1821 / 13 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Am großen iveißen Saale des. Königl. Schloßes war ein fleines Theater errichtet, und näch Angabe unjers vor- trefflichen Architekten Schinkel, welcher überhaupt bei Grüp- pirung der Bilder und Anordnung der Dekorationen fehr thätig mitgewirkt, mit einer zierlihen in orientalischem Ge- schmacke gemalten Drapperie, vom übrigen Raüme des Saales abgeschloßen. Zu jedem lebenden Bilde waren nach Mösög- lichkeit paßende Dekorationen auf. estellt, um den Hintergrund so málerisch als möglich zu füllen.

Die Beleuchtung war höchst effektvoll angèbracht und be- wirkte in der That bei manchem Bilde einen magishen Ein- druck. Von jzder erzählenden Roinanzè wären mehre Haupt- Momente zu diesen Bildern ausgwählt, -und das künstlerisch MaFgtrerif [he o wie die Grazie in deu Stellungew und

, so wi die Vortresflichkeit der Gruppen gereichte eben sowol den An-

ordnern derselben, als auch den darstellenden Perfonen zum größten Ruhme. Während der zu einer jeden Erzählung gè- hörenden Bilder wurden die erêlarenden Romanzen, von dem |\ Königl. Bibliothekar Herrn Dr. Spiker sehr tresslich gedich- tet, durch mehre der Königlichen Sängekt und Sängerinnen von der Königlichen Kapelle, unter der Direktion des König- lichen ersten Kapellmeisters und Genzral-Muük-Direftors Hrn. Spontini begleitet, vorgetragen, und gewährten zugleich dem Auge und Ohre den schönsten Genuß.

Der prächtige Festmar|ch so wie die sämmtliche Sing- und Tanz-Mußk waren von Hru.- 2c. Spontini und zwar | zum Theile neu dazu komponirt.

Als ganz ansgezeichnet nennen wir hier die Romanze der Peri und der Nurmahal im Rosen-Feste. Eines ähnlichen Eindruckes wie den, welchen die Bilder d!:s Paradieses mit | der Peri und dem Engel in der geöf\neten Pforte tehend, so wie des Ghebern, welcher sich in die Flammen jiürzt, während seine Geliebte Hinda den Tod in den Wellen sucht, hervor- gebracht habèn, erinnern wir uns nie, und ohne Uebertreibung dúrfen wir sagen, daß sie allgemein tiese Rührung bewirkt

Als \s{chönster Kontrast zu dem Eryabenen und Ernten zeigte sich am Schluße diejer Bilder das bewegliche Bild (wir wollen es uiht Pantomime nennen) des Rojen - Festes von Kaschemir, wèlches sich eben so schr durch Lieblichkeit und Glanz als durch Grazie auszeichnete.

Die Kaiserl. und Königl. Prinzlichen. Herrschaften und úbrigen Theilnehmer des großen Maskenzuges, versammelten sich in den Zimmern Friedrich des Ersten, und der schôn ge- | ordnete Zug begann von da aus, sich 1n Bewegung zu heben. Ausgesuchter Geschmack und wahrhaft orientalische Pracht zeichneten das Kostüme des Aurenzgeb und der Lalla Rúükh vorzüglich aus, welche beide auf goidenen Palankinen getra- gen, von Gold und Edelsteinen strahlten. Das mögiichst rich- tige Kostüme, der Geschmack und die Pracht aller Anzüge der Höchsten und übrigen Theilnehmer ist nicht genug zu lo- ben. Als der Zug in dem weißen Saale angekommen war, seßten sich die Höchsten und Hohen Herrschaften, nach einem feierlichen Umzuge im Saale, dem errichteten Theatz2r gegen- | über, auf rothe gold-beseßte Polster und sahen der bildlien | Darstellung der verschiedenen Romanzen zu,

Zach -beendigter- Darstellung der lebenden Bilder, ver- einigten sih die verschiedenen tanzenden Personen zu einem, durch den Ballettneister Telle sehr wohl geordneten Tauzè, welcher diesen Masken-Zug in sih abschloß. Hierauf begann der allgemeine Tanz der übrigen anwesenden Gäste, und ver- tängerte sich auf fröhlihe Weise bis gegen 5 Uhr des Mor- gens.

