1821 / 16 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der Wähler ausgestrichen, brachte nicht nur . eine lebhafte Disfkußion, sondern auch, dem Gutathten ‘der bêérichterstatteh- den Kommißion entgegen, einen andern Beschluß der Kammer en Die Begründung zur Fähigkeit eines Wählers beruht efanntlich auf der Höhe der Steuern, die man entrichtet. Hr. Breon ist der Schwiegersohn einer Witwe Philippot, und glaubte sich durch die von détselben entrichteten Steuern, darum zum Wähler berechtigt, weil das Geseb lautet : die Grundsteuer, welche eine Witwe zahlt, wird gèrechnet auf die ihrer Sdhne, in Ermangeluñg derer aûf ihfe Enfel, und wenn auch diese fehlen, ihrer Schwiegersdöhñe. Söhne der Witwe P waren nicht da, und Eñfel außer dem el- genen minderzährigen Sohn des Hrn. Breon auch nicht. Aber eben diese Existenz des minderjährigen Söhnes hätte den Staatsrath auf die Reklamation des Hrn. Breon zu der Resolution motivirt, dàß dadurch. sein Recht uicht eintreten fánne. Es war also die streitige Frage : ob. der gedachte Ar- tifel des Geseßes das Nichtdaseyn großjähriger Söhne und Enkel, im Fall die Berechtigung des Schwiegersohnes elutre- ten soll, voraussebt, oder ob, wenn dér Schwiegersohn auch nur noch minderjährige Kinder, Enfel der Witwe, weiche die Steuern zahlt hat, selbst e Bestimmi des Geseßbes buchstäblih zu nehmen und der. Schwiegersohn auszuschließen ist. Nachdem sich die Minister Villele und Si- meon fúr das Gutachten der Kommißion, daß man über die Bè- schwerde des Hrn. Breon zur Tägsördnuhg géhen müße, er- klärt hatten, opponirten sih der Baron Mechin, der Mat- quis Chauvelin und Hr. Manuel, alle drei Mitglieder det linken Seite, dagegen und endlih auch Hr. Mejtadier, èin

im. Centrum sißendes, also zur ministeriellen Parthei gehödren-

des Mitglied, welcher auf eine nähere Erörterung der jtreiti- gen Frage durch die Kainmèr, und zu dem Endéè auf ihre

erweisung an das Bureau des renseignements antrug, wel-

ches auch beschloßen wurde.

Jn der Silzung der Katnmer am 25. fiel nihts von Er- heblichkeit vor; es wurde nur die Kommißion zur Prüfung der vorgeschlagenen Gejeß-Entwürfe über die Veränderungen der Gränzen mehrer Bezirke und Kantone gewählt; desglel- chen geschah auch in der Sißung am 26. nichts weiter, äls daß die Kommißion zur Prüfung des Geseb-Entwürfes übèr die von dem Finanz Minister verlangte Bewilligung eines Kre- dits von drei Millionen 884,326 Fr. zur Bezahlung des Zzosten Theils der Rekonnaißancen gewählt wurde.

Bei der über den Bau einer Halle zu Mans, vorgefal- lenen sehr lebhaften Debatte in der Sißung der Kammer der Deputirten (Siehe No. 15. d. Z.) sprach Hr. Constant, Deputirter des Sarthe- Departements, von dem Mans dèr

f f Co irr ae ck17 fr » anseer MNa- Hauptget ot Abg Fn Ab U Antrag FeFnteh verlange. „„Wenn Jhr Geld übrig habt, sagte er, so gebt es den Barm-

herzigen Schwestern zu Mans; sie müßen die Sterbenden

bei den Genesenden in einem Bette liegen laßen, weil es ih- neu an Lager-Stellen fehlt; sie haben um 40 Betten gebèten, die 16,000 Frankèn kosten, ohne sie erhalten zu fönnen ; die Wahnrwoibigen, die man ihrer Pflege anvertraut hat, [chmach- ten dort in unterirdischen Höôlen, gegen welche die Koyen der Lôwen und Bären im Pflanzen - Garten hier , wahre Pallájte zu nennen sind. Die frommen Schwestern haben um den Ausbau ihres Tempels der menschlichen Barmher- zigkeit gebeten, um jenen Unglücklichen einen angemepenen Aufenthalt anweisen zu können; umsonst. allen diesen, an E unbedeutenden Ausgaben, fehlte es dem Stadtrathe zu Mans an Gelde; und zu dem nublosen Prachtbaue einer ganz überflúugigen Halle daselbst, sollén 256,000 Frankeh ver- wendet werden 2// Dieser lebhaften Einwendungen ungèach- tet, ging der Antrag um Bewilligung dieser Summe, wie be- reits gemeldet, dennoch durch.

