1821 / 51 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fônnen. Dieser Vorschlag wurde angenommen , und: die De- batte wird heute abend wieder angefaugen-werden.; wird sie

beendet, so dürfte dies shwerlich vor Mitternacht stattfinden. Die allgemeine Erwartung scheint nun die zu seyn, daß die Bill mit einer Majorität von etwa zo verworfen werden dürfte. Jm Unter-Hause überreichte Hr. Lambton eine Bitt- Sehkift zu Guyostén einer + patklamentarishen Reform. Die Bill, nah welcher der Zoll auf das von Russland, Norwegen und Preußen eingeführte Holz herabgeseßt werden soll, ging durch, und sodann wurde über die Bewilligungen zur Erhal- tung der militairishen Bureaux debattirt. Hr. Hume schlug wie gewöhnlich Redufktionen im Salair 2c. vor, aber seine Vorschläge hatten fein besseres Glück, als diejenigen, womit er das Haus jeden Abend belästiget.

Zufolge Nachrichten aus Jamaika, sprach die Schaluppe Raleigh mit einem von Brions Schiffen, und höôrte daß’ dêr

Waffen - Stillstand abgeschlossen sey, und éin Brief aus Santa«

Martha fügt hinzu, daß selbiger zu einem dauernden Frieden führen wird.

Es heißt nun, daß die Krönung- niht im Jun. stattfin- den wird, auch daß Se. Majestät diesen Sommer nicht nach Irland reisen werden. :

Graf Liverpool reiste auf Befel;l des Königes am Sonn- tage nah Brighton und hatte eine Audienz bei Sr. Majestät in Betreff der Katholischen Emancipatious- Vill. Es geht ein Gerucht, daß in Folge dieser Audienz, Se: Herrlichkeit resigniren werden, und daß der Marquis von Londonderry N Castlereägh) ‘zuin Premier -Minister ernannt werden wird.

Zufoloe Nachrichten aus St. H Pefand sich Bonaparte wohl. lig eingerichtet, er hatte sie aber noch nicht bezogen.- Mit dem Transport - Schiffe Star ist einer seiner Domejtiken samt Frau und Kindern hier angelangt; er sagt, er habe Bona- parte aus eigenem Antriebe verlassen.

Vom Jahre 1812 bis zum Jahre 1318 wurden der hie- fes Bank 154,465 Pfd. Stecl. falsche Bank-Noten prä- entirt, daher ungefähr 22,000 Pf. Sterl. alljährlich.

Dem Herzoge von Gloucestér hat ein, hier kürzlih ver- storbener, ihm ganz unbefannter Jnwohner, 20,000 Pf. Sterl. vermacht. :

Der verstorbene Kaiser von China ist an den Folgen ei- ner heftigen Erhißung gestorben, und aljo nicht vergistet wor- den.

: Für. den Herzog von York sind als Ober - Befehlshaber der Armee, vom Parleménte neuerdings jôhrlih 14474 Pf. Sterl. bewilligt worden.

Die Literary - Gazette sagt: Professor Zeune, Direktor einer Blinden-Austalt in Berlin, fand weder in London noch in den Provinzial/Städten eine dergleichen Anstalt, die mit dem vortrefflichen Berliner Jnstitute hätte verglichen werden fönnen.

Privatbricfen aus-Paris zufolge war dein Herzoge De- cazes die Bots\chafterstelle in“ Konstantinopel angetragen, die er aber des Gesundheit - Zustandes seiner Gattin wegen ab- lehnte. y Zu Keystone fand kürzlich der seltene Fall statt, daß sich ein Mädchen wider Willen erhängte. Die dasige Pachter - Tochter nämlich schaukelte sich im Brauhause. Hinter der Schaukel hing vom Balken ein Stri herab, an dessen unterem Ende eine weite Schlinge befindlich war. Das Mädchen fliegt beim Rückwärtsschaukeln mit dem Kopfe in die Schlinge, diese zieht sich zu, und als die Mut- ter kommt, ihrxr über Gebühr ausbleivendes Kind zu suchen, hangt dieses todt am Stricke.

