1897 / 99 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Apr 1897 18:00:01 GMT) scan diff

natürli diejenige Bedeutung haben, welche die Beschlüsse der Majorität des Landtages und des Reichtages an sich bei der Staats- regierung haben. j . Gamp (fr. kons.): In dieser Frage sind der Worte genug gewe , laßt uns jeßt endlih Thaten frage Die Erhaltung der Transitlager kann nur für die Seestädte und Exrportpläße in Frage Tommen, sonst besteht nah der Aufhebung des Identitätsnachweises für den Handel kein Bedürfniß mehr dazu. Wenn die Transitlager mißbrauht wurden ledigliÞ zur Benuyung des Zollkredits, anstatt ‘dem Export zu dienen, fo häîte die Regierung viel s{neller mit der - Aufhebung derselben vorgehen müssen. Man follte uns endli einmal die Exportziffern der Transitlager amtlich mittheilen. Die Aeltesten der Stettiner Kaufmannschaft haben seiner Zeit selbst darum petitioniert, daß, wenn der Sdentitätsnahweis aufgehoben würde, mit den Transitlagern aufgeräumt werden solle, und die Dan- ziger Kaufleute haben fi difer h pag anges{lossen. - (Abg. Ghlers: Da irren Sie ih sehr!) Sehr jedenfalls nicht, ich glaube mi darin niht zu icren, jedenfalls besteht in den Interessen Danzigs und Stettins kein Unterschied. Die Transitlager, welche nur den Import begünstigen, müssen auf jeden Fall beseitigt werden. Eine bloße Aufhebung der “vage unter Beibehaltung der Transitlager würde den Interessen der Landwirtbschaft nit dienen. Das Transitlager ist nur ein künstlich geschaffenes Ausland, aber das Getreide kann darin lange Zeit zollfrei liegen. Die elite Meßling und Broemel sehen die Frage der Aufhebung der ollfredite nur aus dem Gesichtspunkt der Interessen Königsbergs an. Königsberg kommt hierbei nicht in Frage, sondern nur die Gegenden, welhe für das Jnland importieren, also namentlich der Westen. Der kleine Händler handelt nur mit inländishem Getreide, der Großhändler mit ausländishem Getreide maht ihm aber mit der Staatsunterstüßung des Zollkredits Konkurrenz. Also selbft vom Standpunkt des Handels ist die Aufhebung der Zollkredite erwünscht. NVerwahren muß ih mich gegen die beleidigende Behauytung des Abg. Broemel, daß wir dem Handelsstand mit Mißtrauen begegnen. Die roßen Exportmühlen, welhe den kleinen Müllern die gefährliche Konkurrenz machen, wären garnicht entstanden, wenn sie niht durch die Staatsunterstüßzung des Zollkredits geradezu hervorgerufen wären. Wird diese Vergünstigung beseitigt, so müssen die großen Mühlen sich mehr nah inländishem Getreide ums\ehen, und dann werden die kleinen Müller wieder das Uebergewißt über sie bekommen. Diese Frage beunruhigt die Landwirthschaft |chon fo lange, daß ih die Regierung dringend bitte, hon aus politischen Gründen diefe Frage niht mehr fo dilatorisch zu behandeln. j Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammer- tein:

Meine Herren! Einige Bemerkungen des Herrn Abg. Gamp geben mir zu einer Erwiderung Veranlassung. Im übrigen hat ja der Herr Finanz-Minister hon dargelegt, aus welhen Gründen auch ich zur Zeit nit in der Lage bin, auf eine sachliche Erörterung der vorliegenden Fragen einzugehen.

Herr Gamp sagte, es sei ihm unerfindlich, weshalb die an fich einfahe Frage so außerordentlih verzögert werde. Sehr einfah find die hier in Betracht kommenden Fragen nah meiner Auffassung nit. Es handelt \ich um die Aufhebung der gemischten Transitläger; es handelt fich um das Rendement der Mühlen, es handelt sih um den Zollkredit und es handelt sich um die Wirkung des Jdentitäts- na(weises.

Der Herr Finanz-Minister hat {hon dargelegt, daß die preußische Regierung sich veranlaßt gesehen hatte, sowohl von den Handelskammern,

“wie von den Landwirthschaftskammern und von den landwirthschaft- lien Zentralvereinen gutachtliße Berichte über die einshläglihen Verhältnisse einzufordern. Ih habe eben nach dem landwirthschaft- lihen Minifterium geshickt, um festzustellen, wann die leßten Berichte von den Landwirthschaftskammern über die verschiedenen in Betracht Fommenden Fragen eingegangen sind. Ih habe die Antwort nohch nicht, glaube aber versihern zu können, daß die leßten Berichte, namentli diejenigen über die Wirkung des Identitätsnahweises, erst vor 2 Monaten eingegangen sind. Nun wird Herr Abg. Gamp, der Geheimer Rath im Handels-Ministerium gewesen ist, wissen, welche Arbeiten erforderlich sind, um zahlreihe umfangreiche Berichte zu sten, durzuarbeiten, mit den übrigen Ressort-Ministern darüber zu verhandeln, bis endlih die Angelegenheit spruchreif an das Staats- Ministerium gelangt. Damit ist dann aber in concreto die Sache noH nit abgethan. Die Fragen gehören nit allein zur Zuständig- keit der preußishen Regierung, alle übrigen verbündeten NRegie- rungen haben ähnlihe Erhebungen wie in Preußen anstellen müssen, und die sind theilweise, soweit mir bekannt, noh nit einmal damit zu Ende. Wenn daher die preußishe Regierung ihr Votum zu diesen Fragen abgegeben haben würde, so ist damit die Frage im Bundesrath noch nit erledigt.

Meine Herren, dann hat Herr Gamp si darüber beschwert, daß taz fstatistishe Material der gemischten Transitläger niht bekannt gegeben sci. Soweit mir erinnerlih, sind die Zahlen, soweit sie die Seit von 1891 bis 1893 betreffen, bereits im Reichstage in aus- giebigster Weise vom Grafen Posadowsky zur Kenntniß gegeben. Die Zahlen nah dem Jahre 1893 bis jeßt find in der Erhebung begriffen, und wenn sie vorliegen, werden sie voraus\fihtlich mitgetheilt werden Xönnen. So ganz einfa liegt aber diese Sache auch nicht. Jeden- falls ist auch darauf hinzuweisen, daß das betreffende statistische Material in einer Reihe von Broshüren ih will beispielsweise nur eine nationalwirthshaftlize Broshüre von einem Dr. MWernecke nennen —, foviel ich mich erinnere, in ausgiebiger Weise behandelt und dargelegt ist. Mir hat eine solche Broschüre vorgelegen, ih habe das geeignete Material daraus entnommen; Herrn Gamp, der sich so sehr für agrarische Eiteratur interessiert, \heinen diese Mittheilungen bisher entgangen zu fein.

