1821 / 35 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 22 Mar 1821 18:00:01 GMT) scan diff

der Noth, von den Gemeinden und Privaten, die nothwendi- en Mittel zu De, ora fodern dürfen, wobei si Bons, die der S ay Vegas en wird, zu hinterlas}séu ha- . Durch andere Dekrete wurde eine erzwungene Regui- tion an Pferden und Mauleseln für die Kavalerie und Ar- illerie verordnet ; ingleichen eine. Aufzeihnung der Waffen allèr Bürger, die weder zu den Milizen noch zu ‘den Legkto- naïts gehören. Es sind beim Parlamente Petitionen ein- gegangen, daß man den Herzog von Ascoli zum Gouverneur von Meapel ernennen solle. General Carascsa ist Be- O des 1sten, und General Wilhelm Pepe des ten rmee-Korps. Das erste Korps besteht aus der x1sten, 2teu und 4ten Division, und ist 78 Bataillous Jufanterie starf ; das zweite ¿60 t 46 Bataillons; - Kavalerie, Artillerie, Fuhr- wesen. und Genie entsprechen durch ihre Anzahl obiger Stärke. General Verdinois befindet. sich auf dem linken, General Ruffo ‘auf dem rechten Slgel Arcovito -und Ambrosio zu Sora und Kapua ;. Genera - Begani- ist Kommandaut von Gaeta ; Gen. Filangiéri befehligt die Reserven. Gen. Flore- an Pepe ist Chef des General - Stabes. Eins unserer lätter behauptet, General Carascosa habe Terracina befse- ben, ‘Und’ die von Rom durch die Pontinischen Sümpfe da- in führende Straße zerstören. und ganz unter Wasser- scßen assen. Unsere Fonds sind bis unter 60 gefallen. Pro-

. Für die. Dauer des. Krieges sind die

vinzen diesseit des Pharus in vier große militai- rische Statthalterschaften eingetheilt worden. Die . drei Abruzzos, Terra di Lavoro und Molise bilden die erste, die zwei Principati und die drei Kalabrien die zweite, Kapitra- nata, Terra di Otranto, Bari und Bastilicata die dritte, und endlich Stadt und Provinz Neapel die“ vierte. Dén Mili- tair- Gouverneurs, welchen das Kommando dieser Bezirke an- vertraut is, liegt ob, die Absendung der Konsfribirten, der Milizen , der Kriegs ; und Mund - Vorräthe zuin aftiven Heere zu besorgen, und alle in’ ihrer Macht liegenden Mittel ur Vertheidigung des Vaterlandes anzuwenden. Da die bisher bestehenden P nur áuf ein aftives Heéer von 50,000 Mann berechnet sind, ‘die Neapolitanische Armee be- reits aber auf 100,000 Mann angewacchsen ist: so wurde die Errichtung neuer. Hospitäler vom Parlamente beschlossen. Unter den fremden Offizieren, die sich ‘naturalisiren lassen und în unsere Dienste treten ,. | Freiherr Zawristowski. Der Prinz Regent hat verordnet, daß dergl. fremde treten, ‘ihre früher

