1897 / 97 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Apr 1897 18:00:01 GMT) scan diff

_allgemeèinen Bildung zu unterziehen; t Gs 3) der Nachweis, daß die Bewerberin ihre Studien im eihnen ‘an einer geeigneten Lehranstalt oder sonst in aus- reihender Weise gemaht hat, unter Vorlage von Probe- -— zeichnungen ; : : - N ein Zeugniß über ihre sittlihe Führung. erlin, den 15. April 1897, Der Minister ; der geistlichen, D MedizinalzAngelegenheiten. of} e.

Dem Privatdozenten in der medi inischen Fakultät der ore Bonn Dr. Walter Kruse ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Aus den Berichten über das Auftreten der Schaf- räude in Preußen (mit Ausschluß des Kreises Grafschaft Bentheim) im Jahre 1896 geht hervor, daß die Tilgung dieser Saule im leßten Jahre keine wesentlihen Fortschritte

eimáächt hat.

N Die Zahl der dem Badeverfahren unterworfenen Schafe betrug im 4 1895 29555 Stü, im Jahre 1896 noch 28514 Stü. Das Verfahren gelangte, wie im Jahre 1895, in 13 Regierungsbezirken zur Anwendung. Am häufigsten trat die Räude auf in den Regierungsbezirken Osnabrück, Cassel, Hannover, Hildesheim, Stade und Mágdeburg; däfegen blieben von ihr ea die Provinzen Ostpreußen, West- preußen, Pommern, Posen, Schlesien und Schleswig-Holstein, jowie die Regierungsbezirke Frankfurt, Aurih, Wiesbaden, Koblenz, Köln, Trier und Aachen. j

Zur weiteren Unterdrückung der Schafräude halte ih es für nothwendig, daß das bisherige Tilgungsverfahren auch im laufenden Jahre angewendet wird.

Sie wollen demgemäß das Weitere veranlassen und über den Fortgang der Tilgung zum 15. Dezember d. J. unter Beifügung der vorgeschriebenen Uébéetficht berihten. Sollte die Räude in einem Regierungsbezirke niht auftreten, so ist mir zu diesem Termin Vacat-Anzeige zu machen.

erlin, den 13. April 1897. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Jm Auftrage: Thiel. An die sämmtlichen Herren Regierungs-Präsidenten.

Ministerium des Jnnern.

Dem Landrath von Schwerin ist das Landrathsamt im Kreise Thorn übertragen worden.

Angekommen:

der Ministerial-Direktor im Minisierium der öffentlichen Arbeiten, Ober-Baudirektor Schroeder, aus Süddeutschland.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 26. April.

Seine Majestät der Kaiser und König haben Sich am Sonnabend Nachmittag um 23/4 Uhr, begleitet von Seiner Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Marx von Baden, von Karlsruhe nach dem Jagdschloß Kaltenbronn ‘begeben.

JhreMajestät die Kaiserin und Königin haben der

Beau Kommerzien-Rath Sh neider in Magdeburg die silberne

etdienstbrosthe am weißen Bande Allérgnädigst zu verleihen geruht.

Das „Marine - Verordnungsblatt“ Allerhöchste Kabinets - Ordre:

Ich bestimme in Abänderung der Flaggen- und Salutordnung

- (Entwurf): 1) Meine in Dienst gestellten Kreuzer 1V. Klass e

lib salutfähig. 2) Für die im § 29, 3 der Flaggen- und Salut- ordnung vorgesehene Wiederhblung des Saluts ist fottan das Sp eeciave mäßigebend. Sie haben ‘hiernah ‘das Weitere zu ver- anlafsen.

Berlin, den 12. April 1897.

veröffeniliht folgende

Wilhelm. In Vertretung -des Reichskanzlers: Büchsel.

An den Reichskanzler (Reihs-Marineamt).

Durch eine weitere Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 27. Februar d. J. ‘ist ‘bestimmt worden, daß der Kreuzer II. Klasse „Hertha“ der Marinestation der Ostsee zuzu- theilen ist.

Um den von Süden kommenden neutralen Schiffen das Passieren von Kreta zu erleichtern, haben die vor Kreta kommandierenden Offiziere der Großmächte folgende A end e- rung der Blockade-Grenzen beschlossen:

Die Nordgrenze des Blockadegebiets wird durch eine ge- brochéne Linie ‘gebildet, ausgehend von 26 Grad 30 Minuten oh Und 35 Grad 25 Minuten Nord über 25 Grad-20 Minuten Ost und 35 Grad 40 Minuten Nord, welche sih auf der Länge von Kap Spada mit der bisherigen Grenze dem Breitengrad von 35 Grad 48 Minuten Nord vereinigt.

Die Ost-, West- und Südgrenzen des Blocadegebiets bleiben dieselben wie bisher.

