1821 / 32 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 15 Mar 1821 18:00:01 GMT) scan diff

der Päpsilihe Konsul, standhaft, diesem Ansinnen zu ent-y

sprèchen. 6 0 Zu Partinico, (unweit Palermo in Sicilien, bekannt wegen des trefflichen Weines, welcher daselbst wächst) war es am 25. Jan. zwischen den Bewohnern und den Truppen, die daselbst einquartirt werden sollten, zu blutigen Austritten ge- fommen, indem der Ort - Syndikus, obschon er die Quartiere sowol für Offiziere, als Gemeine, mit größter Sorgfalt be- reitèt? hatte, von dèn Kapitain Ferrer, mit S aufs gröblichste mishandelt worden war. Die Bewohner eilten zu den Waffen, um die ihrem Vorsteher angethane Beleidi- gung zu rächen. Dieser war so edelmüthig, sih mitten un- ter dem stärksten Kugelregen von beiden Seiten, zwischen die Streitenden zu werfen, und seine Mitbürger zur Ruhe zu ermahnen. Mit ihm vereinigte sich der Oberbefehlshaber der zu Partinico eingerückten Truppen (zwei Kompagnien vom óten Linien-Regimente Real Palermo) D. Fernando di Frati- cesfo, und ihren Beniúhungen gelang es endlich, die erbitter- ten Parteien zu besänftigen und die Ruhe wiederherzustellen. St. Petersburg. Der Sardinische außerordentliche Gesauüdte und bevollmächtigte Minister, Graf Cotti de Bru- ' sasco, wird, nach den hiesigen Zeitungen, mit seinem Legations- - Sekretair Negri, in kurzem seine Abreise antreten.

Q L A. M

"Jin Regierungs-Departement Kleve ist anfangs Februar eine, der dffentlihen Sicherheit bisher gefährlich gewesene, Diebes- und Räubetbandé durch die Einsichten und rege Thàä- tigkeit des Polizei - Direftors Zöpfel zu Wesel entdeckt und : aufgehoben worden.