innegchabten Grade nicht beibehalten fönnen;. uur nachdem sie wenigfiens einen Feldzug als ge- meine Volontairs mitgemacht „. Und Beweise ihres Muthes und ihrer Tapferkeit gegeben haben, dürfen fie hoffen, in ihre vorigen Grade eingeseßt zu werden. Auch darf nie einem Fremden das Ober - Kommando des Neapolitanischen Heeres ertheilt werden. pen Deserteurs des Regimentes Corona, welche früher ihre Fahnen verlassen hattén, fanden \sich auf das erste Gerücht der erfolgten Kriegs: Ertlärung, freiwillig bei ihrem Regimente ein, und baten, thnen zu verstatten, ihre Schuld 4 ihren Tod- zu -büßen. Hr. Netti schlug vor, nach dem Beispiele des alten ‘Roms, für die. Kriegszeit die ganze Macht in die Hände des Prinzen Regenten, als ei-- nes Diktators, zu legen ; nur: eine erwählte Kommission möge Qu stets- begleiten und mit Rath und That unterstüßen. in Parlaments - Dekret erflärc alle: Waffen, für die Dauer des Krieges zu ‘National - Eigenthum, und befiehlt die Ab- lieferung erselben an die bezeichneten ‘Behörden. Für die Tapferen, welche sich auf dem Schlachtfelde aus eihnen wer- den, hat ein Parlaments - Beschlus folgende Belohnungen festgeseßt: Ehrenvolle Erwähnung. in den Tages - Befehlen und öffentlichen Blättern ; efôrderungen; die ersten An- sprúche auf Civil - Bedienungen zu welchen sie die nöthigen Sennénise besiben ; . die An I aungen und Belohnungen, welche nach dem 164sten Artikel der Konstitution dem Könige vater sind; Theilnahme an den Gütern , ivelche durch das Dekret vom 16ten Februar zur Belohnung tapferer Krie- ger bestimmt sind, und endli die Erklärung, sich uin das Va- terland wohlverdient gemacht zu haben7 welcher höchste Grad der Belohnung nux mit Zustimmung: des Parlamentes er- theilet werden kann. Den Generalen, welche Korps komman- diren, ist es verstattet, auf dem Schlachtfelde Beförderungen zu ertheilen. Die Kinder Derjenigen, welchè für das Va- terland fämpfend, ihren Tod finden „wetden“ für Kinder des Vaterlandes erklärt, und die Nation sorgt für dexen Erziehung und Unterhalt. Die Zöglinge aller militairischen | Erzie- hungs - Anstalten haben dem Parlamente Gesuche eingereicht, ur Axmee gesendet zu werden, das- Parlament hat aber be- chlossen, daß sie ihre Studien ruhig fortseßen solléèn, indem das Vaterland wahrscheinli bald. den Verlust tapferer Offi- ziere zu erseßen haben werde. Das Ballet, Gustav Wasa von Taglioni, gegeben.

holte ta, de Insel Pouza und Favignana, theils nach rindisi abgeführt. lermo landete hier und

“und marschirte weiter. Der gewesene

ten hat, a | dienen, ein Nationalisirungs-Dekret. '

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d rata Ahn e im Néapolitanischen Heere zu

Korfu/ 35. Febr. - Auf Besehl der Hohen Pforte sind.

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Milo in Blokade - Stand verseßt worden,

wird dann vielleiht im Stande feyn , den Aktien - Jns

befinder sich -auch ein Pole, der | Offiziere, welche ‘in Neapolitänische Dienste ||

weiter nah dem

wird mit großem Zulaufe im Theater St. Karlo

Sieben hundert Zuchthaus - Gefangene sind von hier |

- Die abberufene Besaßuug von Pa- : sogleich nach Fondi - Finianz - Minister, Ritter Medici,

at sich nach Nom geflüchtet. Das’ Parlament ertheilte dem Englischen - General Sit Robert Wilson, der sich Ton,

die Küsten von Harpizza, Argiatacht, Splanga, Fanzstya hn, “) 18. Jan. Verwichenen December wurden Es hiesige Zollamt úr-777,997 Rubel 25 Kop. auslän: Waaren eingeführt, und für 14,780 Rub. Kauftnauns: áber die Gräutze abgefertigt. ‘Aus Persien waren „(s-Fahrzeuge im hiesigen Hafen angefominet. ta, ‘“*) 16. Dez. Jin vérwichenèn November wur-

Köpeuhagen. Der Etats-Rarh Reitemeier büßt Uebertretung der Gränzen der Presfreiheit mit 5 Dänischen Rechten eine beshimpfende Strafe). ]

Im höchsten Gerichte sind im v. J-7 524; Prô geurtelt; am Schlusse dês Sahrès. wären nur. dréi wegen giltiger Gründe noch unbeendet. i

Ende d. M- wird Se. Hoh. der Prinz Chrisi Gemahlin Rom -vérlassen, und sich nach Florenz begeli _ Auf dem vor furzem stattgehabten großen Pferd in Randers waren - die Pferde äußerst wohlfeil ; di rourden um den Preis vou 5o bis 60 Rthír. Kour. da verkauft. y J „#*) Waaren auf __ Ae Asiatische Kompagnie , deren Oftroi jet wefeommen. ein Jahr verlängert ist, erwartet im Junius die, unter (hia, 1) 25- Dez. pitain Stage, nach China abgegangene Expedition zu