Dann hat Herr Gamp supponiert, ohne für seine Supposition Thatsachen anzuführen: er nehme an, die verbündeten Regierungen würden den Zollkredit beseitigen, dagegen die gemischten Transitlager in mögli großem Umfange aufrehterhalten. Irgend eine sachliche Begründung für diese Muthmaßung hat Herr Gamp nicht gegeben. Fch erwidere darauf, daß die Frage, ob die gemischten Transit- lager aufzuheben sind oder ob ein großer Theil von ihnen beftehen bleiben muß, vom rein agrarischen Standpunkt aus ver- schieden beurtheilt wird. Hervorragende Landwirthe bejahen die Frage nicht so entschieden (hört! hört! links), wie das Herr Gamp thut. Fch erinnere beispielsweise daran, daß der Herr Graf Mirbach, der állerdings neuerdings seine Ansicht geändert hat, ursprünglih der Meinung war, daß eine größere Zahl von Transitlagern nicht im Interesse des Handels, sondern wesentlih im Interesse der östlihen Landwirthschaft, unentbehrlich seien. Dieselbe An- iht vertritt Herr von Puttkamer - Plauth. Die west- preußishe Landwirthschaftskammer is allerdings anderer Ansicht, während der Zentralverein für Westpreußen ih der Ansicht des Herrn

von Puttkamer anschloß. Der Herr Graf Kaniß ist au nit der

Ansicht des Herrn Gamp, der mit allerdings zu bewundernder Sicherheit

über diese Frage urtheilt. (Heiterkeit links.) Jch bin der Meinung, daß die lan»wirthshaftlihe Verwaltung dringende Veranlassung hat, gerade in der jeßigen kritishen Zeit die Frage, ob die Aufhebung von Transitlagern der Landwirthschaft schade oder nüge,

‘forgfältiger Erwägung und Prüfung zu unterziehen. (Sehr richtig !)

Ich bin nicht in der Lage, über das Ergebniß dieser Prüfung hier heute hon Mittheilung zu geben. Ih möhte indessen glauben, daß wahrsheinlich \ich herausftellen wird, daß die Erhaltung einzelner Transitlager im Interesse der östlihen Landwirthschaft nothwendig oder wünschenswerth ist.

Bei solcher Sachlage erscheint es mir do voreilig und bedenklich, mit der Sicherheit, wie sie Herr Gamp besißt, zu sagen: ih nehme an, die verbündeten Regierungen werden den Zollkredit beseitigen, da- gegen werden sie zum Nachtheil der Landwirthschaft möglichst viel Transitlager aufrecht erhalten für solche Insinuation fehlt die Be- gründung; ich muß daher entschieden solche JInsinuation als unbegründet hiermit zurückweisen. (Bravo! links.)

Abg. Reichardt (nl.): Die gemishten Transitlager sind im Osten gerade im Interesse der Landwirthschaft errihtet worden, um deren Äbsaß zu erleihtern. Die Aufhebung der Lager erschwert unseren Getreideexrport. Eine Kreditierung des ZoUs liegt im Transit- lager noch garniht vor, denn dort ist er überhaupt noch nicht fällig. Im übrigen aber muß man dem Getreide denselben dreimonatigen Zollkredit gewähren wie anderen Waaren. Eine Verbesserung der Getreidepreise würde ih der Landwirthschaft gern gönnen, aber es ift ein Irrthum, daß die Beseitigung der Zollkredite eine Preiserhöhung bringen werde. Es handelt \sich übrigens bei der Verzinsung der Zollkredite um eine ganz geringfügige Sache, die dem Handel doch keinen Abbruch thun würde, wie die Antragsteller es wünschen. Wir müssen unser Getreide mit ausländishem vermischen, um es selbst cxportfähig zu machen, und dazu müssen wir den Import ermöglichen. Ich bitte die Regierung, den Handel der Seestädte gegen solhe-An- träge zu {chüßen.

Finanz-Minister Dr. von Miquel:

Meine Herren! Ih möchte mir gestatten, ein Mißverständniß zu berichtigen, welhes aus den Bemerkungen des Herrn Abg. Gamp her- vorgehen könnte. Er hat gesagt, daß aus meinen Darlegungen der Unterschiede in der Wirkung der Aufhebung des Identitätsnachweises und der Geschäftêgebahrung in den gemischten Transitlägern sih er- gäbe, daß ich [elbst daraus Schlüsse für die Entscheidung für Bei- behaltung oder Nichtbeibehaltung der gemischten Transitläger gezogen hätte. Wenn er den ftenographischen Bericht gelesen oder s{härfer zu- gehört hätte, würde er nit auf diese Idee gekommen sein; denn ih habe ausdrücklih gesagt, ih äußerte mich garnicht über die Konsequenzen, die aus diesen thatsächlihen Darlegungen beim Staats-Ministerium hervorgehen könnten; ih erwähnte diese Dinge nur, um die Frage klar zu stellen.

