1821 / 50 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 26 Apr 1821 18:00:01 GMT) scan diff

: seine Gefühle: durch Gesänge: und Tänze auszudrücken; rin Athen enser segelt aus dem Pirdus/ o e dew beil, Spiridion, auf derselben Stelle--wo ehemals der Diana geopfert ward, eine Wachskerze geweiht zu haben. Am 1. Mat is jede TbÜx mit Blu- men befränzt, und gen Griechenland begrußt den Anfang des Sommers durch Musik ünd' Tänze. Au die Blumen - Sprache wird noch jeßt sehr gut versianden, und oft zu Liebes - Fntriguen benußt. - Die-Heurathen in den vornehmeren Klassen werden durch Unterhandlung: der Verwandten geschlossen, und oft lernen sich die Brautleute ersi am Hochzeit-Tage kernen. Die Gebräuche bei Hochzeiten, wie bei Begräbnissen, sind ganz denen. der alten Griechen ähnlih. Die Leich wird in ihre besten Kleider gehüllt, mit Blumen bekränzt, und von Klageweibern zu Grave beglei- tet. Auch ihre Dänze siad sv, wie wir sie aus alten Gemälden, Vasen und den Beschreibungen der Dichter kennen. Der Lieb- lings-Tanz eines Athenienfischen Ball-Saales oder eines Ackadischen Dorfes ist die Romaika, in welcher Ariadne ihren Theseus, an dem sih die übrigen Tänzer und Tänzerinnen anschließen, an einem weißen Tuche (Faden) durch lgbyrinthische Gänge leitet; und un- erachtet aller Ünterdrüctungen, die das Volk leidet uud lebhaft empfindet, vergeht doch in den Sommer-Monaten kein Avend an dem ih nicht die jungen Leute beider Geschlechter, mit Blu- menñ-Kränzen und fliegendem Haar, bei irgend einer gelicbten Quelle versammelten, um die Romaika zu tanzen.

Eine auffallende Aehnlichkeit zwischen dem schönen Ideal der alten Bildhauerei und den seßigen Griechischen Mädchen, beson- dire in Bdotien,/ herrsht am Fuße dos Helifon, in Thebä und Lèufktra.

J aßy, 51.- März. (Aus dem Oestr. Beobachter.) Die Nachricht, daß Se. Maj. der Kaijer von Russland dic rebel- lischen Unternehmungen in der Moldau und Wallachei mit dem- ledhaftésten Unwillen vernommen, und den Anjtiftecn derselben ‘nicht nur jede Art von Beistand verfagt , sondern auch Séine höchste Ungnade in den stärksten Ausdrücken zu erkennen gegeben, hat hier eine unbeshreiblihe Bestürzung erregt, ‘welche sich noch beträchtlich. vermehrte, als der Kal- ferl. Russische Konsul Pifaüui -die Anzeige machte, daß er den Befehl habe, sih* von hir sogleich 1oegzubegeben. :

Washington. Die furchtbarste Erfindung der neuern Zeit verlautdvart sich in der ¡1 Boston von Stapel gelassenen Hö-llen- Fregatte. Um die Schrecken diejes Kriegsfahrzeuges iu Bewe- gung zu seen, sind wenige Leute erfoderlich. Der 5auptmast if mit Cisen umreift und. durchzogen , weil er der Stüßpauuft aller Operationen isi. Es sind drei Oampfmaschinen auf dem Schiffe; wei derselben dienen, dem Fahczeuge. im Falle einer Windstille

