1821 / 42 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 07 Apr 1821 18:00:01 GMT) scan diff

den Antrag, sich an die Spite vieler trew gebliebenen Regl: menter nte én, zu beri ce Die doi u Alessandria ist ganz aufgelöst, und die Empörer befinden i in größter Verwirrung und. Verlegenheit. Man profkla- mirt niht mehr die sogenannte Unabhängigkeit, “und- die dreifarbige epa Zu verlc)wluden: Viele Urtiter- thanen ehren zu ihrer Pflicht zurück, y “— Wed Deë hi-csige Kommunalrath hat Sr. Heilig: feit eine Erklärung überreichen lassen, deren Schluß also lau- tet: „„Vergebens suche die Verläumdung unsre Anhänglich- keit verdächtig zu machen. Alle unsere Herzen sind eben so viele Altäre der Treue. Wir bitten Eure Heiligkeit instän- digst, diese unsere Erklärung huldvoll aufzunehmen, und deren Bekanntmachung zu dem Endzwecke zu verfügen, daß jene verläumderischen Aufwiegler schen, wie wir ihre aberwißigen Entwürfe aufnehmen, und die Völtex, ferue und nah, inne werden, daß vir, so wie wir immer waren, also au noch ind und stets séyn werdea, Ew. Heiligkeit treue und ge- horsame Unterthanen, die sich selb uns all das Jhrige dar- ieten. Wir bitten unterthänigst um den apostolischen Segen.“ (Aus zuverlässiger Quelle.) Seit hier die Nachrichcez von den ersteu ungtüklichen Gefechten angefommen, herrscht die größte Bestürzung. Der Rausch “verfliegt, in dem sich tinige bewegliche Gemüther, durch die emphatischen Reden v:rbrannter Köpfe befanden ; die Furcht vor den Dolchen der Carbonari, deren Erbärmlichkeit durch ihr jebigès muthloses Betragen erhdhet wird, entweicht, und «das Bol, von--den früßéren Begebenheiten mehr úbereilt und Fortgerissen, aïs für die Sache gewonnen, fängt an sich sei- ner wieder bewußt zu werden. - Zeder gewahrt den Abzrund, an welchem das thöôrigte Begiunen: einiger Böseraichfèr, die. Nation gebracht, und in den öden Straßen, vor wenig Ta- gen noch. der Scauplab lärmender Aufzüge der Carbonari Und des ihnen gleich gestinmten ‘Gesindels, aa J nur. Flühe über die Urheber gegeuwärtigec und künftiger Drangiale. Alle Fremde, bis ‘auf wenige Franzosen und Engländer, deren Anwesenheit durcz nicht oleich abzubrechen- “de Handel -Verbindungez nothwendig wird, und die für den “äußersten Fall eine Zufsluhc auf den Sehisfen- ihrer. Regie- rungen fiüden, sind abgereist. Handel ünb Gewerbe: stocken „gauz. Der Geldmangel ist aufs höc{sie gestiegen. Die df- fentlichen Fonds welche vor der Revolution durch weise finan- -gielle - Maßregeln bis 0 prCt. gestiegen waren , stehen jèbt 47 prCrt. und sind fortwährend im Sinken. Die gezwungene Auléihe welche in ‘der Stadt Neapel 2 Million Ducati gebeu sollte, har ungeachtet der sconung- losesten Beitreibung kanm £ eingebracht. Vor einigen Ta- gen hat man dem Englis.ßea Minister Sir William A’Court abermals. angelegen, ¿wischen Neapel und der Hohen Alliir- ten ins Mittel zu treten, indem man ihm zu erkennen gab, daß man auch’ die áußersten Koncessionén zu machen geneigt 7 fei. Eine Koûstitution und“ eine Offupatioón der Oestereicher, durch die verbündeten Mächte auf eine gewisse Zeii beschränkt und ‘garantirt, würden guügen , wie auc) diese Konstitution “Immer von der jeßigen abweichen möchte. Sir William _A‘Court hat indessen jede: Einmischung wegen. der strengen . Neutralität Englands abgelehnt. __ Stockholin, 27. März. Jn der lebten Sißung des Hofgerichtes ward - der. erste Kawmerjunker Sr. Maj. Graf “von -Stetrbock, zur Beantvortung der durh Brygger gegen ihn angebrachten Denunciation, vorgeladen. “Der Graf v. Stenboct läugnete Alles, was Brygger gegen ihn vorgeöracht und fügte hinzu , daß er ‘um so weniger Anstand nehmen würde, sich zu erflärên und die Wahrheit einzugestehen, als, angenommen, das von Brygger aufgestellte Faîcum, als hat- .te er im Jahre: 1310 durch seinen Kana!, einen Brief des _ Grafen. d’Ugglaß. an den vormaligen König Gustav Adolph gesendet, sey wirflich wahr, die Schwedischen -Gejebe damals einen Schristwechsel mit der vormals Königl. Familie, nicht für verbrecherish erächtet hätten. Nach dieser Erklärung, nahm Brygger seine Denunciatión gegén den Grafen Srtenbock zurück.

