterlande dem großen Briten entgegenbringt, nicht Wunder nehmen, daß sie sih an jenem Streite betheiligt hat. Während dies jedoch bis vor kurzem immerhin mit Maß geschah, is seit einigen Jahren darin eine Wandlung eingetreten, die fürs erste den wichtigsten Schauplatz des Kampfes nah’ Deutschland verlegt hat. °

Diese Wendung wär hervorgerufen dur ein Werk, das vor fast drei Jahren erschien: „Das Shakespeare-Geheimniß* von Edwin Bormann (Leipzig, E. Bormann's Selbstverlag, 1894). Hier ward in der That, niht allein für Deutschland, sondern für die ganze Bacon-Hypothese ein Neues çegeben. Alle die unzähligen kleinen Gründe der sogenannten „Baconianer“, alle einzelnen Thatsachen, die sie im Laufe der Zeit ausfindig gemacht und ausgetüftelt hatten, alle Vergleichspunkte, die entdeckt waren, sammelten \sich in diesem Buche zu einem höchst interessanten, vollen Bilde. Nach cinem langen cin- gehenden Studium, sowohl der Schriften des Philosophen Francis Bacon wie der Shakespeare-Dramen, hatte sich Bormann daran ge- macht, sein kunstvolles G:bäude aufzuführen. Erst als er seinen Stoff völlig beherrshté, begann er mit scharfsinnigem Spürgeist alles zusämmenzutragex, was" seiner Meinung nah in den prosaischen Schriften hier und den poetischen dort sich entsprach. Vor ihm galt in Deutschland hauptsächlich Graf Vißthum von Eckstädt (,Shake- speare und Shakspere“) als der Vertreter dieser Theorie. Bormann

*) S. Nr. 86 d. Bl., Erste Beilage.

aber faßte seine Aufgabe weit wissenschaftliher an als sein Vorgän und, ausgerüftet mit einem unübersehbaren Heerbann von gr Geren und fleinen „Beweisen“, stellte er seine Behauptung auf.

Nah diesem Buche, das für die ganze Kontroverse nun dag standard work geworten ift, würden die Dinge, um die Resultate kurz zusammenzufassen, si{ folgendermaßen darstellen:

rancis Bacon i der “Verfasser der Shakespeare-Dramen. Er at in diesen Schauspielen die ganze Summe seiner natur- wissenschaftlihen und philosophisben Gedanken noch einmal nieder- gelegt. That er es in den seinen Namen tragenden allbekannten Schriften, der „Magna instauratio scientiarum“, den „Essayg“ u. . w. in wissenschaftlicher, so hier in poetischer Form. ie Schauspiele sind die Ergänzung seiner wissenschaftlichen Arbeit, sie find „dramatisch - parabolishe Poesie, die in verhüllter Form die Geheimnisse der Wissenschaft dem Zushauer als gegenwärtig vor die Augen führt“. Wenn man diesen tief hineingearbeiteten Gehalt der Dramen bisher nit gemerkt hat, wenn man fie allein als Dicht- werke, die menshliche Schicksale und Leidenschaften darstellen, be- wunderte, so ist das nur ein Beweis für das unbegreiflihe, urgewaltige Genie dieses Mannes, dem es ebenso gegeben war, in freier künft- lerisher Schöpfung als ein Lichter zu wirken, wie er es vermochte, als umfassender philosophisher Geist, erkennend und spekulativ, Welt und Menschen, Sinnliches und Uebersinnlihes in den Wurzeln zu erfassen und zu erklären. Aber Francis Bacon wollte seine dichterischen Werke nicht unter feinem eigenen Namen herausgeben und in der Welt verbreiten; aus mancherlei Gründen : theils weil das Drama in der Schäßung der Zeit verhältnißmäßig tief stand, weil es nicht zu der eigentlihen wohlanständigen „Literatur“ gerechnet wurde, theils weil ihm das Bekanntwerden seiner Autorshaft politische Verlegenheiten s{hlimmer Art hätte bereiten können, was ausführlich dargestellt wird. Der Philosoph wählte darum den Namen des Schauspielers Shakespeare, um sih binter diesem zu verbergen!

Die Beweise für diese Kette von Behauptungen sind fehr un- gleihe: Art. Oft wird eine offenbar zufällige Uebereinstimmung heran- gezogen, dann aber eine wirklich verblüffende Aehnlichkeit. Hier wird ein zweifelloser Trugshluß gemacht, tort eine überrashende Gleichheit festgestellt. Bald konstruiert eine spißfindige Ueberlogik unmögliche Parallelen, bald bringt der in Bacon's wie Shakespeare’'s Werken gleih vertraute Verfasser wahrhafr merkwürdige und verführerische Dinge vor. Bormann hat feinem Hauptwerke in der Folgezeit noch weitere „Beweis“-Sammlungen folgen lassen, in einem zweiten Büchlein („Neue Shafkespeare-Enthüllungen*) und in gelegentlichen S 0) f i

8 seien im Folgenden einige Punkte herausgegriffen, um eine Vorstellung von der Art der deutshen Bacon-Vertheidiger zu geben; doch soll dabei nit in jedem Einzelfalle untersucht werden, ob hier Bormann oder ob einer seiner Vorgänger den betreffenden Say zum ersten Male aufgestellt hat.