rtznhelfen: die dritte aber, welche die Kraft von 60 Pferden hat, st ausschließlich für den Vertheidigungs- Apparat bestimmt. Die- ser besieht zuförderst in einer Reihe dier eiserner Stangen oder Kolven, welche sich in vertifaler Kichtung bewegen, und durch Zapfen, die im Mittelpunkt des Schiffs zu beiden Seiten des Mastes angebracht sind, in Gang: gesezt werden. : Js die Maschine in Thâtigkeit, so schlagen diese Kolben unaufhörlich guf und nie= der, wie Oreschflegel, nur mit einer unendlich stärkeren Gewalt. Sie sind zur Vertheidignng des Schiffvordes bestimmt, und wür- den unfehlbar Mannschaft, Takelage, ia die Verdecke der benach- barten Schiffe zerschmettern. Zweitens is eine längere eiserne Stange auf jeder Seite des Hintermasies befestigt, in ihrer Be-= wegung horizontal. Sie ist am Ende mit lauter Haken und Klin- gen versehen, und soll vorzüglich dazu dienen, die etwa siürmende feindliche . Mannschaft wegzuraffen; sie hat solche Kraft, daß fie einen feindlichen Masi, aus: seinem Standpunkte reißen würde. Der dritte Apparat ift eine Art Katapulte der Aiten, auf dem Vor- dertheile der : Fregatte angebracht. Die Gewalt der Katapulte ist so bedeutend, daß man damit auf eine Weite von 200 bis z00 Ruthen, Steine von 2 Centnern Gewicht wegschleudert ; eben |0 \{chleudert sie auch siedendes Pech und - geshmolzenes Blei. Auch kann das Pech angézúndet und brennend auf die andern Schiffe geworfen werden. Sechs Menschen dirigiven alle diese Beweguli- en, während die audere Mannschaft ruhig die Batterien bedient.

ie Seiten des Schiffes sind mit stählernen Platten belegt; das Verdeck if bombenfest, und außecdem sigd zu beiden Seiten des Schiffes noch hundert eiserne Haken und eben so viel Lanzen, welche gleichfalls in Bewegung geseßt werden, und in einigen Minuten, ‘die Mannschast von eiuem 4E Düßend feindlicher Fregatten aufreiben. können. “Endlich ift auch ein großes Rad an- gebracht, mit einem Heere von spihßigen und \chneidenden Fustru- menten versehen, welches sich nah allen Ricytungen hin drehen läßt, und Alles zerfleischt, was sich ihm naht.

Kap Hayti, 18. Jan. Der. Zustand. dieses Landes verändert sich. jeden Lag, und die Bewohner. sind sehr unzufrieden, dent es vergeht kein Tag, an welchem nicht Unruhen vorfalien, Zwei oder dret der Nodbles, die sih an der Spitze, einer Fnsurrektion befanden, um die Weißen und Mulatten zu ermorden, wurden war gefänglich' nage - aber scho1t den folgenden Tâg wieder fi Hdd gesetßt. ir haben jeßt ‘auch feinen einzigen Gerichts- Hof hier. : i b : ;

Der gegenwärtige Augehblick, sagt der Oestr. Beobachter- ist | in mehr als einer Beziehung lehrreih. Dié revolutionairen Ka- tasirophen der leyten Zeit brachen, Schlag auf Schlag, mit Bliz- zes - Schnelle, den nächsten: Zeugen unerwartet: und. unerklärbar,

aus ‘einer’dicken Finsternis hervor. Jeßt zerrinnen die Wolken; die Hände, wt so viel Unheil bereiteten, werden sichtbar: ihre ganze Maschinerie is entdectt; diè Verräther haben sich selbsi ent-

arvt. Gn

Der Mittelpunkt aller verderblichen Rathschläge war längst befannt'; aber jèut erst: kémmen die Fäden -an?s Licht, die das weit verbreitete Gewebe mit diesem Mittelpunkte verknüpften. Dort wurden die Pläne zum Umsturz aller bestehenden Ordnungen und Institutionen, der neuen, wte der alten, geschmiedet, dort die An- weisungen und Befehle an die Mitverschwornen ausgefertigt, dort die Ausführungsmittel vorbereitet, die großen Geld- Beiträge nie=-

dergelegt, Emissaxien und Bevollmächtigte, und. Korrespondentert ||

r alle Länder bestellt; dort ist-der- obersie-Sih-jener fre

umdungen, wodurch die Regierungen in Miskredit gebr, mit ihren Vélkeru entzweit werden, dîiè Werkstäte aller d, und namenlosen Lügen, welche die Meinung verwirren, g fälschen, oder erschrecken, oder mit bevorstehenden großen thaten vertraut machen sollen.