Herzog Decazes lies, als júngs der Herzog von - Richelieu ihm einen Besuch machte, seinen Hausarzt cufen, und eröffnete ihm „- daß, da Se. Exzellenz nur käme, um zu- erfahren, ob die Krankheit der Herzogin wirklich, oder eingedildet sey, es an ihm sey, Sr: Exzellenz darüber ‘die nöthige Ausfunft zu geben.

: Bankstock 225. . Schaßkammer - Scheine 5 Schill. Pm. Kons. auf Rechnung 723. |

Brüssel, 19. April. Eine Königl. Verordnung vom 16. d. verbietet das Einbringen von Negern in unsere Kolonien, be- sonders zu Surinam, aus andern“ fremden Kolonien, wo die

elena vom 10oten Febr.

direkte Beziehung derselben aus Afrika noch nicht aufgehoben |

ist; unter denselben Strafen, welche auf dieEinfuhr verboctener Waaren gelegt P. y

Se. Maj. haben der katholischen Gemeinde zu Schiedam in! Holland zum Aufbau einer Kirche 20,000 Fl. überwiesen.

Altenburg, 19. April. Wegen Vermehrung des Krieg- Standes nach dem Bundestagsbeschlusse, stieg die ¿usgabe um 56,000 Thlr., welche aber durch 15,000 Thlr. Preußische Ein- ‘quartitungs-Vergütigungsgelder, 22,000 Thlr. Ueberschuß von der Mahlsteuer und 21,000 Thlr. Anleihe gedeckt werden.

Baireuth, 20. April. Gestern trafen Se. Durchlaucht der Königl. Preuß. Staats- Kanzler, Fürst vonHardenberg, von München fommend, abends 5 Uhr hier ein FJIhre An- wesenheit erregte bei den gesammten Bewohnern die sreudigste Theilnal me. Die hiesige Bäárgerschaft, in . Erinnerung der Wohlthaten, welhé des Herrn Fürsten Durchlaucht, in der Eigenschaft als Chef der Adminisiration der vormaligen Königl. Preuß. Provinzen in Franken, ihnen vielfältig erwie- sen, erlaubte sich, Hochdemselben ihre dankbare Verehrung durch eine Factelmusik auszudrúcken, die von dem verehrten Fürsten, ‘ols Anerkenntnis. Jhrer wohlwollenden früheren Bemühun- gen für die Beförderung des. VBürgerglückes, mit der Jhnen eigenen Humanität angenommen wurde.

Nachdem Se. Durchlaucht heute morgens die nahe ge- legene Eremitage besucht, und ein Dejeuner bei des Herrn Staatsrathes und General-Kommissairs, Freiherrn v. Wel-

Seine neue Residenz war vôl-

vara am 8. haben alle Erwartungen übertroffen.

den Excelléènz eingenommen Ee seßten Hoc nachmittags 2 Uhr, die Reise über 2A nach Berlin Die besten Wünsche begleiten den erhabenen Mensche Frankfurt, 20. April. Die hohe Bundes -Y lung hat sich bis zum 14. Mai vertagt. . Der Hr. P Gesandte Graf von Buol - Schauenstein hat: diese 'Férien benußt, um eine: Reise nach Paris zu machth seiner Nücfkehrx durch Brüssel seinen Sohn zu besuch Exz.-sind gestern-abends von hier abgereist. | ¡Hier angefommene direkte Briefe aus Petersb den, daß auch die Rußisch Kaiserl. Garden Befehl haben, ihren Marsh nach der Gränze anzutreten diesem Augenblicke bereits in Witepsk angekommen s sen. Ein Schreiben aus Warschau sagt: „Es ist t sischen Armee der Befehl von Laibach zugekommen, Mars - so viel als “möglich dl beschleunigen.“ München. Unter den Greisen, welche diesm den Augen Sr. Maj. des Königs die Fußwaschung gen, befand sich der 116 jä9rige Adner aus Bercht wieder; er war schon im vorigen Jahre zu diesem hier, und der König schenkte dem Silvester Zechm:is dem der Greis Wohnung und Pflege erhält, als A, tis seiner Verdienstlichkeit. um die Erhaltung des alt schen, ein ganzes Messerbeste vom feinsten Silber ; tin des Zechmeisters aber s{mückte die Königl. H Hand, die in den welfenden Lebenskranz des Königl lings, durch forgliche Liebe und findliche Aufmerkfam mer frische Blumen flit, mit einem sehr schönen & Ringe. - Der Alte ist noch fröhlich und guter Dinge; | Ls ein junger Bursche von 16 Jahren zu seyn ; an! her düurchlebte furze Spanne Zeit von 100 Jahren | nicht mehr. : Stuttgart, 19. April. Die Kammer der Y neten hat des Königs Maj. gebeten die Organisation 1817 errichteten vier Kreis - Regierungen und vier K1 nanz-Kammern aufzuheben, für die Verwaltungs - D ments des Jnneren uud der Finanzen je eine Central zu errichten, und bei denselben die möglichste Abkürz Bereinfachung des Geschäft-Gangs eintreten zu lassc Se. Maj. der König geruhten am 15ren, die Boisseree und Bertram zu empfangen, welche die Es ten, die erste Lieferung des mit dem Lithographen ( unternommenen Werkes über ihre Gemälde-Sammly ein Zeichen ehrfurchtvoller Huldigung darzubringen. Innsbruck, 5. April. Der K. K. Statthalt Chotek, hat die Verordnung, kraft welcher Karbon Hochverrathes schuldig sind, durch eine Kundmachunÿ schärfr, indem es zur Kenntnis gekommen, däß geda ellschast Uintriede angewandt hat, um in den Erbjtaatzn Proselyten zu machen. r Wten, 20. April.

