Vaublanc nicht ohné Regierung, ich wiederhole es, nen ab. Die Institutionen selbst, jenachdem dex schaffen is, der sie belebt, verbeßern oder verschl'mmern fich, und dieser Geist hängt wiederum von dem Karakter und den Gesinnungen derer ab, die au der Spiße der Verwaltung stehen und sie leiten. So war es- unter Heinrich dem Zten und Heinrich dem 4ten; und welcher Unterschied in den Re- gierungen beider! Heinrichs des 4ten großartiges Gemüth wollte nur dur die Macht der Gesebe und mit den Gesez- zen regieren und gerade nur dur ihre Macht gewann die seinige, ihre hôchsie Stärke; sey es, daß sie die Faftionen be- strafte oder befehrte; in jedem Fall bewährte sie ihn als ei- nen Vater des Vaterlandes. — Der Kardinal Richelieu (‘Pre- mier Minister unter Ludwig dem 1Zzten , dem Nachfolger Heinrichs des 4ten) dagegen,. besaß meder das erhabene Ge- müth noch den Geist Heinrichs z\ er “zerbrac die Macht der Gesebe, er trat sie mit Füßen und unter seiner Verwaltung fing die Tirannei an, von welcher Zeit, mit Uebereinstimmung
aller Geschichtschreiber , auch zugleich der Fall der Monar- chie und des National-Karakters begann. — Kurz, überall liefert die Geschichce Beweise, * daß alles von den Personen abhängt. — Eine Schwachheit des gegenwärtigen Jahrhun- derts ist es, viel zu viel Macht den Maximen, den Defëflara- tionen und den Geseßen an und für sich beizulegen. Jch shränke mich auf einen, aber schlagenden Beweis ein. Die Bestimmung- unserer konstitutionellen Charte, daß die Per- son des Königs heilig und unverleblih sey, war sie nicht auch {hon eine Bestimmung der Konstitution von 1791? War sie aber gleichwohl hinlänglich, gegen die Faktionen, ein Wall gegen ihre Unternehmungen 2 Und dennoch war damals die ganze Nation in einer bewundernswürdigen Uebereinstim- mung, die Faktionen, welche den Thron bedrohten, zu vernich- ten; die Mitglieder der Verwaltung, die Armee und die 67ave National-Garde von Paris, alle waren von diesem Geiste durchdrungen. Aber es fehlte ein Minister, wie er
p elesen. werden. — „„Jn jeder
seyn muß, es fehlte an einem Manne von fester entschloße- |
ner, unerschütterlicher Willens-Kraft, der Vertrauen genug hâtte einflößen fönnen, um sich an ihm anzuschließen und mit N T FNMGEN und fräftig den Ausrührern die Stirn zu bieten." —
Sr. Maj. empfingen den Englischen Gesandten Ritter Stuart und den Erzbischof von Bejancon, in besondzren Au- dienzen. Der Hof hat für Sr. Durchl. den verstorbenen Herzog August von Braunschweig, die Trauer auf 4 Tage angelegt.
Der von der Regierung nah dem Vorgebürge der guten Hoffnung gesaudte befannte Natur-Forjcher de Lalande, hat dort in einem Zeitraume von 2 Jahren, unter andern 10/000 Jufekten von 982 Gattungen und 2,205 Vögel von 2g0 Gat- tungen etngesammelt.
Die Verbegerung der Gefängniße wird eifrig fortgeseßt.
Aus St. Thomas wird gemeldet, daß eine Fregatte von der Antiilen-Station unter Kapitain Villaret , ein Zstündiges Gefecht mit einem Korsaren - Schiffe gehabt und dieses end- lih nach einem Verlujie von 25 Todten genommen, der Kor- sar. aber 65 Mann verloren habe.
General Bertrand wird, heißt es, seine Kinder, ihrer Erziehung willen, in Kurzem nach Europa zutucfführen. — Lin Schisfer von Nantes wollte auf der Rückfahrt, in der Nähe von St. Helena vor Anker gehen, um Erfrischungen einzu- nehmen ; allein acht englische Kriegs - Schiffe, die vor dem schrecklichen Felsen der Welt - Verbannung, ewig fkreußen, segelten gleich von allen Seiten heran, und geboten dem Schiffer, seine Anker unangerührt zu laßen. Das, was er an Lebensmitteln wünschte, und was davon zu haben war, er- hielt er an Bord. Bei allen Fest- und Freuden-Mahlen, wo man dem goldenen Frieden trinkt, sollte man immer auch dem Kommandanten von St. Helena, und seiner treuen Wächter- Schaar, die Libation des Dankes zu bringen nicht vergeßen, denn er und das ganze Besaßungs-Korps opfern, in jener surcht- baren Einjamkeir, ihrer eisernen Pflicht alle Genüße des Le- bens auf.