Der Herzog de Gallo wird dem Kongreße zu Laibach bestimmt beiwohnen, Der Mikister des Königlichen Hau- ses hat gegen das, zu Gunsten des Chevalier Desgravieres, als Univerjal-Erben des Prinzen von Conti, ergangène Er- fenntnis zux Zahlung von 1,390,000 Franfen, das Rechts- Mittel der Kaßation eingelegt. - Zu Marseille ist eine 66 jährige Dame von einem gesunden Mädchen entbunden wor- den. Am 18. d. traf der aus Franfreih verwtefene Sir Sames Crawfurd, von einem Parijer Friedens - Offizier und zivei Anspekroren begleitet, zu Calais ein, wo er bei günsti- gem Winde sich nach Dover einschisste.

____Meqyre unserer Zeitungen enthalten gleihlautend Folgen- des: ¿Wir sind autorisirt, anzuzeigen, daß die gezen den Sir James Crawfurd genommenen Polizei-Maasregeln auf keine Weise von den HH. Herzogen von Grammont und von Guiche, die sich immer auf die Gerechtigkeit ihrer Sache

und die Unpartheilichkeit der Gerichte verlaßen haben, veran-

laßt worden sind.‘/ |

Der Staatsrath und General - Direktor der Douanen, Gráf v. Saint-Cricq, ist zum Kommändeur der „Königl. Or- dens- und Ehren-Legion ernannt worden...

In den Hafen von Marseille ist ein von Korsaren ge- nommenes und mit solchen bemanntes Spanisches Schiff ein- gelaufen. - Das Journal de Paris giebt als Merkmal der vorgeschrittenen Sitten-Verbeßerung, eine Uebersicht der in

in diesem Fall, die Bestimmung

auf gewiße Jahre 2645; mit körperlichy úderhaupï ¿ » G iz c

, auf Lebens-Zeit 393; auf bestimmte mit fköôrperliher Züchtigung 184;

Aevett 514; tizuly 1753; i. J. 2818, Zeiträume 1992 ; überhaupt ; Y E Ld d Ea 5 {. J. 1819 aûf Lebens-Zeit 393; Auf bestiminte Zeit 14221; mit Züchtigung 496 y zufainmeh = L © Dex Bau des Séhloßts Chambord ward « vöh dngéfañgen, und von Ludwig XlIV. beendigt; das F faßt 440 Säle uttd Zimmer, 15 ‘große Têeppen U. \. 1 liegt in der Mitte eines Parkes, Der mit èiner g E im Uinfange habenden Maueèr umgeben ist. Ein D Meierhdfe, und gegen 11,000 Aer Grundstücke gehj dieser großen Besibung, welche auf 1,300,000 Fr. 4 wöòrden ist, und gegenwärtig an den Meistbietenden y werden joll. » 4 E : Bordeaux. Das Schiff Louise wird nächsi wartet. Es is mit 500,000 Fr. versichert, und hät z Pfd. Kaffee, 90,000 Züuckeè, 100/000 Holz, 30/000 Bau an Bord. / : : : : Der K. Portüúùg. Agent hieselbst hat der Kaufm angèzeigt, daß Wein bei der Einfuhr in Brafilien, Januar. au, zu den bisherigen 56,000 noch 800 Stü, Einfuhr-Abgabe zu erlegen habe. | Valenciennes, den 22. Jan. Die neue Art richtung ist im Norden Frankreihs beendigt; die Ful menter fompletiren sich nach und nach, Und die Reiter) täglich ihre Remonte-Pferde. Die Schweizer - Reg sind dur die in der Schweiz geschehene Refkrutiruy zählig. Die teutsche Legion unter Hohenlohe is jet zahlreich. London, 26. Jan. Am Dinstage erdfnete du das Parlament mit folg{nder Rede vom Throne. Y und Gentlemen! Jch habe die Gnugthüung, Jhnù zeigen, daß Jch fortdauernd von frèrnden Machten di Versicherungen ihrex freundschaftlichen Gefinnungen dieses Land erhalte. Es würde mi fehr {chmerzen, die Vorfàlle, welch? sich kürzlich in Jtalien zugetragen am Ende zu einer Unterbrechung der Ruhe in der führen sollten; allein in eihem folchen Falle wird größte Sorge seyn, die Fortdauer des Friedens mein zu sichern. | : | Meine Herrn vom Unterhause! Die Maasrègd Sie während der lebten Sißung des Parlaments 4 haben, um die Ausgaben für mèine Civil- Regierung streiten, und die Ehre und Würde dèr Krone ausrech!