Der folgende Artikel des Moniteurs vom gu. März is ser Hinsicht höchst merkwürdig. Er zeigt , wie weit my Kenutuis gewisser Dinge und gewissex ‘Menschen - gekomn muß, wenn eine Regierung, die sich Behutsamfkeit und M mi Recht zur Rege femachi hat, einem der angesehenstch dftschen Journale gestatten konnte, die Verschwörung u

rhever in dem unten folgenden merkwürdigen Aufsate, und deutlih zu bezeichnen. Besondere. Rüctskcht verdiey der Werth, welchen die Häupter der revolutionairen Ka den 20. März legen. So länge Buonaparte regierte, wg Gegenstand ihres Hasses und ihrer Komplotte; er wurde de ihres Herzens, als er bci seiner Rückkehr nach Frankr Wiederherfiellung der Militair - Herrschaft, und den aber Umsturz des Friedens-Systems gelobte. Das ist die. Fahn welcher fie fiegen wollen.

Nachsiehendes ist. der oben erwähnte Aufsaß des. Monitas

März : Sind endlich die gutgesinnten Menschen, die bis au

Z1l.

Augenblick in der Lüge die Wahrheit sahen, und jedem E

Sptele der revolutionairen Geistes glaubten, von ihrer Ti zurüctgekommen ?

Jm - vorigen Jahre waren sie Zeugen, wie man Ar zur Befestigung der Konstitution auf der Boulevards und Borsiädten suchte. Fn diesem Zahre haven sie vemerken auf welche erste Ursache die Stürme, die vor dem 20. M an diejem nämlichen Lage in unsreec gese gebenden. Kammer ten, zurückzuführen waren. Sie können die Worte mir del benheiten vergleichen, und beiden den klaren, positiven Eil legen, der ihnen heute nicht abgesiritten wecden fang. 1 Eifer für die Charte (so durfen sie sich frageu) waru gerade am 20. März 1321 dem Volfe und den Regiment dreifarbige Fahne empfahl?

Bon schlimmen Ahuungen geleitet fragten wir dámali brennenden Upostel der Freiheit, die an das Recht des S appellirten : Erwartet JFhr irgend eine große Neuigkeit vo Pyrenäen, von den Alpen, oder vom Vesuv? -—- Sie waren genug eine nähere Erklärung Úber den Sinn diesex Worte ; langen : sie hatteu sie nur zu gut verstanden.

Die große Neuigkeit kam wirklich von den Alpen : ( zog s{hnell vorüber. Was den Vesuv betrifft, so ist der Y womit sie die Welt bedrohten, geschlosseu. Die Revolu überwunden. Mögen die, welchen das Heil der Völker traut ward, das Wort nie vergessen, das vor einem groß herrn des Alterthumes ausgesprochen ward: „Zu siegen 1 du, Hannibal : aber wirst du den Sieg zu benußen wissen"

Die erste Nachricht von dem Aufstande in Alessandria

Abdaukung des. Königes von Sardinien, kam nach Lond ein angeblich offizielles Bulletin, welches das Franzdsische W

rium auf die Borje geschickt haben sollte. Es wurdé

O C E L 00

Zzosten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,

vòdm 26sten April 1821,

1ER

Berliñ. Am ài4. d. M. starb, nah einem kurzen Krai- er, der Königl. Geheime Ober-Finanz-Rath Herr Karl ob Jaeschke, einem Alter von nahe 70 Jahren.