Es fehlen alle urkundlichen Zeugnisse irgend eines Zusammen- hanges zwishen Bacon und Shakespeare. Gewiß, sagt der Verfasser; aber das ist gerade ein Beweis dafür, daß Bacon geflissentlih alle Spuren vertilgt hat, die seine Verfassershaft hätten verrathen können. Bacon hat in all seinen zahlreihen Swriften, in seinen Aufsäßen, Notizen, Briesen nie und nirgends stinen Landsmann William Shakespeare erwähnt. Daß er ihn nicht gekannt haben foll, {eint undenkbar, zumal da der Dichter Ben Jonson, der die Shakespeare- Dramen kannte und zu ihrer Folio-Ausgabe von-1623 ein begeistertes Einleitungsgedicht s{hrieb, Bacon nahe stand, ja sogar fünf Jahre bei dem Staatsmann und Philosophen wohnte. Es muß also eine Absicht gewesen sein, fo ift die Folgerung, deren Haltlosigkeit allzu einleuhztend ist, als daß eine eifrige Abwehr von Nöthen wäre.

Im Jahre 1620 erschien Francis Bacon’'s „Novum organum scientiarum“, 1623 die „Encyflopädie“, bis 1627 erschienen andere seiner längst fertigen, nun vollendeten oder seiner früher erschienenen, nun verbesserten Schriften; es ist, als habe er etwa vor 1620— 27 von seinen Werken eine allgemeine Ausgabe leßter Hand veranstaltet. Und 1623 gerade erschien, von zweien seiner Freunde unter den Schau- spielern herausgegeben, auch die Folio: Ausgabe der 36 Dramen William Shakespeare?s, von denen einzelne hon früher, in Quartobänden ge- druckt, auf den Markt gekommen waren, jeßt aber bedeutend umgestaltet sich zeigten, andere hier überhaupt zum ersten Male veröffentlicht wurden ; die Ausstattung der Folio-Ausgabe bat mit der mancher ver- bürgten Bacon-Werke eine auffallende Aehnlichkeit. Shakespeare felbst war seit 1616 todt. Ist das nit auffallend? fragt Bormann. Iffft es nicht, als habe Bacon in die letzte sorgfältige Ausgabe seiner Werke auch seiñe Dramen mithineinziehen wollen? Aber während Bacon der Ausgabe feiner Werke stets seine ganze peinlihe Sorgfalt angedeihen ließ, ist die Folio-Ausgabe ein Musterbild der Nachlässigkeit. Es wimmelt darin von offenbaren Versehen und Mißverständnissen ; zahlreiche Fehler und Sinnlosigkeiten.aus. den- alten -Ginzeldrucken- der Dramen, die gegen Shakespeare'’s Willen entweder nah heimlichen Stenogrammen oder durch unberetigte Benußung von Rollenbüchern entstanden und darum ihren Namen „Privat-Ausgaben“ wohl ver- dienen, sind hier stehen geblieben; mau hat in der Folio-Auëgabe an 20 000 Druckfehler gefunden !

Ferner: das erste Drama in dieser Folio-Ausgabe ist der „Sturm“. Die „Encyklopädie“ oder „Die Vermehrungen der Wissenschaften“, der erste Theil von Bacon's wissenschaftlihem Lebenswerk, der „Magna instauratio scientiarum“,. befindet sih in alten Bacon- Ausgaben ebenfalls an erster Stelle und weist seltsame Uebereinstimmungen mit dem Shakespeare’shen Märchenstück auf. Als erste Abtheilung seiner Naturgeschichte ließ Bacon außerdem 1622 (also ein Jahr vor der Folio- Ausgave) eine „EMistoria Ventorum“ erscheinen, und in der That bringt Bormann eine Reihe von merkwürdigen Achnlichkeiten dieser Abhandlung mit dem „Sturm“ herbei! Nech andere Theile der Magna instau- ratio werden herangezogen, und aüch in ihnen findet sich mancher Gedanke wissenschaftlich ausgedrüdckt, den man bei gutem Willen bei Shakespeare in poetisher Form finden kann.

Seltfamer noh als beim „Sturm“ sind die Beziehungen zu den Baconianischen Schriften, die Bormann im „Hamlet“ entdeckt, Da ist es vor allem die Vorrede zu einer geplanten, aber nicht aus- geführten „Historia vitae et mortis“, die im Bordergrunde steht. Neben die! Scenen des ersten Aktes, in denen der Geist eine Rolle spielt, wind Bacon's Geisterlehre gesteUt. Dort haben neben Hamlet felbst drei Personen eine Rolle: Marcellus, Barnardo und Horatio. Nun kanntê Bacon die Geistestheorie des Paracelsus, er kannte sie aber aus den Werken des Bernardinus Tilesius und des Petrus Sóverinus Danuus. Es werden thatsächliße Aehnlich- keiten zwischen den Aeußerungen der Personen im Schauspiel und den Anschauungenz jener Gelehrten aufgestellt, und es ergiebt fich dann folgende Tabelle: Marcellus = Paracelsus (der weder englishe noch dänische Nani1c scheint fonst unbegreiflich !), Barnardo = Béenardino, Hamlet=Seperinus Danus. Und Horatio nun Horatio=ratio (Ver« nunft) —, uad thatsächlich ist Horatio der in auffallender Weise am längsten der ‘Geisterersheinung gegenüber Zweifelnde ; thatsächlih läßt: sih fast im /, Verlaufe des ganzen Stückes das Wort „Horatio" da, wo es in der Anrede gebraucht wird, getrost dur „ratio“ erseßen, und wir erhalten immer einen {önen Doppelsinn.“ Z

Im Britishen Museum zu London befindet sich ein Bündel

olioblätter, das für die Baconianer von Wichtigkeit geworden ift.