Dann hat der Herr Abg. Gamp der Herr Minister für Landwirthschaft hat bereits darauf erwidert die Befürchtung aus- gesprochen, daß es so kommen würde, daß man den Zollkredit zwar aufheben, nun aber erst recht auch ohne Noth eine größere Anzahl gemischter Transitläger beibehalten würde. Gerade aus meiner Dar- legung über den erheblihen Unterschied zwishen der Wirkung des vorliegenten Antrages und der Frage der Wirkung der Aufhebung der gemischten Transitläger geht ja hervor, daß, selbst wenn die ver- bündeten Regierungen den Antrag Schwerin, betreffend den Zollkredit, annähmen, damit noch entfernt nicht die Entscheidung getroffen wäre über das Bestehenbleiben der gemischten Transitläger. Man wird in allen Fällen genau prüfen “müssen: wo ist ein wirkliches wirthschaftlihes Bedürfniß für die Grhaltung eines gemischten Transitlagers thatsählich erwiesen? Nur in so weit und das sage ih zur Berichtigung des leßten Herrn Vorredners, der nach meiner Ansicht die Sache falsch aufgefaßt hat is} der hier vorliegende Antrag von Bedeutung für die gemischten Transitläger, weil der Herr Graf Schwerin mit seinem Antrage ja bewirken will, daß der vorläufig kreditierte Zoll hinterher auch bei den gemischten Transitlägern zur Verzinsung kommt. Daraus geht eben hervor, was ih sagte, daß die» verbündeten Regierungen allerdings diese beiden Fragen im Zusammenhang beurtheilen müssen. Das hat der Herr Abg. Gamp, glaube ih, durchaus verkannt, und damit fällt von selbst der Vorwurf, den erx an meine Bemerkungen knüpfte, daß die Entscheidung über die von Preußen beantragte weitere Auf- hebung der gemischten Transitläger mit dieser Frage in Ver- bindung gebracht sei. Denn die beiden Fragen hängen zusammen. Fch kann mir sehr wohl denken, daß, wenn der Antrag des Herrn Grafen Schwerin angenommen würde, von den verbündeten Negie- rungen, d. h. also, wenn der vorläufig niht gezahlte Zoll hinterher nit bloß gezahlt wird beim Eingang in das Juland, sondern auch, wenn die nahträglihe Verzinsung desjenigen Betrages, welher von den gemishten Transitlägern ins Inland geht, daß man dann die Frage nah der Aufrechterhaltung des einen oder andern gemis{chten Transitlagers ganz anders beurtheilen würde als heute, wo die Verzollung erst stattfindet in dem Moment des Ausgangs vom gemis{chten Transitlager in den inneren Konsum, ohne daß eine hinterherige, rückwärts zu berechnende Verzinsung des kredi- tierten Zolls stattfindet. Daraus geht von selbst hervor, daß die Be- merkung des Herrn Vertreters für Magdeburg unzutreffend i}, bei diesen gemischten Transitlägern sei der Zoll noch garnicht fällig. Ja, meine Herren, allerdings ist die Thatsache bei den gemischten Transit- lägern vorhanden, daß Getreide, welhes demnächst ins Inland geht, fo lange unverzollt bleibt, als es in den gemishten Transitlägern gelegen hat. (Zuruf linkz.) Gewiß is das bei jeder Waare der Fall; aber hier kommt es erst recht in Betracht, weil es si hier um die Mischung von inländishem und ausländishem Getreide handelt, worin {hon an und für #fich ein bedeutendes Privilegium liegt. Jede Gestattung eines gemischten Transitlagers ist eine aus- nahmósweise Vergünstigung gerade des Getreidehandels. (Sehr richtig! rechts.)

Nun hat der Herr Abg. Gamp noh mitgetheilt, man habe sogar in Berlin ein gemischtes Transitlager bestehen lassen, während do Berlin zweifellos kein Getreide ausführt. (Zuruf des Abg. Gamp.) Ja, in der Beziehung wollte i noch erwähnen, daß es längst aufgehoben if, weil es sich herausgestellt hat, daß in Berlin ein transitierender Handel ins Ausland nicht stattfindet. So ist es aller- dings au, wie ich zugeben muß, thatsählich noch bei einer Reihe noch bestéhender gemischter Transitläger ; und das war der Grund, warum Preußen den Antrag stellte, dieselben aufzuheben. Denn das kann nicht bestritten werden, daß ein gemischtes Transitlager, welhes überhaupt niht mit dem Auslande in Verkehr \teht, im vollen Widerspruch \ich befindet mit den Gründen und Zwecken, aus welhen man gemischte Transitläger gemacht hat, daß dann die ganze Sache weiter nichts ist

als, wie ich {hon sagte, ein Kreditprivilegium .und zwar éin folhez welhes über ‘die allgemeine Kreditierung des Zolls von drei Monaten bei der sonstigen Einführung von Waaren weit hinausgeht; darüber kann kein Zweifel beftehen.

Die Frage wegen der Mühlenkonten, wie sie wirken, hängt nun wieder mit der Frage des sogenannten Rendements zusammen. Dag sind allerdings, wie der Herr Landwirthschafts-Minister hon hervor- gehoben hat, recht s{chwierige Fragen; sie wollen genau erwogen werden, Man muß dabei natürli vor allem auch das Interesse der Landwirthschaft im Auge behalten. Aber es find die Wirkungen folher Maßregeln sebr \{chwierig zu beurtheilen. Es können Einwendungen vorgebra@t werden, welche auch in ihrer Bedeutung im voraus niht mit Sicherheit zu beurtheilen sind. Beispielsweise ist gesagt worden : wenn der Zollkredit aufgehoben wird, so wird dadur nur bewirkt werden, daß das Getreide, welches demnächst für Deutschland bestimmt ist, bis zum unmittelbaren Verbrau im Auslande auf den ausländischen Lägern in Rotterdam, Antwerpen u. f. w. bleibt. Das würde für den Osten der Monarchie {on kaum in Frage kommen. Sn Hamburg, hat man erwähnt, ist kaum ein Getreidehandel von irgend welher Bedeutung, ebenso wenig bisher auch nit in Bremen, und es is mir schr unwahrs@einlih, daß in dieser Beziehung die Frage des Zollkredits cine Aenderung hervorrufen würde. Was den Rhein betrifft, so glaube ich, wird niemand die Frage voraus beurtheilen können, welche Wirkung diese Maßregel für das Lagern im Inlande oder im Auslande haben wird; denn es kommen dabei doch eine Reihe anderer wichtiger Fragen noch in Betracht: z¿. B. die bestehenden Einrichtungen, die vor- handenen Läger, die ausgenußt werden follen; das wird man jet sehr {wer beurtheilen können. Also die Frage muß nach allen Richtungen ganz vorsichtig und genau geprüft werden, Fh glaube allerdings aber, daß diese Prüfung im wesentlichen ftatt- gefunden hat, und ih würde es, etenso wie mein Herr Kollege von der Landwirthsckchaft, gern fehen und wünschen, wenn es wöglih wäre, in dieser Bezichung bald zu einer Entscheidung zu kommen. (Bravo!) Ich glaube, das liegt auch im Interesse aller Betheiligten, sowohl im Interesse des Handels, wie im Interesse der Landwirthschaft. (Sehr richtig!) Aber Sie wollen dabei au bedenken, daß Preußen nicht allein hierbei in Frage kommt ; bei diesen Entscheidungen, die ja in der Reichsverwaltung liegen, kommt der ganze Bundesrath in Frage und alle verbündeten Regierungen; Preußen kann dabei sehr vielfa eine fo baldige Entscheidung garniht erzwingen, wenn die übrigen verbündeten Regierungen mit ihren Erwägungen noch nicht zu Ende gekommen sind. Also wenn ih auch sage, daß meiner Meinung nah wahrscheinlich das Königlihe Staats-Ministerium bald Stellung zu der Sache nehmen wird, so kann man do nit fagen, daß un- mittelbar darauf die Verhandlung im Bundesérath diese Sache entscheiden wird. Das allerdings kann ih nur wiederholen : wie die Sache beute liegt, kann es für alle Theile nur erwünscht sein, taß eine baldige Entscheidung herbeigeführt wird.

i Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammer- ein:

Meine Herren! Ih führte vorhin an, daß im Frühjahr des vorigen Jahres die Landwirthschaftskammern zum Bericht über die Zollkreditfrage aufgefordert seien, und daß, soweit ich mi erinnere, erst im Herbste von den Landwirthschaftskam mern die Berichte voll- ständig vorgelegen hätten. Inzwishen habe ih mir die Akten des Landwirth\chafts-Ministeriums vorlegen lassen und daraus festgestellt, daß der leßte Bericht, und zwar ein sehr wesentliher, weil er von einer öffentlihen Landwirthschaftskammer erstattet war, am 14. Dezember vorigen Jahres erst eingegangen ist.

Finanz-Minister Dr. von Miquel:

Ich habe vorhin vergessen, eine Bemerkung des Herrn Vertreters für Magdeburg zu erwähnen. Er sagte: Ja, warum können niht wie alle anderen Waaren, die Getreidemassen, die vom Auslande ein- geführt werden, zollfrei eingelagert werden in allgemeine zollfreie ger? Wir haben dreierlei Arten von Lägern. Wir haben allgemeine zollfreie Läger; sie stehen aber unter Verschluß der Zollverwaltung, und dieser Verschluß hemmt natürlich die freie Be- wegung des betreffenden Einlagerers, macht auch erheblihe Kosten; es müssen für die Bewachung, das Aufshließen und die Kontrole erheb- lihe Gebühren gezahlt werden. Thatsächlich if meines Wissens für die Lagerung von Importen ausländischen Getreides von diefer Art Lager ü“erhaupt noch kein Gebrau gemacht. Dann sind die reinen Transitlager ; die dienen aber nur für das Getreide, was wirkli transitieren soll. Aus diesen reinen Transitlagern darf ins JFnyland nihts gebraht werden. Dann endlih kommen die gemischten: Transil-

L lager, wo man dem Inhaber des Lagers eine freie Behandlung

turch Mischung u. st. w. gestattet, und der steht als dur seine Bücher. Es gemishten Transitlager aufgehoben werden, bleiben für diesen transitierenden Verkehr, der aber nur und aus\{ließlich ins Ausland gehen tarf, nur die reinen Transitlager übrig, und das ist klar, daß für die wesentlichen Zwede, die der Handel namentli verfolgt mit dem Transitverkehr, diese reinen Transitlager nicht geeignet sind; darüber if gar kein Zweifel. Daher ist allerdings die Frage der gemischten Transitlager von erheb- liher Bedeutung; und die Meinung des Herrn Vertreters für Magde- burg, daß ja dann der Getreidehandel sich in den allgemeinen, unter Verschluß stehenden zollfreien Lagern bewegen könne, ist nah meiner Meinung durchaus mißverständlich.

Abg. Pleß (Zentr.) spricht sich im Sinne des Antrags aus und bestreitet, daß die Antragsteller von einem Mißtrauen gegen den Handel getragen seien. Es handle ih bei den Zoükrediten um die Begünstigung einzelner großen Händler, zu welher der Staat kein Recht habe. Wenn unser Getreide niht brauchbar genug fei, fo sel ihm das außerordentli \{chmerzlich und beweise, daß unsere Land- wirthschaft nicht unter günstigen Lebensbedingungen arbeite,

Abg. Ehlers (fr. Vgg.) tritt den Ausführungen des Abg, Gamp euigegen und bestreitet, daß jemals Königsberg und Dai ih für die Beseitigung der Transitlager ausgesprochen hätten. Die Erhaltung der gemischten Transitlager fei ie Königsberg und Danzig eine Lebensbedingung und auch für tas Hinterland von großer Be- deutung. Wenn män die Lager aufh2be, würden die Geschäfte, die jeßt Danzig und Königsberg machen, den russishen Häfen gufalen, Bon reinen Transitlagern könnten diese beiden Städte feinen t brauch machen, denn dann müßten sie sih eine gebundene Mars vorschreiben lassen, welche der Handel niht vertragen könne. aft aber der Handel geshädigt werde, so werde auh die Landwirthscha 7 Nachtheile erleiden. Er hoffe, daß die Regierung auf die Pläne 2 Abg. Gamp nicht eingehe, wenn auch die Annahme des Antrags U abwendbar sei.

des Getreides weiter nicht unter Kontrole ist also Uar: soweit dié

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 99.

Berlin, Mittwoch, den 28. April

(S{luß aus der Ersten Beilage.)

Abg. Dr. Paasche (nl.): Im freifinnigen Programm wird immer ein parlamentarishes Regime verlangt; aber hier dringen die freisinnigen Redner in die Regierung, nur ja nicht diesem Bel\chlusse des Parlaments zu folgen. Es handelt sih hier garnicht um die Auf- hebung der gemischten Transitlager, sondern um die Verzinsung der freditierten Zollbeträge. Von einer Benachtheiligung des Ausfuhr- handels kann dabei gar keine Rede sein. Allerdings bestehen für andere Waaren auch Zollkredite, aber man muß Finanzzölle und Schußzölle anders behandeln. Diejenigen, welchen ein Schußzoll gewährt ist, können verlangen, daß sie dies E auch ganz genießen können. Die Eisen- industriellen z.B. genießen vermögeihrer Syndikate 2c. den vollen Schuß des Zolls, aber nicht die Landwirthschaft. Der Antrag kann der Land- wirthschaft vielfah nüßen, ohne dem Handel zu haden. Der Zoll- kredit nüßt nur einzelnen Großhändlern auf Kosten des soliden Zwischenhandels in der Provinz, den wir begünstigen wollen, damit er unser heimishes Getreide zu angemessenem Preise verwerthen kann. Daß der im Reichstage angenommene Antrag des Grafen Schwerin au bestimmt, daß die Einfuhrscheine nicht erst nach 4 Monaten, sondern sofort baar Geld sein sollen, nüßt dem Handel selbst. Der Antrag nüt der Landwirthschaft und schadet dem Handel nit, und deshalb bin ih für denselben. E G