r würde am 29. Jul. 1751 hier in Berlin geboren, seinè èrste wissen|chaftlihe Bildung, unter Aufsicht Vaters, des Doktor Med. Hofraths Jäeschfe, durch lehrer, und nachher auf dèm Berlinisch - Kölluischen jasium des Grauen Klosters, von wo aus er die Uni- ten Duisburg und Leipzig bezog und dort diè Rechre e. Jm Jahre 1776 würde dek Verstorbene, nachdem 6 Jahre hindurch, anfänglich beim Königl. Stadtgerichte ann beym Königl. Kammergèrichte als Referendarius, hs aber als Assessor gearbeitet hatte, als Rach und iärius bei der damaligen Königlichen Kriegs - und Do- n- Kamtnèr - Deputation zu Stendal angestellt, wo er his zur Aufidsung dieser Behördè blieb, und dann in er Eigenschaft zur hiesigen Kürmärkfsh. Kriegs - und zinen-Kammer versèßt wurde. Im Jahre 1798 erfolgtè rnennung des Veiewigten zum Geheimen Öber-Finänz- s u. Domainen Rathe auch zum Justitarius bei dem Kö- General- Direktorium, und nachdem diese oberste Staats- de aufgelöst worden, trat derseldè demnächst bei dem glichen Finanz-Ministerium, als Mitglied und Justitià- ein, in welchem Verhälcnisse er auh bis zu seinem Ab- geblieben ift. i

Der Verstorbène war zugleich Mitglied der Königl. Examífnations- Kommission, und genoß in allen séinen iltnissen die Achtung und Zuneigung seiner Vorgeseßten Mitarbeiter in vollem Maße.

ründliche Rechts - Kenntnis, hohes Pflichtgefühl unèr- er Diensteifer, ein exemplarisch frommer Wandel und dliches Streben dem Bedrängten zu helfen, waren dié Eigenschaften dleses vorzüglich ausgebildeten, einsicht- und erfahrnen Geschäftmannes. Als Staats-Beam- t er- durch treue u. gewissenhafte Erfüllung seiner Berufs-

apokryphisch erkannt: doch hatte ein außerordentlicher KMen und durch die dem Staate geleisteten Dienste sich

nach London überbracht. Auf ähnlichem Wege wurde glL

leibendes Denmal gèstiftet ; aber auch

äls Privatmann

u Lyon und Grenoble am 20. März, un die Wiederke(hMm, durch sein reges Mitgefühl und Wohlwollen bei

Pauies zu feiern, angekündigt, der König habe die Regier dergelegt, und die Konstitution von 1791 sey proklamirt An eben dem Tage hatte das Morning Chronjfle in Loth sichert, das ganze mittägliche Europg sey revolutionirt.

Die Lúgen- Fabrik geht immer noch ihcen thâtiga Nachdem es hinlänglich erwiesen war, daß keine Sicilianisl per in Venedig stattgefunden hatte, und daß der Graf nicht an den Thoren von Mailand zum Gefangenen gemacht! fand man wahrscheinlicher, deu Erzherzog Rainer durch eil ruhr in Mailand. aus. der Stadt verjagen zu lassen. Zu später hatten die Oestreicher gegen General Pepe 9000 dann 10/000, dann 14/000 verloren. Das Faktum war ulil ein von om am 17, abgegangener Kourier hatte 300 Wy( Destreichscher Verwundeten in dieser Stadt ankommen (t. selve Kourier hatté mit eigenen Ohren gehört -— denn bu werden ‘die Kouriere in den Kabinetten der Souverains dl men wie der Großherzog von Toskañg ausrief: O! well derlagen! Etwas -spät wurde berechnet, daß der angebliche! nicht am 17. von Rom abgegangen seyn konnte; hierau seine. Abreise unwiderruflich: auf den 15. festgeseßt. Es 0 sich endlich, daß gar kein Kourter augekommen war. Jeb glaubwürdige Reisende die große Neuigkeit gebracht hal es: darguf ankam sie zu neunen, war es- ein Hr. Thomson nicht in Paris befand, zuleht ein Herr Jeronimo, in Dil Königin von England reisend! Da diese Neuigkeiten in nalen, wie es scheint , nit Zugang finden konnten, 0! eins derselben in geheimnisvollem Tone: „Man wundert! A de M nes Armeet nicht erwähnen; unst

weigen ift sprechend genug.//

Es hat. lange in Portugal eine Sekte von Enthussastl ben, welche ein Fahrhundert nah. dem Tode. des tapfer! slian, seine Wiederkuuft erwarteten; man verfichert sogat/ auch jeßt: noch Anhanger habe, die fest versichert sind, d îtian thr König zurüctfehren werde. So erwarten heute dit teurs deniner Journale, auf eine berühmte Prophezeih! trauend, das Bulletin von Abruzzo. dn