Aachen. Lebhaftigkeit zu, des Verkehres mit und gegenwärtig von dorther sowol als aus dem und aus Jtalien wieder Bestellungen einlaufen.

““ “Die Leder Fabriken und Eisen-Hütten gehen ziemlich gut.

Breslau. Der zu Konradswaldagu verstorbe Pastor Höfer, hat der Schweiduißér Prediger- Witwen - Kaße 200 Rthl. vermacht, und die Schulen zu Konradswaldau und JFn- gramsdorf zu Erben seines Nachlaßes eingeseßt. * :

Koblenz. Der Königl. Justiz.- Senat, der bisher in Ehrenbreitstein seinen Siß hatte, ist seit Anfang dieses Jah- res in das hiesige Königl. Schloß verlegt worden. DBejon- ders vortheilhaft für unsre Stadt wird es seyn, daß von den aus den Niederlandeu durch -die westlichen Provinzen nach | Teutschland gehenden Ledern, siatt des bisherigen Durchfuhr- Zolles: von s -Thlu. für den Centner, künftig nur 1 Thl. verho-

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Der Gang einiger Tuchfabriken nimmt an da die so lange anhaltend gewesene Stockung | der Levante cinigermaßen nachgelaßen hat Ièorden

ben werden joll. Auf die Nachricht, daß im Kleveschen

der Aegyptische Roggen, oder die Perlgerste, in Körnexn zwar sehr ergiebig (es war auf ungedüngtem Boden fast das o. Korn gewonnen) gewesen, dennoch aber zumMahlen und Bak- feu nicht recht tauglich befunden worden seyn joll, wird die hiesige Negierung nit nur hierin die genausten Untersuchun- gen veranlaßen, souderu auch zu Jahre jedem Landrathe einen Scheffel Saamen zu Proben in ossenem Felde übersenden, und seiner Zeit davon Bericht geben. *

Die hiesige Zeitung (Konfluentia) No. - 153 macht die Kreditórén , . welche sich“ zur Sicherheit-- ihrex" Zah- lung an dem Verfall-Tage von ihren Schuldnern die Klau- jet in dex: Anleihe-Akte ausbedungen haben, nach deßen frücht- osen Ablauf die ihnen verpfändeten Güter durch- einen von ihnen dazu ernannten Notar unter den ihnen beliebigen Be-

Áppellations-Hofe zu Kölk érläßene Urtheil aufmerk

durch die iti Kraft jèner Klausel geshehenen Verkäufe ¿f

rig gegen die vorhin durch den Appellations - Hof zy aufgestellten Präjudizien erklärt, und die richterliche

gung dazu erfodert wird, um solche in dem dur die ( verordneten - Gangè veräußern. Die Einrückung j Zeitung ist also eine Warnung an derlei geficherte Kez) um in Folge der ihnen oon dem Schüldner zugestaz Gewalt die ihnen verpfändeten Güter ohne vörherg.y richterliche Ermächtigung nicht zu verkaufen, und s die Nachtheile zu sichern, die aus einem solchen wizcd lich erfannten Vertaufe eñtstehen. Zwar, renn der ( ner damit einstimmt, kaun der Gläubiger derlei Folgy gehen, dadurch daß erihn dem Verfausfe beizieht, und denY Kontxaft unterzeichnen läßt. Indeßen mag es von einigem Juterepe seyn, das, was in älteren Zeite

! halb óblich war, mit dem Jüngeren furz zu vergleig

Bis zum Einbruche der Franzosen, und der dar

| folgten Staats-Umwälzung, kounte auf dem linken Rh woie auf dem rechten, sh Niemand in seiner. eigen | che Recht sprechen, Recht nehmen , und fein Gläubiger