halten, erkenne ich mit dem wärmsten Danke. J Veranstaltung getroffen, daß Jynen die Schäßung? f

Tacirfoandios Gal vwarzolo 56 woLdou jollen, Uno hat |

Gnügthuung gereiht, daß ih im Stande gewejen ij

nige Einschränkungen bei dem Militair - Etat zu Bei dem Etat des dffentlichen Einkommens werden merfen, daß, obgleich die Einnahmen in Yrland, rúd des unglüclichen Umstandes. durch welchen der Hany dit in diesem Theile des vereinigren Königreichès gel besonders verringert worden find, und obgleich unjer f Handel im Ansange des Jahres in bedrücktein Zustand dennoch diè Totale-Einnahme diejenigè vom vorhÿerz! Fahre Übersteigt. Ein großer Theil dieses Zuschußes neuen Abgaben zuzujschrèiben ; aber in einig dit Zroeige, nach welchen sich am sichersten der innere Wi

Die separate Aussebung, welche für die Königi Prinzèßin von Wales, im Jahre 1814 gemacht war, | mit dem Hinscheiden Sr. Maj. meines verehrten Fch habe unter der Zeit dafür gesorgt, daß solche Vi gemacht worden sind, welche das Geseß èrlaubt, haben unter den gegenwärtigen Umständen zu üb! welche neue Einrichtungen in Betreff dieses Gegel zu machen sind. t i i

Mylorès und Gèntlemen! Es macht mir èin groß gnügen, im Standè zu seyn, Jonen anzeigen zu kön in dem leßten halben Jadre eine beirächtlichz V?ecd! in verschiedenen unjerer vorzüglichsten Branchen des ÿ und dex Manufakturen stattgesnnden hat, und daß in Fabrik - Distriften das Elend, welhes im Arifangèe det! Parlaments - Sißung herr“chte, bedeutend niachgelaß! Fch werde mit herztüicher Freude einer jeder Mail welhe darauf berehnet ist, unsere innere Wohlfahtt festigen, meine Züstitamung geben.

Herbeigesührt, und während noch immer ein große

meinèr Unterthanen Noth leidet , „Fh dènnoch auf dit und treue Anhänglichkeit an meine Perjon und an V

gierung, von welcher ich fürzlich so viele Beweise al! Theilen meines Königreichès erhalten habe, fest reu und indem diese Gesinnungen meinem . und angenehm sind, werdé Jch solche immer «als di

und sichersten Stüben meines Thrones betrachten, F Erfállung der wichtigen , Jynen vbliegenden Pflicht daß Sie der unumgänglihen Noth keit eingedenf seyn werden, Alle Jhre Kräfce anzu um den nôthigen Gehorsam gegen die Gejeße zu best und zu erhalc¿n, und allen Klaße meiner Uuiterthans

Ich Überzeugt,

eei empfangen. als,

aßen.

m Unter-Hause fündigtè

1 Es ist mir wohl b daß ungeachtet der Gährungen, dutch temporairé Un

Herzén sehr |

n, und-welchen unter gôttlichem Beistande unjere Wohl- und der

Ruhm der Nation zuzuschreiben \eyn dürfte.

Her Zusammenfluß von Menschen war während des Köô-

Fahrt nah und von dem Oberhause wie gewöhnli oßz indeßen ging besonders bei der Hinfahrt ales ru- und Se, Maj. wurden von der Menge mit Freuden- Sè. Maj. trúgen die Uniform eines sahen sehr wdhl aus und grüßten nach beiden Die Fenster dès Wagens waren indeßen nicht nie- Fn den Eingängèen des Hauses stand eine große è¿ von Herrn und Damen in Reihen durch welche Se. paßirten. Die Frage nah Einlaß - Karten war ganz \rdentlihz auch die Königin hatte für ihren ganzen and um dergleichen Karten gebeten und sie erhalten.