Be i 18 der Südafrikanischen Republik

ist in Gemäßheit des Art. 98 der Generalakte der Brüsseler Antisklaverei-Konferenz vom 2. Zuli 1890 den Bestimmungen dieser Akte beigetreten.

in der Mel iner bejorderen Vorvrtfüg ‘n Mf Hrer | Monais Matz 197, sus im Deuishen N

E und gemeinschaftlihen Verbrauchssteuern

owie andere Einnahmen zur Anschreibung gelangt: Bôlle 462 162 024 M (gegen denselben Zeitraum des Vor- ahrs +-48033917 46), Tabacfsteuer 11927 (—278 12146),

uckersteuer und Zuschlag zu_ derselben 101 016 953 + 15 444 282 6), Salzsteuer 47 007 073 M (+4 752951 A6), aishbottih- und Branntweinmaterialsteuer 17 595 491

2556848 4), Verbrauchsabgabe Von Branntwein und Zuschlag zu derselben 120625 6 (+ 5896508 46), z E Er 1398 393 M

(+ 104683 M), raustêuer M (+ 1167 509 M), Uebergañgsabgabe von Bier 3 766 249 4 (+ 65810 #6), Summe 794 600 065 M (+ 68 130 891 46). Stempelsteuer für: a. Werthpapiere 15 066 576 (— 423499 M), b. KRauf- und sonstige An- [haffungsgehäfle 13 260 567 6 (— 6628 551 A6), c. Loose u : Privatlotterien 3669553 #6 (+ 600 255 A), Staats- Haterizit 14476991 M (— 1 260791 A6), Spielkartenstempel 1 504 793 M (-+ 81 624 M6), Welhselstempelsteuer 9 186 975 M L 452467 Á#Æ), Post- und E CENrTa la 722 377 M (+ 12672 761 M6), Reichs-Eisenbahnverwal- tung 71 573 000 Æ (+ 3664 000 6). L Die zur Reichskasse gelangte Jst -Einnahme, abzüglich der Ausfuhrvergütungen und C U beträgt bei den nachbezeihneten Einnahmen bis Ende März 1897: Zolle 432672789 M (4+ 50419775 M), Tabasteuer 11.850284 M (+ 857 254 M6), Zudersteuer und Zuschlag zu derselben 93322085 #4 (+ 12634281 A), Salzsteuer 46 731 896 M6 (+4- 1340595 6), Maischbottih- und Brannt- weinmaterialsteuer 14 191 449 # (— 2533042 M), Ver- brauchsabgabe von Branntwein und Zuschlag zu derselben 102428 466 M (+ 6638 667 M), Brennsteuer 921 864 M mp 71390 46), Brausteuer und Uebergangsabgabe von ier 27 930538 M (+ 1 049 001 4), Summe 730 049 362 M6 (+ 70335141 #6). Spielkartenstempel 1421565 M (+ 90984 46).

Der Unter-Staatsfekretär im Auswärtigen Amt, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Rotenhan ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat seine Awmtsgeschäfte wieder übernommen.

Der zeitige Königlich bayerishe Geschäftsträger hierselbst, Legations-Rath Freiherr von und zu Guttenberg hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. das die Dauer seiner Abwesenheit fungiert der Legations-Sekretär reiherr von Ritter zu Grünstein als interimistisher Geschäftsträger.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte Gesandte der Republik Haiti Delorme ist nach Berlin zurücgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Wirkliche Geheime Ober-Baurath im Reichs - Eisen- bahnamt Streckert Yat sich nah Süddeutschland begeben.

Der Regierungs-Assessor Dr. jur. Neff zu Breslau ist der Königlichen Regierung zu Arnsberg zur weiteren dienst- lihen Verwendung überwiesen worden. f

Der Regierungs-Assessor Dr. Grohé ‘in Greifswald ist dem Landráth des Kreijes Blumenthal, im Regierungsbezirk Stade, und der Regierungs-Assessor von Hedemann aus Deutsch-Nienhof in Holstein dem Landrath des Kreises Lennep zur Hilfeleistung überwiesen worden.

Die Regierungs-Referendare Dr. jur. von Rautenberg- Garczynsfi aus Potsdam und Dr. jur. Freiherr von Massenbach aus Oppeln haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.

Sachsen. Zhre Majestät die Königin hat sih gestern von Dresden zu vierwöchigem Aufenthalt nah Karlsbad begeben.

Elsaß-Lothringen. Die am 24. d. M. ausgegebene Nummer 8 des „Geseß- blattes für Elsaß-Lothringen“ veröffentlicht die Allerhöchste Verordnung, betréffend die Handelskammern.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser ist gestern Mittag um 1 E Begleitung des Erzherzogs Otto vom Nordbahnhof in Wien na St. Petersburg abgereist. Jm Gefolge des Kaisers befinden ih der Minister des Aeußern Graf Goluchowski, der Chef des Generalstabes, Feldzeugmeister Freiherr von Beck, die General-Adjutanten General der Kavallerie Graf Paar und ‘Feldmarschall-Lieutenant von Bolfras, der Oberst-Hof- meister Fürst von Montenuovo und der russische Militär- Bevollmächtigte Oberst-Lieutenant Woronin. ‘An der Grenze wixd der Kaiser vön den zum Ehrendienst befohlenen russischen Offizieren, den Adjutanten des!Kaisers, General Tschertkow, Prinz Bel‘osselsky-Bjelozersky, Prinz Kotshubey-Lera und ' Oberst Zuwjew empfangen werden. Außerdem ‘werden den Kaiser án ‘der Grenze erwarten: der österreichish-unga- rische Botschafter am en Hofe Prinz Liechtenstein und der ósterréichis@-ungari}{he Militär:Attäché in ‘St. Péters- bürg, General Klép}{.

Der Kaiser hat, wie das „Armee-Verordnungsblatt“ meldet, den Erzherzog Ferdinand Salvator zum Obersten, den Erzherzog Ferdinand zum Oberst-Lieutenant und den Erzherzog Leopold Ferdinand zum Major ernannt.