8s sind Blätter, die zum größten Theile von Bacon's Hand be- schrieben snd; fie haben den Titel „Promus of Formularies and Elegancieès“ (Speicher oder Vorrath musterhafter und eleganter Redewendungen), und auf einem von ihnen befinden sich eine Reihe von Woxten und Ausdrücken notiert, die in Shalkespeare's Liebestragödie, in der „Excellent conceited Tragedie of Romeo and Juliet/“ wiederkehren, Dem ersten Blick erscheinen die Folge- rungen, die \daraus gezogen werden, vielleiht lächerlih: z. B. daß in dem „Promüus“ vershiedene Begrüßung3- und Abschtedsformeln zu lesen sind, wie „Güuten Morgen“, „Gute Reise", „Gute Nacht“, und da

das Ausftreten *gleiher ‘und ähnliher Wendungen im Schauspie

„Romeo und Fulia“* bedeutsam ersheint. Bormann aber betont mit vollem Recht, daß vor 1600 in England das gegenseitige Begrüßen noch wenig üblich war, und daß darum diese Notizen, die 1594 ent- ftanden, sehr: wohl im Zusammenhang mit dem 1597 zuerst in einen

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h Einzeldruck ershienenen Drama f\tehen können. Das ist nur ein

nkt unter sehr vielen. Der Annahme jedo, daß in dem „Promus“

acon sih für seine Arbeit Vornotizen gemacht habe, steht wieder die Hyvothese gegenüber, ob nicht „Romeo und Julia* einige Fahre vor jenem erften Drudck, -vielleiht hon 1592, entstanden is. Wäre sie erwiesen, so fiele das Ganze zusammen. Aber so, wie die Dinge liegen, bleibt der „Promus“ ein wihtiges, interessantes und beahtenswerthes Kompendium.

Schließflich sei noch ein Punkt hier erwähnt. In der Reihe der

Shakespeare’shen Königsdramen sind die englishen Herrscher von 1377 bis 1547 dargestellt. Alle die Träger der Krone in jenen Jahren treten als Herrscher des Landes auf biz auf einen: zwischen Richard III. und Heinrich VIII. fehlt Heinrich VIl. Nun besteht die sehr merk- würdige Thatsache, daß Francis Bacon bald nach der Katastrophe, die ihn aus seinen Staatsämtern stürzte, eine „Geshichte König Heinrih's des Siebenten" schrieb, die also als eine Ausfüllung der Lücke angesehen werden könnte. Noch seltsamer wird das dadur, daß diese historische Darstellung genau da einfeßt, wo „Richard 111.“ abschließt: auf dem Schlachtfelde von Bosworth-Feld. Andere Eigen- thümlichkeiten, wie jambishe Verse, die das aufmerksame Ohr aus der Prosa der Darstellung heraushört, oder Anspielungen auf das Theaterwesen, Nedewendungen aus der Bretterwelt, die sh auffallend häufig finden, treten hinzu. Dagegen freilih wird mit Recht betont, daß jene Verfe eben himmelweit von Shakespeare’shen Versen unter- schieden seien, und daß Bacon, der den Plan hatte, die Geschichte Englands von der Vereinigung der Rosen bis zur Vereinigung der Reiche, d. h. von Heinrih VII. bis Jakob I., zu schreiben, außer der Gefchihte Heinrih's VIT. auch noch den Anfang der Geschichte Heinrichs VIII. hinterlassen hat, sodaß also der Sah von der „Aus- füllung der Lüdke“ niht mehr recht stimmt! ___ Solche Einwendungen finden si allerdings nicht in Bormann!s Buch. Man muß sie sih aus den Schriften der Gegner zusammen- suchen. Leider ist auch in der jüngsten deutshen Debatte der Ton, der von den gegnerischen Parteien angeshlagen wurde, nicht immer ein vornehmer und angemessener geblieben. Spott und Hohn von beiden Seiten! Und Worte wie „Wahnsinn", „Frechheiten*, „Bor- niertheiten“, „krankyafte Frrenphantasie* fliegen hin und her. Bor- mann selbst freilih, das sei ausdrücklid festgestellt, bildet hier eine rühmenêwerthe Ausnahme.

Knapp und klar hat vor kurzem der H-idelberger Professor Kuno Fischer, dur feine phbilosophishen und literarhistorishen Arbeiten bes-nders zu einem Wortführer in diefer Sache berufen, alles Hierher- gehörige zusammengefaßt, um allerdings die ganze Bacon: Hypothese scharf zurückzuweisen („Shakespeare und die Bacon: Mythen“. Hi idel- berg, Carl Winter. 1895). Auch Eduard Engel hat zur Abwehr und zur Vertheidigung Shakespeare’s manches beigetragen, zuletzt erst in einem soeben erschienenen, fehr übersihtlihen, das Wissenswerrheste vereinigenden „Handbüchlein“ (, William Shakespeare". Leipzig, I. Baedeker, 1897), in dem er freilich seine Sahe wieder mit einer bedauernswerthen und unnöthigen Heftigkeit führt.