Dortmund (im Reg. Bez. Arnsberg). Am 821. v. M. - ward’ hiér, als im Mittélpunkte der Grafschaft Maik, unter Leitung der landräthlichen Behörde, ein Züdijcher Landtag ge- halten, wozu sämmtliche Jsraelitische schaft Mark, einschließlich Limburg, Lippstadt und Dortmund eingeladen waren. ; glemeutsmäßig, dieser Landtag alle Z Jahr zur Wahl der . Vorsteher und úbrigen Beamten der Judenschaft, so wie zur - Vorlegung der Rechnungen abgehalten wurde : so zeichnete si der gegenwärtige dadurch jedoch von den frühern aus, daz außer jenem Geschäfte, die Verbesserung des Jüdischen Schulwesens, welches sich in einem ganz elenden Zustande bis jeßt noch befindet, zum besonderen Gegenstande der Bera- thung gèmacht wurde. Allgemein wurde gleich die Nothwen- digkeir einér Reform dessélbcn anerkannt, bereitwillig verstand ch die zählreih- vérsammelete JFudenschasc zur Aufbringung der erfoderlihen Kosten. Es wurde eine aus ‘dem Land-Rabbi- ner und zivei ‘vorzüglich-einsichtigen und verständigen Jsraeli- ten ‘besichende Geéneral-Schul-Kommission gewählt, welche : Vorschläge zux Verbesserung des Schulwejens, der Regierung einreichen und däs. sämmtliche Schulwésen leiten joll ; es wur- de ferner dabei vorläufig festgestellt, daß da, wo feine ganz fähigen Jüdischen Schullehrer vorhanden, die Juden-Kinderzum regelmägigen Besuche der bestehenden Elementar - Schulen « mit anzuhalten, zu dem Ende in- jedem Bezirke ein bejonderer Schul - und Synagogen-Vorsteher erwählt, und sámmtliche - Júdisché Schulen Hey von -dem Land-Rabbiner visitirt werden, und endlich daß die Jüden - Kinder von dem bisherigen gemeinen Handel: ganz ab- und zur Erlernung einer _ Profession angehalten werden jolten. Da die hiesige Juden- : schaft größtentheils“ nicht bemittelt- ist, so gereiccht derjelben dieses Benehmen um Muster. E Elbing. Am 5. d. M- starb îim84ften Lebens, U. 5s5stenDienstiahre der Kdnigl. Superintendent und Ritter des Rothen Adler-Ordens Herr D: Daniet Ludwig Weber, erster- Prediger ‘an der hies igen St. Marien - Kirche. / . Seine, seit mehren Fahren auf: das Predigt-Amt heschränkte . Thâtigkeit war in diesem nicht minder ausgezeichnet, als feine Jeudere " Wirk(gmkeit für die Schulen, die. unter seiner Aujstcht fianden, ünd neven der hohen Achtung, ¿ | sich erworben, besaß er die inuigsie. Zune’gung Aller/ dié das Leven Wm näher führte. Mit seltenen Seîstes - Gaben verband ex sehr grünpbliche und ausgebreitéte Kenntnisse, deren Ertwetterung er - noch: im Greèises-Alter sich angelegen seyt ließ. Eine {ahlreice U cher-Sammlung, von welcher ein Theil zum Gemeingute seiner Familie: bestimmt ist, wurde von ihm fortwährend, vesonders durch ._- philofophische und fyeologéleha Werke vermehrt. Seine Predigtenz war-nicht,reich an dem Schmuctke der neueren. eistlichen Redner, , behielten bis an. sein Ende durch thre Gediegenheit und erbauliche * Kraft, einen unverkennbaren Werth. Réchtäläubig .in dem eigen- ° fien Sinne des Wortes, bewährte er siets jene freudi L T, « wélche die Seele gewinnt, wenn der Glauven, im Bei ande der 7? Vernunft, vollkommen" über den E Verstand- gésiegt hat. „Seine Grundsäße waren fast ' auffallend: strenge; aber sein Geist awarx héiter uud sein Herz \an:Measchen-Lieve fo reich, daß er. im ‘un. und im P Tr pie Glüd genheit se ea ors ahren eingetretenen ieiudlläum, murde ihm ‘vou der Stadt Elbing, das Ehren-Bürger-Recht , von der Univer- “sität Königsberg, die Hoktor- Würde der Theologie; und später noch von des Kdnigs Maj., der Rothe Adler-Orden dritter Klasse verlie- M, Wie der Verewigte bei seinem Leben die Und der Stolz der Seinen Mar, sd wird“ sein wélche ihn kanuten, kein geringer Verluft seyn.

Hailigeubeil, (im Königsberger Reg. Bez.) Dle 4 picsa: Hagelsch de Versicherungs: Gesellschaft, eine fbr nd _Üche Anjta t, hat. guten Fortgang, Die Summe dex Versi

4 ° *

so mehr. zur Ehre, so wie Anderen zum

ierde der Kirche Diseheiden Allen,

Hausväter der Grasf- }

‘Wenn nun gleih in früheren Zeiten, re- |

die er ih dfehtlichen Verhäitnissen |

ck fand; Bei Gele» |

chèrten ‘war im Jahre 18319 = 500 Thl. im Jas =— 728/600 Th!.; mithin A C 131,500 T ? güten war im Jahre 1820 die Summe von 2,420 Thly