Lager aktfreditircen Königl. Preußischen außerordentlid sandten und bevollmächtigten Minister, General li! Freiherrn v. Krusemarf, und dem zu Rom befind} nigl. Preußischen Gesandten, Niebuhr, dann di sisch - Kaiserl. Gesandten am Königl. Sardiuischen Ho fen v. Mocenigo, das Gropkreuz des ODestreichijch: Leopold - Ordens zu verleihen.

Se. K. K. Majestät haben, auf die beste Bear eines faßlihen Unterrichtes Über den Bau und Btt Wassermühlen, einen Preis von 100 Dukaten in Gd das Jn - und Ausland zu bestimmen, und hiezu den eines Jahres festzuseßen geruhet.

Die in teutscher Sprache verfaßten und mit ü vise bezeichneten Abhandlungen, welchen der Name? fassers in einem versiegelten, mit derselben Devise nen Billet beizulegen ist, sind bis zuin 1. Junius 182 K. K. Studien -Hof-Kommission in Wien einzusend

Dem Hoffchauspieler und Senior, Hrn. Lange, is sicht seiner funszigjährigen Dienstleistung als Hofs( im ersten Rollenfache, zum Schlusse seiner Künstlers eine Einnahme bewilliget, und er hat zu dieser das! ginal-Trauerspiel : Klytemnestra, von Hrn. Michael!

! wählt.

Dem Vernehmen nach triff}t die HauptKolonne dem Oberbefehle des General Vermolof nach Jtalien 1 ten Kaiserl. Russischen Heeres, den 23. zu Czatga in Un) Dieselbe marschirt über Tyrnau, Presburg, Oedenburg, nah Fürstenfeld, wo sie Steyermark betritt. Die : gat} soll aus 100,000 Mann bestehen, worunter gegen 85,00 it drid mit der nôthigen Artillerie, und der Rest Kav

osaken.

Laibach, 20. April. Die Folgen der Gefechre |

mee der Rebellen, welche Ansaldi in Armee d’Av Armee du Centre und Armee d’Jtalie abgetheilt hal! in wenigen Tagen zersprengt und aufgelöst.

Die Befreier Jtaliens, Santa - Rosa, Caraäil; Lisi, Colegno u. a. sind nah Genua geflohen, und h dort auf zwei U eingeschifft um zu ihren nach Spanien zu gehen. Verschiedene von ihnen hi den Landsiraßen ihre Wagen, ihr Geld, ihre Kostb selbst ihre Korrespondenz zurücklassen müssen, welch Hände der Königlichen Armee gefallen ist,

Alessandria, eine der stärksten Festungen Ztalit|

\-fúnf Monate approvisionirt, wurde, wie bereits | bei der bloßen Annäherung der K. K. - Truppen üb

die

b Se. K. K. Majestät haben lergnädiast bewogen gefunden, dem an Allerhöchjtihr

Anfaldi is verstummt. Bei seiner, wahr- früher vorbereiteten Flücht blieb nichts von

Zimmer voll von aufrührischen ationen.

ua ist zum Gehorsam zurückgekehrt. General Des

hat das Gouvernement von neuem übernommen ; e Deputation der Stadt, bestehend aus dem Marquis gewesenen Präsidenten, dem Marquis Doria, und ei- jutanten des General Des“ Geneys, traf in der jom..14- zu Alessandria ein, um dem K. K. komman- h General die vollfommene Wiederherstellung der Kd- n Autorität in- Genua zu melden. Diese zweite De- n ist von Alessandria nach Modena abgegangen.