Schuiduer bei nicht zur festgefeßten Zeit geleisteter ; troß aller deshalb getroffenen Festseßungen ohne rid

| Dazwischenkünft auf die ihm verschriebenen Güter ausy

sagen. Dieser Grundsaß, entlehnt aus den -Saßzungz Allgemeinen Land - Friedens, war- allenthalben “an und in die Gerichts - Orduungèn übergangen. Se Z:itpunkte der mit Frankreih geschehenen Vereinig linken Rhein-Seite schienen sich diese Ansichten bei Appell - Hôfen, zufoige der von ihnen ergange&y theile geändert zu haben. Man glaubte es mit du meinen Rechts-Prinzipien mehr übereinstimmend, j wie es bei Abschließung eines Vertrages von den henten abhange, sich wechselseitig über die Bedingniße einigen, ebeu jo beiden Theilen daraus ein Recht zy Festhaltung erwachse, daß also, wenn der -Schulda Gläubiger in der über ein Geld-Aulehn abgeschloßenen im Falle der Nichtzahlung zu der bestimmten F Befugnis zur Auspfändung, zum Verkaufe der ihm vi Güter ohne richterliche Dazwi|chenkunft zugestanden, d auch in dem eintretenden Falle, zu solcher vorsch{rèi tônnen befugt sey. Diese Jurisprudenz ist aber von dg gen Appellations-Hofe zu Köln micht gebilligt word dem Archive sür das Civil - und Kriminal-Recht der Ÿ Preuß. Rhein Provinzen (2x Band 2s Heft 1te Abch, 56.) liest man ein Urtheil vom 1g9ten Juli 1820, wörîu Verkäufe für ungiltig erklärt, weiche ohne Ermächtiau Kompetenten-Gerichtes und gegen den Einspruch des © ners in Kraft jener Klausel ge¡chehen sind. Es schei allgemeinen Jutereße zu entsprechen, daß ein Schuld!

" eine Vermögens-Verlegenheit harte Bedingniße abge!

nicht jo leichtfertig umgestürkt werde; ob aber dieje Prudenz auch dem allgemeinen Intereße, den Privat! jo viel möglich zu erleichtern, zusage , läßt sich dez Beiderlei Jnterezen sind nur in der Gesckgebung- vi wo dem Auspfändungs-Prozeße zwar ein langsamer, ad rer Gang vorgezeihnet ist. Hier bleiben dem Sd Zeiträume, auf Mittel zu. seiner Rettung zu denken,

wird nicht sobaid ein Steuerpflichtiger aus der Za| Steuerpfüchrigen gestrichen; und der Giläubigèr ist lung zu verwenden. Der sichere Gang, welchen der A dungs-Prozeß nimmt, verbürgt ihm den Erfolg. A linken Rhein-Ufer aber ist der Aussfändungs- Prozèß 1 vielen Formatitäten verknüpft, die mindeste Vernachl zieht die Nichtigkeit des ganzen Herganges mit del aufgelaufenen Kosten nach sich, und, der Gläubiger st gezwungen wieder von vorn anzufangen. , So {an hierin zu Gunsten der Gläubiger feine Abänderung jen wird, welche deren Jutereße befriedigt, ist das L