Abg. Gothein (fr. Vag.): Daß bei diefer vorgerüctten Zeit die Session noch dur überflüssige Anträge weiter auégedehnt wird, fann dem Ansehen des Parlaments niht nüßen., Aber nehmen Sie den Antrag av, er wird doch nit durchgeführt werden können; er würde der Landwirthschaft nit helfen, den Handel aber \chädigen. Das Verbot des Terminhandels hat den Handel in der Provinz lahm gelegt, denn der Händler kennt jeßt nicht den Preis des Getreides für drei Monate im voraus festseßzen und muß das Geschäft unter- lassen, weil er ein Risiko niht übernehmen kann. Daher findet die Landwirthschaft in der Provinz keinen Absaß mehr, und das haben Sie (rechts) mit Ihrem Verbot des Terminhandels erreicht. Durch diesen Antrag werden Sie der Landwirthschaft auch nit helfen „können, aber spielen Sie Ihr Register ruhig weiter; wenn Sie es abgespielt haben, werden Sie fehen, daß Sie der Landwirthschaft nur geshadct haben. Die Erfolge, die Herr Paashe mit seinem Zuckersteuergeseß erreiht hat, find au nit gerade glänzende; er wird wohl jeßt jelbst einsehen, daß dieses Gesetz ein Unsegen ist. (Zwischenruf des Abg. Dr. Paafche.) Ich habe von dem Abg. Paasche eben den Ruf „Albernheit!“ gehört. (Vize- Präsident Dr. Krause: Jh habe den Ausdruck nicht gehört, ih muß ihn als nicht parlamentarisch zurückweisea.) Ich bitte die Regierung, dem Antrage nicht zuzustimmen.

Abg. Graf von Shwerin-Löwiß (konf.): Es ist ja zu be- dauern, daß die Regierung nech keine bestimmte Stellung nehmen fann, aber es ist durch die Erklärungen des Finanz-Ministers wenig- tens festgestellt, daß mit dem Zollkredit Mißbrauch getrieben ist und daß die Regierung diesen Mißbrauch beseitigen will,

Abg. Ri dert (fr. Vgg.) : Eine Verzinsung der ZoUkredite in den gemischten Transitlagern 1äßt sich tehnisch gar nicht durchführen. Es fehlte nur ne, daß die Regierung die Städte des Ostens noch weiter in Bezug auf ihre Lebensbedingungen herunterdrückt, wie es die Agrarier wollen, In dem freisinnigen Programm steht über die varlamentarishe Regierung nichts Anderes, als im nationalliberalen Programm. Wollen Sie cin parlamentarisches Regime, nun gut, wic sind dafür auf der ganzen Linie, dann verlangen wir aber, wenn eine liberale Majorität da ift, liberale Minister. Wie steht esz. B. mit dem Vereinsgeseß? Für die parlamentarische Regierung, wie sie die Agrarier wollen, danken wir bestens.

Abg. von Plocy (kons.): Jh hatte mih zum Wort gemeldet, weil ih von Herrn Nickert einen sahlihen Angriff erwartete; da aber sein Angriff nichts mit Zollkrediten zu thun hat, verzichte ih auf eine Entgegnung. : i j i : s

Damit schließt die Debatte. Nach einer Reihe persón- liher- Bemerkungen weist im Schlußwort

Abg. von Kardorff (fr. koas.) die Aeußerung zurück, daß der Antrag úberflüssig sei. Was für moralische Entrüstung würde Herr Gothein zur Schau tragen, wenn man einen Antrag von ihm fo be- zeihnen wollte! Es sei auch konfstitutionell durchaus zulässig, daß das Abgeordnetenhaus sich mit diesem Antrage beschäftige. In der Sache selbst führt Redner aus, daß in dem Zollkredit ein großer Anreiz für die großen Mühlen liege, nur ausländishes Getreide zu beziehen. Für L S müsse die deutsche Landwirthschaft existenzfähig erhaiten vleibert.

Darauf wird der Antrag mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der Freisinnigen und einiger Nationalliberalen an-

genommen. Schluß 4/4 Uhr. Nächste Sißzung Mittwoch 11 Uhr.

(Etat des Ministeriums der geistlihen 2c. Angelegenheiten.)

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und' in Oberschlesien. An der Dtuhr sind am 27. d. M. gestellt 12 742, niGt rechtzeitig geftellt keine Wagen. i; Fn Oberschlesien sind am 27. d. M. gestellt 4458, nicht recht- gtitig gestellt Leine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht T1 Berlin standen am 26. und 27. April die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Greifswalderstraße 138/139, dem Privatier Alwin Fülleborn gehörig; Fläche 25,79 a; Nußungèëwerth 2710 46; mit dem Gebot von 45 000 & blieb Kaufmann G.Emanuel, Händelstraße 2, Meistbieten- der. Insterburger straße 11, dem Pugermeister Au gust Lange gehörig ; Fläche 7,70 a; mit dem Gebot von 158000 M blieb Shuhmacher erd. Seltmann, Weidenweg 90, Meistbietende. GSräfe- traße 33, dem Kaufmann Friy Pietschker zu Friedenau und der Vittwe Clara Lorey gehörig; Fläche 11,79 a; Nußungéwerth 18500 (4; mit dem Gebot von 281 000 4 blieb Frau Anna Mahrhold, Poststraße 10/11, Meistbietende. Langestraße 9, der Frau J. Véanche gehörig; Nuzungswerth 3500 #4; mit dem Gebot von 75 000 46 blieb Kaufmann Friß Steinert, Altonaer- straße 11, Meistbietender.

