1821 / 7 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 16 Jan 1821 18:00:01 GMT) scan diff

eingeführt worden ; von diesen verlangt, ob sie gleih vor dem 1. Jan. einfkamen, das Ministerium die neue Zoll-Abgabe. Biscaya hat F der Ee Zoll-Säße zu erlegen, sich allenfalls erboten ; Vittoria, * ampelona und andere Handels-Pläbe hingegen wollen sich zu dieser Nach- Steuer nicht verstehen. B : L

Paxis», 6., Jan, Hr. Dro Friedländer allhier, hat sür dati Di ¡onnaire biographique von Michaut eine meijtet- hafte L Cs-Déschreibung des Moses Mendelson geliefert.

räthe aus Frankreich

Da der Artikel mehre Seiten einkimmt, so sind ihm wegen | sehr anziehende Stellen gestri- | Der Hr. Verfaßer hatte eine Geschichte unse- |

Mangel an Raum viele

chen worden. 7 ( rer Literatur in dem Zeitalter Mendelsons eingewebt , und

ebenso mit großer Gewißenhaftigkeit erzählt, wie aus einem äußerst rohe Zustande die teutschen Jpraeliten , während derselben Epoche, sich zu feinexer. Geselligfeit, zum Anbau der Wißenschasten und der schônen Künste -erhoben. Auch “sind die Verdienste des zweiten Geschlechtes ihres Glaubens nicht úbergangen worden. Es wäre shade, wenn die schäßbaren Bemerkungen des Hrn. Dr. Friedländer im Manuzjkripte vergraben blieben. Seine Freunde hoffen ihn zu einer d2- sonderen Ausgabe der Mendelsonschen Lebens - Beschreibung zu bewegen. Sie fann drel bis vier Bogen betragen und wird in Berlin, das sie vielfach berührt, gewlp Käufer finden.

Die Neujahr - Ausstellung der Kunst-Produkte von Se- vves, Beauvais, Gobelins und Savonnera zieht Kenner und Liebhaber aus allen Klaßen ins Museum. Unter Leitung des gelehrten und sachverstäandigen Aufjehers, Hrn. Broguart. Das die Manufaktur von Sevres glänzende Fort|chritte, Dismal hat sie. die ganze Reise des Hrn. von Humbold in Porzellan - Tellern aufgetischt. Das Schönste und Gröpte was die Gebirg - Kette der Andes darbietet ist herrlich ge- malt ; und der Schnee des Chimboraßo hat eben so gut die Feuer-Probe von Sevres ausgehalten - als der Krater des Cotopaxi. Unter den Gobelins werden Sülly's und Ludwigs des ¿6ten Bildniße en pied am meijken beschauet. Die Ar- beiten von Beauvais wetteifeën in ihrer Art mit den Godbe- lins. Von den Teppichen «e la Savonnerie is der sür den Thron-Saal der reichste und merkwürdigste ; Wassen, Helme,

arnische, Federbüsche und Lilien sind umschlungen von köst- lichen Blumen-Ketten und Frucht-Körben. Auerdings ge- ôrt der Besinger des Heldenthumes zu den Symbolen des Ruhmes und der Macht. Dennoch that es uns leid, zu den- fen daß die ehrwürdigen Homer - Köpfe, welche der Künstler úber den Teppich verstreut, bestimmt sind, mit Füßen gelten u werden. i 2 ul 5d Bl : Die Anzahl der Engländer in Frankreich ist so groß, daß die Stadt Tours allein deren vier taujend in ihren Mauern ‘besibt. Den Viftualien - Händlern sind diese Gaste úberall willkommen, aber die Verzehrer klagen sehr, daß lhre Anwe- senheit den Preis sehr vieler Bedürsnlpye 1leigere.

Von den hiesigen Bijoutiers ist gegenwärtig Hr. Mül- ler, iv der Straße Vivienne, der berúhmteste. Seinen La- den vergöôttert die Mode. Wohl ihm, wenn dle Wanktelmüthige seiner übers Jahr noch gedenkt. Die Neujahr - Geschenke geben dem Handel und der Stadt ein frisches Leben. Zuf- Fer-Bäcker und Tand- Händler haben den Parnas erstürmt. hre Erfindungen laßen die schônen Geister- bejonders aber, wvas man nicht glauben sollte, die Französischen Lyriker hin- ter sich.