Neapel, 13. März.

In derselben Sißung verlas der NYrovinzial-Gouverneur, Graf v. Rosen, ein Ges#cch, in welchèm -er daráuf antrug, daß Bryager, -der jeßt, na der Verfägung des Hofgerich: tes, nach Gothenburg g:dracht werden solle, um dort den von ihm vorgesc)lagenen Zeugen gegenübergestellt zu. werden, wäh- renò diejer Reise auf solle Weise bewacht werden möge, daß er nit entshlüpfen fönze,

Dek Abgeordnete Eliâsoi machte am 15. im Norwegi- schen Storthing, die Motion, die Stelle eines in Stockholm residirenden Norwegischen StaatsminiFters, als überflüssig, aufzuheben, und die desfalsigen Funktionen dem ältesten der hier anwesenden Staatsräthe anzuvertrauen. Man glaubt, daß diese Motion beim Storthing durchgéhèn wird, der soiche an die Verfassungs - Komité gesandt hat. Das Gehalt die- ses- Ministers war im J. 1814. auf 3000 Pf. Sterl fixirt, inbessen durch den nachfolgenden Storthing auf 12,000 Nor- wegische Spezies-Thaler herabgeseßt, was_ noch nit ganz

Df Sterling bettägt.* ‘(0 8! 874 _ Der Baron von Taube, vormals Shwedischer Miniser am Preußischen Hofe, hat sich ar” vf dortigen Hafen - Kommandauten,,- Admirals Krieger,

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__ Der König hat dem vormaligen Gesandten am Pariser Me Nath Baron v. Lagerbjelke, den durch den Tod des Barons Edelfrans vakant gewordenen Posten des Prä- sidenten des Kommerz - Kollegiums atigeboten, Es steht dg-

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zu Kopenhagen mit der Toch- i

bin, ob seine s{wächliche Gesundheit ihm die Annahty elben, gestatten werde. :

Beschluß des Königl. Norwegschen Budgets 5- Jahre 16253. 9.) fär Zinsen- und Amortifati Staatsschuld g1,021 Spehl. 20.) für Auswärtige Angele

51 Spthl. 11.) für Landmacht 500,000 Spthl. 19 Seénaäche , 160,000 Spth{. 13.) für Außerordentliche Aug 54,665 Spthl. Summe aller Au s g'aibe n 1,607,400. Nai zug der Ausgabe von der Einnahme bleibt Ueberschuß, 1; Speziesthalex. *) i i

Die auf ministeriellem Wege eingegangenen Auträ Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin, den Zoll auf ren, die in Mecklenburgschen (vermuthlich Wismarer) ( fen eingeführt werden, dem gleichzustellen, der bei det fuhr ähnlicher in Schwedischen Schiffen erhoben wir nachdem der König deshalb das Gutachten des Ko Kollegiums vernommen, abgelehnt worden. |