, Rur das Geld will sich. nicht in die Ordnung fügen, sich. mit Hartnäckigkeit zurück oder N ije nachdem volutionen steigen dder fallen. Die süße Hoffnung, der teil der Fretheit unter .dem Schutze der Bayonette zu genieße! in das Herz der Männer, die man gémeinhin. Kapitalisiel nicht eindringen. So oft man ihnen sagte: Lesen sie u Bulletin, ih habe es von sicherer Hand! —- wurden Brit und Geldkafien dreifach verschlossen, Wenn die guten, dit Neuigkeiten sich nicht bestätigten, ward Alles wieder gedöfi lich fommt eine andere eine bdse Neuigkeit an, und w! tiget;. und flugs treten alle: Kapitalien hervor, und. fonspit dex die Revólution! ' A

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andten, Freunden uüd Bekannten, ein liebevolles An-

gefichert. ranffurt a. d. Oder. Aus deëè gèlègteit Rechûung des urter Prediger - Mobiliar Feuer - Vereines èrsicht man, daß hre 1819 vier Prediger durch Feuersbrünste beschädige wor- d, Zwet von ihnen erhielten éine Entschädigung jeder von thlr, die Übrigen jeder von 200 Rthlrn. Dieser Betrag wurdé ien zweimal durch ein Ausschreiben von 9 Gr, zweimal eins von 6 Gr. Die Zahl der versicherten Prediger war áb- nehmend zwischen 509 und 515. Ueberhaupt wurde einge- en 1517 Rthlr. 20 Gx. 10 Pf; davon ab die Ausgabe mit Kthlr. 14 Gr. 3 Pf, so bleiven dem nächsten Fahre 515 Rthlr. 2 Pf. die gesammten Verwaltungskosten dèr Anstalt betru- dblicher Weise, nur 5 Rthlr. 15 Gr, 8 Pf. Als zuviel bezahlt n 25 Gr. an die Geber zurücfgejseitdet. * roßglogau. Am 6. d. M. starb unerwartet, der l. Ob. Konsist. Rath, Superintendent und Pastor pri- s bei der hiesigen evangelischen Kirche, Herr Johann el Bail. Die Gemeine hat durch diesen plöslichen fall einen treuen und in jeder Bezièhung würdigen ger, die Diezôs aber einen áusgezeihneten geistlichen lebten verloren. Der Verewigte, auch als Schrist- ge\häkt, hatte das Pfarr: Amt dreißig, und das Amt geistlichen Vorgeseßten zwei und zwanzig Jahre läng et, Und während seiner ganzen Dienstzeit die völlkom- slledenheit seiner Vorgeseßten besessen. adelshwert. Jn der Grafschaft Glaz. Die vortref- Nineral- Quelle zu Nieder-Langenau, 3Meile von hier, 2 M. t Böhmischen Gränze, 23 M. von Glaz/, und eben so weit deck, verdient unstreitig einen Ratig unter ihren vaterländ-- chwestern einzunehmen. \le Natur hat ihr viele Reize gèspendet. : le liegt in einèm hôchit angenehmen Thale, von mäßtá ho- rgen eingeschlossen, 1530 Fuß Über der Meeresfläche: in dele ernung westlich erhebt sih der {dne Urgebirgzug erges. er Sâäuerling kommt nur àn einer einzigen Stelle àâus einem, er Vorzeit, in den Berg getriebenen Stollen zu Tage. Jn efunde quellen ? Quart Schlesisch, folglich in 24 Stunden Quart hervor. Bei heiterer Luft is der frischgeschdyste en sehr klar, perlt slàrk, hat nicht dent mindesten hepatischen / Und Geschmack, sondern schmeckt blos angenehm, säuer- ¡ig/ hinterdrein tintenartig, und braust mit Zucker und ftwa 10 Sekunden lang. s A , ) besteht iu N. Langenau bereits seit z Jahren ein Bade- nt 18 Kabinetten und eben #o viel Wannen, in welche das 1 warme Wasser durch Röhren, mittels eines Pumpwerkes Sped. Die Trinkquelle ist mit einem leichten hôèlzernen, „QlUlen ruhenden, ziemlich geräumigen Brunnen-Häuschen ZU Aufnahme der Bad- und Brunnen-Gâfie fährt der