Die „Wiener Zeitung“ vom ge gen Tage veröffentlicht die Spratheuverordnungen für äöhren, welche mit denen für Böhmen vollkommen identisch sind.

Großbritannien und Frland.

Die Herzogin von York ift gestern Nachmittag in Saribrißgtein von einer Prinzessin glücklih entbunden worden.

Vorgestern ist in London ein Blaubuch über Afrika erschienen. Dasselbe veröffentliht eine Depeshe des Staats- sekretärs Chamberlain an den Gouverneur der Kapkolonie Lord Nosmead vom 6. März d. J. Darin nimmt der Staats- sekretär Bezug auf das von der Südafrikanischen Republik er- lassene Fremdeneinwanderungs-Geseß, welches einen Bruch der Londöner Konvention bedeute, und spricht sein Bedauern darüber aus, daß die britishe Régierung, trop der wieder-

holten Verficherungen des Präsidenten Krüger, die Kon:

eiter Verlezung derselben zu

so Häufig genöthigt gewesen sei, sih über E À Über eine Handlung3weise der g ZU beklagen, die geeignet gewesen sei, zu Tokces Chamberlain zählt so- dann die von e als Verleßungen der Konvention betrachteten Thatsachen auf, darunter die, daß die Regierung der Süd- afrikanishen Republik es unterlassen habe, die Auslieferungs- verträge mit Holland und Portugal, sowie den Beitritt zur Genfer Uebereinkunft der Genehmigung Großbritanniens u unterbreiten, ferner die Ausweisung von Ausländern, den ras e Pahgesebes urid’besondèrs die Unterdxü&Eung des âttces „Kritik“. “E Das „Reuter'sche Bureau“ meldet, daß die inDorchester in Garnison liegende 13. Batter ie Befehl erhalten habe, sich zum Abgang nah Süd-Afrika bereit zu halten.

Frankreich.

Offiziell wird gemeldet, daß auf Ansuchen des französischen Konsuls in Saloniki der Admiral Pottier beauftragt worden ist, den Kreuzer „Bugeaud“ aus der Suda-Bay nah Saloniki, zum Schuße der dort ansässigen Franzosen, zu enden. | Aus Algier wird der „Köln. Ztg.“ zufolge gemeldet, daß sich der General - Gouverneur Cambon aus Anlaß der Unruhen in Marokko am 23. d. M. in Begleituúg mehrerer eingeborenen Offiziere nah der marokkanischen Grenze begeben habe, und zwar zunähst nah dem Militärposten Lalla-Maghnies, wo die militärishen Behörden mit ihm zu- sammentreffen würden.

Rußland.

Der heute erschienene „Regierungsbote“ bringt zu dem bevorstehenden Eintreffen des Kaisers Franz Joseph einen Artikel, in welchem ausgeführt wird, daß die Newa- Residenz in der Person des Kaisers den Herrscher eines Nachbarreihs begrüße, welhes mit Rußland bei vielen großen Weltereignissen, die das zu Ende gehende Zahrhundert gekennzeihnet hätten, Hand in Hand gegangen sei. Das einmüthige „Willkommen“, womit die Bevölkerung St. Petersburgs den Kaiserlihen Gast des erhabenen Beherrschers des - russishen Volks begrüße, werde auch im ganzen großen Russenlande Widerhall finden. Nah einem Ueberblick über die hervorragende RNe- ierungsthätigkeit des Kaisers von “Desterreih und tónigs von Ungarn heißt es in dem Artikel weiter: In Fragen der auswärtigen: Politik habe der Kaiser un- entwegt auf der Waht für den allgemeinen Frieden

eständen, in welhem er das exste Unterpfand für die Wohlfahrt

seines Reichs etblicke. Auf dem Boden internatiónaler An- gelegenheiten und in den auswärtigen Beziehungen seinés Reichs habe sich der Kaiser Franz Joseph bieallgélicifieAihtuna aller aufge- flärten Völker und deren Beherrscher erworben. UnterWiederholung des Willklommgrußes für den hohen Gast des Kaisers von Rußland schließt der Artikel mit den Worten: „Beide Monarchen stehen auf der Wacht zum Schuße des europäischen Friedens und beglücken unter dessen wohlthätiger Wirkung die ihnen arivertrauten Völker.“ |

Der Verweser des Ministeriums des Aeußern Graf Murawjew ist, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, zum Minister des Aeußern und der russische Minister-Resident in Dresden Baron von Wrangel zum Geheimen Rath ernannt worden. i

Der Oberst von Beer, bisher im Moskauer Leib- Garde-Regiment, ist zum Kommandeur des 85. lten Infanterie-Regiments, dessen Chef der Deutsche Kaiser ist, er- nannt worden. :

Eine Kaiserlihe Verordnung vom gestrigen Tage verfügt die Einberufung einer besonderen Konferenz Zur umfassenden Aufklärung der gegenwärtigen Bedürfnisse des: Adels- standes und zur Erwägung der Maßnahmen, welche dem lokalen Adel die Möglichkeit -geben würden, seine alten treuen Dienste dem Throne und dem Vaterlande au fernerhin zu widmen. An der Konferenz sollen der Präsident des Minifster-Comités als Vorsißzender, die Minister des Kaiserlihen Hofes, des Jnnern, des Ackerbaues und der Finanzen sowie mehrere andere hohe Beamte theil- nehmen.

Jtalien.