Die Silber - Gruben zu Sala haben in den4l

Jahrhunderten, 5,368,797 Mrk. Silber geliefert ; in Chris

“wird am 28. Mai eine Auktion úber 1945 Ctn. Bla

und 400 Ctr. Arsenik vom Modummer Kobalt- Werke nden. B Die Bremer Schiffe sollen, Königl. Schwedischen Bes gemäß, in den Häfen des Königreichs Norwegen, in L der Abgaben, welche sowol von den Schiffen, als von Ladungen zu entrichten sind, genau auf dem nämlichen wie die eigenen Norwegischen behandelt werden. Christiania. Von Seiten Sr. Maj. sind dew thing, wegen der 1834, an Dännemark, mit 1,193,745 zurückzuzahlenden Schuld, Vorschläge gemacht worden, Staatsintraden haben in diesen z Jahren, nur. 41 Speziesthaler Ueberschuß. Nimmt man diese Summ wie auch die 41,745 Rthlr., welche am 1. Jul. d. J. k werden sollen, und welche, nah“ Sr. Maj. Vorauss von dem Antheile der Beneeschen Anleihe bestritten den fônnen, der für Rechnung der Staatskasse vorbe werden muß : so ist es unumgänglih nothwendig, daß auf Mittel sinne, die bevorstehende Auszahlung an Ÿ mark möglich zu machen. Die ausstehenden Foderunge Staates, und-eine Anleihe sind die einzigen zweckdien| Glaubt der Storthing aber, daß neue Steuern aus werden -könneu, so meint Se. Maj., daß dieses besser Besteurung der Luxusartikel aus der Fremde; z. B. § Thee, Wein, Seivenzeuge u. f. w., als durch Erhözhu schon bestehenden Steuern geschehen fônne. Uedrigens eine. Folge. der Bankfundation, daß die Bank, die v1 Reichsbank zurückzubezahlenden Summen wieder aus wicd, und solchemnach wird die Bank in den z Jahre! die Steue auf Vermögen und Gewerbe ungefähr 2 Spthlr. jährlich ausmacht) wieder ausgeliehen werden fêönnèn. Meinung, daß es durch ein Gese6 bestimmt werden daß die Bank die 600,000 Spthlr. davon an die S Kasse üÜberliefere, und von dieser, zinsentragende Fode an Privaten wieder erhalten fônne. Durch obige spe Summa von 415,710 Und die eben angeführten 6: Spthlr:, im Ganzen 1,015,710 Spthlr., wäre die ab gende Schuld bis auf 136,290 Rthlr. H. B. ausgemittelt. 2 halb schlägt Se. Maj. nun dem Storthing vor, d Höchstdenselben bèmündigen wollt, auf. die möôglich{bill Bedingungen eine Anleihe zu eröffnen, damit die A lungen an Dänemark beschafft werden - können. Obige position sollte. durch die Wahlkomité einer speziellen § zugestellt werden. Smolensk, (716 Werste vonSt. Petersburg.) Jm wurden in der Smolenskischen Eparchie geboren 46,622 storben. sind, 22,966, darunter 4 von 100,8 von 104 , 4 voV 106, 107, und 110 Jahren. Zur Religion des recht; gen Griechischen Glaubensbefenntnisses traten über : vi Hebräischen Religion 5, von der Lutherischen 5, von di mijch- Katholischen 6, und von der Mahometanischen sammen 231.

Ju +9. n d,

Gnesen. Der Prälat der hiesigen Metropolítan- Archi - Diakonus von Walowsfki ist mit Tóôde abgegang ai Kolberg. Die im diesjährigen Hainb. Korrespon!

L. [A4 gesehensten Bewohner die Absicht haben , den, im lien-Kadbinet zu Leyden, in Spiritus aufbewahrten Ko] Majors von Schill , sich von dem Könige der derlande zu “erbitten, | Schill, auf eigene Kosten, èln Monutnent zu errichtt

E, Sn, Es haben bios einige hiesige V auf die Nachricht, daß v. Schills Kopf zu Leyden in ( tus aufbewahrt werde, sich bei der ihnen vorgeseßten Bl dahin verwendet, daß dieser Kopf, beerdigt und der öffen! Schaustellung entzogen werde, und sehen darauf noch der V dung entgegen. - O lch

Mänster. -— Neunzehn Bürgermeister sind, w! ein unkonzessionirter Hausirer mit Ellen-Waaren in ihr! dirfen ungeahndet umgetrieben, ein jeder in 1 Rthlr, 0 “genommen worden, :

_Die vom Schmidt Leyers zu Neuenkirchen erfü Hechsel. Maschine, wird wegen ihrer praftischen Brauchbl dem Publikum von der hiesigen Regierung empfohlen.