die Mittel, den Privat-Kredit zu erleichtern, noch n theilhaft entschieden, und vielleicht dürste nun manch! mann dahin geführt werden, sih das benöthigte Gt Ausstellung von Wechseln zu erborgen; eine Naa welche, ungeachtet die Zwang - Mittel bei nicht erfolg! lung an dem Verfall-Tage nicht ohne gerichtliches Eri statrhaben, ihn doch auf den Abweg leiten kann, sein den leichtsinnig zu vermehren, und wobei fich tio Gläubiger gegen zu besorgende Nachtheile zu deen 1 ne Maasnahme die manchem Landmanne der Rhein ! den nicht fremd ist, seiner sorgfältigen Wirthschaft 6 wie seinem Vermögen drohend bieibr. Noch gefährlid drohet jeinem ganzeu Haus-Zustande die Maasregegel, cher mancher Gläubiger sih veranlaßt sieht, um deu ren Foigen des uit so vielen Formalitäten verbundl zwungenen Verkaufes zu eutgehen, daß er sich nämli A die, Güter mit dem Wieder-Kauf-Rechté v äßt. 44 Lodersleben. Jn der Nacht vom 18. bis zul M. wnrden 8, alte Mutter-Schaafe in der Domaind ferei zu Sittichenbacy mittels gewaltsamen Einbrüchtt ter, abgezogen und mit Beraubung der Felle im S rúck gelaßen. Den Thätern scheint nicht jowol an len, als vielmehr daran gelegen gewesen zu seyn, eil der Rache und Bosheit zu verüben. ;

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dingnißen zu verkaufen, auf das unterm 1gten Juli 12820 am

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J. stattgehabten Feuers-Brünste be

sahr ausgeselt, Kosten fruchtlos zur Erhaltung sein

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¡Zten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,

vom zosten J

Der hiesige Magistrat und die Stadt - Ver- n haben dem Regierungs- und Schulrathe Hahn, zum se der dankbaren Anerkennung seiner ausgezeichneten hungen um die zweckmäßige wißenschafcliche Ausbildung gend und- der Zöglinge für den Lehrstand, und seines fers bei Gründung der im vorigen Jahre hier er- n beiden Lehranstalten das neue evangelische Gym- und das Schullehrer - Seminarium das Diplom s Ehren-Bürgerreht der Stadt ertheilt. ährend der theuren nahrungslosen Jahre 18316 und tóffnete der Kaufmann Fritsche zu Gefell, den Armen Voigtländischen Enklaven, durch Einsammeln des auf hen des Thüringer Gebirges vorfindlichen Jsländischen s, cine Nahrungs - Quelle, und es lag bei diesem Un- nen nicht sowol kaufmännische Spekulation als viel- jahre menschenfreundliche Absicht zum Grunde, indem ländische Moos in hiesiger Gegend fein sonderlich gang- \rtifel is, sondern nur nah und nach an Apotheker t werden fann. Nach neueren Ausmittelungen - hat esche auch wirflih 183 armen Familien mit 84 Perso- e ohne sein Unternehmen dem größten Elende ausge- wesen wären, in jéuen Fahren Unterhalt verschasst. alberstadt. Obgleich die hiesige Hagel - Schaden- erungs: Anstalt erst Mitte März 1620 bekannt gemacht so haben sih doch noch in demselben ape 369 bei- + Mitglieder gefunden, welche zujammen die Summe 6,900 Rthlr. 14 Gr. versichern ließen. Da diese Sum- den Anfang zureicht, so bejteht also dle Gesellschast, ht fernerem Beitritte entgegen. Uebrigens hat im v. ein einziger Theilnehmer einen Theil jeiner Feldfrüchte agel verloren, und find, zu Deckung diejes Schädens 1 Pf. von jedem versicherten Hundert auszuschreiben

. Pr. Die Zahl der

rfurt.