mit Einschluß der Verwalt - Kosten, vom Hund

Versicherten, 1 Gr. Pr. (4Gr. gèPf. Berl. Kour.) trag gegeben werdén musten. *

Ziege Die Kranken - Anstalt des Jungs Stiftes der Magdalerterinnen- zu Lauban, welche ge mit einem neu - erbauten, s{dönen geräumigen Kraj versehen ijt, hat auch im v. Ÿ.,auf eine sehr rühmliche Art Leidenden in und um Lauban, mit reiñ samaritische herzigéeit angenommen. Ohne Rücksicht auf Religion diejem Zeitraume 75 Personen weiblichen Geschlecht Anstatt selbsi behandelt worden. Davon genasen y in der Bess:rung wurden entlassen 7 Personen, ist eine. Auperdem wurden 105 Kranke außerhalb de mir medicinischen Anordnungen und Heikmitteln uny versehen. Bevorftehendes Frühjahr werden wir | neuen, beiden Konfessionen gememeinschaftlichen nis - Plas erhalten. Er soll nichcs von den gew Kirchhof: Schauern, nichts Abstoßend-widriges an ‘sid sondern garrenähnlih ein stiller Ort der Ruhe wet Jeder gern unter seinen eutschlasenen Lieben heruny mag. ‘Der dazu bestimmte Plaß ijt ein länglich umschlossen von. aupen her mit einem breiten und ti ben und einem Erdroalle, der auf seiner Krone eint Hecke trägt, im Juneren durch einen breiten Kreuz Linden und Pappeln, in 4 Felder getheilt, verseht nem Leichen - Hause, dessen beide Flügel zu Todt Wohnungen bestimmt sind. An der inneren Seite Wailes wird rund herum Plab gelassen für Erb - Bu so wie auch eiu. bejonderer. Bezirk zu. gemauerten angewiesen werden wird, wo allein Denkmäler von ( Form errichtet werden fkôunen. Sonst geschieht | Felde das Begrabem in der Reihe Foige, und macht der Stand noch Religion einen Unterschied; nur E und Kinder werden getrennt. Jedes Graß wird

‘und zu Buche gebracht; ein gleichsörmiger Leichen. (

es deen, der aber nur Namen, Tag und: Ort di Reuügion, unö Srerbe - Tag anzeigen darf. Jedes mit einer breiten Blumen: Rabatte umgeben, und jn der Gräber-Reihe zieht sich ein ebener Fußweg. wird tünftig sogleich beerdigt, sondern wenn ste, 1 gejeblichen Z Tagen, begraben werden soll, zunächst | chen - Saale übergeben und -dort unter den ‘gehörigen rungen jo lange ausbewahrt, bis die Spuren der au Verwesung unzweiselhaft sind. Die Einsenfung | geschieht hierauf ganz im Stillen im Beiseyn ein:s ten, baher denn auch alles Grabgeleit und jede relid H B E A nicht ain, Grabe, sondern in di

O R E des L A ihr Ende nim pass:nde Fnjchrift uud ein ge}chmackvoil2s u. U D I ger s Thor wi Mas Verfahren hiebei war folgendes. Da, wo der höchste

Eiugang des Ganzen zieren, j i _Möhrungen (im Königsberger R?g. Bez.) Während der Schneider- Bader zu Simnau gestern

nen Angehörigen außex dem Hause beschäftigt wal

feiner Schweine den Riedel dex Stalk? und daun|

der Stubenthüre mit der Sthnauze auf, und fraß î Wiege liegenden einjährigta Kinde, den ganzen Ki nen Theil der Brust“ ab; “der unglückliche Vater, | nach Hause fam und das Schioein noch im Fraße | uber den herzzerteipenden Atiblick oynmächtig zur El

Rawit)ch (im Posener Reg. Bez.). Das errichtete Provinzial-Züchthäus ist nut vollkommen] und bestmödglichst eingerichtet. Die verurtheilten S 200an der“ Zahl, stnd bereits sämmtlich aus den !

nen, Frohnvejten„, in, denen sie, zeither detinirt war troffen und ordnungsmäßig untergebracht worden.

den verfassungsmäßig verpflegt, andrerseit “aber a auf verschiedene angemessine Arten zu ihtem eige zum Besten der Fonds, aus dènen sie erhalten wi schästiger. Bretschneiden, Schindelmachen, Wolle- u! Spiunch, Sreicken 2c. sind bis jebt ihre Arbeiten. In einem ‘nahe gelegenen Städtchen reichte Gatte seiner hochs{chwangern Fran, zwei sogenannt!s Stollen zum Frühstück, die statt mit Salz, mit M stréeur waren. Glü:icherweise fielen ihr vor dem Gw