Kour S Speziesthaler Noxwegisch thut 20 Gr, 5 Pf. 4

B

M Se. Maij. ist alu, und jr. Gerh. von Carnap für den Handel und KapitaliTenstand,

699,000 Spthlr. einziéherß

defindliche Nachricht, ‘daß mehre der dies Fandgemeinden, welche mit beharrlicher Anstrengung, und

und demnächst dem Majot|

Del 04?

t 42sten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,

vom 7ten April 1821,

Elberfeld. Auszug dès Protokolls der General -Versamm- der Rheinisch - Westindischen Kompagnie gehalten zu Elber- m zosten März 18231. Gegenwärtig: Herr Ober-Bürgermeister Brünin Vie provisorischen Herrn Direktoren Abr. Heilmann und P. Winkelmann. er Protokollführer Hr. C. C. Becher. jener: Hr. Landrath Graf von Seissel, Hr. Geh. Reg. Rath j von OUsseldorf und noch 52 andere Aktionairs. ah einer kurzen von Hrn. Abr. Troof gehaltenen Eingang- in welcher er bedauerte, daß Hr. Jafob Aders, durch plôß- [npäßlichkeit verhindert worden sey, der Versammlung bei- en, verlas Hr. Val. Heilmann die von der provisorischen on für die Gesellschaft entworfenen Statuten, welche im tlichen von der Versammlung approbirt wurden. Auf den ehr gemachten Vorschlag : zur Wahl einer definitiven Direk- u schreiten, und auf die Frage ob diese aus fünf oder sie- j itgliedern bestehen solle? wurde die Zahl Fünf einhellig t und die bisherigen provisorischen Direktoren einstimmig er- die Stelle der definitiven Direktion zu Übernehmen. Hr. Trooft dankte in seinem und feiner Hrn. Kollegen Nanien, ¡eses \chmeichelhafte Zutrauen der Gesellfizaft, und nahm die anes gu deftnitiven Direktoren an, in der Vorausseßung je- daß ihr, leider durch Unpäßlichkeit abwesender , Kollege, alb Aders, disselve thun und sie ferner mit seinem Rathe ußen werde. Die hierauf der Versammlung gemachte Frage : in den entworfenen Statuten vorgeschlagene, aus den ver- enen Geschäft - Zweigen zu wählende, sämmtliche Aktionairs entirende, permanente Ausschuß von 7 Gliedern beliebt wer- lle? wurde einstimmig mit Fa! beantwortet , sofort zu der desselben geschritteu und dabei 1. Kasp. Eugels jun. in Barmen , für die Linnen-Waagren ; r. v: Scheibler in Jserlohn, fúr die Wolleti-Waaren : P Angust Sterneberg in Schwelm, für die Baumwollen-

l. Josua Hasenclever in Remscheid, fúr die Eisen-Waaren ; r. Schmidt in Fserlohn, für die Quincallerie-Wagren; Joh. Peter Kampermann in Barmen, für die Seiden-

Troost, F. Ch. Jung,

Stimmén- Mehrheit erwählt.

