1821 / 56 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

e tinruben nnd Feuer tau zut irie daß se mehre Ar- Saiten in Sold nahmen, die auf dem Lande gegen Theodor befind- lichén zurückrkiefen, und starke Patroúiîllen die Stadt durchziehen lben. Dies dauerte bis zum 29. Mär, an welchem Tage die Fürstlichen E ten in die Türkei zurückckehrten. Auch entferuten sih der Oestreichsche Agent und der Russische Konsul vou hiex nah Kronstadt. Man sagte, Hypsilanti wäre nur vier Posien entfernt, Theodor rücke von einer andern Seite heran. Diese Ce- rúchte bewogen viele der hier befindlichen Russischen und Oestreich- schen Unterthanen, gleichfalls abzureisen. Seit dieser - Zeit bemerkte man eine Gährung unter den Griechen, welche jedoch dié Landesbewohner, die Wallachen, nicht theëlten. Mitunter sah man Leute mit der Kokarde des Hypfilanati auf den Straßen. Am 2. April verkündete plößlich ein Ausrufer, man solle die Häuser syecren und sich ruhig verhalten. Denselben Tag um 12 Uyr rute Theodor Wladimiresïo mit ungefähr 2000 Mann in die Stadt, und nachdem er vou einem Bojarenhofe unter demi Metro- politan-Klofter Besiß genommen, auch seine Leute dort eiuquar- tirt hatte, ließ er unter Trommelschlag ausrufen, die Bürger und Bewohner dieser Stadt sollten sih auf dem Berge, worauf das Metropolitan-Klosier liegt, versammeln, indem er ihnen dort- die Absicht seiner Ankunft in Bukarest mittheilen wolle. Alles lief nun nach dem angewiesenen Orte, um sowol seine Leute, die stch in dem großen Hofe des von ihm bewohnten Gebäudes unter freiem Himmel gelagert hatten, zu betrachten, als auch zu hôren, was verkündet werden würde. Personen, die mit dem Anführer selbst zu sprechen wünschten, wurden, jedoch nur in kleiner Auzahl, zu-

elassen. Er versicherte sie, daß er bei seinem Besuche weder Naub noch sonstiges Uebel bezwecke. Nach seinem E erfuhr man, daß das Metropolitan-Kloster, wo der Erzbischof rest- dirt, gesperrt sey, und daß Arnauten sich darin befänden, die mit Theodors Ansichten nicht Übereinstimmten. Abends um 10 Uhr hdcrte man aus dem Klosier ein wildes Schießen, welches eine Viertelstunde anhielt. Alles kam in Alarm. Man glaubte Theg- dor have das Kloster mit Gewalt in Besiy nehmen wollen; 1edoch am folgendeu Morgen ergab es sich, daß blos der Uevermuth der eingesperrten Arnauten den Lärm verursacht. Nachdem noth ein Arnauten-Kapitain mit 200 Mann hineingerückt war, wurden die Thore des Metropolitan-Klosters wieder geöffnet. So blieb es, das nächtliche Schießen abgerechnet, ziemlich ruhig bis zum 4. April, wo wir einen neuen Auftritt erlebten. Nachmittags sah man Griechische bewaffnete Bursche zwei Fahnen herumrragen, de- rêit eine roth, s{hwarz und weiß gestreift, die andere ganz weiß, bèide aver mit einem Kreuze bezeichnet waren. Auf deer ersten befand sih der Vogel Phônix und eine Eule abgemalt. Diese Fahnen wurden unter Absingung von Freiheit-Liedecrn durch die Stadt getragen, Griechische Geisiliche im Priesterornat begleiteten sie, und bei Aufpflanzung derselben wurde viel gelärmt, auch auf die Häuser der Bojaren stark geschossen. Böie weit dies füh- ren joll, fann Niemand ermessen. Hypsilanti befindet sih bis jeßt bestimmt in Plojest, drei Posten von hier. Seit acht Tagen wird täglich sein Einrücken angekündigt: doch ift er noch immer nicht angenommen. Der Caravia von Galacz hat sich mit ihm vereinigt, doch Theodor Wiadimiresko, der ein hiesiger Landes-2Wallache ist; scheint sich mit Hypstlanti nicht einversichen zu wollen und Ursa= che ant dessen ‘unthätigem Verweilen in Ploiest zu seyn. Uever die Stärke seiner Mannschaft hat man nur schwankende Gerüchte ; ein Grieche, der in Plojest gewesen, schäßte sie auf 6000 Mann. Vermuthlichh werden in kurzer Zeit Türken in dieses Land- rüden, um den Rébellen das Handwerk zu legen. Der Himmel gebe, daß es dabei in unserer Stadt nicht zu Thätlichkeiten kom- me, und wir vor grbßerem Unglück bewahrt bleiben. Maa sagt, daß die Türken sich bedeutend rúfien, und dieser Tagé úber die Donau seßen wollen. Auch hat der Griechische Patriarch in Kon- flantinopel ein Anathema oder Fluch an den hiesigen Erzbischof eingesandt, und ihm aufgetragen, allen in Fnsurrektion gegen die