selbèn, die auf dem Sthmalze liegenden ftistallarcigi

chen uf, & kostete nux davon, aber, aus Bejol dies kein Salz seyn möôgte, nicht weiter, sondern | Stollen dem Arzte, der die“ Würze dieses freundlil ten Frühstäckts für Gift erklärte. Die hierauf vera rihtlihe Untersuchung hat dies bestatigt; der gle ersté Auzelge dieses Vorfailes von der Polizei - Bes Ortes verhaftete Gatte aber leugnet die Absicht des? des und {üßt bloße Fahrläsfigteit vor, und die Frau müthig genug, als Verthèidigerin. ihres Manns. al und den Schèin der Absicht- den die Untersuchung N ie und da auf den Mann wohl werfen - dürfte,

chauptung. ihres früheren friedlichen Verhäktnisses |

ander, welches eine solche Absicht durchaus nicht bezü

entkräften. f “Saaßig (im Stettiner Reg. Bez.). Jn F Regulirung der gutsherklichen und bäuerlichen Vet) ind bei dem Gute Pegelow, ein neues Vorwerk,

tckhoff; und, bei dem’ Gute Mulkenthin, ‘zweineut sements, Namens Kramersfelde und Seehos angelegt

Meine Reise in die Libyshe Wüste habe ih leider

Ot Fe

zasten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,

vom 15ten März 18221,

wenberg (im Liegniber Reg. Bez.). Die hiesige schaft hat sih diesmal eine eigene 2 Be n A en, die, wenn auch spät, doch wol noch dffentlich er- zu werden verdient. Es sollten nämlich diesmal sämmt- rwaisete Kinder der Stadt, 49 an der Zahl, an den 1 der Christgeschenke auch Theil nehmen. Eine Auffo- zu wohlthätigen Beiträgen für diesen Zweck, hatte den chten Erfolg ; es kamen an Kleidung - Stücken, Schul- n, Geldez2c. gegen 100 Rthlr. an Werth zusammen. Die ilung geschah im evangelischen Schulhause, sehr sinnig, Art, daß, so wie ein zu beschenkendes Waisen - Kind t und vorgetreten war, ein anderes glücklicheres Kind nn dieser Ausdruck hier erlaubt ist demselben die te Gabe an Kleidung-Stücken, Schulbüchern, Aepfeln, je, nebst 1 fleinen Christstollen überreichte. Die gänze altung, so einfach fe war, gewährte ein ungemein an- s Fest, und mit frommer Rührung sahen wir, wie Mienen der kleinen Geber oft Kinder von 4—5 die reinste Freude so hell und klar hervorleuchtete, den frohen Gesichtchen der fleinen Beschenkten, de- S dieser. Art so karg vom Schicksale zu- ind. * ollin (im Stettiner Reg. Bez.).- Die Staats-Zeitung einiger Zeit, einer gelungenen Anpflanzung zu Bin- ves Flugsandes bei Nimmersatr in Preußen gedacht. isrer Jusel ist am Strande hin mit gutem Erfolge der- ersuch gemacht, und der Urheber desselben, der Ob. För- chter zu Neuhaus, hat sich dadurch ein immer grünen- nfmal gestiftet. Er fing seine Pflanzung im Jahre i Ost-Swine an, und rückte von hier aus östlich in htung auf Misdroy allmälig weiter vor. Der Krieg lich auch diese Arbeit unterbrochen ; indessen sind ge- tig doch die Sand-Dünen auf 1 Meile lang gebunden Bllig unschädlih gemacht.

schlag am Fuße der Dünen - seine Wirksamkeit verlor, chter von todtem Stauchwerke den ersten Zaun, 5 Fuß nd blos zum Auffangen des Sandes bestimmt ; hinter Baun pflanzte er, 4 Fuß von einander abstehend, im de, 12 Reihen junger Erlen (Ellern, Elsen“. Die et- énere Fläche von den Erlen än bis gegen den Rücken der Reihe hin, besäete er mit Kiefern (Kienen). Jene selbs wurden befestigt durch Hecken, wieder von tod- tiauchwerke, etwa 4 Fuß hoh, aber im Zickzack lau- Die ersten oder untersten Zickzacke am Abhange hin Ruthe, die inneren und höheren aber 2 und 5 Ruthen ander entfernt. Zwischen diesen Zickzacken endlich fin- Sand-Hafer gesäet, oder vielmehr spatenstichweise igen Verbande eingesenkt.