Das eben ces sur Mr. _ par Mr. A. de Staei-Holstein, s0n pelit- fils” ist lesenswerth and beweiset daß die Schreib-Fertigkeit in der Familie Nef- Fer nicht ausstirbt. i

Die Soirées françaises, jeßt sehr im Gange, sind trof- fener Beschaffenheit. Jn den Soirées ángloises wird doch wenigstens Thee gereicht. Der gute Ton ersodert , von der

rau eines Pairs z. B.- wöchentlih ein paarmal Gesell- aft bei sich zu versammlen.

Man sagt daß Hr. Beugnot das durch den Tod des alten Barairon erledigte Direktorat de 1 Enregistrement bekomme, cinen sehr einträglichen Pösten. Hr. Bourrieine wird

wahrscheinlih die ihm zugedachte Polizei - Präfektur anneh-

men.

Es stand zu erwarten daß Abbé de Pradt, nah seiner alten Gewohnheit, ein Werk über den Kongreß von Troppau unter der Feder habe. Allein er hat erklärt daß die Zeitun- gen eine Lüge angekündigt, als sie anzeigten - daß eine solche Schrift von ihm unter der Preße sey. l

Jn der Pall:ge du Pz«norams florirt seit einigen Mo- naten, unter dem etwas unglücklichen Namen Eclipse, ein -Handels-Haus, à prix fixe, wo eine vollständige Manns-Klei- dung, Fraf, Gilet, Pantalons für 25 Fr. zu haben ist, im Sous nämlich und ohne Facçon. as neue Opernhaus wird mit Olinde eröffnet werden, der ersten großen Komposition des Kapell - Meisters Pär. _Ín der Si6ung der Deputirten - Kammer am anua? wurde zuförderst noch auf den Bericht des vierten

erschienene Werk „Notices sur Mr. Necker,

a

D... 2

Bureaus. die Wahl eines neugewählten Deputirten Namens

Robin Scevole giltig erkannt; er nahm seinen Pla6 auf der linfen Seite (der Name Scévole laßt um so mehr vermu- then, daß dies ein zu Ehren des Römers Mutius Scáâävola angenommene Beinamen is - als dieser neue Deputirte sich u der liberalen Parthei durch die Wahl des Plakes bekannr at). Hierauf betrat der Finanz- Minister Roy die Tribune und entwickelte die Gründe für den Entwur], daß bis zur Publikation des neuen Finanz - Geseßes, die Ausübung des bestehenden sortdauern und folglich eine provisorische Er-

|

} Î

| Maasstabé

hebung der sechs ersteu Zwölftheile der direkten Kontrib fár das. Jahr 1821 genehmigt werden müße, haupt weil dex Dienst des“ Staates nothwendig darunter { würde, wenn ein Stillstand in der Erhebung der Abs stattfinde. - Aus eben den Grúnden {lug er daher au

Bewilligung eines provisorishen Kredites von 200 Milli | Franks, gur

Repartition unter die Ministerien nach

sre: verschiedenen Bedürfniße auf dzr Baj

visherigen Gesche vor, und- übergab zu dem Sd t vom Könige selbst unterzeichneten Gèse6 : Vokschlaz. chloß seine Ausführung also:

Die Beharrlichkeit in dem Systeme der Ordnung,

: hes bis jeßt so glüliche Resulrate hervorgebracht hat ,E

fúnfcig abhangen vou unserm Willen, über den wir sind seitdem der König dle Stände der Nation in alten Rechte wieder hergestellt und sie fonstituirt ha Bewerkstelliger der gemeineu Wohlfahrt, indem er ihnen Stimm - Recht über die Auflagen bewilligt, ihnen die fung über ihre Anwendung und solchergestalt einen Ay an der Geseßgebung selbjï vertraut hat. Aus einer be ten Vergangenhe!t können wir mik gleichem Vertraue Gegenwart und Zukunft blicken. Die Nation unter dey spicien einer Dynastie, welche Jahrhunderte lang über Glückseligkeit wachte, im Frieden mit der ganzen Welt, wegt sich frei und geehrt einer Zukunft entgegen, deren gen ihr nur durch ihre eigenen Fehltritte entzogen wi fann. :