Türken befindlichen Griechischen Christen seinen Fluch zu verïün-

nl e % Rach\schrift. „So eben hôrt man, daß die Türken bereits Über die Donau gegangen sind; wie weit sich dieses bestätigt, wird die Folge zeigen. Den Gerüchten, und wenn sïe auch blos zwei Stunden weit herrühren, ist nicht mehr zu glauben.//

Genua. Hier sind die nah Modena, Nizza und Tu- rin abgésendeten Deputationen wieder eingetroffen, und ha- ben Worte des Trostes, und eine Eskadron vom Korps des | Grafen Latour mitgebracht.

Turin, 21. April. Graf Sallier de Latour hat vom Herzoge v. Genevois, aus Modena, ein danfkbares Anerkennt- nis seines lobenswerthen Betragens iu der leßten schwierigen

eit erhalten; auch dem treu gebliebenen Theile des Königl. Viires läßt der Herzog, in dem desfa!!sigen heute bekannt gemachten Tages - Befehle , alle Gerechtigkeit widerfahren.

Rom. Der Heilige Vater vollzog alle geistlichèn Funk- tionen der Charwoche in der Sixtinischen Kapelle in eigener Person. Der König von Neapel, der Kronprinz von Bai- ern, der Prinz Maximilian von Sachsen mit seinen Töchtern, die Herzogin von Floridià 1c. wohnten denselben täglich bei.

arma. Nach glüklih beendigtem Feldzuge ln Pie- mont, is Graf Neipperg hier eingetroffen. Unsere Truppen, denen der Ober - Feldherr Bubna, Betragens, seine Zufriedenheit bezeigte , halten noch Bobbio und das Thal der Trebia bese6t. 6 Lew s: Der berüchtigte Abbate Minichini soll ver- afte! :

Ein geflüchteter Emissair, Bal

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ano, der Wachsamkeit der

wegen ihres vortrefflihén |

Regierung entschlüpfe, hgt in der Gegend von Corleone, eine Bande Karbonari gesammelt, und damit das Kastel von Chi- usa beseßt, das vormals den Colonna’s gehörte, und welchés êr nun als seinen Antheil ‘an den Gütern der Margherita Colonna, Prinzessin von Castiglione, in Besiß nehmen zu wollen erklärt, Man. hat eine Abtheilung Truppen gegen die- sen neuen Verkünder des agrarischen

Geseßes geschickt, der |

| ein Anhanger des vom hiesigen Volke mit dem Nam

narca radicale bezeichneten Giaimo ist,

Neapel, 24. April. Der Polizei - Minister Fi nosa har hier dieser Tage die Generale Pedrinello un letta, den Obristen Wairo und das vorige Parlamey Borelli, wegen geseßwidriger Korrespöndenz verhafte nah dem Kc. stel St. Elmo abführen lassen.

Die Untersuchungs - Kommission für das Milital ihre Sißungen eröffnet. Sie besteht aus dem Herzo Sangro und 6 General-Majors. Jn Sizilien ist ali hig Die Neapolitanischen Truppen sind von dort gerufen, und werden in ihre Heimat entlassen.