Bordeaux, 12. Jan. Es scheint in diesem Augenblick ein sehr starker Verkehr zwischen dem spanischen Hofe nnd dem Englischen Kabinette zu herrshen. Wegen der stürmi- schen und unsichern-Schisssahrt kommen jeßt alle von Ma- drid nach London bestimmte Kouriere, durch unsere Stadt und begeben sich beinahe alle nach Calais, um sich von dort. aus nach Dover einzujcchijsen. Auch die mit Depeschen nach Ma- drid von London aus fommenden Kouriere, schlagen denselben Weg ein.
Wir erwarten hieë in Kurzem die neuen spanischen Ge- sandten, die an die Höfe der Tuillerien und von St. James bestimmt sind. Die beiden Botschafter dieser Nationen , die in London und Paris residircten, nämlich die Herzöge von Frias und Santa Cruz, sind in den Spanischen Staatsrath berufen, wo sie náchstens ihre Funftionen antreten sollen.
London. Hier und im. Auslande haben Viele geglaubt, der König und jeine Minister wären wirklich gehapt, weil man von nichts, als von der Königin , von ihrer Unschuld, von ihrer guren Sache, von ihren Verfolgern rede. Aber es har si äußerst geändert. Die Antiministeriellen treiben das Gesen zu arg. Kein Despotismus ‘ist drückender, als der des Pôbels. Die Verständigern, die Landeigenthümer, die Kapi- talisten, die Kaufleute sehen endlich - ein, daß die Demagogen und Mißvergnügten, die Königin blos zum Vorwande braäuch- ten, um eine Reform, das heißt eine Revolution anzuzetteln,
öngt alles von den Per st9- Hzist bè-.
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jährliche Parlamente einzuführen, eine utopische Regi Form zu begründen, uffd vielleicht 2inen Nationai-Bi zw erflären. Man lese nur die Antworten der Königj die iht übergebenen Adreßen: diese Antwsrten find ein denermaaßen von einem gewißen Fellowes ges{riebeh, dexr heftigsten Radikalen, den die Königin -zu dieser 9 im Hauje hat. Dann beachte man, was HobhouUsé Moore, Wilson, Cgrtwright ünd andere Demagogethz/h
| pdlitisheu Zusammènfänfsten vor eine Spräthè Führt | jeder Nüchterne wixd etschreckèn, den ganzen Jatobini
| welcher so viel Französisches Blut
fostete, und mit de terlichsten Tirannei endigte, wieder zu finden. Weil n Demokratismus so das große Wort führte, Und anf die sen der Königin (den ausgelaßensten Radikalismus, dey sich denfen fann) hindeutend, prahlte, „dies s di? (
| nung des englischen Volkes, des ganzen Landes,‘ #0 wi
dáß dies feinesweges der Fäll sey.
Freunde - der Konstitution - zu ;
die- Pflicht der wahren Von allen Seiten
| ben sih daher die wahren Freunde des Vaterlandes,
| úbergeben Adreßen an den König. | rungen darin, sondern noch
Nicht allein die vielmehr die ahtungsnj Namen der Unterzeichner verdienen die größre Aufm feit. (Allgemeine Zeitung.)