Die Worte,„Stände der Nation// brachten gleich im genblick, als der Minisker sie ausgesprochen den Hrn. Meth in Harnisch der Erklärung, daß dergleihen dem Buchstaben der ( zuwider und von ihr verboten sey. Auf die Bemerkun Präsidenten , daß solhe Unterbrechungen reglementi drig. seyen, hatte die la Methsche Einmischung füt Augenblick keine Folgen; aber als der Minister seinen trag ganz geschloßen, erflärte sich Herr Kasimir Perrizl ähnliche Weise w1e Hr. de la Meth gegen den Gebrau ner angeführten Worte und wider}eßte sich mit Zustim mehrer Mitglieder der linfen Seite dem Drucke der-Ned Ministers bis derselbe sich näher über den Sinn jener Ÿ erélárt habe. Dieje Erflárung gab der Minister dahin, | unter Ständen der Nation (Etats de la: Nation) nid ders als die durch die Charte fonstituirten beiden Kan verstanden habe ;‘/ damit beruhigce sih Hr. Kasimir P und die Kammer beschloß den Druck des ministeriellen trags und seincr Propositionen mit dem Beifügen, das Tag darauf die Burcaus die Prüfung derselben anf jouten.

Jn der Sißung der Kammer am 5. wurde der V der Kommißion über den erwähnten Geseß - Vorschlag stattet und die Disfussion üder denselben bis zum 8. oben. Merêwärdig ist es, daß unter denen die sich} {chreiben ließen gegen den Vorschlag zu reden, nebe heftigsten Mitgliedern der linken Seite z. B. Bet Constant, Etiene, Lameth, auch Gen. . Donnadieu ü findet. U brigens wurde diese Sißzung sehr obgleih der Gegenstand nur Modifikationen des Regl! úber die zu beobachtende Ordnung und Reihfolge der tirten betraf, welche die Tribune betreten wollen. Obgleid Maire De Biran, welcher diese Modifitationen in Vot gebracht, sich bestimmt ringsten das Recht der Petitionen und die Freiheit det fusfionen habe beeinträchtigen wollen, gelangte er di niht zur ruhigen Distusfion desselben ; jelbji ein befa ministeriell- gesinntes Mitglied Hr. Forbin des Jßorts sich gegen den Vorschlag; doch wurde endlich ‘auf die L fung, das die neu gewählten Mitglieder noch gar nid hôrig von dem in Rede stehenden Reglement und etwanigen Mängeln n"nnterrihtet seyen, gegen den Ÿ spruch der linken Seite das, Ajournement der Diskussi! s{chloßen.

Aus Spanien sind“ hier Bestellungen auf 5,000 maurer-Diplome- eingegangen. Die Zahl der im vor. | hier Gebornen betrug 24/344-., darunter fanden sich d uneheliche. Die Zahl der Gestorbenen betrug 22/071.

4. Jan. Sr. Maj. der König empfing in ciner bd en AUYlEd- die Neapolitanische Prinzeßin Signora de v ranfo,

Die Baronin v. Merlin hat jedem der Pairs eine {rift überreichen laßen, worin Sie die Abwesenhei! Gemahls des General Merlin rechtfertigt, und seine U an de aufrührischen Beroegungen vom 19. August | thun sucht. :

* Der Moniteur enthält dic Ernennung des bis) außerordentlichen Gesandten am Preußischen Hofe, M de Bontnay, zum Staats: Minister und Mitglied des Ge! Rathes, als Anerkenntnis der dem Staate geleisteten jährigen und wichtigen Dienste. Ferner enthält der * teur die Aufhebung der Jntendanz des Meénus- ernennt den bisherigen Yntendanten derselben de la zum Jntendänten der Köni l. Theaters und zum

der Festlichkeiten und Hof- chauspiele. E

Die Seine bieter keinen Uebergang auf dem Eist dar. Die Zeitung von Plymouth, „„der Telegrapy richtet ein: zwär seltenen, jedoch leider nicht beipl Fall. Es f bekannt, daß vor wenigen Jahren die F resfen sih im Ocean und selbst an den Küsten von ungehindert zeigen durften. Dies Gewaltthum beg!

a rremes

und er unterbrach die Rede desselba|

erflárte, daß er damit nicht i

Plaill

Mt Name auch vorzugweise der großen

neuern; eiue- nach: Brest gehende Preußische Gal-

begegnete am 24. Nov. einem Algierschen Korsaren

5 Maun Besaßung, und entkam ihm nur. unter Be-

igung eines dien Nebels.