triter wurde einstimmig beschlossen : diesen dergestalt gewähl- 1s¡chuß von 7 Gliedern, der Direktion beizugesellen, um ver- it derselben, eine Kommission zu bilden, welche die entwor- Statuíien prüfen , nöthigenfalls modifiziren und namens licher Aftionairs sanktioutren solle. Nachdem nunmehr durch trn. Ober -Bürgermeiste- Brüning, sämmtlichen Anwesenden e Einheit in den Beschlüssen und den bewiesenen Eifer und ur die Sache, der Dank -abgestattet worden , hielt de? Geh. Math Hr. Jaïoki eine kurze FXede, in welcher verselbe die Vor- einer Vereinigung der Kräfte vei ¿rößeren Unternehmungen e schône ‘Leise schilderte, dieses Fustitut als den ersten wich- merkantilischen Verein im Vaterlande insbesondere lobte

m, bei vesonntenem ruhigen Verfahren und bei vorsichtiger

g der Geschäfte, einen glüctlichen Erfolg weissagte:; „Fch E Leinesweges, {loß der Redner, daß dieser Verein unseren tungen entsprechen werde, wenn wir nämlich diese nicht zu annen nicht zuviel erwarten, besonders nicht vom 1

Unterzeichnet: Brüning, Ober-Bürgermeister. C. C. Becher, Protokollführer.

vinden, 22. März. Die hellen Tage und kalten e haben den Roggen fast ganz von den Wurzeln ent- [0 daß ein sehr gutes Frühjahr dazu gehören wird, cheinen Theil des zu befürchtenden Schadens abzuwenden. aps - Saat istfast gänzlich und unwiederbringlich verloren. Klee sieht úbel aus, fann sich aber erholen. Unter

tnismäßig großein Kraftaufwande, an der Berbesserung \ommunalzustandes gearbeitet haben, verdient die kleine me Kommune Schaadhorst, (Bünder Kr.) eine aus- nete Erwähnung. Dieselbe hat seit 1816, ganz aus n, mit gemeinnüßigem freiwilligem Eifer von ihren dâtern zusammengebrachten, nur durch äußerste Spar- t ershwingbar gewesenen Mitteln, nicht. nur einen be- den Theil dex Schulden- wieder abbezahlt, mit welchen emdherrschaft und - die Kriegesjahre sie belastet hatten, i auch ein neues Pfarrhaus, ein neues Kantorhaus, he neue Schule gebauet, und auf diese drei Gebäude Pumine von ungefähr 9000 Rthir. verwendet. Jn tadt Minden hat si ein Jungfrauen-Verein für Zwecke cildthätigfeit gebildet. Ueder 160 Mädchen aller Stände emselben beigetreten, von denen jede alljährlich eine he Handarbeit liefert, durch deren Verkauf oder Ver- g alsdann der Fond des Vereines beschafft wird. Die ot eingelieferten Arbeiten haben bereits einen reinen

in von 419 Rehlr. gewährt. Es ist nun der Plan, |

, im Vorsiß.

halb sollen fieihrem hohen Zwecke

unter spezieller Aufsicht eines Ausschusses der Theilnehmerin- nen, eine Jndustrieshule für 20 25 fleine Mädchen der ärmsten und verwahrlosetesten Volésflasse zwischen 8 12 Jahre zu gründen, worin selbige niht nur _ im Strien, Nähen und Spinnen unterrichtet, sondern auch gefleidet, täglich einmal gespeist, und zur Ordnung, Reinlichkeit und Rechtlichkeit erzogen werden sollen. Zu seinen Vorsteherin- nen, hat der Verein die Jungfrauen Therese Anz , Julie Delius und Louise Westenberg erwählt. Wohl der Stadt, in der sich die Töchter der Familien aller Stände, zu solchen edeln Zwecken verbinden. Mädchen, mit Beschäftigungen dieser Art vertraut, und in der Schule des Lebens, mit den Be- dürfnissen der niedern Volksflasse bekannt geworden sind in jedem Falle auf einem bessern Wege, gute, sorgliche Müt- ter und musterhafte Hausfrauen zu werden, als jene, welche ihre Muße dem Spieltische, oder deu bösen Leumundsiede- reien, den gewöhnlichen Kaffe- und Thee-Gesellschaften widmen.