s ist möglich daß es noch mehr andre Verfahr- giebt, die zum Ziele führen ; aber die hier beschriebene ) wenigstens bei uns vollflommen bewährt. Was vor lege angelegt ist, befriedigt jeden billigen Wunsch. Die tlen-Pflanzung, ohngefähr F Meile lang, ist schon r;-die Kiefern-Saat ist, wcnigstens stellenweise, sehr anden, und der Sandhafer hat um sich gegrissen und den Sand. Was nach dem Kriege gemacht wurde, herall gute Hoffnung und verspricht erwünichten Fort- Auch mit Anpflanzung der Schwarz- und Band-Wel- h Stecklinge 2 Fuß lang, ist kürzlich der Versuch ge- lovon der Erfolg zu erwarten steht. *

ist| neuerdings ein Schreiben des Hru. General von li an Se. Königl. Hoheit den Prinzen Karl, Sohn tajestät des Königes, datirt : Kaîro, 4. Dec. 1820, ein- , aus welchem, mit Erlaubnis Sr. Königl. Hoheit, ublifum, das sich für die literarische Reise. des Herrn ls interessirt, Nachstehendes mitgetheilt wird: h nicht Fch hatte

dem vorgesieckten Ziele verfolgen können.

Miner Abreise, Raum und Zeit gehörig überschlagen, und.

den erfoderlichen Vorrath - von Lebensmitteln 'bérech- r den Karavanenzug nach Derna, Cyrene, Bengäsi, Siwah, den Natron-Seen und Kairo ergaben sich 56 nd fünf Wochen bestimmte ih für die Nachforschun- Ort und Stelle. Allein ein Teufel von Scheik, der

Raravane? führte, legte uns mit seinen würdigen Ge- rt, so _viel Hindernisse-in- den}

urh Chifanen aller - j wix uns nach einem Zuge oon 25 Tagen, noch - vier- igereisen weit von der Tripolitanischen Gränze befan-:

den. Hier sollten wir nun drei Wochen auf die Rücfkeh

des Boten warten, welcher Briese wegen an U ae Ee —— die Erläubnis hiezu von Seiten des Kalil - Bei’'s und * dês Scheiks der Arabis, aus Bengasi bringen- sollte, und ‘eben so viel Zeit bedurften wir, um diesen Ort mit unserer Karä- vane zu erreichen. So würden also zehn Wochen bis zu ut- serer Ankunft daselbst verstrihen, und mir folglich. vonder ganzen zur Reise bestimmten Zeit, nur noch drei bis vier Wo- chen übrig geblieben seyn, die nicht einmal zu meiner Rüek- fehr hingereiht haben dürften, wenn ich auch unmittélbär nach der Ankunft zu Bengasi wieder abgereist wäte. Dieser Umstand, so wie auch der, daß ih wegen anderweitiger Uti- ternehmungen, spätestens den 10. Jan. in Kairo seyn wolltè, bestimmten mich umzukehren. Meine Reisegefährtén, die Herren Liman, Hemprich, Ehrenberg, Scholz und Boldriri7 von denen ich den leßtgenannten dem ersien zum Scehilfen zurü: ließ, entschlossen sich dagegen, die Reise fortzuseben,- da es: ihnen nicht, so wie mir, auf eine genaue Berechnung der Zeit an- fam. Mir war dies um so angenehmer, da uns Fremde die Ausführung jener interessanten Unternehmung beneideten. Für mich sorgte bei dieser Gelegenheit ganz . besouders-- die Vorsehung; denn an dem Tage unserer Trenuung,- wo“ i: bis tief in die Nacht marschirt war, ward eine Entzündung