Sr; Maj. haben den von seiner Reise um die Welt zu-

fehrten Fregatten-Kapitain Louis de Freycinet, zum

F; Kapitain ernannt. ;

Man spricht hier von einer im nächsten Fraglanre zu be-

den Nord-Entdeckung-Reise, zu der Se. Mazj. Aller- der vereinigten Freunde zu Mont-

Selbst deù Plan entworfen haben. Die Freimaurer- Loge hat am Weihnacht - Heiligen-Abende 2700 Stück drei- dige Brote unter die Stadt-Armen vertheilt. jondon, zo. Dec. Sr. Maj. befinden seit dem Au- alte in Brigthon weit beßer ; die Herzogin von“Clarence llig hergestellt und befindet sich, so wie die junge Prin- vollflommen wohl. Die loyale Adreße aus Unter{chriften prangen. raf Harrowby wird seine Entlaßung nicht nehmen. éine große Zahl ministerieller Parlaments-Glieder haben Freasury geantwortet : ihre Geschäfte verhinderten sie, im 25. Jan. im Parlamente einzufinden , sie würden her-so früh als möglich einstellen. Daher heißt es, das Parlament am 25. ohue weitere Verhandlungen neue werde prorogirt werden. | és vergeht kein Tag, daß nicht die Königin Adreßen Geschenke von Fabrikanten erhielte, und sie soll roilleas nächstens bei einem Konzert auf dem Stadt - Hause in prächtigen Kleide von Englischer Seide zu erscheinen. rinz Leopold stattete der Königiu heute wieder einen ab. D Regierung hat 600 Pf. als halbjährige Miethe für \denbourg-House entrichtet, und überdem der Lady Xnna ilcon. eine Entschädigung für die Bewohnung ihres Hau- 1 Portman-Sguare durch J. Maj. gegeben. j pC. Ned. 70. Cons. auf Dessnung 71%. Schaß - Kam- Scheine 1 Schiil. Pu. Omnium Prämium. Bur Unterstüßung darbender Gelehrter und zur Befôr- 1g der Literatur im Allgemeinen ist hier eine K. Litera- Vesellschaft gestiftet. Der König hat in den schmeichel- sen Ausdrüccken das Patronat der Gesellschast, mit Be: jung von 100 Guineen jährlichen Beitrages aus jeiner at-Kaße und eines jährlichen Preises von 10 Guineen, nehmen geruhet. La f Der Name der Stadt Cap Français oder Cap Henri jun in Cap Hayti verwandelt. Boyer hat den Komman- en, bisherigen Herzog de la Marmelade, in seinem Po- bestátiget , da er bei den Bewohnern sehr beliebt ist. s Flotte, aus einem Ketch. und fünf Goeletten beste- „max mit Lebensmitteln für seine Armee in Cap Haiti fommen. Bekanntlich sind 2 der Jnsel, seit 1811 an Spa- zurückgefallen , und sonach ist nur das westlich gelegene eiue theil derselben, jeßt in Boyers Händen. Die Zahl der befindlichen Schwarzen und Farbigen wird auf 700,000 geben, offenbar ist diese Angabe aber übertrieben. Auch die Angabe, daß der König, 40 Mill. Dollars hinter- , sehr in Zweifel gestellt. (Die Umwälzung auf Hayti, t die neue Monat-Schrift für Teutschland von Buch- 1821, Januar-Hesft.) ah Briefen die mit dem Amerikanischen Schiffe NRe- ion, in 95 Tagen von Batavia eingetroffen, ist die Ex- ion gegen Sultan Palembang nicht geglückt. JFonathan Lambert, ein Amerikanischer Matrose, nahm 1811, von der dden Jusel Tristan de Acunha im Süd- \tlantischen Ozean Besiß, und erlies deshalb ein nach diplomatishen Formen abgefaßtes Manifest welches ) seinen ersten Staats-Minister einen anderen Amerikani- ‘Matrosen, der André Millet heist, unterzeichnet ward. rélàrte darin, am 4. Hornung 1811, von der JInsel Tri- d'Acunha, so wie von zwei benachbarten Eilanden, der gänglichen und der Nachtigallen-Jusel, vollständigen Be- enommen zu haben, für sich selbst und seine Nachkommen lle Zukunft; \omit erklärte er sich für den Herrn und ten derselben. Einen Agenten hat die neue Macht bereits dem Vorgebirge der guten Hoffnung, welcher bei der tischen Regierung und der Ost-Jndijchen Kompagnie be- digt ist. Der Amerikanische Minister sendete dem neuen en Lambert, aus Rio-Janeiro Pflanzen und Saamen Art, Zueker-Rohre, Kasse-Stauden u. st. w., die in der Niederlaßung vortrefflich gedeihen. Die Amerikanischen Brittishen Schiffe, welche wißen, daß die vormals dde l gegenwärtig Erfrischungen und vortrefflihes Waßer etet, halten da an. er Kapitain Lovell fam zroeimal und überzeugte sih, daß die Niederlaßung viel verspreche in der Folge bedeutend und wichtig werden könne. Zur hntlichkeit für die freundschaftlichen und gefälligen Be- desselben, ist vom Jnsel-König Lambert durch ein neues liest kfundgerhan worden, es solle die Nachtigallen-Jusel tig Lovells-Jnsel und die Unzugängliche, Piutards-Jusel, rei zusammen aber die Erfrischungs-Jnseln heißen, welch Insel, die vormals an d’Acunha hieß, angehören solle, wo Lambert seine Re- L hat. Den neusten Bestimmungen der Brittischen Fahrer zufolge, liegt ‘Tristan d’Acunha vder die Erfri- gs:Jnsel unter 37° 6/ 9/7 südlicher Breite und 11° 52/ destlicher Länge von Greenwich, oder 14° 12‘ 15‘/ von