10. vormittags rúcte die Avantgarde der Königli- rmee unter - dem Befehle des General Grafen von », in Turin ein. Ein Theil dieser Truppen beseßte so- as Castell gemeinschaftlich mit der National-Garde. egen Abend hielt der General-Gouverneur Graf Latour

größten Theile der Armee seinen Einzug. Die ganze war erleuchtet. Die leßten Truppen rückten am fol- Î en nach. E L ürst von Cisterne und der Marquis von Prie, wel- ch falsche Hoffnungen getäuscht, über den St. Bern- s der Schweiz zurückkehrten, trafen in der Nacht vom f den gter in Tukin ein, kehrten aber \{chnell wieder

sie ihres Jrrthums inne wurden. i

n Seiten des Herzogs von Genevots is der Graf mit einer außerordentlihen Sendung an Jhre Maje- die betden Kaiser hier gewejen.

je Prinzessin von Carignan is mit ihrem Sohne, von her, zu Livorno eingetroffen.

er Kdnig von Neapel ist am 14. d. M.

rúchtigte

h schon [r ád als ein ganzes

von Florenz

nah der Charwoche fortseßen wollen. nfona ist in Folge einer mit dem Römischen Hofe ge- ¿n Vereinbarung von den Oestreichschen Truppen beseßt 1, er Oberbefehlshaber der aus Vollhynien aufgebroche- ussischen Truppen, General Yermoloss, und der Gene- artiermeister v. Diebitsch, sind hieselbst eingetroffen. hrin, 10. April Der General Latour hat bei seiner An- lgende Proklamation erlassen. j

ir Graf Viktor Sallier von Latour / Oberbefehlshaber dev Armeen, General-Gouverneur von Piemont zte. 2c.//

i unserem Einmarsche in die Hauptsiadt mit den getreuen n Sr. Maj. genießen wir das Vergnügen, „unsere Zufrie- mit dem vortrefflichen Geiste bezeigen zu können, welchen vohner dieser Gegenden gezeigt haben, und besonders mit igen Sorgfalt, welche das Korps der Dekurionen mit o &rfolge angewendet hat, um Ordnung und Ruhe in den stattgehabten schwierigen Umsiänden zu erhalten, wo beide gefährdet waren. Die brave National-Garde hat auf eine e Art den Absichten des Königes entsprochen, welcher sie zu ehrenvollen Dienste bernfen hat. Sie verdient das Lob und nf aller rechtlichen Leute, und wir zweifeln nicht, daß sie in hmlichen Eifec beharren wird, wovon sie bis jeßt die un- itigsien Beweise in den verschiedenen Vorfällen gegeben hat. dge nun unter der weisen Regierung unseres Souverains, ige Ruhe unser Land wteder beglücken / möògen alle Bür- ;, Militair und Verwaltungs - Beamte zu Erfüllung der enheiten zurückkehren, welche ihnen von Sr. Maîï. anver- orden waren, und mit dem, guten Unterthanen eigenthüm- Vertrauen, die weiteren Absichten Sr. Königl. Hoh. des s von Genevois abwoarten.// Bir versprechen, daß sowol die Truppen unter unserem Kom- als auch die Alliirten eine gengue Mannszucht beobachten (1

itvon uns entfernt ist der Gedanke, daß sich noch Unsinnige un-

Yiemontesern besinden könnten, welche es wagten, sih gegen en) oder neue Unordnungen anzustiften. Sollte jedoch sh ereignen, so würde die strengste Züchtigung auf der dem Verräther zu Theil werden. Allein das Piemontest- plf if vernünftig und sein Betragen wird Europa beweisen, feinen Theil an' den Fehltritten jener kleinen Anzahl von jen hatte, deren Strafe bereits dnrch ihre Erniedrigung è offentliche Verachtung beginnt. ‘/

rin’ den 10. April 1821. von Latour.