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af Belmore trug auf die Adreße zur Beantwortung der

“Anrede an und wurde von Lord Prudhoe darin un- t, Graf Grey machte viele Gegenbemerfungen, und auf gerechte Vorschläge fur die Einrichcung der Köni- . Graf Liverpool entgegnete ihm,

-_

oin Unter-Hause, an das Öber-Haus fommen würden.

Holland zog die Neapolitanischen Angelegenheiten mit

Disfußion, und fragte, ob unser Botschaster oder zu Neapel noch dort beglaubigt sey, Und ob er Vor- bn erhalten, zu exklàren, daß diejes Land den dortigen ) der Dinge nicht stôren, noch den Grundjas Anderer, [rein zu mischen , unterstüßen werde ? ob der geheime ( von 1815 zwischen Oesktreich und Neapel unserer ung mitgetheilt sey, und ob sie uicht, nach ihrer Pflicht, ungèn dagegen gemacht? endlich, ob wir diejes Jahr ; Kapital oder auch nur Zinsen von un)rer Schulds0- an Oestreich zu erwarten hätten? Graf Liverpool jese Fragen von zu großem Umfange, um sie jebt zu vorten, erwartete vielmehr von dem edlen Baron die An- ung von einr Motion. zu speciellerer Berathung. d Holland meinte: Er wolle fie dènn jest jo ein- fleiden, daß ein bloßes ¿„Ja‘/ oder 7Mein“/ als Ant- jinreihen würde. Er wiederholte damn jene Fragen sehr Graf Liverpool aber wich der bestimmten Antwort aus. Lord A. Hamilton auf Frei- Bezug auf die Auslaßung des MNa- an. Lord LCastlerèeagh Beharren in dem Sy-

¡(e Motion’ in Dez! der Königin im Kirchengebete indeßen vorläusig Se. Maj,

den Namen der Königin aus dem Kirchengebete zu lapen. er König von Neapel beschenkte die Kapitains Mait- Ind Pellero, wie auch den Befehlshaber der Französi- Fregatte, welche ihn begleitete, mit Dojen von bedeu- M Werthe, und fe 4,500 Dufkati | y en entschloßen, ihre Freiheit um jeden Preis zu behaup- Fährt der Offizier. vom

die Mannschaft der drei

ließ unter | 7, Die Neapolitaner

vertheilen.

Bord der Revolutionaire der hieher meldete fort, „wir haben strengen Befehl in y von Neapel zu bleiben, und uns 11 feinem Falle zu en, ‘obgleich wir hier einen sehr schlimmen Ankerplaß d

Morning Chronikle giebt ein Schreiben des Ober-

rowne aus Mailand, nach welchem derselbe ganz außer :

ist, und bald jo weit hergestellt zn ¡eyn hofft / seine fise nach England antreten zu können. Zugieich berich-

des Landes bèrechnen läßt, hat der Zuwachs alle E daß es der thätigen Polizei zu Mailand . \chon gelun-

gen erfüllt, welchen man billiger Weije entgegen seheuß

h, cinige Spuren aufzufinden, welche zur Entdeckung ordanj{hlages führen dürften. et Kourier macht folgende Schilderung elner Deputa- elche der Königin ihre Auswartung zu machen, ‘nach enbourg -House zog. „Wer sie eigentlih waren, wißen ht, aber ès mochten ungefähr 4 bis 500 Personen in Haufen seyn z sie zogen am Strande hin mit einer el, fliegenden Fahnen, und einer heiseren, ohrzer- den Trompete. Cinige waren in voller Rüstung und uf mageren Karrngaulen , ihnen folgten die beschèi- Fußgänger, an deren Hüften das, nach abgestatteter zu verzehrende Mittagbrod, {n \chmußige Schnupsf- gewictelt, bammelte. Die guten Leute jahen ein bis- bern-aus, und schienen voll Sehnsucht, auf irgend ndère Art beschäftiget zu werden. Nun folgte ein Dukend offner Chaisen mit Damen. Den Nachtrab De. Herrlichkeit der Lord-Mayor selbst, in seiner großen, eten Staatsfutsche, er blendete die Augen einiger gasfen- traßenjungen, und erfreute ihre Herzen. ) u bemerken, mit welcher stillen Verachtung die Vor- )ènden dièse erbärmlichen Poßen belaëhten. i estern ist der ‘bisherige K. Dänische Gesandte am hie- ofe, Graf v. Bourke, nach Paris abgereist, wo er «an le dées ‘verstorbenen Grafen v. Walterstorf zum Ge-