Birmingham wird mit mehr als

Hamburg, 1x. Jan.- Briefe aus Triest vom 28. vor: M. melder: Se. Maj. der König von Neapel: habe am ten d. M. zu A N Illyrien eintreffen und die Nachricht von der erfolgten Ankunft der Monarchen in Laibach doct 'er- warten wollen. Der Herzog d’Otrante war in Triest“ mit Tode abgegangen. :

Das Schif Charlotte, Kapitain Hallien, ging füè Rech- nung eines Hamburger Hauses in See mit einer bedeutenden Sumine Geldes, um dafür in Charlestown Einkäufe zu ma- hen. Unterwegs von einem Sturme überfallen, auf verborr gene Klippen geschleudert, bekommt es einen Let und- ist in Begriff zu sinken ; die Mannschaft sieht sich für verloren an. Der Kapitain, Rettung noch für möglich haltend, aber bes fürhtend daß die Mannschaft zu ihrer eignen Rettung sich gewaltsam des Botes bemächtigen und das Schiff sinken la- en werde, verspriht ihnen im Namen seines Rheders 1000 Rthlr. Bfo., wenn sie bleiben und das Schiff retten wúrden. Die Mannschaft geht auf den Vorschlag ein. Nach dreitägiger unabläßiger Pump - Arbeit ist das Schiff so weit vom Waßer geleert , daß der Leck verstopft werden kann; sie erreichen Norfolk, eigen Noth - Hafen in Amerika. Der Ka- pitain, der sich bei der Arbeit übernommen, kommt todtfrank hier an, eilt, sein Versprechen gerichtlich beglaubigen zu la- ßen, und stirbt. Der Steaermann läßt das Schiff ausbe- ßern, vollzieht deßen Zwece in Charlestown und führt es wohlbehalten nach Hamburg zurück. Die Matrosen bitten nun um Zahlung. - Das Pa verweigert sie; es leugnet die Verbindlichkeit ab, ein Versprechen zu erfüllen, zu dem es feinen Auftrag gegeben, und das um so billiger; als es ohnehin Pflicht aller Matrosen sey, auf ihrem Schiffe bis zum leßten Angenblicke auszuhalten. Nach dieser. Erklä- rung finden die Matrosen sich bewogen Ah dgr À v flagen. Was soll das Gericht thun? Jst ein solches Versprechen, ist eine solche Anweisung auf die Börse eines Dritten recht- lich giltig, oder nicht giltig? Und abgesehen von der Nechts- Frage: welche Folgen wird und fann der Ausspruch haben ? Entjcheidet das Gericht für den Verklagten: wird nicht dann die natürliche Folge seyn, daß künftig ähnliche Anstrengungen zur Rettung gefährdeter Schiffe ganz wegfallen? Entscheidet es für die Kläger: wird nicht dann dem Betruge Thor und Thür geöffnet zum Ruin aller Schiff- Rheder und Veksiche- rer? Das Handelsgericht hat entschieden, und zwar, auf