An verschiedenen Punkten Jtaliens sind, dem „W. T. B.“ zufolge, Freiwillige, die sich nah Griechenland be- ge G wollten, von den Behörden an der Abreise verhindert worden.

Ein Freund Acciarito's3, mit dem sich dieser am Morgen der That besprach, der sechzehniöhrige Frederico Gudini, ist verhaftet worden. Nach der „Opinione“ führe alles

u der Annahme hin, daß es sich um einen gemeinsamen Anschlag handle. Die Anklagekammer hat vorgestern mit der Vernehmung der Zeugen begonnen.

Türkei.

Wie das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ aus Kon- stantinopel meldet, überreihten die Botschafter am Sonnabend der Pforte Noten bezüglih der Ausweisung der griehischen En UISNa, Es werde darin aus- geführt, daß durch die plößliche Abreise der Griechen sowohl die Geschäftsverbindungen der Türken als auch die der fremden Unterthanen gestört werden würden. Es sei des- halb eine Verlängerung des Termins nöthig. Die Botschafter zeigten weiter an, daß alle im Dienste der Botschaften, der Konsulate, der geistlichen Anstalten u. \. w. verwendeten Griechen vertragsmäßig unter dem S@{huß der betreffenden Bolschaft ständen. Schließlich werde in den Noten verlangt, daß die Pforte auf Empfehlung der Be itügsten die Ausweisung der- ae Griechen untér p welhe bei Bahnen oder anderen

esellschaften bedienstet seien, die fremde Jnteressen verträten. __ Infolge der aus Janina in Konstantinopel eingetroffenen Meldungén der dortigen Konsuln hatten die Botschafter bei der Pforte Schritte bezüglih des Schußes der Kon- sulate sowie wegen entsprehender Maßregeln zur Beruhigung ethan. Daraufhin hat die Pforte am Sonnabend versprochen, Schithinaßregeln für das Konsularkorps und die Bevölkerung in Janina zu treffen Und den Botlschaften eingehende Mittheilung darübèr ‘zu machen. Í

Jnfolge eincs am Freitag von dem serbishen Ge- sandten unternommenen Schrittes hat der Sultan Mer ordnet, daß der Metropolit Ambrosius von e vor Ostern seinen Posten zu verlassen habe. Ein Jrade ordne! ferner die an eines serbischen Metropoliten von 2

ueb an. Durch ein zweites Jrade werden alle in den ae Ueskueb, Saloniki und Monastir von serbisher Seite na)

gesuchten Schulen bewilligl. Weiter ist die Revision des vor- ährigen Erlasses über die offizielle Anerkennung der serbischen Nation angeordnet worden.

Ein von Bulgarien ge|telltes Ansuchen um Erthei- lung neuer Berate ist von der Pforte nit endgültig urückgewiesen worden. Der bulgarishe diplomatishe Agent Mar ow begab sich am Sonnabend Abend nach dem Yildiz-

Kiosf.

Der noch am Goldenen Horn liegende Theil der Flotte hat Befehl zur Fndienststel lung erhalten.

Die jeßt vorli egenden Ndchrichten lassen keinen Zweifel mehr darüber bestehen, daß die griechische Armee aus sämmtlihen Positionen an der thessalishen Grenze

urückgedrängt i st und sih in einer theilweise ungeordneten üdzugsbewegung befindet. Ueber die Gefehte am Freitag und Sonnabend liegen folgende telegraphischen Berichte vor:

Konstantinopel, 24. April. (W. T. B.) Eine Depesche des türkishen Blattes „Sabah“ vom gestrigen Tage meldet, daß die Truppen unter dem Kommando Haki Paschas von Meluna in die Ebene von Larissa vo rmarschiert seien und daß das an der Spiye ke- findliche BataillonNahmittags 43Uhr ein 25 Minuten dauerndes Gefecht flegreih bestanden habe. Der Feind sei geflohen. Die Türken hätten die Dörfer Tipler und Muefssalar beseßt. Eine Depesche vom 22. d. M, besagt, daß im Zentrum kein wichtiger Kampf stattgefunden habe. Der rechte O der Operationéarmee sei über Kutfufliani und Makakasfi gegen Kalabaka vorgerückt. Eine zweite Depesche von demselben Tage berichtet, daß die Truppen den Vormarsh stetig fortseßten. Da es aber unvernünftig sein würde, mit der ganzen Kraft in die Ebene von Lariffa herabzusteigen, ohne vorher den Fries zu verjagen, ter sih auf den Höhen befinde, welche -die nach

arissa führende Straße westlih und öftlih umgeben, so habe Edhem Pascha den Befebl gegeben, alle diese Positionen zu nehmen. Nach der- Einnahme Turnavcs könne die Kavallerie in 2 Stunden vor Larissa erscheinen. Edhem Pascha habe j:doch, um Seitenangriffe zu verhindern, oben erwähnte Vorsichtsmaßregel getroffen.

Konstantinopel, 24. April. (W. T. B.) Eine besondere Aen des Blattes „Sabah“ meldet, daß die Höhe von Sos- vakt, die beste Position vor Turnavo, gestern genommen wurde. Die Division Hamidi Pasckas befindet sh auf dem Abmarsche von Kozköi, um sich mit der im Meluna-Paß stehenden Hauptarmee zu vereinigen.