Russischen und Preußischen: Waaren zusammen für” Rub. n si é

an die Chinesen, vertauscht. Unter denselben : Preußische Transit-Tücher für. 13,822 Rubel. aarèn wurden von- den. Chinesen eingetauscht : ; Thee, Dab, Kandis, Taback , Halbseiden - Waaren, eug, Seide und verschiedene Kleinigkeiten. Aus den Provinzen des j

1660 Kaineelen- und 2550 Lastwa-

Vor acht Tagen fam hier das jshe Kriegschi}- Karoline, von Gibraltar nah Rio Ja- d China bestimmt, an, um frisches Wasser einzuneh- Baron v. Stürmer, Oestreichscher Minister für unse- f, und Graf Palmelia befanden sih-am Bord. Die hten der Revolution in Portugal wurden mit Theil- empfangen. Man sah bald’ darauf anden Een der n, Proklamationen angehestet, um dem Beispiele der in Portugal zu folgen. Jedoch will“ mañ die Ent-

sig des Königes abwarten.

die nuu schon seit zwölf Jahren keine Ausbè2ute erhal ben, wenigstens eine. fleine. Revenúe geben zu können,"

Seic dem Anfange dieses Jahres ist die, für dreß-Blatr sehr einträgliche Mode aufgekommen , all ten zu ihrem Geburts - Tage: Glücé zu -wünfchen.

Krafau, 7. März. Das hiesige Norbertinèr- Y Kloster,- hat dem Senate einen Flächen-Inhalt von 20 drat-Klaftern Landes Überwiesen, auf welchem das für Kosciuszkfo errichtet werden soll, : F ui 4

Warschau, 6. März. Seit dem 20.:.v. M. hat hier fortdauernd von 12 bis 16 Grad Kälte. Den 4 15, gestern 2e und heute 20 Grad.

Der Senat des Königreichs--Polen hät die et 4 Senator-Stellen durch die Wahl des Appellations v. Gruszecfi, des Barons v. Rostäawiecki und der Gi Studnicki und v. Stubicki wieder besest.

St. Petersburg, 22. Febr. (6. März.) Am feierte die Kaiserl. Russische Akademie, zum 5 ten Stiftungs-Fest mit einer öffentlichen Versammlung, her 600 vornehme Standespersonen und Liebhabe terländischen Literatur eingeladen waren. Die Vers ward vom: Präsidenten Schischkow mit einer Rede l Alterthum und .die Vorzüge der Russischen Sprache (

Jn den hiesigen Zeitungen befinder sich folgende

Ukas des Kaisers von Rußland Maj. vom 5. Nov.

Da Wir auf - Vorstellung des Kriegs-Göouverni Cherson in Erwägung gezogen haben, daß mit der ( rung des Handels in Odessa,. auch dort das Bedüûi der Ausfertigung der Kaufbriefe, Pfandbriefe und für die Handels - Spekulationen nôthigen Abmachux nimmt; daß Diejenigen, welche nöthig haben, solch abzuschliessen, nah der Gouvernements-Stadt, die ice Könskribirter ausgehoben worden, und mit der Fran- ner geringen Entfernung von Odessa’ besindet, reisen M Atiee ausmarscHirt, aber nicht ‘wiédér zurückgefom- daß diese . Reisen. für - Privat - Personen schr besWar, als deren verlorner Sohn darstellte. Jn dex er- und für den Handel selbst drückend: seyn können : 0 Wtunde konnten sie sich wol nicht recht überzeugen, ob Wir’ zur Abwendung-dieser Uübeguemlichkeit, dem KMESohn sey, allein nachher erkannten sie und ihre Töch- Gerichte zu Odessa, das den Civilhöfen überlassene N für ihren Sohn und: Bruder an. Von den Verrwoand- eignen, Kaufbriefe, Pfandbriefe und Abmachnngén (Wid Freunden rooilten ihn Einige wieder erfkariúit haben, auf unbeschränkte Summen auszufertigen. : ;

t nicht. Lu

Ain - 24sstten December wurde der GeburiMünige Aehnlichkeit mit dem Johann Matthias Brangs,