im hiesigen Bezirke láuft sich auf 537. zur Asje- der

dnigsberg i

tal-Betrag, mit welchem sämmtliche Gebäude aufgenommen, schließt auf 9,678,521 Rrhlr. ab ; der Summe, welcher von den Jntereßenten zur Def- er Feuer-Schäden aufzubringen ist beträgt 26931 Rthl. „6 Pf. Von’ der Total/Assekfurations: Summe der binirten Departements als Societät ist dagegen der g mit 6 Pfennigen pro Thaler berechnet und aus- ben. n 1gten t, ihrer F Königs - Krone. sellschaft, Konsistorialrath Dr. r hre gestorbenen Mitglieder Gräfe und Schessner. erörterte der Konsistorialrath Kähler die Frage | Preußen geworden, was es ist.// Direktor Ne u- las hierauf über den Geist ‘der teutschen Spräche, der Medizinalrath Burdach, den Chef-Präsidenten ann als Protektor, und den Superintendenien Hahn, n den Geh. Archirarius Faber als neue Mitglieder machte, und im Nam jon 50 Dukaten ausseßte auf die beste atishe Untersuchung der teutschen Beiwör- Das Aus - und Jnland (nur die eignen Mitglieder ônnen an der Preiswerbung theilnehmen, und haben handlungen vor dem 1sstten Dec. 1822, unter den be- (BnNmen an den Direkcor Dr. Struve hieselbst en, i ch die Universität versammelte sich zur Feier des Ta- d Profeßor Lobeck [prach eine gedachte Rede „über "siexien der Alten‘‘- nach deren Schluße an 6 hiesige ende der Preis für eingereichte Abhandlungen vertheilt Fúr das Militair war an diejem Tage feierlicher dienst, große Parade, und ein zahlreich beseßtes Mit- beim fommandirenden General von Borstel. Den Tag beschloß ein glänzender Ball ‘im teurschen wozu Gäste von allen Ständen geen waren. * trseburg. Die im v. M. gehaltene Naumbur- itermeße war besonders dem Absaße von mittlen* und en Woll-Waaren, Leinwanden und Ledern recht günstig. allen Flecken und Dörfern des hiesigen Regierungs- 6, durch welchen eine Straße führt, sind jebt Tafeln ngt worden, auf welchen der Name des Ortes, der

feierte die hiesige teutsche Ge- Gewohnheit gemäß, das Fest. der ‘Preus- Zunächst gedachte der ‘Präsideut Wald, der im versloße-

äSanuar

Mund das Landwehr-Regiment, zu welchem derselbe ge- Mgegeben sind.

en der Gesellschaft zugleich einen | ¡(historisch-

anuar 1821,

Die hiesige Feuer - Sozietät des Königlichen Preus- sischen Herzogthumes Sachsen hat in dem Halbjahre von Ostern bis Michaelis 1820, für 47 stattgefundene Brand- Unglücks-Fälle, inkl. der Verwaltungs-Kosten, 15,118 Thl. 1 Gr. 6 Pf. zu verausgaben gehabt, und dazu vom undert des Versicherungswerthes 2 Gr. ausgeschrieben. Die Summe des versicherten Eigenthumes betrug = 51/434/3090 Thl., wo0o- von 6,377,400 Thl. auf den jeßt Preußischen Antheil der Ober - Lausiß kommen. *

Mühlhausen. glauben gemacht, da tes Kind in Annaberg, natürlichen Blattern dennoch bekommen auf Veranlaßung des Landrathes Hr. genaue ärztlihe Untersuchung hat indeßen ausgemittelt, daß es die sogenannten Windpocfen waren, und also gegen die #9 wohlthätige Schußblatter-Impfung durch diesen Vorfall durchs aus nichts bewiesen werde. *