die sich einige Tage zuvor an meinem Arme gezeigt hatte, so shlimm, daß ih in dem engen Thale eines wilden Gebirges liegen bleiben muste. Hier boten mir zwei Ziegen, die in der Entfernung einer teutschen Meile, dem fargen Felsen: einige Nahrung abgewannen, alle Tage eine Flasche Milch- dar, womit ih meine Wunden fataplasmirte und unter un? säglihen Schmerzen glücflih zum Aufbruche brachte. - Ungee' achtet der Dede der Gegend (bei Nacht heulten- die Wölfe um mein Zelt) und der Kargheit unserer Küche, die ih ‘übri- gens nicht’ empfand da ih feine Nahrung zu mir nahm,

würde ich hier gern meine Genesung abgewartet haben ; ale lein der Scheik erklärte, er habe feine: Nahrung mehr füx seine Araber und nux noch auf fünf bis sechs Tage Futter für seine Pferde. Für die ersten wollte er ein Kameel nah- dem anderen schlachten; aber" für die. leßten wisse er feinen- Rath zu schaffen. Wenn ich dagegen einen viertägigen for- cirten Marsch, durch einen shrecklich wüsten Strich nah Siwah_ wagen wollte, so hinge dies von meinem Befehl ab. , Jch besann mich nicht lange, und die Vorsehung schite mir, wie einst dem Alexander auf seinem Zuge „nah derselben- Oase, einen Regen (den einzigen, den wir auf unserer gau- zen Reise durch die Wüste hatten) und als dessen Produkt, mit Bechern aus allen Felsenhöhlen ges{chöpft, unsere Schläu-- che angefüllt und unsere Kameele getränkt hatte, beschloß ic: den folgenden Morgen aufzubrechen. Den ersten Tag legz ten wir 13, den zweiten 19, den dritten 17, und den vierten 10 Stunden bis zur Oase des Jupiter Ammon (Siwah) zu- rc. So viel Stunden mit angeschwollenem Arme auf eineni stumpfen Pferde zuzubringen und bei Nacht auf offenen Felde ohne Feuer und Nahrung zu kampiren, war - keine- Kleinigkeit; um fo größc- war der Jubel, als. wir die Hase; erreichten, ein Jubel, der sich) von Seiten der Araber dadurch fund gab, daß sie mit und ohne Kugeln fast ohne Aufhören rings um mich her schossen. Wie mir dabei zu Muthe war, läßt sich leiht erachten, zumal da mein unruhiges Arabisches Pferd bei jedem Schusse in: die Höhe sprang. ‘Indessen theilte ih die Freude meiner Gefährten um so" williger, “da: ih bei meinér Ankunft in Siwah. erfuhr, daß ih einer gro- ßen Gefahr entgangen sey. Als wir nämlich am Abend zuvor, ein paar Stunden unter freiem Himmel ohne Feuer, und bet unserer großen Ermüdung ohne Geräusch zubrachten, waren 50 berittene Räuber, ohne die Kameel-Treiber, die sie bei sich- führten, zu- zählen, nahe vor uns vorbeigezogen, ohne uns“ bemerkt zu haben. Hätten sie uns wahrgenommen, f würde es um uns geschehen gewesen seyn, da wir nur 15 Kombat-. tanten waren, und die Araber im Lager selten Vorsicht“ Maßregeln gebrauchen, auch * gewöhnlih in einen wahren“ Todesschlaf versunken liegen. . Auf der Stelle, wo wir lager- ten, war es übrigens nicht erfreulih/ die Gebeine von fünf Hirten mit ihren Herden zu finden, die’ einige Jahre vorher hier verdurstet waren. Doch in der Wüste darf man än der- gleichen Unfälle nicht denken ; denn erwägte man, daß’ man durch einen Angriff, durch das. Davonlaufen eines ‘Kameels-

‘und durch die boshafte Vernichtung oder Ausleerung eines

Wasserschlauchs, in's gröôste Verderben gerathen kann, so wür- de-man-fkeinen frohen Augenblick haben. Ungeachtet wir eie nigemal dem-Wassermangel nahe waren, ja wirklich zweimal

[24 Stuùden lang, während

einer Hike von zo Grad Reau-