Noch wichtiger abèr it ein Verein in der Alt tal] don zu diesem Zwecke. Er nennt sich „„Konstitutioneiler um den Fortschritt pfüichtvergeßéner und aufrühreriscer ( sábe zu hemmen.‘ - Diese Gesellschast umfaßt alle Op und ist wider die Populares gerihtet. ¡Der Revoly Schwindel (heißt es in der Ankündigung) hat viele ey Dennoch hat das Land eine gute Verfaßung, Frieden, theiische Rechtsverwaltung, und einen patrioti}chen f Weit entfernt aber, mit diesen Segnungen zufrieden { verischerzt man sie; das Volk wird verführt, den Gesek! geboren und die Religion verspottet. Die Quelle des ist bekannt; sie beschränkt sich auf etliche wenige Fil Sctôrerz diese wiegeln das Völk auf, theils durch auft se Reden in dentlichen Verjammlutigen, theils und ders durch Flugjchristen und Zeitungen. Außerdem sie alle andere Kunjigriffe an, Mißvergnügen zu verl Die “Prepfreiheit, jonsi die Quelle jo vieles Guten, wi gèmipdraucht, um das Volë zu überreden, daß nan ( rathè, um es vom Souverain abwendig zu machen , U eine Revolution zu veranlaßen. Die Bemühungen Ei) föônnen dem Uebel eben jo wenig steuern, als die Re/ und das Parlament ; es ist also die Pflicht der Mohl ten, sich öeshalb zu vereinigen. Dies isi nun die Absidi Gesellschast. Sie will über öffentliche Orönung wach Verbreitung aufrcührecischer Grundsase hemmen, Schrif ausmuntern, damit sie dem Volke die Augen öffnen den Umlauf - schädliher Druckschristen , nah Mög! hindern. Kaze stiften, einen Aus){chuß ernennen, und einen Bri? sel unter den Mitgliedern errichten ‘
Brüßel, d. 25. Jan. Die Sektionen der zweiten mer der General-Staaten, haben sich gestern zum ers in dem provisorisch für sie eingerichteten Saale des] Hauses versammelt.
Die Kronprinzeßin Kaiserl. Hoheit hät der Frau und ihrer heldenmüthigen Tochter, die sich am Taj Schlopbrandes, allen Gefahren für Sie ausgeseßt, jed! köstlich gearbeitete Halsfette und ein Kreuz vön Golde vi
Der durch den Assisenhof von Gheur zur Depo! verurtheilte Bischof, Fürst Broglio, wird sich, heipt e mehr zur Abhaltung seiner Kontumaz stiüen.
Aurich, den 1gten Januar. Die Pferdézul Oftfriesland ist in neuern Zeiten dergejtalt gestiegen aüj&hrlih im "Durchschnitt über | 4000 junge Pferde führt werden fönuen. Kavallerie - Regimenter, d Umgehung gewinnsächtiger Lieferanten, unterrichtete L hieher senden, fönnen jeßt äuperst vortheilhafte Reinonte machen, da das Geld fnapp, und auf Abjaß wenig Ho ist. Der Viehbestand von Ostfriesländ zählt gegen an = 28,0900 Pferde, = 60,000 milhende Kühe, ü 42,000 Ochsen und JFungvieh und = 38,000 Schafe, - Ÿ und Rindvieh-Racen sind jehr veredelt und werdèn nl mer mehr verbeßert, hinsichtlißh der Schafzucht steh den Sachsen, Märkern und Schlesiern aber weit nach. Unis! nes Land von 2 ) Meilen, hat keine Fabriken, zahlt j fúr Kolonial- und Manufaktur-Waaren, ein Beträchtlih das Ausland, muß ‘selbst für Holz zu Häuser - Schiss Schleujen-Bau, jährlich über 80,000 Rthlr. nach No! und in die Ostsee-Häfen schien, und befindet si{ch dot) Unser Landbau, unsere Viehzucht sind unsere Goldgrub
Hamburg, zo. Jan. Die Eisdecke, womit dit belegt ist, hat vom Grasbrock bis Altona losgelazen; Eis ist bis dahin im Treiben; von Altona aber bis N° len und voin Grasbrock, wieder oberwärts, ist die Eibt mit Eis bedeckt, auf welches man sih noch mit belt Handschlitten wagt. Jndepßen ist unser Hafen vom Eil so daß die darin befindlichen Schiffe löschen und laden fü!
Schon seit ein Paar Monaten sind - häufige V! dungen von Louisd’ors von “hier nach England 9 worden. Daher stand diese Münze {on immer ho! Kourse, nun aber, wo neuerdings fast Alles, was blicélich davon aufzutreiben war, theils direkt über Ku theils durch Fuhren bis Antwerpen, denselben Weg ge ijè, hat sie einen seit vielen Jahren ‘in gewöhnlichen 2 fast unerhörten ‘Werth erlangt.