Mänster. Jm vormaligen Kloster Kentrop bei Hamm ist eine Taubstummen-Anstalt für die Provinz Westphalen errichtet, uud D. Weidner als deren Vorstand angestellt ; in den Regierungs-Bezirken Münster, Arnsberg und Minden befanden sih im J. 1818., zusammen 4253 Taubstumme, wor- unter 90 zwischen 8 und 15 Jahren, also des Unterrichtes noch. fähig. Im Reklinghauser Kreise sind die neu angelegten Obst - Baumschulen im besten Fortgange. -Die Gemeinen Herwert, Datteln, Ahsen, Altschermbeck, Holsterhausen, Hor- neburg, Reklinghausen und Westerholt haben sih hierin vor- zúglich ausgezeichnet. Mögen gesegnete Obst - Ernten ihren Fleiß, die Bemühungen ihres Landrathes und die Unterstüßun- | gen der Regierung reichlich lohnen. Jeder Obstbaum ist sei- | nem Pflanzer eine Ehren-Säule Das Armen-Jnstitut zu Fbbüren hatre im v. J: 1164 Rthlr. Einnahme, unterstüßte Fie Kranken, Betagten und Armen des Orts und beschäf: tigte 72 Personen mit Flachsspinnen. Die Gemeinen Werne, Herfern, Olfen, Lüdinghausen und Ottmachersbochotit haben Spinn-Anstalten zu Stande gebracht, und durch“ diese, bci geringen Fonds, die Bectelei abgeschasst , die Sittlichkeit und Arbeit - Lust befördert, und dem Armen Brot gegeben. Auch in Stadtlohn ist durch freiwillige Subskription das lästi-. ge Bettelwesen eingestellt, und die Armen - Beschäftigungs- " Kommißion zu Waarendorf, läßt ihre Pfleglinge Hans und Heede spinnen, verkauft das Garn an Meistbietende, und hat im v. J. über 1000 Thl. aus diesen Versteigerungen ein- | genommen, die zum Besten der Hilfbedürftigen wieder ver- wender worden. Solche rein- christlihe Unternehmungen segs net die Milde des Ewigen überall. i :

Posen. Jm hiesigen Reg. Bez. sind im leßten Vier- tel des J. 1820 zu Unterstüßung armer Studirenden auf der Universität Breslau 101 Rthl. 10 Gr. durch Kolleftiren" zusammengebracht worden. *

Trier, d. 19. Jan. Es war untex allen richtig fühlen- !| den Bewohnern dieser Stadt längst nur Eine Stimme, daß ein Fest des Willommens dem Offiziers - Korps der neuen am Eude | Sept. v. F. hier eingerückten Garnison, welche sich uns gleich | bei ihrem ersten Erscheinen auf eine so zuvorkommend freundliche | Art dargestellt hatte, von unsrer Seite gebühre, und daß der \chick= lichste Aulaß dazu , der 13 Oft. als der Triumpf-Tag der Arméen- zwar ungenüßt geblieben, die Schuld davon aber féinem jener richtig fühlenden Bewohner Triers beizumeßen sey. Das Offi- zier-Korps gewann uns nur den Rang ab/ und am Abende, wel- cher das Jahr seiner Ankunft an das. Jahr seines Bleibens bei uns fnüpste, am z1 Dec. v. J. bewillkommte es uns durch cinett Ball, der eben \o finnvoll gedacht , als würdevoll aus eführt war.

Der allgemeine Wunsch wurde nun dringender, n cht nur das Versäumte mit Achtung und Sorgfalt nachzuholen, sondern auch an einem uns Alle festlich vereinenden Tage, am Krönungs-Fahres- Tage unseres Königes, Fhn in seinen Kriegern zu ehren, und ein Fest zu veranstalten, wo weder Beamten-Eitelkeit, nocch Obrigkeits=- Befehl, sondern das Herz, die Sitte, und das Gefühl frei, teutsch und edel sich aussprechen könnten ; ein Fesi, wie es unserem Kbntgs und seinen Kriegern am besten gefällt, ein Fest der Eintracht zwt= {hen Alt - und Neu - Preußen , zwischen Bürger - und Militair=« Stand, oder vielmehr das Fest der Aufhebung aller dieser Unters

cheidungen. . G Die Gesellschaft, wozu ih hier auch die Offiztere der Landa wehr hielten, wählte hiezu unter sich einen Ausschuß von 15 Mits En theils für die innere Einrichtung des ganzen Lokals, theils

ür Speise, Getränke, Tanz und Tanz - Musik, Einladungen, Das

Ein weit verbreitetes Gerede hatte ß ein mit mit den Schubblattern geimpf- zur Gemeinde Effelder gehörig die habe. Eine deshalb, v. Hagen angestellte

men-Empfang, Kaße 1c. Das Lofal des Schaguspiel-Hauses wurde