Dem Schreiber bieser Zeilen will es scheinen, daß es mehr auf eine fahlihe und ruhige Widerlegung ankommt; die Dinge liegen in der That sehr kompliziert und durhaus nicht so ganz und gar klar. Er meint, daß es nah ter Leitüre des Bormann’shen Buches mit all seinen verblüffenden Darlegungen und seinen allzu feinen Spiß- findigkeiten mehr eine Sache des Glaubens ist, welher Annahme man zuneigt. Er felbst glaubt n i cht an die Bacon-Hypothese, und zwar hauptsächhlih deshalb, weil die Jndividualität des Francis Bacon, fo großartig sie ist, nah alle dem, was wir von ihr aus seinen Schriften, Briefen, Aufzeihnungen, sowie aus seinem Leben wissen, eine völlig anders geartete gewesen ist, als es die des Dichters gewesen sein muß, dem wir die Shakespeare: Dramen danken. Es ist unmöglich, das im Rahmen eines Aufsaßes näher darzuthun. Es wird auch nach allen verstandesmäßigen Auseinanderseßungen {ließlich an der Entscheidung des Gefühls liegen, ob man sich entschlicßen kann, dem strengen, wissenschaftlichen, geshulten Gelehrten Bacon, der in den eigentlich fünstlerishen Dingen nicht sonderlih viel Kenntniß und Verständniß beweist, dessen eigene gelegentlihe Verse so wenig auf poetisches Genie deuten, die herrlihen Schauspiele und Lustspiele der Folio-Ausgabe von 1623 zuzutrauen. :

Die wirksamste Vertheidigung für“ die Anhänger der älteren Meinung scheint darum ein Buch zu sein, das gegenüber der be- kannteren Individualität Francis Bacon's nun die des Schauspielers William Shakespeare lebendig vor unsere Augen zu stellen suht. Es ist nicht leicht, diese Aufgabe zu erfüllen ; denn nur der geübten Hand eines Mannes, der felbst ein Künstler und ein Gelehrter zuglei ift, kann es gelingen, aus dem spröden Material ein fertiges Bild zu schaffen. Doch sind wir seit einem halben Jahre fo glücklih, ein solhes Werk zu befiyen: „William Shakespeare“ von Georg Brandes (Leipzig, München, Paris; Alb. Langen, 1896). Nach langen Arbeiten und Studien hat der große Literarhistoriker seinen alten Plan ausgeführt, und nun liegt fein langsam in Lieferungen ershienenes Buch ab- gef{chlossen vor (1001 Seiten!).

Lange Zeit hindurch hat man gesagt: wir wissen nichts oder kaum etwas von Shakespeare, und man hat dann weiter gefolgert: dieser unbekannte niedrige Mann mit seiner mangelhaften Bildung kann niht der Dichter seiner Dramen sein, wir müssen einen Anderen dafür suden. Dagegen stellt nun Brandes den {höônen wahren Sah auf: «Wenn wir ungefähr vierzig gewihtige Schriften von einem Warn besitzen, so ist es aus\cließlich unser eigener Fehler, wenn wir durh- aus nihts von ihm wissen. Der Dichter hat seine Persönlichkeit in diesen Schriften niedergelegt. Es kommt also nur darauf an, daß wir zu lesen verstehen, so finden wir au ihn selbst darin.“

Und Vrandes las und fand ihn! Aus Shakespeare’s Werken ließ er die Gestalt des Dichters emporsteigen: einen Menschen, der gefühlt und gedacht, sih gefreut und gelitten, gegrübelt, geträumt und gedichtet hat. Er suchte mit kritishem Blick zusammen, was si von den Ueberlieferungen über ihn gebrauchen ließ, und in großen sicheren Zügen zeichnete er ein lebendiges Bild. Er umfaßte mit genialem Blick den ganzen Zauberkreis Shakespeare'’|chen Schaffens, sihtete und ordnete und wies mit fast in jedem einzelnen Falle überzeuzender E den einzelnen Dramen ihren Play an. Er zeigt uns die ganze Zeit, in der der Dichter lebt; den Glanz und die Verderbtheit des Glifabethanischen Zettaliers und das Leben unier dem King James, Wir sehen Shakespeare im Rahmen seiner Umgebung, geleiten thn aus Stratford in das lustige, elegante London mit seinem brausenden Leben und seiner feinen Renaissance-Kultur. Die literarishen Rivalen treten auf: Kit Marlowe, der genialische, Ben Jonson, Greènéè, Decker und alle die Andern. Wir s{lendern mit den s{öngeistigen Herren und den voraehmen Stußern dur die Paul+kihe und die

echstuben und ins Theater am Ufer der Themse, Da sehen wir den Schauspieler William Shakespeare wirken ; wir sehen, wie er sich herausarbeitet aus Sumpf und Ursicherheit und ill und bescheiden den Weg wandelt zu den Höhen genialer Schöpferkraft. Und wir leben mit dem jungen weltfrohen Sonnenmenshen noch einmal mit, der im „Sommernachtstraum“ und in „Romeo und Julia“ sein Bestes giebt ; mit dem reifen Mann, tem die Schatten des Lekens sich auf die leite Freudigkeit senken, und der im „Hamlet" und im „König Lear“ anéspriht, was ihm die Secle betrübt; mit dem finstern Welt- feinde, der die Niedrigkeit der Menschen erkannt hat, und dessen Pesst- mismus #|{ch von „Antonius und Kleopatra* bis zum „Coriolan“ und „Timon“ für{htbar fteigert, bis dann \{ließlich noch einmal eine Herbstesfonte mit mildem Scheine und wohl au mit den stillen guten Augen einéx geliebten Frau fein Leben und seine Dichtung ver- Îlárt, daß „Cymbeline“ und das „Wintermärchen“ den harmonischen Abschluß von William Shakespeare?s Schaffen bilden. Und froh ziehen wir mit dem Dichter aus dem Lärm der Welt wieder zurück ins stille Stratford-upon-Avon, wo er den Tod empfing. Er ward uns ein Freund, er ward ein Mens von Fleisch und Bein, dieser Dichter, der in seinen Lustspielen und Tragödien die ganze Welt und alle Leiden und allen Jubel ihrer Kinder aufs neue geschaffen zu haben sheint. Denn Brandes, der wahrlih versteht, was man literarische Kritik nennt, und alle Einzelheiten mit heißem Bemühen durhstudiert, er hat den großen Zug, der den Philologen zum Künstler macht, und er ist stets feines eignen Wortes eingedenk: „Die Literaturgeschichte