Der Finanz-Minister und der Minister für Handel und Gewerbe haben am 22. d. M. nach Anhörung der Handelévorstände unter 7 dugnahme auf Tarifnummer des Reichs-Stempelgeseßes vom 27. April 1894 und Nr. 14 der dazu vom Bundesrath erlassenen Aus- su ungWworscriften bekannt gemact, daß Terminpreise in Preußen nur noch an folgenden Börsen, und zwar für nawbenannte Waaren Mee werden: in Breslau für Spiritus, in Magdeburg für

ohzucker (1. Produkt), in Köln für Rüböl,

r quidationskurse der Berliner Börse für Ende

April 1897. 30/4 Deutshe Reihs-Anleihe 98,00, 39/6 Preuß. Konsols 98,40, Oeste Leide Keedit-A tien 221,00, Lombarden 34,50,

rauela: 147,50, Berliner Handels8gesellschaft 155,75, Darmstädter ank-Aktien Mark-St. 152,75, Dee Bank-Aktien 190,00, Diss fonto-Kommandit-Antheile 195,50, Dresdner Bank 152,25, National- bank für Deutschland 139,00, Russishe Bank für auswärtigen Handel 105,50, Aachen-Maastricht —,—, Dortmund-Gronau 164,50, Lübeck - Büchener 161,00, Mainz - Ludwigshafener 118,70, Marienburg-Mlawka 83,50, Ostpreußische Südbahn 93,50, Busch- tehrader 279,00, Canada Pacific 48,75, Gotthardbahn 155,50, JItalienishe Meridional 124,50, do. Mittelmeer 94,25, Jura- Simplon (konv. Schwz. W.) 79,00, Oesterreihische Nordwest- bahn 127,25, do. do. Elbethal 133,00, Prince Henri 93,50, Transvaal 221,90, Schweizer Zentralbahn 130,50, do. Nordost- bahn 108,00, do. Union 82, Warschau-Wiener 241,75, Italienische 59% Rente 90,25, Mexikaner 6 9/6 Anleihe 97,80, do. v. 1890 97,80, Oest. 1860er Loose 148,75, Russishe 49/6 Konsols 102,75, do. 49/9 80 er Anleihe 102,50, do. 49% Rente 66,70, Türken konv. 18,80, do. Loose 96,50, Ungarische 4%/ Gold-Rente 103,90, do. Kronen - Rente 100,25, Russische 3F 9% Goldanleihe 99,50, do. 3% Gold - Anleibe 91,00, Chinesiscße 5 9/a do. 98,70, Hamburg. Paet- fahrt-Akt. 116,75, Norddeutscher Lloyd 104,25, Trust Komp. 184,00, Russishe Banknoten 216,50, Buenos Aires 30,10, Northern Pacific 33,40. Heutiger amtliher Durchschnittskurs für deutshe Fonds und Eisenbahn-Aktien. Amtlicher Durhschnittskurs vom 29. d. M. für Oesterreihishe Noten, Wechsel pr. Wien u. St. Petersburg.

Der achte Verbandstag deutsher Lohnfuhr-Unter- nehmer findet in den Tagen vom 21. bis 24. Juli d. J. in Berlin statt und wird mit einer Ausstellung von fuhr- und verkehrsgewerb- lichen Gegenständen aller Arten 2c. verbunden werden. Jede wünschens- werthe Auskunft wird durch das Verbandstags-Zentralbureau: Berlin SO. 16, Melchiorftraße 11, ertheilt.

Der Aufsichtsrath der Preußischen Immobilien Aktien- Bank in Liq. hat beschlossen, eine vierte Liquidationsrate von 225 000 M, glei 15 Æ für das Stück, vom 15. ‘Mai d. J. ab aus- zuzahlen. Die Aktien sind von diesem Tage ab bet der Kasse der Preußischen Boden-Kredit-Aktien-Bank in Berlin zur Auszahlung und Abstempelung vorzulegen.

Die Generalversammlung der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken vom 26. d. M. genehmigte die vorgeschlagene Vertheilung des Reingewinnes, insbefondere die Auszahlung einer Dividende von 25 9/0, fowie die sonstigen Vorlagen der Verwaltung. Um die Fabrikation möglichst vielseitig zu gestalten is, wie ,W. T. B.“ meldet, mit der Cleveland Machine Serew Cy. ein Vertrag ab- geschlossen worden, wonach diese einen vollständigen Maschinenpark zur Herstellung von bis zu 200 Millionen polierten Stahlkugeln im Jahre liefert.

In der gestrigen Sihung des Aufsibtsrathes der Ver- einigten Köln-Rottweiler Pulverfabrikea wurde der vor- gelegte Rehnungsats{luß für 1896 genehmigt und Pte der am 29. Mai stattfindenden Hauptversammlung bei reihlihen Ab- \hreibungen und einem Gewinnvortrag von über 700000 A eine Dividende von 16 9/9 vorzuschlagen.

Königsberg, 27. April. (W. T. B.) Getreidemarkt. Meizen weichend. Roggen weichend, pr. 2000 Pfd. Zollgew. 110,00. Gerste matt, Hafer matt, do. loko pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 130. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewiht 120,00. Spiritus vr. 100 ter 100 9/6 . loko. 39,80, do. pr. April 39,80, do. pr. August 40,80.

Danzig, 27. - April“ (W. T. B) Getretdemarkt. Weizen loko niedriger, Umsa 50 t, do. inländ. hochbunt und wet 163—164, do. inländ. hellbunt 157, do. Transit hochbunt und wei 128—130, vo. hellbunt 125, do. Termin zu freiem Verkehr pr. März —,—, do. Transit pr. März —,—, NRegulierungspreis zum freien Verkehr —. WRoggen loko flau, inländ. 109,00, do. russischer und polnischer zum Transit 74,00, do. Termin pr. März —— , - do. Termin. Cransit hr. März ———, do, Negus lierungspreis zum freien Verkehr —. Gerste, große (660—700 Gramm) 128,00. Gerste, kleine (625—660 Gramm) 111,00. Hafer, inländischer 122,00. Erbsen, inländishe 127,00. Spiritus loko kontingentiert 59,30, nit kontingentiert 39,55.

Stettin, 27. April. (W. T. B.) Nah Privatermittelungen wurde im freien Verkehr notiert: Weizen loko 162—163, Roggen loko 117—118. Hafer loko 125—130. Rüböl pr. April 55,00, Spiritus loko 39,00, Petroleum loko —.

Breslau, 27. April. (W. T. B.) (S@luß - Kurse.) S@l. 31 0/0 L.-Pfdbr. Litt. A. 100,20, Breslauer Diskontobank 114,90, Breslauer Wechslerbank 102,60, Schlesisher Bankverein 130,00, Breslauer Spritfabrik 133,50, Donnersmarck 147,30, Kattowitec 157,25, Oberschl. Eis. 93,25, Caro Hegenscheidt Akt. 125,79, Oberschl. P. Z. 137,00, Opp. Zement 149,75, Giesel Zem. 135,50, L.-Ind. Kramsta 145,00, Schles. Zement 190,75, Schck{l. Zinkh.-A. —,—, Laurahütte 154,00, Bresl. Oelfbr. 102,00.

e Aen Spiritus per 100 1 1009/6 exkl. 50 Verbrausabgaben pr. April 58,50 Gd., do. do. 70 „#6 Verbrauhs- abgaben pr. April 38,89 Gd.