Der Spanische Gesandte ist nach Englischen uud ‘Spanij]cheu Krieg|\chiffe haben den | Hasen verlassen. Nur die Französischen sind noch gh

Rom abgereist [f

Die aus dem Adriatischen Meere zurückkehrende Neapoli

Flottilie ist hier eingelauxen.

Der Spaniiche Gesandte, Ritter d'Önis, ging ay

von hier zu Lande nah Rom ab. Er hat seinen Leg Sekretair als Geschäststräger vorgestellt. Der h4 Abbate Taddei, vormaliger Redakteur des Giornale

Departements bei dem Justiz-Ministerium verloren, u

nun auf sechs Jahre, in das religieusje Haus der Mis von Tremoli gejchickt. Als er diesen Befehl erhielt, er sich, wie immer, ohne Geld. Die èrste Schauspie Theaters von St. Carlo, Dèmoijeile Colbràn, sehr x von des Abbate Feder {tets begünstigt, sandte ihm blicélich ‘Zoo Dufati *) zu Bestreitung. der Reise- Kost wies lhm eine Pension von zo Dukati**) monatli für Unterhait an. ; : | |

Der Exgeneral D. Guglielmò Pepe, ist als dés H raths schuldig, für vogelfre: ertlärxc.

Der Präsident der niedergesezten Kommission, welche d nehmen der Geiftlichkett prüfen so, is ber Erzbischof v1 pel, Fürst tufffo di Sètita. Präsident der Kon welche das Betragen der Professoren und SchMllehrer, der ( steller, Redaftoren der Zeitschrijsten, und Herausgeber von V Selchaungea und Kupferstichen zu untersuchen hat, if der f Cardito, Vice- Prâsident aber der Herzog Lusciano. Oie misston wird guch zugleich das Censur - Geschäft Überñeh1 ter dem Vorsize des Don Mäxrano,“ wird eine vierte Key die Geschäft- Führung der Jusiiz- und unter dem Vor Marchese Vigo,etne fünftè die der Berwa!tungs-Beamten unt

Caputo, ein junge: hiesiger Gelehrter, bohrt dèn Her gärèlli aus Bologna und dessen Fbee, mit Hilfe des Schteß) die horizontale Richtung des Luftbalis bewirfen zu wollen, Grund. Cr schlägt dagegen, in der Addresse, mit der er i

falls an die Königl. Akavemie zu Lonvon gewendet, vor, (W t- Petersburg, 22. April.

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vom 1o0otf eén

openhagen, zo. April. Die Ritter? Akademie in

e wird zu einem Erziehungs - Jnstitute eingerichtet, auf nicht allein die zum förmlichen Studiren erfoderlichen i e e Wamental - Kenntnisse gelehrt zionale, hat seine Besoldung- und seinè Stelle als Cha

nis lehrt werden sollen, sondern ch zugleich eine Akademie seyn soll, für die, welche, ohne

tversirät zu besuchen, gleih in solche Aemter oder Ver-

isse úbergehen wollen, zu denen wirklihe Universitäts-

jen wesentlih nicht nöthig sind. Die Afademie-Zöglinge, deren Anzahl bestimmt ist, ha-

nterriht, Wohnung und Aufwartung frei; für Beks-

g aber und Wäsche, wird ein Billiges vergütet; außer

jestimmten Afademie-Zöglingen, können auch noch andere

[1 c

uh die teutshe Sprache.

Leute Theil am Unterrichte nehmen, jedoch wohnen

in der Stadt, stehen aber unter der Aufsicht und den

en der Akademie. Unter den Lehrgegenständen befindet

Ehe die Zöglinge der Schule, den Vorlesungen auf der ersitàt beiwohnen dürfen, müssen sie ein Examen beste-

an welchem Professoren der Universität in Kop ehmen. \ die Lateinische und Griechische Philologie, l, Mathematik, e. Die von der Akademie zur Universität, oder in an-

Gegenstände der akademischen Voriesungen PDPhilojophie,

Physik, Astronomie und Natur: Ge-

Geschäft - Verhältnisse übergehenden junge Leute werden r geprüft. i : f L ; Da das Gebäude der Akademie abgebrannt ist, so muß

eues aufgeführt werden.