Mazifirat fort, füt Vekvollklommnung der Anlage , besonders aber für Unterkommen und Bequemlichkeit der Badegäste zu sorgen. Der Anstalt is mit Genehmigung der Königl. Regierung ein Bad- und Brunnen-Fuspektor vorgeseßt, und die Aufficht in polizeilicher und technischer Hinsicht, dem Stadt-Physikus Dr. Lengfeld Über-

tragen. : :

Im Wohngebäude für Badegäste befindèù ih jeßt außer den bèiden geräumigen Speise- und Gesellschaft-Sälen, 50 vewobnbnre Zimmer und Gemächer. Auf Herbeischaffung und Wohlfeilheit der Lebensmittel wird gerücksichtiget, und ein angestellter Speisewirth sorgt für gutè und billige Bedienung der Gäste.

Unter beständiger Aufsicht des Dr. Lengfeld und Bäadinspeftoë Neugebauer wird auf die Füllung des zu Vektsendungen bestimm- ten Brunnens vorzüglichè Sorgfalt geri{htet. Der Begehr nah demselben ist durh Versendung im verwichenen Jahre bereits auf 1604 Flaschen gesttegen. Fm vdrigéèn Sommer ward diese Bad =- und Brunn2n-Anstalt von 45 Familien besucht, üntèr denen fich 45 wirklich Kranke befandèn, wovdn 537 tbeils völlig hergestellt theils wesentlich erleichtert wurden. Am wöhlthätigsten zeigte sich die Wirkung der Bad - und Trinkkur bei denen, die àn allgem. Ködrperschwäche, gesiörter Verdauung, Hypöochondrie, Hysterie, htó- nischen Kopfschmerzen, chron. Rheumütismus, Gicht, Lähmungen und Hautausschlägett litten. a L Ae

Die anhaltende ungüustigeè Wittèruug im Jul. hielt Viele voû gen E dieser Heilquelle ab, sonst würde der Zuspruch größer gewesen seyn. E : :

Auf Antàg des Geh. Ober Medizinal-Räthès H. Dè. Langet- mann, isi die vollständige Analyse des Langenauer Bruntèiis vor- zunehmen, höheren Ortes anbefohlen worden. | Desgleichen hat der Hofrath Hr. Dr. Tromsdorf in Erfütt, in seinem neuen Fournal der Phaëmacie, beteits ein günstiges Ur- theil Über ihren Werth gefällt, und nach dèn, von ihm, im vorigen Jahre, an der ihm nah Erfurt gesandten Kiste Langenduer Bruns nen, angestellten Versuchen, war sein Resulzat folgendes.