Jn der Gemeinde Hombsen, Kreises Brakel, berrscht ein bôsartiges Brustfieber, an welchem in sehr furzer Zeit 65 Individuen erkrankt, und 14 davon gestorben sind. Der dor- tige Kreisphysikus ist mit rühmlihem Eifer bemüht, dem Uée- bel Gränzen zu seßen. Die natürlichen Menschenblattern haben sich leider wieder in mehren - Kreisen des Regierungs- Bezirkes gezeigt, jedoch scheint der Krankheit - Stoff nicht sehr gefährlich zu seyn. Gegen weitere Verbreitung find die ang?messensten Vorschriften ertheilt. Uebrigens läßt sich fast in allen einzelnen Fällen nachweisen, daß, wo natürliche Blattern vorkommen, die Vakzination, entweder ganz unter- blieben, oder zweideutig verlaufen, oder nicht gehörig berück- sichtiget worden war. Ueberall aber scheint selbst eine unvoll- fommene vorhergegangene Vakzination dem Blattergifte deñ green Theil seiner natürlichen Bösartigkeit benommen zu haben.

Die Nervenfieber-Epidemie zu Albexen im Kreise Hôöx- ter hat gänzlich aufgehört. Rühmliche Erwähnung verdient die furhtlose und menschenfreundliche Anstrengung, mit" wel- cher, während ihrer ganzen Dauer, - der dortige Pfarrer Ha- gemann, sich der Geistlichen und leiblichen Pflege seine er- franften Pfarrfkinder hingegeben, über Befolgung der Aerzt- lichen Vorschriften gewacht, Erquieungen aus eigenen Mit- teln angeschaft, und gewiß viele dem Leben erhalten hat.

Neuenburg. Der im Almanach de Nenfchatel: en Suisse, pour l’an de Gíace 1821, enthaltene Staats falen- der des Fürstenthums (Etat des autorités et ollices de la principauté) zeigt unter dem Vorsiße des Gouverneurs und Generalstatthalters, Barou de Chambrier d’Oleyres, dew zu drei Monaten wechselnden stellvertretenden Vorstand des Staatsraths, wie vorigès Jahr, an die Herrn de Nongemont, de Sandoz, de Pierre, und Tribolet-Hardy übertragen. Neu ist im verflossenen Jahr in den Staatsrath gekommen: Herr Charles Cousandier, Gerichtspräsident von Boudry. Die noch unbediensteten Glieder der Geistlichkeit sind von neun wieder auf sieben vermindert.

Wartenberg. (Breslauer Reg. Bez.) Auf der Tsche- schener Bretmühle trafen einige Bauern zusammen. Im da- sigen Wohnzimmer des Freimannes Obieglo hing ein Gewehr an der Wand. Der Bauer Surowa nahm es in die Hände, und in dem Augenblicke, daß der Lauf. des Gewehres auf den Bauer Gottschlink sich richtete, ging es los und streckte den Gottschlink zur Erde. Surowa is 22 Jahr alt und ver-- heuratet. Der Getôdtete hinterläßt Frau und Kinder. Wem diese, - leider feinen seltenen Fall erzählenden Zeilen in die Hände fallen, der thut ein verdienstliches Werk, seine Umge- bungen auf die Nothwendigkeit von neuem aufmerksam zu machen, fremdes Feuer- Gewehr, wo die Noth nicht Aus- nahmen fodert, unangerührt zu lassen.

Ueber Volks-Schulgebäude.

¡-Sthulen// sagt das in München R ran maude sehr ema pfehlungswerthe Monatsblatt für Verbesserung des Landck-Bauwe, sens und für {weckmäßigere Verschönerung des Bakerschen Landes, sehr wahr „Schulen sind Lichtpunkte eines Landes Schulgebäude,

ehrwürdige Bildungs-Orte der aufblühenden Generation. Dés= gemäß, unter den übrigen Woh=

nungen einer Gemeinde, in Hinsicht auf Lage, Umgebung, Bau, sich auszeichnen. Denn die Stäte, wo wir zuerst gewi}e Lehren- faßten, äußert auf die Stimmun mit der wir sie aufuahmen, und wieder auf den Werth, welchen sie für uns hatten, ehen sowol ei- nen bedeutenden Einfluß, als- auf die körperliche Gejundheît; und es kommt daher viel darauf an, ob die Schulgebäude geräumige, helle und reinliche Häuser, oder kleine, dunkle , schmuyige Hütten