Evringhaus ist in New-York wegen Wechselfälshungen ver

i hrt „epter Instanz PsyHologi-z, Studium der Seele, Seelen- gelchdte.“

Wenn wir aus dem Wufste der Bacon-Shakespeare-Literat1r kommen, so wirkt dieses kostbare Buch wie ein labender erfrischender Quell. Jeder, der den anstrengenden Weg durch jenes Land gemacht hat, sei zu ihm gewiesen, und Jedem, der ftatt aller Bücher über Shakespeare nur eins lesen möchte, sei es warm empfohlen. Mit arößerer Freude und höherem Genuß noch als vorher wird er dann an die Lektüre und das Studium des DiPÞters selbft gehen. Denn das wird s{ließlich doch die Hauptquelle für unsere Kenntniß und Erkenntniß bleiben. Hat doch selbst Goethe einst zu Ecker- mann voll Resignation gesagt: ? „Man kann über Shakespeare gar- nicht reden, es is alles unzulänglich!* ein Eingeständniß, das zugleih ein Geleitwort für diese Versuche sei, die in großen Zügen ein Bild von der Entwicklung der deutschen Shakespeare-Forshung geben wollten. Dr. M. O—n.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagenaeftellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr find am 23. d. M. gestellt 12535, niht rechtzeitig ¿eftellt feine Wagen. In Oberschlesien sind am 23. d. M. gestellt 4528, nicht re§bt- zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 23. April. (Bericht über Speisefette von Gebr. Gause). Butter: Die Lager waren zu Anfang der Woche gänzlich geräumt, und die Zufuhren trafen infolge der Feiertage so unregel- mäßig ein, daß in den ersten Tagen noch Knappheit in allen Sorten Butter herrshte. Die Preise konnten sich daher, troydem der Konsum \{chwächer geworden und die Exportpläße flaueren Markt melden, unverändert behaupten. Die heutigen Notierungen find: Hof- und Genofsenshaftsbutter: Ia. Qualitäï 101 Æ, Ila. Qualität 98 4; Landbutter : 78-90 A Schmalz: Der Markt verltef in ruhiger Haltung, weil es an jedem Impuls fehlte. Hier war das Geschäft ebenfalls still. Die béutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 29 4, Hamburger Stadtschmalz 30 4, amerikanisches Tafelshmalz 31—32 4, Berliner Bratenshmalz 33

Vom oberschlesischen Eisen- und Zinkmarkt berichtet die „Schles. Ztg.*: Vom Eisenmarkt ist Neues nicht zu berichten. Die Festtage der Berichtswoche haben naturgemäß den Geschäftsverkehr unterbrohen. Nach den Feiertagen wurde von den Hochofenwerken, den Cisengießereien und sämmtlichen Zweigen der Shweißeisen- und FSlußeisenfabrikation, sowie von der Drahtnägel- und Röhrenerzeugung der Betrieb wieder flott aufgenommen, da für ausreihende Be- schäftigung vollauf gesorgt is. Auch am NRohzinkmarkt ist keine Aenderung zu verzeihnen. Die Notiz für gewöhnliche Marken hat si in London auf 17 Pfo. Sterl. 7 Sh. 6 P. bis 17 Pfd. Sterl. 10 Sh. gehalten, besondere Marken notierten 17 Pfd. Sterl. 10 Sh. bis 17 Pfd. Sterl. 12 Sh. 6 P. Das Zinkblehges{chäft war ohne besondere Anregung und eher ftill zu nennen, wozu die Feiertage wohl auch das ihrige beigetragen haben. Die Preise sind unverändert.

Wie der „Leipz. Börsenh.“ von der Direktion der Mans- felder Kupfershiefer bauenden Gewerkschaft in Eisleben mitgetheilt wird, betrug die Restausbeute für das Jahr 1896, nah- a A 5 Æ abschläglich bezahlt worden sind, noch 59 A für

en Kur.