m bten foderte die Giunta durch eine höchst erfurcht-

nd glückwünschende Proklamation die. Bürger zur des Geburtstages Sr. Maj. Karl Felix auf. Abends eStadt größtentheils erleuchtet und vollklommen ruhig. der Befehlshaber der Savoyischen Ke D Ln Pavia di Scandaluzzi, erließ eine Adresse an seine Waf- der in Novaraz sie war ziemlich mäßig abgefaßt, wie olfsgeist in Piemont und Savoyen überhaupt ist, ohne ern Enthusiasmus für die Spanische Versassung, aber hne die geringste Neigung für die Rückkehr zum Alten.

Woneville. *) - Die Piemontesischen Ausgewanderten,

‘v. Lodi, v. Prié, v. Laval und der Fürst della Ci- haben uns wieder verlassen und sind nach Chambery ngen. Marchese d’Aseglio will noch hier bleiben. drenz. Am 12. April reiste die Herzogin Floridia nach Bin Me Gemahl der Kdnig Ferdinand, wollte am 14. April thin abgehn. ;

isa, a April. Als am 25. der Statthalter zu Genua tet wurde, zogen 50 Karabiniers zu Pferde von dort m auf Florenz und von da zum Könige nah Modena

Hanptstadt der Provinz Faussigny im Sardinischen Herz0g- Savoyen. ;

beiden Anführer wirklich geplündert, sie ke

zu gehen. Die Gensd'armes, welche sie auf der Straße längs der dftlichen Riviera -antrafen, siegen zu ihnén t ta E; mehrten sih auf 200. Nur in Sarsana wurtde ihnen del Durchzug verwehrt ; inzwischen sind sie_glücklich nach Massa im Fürstenthume Carrara gelangt. Auch sind einige nah Lucca gekommen, und erklären sich bereit, zu jeder Schaar zu stoßen, welche die alte Ordnung in Piemont wieder herstellen wolle.

Modena, 7. April. Gestern machten sih die Stúdén- ten der hiesigen Universität eines großen Vergehéns gegén ihren Reftor schuldig. Als unserem Hérzoge über diesen Vor- fall Bericht erstattet worden war, und man jene Individuen, welche den meisten Antheil an- diesem gese6widrigen Be- tragen genommen, ausgemittelt hatte, so wurden 5 da- von mit Arrest belegt, mehre andre wurden von der Uni- versität ausgeschlossen, und überdieß wurde festgeseßt, daß das laufende Schuljahr für die Juristen, welche mehx als alle úbrige Klassen àn diesem Tumult Theil genommen hatten, nicht angerechnet werden solle.

Bologna. Unser Mingarelli erklärt, seine Erfindung, der Fahrt mit dem Luftballe eine horizontale Richtung zu ge- ben, für ein Werk des Zufalles. Nach dem, was er darüber dffentlih geäußert, scheint ihm der Gang der abgeschoßenen

: Kanonen- Kugel, die erste Jdee zu seiner Entdeckung gegeben

zu haben, Wißbolde meinen, er werde sih mit seinêèm Bal- lon ehestens in einen 96 Pfünder laden, und in die Luft schießen lassen, und, den Druck des Pulvers einmal hinter sich, einige Meilen weit seinen Luftshuß verfolgen. Neapel, 9. April. Der Herzog und die Herzogiit v dalâs brien befinden Ä, mit ibrer Xancilie seit E T Arie Ga serta. Jn unserer Hauptstadt stehn dermalen 50/000 Oestreicher, welche auch die Forts in Besiß haben. Der Kardinal Rufo ist

i g | von Rom hier angekommen. h : , das tom ábgegangen , und hat seine Reise von dortaus | h gekommen. Aus Palermo erfährt man- daß da