1 ernannt ist. C4 :

le Times zeigen die A des Herzogs ‘von rah als Kammerherrn, und des Lords Hood als Ste- ind Komptroller im Haushalte der Königin an. i 1s Konzert im Manjion-House, dem die Königin bei- len versprochen, ist bis zum 1. März ausgejeßt.

h der Poultry .- Tavern ist eine loyale Adreße an dnig beschloßen , worin unter andern um Aushebung tß-Freiheir drsucht wird ; die Adreße und die Beschlüße u dem Ritter und—Doktor-Sir John Sewell unter-

i Häser, 1065 ! Leiujaamen, 6411 Senffdrner, 40,849 Säcke und 42,504 Faß

daß die Vorschläge

Es war trô-

ters *) Waiken, 253,459 Gerste, 193,968 Malz, 1,150,533 Roggen, 74635 Bohnen, 509,223 Erbsen, 67,954

Mehl. Der Mitteipreis des Waibkens war in England im

Ï- 1820, 65 Schill. und 10-Den. pro Quarter. - Aus West-Zndien famen im v. J. hier an: 356,209 Bäl-

len Thee, 152,584 Zucker, 36,202 Kassce, 46,005 Baumwolle,

79,634 Reis, 15,264 Indigo, 45,706 Jnzwer, 4689. Pfeffer,

4141 Zimmet, 773 Muskaten-Nüße, 16 Muskfacen-Blüthe,

102,799 Salpeter, 9-70 Seide, 8667 Nanking. - _Bantkstock‘s, 2275 pCt. Z Konjols 713 auf Zeit 72

Af Navy 106 Omnium 4? pCt. Prâmiuta. Kours 37.

¿.A 9,

_ Bremen, 31. Jan. Gestern Abend gegen 7 Uhr wurde hier ein fieiner Komet nicht weit vom y im Pegasus wähk- genommen. Er ist kiein und von schwachem Lichte, doch. ließ ih ein fleiner Schweif , etwa 45 Minuten groß, im Fern- Rohr erkennen. Um 7 Uhr 27/ Bremer mitl. Zeit war seine gerade Aufsteigung 359° 27/ und seine nördliche Abweichung 16° 5%, Er bewegt sich sehr langsam nach Westen und Sü- den, und ist mit bloßen Augen nicht zu schen. W. Olbers.

Dresden, 31. Jan. Gestern verloren wir hier einen in Hinsicht seines Amtes, Herzens, Wißens und Wirkens ‘aus- gezeihueten Staatsbeamten , den Königl. Oberkonsistorial- Präsidenten und Kommenthur des K. Sächsischen Civil-Ver- dienstordens, Freiherrn von Ferber. Ein Schlagfluß endete plôblich, mittén in Bearbeitung wichtiger Berufs-Geschäfte,

| fein thätiges, ganz dem Wohle des Staates gewidmetes Leben

im 56sten Jahre jeines Alters. Er war der Sohn des {on früher verstorbenen rühmlihst befannten hiesigen Geh. Rathes, Freiherrn von Ferber, und hatte sich zum Rechtsgelehrten auf unsern Hochschulen gebildet. Jm J. 1789 wurde der Verstorben? als Asseßor bei der hiesigen Landes-Regierung angestellt, i. J. 1795 zum Hof- und Justizrath und 1798 zum Geheimen Referendarius befördert. Jm J. 21808 Über- trug ihm der König das Kanzler-Amt des Hochstiftes Naum- burg-Zeiß und den Posten eines Konfistorialrathes daselbsi, wo er sich insbèsondere auch, als adelicher Jnspeftor, um die Landjchule Pforta sehr verdient gemacht hat. Seit d. J. 1610 bekleidete derfelbe, mit Ruhm und Würde für Kirche und Staat, das wichtige Amt des Oberkonsistorial-Präsiden- ten. S-cin Andenken wird in Kirchen und Schulen, so wie in den Herzen echter Biedermänner noch lange leben.