_ ¿Das Langenauer Mineral-Wásser hält si voëktreflih,. und läßt das Eisen nicht leicht fallen. Jn verschlossenen Gefäßen kann es bis zum Siedpunkt erhißt werden, ehe Trübung entsteht. Der Gehalt der Kohlensäure ist der Quelle gewis bédèutend größer, aber man kann sehr wohl zufrieden seyn mit der QUántität, die das Wasser noch nâch dem langen Dränspôrt besizt4 _ Die Langenauer Quelle liefert ein Wasser, welches rücsiht- lich dèr gualitativen und quantitativen Vérhältnisse seiner Be- standtheile, mit den bêrühmten Heilquellen voin Schwalbach und Spaa, desgl. mit utsern Schles. Mineral - Brunnen in Altwasser und Flinsberg, große Aehnlichkeit bèsißt, ünd untèr ibnén rüdsichts lich seines Eijengehaltes, dèn dritten Plaß einnimmt.

Die Quántität des kohlensauren Güses .an der Quelle muß offenbar weit bedeutendeë seyn, als in dem Minéral-Wasser, wel-= ches in der Sommerzeit den weiten Weg nach Erfurt gemacht hatte; und âus den, von den Herrn Dr. Tromsdorf gefundenen Bestandtheilen ergiebt sich der Schluß, daß dieses Mineräl-Wasser ju den wiïksamsien kohlensauern Eisen-Wässern deréchnèt Wêèrdêrt ann. l i

Liegniß. Dèkt Gutsbesiber Prinz auf Pilgramsdorf bei Lüben, derselbe, welcher als Unternehmer von Kunststra- ßgenbauten sich ausgezeichnet uüd bemühet hat, schenfte der Ortschule ein Kapital von 200 Rthlr. Köuur.

Die im Haynau - Goldberger Kreise eröffnete Pri- vät - Rustikal - Feuer - Societät hat bereits so viel Theilnehmer, 2 N Versicherungs - Quantum den Betrag einer Million Übersteigt. : :

__Veim Bâu der Kunststéaße von Pölêwis khàâh Nasel- wiß herrscht dié regste Thätigkeit und dürfen sich in dex Folge- Zeit die Anzahl der gleichzeitiz beschäftigtèn Arbeiter auf 000 belaufen.

Merseburg. Unlängst wollte der Fnwohner- Stubbach aus Allerftâdt, mit einem vierspännigen Wagen von Wendelfiein nach Menileben fahren; die. Unstrut war indessen ausgetreten und das Wasser stand auf dem Riethe schon so hoch, daß der Weg nicht nicht mehr zu erkennen wär: der Wagen fam der Unstrut zu nahe, undder aufden Vorderpferden stuende Knecht stürzte mit dem Wagen in den Strom. Er fiel von dem Pferde herunter, hielt fich jedoch an der Wa- gen-Stange festund wurde mehre hundert Schritte von dem Strome mit fortgerissen. Auf sein Hilfgeschrei eilte der Bewohner Ulsch aus Memleben auf einem Kahite herbei; die Christenpflicht, -den Nothleidenden nach. Kräften beizustehen, in der Brust, bot er diese müthig dem Tode, und nur seiner Besonnenheit und dem Segen der Vorsehung, welche der guten That nie ausbleibt, verdankte er die Freude, den Verunglückten zu retten. L

Die Zahl der Jmpflinge war für das Jahr 1819 im hiesigen Regierungs - Bezirke = 10,242, also lei weniger als im vorhergehenden Jahre. Wegen besonderen Fleißes und vorzüglicher Genauigkeit in der Ausübung dieses Geschäftes, er- hielten die Doktoren Wagner in Schlieben, Schmidt in Ross- la und Schmidt in Nebra die große JFmpfmedaille: und: u6o Rtblr. wurden unter die Doktoren Fiedler in Wittenberg, H off- mann in Artern, Helfen srieder in Naumburg, Kraft in Ross- leben, so wie unter die Chirurgen Schmidt in Jessen, Hexber in Gr. Görschen- Wolf in Kl. Wölkau, und Wilhelmi in Droyßig, als Prämien vertheilt. Die meisten Jmpflinge gab der Sangerhausner und Wittenberger Kreis; dié wenigsten der Mans-

felder Gebirg - Kreis. *

Münster. Jm v. J. wurden im hiesigen Neg. Bez, gebore, 11,106, worunter 431 uneheliche und 234 todt gebor-