Zur Erreichung dieser Enözwecêe wird mant
Deputirtè
0
ttgart, 24. Jan. Des-Königs Maj.-haben heute erüfenen Großherzoglich Badenschen außerordentlichen a und bevoll, Minister, General - Lieutcnant von t, dic Abschied-Audienz zit ertheilen geruht. nébruck, 22. Jan. Zum Besten der Armen. ward ¿in Maskenball hier gegeben, deu die Damen unserer zur eine Lotterie verherrlichten, in welcher 953 Preije, erlihe Arbeiten ihrer geschmackvollen Kunstfertigkeit, jelt würden. muth gedenft, da bleibt der Mann im Wohlthun en zurück. Die Zähl der gekauften Lose betrug 5900 z ahme aber 2090 Fl. R. W. 16, traf der Kaiserl. Rath im Departement der Aus- y Angelegenheiten, Hr. von Berg ,- als Kourier von n hier ein, und seßte seine Neise nach Nom eiligst fort. agenfürt, 17. Jañ. Gestern traf eine Kompagnie es hier ein, und trat heute ihren weiteren Marsch alien an. j jeut, 17. Jan. Heute und gestern- sind zwei Batail- “K. Linien-Jnf.-Regimentes Argenteau hier einge- “der Stadt-Magistrat hat dem sämmtlichen Öffizier- Freiquartièr angetragen ; sechs K erne, die anderen sechs werden 1n den Umgebungen a vertheilt. — Nach einem zehntägigen NRegen- durch welches alle Bäche ungewöhnlich ange- f find, haben wir nun seit fünf Tagen das schönste gswetter, #0, daß man besorgt ist, die Säste der ¡ Rebstôcke möchten zu früh in Trieb kommen, wenn einige Tage so anhalten solite. (est, 21. Jan. Wir hatten große Stürme, die uns fuhren vorenthielten. Drei Schiffe, die schon unseren ast erreicht hatten, wurden zurück getrieven und mußten auf der hohen See suchen. Dieser hartnäcfige Sturm nun gelègt, und desto häufiger ist die Ankanst der warteten Zufuhren aller Gattungen durch Schisse aus Ha- Boston, Brasilien, Lißabon, London, Livorno, welche größtentheils in Speditions - Gütern bestehen sollen. ; trifft jeßt die Nachricht ein, daß ein vou Smirna | bestimmtes Schi} mit 2000 Faß Rosinen verun- C E 10. Jan. (Aus der Mailänder Zeitung.)- Unsere Nachrichten aus Neapel gehen bis zum 5. Diesen bemerkt man hie und da Spuren einer Kontrerevo- Dieses beweist, daß der gegenwärtige auf Getvalt dete politische Zustand, unter welchem diese schönen glücklichen Ge enden seufzen, nicht lange. mehr werde éônnen, wenn sie aucch- nicht die Blike der Europàl- Berehtigkeit zu fürchten hätten. Der Zusiand dieter trägt alle Keimè seiner eigenen Zerstörung in sich. dikalen sind wachsam, und es gelingt ihnen, manche e angesponnene schwer gelingen, ihren Endzweck ganz zu erreichen, Natale sprah in einer der leßten Sißun- über Sizilien, worin er den Zustand der gänzlichen Verwirrung, in welchem sich ich Beider Sizilien im Ganzen und im Einzelnen lebhaft schilderte. Dieser traurige Zustand wird höht durch die Besorgniße, über den sich immex meh- | Bedarf, welcher gedeckt werden muß. Jundem wir einem Kriege rüsten, haben wir alle Vorsicht- heln getroffen, um die zu diesem Ende nothwen- Mittel an den bedrohten Gränzen und in dem Mittel- herbeizuschaffen , dabei aber jene übergangen, welche einem Rückzuge nöthig seyn dürften , das ist, in den den jenseir des: Faro. Welches ist der gegenwärtige Siziliens , (fährt der Deputirte Natale fort) schwer mir, Euch sagen zu müßen, daß ganz Sizilien in ei- archischen Zustande is. Die aus den Kerkern entslo- Verbrecher durchziehen ungestraft die Jnsel, und ver- uberall Schrecken und Verwirrung. Man hört nicht e Stimme derx Obrigkeit und des