Seiner Majestät unsers Kaisers zu Aderbid\chiu Residenz - Orte- des Persischen * Kronprinzen 1 höchsten Feierlichkeiten durch Truppen - Parade} den-Feuer u. st. w. begangen. Dem Russischen &! Träger wurden {andesübliche Geschenke gebracht, unl Uhr begab . sich der Kronprinz im feierlichsten Stadt zur Gluückwünschung zu ihm, nachdem er alles aj hatte, dieses „Franken - Fest// der Bewohnern beliebt chen. Nach der Berechnung der Persischen Astrondo! ihr großer Prophet an demselben Tage geboren. “Von dem, berühmten Fußgänger, dem Brittijck® Kapitain. Cochrane, der im Anfange des vorigen F hier abging, und dessen Ziel ist, persönlich wahrzum! Ameritfa und Asien zusammenhangen, is ein Schrei September äus Jréutsk (5706 Werste von St. Pet eingegangen, wonach er sich wohlauf befand , und lih nach Jafutks, (3590- Werste von St: Petersb) Nordost und ‘dem Fluß Kowyma/| roollte. | : | |

Odessa, 26. Jan. (7. Febr.) (1876 Werste ! tersburg.) Jm. v. J. wurden von Odessa an verl ausländischen Waaren für 68,723,303 Rub. 15 Kop. nere des Reiches verführt, und zur See an Rufsijch! ren für 18,640,295 Rub, 10 Kop: ins Ausland ab} Jn Trausport:Handel wurden- nach Odessa, von ver

estreichschen Orten, auf der Transit-Straße über da zu Radziwilow , uud aus der Moldau, über das 9

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M hen: Am 25. Januar 1821 wurde in der Assisen- g hieselbst ein Kriminalfall entschieden, welcher dur wiefach nah einander gespielten Betrug, wodurch es Betrúger gelang, sich siatt eines verloren geglaubten ; cinzuschieben, interessant is , urid “auch deshalb aus

Me der gewöhnlichen Kriminalfälle herausgehoben zu urdiènt, weil er einen merkwürdigen Bélag dazu lie- ¿ fést der Glaube an unwahre Dinge haftén, und ge- |flaresten Beweise hartnäckig sih behaupten kann. e in jener Sißung des hiesigen Assisen-Hofes als # Verurtheilte heißt Kaspar Gans, zu Nieder-Cruch- Kreise Erkelens wohnhaft, und aus Ober-Crxuchten des en Krèises gebürtig, 21 bis 22' Jahr -alti: Jn feinen n Jahren hütete er die Schafe. “Bei Errichtung, n Rheinischen Landwehr - Regimentes wütde er als ur angestellt, und im Jahr 1815 entlassen, worauf ine Heimath zurückkehrte. “Wegen eines im März 'Niedèr-Cruchten begangenen qualificirten Diebstahls r ‘verhaftet werden ; . entwich aber, und ging nach senbêóich ili der Gemeine Kempen, w0 el sich ‘den Ehe- Brangs, deren Sohu Johann Matthias im Jahre

i getäuscht zu haben, daß jener von éinem Brand-

ch an dem Hetrüger fand; und daß dieser" die An- uhstaben der Nahmen des Sohnes "mit der Jahr-

tte.

an entdecéte_ ihn n entwichenen Kaspar. Gans und zog ihn vôr Ge- Obgleich 11 Zeugen, welche ihn- theils von Jugend kannt, theils mit ihm im Landwehr-Regimenté gedient

ten, sd behauptete er dennoch hartnäckig, daß ér nicht sondern der Sohn der. Eheleute Brangs sey, und diese ten ihn auch iu dffentlihher Gerichts - Sibung dafür (leich der Prásident ihnen den offenbaren Jrrthum ge- flare Beweise ernj{tlih zu Gemüthe führte.

wurde indessen durch das Urtheil vom 6. Aug. 1818 var Gans wegen des qualificirten Diebstahles zur jen Zwangarbeit verurtheilt. Auf dem Transporte läfanstalt fand er Gelegenheit zu entwischen, und jeßt einen dem vorigea ähnlichen Betrug aus.