Magdeburg, 27. April. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. von 92% —,—, Kornzuer exkl. 88 ?/9 Rendement 9,50—9,65. Nachprodukte exkl. 75 9/9 Rendem. 6,80—7,70. Ruhig. Brotraffinade I 23,00. Brotraffinade II 22,75. Gem. Brotraffinade mit Faß 22,50—23,25. Gem. Melis T mit Faß 22,00. Ruhig. Rohzucker 1. Produkt Transito fr. a. B. “aua pr. Kpril 8,70 bez., 8,724 Br., pr. Mai 8,70 bez., 8,724 Br., pr. Juni 8,75- Gd., 8,80 Br., pr. Juli 8,30 Gd.,, 8,85 Br., pr. August 8,824. Gd., 8,90 Br. Schwach.

Frankfurt a. M., 27. April. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) Lond. Wes. 20,377, Pariser do. 81,125, Wiener do. 170,32, 3 0/4 Reichs-A. 98,10, Unif. Egypter 106,10, Jtaliener 89,50, 3%/o port. Anleihe 22,20, 5% amort. Rum. 99,00, 49/0 russische Kons. 103,00, 49% Ruff. 1894 66,40, 4% Spanter 61,00, Mittel» meerb. 94,20, Darmstädter 152,20, Diskonto-Kommandit 194,70 Mitteld. Kredit 112,90, Oesterr. Kreditakt. 298, Oest.-Ung. Bank §03 00, Reichsbank 160,00, Laurahütte 153,50, Westeregeln 176,60, Höchster Farbwerke 441,00, Privatdiskont 28.

Gffekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kreditaktien 2972, Gotthardbahn 155,69, Diskonto-Kommandit 195,10, Laurahütte 153,65, Schweizer Nordostbahn 108,20, 6%/0 Mexikaner —,—, Ftaliener 89,70, Portugiesen —. l

Köln, 27. April. (W. T. B.) Nüböl loko 58,00, per Mai 56,80.

Dresden, 27. April. (W. T. B.) 3% Sächs. Rente 97,25, 34 0/0 do. Staatsanl. 101,50, Dresdn. Stadtanl. v. 93 101,75, Alg. deutshe Kredit 212,50, Dresd. Kreditanstalt 135,00, Dresdner Bank 151,50, Leipziger Bank —,—, Süd. Bank 128,00, Dresd. Straßen» bahn- 233,00, Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrts-Ges. 248,00, Dresdner Baugesellsh. 216,25, Dresdner Bankverein 118,00.

Letpzig, 27. April. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) 3 °% Sächsische Rente 97,40, 33 %/% do. Anleihe 101,50, Zeißer Paraffin- und Solarsl - Fabrik 107,50, Mansfelder Kuxe 1010,00, SEDIN Kreditanstalt-Aktien 212,00, Kredit- und Sparbank zu Leipzig 116,75, Leipziger Bankaktien 175,00, Aepeer Hypothekenbank 147,60, Sächsische Bankaktien 128,25, Sächsishe Boden-Kreditanstalt 128,00, Leipziger Baumwollspinnerei-Aktien 168,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Go. 178,00, Altenburger Aktienbrauerei 245,00, Zuckerraffinerie Halle-Aktien 111,50, Große Leipziger Straßenbahn 285,00, Lelpziger

1897.

Elektrishe Straßenbahn 190,00, Thüringishe Gasgesellshafts-Aktien 204,50, Deutsche Spigzenfabrik 250,00, Leipziger Elektrizitätswerke 134,00.

Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. April #4, pr. Mai 3,09 4, pr. Juni 3,00—3,025 M, pr. Juli 3,00—3,025 „4, vr. August 3,00—3,025 #4, pr. September 3,021 46, pr. Oftober 3,024 4, pr. November 3,025 4, pr. Dezember 3,022 4, pr. Januar 3,024 6, pr. Februar 3,025 #6, pr. März 3,025 \«« Umsay 40 000. Ruhig. .

Lederbörse. Der Markt war stark besuht bei belebten

Geschäft, Preise fest.

Bremen, 27. April. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Ruhig. Loko 5,50 bez. Schmalz. Ruhig. Wilcox 23 S, Armour shield 23 -§, Cudaby 24 L Choice Vieres 24 &, White label 24 4. Speck. Ruhig. Short clear midd loko 254 4. Reis fest. Kaffee —. Baumwolle. Anziehend. Upland middl. loko 40 §. Taback. 274 Seronen Carmen.

uet des Effekten - Makler - Vereins. 95 %/o Nord- deutshe Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei - Aktien 1583 Br. S E Loyd-Aktien 1023 Gd., Bremer Wollkämmer 4 r

Hamburg, 27. April. (W. T. B.) (S@hlußkurse.) Hamb. Kommerzh. 131,25, Bras. Bk. f. D. 164,00, Lübeck-Büch. 160,75, A.-C. Guano-W. 73,50, Privatdiskont 24, Hamb. Palketf. 116,90, Nordd. Lloyd 103,50, Trust Dynam. —,—, 39/6 H. Staatsanl. 96,00, 34% do. Staatsr. 106,10, Vereinsbk. 152,70, bank 127,50. Gold in Barren pr. Kilogr. 2789 Br., 2785 Gd., Silber in Barren pr. Kilogr. 83,25 Br., 82,75 Ed. Wechselnotierungen: London lang 3 Monat 20,294 Br., 20,264 Gd., 20,284 bez., London kurz 20,384 Br., 20,344 Gd., 20,37 bez, London Sicht 20,40 Br., 20,36 Gd., 20,384 bez, Amsterdam 3 Monat 167,55 Br., 167,25 Gd., 167,45 bez., Oest. u. Ungar. Bkyl. 3 Monat 168,50 Br., 168,10 Gd., 168,45 bez., Paris Sicht 81,25 Br., 81,05 Gd., 81,17 bez, St. Petersburg 3 Monat 213,65 Br., 213,15 Gd., 213,50 bez, New-York Sicht 4,19 Br., 4,16 Gd., 4,18 bez., do. 60 Tage Sicht 4,167 Br., 4,137 Gd., 4,155 bez.

Getreidemarkt. Weizen loko ruhiger, holfteinisher loko 158—163. Roggen loko ruhiger, medcklenburger loko 120—135, russischer loko ruhig, 82—83. Mais 81. Hafer ruhiger. Gerste ruhiger. Rüböl fest, loko 56} Br. Spiritus (unverzollt) fester, pr. April-Mai 204 Br., pr. Mat-Juni 204 Br., pr. Junt- Juli 204 Br., pr. Juli-August 204 Br., Kaffee behauptet, Umfayz 2500 Sack. Petroleum fest, Standard white loko 5,40 Br.