Die diesjährige Hauptversammlung des Vereins deutscher Chemiker findet in Hamburg vom 9. bis 13. Juni 1897 statt. Dem Programm, welches die Fischer’she „Zeitschrift für an- gewandte Chemie“ veröffentliht, entnehmen wir Folgendes: Mittwoch, 9. Juni, Vormittags: A des Gesammtvorstandes im Patriotishen Gebäude, Trostbrücke; Abends 8 Uhr: Begrüßung der Theilnehmer in der Alsterlust, Lombardsbrücke. Donnerétag, 10. Juni, Vormittags: Hauptversammlung (im Patriotischen Gebäude). Ansprahe und Vorträge; Nachmittags: Geschäftliche Sißzung. Freitag, 11. Juni, Vormittags: Vorträge im Natur- historischen Museum, Steinthorwall, im Hörsaal des Fohanneums und im Patriotishen Gebäude; Nachmittags 2 Uhr: In drei Gruppen Besich- tigungen : Wasserfiltrationéanlagen; Quaianlagen ; Müll-Verbrennungs- anstalt; Desinfektioneanstalt; Elektrizitätswerke; Seewarte; Preßhefe- Malton-Wein-Fabrik Wandsbeck. Sonnabend, 12 Uhr, Vormittags: Rundfahrt durch den Hafen und Schiffsbesichtigungen. Der Schrift- führer des Berliner Bezirksvereins Dr. Werner Heffter, Berlin 80., 33, Treptower Chaussee 4a, ertheilt nähere Auskunft.

Stettin, 23. April. (W. T. B.) Nach Privatermittelungen wurde im freien Verkehr notiert: Weizen loko 158—160, Roggen lofo 118. Hafer loko 125—130, Rübs1 pr. April 56,50, Spiritus loko 39,20, Petroleum loko —. i

Breslau, 23. April. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) S&{l 34 2/0 L.-Pfdbr. Litt. A. 100,30, Breslauer Diskontobank 115,00, Breslauer Wechslerbank 10275, Swlesisher Bankverein 129,20, Breslauer Spritfabrik 133,75, Donnersmarck 146,00, Kattowitzer 1096,50, Oberschl. Eis. 9190, Caro Hegenscheidt Akt. 125,00, Oberschl. P. 3. 136 50, Opp. Zement 149,009, Giesel Zem. 135,25, L, Ind. Kramsta 144,50, Schles. Zement 191,00, S1. Zinkh.-A. —,—, Laurahütte 152,50, Bresl. Oelfbr. 100,75.

Produkte nniarkt. Sviritus per 100 1 100% exkl. 50 4 A Ée E Dtr pr. April 58,30 Gd., do. do. 70 „6 VerbrauŸ3-

xbgaben pr. April 38,60 Gd.

Magdeburg, 23. April. (W. T. B.) ZuckerberichGt. Kornzudcker extl. von 92 % —,—, Kornzucker erkl 88 4 Rendement 9,50—9,60. Nachprodukte extl. 75 9/6 Rendem. 6,70—7,60 Ruhig, stetig. Brotraffinade 1 23,00. Brotraffinade 11 22,75. Gem. Brotraffinade mit Faß 22,50—23,25. Gem. Melis 1 wit Faß 22,00, Stetig. Nobzucker 1. Produkt Transito fr. a. B. aura pr. April 8,65 Gd., 8,724 Br., pr. Mai 8,70 bez., 8,724 Br., pr. Juni 8,79 Gd,, 8,80 Br., pr. Juli 8,824 Gd., 8,87} Br., pr. August 8,90 Gd., 8,927 Br. Stetig. Wochenumsaß im Rohzuckergeschäft 53 000 Ztr.

Frankfurt a. M., 23. April. (W. T. N (Schluß - Kurse.) Lond. Wechs. 20,375, Pariser do. 81,16 iener do. 170,27,

3 9/, Reichè-A. 97,90, Unif. Egypter 106,30, Îtaliener 88,30, 39/0 port.

Anleibe 21,90, 59% amort. Rum. 98,70, 4% rusfishe Kons. 102,80, 40%/0 Ruf. 1894 66,50, 49% Spanier 59,80, Mittel- meerb. 93,20, Darmstädter 150,30, Diskonto-Kommandit 191,70 Mitteld. Kredit 112,70, Oesterr. Kreditakt. 2924, ODest.-Ung. Bank 801,00, Reichsbank 161,00, Laurahütte 15250, Westeregeln 173,90, Höchster Farbwerke 441,00, Privatdiskont 2F. l

Barmen, 23. April. (W. T. B.) Der Bauunternehmer fri

aftet worden und wird nah Deutschland zurückgebraht. Die Fälschungen belaufen sih auf nahezu 500 000 4 :

Gffekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kreditaktien * 293, Gotthardbahn 155,90, Diskonto-Komm. 192,40, Ital. Mittelmeerb. 93,50, Schweizer Nordostbahn 106,80, 69/0 Mexikaner 95,00, ZItakiener 89,00.

Köln, 23. April. (W. T. B.) Rüböl loko 58,00, per Viai 56,80.

Dresden, 23, April. (W. T. B.) 3% Sächs. Rente 97,50, 34 °% do. Staaisanl. 101,55, Dresdn. Stadtanl. v. 93 101,75, Alg. deutsche Kredit 212,00, Dresd. Kreditanstalt 135,00, Dresdner Bank 149,00, Leipziger Bank —,—, Sächs. Bank 128,25, Dresd. Straßen: bahn 226 26, Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrts-Ges. 243,00, Dresdner Baugefellsh. 213,25, Dresdner Bankverein 117,50.

Leipzig, 23. April. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) 3 9% Sächsische Rente 97 50, 349% do. Anleihe 101,60, Zeißer Paraffin- und Solarsl - Fabrik 107,25, Mansfelder Kuxe 1000,00, ewer Kreditanstalt-Aktien 212,50, Kredit- und Sparbank zu Leipzig 116,75, Leipziger Bankaktiea 174,50, A er Hypothekenbank 147,50, Sächsische Bankaktien 128,00, Säch [de Boden-Kreditanstalt 127,75,

Leipziger Baumwollspinnerei-Aktien 169,00, \vinnerei. : u. Co. 180,00 Altenburger Alte, brcaccei R k Halle-Aktien 111,50, Groß: Leipziger Straßenbabn 263,00, Elektrische Straßenbahn 185,50, Thürinzishe Gasgesellschafts- 204,00, Deutiche Spigenfabrik 232,00, Leipziger Elektrizitätswerke 135,00.

Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. April 2,97} #, pr. Mai 3,00 4, pr. Juni 3,00 4, ee: Juli 3,00 %, pr. August 3,00 4, pr. September 3,00 #, pr.

ftober 3,00 A, pr. November 3,00 4, pr. Dezember 3,00 4, vr. Januar 3,00 #4, pr. Februar 3,00 4, pr. März 3,00 « Umsab 10 000. Behauptet.

Morgen Feiertag.

Bremen, 23. April. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleums Börse.) Höher. Loko 5,45 bez. Schmalz. Ruhig. Wilcox e, Armour shield 23} &H§, Cudaby 245 4, Choice Gr 245 S, White label 24} §. Speck. Ruhig. Short clear midd soko 254 A. Reis fest, Kaffee Baumwolle. Stetig. Upland middl. loko 39} -&S. Tabadck. 480 Seronen Carmen, 135 Fässer Kentucky, 302 Ballen Neu-Guinea.

Kurse des Effekten - Makler - Vereins. 5 9% Nord-

deutsche Wolikämmerei und Kammgarnspinnerei - Aktien 159 Br. E E Lloydb-Aktien 1022 Gd., Bremer Wollkämmerei q: T, Hamburg, 23. April. (W. T. B.) (Schlußkurse.) Hamb. Kommerzb. 131,10, Bras. Bk. f. D.. 164,75, Lübeck-Büch. 160,50, A.-C. Guano-W. 66,25, Privatdiskont 2}, Hamb. Packetf. 117,00, Nordd. Lloyd 103,25, Trust Dynam. 177,35, 39/0 H. Staatsanl. 95,80, 34% do. Staatêr. 105,80, Vereinsbk. 152,25, mb. Wechsler- bank 128,00. Gold in Barren pr. Kilogr. 2789 Br., 2785 Gd., Silber in Barren pr. Kilogr. 83,50 Br., 83,00 Gd. Wechselnotierungen: London lang 3 Monat 20,30 Br., 20,27 Gd., 20,29 bez,, London kurz 20,384 Br., 20,34} Gd., 20,37 bez. London Sicht 20,40 Br; 2036 Gd.,, 20,38 bez, Amfterdam 3 Monat 167,60 Br., 167,380 Gd., 167,95 bez., Wien Sicht 168,50 Br., 168,10 Gd., 168,45 bez, Paris Sicht 81,20 Br., 81,00 Gd.,, 81,15 dez, St. Petecsburg 3 Monat 213,65 Br., 213,15 Gd., 213,50 vez., New-York Sicht 4,18 Br., 4,15 Gd., 4,17} bez., do. 60 Tage Sicht 4,16 Br., 4,137 Gd., 4,154 bez.

Getreidemarkt. Weizen loko fest, holsteinisher loko 154 -—164. Roggen loko fest, medcklenburger loko russischer loko fest, 83,00. Mais 81,00. Hafer fest. fest. Rüböl fest, loko 56} Br. Spiritus (unverzollt) pr. April-Mai 20x Br., pr. Mai-Juni 204 Br., pr.

Juli 20 Br., pr. Juli-August 20} Br., Kaffee rubig, 1500 Sack. Petroleum ruhig, Standard white loko 5,40 Br.

Kaffee. (Nahmittagsbericht.) Good average Santos pr. Mai 39}, pr. Juli 40, pr. September 404, pr Dezember 41}. Zudckermarkt. (Schlußberiht.) Rüben-Roh- juder 1. Produkt Basis 88 9/ Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, pr. Avril 8,724, pr. Mai 8,724, pr. Juni 8,773, pr. August 8,90, pr. Oktober 8,924, pr. Dezember 9,00. Behauptet.

Wien, 23. April. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) Oesterr. 41/59/60 Papierrente 100,85, Oesterr. Silberrente 100,85, Oesterr. Boldrente 122,50, Oesterr. Kronenrente 100,85, Ungar. Goldrente 121,85, do. Kron.-A. 99,223, Oesterr. 60r. Loose 140,50, Länderbank 221,50, Oesterr. Kredit 344,00, Unionbank 27600, Ungar. Kreditb. 376,90, Wiener Bankverein 244,50, Wiener Nordbahn 260,00, Bufchtiehrader 542,00, Elbethalbahn 258,509, Ferd. Nordb. 3420, Oeft. Staatsbahn 334,10, Lemb. Czern. 282,50, Lombarden 77,25, Nord- weftbahn 254,50, Pardubiger 212,90, Alp.-Montan 82,00, Amsterdam 99,00, Deutsche Plätze 58,68, Londoner Wechsel 119,60, Pariser Wechsel 47,624, Napoleons 9,52, Marknoten 58,68, Ruf. Banknoten 1,27, Brüxer 258.

Getreidemarkt. Weizen pr. Frühjahr 7,83 Gd., 7,85 Br., pr. Mai-Juni 7,64 Gd., 7,68 Br., pr. Herbst 7,28 Gd., 7,29 Br. Roggen pr. Frühjahr 6,44 Gd., 6,46 Br., do. pr. Mai-Juni 6,37 Gd., 6,39 Br. Mais pr. Mai-Juni 3,77 Gd., 3,78 Br. pafer pr. Frühfahr 5,96 Gd., 5,98 Br.