Vor furzem ist auch das erste Urtheil über den Raubmör- der Kalkofen, vormaligen Unter-Kanonier im. Artillerie-Regi- mente allhier, welcher vor Weihnachten 1819 den Tischler- Gesellen Winter uud in der Charwoche 1820 den unvergeß-

| lichen Profepor von Kügelchen, auf der dffentlichen Landstraße nahe vor Dresden ermordet und- beraubt hatte, aus. dem

Schöppenjtuhle Leipzig hier ein gegangen, nach welchèzm ihm der Tod durchs Rad zuerkannt worden ist. Nach unsern Rechten wird ihm jedoch eine anderweite Defension annoch zugestanden. Der, \srüher noch als jener, Zu Arrest gebrachte dieser doppelten Mordthat als verdächtig beschuldigte Uncezr- Kanonier vom hiesigen Artillerie-Regimente, Namens Fijcher aber ist, ob er sih schon aus Seelen-Schwäche, Ueberreduug des Kerkermeisters und angeblih aus Verzweiflung äber den harten Arrest, in welchem er unschuldig s{chmacht?te, als. den Thäter bereits bekannt hatte, von allem Verdachte frei und völlig losgèsprochen worden. Jeßt hat man denselben in das hiesige Stadc-Krankenhaus zur möglichsten Wiederherstellung jeiner sehr geshwächten Gesundheit gebracht, in wel{hem er übrigens alle «daselbst gewöhnliche Freiheit wie jeder andere Kranke, nebst guter Pflege und Wartung genießt. 3 Auf dem hiesigen Landtage scheint man {i{ch ‘vorzüglich mit der Grundlage zu einer neuen und zweckmäßigeren Steuer- Verfapung zu beschäftigen, auh ist bereits zur Verbeßerung der Universität Leipzig und ihrèr Lehrer-Gehalte, jo wie- im Schulwesen überhaupt, manches Gute geschehen. -— ‘Die Land- Stände haben auf Mittheilung und Darlegung des Staats» Budgets zu ihrer Ein- und Uebersicht angetragen, es joll die- selbe aber von Seiten der Regierung abgelehnt worden jeyn! Dienoch größtentheils in der Oberlausiß bestehende sogenannte Hörigfeit ist ebenjalis zur Sprache gekommen, und es haben sich auch in dssentlichen Schriften, der Sradtsyndikus Hennig aus Baußen fúr, und der Redakteur des Litterarijschen Merkurs, Phi- lippi, gegen dieselbe bereits sehr lebyaft ausgejprochen. Pidsliche Todesfälle, Brüjtkrankheiten auch Scharlachfieber sind hier jeßt häufig an der Tages-Ordnung, : wovon -die so sehr wechjelnde Witterung, so wie eine ganz eigene-Lust und scharfe Winde allerdings wol die Veranlagungs-Ursachen jeyn môgen. Allér Ausmerfsamkeit werth ist, bei dem jo mannich- fachen Wirterungs-Wechsel, der ungewöhnlich hohe Stand des Barometers. i Hambur z, 2. Febr. Gestern ist die Elbe vom Eise bes freïit worden. Bereits diesen Morgen ist ein Schiss, das in- deßen wegen der treibenden Eisjchollen eine gefährliche Fahrt hatte, von der Unter-Elbe her direkt hier an die Stadt ges fommen. : E : i 1 L Hanover: Jn der Hohnsteinschen Dorfschaft Leimbach ist im verfloßenen Jahre 1820 der Gejundoheits - Zujtand jo verzüglich gewesen, daß von der etwa 4bo Seelen enthaltenden Bevölkerung Niemand gestorben ist. : E d Mailand. Die hiesigen und Florentiner Zeitungen enthalten unter der Aufschrist: Rom „, den 15. Jan. Folgen- des: „Die Berichte aus Neapel vom 9. d. fahren fort, den

Hochachtung für die geseßbmäßigen Behörden und {ül nigen bestehenden Einrichtungeu einzusiögen, unte = n. i S das Land im Stande war, sd viele Schwierigkeite" MGetraide verbrauchte London im v. Y. 656,343 Quar-

den Jahren 1819 in gänz Frankreich zur Zwangarbeit ver- urtheilten Verbrecher ; i. J. 1817 wurden veruriheilt: zu lebenslänglicher Zwang-

*) 107 Quarkters betragen ungefähr eine Danziger Last.

7 ALI4VS OUIIW ICNI