Konstantinopel, 24. April. (W. T. B.) Eine Devyesche des „Ikdam“ vom 23. d. M Mittags meldet: Die türkischen Truppen haben den Feind von Kozköj vertrieben und 2 Stunden weit versolgt. Das abgebrannte Dorf Derelu wurde eingenommen. Die Griechen haben si in dem von einem Walde umgebenen, 12 km von Larifsa entfernten Orte Kazaklar vereinigt. Die befestigte griechische Position Kritiri bei Turnavo wurde bombardiert. Morgen beginnt von drei Seiten der Angriff; wenn derselbe für die Türken erfolgreih ausfallen follte, würden fie sich alsdann im Besiße aller die Gbene von Larissa beherrshenden Positionen befinden. Eine verspätet ein- getroffene Depesche des „Zkdam“ von gestern meldet, daß die Angriffe der Griehen bei Kazaflar, Reveni und in der Ave von Demischtekapu zurückgeshlagen und dem Feinde große Berluste bei- gebraht worden seien. Die Division Hamidi Paschas rücke stetig vor.

Konstantinopel, 25. April. (W.. T. B.) Amtlih wird mitgetheilt: Marshall Edhem Pa Na Ee, daß der Hügel Lesdafki, der Hauptpunkt, der den Norden beherrscht, am reitag ge- nommen worden sei. Die Division Hamidi Paschas habe die Vereinigung mit den Truppen in Millorin durhgeführt. Turnavo sei am 24. dur die von Elassona ausgegangenen Truppen beseßt worden. Die türkischen Streitkräfte setzten ihren Vormarsch in die Ebene von Larissa fort. Nach einer Depesche des Blattes „Sabah“ vom 24. d. M. hat die Division Hamidi Paschas nah fünfs- tägigem Kampfe die griehischen Truppen zurückgeworfen und viel Kriegs- material erbeutet. Die Division durchstreifte das ganze Gebirgs» gelände bis zur Ebene von Larissa und griff in der Nähe von Karade- mirler in einen Kampf ein, den ein Regiment der Divifion Haki Paschas mit den Griechen hatte. Die Griehen wurden geshlagen. Bei der Einnahme von Turnavo und ter die Stadt beherrschen- den Höhen konnten die Griehen ihre Kanonen nur mit Mühe retten. Nach Mittheilungen von privater Seite befindet \ich das türkische Hauptquartier zur Zeit in Meluna.

Konstantinopel, 25. April. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus.) Der Adjutant Edhem Paschas meldete an den Kriegs-Minister über die Einnahme von Turnavo Sr Die Division Neschat Paschas bedrängte die Griechen hart, welche gezwungen wurden, die Höhe von Lisvakia aufzugeben. Die auf Lisvakia gehißte 1ürkishe Fahne veranlaßte die Griechen, von Turnavo theils gegen Tschaihissar, theils aegen Larissa zu flüchten. Neschat Pascha zog alsdann ohne Widerstand in Turnavo ein. Mit Aus- nahme von wenigen alten Leuten war die Stadt von den Einwohnern verlassen. Der Zustand der Häuser sowie der Ge|chäfte deutete auf eine panikartige Fluht hin. Es wurde viel Kriegsmaterial und Proviant erbeutet. Ein strenger Feldsicherungsdiens| wurde sofort durchgeführt. Aufklärungstruppen haben {ih Larissa genähert.

Konstantinopel, 25. April. (W. T. B.) Nach einem Telegramm Edhem Paschas hat die türkische Kavallerie heute Mittag Larissa besegzt.

Von griechischer Seite wird gemeldet:

Athen, 24. April. (Meldung der „Agence Havas*.) Nach Telegraiimeén vom Kriegsshauplat, datiert von gestern Mittag 1 Uhr, hatten die Tütken mit starker Macht Mati angegriffen, das durch die Brigade Mastrapa vertheidigt wurde. Nach sehs\tündigem Kampf beshloß ein Kriegsrath, in welhem der dem Gefeht beiwohnende Kronprinz-den Vorsitz führte, den Rückzug auf Turnavo, der in

rdnung erfolgte.

„Athen, 24. April. (W. T. B.) Die halbamtli§e „Proia* veröffentliht nahitehende Mittheilung: Gestern fand bei Mati ein blutiger Kampf statt. Unsere Truppen kämpften bis 6 Uhr Abends heldenmüthig und warfen den Feind zurück; nachdem aber der Feind erhebliche Verstärkungen erhalten hatte, erwiesen si unsere Stellungen als unhaltbar, und es begann nun der Rückzug, Ob auch auf anderen Punkten der Rückzug erfolgt ist, ist noch nit bekannt. Eine De- pesche des Generalstabes meldet, daß unsere Truppen auf der Linie nah Pharxsala konzentriert sind. Infolge dieser Bewegungen betrachtet man die Aufgabe von Turnavo und Larissa als unvermeidlich.

At hen, 24. April, 6 Uhr 30 Minuten Abends. (Meldung der „Agence Hayas“.) Die Griechen haben Larissa vollständig geräumt. Vor ihrem Abmarsch haben die Truppen die in den be- sestigten Batterien befindlichen Geshüßze vernagelt; alle Feldgeschüte 00d und die Munition haben sie dem Vernehmen nah mitnehmen

nen.

Athen, 25. April. (Meldung der „Agence Hayas*“.) Der Telegraphenbeamte in Larissa, welcher gestern um 3 Ühr Nachmittag bon Kavallerie aufgewirbelte Staubmassen wahrnahm, erbat die Er- laubniß, das Telegraphenbureau in die Luft sprengen zu lassen, erhielt edoch den Befehl, abzureisen. Um 34 Uhr antwortete das Bureau nicht mehr auf telegraphische Anfragen. Die Verwundeten sind unter dem Schuße des Rothen Kreuzes in Larissa zurückgeblieben.