Gescßes; man zahlt bgabe mehr, außer durch militairische Gewalt gezwun- wird unjer Wille umwvirfsam. : apel, 12. Jan. An den Duéa di Gallò ist derx Schinina als Kourier von hièr abgesandt wordet. r vom Kriegsminister in der leßten Parlaments - Siz- theilten Auskunft zu Folgè, ist das Heer nicht 52, son- der 54,000 Mann stack; die Festungen sind mit Le- tteln und Munition hinlänglich versehn, oder werden nde des Monats seyn. Zugleich legte der Minister mehre vor, auf welchen die Verschanzungen, die man längs den n aufgeworfen, verzeichnet standen. Auf die Bemer- ehrer Glieder, daß es gefährlich sey, weitere Aufflä- der die Vertheidigungs - Anstalten, in öffentlicher Siz- l geben, wurden die Nachrichten über die Verthei- r Truppen 2c. für das géheime Komite aufbewahrt. n begann die Erörterung über das Dekret, welches ne Aushebung von 9,500 Mann anordnet. i legte zwei Pläne zu einem neuen Sißungs - Saale ilaments, vom Architefcen de Fazio, vor. Die Kosten 60,000’ Dukati betragen. Vertagung. — heral Najelli ist freige)prochen, und General Church y, über ihn tiedergeseßzren Kriegsgerichte, für kt, und in Freiheit gesezt worden. — Ju ganzen ind zahlreihe Beförderungen vorgenommen worden z r Offizier rückte um einen Grad weiter. Die Voce »le meint, es wäre beßer gewejen, sie auf dem Schlacht- u ertheilen. — Jn Sizilien herrscht Ruhe ; - nur
ep)
r lange e und der
Wenn diè Milde der Frauen, der schuld?
Kompagnien beziehen |
‘inder Provinz Kaltaniseêtta wurde die Gemeinde Visllätosa”
wegen Wider 25lichkzic entwaffnet. Genêral Coletta hat sch" sehr beliebt gemacht. Zu Palermo ‘wurde eine Junta der: öffentlichen Sicherheit ercichtee. }
Unter den Deputirten, welche in de: Sache der Exmitifz- ster für und gegen felbe! sprachen, zeihneten fich Mácchiaroli und Catalani auf verschiedene Weije aus. Erster wollté die Minister ohne Rücksicht als Hochverräther ‘bestraft wißen, Ca- talaui aber zeigte sanfte und gemäßigte Gesinnungen: ,¡SA, sagte er unter andern, die Kecte von Wundern, welche fic seit dem zeiten - Juli gefolgt haben, nun" zertrümmert und mit Blut befleckét werden ?“‘
General Pepe hat den Obrist- Lieutenant Romei verhaf- ten, und in das Kastell von Taranto bringen laßen, weil er in Lecce, wohin er gesaudt war, um die Legionen zu organisi? ren, sich beifallen lies, einen Urlaub hach Neapel zu verlan? gen, um hier eine Beförderung nachzusuchen. - Der General macht dies in einem Tages-Befehl bekannt, ‘weil, wie er sich in diesem ausdrückt, die dffentlihe Erwähnung rühmlicher sowohl als strafbarer Handlungen, der mächtigste Hebel in el? nem fonstirutionellen Reiche ift.
Felix Pasquallone hieselb| hat, über die Heilung der Schußwunden, ein Werf- für die Ärmee-Aerzte herausgegeben.
Der Antrag des Kriegskomité’s, die Spizruthen-Strafe
| ßen beurtheilen fonnten y jeyn mochten,
| selbst der überwiegenden
Pläne zu vernichten, doch wird es f
| die wahren und einzigen Herrn des Landes,
— Hr. ;
aufzuheben, und durch die, vom französischen Militair - Kode angeordneten Strafen zu erseßen, ist einmüthig genehmigt.
(Aus dem Oestr. Beobachter.) Die Großsprechereiett der öffentlichen Blätter , und der Demagogen auf der Red- nerbühne — obgleich beide seit den leßten aht Tagen fchon merklich gedämpft fônnen Niemanden, der mit eigenen Augen sieht, mehr täuschen; es 1st klar , daß Alles hier mif schnellen Schritten einer nahen Auflösung entgegen geht.