ann aus dem Französischen Feldzuge - nicht zurückge- Der Kaspar Gans kehrte bei dieser, Se fleitie haft führt ein, und. trauf Kaffee. Er gab sich. bei : F einen Konskribirten an, welcher mit dem lezten Trans- Duboßari*) an verschiedenen Manufaktur- und ande! bgegangen sey, womit auch der Sohn der Witwe aus- ren, für 4/423/274 Rub. eingebracht. Kauffahrtei Mrt war; im Dorfe aber streute er: aus, daß er der waren im Hafen angekommen : Russische 264/ EnglMte Sohn derselben Joseph Hausmann sey. Durch Oestreichsche 144, Französische 22- Schwedische 19 ¿ ihr nachher zugesandten Brief, worin er sich. als ihren sche’ 38, Jonische 10, Türkische 37- Neapolitanische "F erkennen d. d che 4, darunter befanden fich 193 mit Ballast, d, welche sie_éine shlechte Frau schalten, wenn sie ihren mit Sun Abge ede eich dem dase E tehrten Sohn nicht wieder aufnehmen würde, wurde 271, Englische 48, Oestreichsche 140, Franz i / M51 i 2 A A

dische “20, Spanische 38, Sardinische 45, Jonische 1 Tag erle von St, Petershurg, fische Z1, Neapolitanische 4, und Dänische 4 G befanden sich 47 mit Ballast; adu!

die übrigen mit j id Werse von Kasan 7 7 ; 6 i: h 17 d e # x L j , Ï s *) Fm Gouvernement Cherson, | l n. ie Haupt adt von Brasilien, mit Ie Bewoh

Chinesischen Reiches waren in Mais- |

ie bewogen, ihn durch ihren Schwiegersohn zu. s | pon M: }sén., und ihn als: Sohn, obgleich er keine conlich eit mit demselben hatte, aufzunehmen. T A y_ Unter dem nun angenommenen Nauen verheurathete er sih, und ließ sich dorf nieder. Jm Jahr 1820 wurde er auch hier entdeckt und wegen -dieses. groben Betruges zur Untersuchung „gezogen. Auf das frechste leugnete er, daß er mit dem Kaspar Gans und dem Johann Mathias Brangs, füx welchen er sih.in der frúhern -Kriminal-Sache ausgegeben hatte, eine und. die- - selbe Person. sey, und behauptete hartuäckig, daß. er der Johaun Joseph Hausmann, Sohn der Wittwe Hausmanù, sey. Da er bereits- zu © einer Kriminal - Strafe verurtheilt, aber entsprungen war, und nunmehr leugnete der Verur- theilte zu seyn, so wurde nach der, in den Rheinischen Pro- vinzen geltenden Geseßgebung; der förmliche -Jdentitäts- Prozeß erôfsnet, und er' durch . das Urtheil vom 19. Jun. 1820 für jenen bereits verurtheilten Kaspar Gans anerkannt.

Unter den Jdentitäts - Zeugen befanden sich auch die Witwe Hausman und die Cheleute Brangs. Jene erfann- te ihn nicht für: ihren Sohn an, sondern erklärte nur, daß er sich dafár ausgegeben, und sie, weil. das ganze Dorf ihn dafúr gehalten, ihn als solchen angenommen habe; daß sie aber selbst daran gezweifelt, weil ihm eine Narbe vor der Stirne gefehlt, welche ihr Sohn gehabt habe; welchen Zweifel er mit der Behauptung zu lösen gesucht habe, daß ihm durch eine Seekrankheit die Stirnhaut- abgegangen sey.

Die Eheleute Braugs aber, obgleich der zweite, mit der Witwe Hausmann gespielte Betrug ihnen klar vor “Augen lag, und wiewol der Gans selbst sie als seineEltern verlèugnete- und ihnen ins Gesicht- erklärte, daß er sie nicht kenne, bliè- ben dennoch dabei, daß er ihr Sohn sey. So fest hatte der* Glaube daran, in- ihnen, Wurzel gefaßt: U p A

Neben diesem Wahnglauben erseheint das beispiellos freche Leugnen des jungen Betrügers als etn bemerkenswer- thes Seitenstück. Obgleich, zu jenen Eruchtenschen . Zeugen nun auch nöch, Zeugen hinzukamen, welche ih im“ Krituinäl-, Gefängnisse und vor dem Assisen-Hofe geséhen hatten , ‘und

Joseph Ha.usmaun... als Kamin - Feger zu, Als-

| ihn auf das bestimmteste. anerkannten; obgleih jenes Mahl

am rechten Knie, und die auf- dem linken Arme tattowirtén Buchstaben J. M. B. „mit. der Jahrzahl 1815; ‘welche schon in der ersten Kriminal-Prozedur- untersucht. worden “waren, ihn allein hinlänglich: bezeichneten, ‘so behauptete er doch ih- nen mit der größten Frechheit ins Gesicht, däß er sie nicht fenne, und daß er der. Sohn der Wittwe Hausmann sey. - Bonn. Das akademische Gericht ‘der- Kdn. Preuß. Rhein - Universität hieselbst , - erklärt die, durch mehre teutsche“ Blätter verbreitete Nachricht : daß hier. Duelle. aus politischen und religieufen Ursachen vorgekommen seyen, als völlig“ aftenwidrig und grundlos. : | Breslau. Vor _furzem sind von der Königl. Regies-

s aber der Unistand scheint die Eltèrn und Schwester_

ein Mahk“ att rethtei Knie gehabt, und ein solches ?