die Ehrlichkeit der Kapitaine bauend, ingleichen roeil ein aïtes

| Geseß sih vorgefunden, vermöge deßen der Kapitain wirklich, in augenscheinlicher Gefahr ein sohes Versprechen giltig von | sich geben fann,

gegen das Handelshaus. * / _ Hanover, 9. Jan. Ueber die Bezahlung der, während der feindlichenDffupation des Landes unberichtigt gebliebenen Zinsen auf die Landes- und Kammer-Schuldèn, isi nunmehr die Bestirts mung gètrosffen. Die Zins - Rückstände bis zum 17. Sept. 18077 ingleichen vom 1. Januar 1812 bis 1. Nov. 1813, wèrden mit 75 pC., also zu drei Viertheilen, baar nach dem obliga- cionsmäßigen Zinsfuße bezahlt. Die Auszahlung erfolgt vom 1. Mrz d._ J. an, bei der General-Steuer-Kaße und bei deb

General-Kaße. Für diejenigen Zinsen aber, welche aus dem Zeitraume von Mitte Sept. 1807 bis zum 1. Jan. 1811 un- bezahlt geblieben sind, werden auf ebenfalls 75 pC. des Ge- sammt - Belaufes, den Gläubigern Obligationen ausgestellt, welche 5 pC. Zinsen tragen und binnen 10 Jahren, vom 1, Januar 1821 an, nicht gekündiget roerden kfênnen, nah Ab- lauf dieser 10 Jahre aber, in Ansehung des Zinsfußes und der Tilgung des Kapitals, den übrigen Landes - und Kam- mer-Obligationen gleich stehen sollen. Diejenigen Gläubiger, welche ihre Obligationen, um sih im Genupze von Zinsen zu erhalten, gegen Westphälische Verbriefungen umgetauscht ha- ben, erhalten die, derzeit fapitalisirten, bei Gelegenheit des im Jahre 1814 verfügten Rücktausches der alten Verbriefun- gen jedoch wieder hergestellten Zins - Rücfstände, so wie die noch unbezahlten Zinsen vom 1. Jul. bis leßten Oft. 1215, mittels Obligationen über ? der Beträge ; dagegen findet eine Vergütung, wegen der, auf die während der Westphälischen Usurpation umgetauschten und auf F ihres Werthes herabge- seßten Obligationen R erhaltenen Zinsen, nicht statt.

Stockholm, zo. Dec. Der Legations-Rath und K. Sächsisch, Geschäfts-Träger am hiesigen Hofe, Hr. von Mer- biß aus Kopenhagen ist hier eingetroffen, : i

So eben geht die höchst traurige Nächricht ein, daß der Kutter der K. Schwedischen Marine /,„Jsaack‘/_ der von dem See-Lieutenant Fischerstrôm kommandirt wurde, und an unsern Küsten gegen die Kontre-Bandbiers kreuzte, zu Grunde gesunken, und die gesammte Mannschaft von den Wellen verschlungen worden ijt. i Zu Gothenburg isst eine Spaar-Bank errichtet, die bis auf die kleinsten Beiträge ariimmt, Und über die eingelegten Summen, nach der Willkär des Participienten, stündlich disponiren läßt, ohne daß dem Jntcereßenten auch nur der Be S etigs eines Tages verloren ginge. |

Man bemerkt hier als alier csdbniÓ in diesem Jahre, daß bis zum 19 Febr., wiewol alle Flüße und Seen des Lan- des gefroren, do noch fein Schnee gefallen war, und da- per die Schlitten - Fahrt zwischen Helsingdors und Stock- holm noch nicht hergestellt ist, Der König hat die abgelaufe- nen Privilegien der hiesigen Seex- D eia diefer Bee auf 12 Jahre prolongirt. Das erste rivilegium dieser Ge- sellshaft war vom 4. Julius 1739 Und wurde seitdem in den

“l

Jahren 1750. 1765. 1776 und 1790 erneuert. Bis jeßt ent- hielt. dies Privilegium die Klausel, daß bei etwa vorkommen- den Screitigkeiten zwischen der Gesellschaft und deu bei