Ehe noch die Einladung der Souverains an den König nah Neapel gelangte, war bereits über die Unmöglichkeit; die jeßige Verfaßung aufrecht zu erhalten, unter allen denen - ‘die den Zustand und die Bedürfniße des Landes einigermaa- was auch übrigens ihre Ansichten zur Eine Stimme. Als der Minister Zurlo am 7. Dec. das bekänute Zirfular - Schreiben in die Provin- zen absendete, worüber ihm naher der Prozeß gemacht wur- de, glaubte er nicht allein der Zustimmung aller bedeutenden Mánuer in der Hauptstadt und in den Provinzen, sondern Mehrheit der Mitglieder des Par- laments gewis zu seyn; und seine Zuversicht beruhte auch nicht auf falschen Nachrichten oder eingebildeten Voraus}ez-7 zungen ; das einzige, was er in Anschlag zu bringen Vverges- jen hatte, war der unmittelbare Einfiuß der Furcht. Als das Parlament am 6s. über die Königl. Botschaft entscheiden sollte, hätten niht 20, vielleicht nicht 10 Mitglieder für die Heibehaltung der Span. Konstitution votirt, wenn sie nicht dur{ die: Drohungen der Karbonari und einer kleinèn Anzahl ver? zweifelter Demagogen, in Schrecken geseßt wordén wären. Man muß Zeuge dieser Scene gewesen seyn, um sich von der Bestürzung, der Verlegenheit, der Scham ailer dieset * Menschen, dic das, was sie’ selbst für verderblich, ja für un- sennig hielten, - aus bloper Feigheit durch ihren Beitritt be- kräscigten, eine richtige Vorstellung zu bilden.
Von jenem Tage an hat sich die Lage der Dinge zuse? hends verschlimmert. Männer von Kopf und Talenten, de-7 ren Anzahl ohnehin nie groß war, sind sämmtlich von den Geschäften entfernt worden, oder haben sich freiwillig zurÚcE- gezogen. Der Civil- und Militair-Verwaltung — in fo fern man in einem Zustande voilfommner Anarchie, von Verwal- tung überhaupt noch sprechen kann ist in den Händen dek unfähigsten Menschen, " die fich von einem Tage zum andern nicht zu helfen, und ihren eigenen Anhängern nicht das geringste Vertrauen einzuflößen wißen. Der Gen. Pepe, und ‘einige ausgelaßene Republikaner, die ihn umringen und leiten, sind und ihre Herr? schaf ist auf reines Schrecken gegründet. Die Sißungen des Parlaments, welches seine Ohnmacht und Nichtigkeit fühlc, sind blos noch dazu bestimmt, dem Voike das Schatz ° tenbild einer Regierung, die eigentlich nirgends existirt; vor? zuhalten, und hin und wieder den Journalen einige patrio- - tische Kraftspräche zu liefern, die der Redner maschinenmä- ßig von sich giebt ,
und die Zuhörer mit Kälte vernehmen. Ein großer Th-il der Deputirten würde sich,
ungeachtet dev Furcht vor den Schreckensmännern, schon zu entsernen gè- {uhr haben, wenn er nicht durch
die ausgesekten Diätéi (1 Louisd’or täglich) noch zurückgehalten würde. s Die Murthlosigkeic ist aufs Höchste gestiegen, seitdèm durch die Journale vom 4. d. M., das Schreiben des Königs von Frankreich, worin der König von Neapel dringend “auf- gefodert wird, dex Einladung der verbündeten Souverains Gehör zu geben, befannt worden ist. Bis dahin scheint man allgemein die Hossnung gane zu haben, Franfreich werde mit den verbündeten Mächten nicht nur nicht gemeinschaftli- che Sache machen, soadern im entgegengejeßten Sinne han- deln. Éin hiesiges Blatt, welches nicht zu den ausschwei- fendsten gehört ¿der Inidependente vom 7.) drückt sich hier- über in folgenden behutsam gewählten Worten aus: „Ungeachtet die von uns früher mitgetheilten, und in vielen
unschul- |
andern Journalen bestätigten Nachrichten (über die Disposi- tionen der franzöfischen Regierung) alle Wahrscheinlichkeit sür sich hatten, múßen wir dennoch heute mit Betrübnis beken- nen, daß unsere Erwartungen wenigstens voreilig waren, und daß der Brief des Königs von Frankreich, zu großen Besorg-
nien über die Absichten des französischen Kabinettes, bei der