Athen, 24. April, 6 Uhr Abends. ( un der „Agence

vas“) Alle delegraphisden Verbindungen mit Larissa sind unter-

rohen. Die griechi\che Armee zieht sich in völliger Ordnung zurü.

Fremde Kriegsschiffe werden von Phaleron \ignalisiert.

V Athen, 2. April. N der „Agence Havas“.) Auf der ertheidigungslinie von Pharsala sind bereits drei griehische Bri-

gaden vereinigt.

V Aus Konstantinopel vom gestrigen Tage meldet das iener Telegr. - Korresp. - Bureau“, daß der Vali von en

worden. Nach Saloniki sei von Taschlidsa aus eine Abthei- lung von 200 Freiwilligen abgegangen. Weitere Abtheilungen seien in der Bildung begriffen. Unter den Freiwilligen herrsche große Begeisterung.

__ Osman Pascha is vorgestern Abend in Saloniki eingetroffen und sofort nah der Grenze weitergeréist. Eben- dafelbst sind au die Militär-Attachés der deutschen, öster- reichish - ungarischen, franzöfischen und italienischen Botschaft e AENRUGALNE eingetroffen, um sich zu Edhem Pascha zu

egeben.

In Saloniki herrsht, dem Wiener „Telegr.-Korresp.- Bureau“ zufolge, wegen des zu erwartenden Bombardements Beunruhigung. Außer dem öôsterreichish-ungarishen Panzer- Thurmschiff „Kronprinzessin Stefanie“ sind au Kriegs\cht e anderer ächte dorthin beordert worden. Das "Renter'see Bureau“ meldet, es sei beshlossen worden, in Saloniki eine Reserve-Division von 16 Bataillonen zu bilden. Bisher seien 11 Bataillone daselbst angekommen, von denen 6 nach Aponomi und Karaburnu gesandt worden seien.

Von dem Kriegsschauplaß in Epirus wird berichtet :

Konstantinopel, 25. April. (Meldung des „Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureaus*.) Ein Telegramm des Kommandierenden des epirotischen Korps an den Kriegs-Minister meldet, daß in dem der vorgestrigen Wiedereroberung des Blockhauseés von Pentepighadia vorangegangenem Kampfe der Verlust der Griehen über 300 Todte, 219 Verwundete und 62 Gefangene betragen habe; außerdem sei viel Kriegsmaterial verloren gegangen. Auf Seiten der Türken seten 91 Mann getödtet und ein Offizier und 73 Mann verwundet worden.

Arta, 25. April. (Meldung der „Agence Havas“.) In der Gbene von Pentepighadia hat ein Kampf zwischen 1200 Griechen und 2500 Türken stattgefunden. Der Ausgang des Gefechtes ist un- bekannt; jedo is der Oberst Manos nah Arta zurückmarsciert ; fein Marsch auf Janina ift unterbrochen.

Arta, 25. April, 9 Uhr Morgens. (Meldung der „Agence Havas*.) Bei dem bereits gemeldeten blutigen Gefechte bei Pentepighadia wurden die Griechen nach mehrstündigem Kampfe geshlagen; dieselben griffen aber mit verstärkten Kräften von neuem an und eroberten Pentepighadia. Die Türken zogen {ih hierauf, ohne ferneren Widerstand zu leisten, zurück. Der Verlust auf griechischer Seite ist bedeutend.

Das griehische West-Geshwader bombardierte Nikopolis. Prevesa wird von der Seeseite durch Kanonen- boote, von der Landseite dur griehishe Truppen bloiert.

Aus Kreta meldet das „Reuter')he Bureau“, daß am Sonnabend zwei italienishe Transportschiffe mit einem Bataillon Jnfanterie, einem Bataillon Bersaglieri und einer Batterie Gebirgs - Artillerie in Kanea eingetroffen seien. Die „Kölnische Zeitung“ erfährt, daß die Admirale die gri e- hishen Truppen aufgefordert hätten, die Straße von Suda nach dem Fort Jzzeddin freizugeben. Am Sig ea po dort eine bri- tische Abtheilung durch griechi|che Truppen am Marsch verhindert worden. Der senee Havas“ zufolge hat der britische Oberst Chermside, der in Kandia kommandiert, um Ver- stärkungen gebeten. Die Aufständischen blockierten die Stadt; die Türken verließen ihre Stellungen um das Fort herum. Auf Seiten der Aufständischen, die von Korakas befehligt würden, kämpften auch griehishe Soldaten.

Griechenland.

Die „Agence Havas“ meldet aus Athen von gestern, daß die Regierung beschlossen habe, den Kampf fortzu- seßen und mit um so größerer Energie Widerstand zu leisten, als die neue Vertheidigungslinie in Thessalien für noch stärker angesehen werde, als die bisherige an der Grenze.

Menotti Garibaldi ist in Athen eingetroffen.

Bulgarien.

Der Fürst, welcher auf der Durchreise am Freitag in Belgrad eine längere Unterredung mit dém serbischen Minister- Präsidenten Simitsch hatte, ist am Sonnabend Vormittag in Philippopel eingetroffen, um daselbst während der Oster- feiertage zu verweilen.