§15 auf: dem linken Arme. mit- rother Farbe eingegra/

indessen Hier als den. von Nieder?

ihn auf das bestimmteste für den Kaspar Gans an--

Freigaldenßhovén war ebenfalls der Sohn der Witwe“

zu erkennen ‘gab, und. durch das Andringen der Nach-.

rung die Rettungstafeln, welche das Verfahren bei Scheins: todten vorschreiben, in allen Schulen vertheilk worden, damit die Lehrer den Kindern, Unterricht in selbigen ertheilen sollen. Diese umsichtige Vorsorge der Regierung, möge in folgendem Vorfalle ihren Dank finden. Auch der Schullehrer“ zu Bergel bei Ohlau, hatte seine Zöglinge mit den Vorschriften" gedachter Taseln bekannt gemacht. Zwei Knaben von 12 Jahren fanden, auf dem Heimwege- aus der Schule, in ei- nem Graben einen franken Mann liegen, eben im Einsthlas: fen begriffen. Er würde bei der strengen Kälte erfroren seyn, wenn ihn dieKinder nicht durch die, ihnen vorgeschrie- . bene Weise zuk Besinnung gebracht hätten. Sie “verließen ihn: auch nicht eher, als bis eine des Weges fommendeFuhre den Kranken mitnabin, um. ihn nah der Stadt zu britigen." Koblenz. Das-Umherstreifen gefährlichen Gesindels, im benachbarten Hessischen „dauert noch immer fort und ersk * fürzlih is im Großherzoglichen Amte Langgöhs, dicht an unsrer Gränze, ein Retjender ermordet gefundén worden. Um. dem Herüberstreifen dieses Gesindels möglichst vorzubeugen, sind die geeigneten Instruktionen. an die Beamten und selbst an die Bewohner der vereinigten - Kreise Braunsfels und Weßlar erlassen, auch soll“ ein Detaschement Gendarmerie in fene Gegend geschit werden. Uebrigens sind in’ dffentlie hen Blättern die: Nachrichten- über“ die im Hessischen angebe , lich bestehende förmliche Räuberbande \chr übertrieben worden. In dem Distrikte Braunfels beginnt die (daselbsi im- mer Üblich gewesene) Auswanderungssucht sich wieder zu re- gen; vor furzem meldeten 20 Individuen ihren Entschluss, nach Amerita zu ziehen. Es is ihnen die Wichtigkeit dieses. Schrittes und das Trügerische der Aussichten auf Amerika be- merklich gemacht, und ihnen darauf eine Frist- gegeben wor- den, um sich zu ‘besinnen, * ehe sie diesen unwiderruflichen Schritt thun: : p | “Zu Simmern rettete ein zwÖölfjähriger Knabe, Johann Sgr, einein andern Knaben von 8 Jahren, welcher in die immerbach gefallen war, das Leben, mit solchem Muthe und solcher Piel oiue r geit daß die Großthat des Kleinen, die Aufmerksamkeit der Königl. Regierung auf fich. zog, und. diese ihn im Amtsblatte dffentlich belobte, und ihn aufmunterte, . sich lebenslang so zu betragen , daß das Andenken an jene

Gouvernement Jäkutsk, 6512 Wersie vont St, Peters.

seltene Leistung nicht wleder. verdunkelt werde. Zugleich ließ sie ihn, da die Eltern sehr dúrftig sind, neu fleiden. Selbst in denjenigen Kreisen des reten Rheinufers, wo der Boden wegen Mangels an Händen noch „dicht hinläng- - lich fultivirt wird, nimmt die Population fichtbar zu. So. snd im Kreise Altenkir ahren 1819 29, acht

a äuser gebaut worden, und im laufen-

en in den J | unfd funfzig neue Wohn