selbst der Kardinäl Gravina in einer temporairen Regierungs= Junta den Vorsiß Übernommen hat. Der General- Rossarol, wel= cher furz vor dem Oestreichschen Einmarsche, von Neapel nach Mes- sina floh, und dort den thdrichten Versuch machte, eine Republik zu proflamiren und sich der Citadelle zn bemächtigen, hat bei dem Widerwillen, den die Bewohner gegen dergleichen Plane zeigten, sein Leven durch eine eilige Flucht retten müssen. Die htesige General-Polizeidirektion hat ihn hierauf in einer Bekanntmachung des Hochverrathes schuldig ectlärt, und ihn, bei seiner Rückkehr in irgend einen Theil des Königlichen Gebietes, hinzurichten befoh- len. Hier und in den Provinzen sind mehre Verhaftungen er- folgt. Es if hîer eine provisorische Junta von drci Mitgliedern niedergeseßt, welche ohne gerichtliche Weitläuftigkeiten die Gründe solcher Verhaftungen unterfuchen, die unschuldig Befundenen so- gleich in Freiheit seßen, Diejenigen aber, deren Unschuld sich nicht klar ergiebt, nebst den Beweisen ihres Verbrechens, den kömpeten- ten Gerichten Übergeben soll. Alle zwischen dem 6 Ful. 1820 und dem 23 Mâtz 1821 geschehene diplomatische Anstellungen (21 an der Zahl) sind widerrufen: doch sollen die Betheiligten ihren Ge- halt bis zum 25. May beziehn. Alle seit dem 6. Jul. 1320 in die Armee aufgenommene fremde Offiziere sind entlassen, alle Provin« zialmilizen aufgelöst, und“ den ernannten Offizieren die Patente abgenommen, alle seit diesem Tage ertheilten Anstellungen, Beför- derungen oder Dekorationen aber null-und- nichtig érklärt.

Die hiesigen Blätter nennen das Betragen des K. K. Generals Freiherrn von Frimont-, ein anbetenswärdiges, E das ihm die Herzen aller Neapolitaner gewonnen wür-

en.

Stockholm, 17. April. Nach den öffentl. bekannt ge- wordenen neusten statist. Angaben kann der König, außer der Küstenwehr, Bürgerbewaffnung und den Landsturm, über 186,000 Mann verfügen. Schweden hatte 1815 bei 2,465,000 Bewohnern, 3193 Amtsgeistliche, Norwegen bei 886,000 Be-

wohnern nur 415.

St. Petersburg, 7. April. Der Fürst Hypsilanti, welcher früher als General - Major in Russishen Diensten war, verlohr im Jahre 1812 in der Schlacht von Klästitsch einen Arm und besuchte, seiner Genesung wegen, einige Jahre die Böbhmschen Bäder. Man sagt, der Aufstand- sey dergestalt vorbereitet gewesen, daß er an einem Tage am ersten Tage der großen Fasten sowol in der Europäischen Türkei, als im Archipelagus und in Kleîn - Asien, auch zugleih in Kon- stantinopel ausbrechen sollte.

Rio Janeiro, 5. Febr. Sehr merkwürdig war hier die Erscheinung einer Schrift unter Erlaubnis und aus der Königl. Druckerei, worin die Frage untersucht wird, ob Se. Mai. und die K. Familie nah Portugal zurückzukehren haben oder niht. Der König müsse sich, heißt es darin, von dem Herde der Empdrung in Europa fern halten, um uf fünf: tig bei gelegener Zeit dahin zurückzukehren, Portugal könne ohne Brasilien nicht bestehen ; dieses sichern, sey aber so viel, als beide unter Autorität halten. -

St. Domingo, 1. März. Jn Kap Hayti ist eine gräß- lihe Verschwörung entdeckt worden, an deren Spike sich der Herzog von Marmelade und der Neger-General Richard bes fanden. Es war ihnen geglückt, einen Theil der Truppen zu verleiten, und da sie gerade in Begriff standen, ihr Komplot auszuführen, und die Weißen und Mu atten zn ermorden und zu plundern, wurde die Vershwdrung entdeckt und die An- führer gefangen genommen. Sie sind nach Port au Prince A worden, wo sie ihr Urne empfangen sollen. Als diese Nachricht St. Domingo verließ, herrschte noch auf der ganzen 2 große Besorgnis, und die Ruhe war durchaus noh niht wieder hergestelle, (Nach anderen Blättern soll dek Herzog bereits ershossen seyn.)

_ Die Soldaten haben nach der E LIII R ibrer rten indessen auf