Die „Agence Balcanique“ erklärt alle Gerüchte über eine Mobilisierung der bulgarischen Armee für vollkommen unbegründet.

Schweden und Norwegen.

Der \{chwedische Reichstag hat am Sonnabend die

Vorlage, betreffend die Reform der Reichsbank, an-

enommen; die Reichsbank erhält danach in Zukunft ein onopol für die Ausgabe von Banknoten.

Amerika.

_ Der „Times“ wird aus Ottawa berichtet, der Premier- Minister von Kanada Laurier habe bei der Berathung der Zollrevisions-Vorlage mitgetheilt, daß die Behandlung als bevorzugte Nation, welhe Großbritannien zugestanden werden würde, niht für die anderen Nationen Geltung haben würde, die das Recht der meistbegünstigten Nation hätten. Das Mitglied der Opposition Her erklärte diese Politik für gleihbedeutend damit, der eichsregierung das Recht zu versagen, Verträge abzuschließen, welche den bri- tischen Kolonien Verpflichtungen auférledtn,

; Afrika. Wie die „Times“ aus Johannesburg vom 24. d. M.

meldet, wird die Errichtung von Forts um Prätoria beschleunigt.

Arbeiterbewegung.

Aus Erfurt wird der „Frkf. pg: géfhriében: Wie die ge- werkshaftlihen Verbände der Metallarbeiter und der Holzarbeiter, hat au der Verband der Sattler, Tapezierer und Be- rufsgenossen Deutschlants, der hiér tagte, den Beschluß gefaßt, die A Ag dar Arbeitslosenversicherung abzulehnen. (Vgl.

E . Bl.

Aus Kiel wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert, daß eine Ver- sammlung der aus\tändigen Tischler sämmtlihe Einigungsvorschläge des Gewerbegerihts verworfen hat und alle Forderungen aufrecht hält. Ein allgemeiner Ausstand ist zu erwarten. (Vgl. Nr. 89 d. Bl.)

In Ae ist einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge wegen Löhnstreites ein Matrosenaus stand ausgebrochen.

In Liegniß haben nach demselben Blatt die Maurer und immerleute wegen Lohnstreites beslossen, von heute ab die rbeit R

Aus Odenkirchen wird gemelhos, daß der Ausstand in den Ziegeleien (vg. Nr. 95 d. Bl.) beendet ist. Der „Köln. Ztg." zufolge wurden kleinere Lohnstreitigkeiten leiht bein.

Sn Sonneberg befinden fich nach dem „Vorwärts“ die Zimmerleute wegen Lohnstreites im Ausstande.

Aus Trautenau wird der „Voss. Ztg.“ vom Sonnabend be-

geskue bgäng einer Abtheilung Freiwilliger von 805 neen gemeldet Gade, Die een seien von der Be- Oerung beschenkt und ihre Familien mit Getreide versorgt

richtet: Der Hier und in der Umgebung ausgebrochene Ausstand e Fabrikarbeiter (vgl. Nr. 96 d. Bl.) nimmt bedrohlichen

Umfang an. In der Ettrich'shen Fabrik drangen die A ändigen in die Arbeitsräume ein —y et die Nichtausständi as : E Zur Aufrechthaltung dec Rube ift ein Bataillon. Infanterie

Aus Budapest meldet „W. T. B.“: Der Minister des Innern hat anläßlih der bevorstehenden Ma ifeier der Arbeite E daß am 1. Mai weder Aufzüge noch sonstige Straßendemonftrationen oder Versammlungen stattfinden dürfen.

Kunft und Wissenschaft,

Im Verein für Deutshes-Kunstgewerbe wird am Mitt- woch, den 28. April, Abends 84 Uhr (im großen Saale des Archi- tektenhauses), Herr Professor Dr. Franz inter, Direktorial- Assistent am Königlichen Antiquarium, einen Vortrag halten über „die Silberarbeiten des klassishen Alterthums“ mit besonderer Rücksiht auf die Funde in Hildesheim, Boscoreale E; von denen interessante Nachbildungen und Aufnahmen ausgestellt sein werden.

Der Bildhauer Martin Wolff hat im Auftrage der Stadt Berlin eine Büste Pestalozzi s vollendet, die ihren Plat in einer Nische an der Facade der neuen städtischen Pestalozzi-Schule auf dem Gesundbrunnen erhalten soll.

Ihn Leipzig trat vorgestern die erste Versammlung deutscher Psychiater und Neurologen unter dem Vorsitz des Geheimen Medizinal-Raths Flechsig-Leipzig zusammen. Bei der Be- grüßung, welhe am Abend im Theater-Restaurant stattfand, waren, dem „Leipziger Tageblatt“ zufolge, u. A. anwesend : Professor Binswanger- Jena, die Geheimen Medizinal. Räthe Flechsig, Weber - Sonnenstein und Hizig-Halle.

Dem Stuttgarter „Neuen Tagblatt“ zufolge is Ludwig Uhland?s literarisher Nachlaß von dem Schwäbischen Siller-Verein zum Preise von 25000 A erworben worden. Der Nachlaß enthält die Manuscripte von Uhland?s Gedichten und Dramen, ein Tagebuh aus den Jahren 1810 bis 1820, werthvolle politische Aufzeichnungen und den Briefwechsel mit seinen Freunden und seiner Familie, etwa 900 Nummern nebst Antworten umfassend.

Land- und Forstwirthschaft.

Weizenernte Argentiniens.