Kaffee. (Nachmittagsbericht.) Good average Santos pr. Mai 404, pr. Juli 403, pr. September 41}, pr. Dezember 424. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben-Roh- zucker I. I Basis 88 9/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg, pr. ril 8,724, pr. Mai 8,724, pr. Juni 8,75, pr. August 8,90, pr. Oktober 8,874, pr. Dezember 8,973. Behauptet.

Wien, 27. April. (W. T. B.) (Schluß - Kurse.) Oesterr. 41/5 %/0 Papierrente 101,25, Oesterr. Silberrente 101,25, Desterr. Goldrente 122,60, Oesterr. Kronenrente 101,00, Ungar. Goldrente 121,90, do. Kron.-A. 99,35, Oesterr. 60r. Loose 140,75, Länderbank 296,50, Oesterr. Kredit 349,75, Unionbank 281,00, Ungar. Kreditb. 383,50, Wiener Bankverein 247,00, Wiener Nordbahn 261,00, Buschtiehrader 549,50, Elbethalbahn 262,50, Ferd. Nordb. 3455, Deft. Staatsbahn 344,00, Lemb. Czern. 284,50, Lombarden 78,25, Nords- westbahn 257,25, Pardubigzer 212,00, Alp.-Montan 82,40, Amsterdam 99,00, Deutsche Pläße 58,66, Londoner Wesel 119,59 Pariser Wechsel 47,624, Napoleons 9,52, Marknoten 58,66, Rufs. Banknoten

1,27, Brüxer 246. Getreidemarkt. Weizen pr. Frühjahr 7,78 Gd., 7,380 Br., pr. Mai-Juni 7,42 Gd., 7,44 Br., pr. Herbst Gd., Br. Roggen pr. Frühjahr 6,45 Gd., 6,46 Br., do. pr. Mai-Juni 6,33 Gd., 6,35 Br. Mais pr. Mai-Juni 3,67 Gd., 3,68 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,85 Gd., 5,87 Br.

28. April, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T. B.) Steigend. Ungarische Kredit-Aktien 387,00, Oesterreihische Kredit- Aktien 352,75, Franzosen 346,75, Lombarden 78,56, Elbethalbahn 263,50, Oefterreihishe Papierrente 101,35, 49/9 Ungarische Goldrente 122,00, Oefterreihishe Kronen-Anleihe —, Ungar. Kronen-Anleihe 99,40, Marknoten 58,65, Bankverein 248,50, Länderbank 228,75, Buschtierader Litt. B.-Aktien 554, Türk. Loose 45,10, Brörer —.

Die Brutto - Einnahmen der Ortentbahnen betrugen in der 15. Woche (vom 9. April bis 15. April 1897) 225 264 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 71031 Fr. Seit Beginn des Bes friebsjahres (vom 1. Januar bis 15. April 1897) betrugen die Brutto-Einnahmen 3 826 054 Fr.,, Zunahme gegen das Vorjahr

899 124 Fr.

Pest, 27. April. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko matt, pr. gribieie 7,65 Gd., 7,67 Br., pr. Mai-Juni 741 Gd., 7,42 Br., pr. Herbst 6,99 Gd., 6,91 Br. Roggen per B 6,18 Gd., 6,20 Br. Hafer pr. Frühjahr Gd., Br. Mais pr. Mai-Juni 3,34 Gd., 3,355 Br. Kohlraps pr. August-September 10,55 Gd., 10,69 Br.

London, 27. April. (W. T. B.) (S va gr Engl. 23% Konsols 112, Peans- 49/0 Konsols —, Ital. 59/0 Rente 895, 4% 89er Ruff. 2. S. 1024, Konv. Türken 173, 4/6 Spanier 604, 3F %a Egypt. 1003, 49/0 unif. do.1064, 449/0 Trib.-Anl. 96, 69/okons. Mex. 964, Neue 93er Mex. 954, Ottomanbank 104, De Beers neue 27#, Rio Tinto 253, 3X 9 Rupees 634, 6°/% fund. Arg. A. 855, 9% Arg. Goldanl. 87, 44%% äuß. do. 58, 3%/, Reichs-Anl. 96, Brasil. 89 er Anl. 6214, Platdiskont 14, Silber 285/16, 5 °/a Chinesen 994, Anatolier 84,25. Wechselnotierungen : Deutsche Pläße 20,54, Wien 12,10, Paris 25,26, St. Petersburg 291/16.

Aus der Bank flofsen 91 000 Pfd. Sterk.

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

96% SFavazucker 102 ruhig, Rüben-Rohzucker loko 811/16 ruhig. Chile-Kupfer 481/16, pr. 3 Monat 483.

Liverpool, 27. April. W. T. D) Baumwolle. Umsatz: 12000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Stetig. Amerikaner 1/322 höher. Middl. amerikan. Lieferungen: Ruhig, stetig. April-Vèai 48/e4 Käuferpreis, Mai-Juni 47/64 do., Sunt-Fult 46/64—4/6e4 Verkäuferpreis, Juli-August 45/64—48/64 Käufer- preis, August-September 4?/64—4?/6« do.,, September-Oktober 3/6 360/64 Verkäuferpreis, Oktober-November 352/64—35/e4 Käuferpreis, November-Dezember 359/64 do.,, Dezember-Januar 348/64—34/64 d0o., A toe 318/64—3%9/64 d. do.

bi etreidemarkt. Weizen und Mais { d. niedriger, Mehl ruhig.

Manchester, 27. April. (W.T. B.) 12r Water Taylor 5#, 30x Water Taylor 74, 20r Water Leigh 64, 30r Water Clayton 7, 32r Mock Brooke 63, 40r Mayoll 73, 40r Medio Wilkinson 73, 32r Warpcops Lees 6F, 36r Warpcops Roroland p 36r Warpcops MeOU 74, 40r Double Weston 85, 60r Double courante Qualität 11}, 32* 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/46r 163. Anziehend.

Glasgow, 27. April. (W. T. B.) Roheisen. Mixed numbers warrants 43 h. 9 d. Sietig. (Schluß) Mie numbers warrants 45 \h. 6 d. Warrants Middlesborough IIT 38 h. 2 d.

Hull, 27. April. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen abgeschwächt.

pee 2 rtfe (Ger A ARE

Hamb. Wechsler- -