Der statistishe Ausweis des österreihischen Außenhandels stellt im ersten Vierteljahre ein Aktivum der Handelsbilanz von 64/10 Millionen fest gegen ein Pafsivum von 111/10 Millionen Gulden in dem gleichen Zeitraum des vorigen Jahres.

24. April, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T. B.) Lustlos. Ungarische Kredit-Aftien 376,00, Oesterreichishe Kredit- ‘Atien 344,10, Franzosen 334,50, Lombarden 78,06, Elbethalbabn 298,00, Defterreihishe Papierrente 109,90, 4%/6 Ungarishe Goldrente 121,80, Oesterreihishe Kronen-Anleihe —, Ungar. Kronen-Anleibe 99,29, Marknoten 58,68, Bankverein 243,00, Länderbank 220,00, Buschtierader Litt. B.-Aktien —,—, Türk. Loose 41,50, Brüxer —.

Wien, 24. April. (W. T. B.) Die „N. Fr. Pr.“ meldet aus Triest, es sei dort die Nachricht eingetroffen, daß in Griechen- land mittels Königlihen Dekrets vom 18. April ein Moratorium für die Dauer von einem Monat verfügt worden sei, und zwar in der Form, daß die gerihtlihe Verfolgung säumiger Schuldner für die Dauer eines Monats eingestellt wäre.

Pest, 23. April. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko ruhig, vr. Frühjahr 7,78 Gd., 7,82 Br., pr. Mai-JIuni 7.49 Gd., 7,90 Br., pr. Herbst 6,97 Gd., 6,98 Br. FKoggen per Frühjahr 6,12 Gv., 6,15 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,65 Gd., 9,68 Br. Mais pr. Mai-Juni 3,45 Gd., 3,47 Br. Koblraps pr. Auguft-September 10,85 Gd., 10,95 Br. Í i

London, 23 April. (W. T. B.) (Sc{luß-Kurse.) Engl. 239% Konfols 1121/16, Preuß. 4°%/% Konsols —, Ital. 59/6 Rente 88F, 4% 89er Nuff. 2. S. 1023, Konv. Türken 173, 49/9 Spanier 604, 324 2% (Fgypt. 1003, 49/9 unif do.1064, 442/06 Trib.-Anl. 95, 60/6 kons. Mex. 954, Neue 93er Mex. 943, Ottomanbank 93, De Beers neue 274, Kio Tinto 26k, 34 9/0 Rupees 63{, 6 9/6 fund. Arg. A. 834, 5% Arg. Goldanl. 842, 44/0 äuß. do. 55, 3%/ Reichs-Anl. 96}, Brasil. 89 er Anl, 623, Plagdiskont 12, Silber 285/16, 5 9% Chinesen 998, Anatolier 83,59. e

Aus der Bank flossen 121 000 Pfd. Sterl. |

Getreidemarkt. (Schlußbericht.)- Getreidemarkt Mais und Gerste flaue.

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.

%8% Javazudcker 108 ruhig, Rüben-Rohzucker loko 811/16 fest. Chile-Kupfer 481/16, pr. 3 Monat 481/16.

Liverpool, 23. April. (W. T. B.) Baumwolle. Umsay: 10000 B,, davon für Spekulation und Export 500 B. Stetig. Middl. amerikan Lieferungen: Ruhig. April-Mai 43/64— 44/e4 Verkäuferpreis, Mèai- Juni 42/e4—48/64 Käuferpreis _Zun-Juli 42/64 Verkäuferpreis, Juli. Auguft 41/64 Käuferpreis, August-September 362/64— 38/64 Werth, September-Oktober 35/64 Käuferpreis, Oktober- November 359/.4 do.,, November-Dezember 34#/6« Werth, Dezembers Januar 347/64 Verkäuferpreis, Januar-Februar 347/64 d. do.

Baumwollen-Wochenbericht. enam led eni Woche 34 000 (vorige Woche 59 000), do. von amerikani 32 000 (54 00C), do. für Spekulation (1000), do. für Export 1000

rubig.

do. für wirklihen Konsum 31 000 (52 000), do. unmittelb. ex. Schi 59 000 (59 000), wirkliher Export 6000 (8000), Import der W 57 000 (52 00C), davon amerifanische 39 000 (31 000), Vorrath 1.254 000 (1 258 000), davonamerikan. 1 100000 (1111 000), ienen nah Ss 69 000 (78 000), davon amerikanische 58 000 (65 000). Getreidemarkt. Weizen 1 d., Mehl F d. höher. Mais stetig. Manchester, 23. April. (W. T. B.) 12r Water Taylor sf, 30r Water Taylor 7F, 20r Water Feigh 64, 30r Water Clayton 6#, 32r Mock Brooke 6, 40r Mayoll 7}, 40r Medio Wilkinson 71, 32r es Lees 67 36r Warpcops Rowland 74, 36r Warpcops Wellington 74, 40r Double Weston 84, 60r Double courante ti 11, 32* 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/46x i . Fest. Foo ow, 23. E Ri T. N nas en. D aum warrants 44 d. Ruhig. warrants 43 #h. 8} d. Warrants Middlesboro III 38 h. 5 d,

I T I TTE UEE T O ANLAPEE L D Bo E E N Enns

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