Die Penn auf eine Mittelernte haben fis niht erfüllt, vielmehr hat der argentinishe Landbau für das abgelaufene Jahr eine Mißernte zu verzeichnen.

In Nachstehendem geben wir eine auf privaten Zusammenstellungen beruhende Uebersicht über die Anbauflächen, die Erträge und die von diésen für den Bedarf des Inlandes in Abzug zu bringenden Mengen :

Mit Weizen Ertrag Benötbiat i enöthigt im Inland bebaute Gesammt e E

Fläche per ür _ha ha Saatgut Nahrung 517 600 1020 kg 528000 t 45000 t 360000 t 820000 285 , 234000, 69000 „, 130000 Ö 325000 465 , 151000, 24000 , 100000 16000 , 28000,

243000 240 , 58000, 772 t

are er E N 971 000 & Für die Ausfuhr würden hiernach etwa 200 000 t zur Ver-

fügung stehen.

Provinz

Buenos Aires Santa Córdoka Entre Rios .

Saatenstand in Ungarn.

Aus Budapest wird der „Wiener Ztg.“ gemeldet: Nach den bei dem ungarishen Ackerbau-Ministerium bis zum 15. e t eingelangten Berichten hat das anfangs April signalisierte ungünstige Wetter mit vielem Regen, an mehreren Stellen mit Schnee, Hagel und Kälte angedauert, aus welhem Grunde der Anbau eine große Verzögerung erleidet. Dieses Zurückbleiben wird unzweifelhaft [hädlich sein. Die zeitig emporgekeimten Frühjahrssaaten entwickeln sich im Dur(schnitt leidlih, ja fie bebüscheln fih stellenweise sehr s{hön, erleiden aber durch Grundwasser und Regen bedeutenden Schaden. Ebenso verhält es sih mit Herbstweizen, Roggen, Gerste und Raps. Auch dem Wintergetreide sind der fortwährende Regen und der kühle Wind nicht günstig. In den leßten 14 Tagen ift der Weizen in einzelnen Gegenden vergelbt und \chütter gewor, ftellenweise zeigen sih Spuren von Rost. Im allgemeinen ann der. Weizenstand heute noch als: uiriadenllellend, das als -gut- mittel bezeihnet werden. Der Roggen fle t im großen Durchschnitt E falls zufriedenstellend, stellenweise at gut, aber auch hier sieht man son wie beim Weizen vom s{chlechten Wetter stammende Spuren. Die Saaten vergelben stellenweise und werden shütter. Der Winterraps steht zur Hälfte gut und blüht. Am \{önsten steht er im Alföld und jenseits der Donau, am s{hwächsten in den östlihen Komitaten, wo die Fröste großen Schaden verursahten. Wintergerste steht mit ges ringen Ausnahmen gutmittel. Wintergetreide überhaupt, nament- lich Weizen und Raps leiden durch Würmer und Insekten.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Portugal.

Durch Verfügung des Königlich portugiesishen Ministeriums des Innern vom 14. d. M. sind die bisher zur Vethütung der Ein- s{leppung der Pe st angeordneten Maßnahmen aufgehoben und für Bee aus den Hilen Indiens, des Imamats von

gas und dem von Macao folgende Bestimmungen getroffen worden :

1) Nicht zugelassen werden sollen in der Regel nachfolgende Gegenstände oder Artikel, wenn aus den genannten Häfen kommend :

a. Haare, Roßhaar und Federn in natürlihem Zustande und unverarbeitet,

b. Muster und Postpackete, gleihviel welden Inhalts,

c. Rohe Häute und Felle, frish oder getrocknet, und gegerbte Felle mit den Haaren,

d. frishe thierishe Abfälle,

o. frische Gemüse

f. gebraudte Mobilien oder irgend welhe Stoffe und Gewebe, die als Hausrath gedient haben. L

S Lumpen, Holzspäne, Papierschnißel, Spinnereiabfälle und ähn, lihe Artikel

h. alle Wäsche, Kleider, Schuhwerk, Betten und Zubehör und alle zum Leibgebrauh dienenden Gegenstände,

i. robe Bautnivälle, Flachs, Hanf, Wolle und Seide,

J: Träber von Oliven und Weinbeeren,

K. vegetabilishes Roßhaar, Heu, Gräser, Sumauma, und in Bâllén,

1. Lebende Thiere.

2) Die in vorstehender Verfügung niht genannten aus jenen Häfen ftammenden Gégenftände und Artikel, sowie die unter Alinea h E sofern sie Gepäck sind, werden nah \trenger Desinfektion zugelaffen.

3) Die unter Alinea f, i und k aufgeführten oder ihnen ähn- lihen Gegenstände und Artikel, welhe ohne fanitären Schaden längere Zeit in europäishen Häfen gelagert haben, was dur konsu- sarische Bescheinigung zu erweisen it oder welche eine Trans- formation oder Modifikation durch induftrielle Progefs etlitt

aben, werden ohne Vethinderung für die sie transportierenden s, 4A na, Sie Dts éer Bonifizierung, und e ohne diese en, nah s

Grund des Gutahtens des Gesundbeitsraths zu tbelonzen minifte- riellen Befcheids. Der Gesundheitsrath hat die besonderen Umstände zu prüfen und sein Votum über die anzuwendenden Maßregeln abzu- geben. - (Vergl. „R.-A.“ Nr. 29 vom 3., Nr, 47 vom 24. Februar

gepreßt

und Nr. 57 vom 8. Marz I