Die früher bei der Akademie

e Stelle eines Ober-Hofmeisters, ist bei der neuen Ein- ng nicht mehr nöthig befunden worden.

Unter den Fremden,

der athmosphärischen Luft und pneumatischer Kanonen Wh bevorstehende Abreise in den Zeitungen gewöhnlich be-

zu bedienen. Aus Kanonen wollen also beide, C garelli, geschossen seyn; jener aber behäir ch vor, was duanfle Theorie erf dann näher zu sehen haben wird, welche Äusüühme und Mingarelli gefunden hat.

Voch vor furzèm war das Giornale co=tituzionale l Addressen gefüllt, in weichen die Bewohner Beider Sizil Parlaguiente (hre patriotischen Gesinnungen ausdcücten. Fe dasseive Blatt (vas jezt wieder den ehemaligen Titel, Fou Beiden Sizilien führt) die nämlichen Ortschaften , wel thre Deputirten absenden, um zu den Füßen Sr. Majei unwaändelbar treuen und ehrfurchtvolien Gefinnungen zu |

Bukarest. Jn Folge der von Sv. Majestät dem Kail auder ¿ausgesprochenen Grundsäze, hat der Kaiserl. Russisd sul unterm 28. März zwei Pcoklamationen erlassen, in d ster er den Fürsten Hyvsilguti und dessen Anhanger förm! je:erlich auffodert , sich auf der Steliè ngcch Russland zu uud daselbsi das Urtheil Sr. Majesât über thr bisheriges men avzuwarten, widrigenfalls sie als öffentliche Ruheßdrer tet werden, und nicht nur die Rache der Ottomanischet rung zu erwarten haben, soidèrn auch dem Kaiserlichen ( antwortlih werden würden. Diese Auffodeung erstreckt sich al Übrigen Russischen Untecthanèn oder SchÜplinge , weld Umtrieben des Hypsilanti mögen Antheil geno;nmen ha der zweiten Proklamation werden die Moldauer, welche iht! untreu und Anhänger der Rebellen geworden find, aufge! Pflicht und’ Ordnung zurüczukehren, und der legitimen M zu gehorchen, indem dieses das einzige Mittel sey, sie vorl zu schÜhen/ welche der Kaiserliche Hof gegen Alle erkl die im Aufruhre verharren. „Mögen alle Moldauer/ 0} der Aufruf „überzeugt seyn, daß das Heil und das Glül Landes nur von ihrer völligen Unterwerfung abhange!“! 4 lich sollen diese kräftigen und unumwundenen Erklä rungel die gute Folge gehabt haben, daß Fürst Suzzo die Regie derlegte. in Kourier wurde schleunig abgeschickt, 1 Nachricht nach Konsiantinopel zu überbringen.

Stockholm. Ein Nordischer Konsul zu- Marl! sich in Gibraltar aufhält und dem Sultan das Fried schenk von vier Jahren schuldig ist (100,000 harte # soll an die endliche Berichtigung dieses Restes, in ein ausfälligen Tone erinnert worden seyn.

*) 536 Rthlr. 21 Gr. Preuß. Kour. **) 56 Rthlx. 5 Gx, 6 Pf. Preuß. Kour.

aputo ui

i seine bßherzog von Meck entwicteln, wenistêt v. Lüßow, und dem WükdigUag die Unsere

gemacht wird, besindet sich heute Se. K. H. der Erb- lenburg-Schwerin nebst dessen Oberhof- Legations-Rathe v. Schmidt.

gewöhnlichen Weinpreise der úblihsten Sorten

folgende, Die Bouteille alter Franzwein 27 Rubel; *) ¿Sauterne 5 Rb. ; Graves 24 Nb. ; Hochheimer 7 Rb. :

e 27 Rb. ;

(

Chateau Margau 6 Rb.; Champagner V. 12 Rb. ; der Krug Selter- oder Geilnauer Wasser 12

Se. Majestät der Kaiser hat dem Großherzogl. Badi-

Geheimen - Rathe und Minister - Residenten am Ks- Würtembergschen Hofe, von Friedrich, die diaman- Insignien des St. Annen-Ordens gter Klasse zu er-

n, und dem Professor Afzelius zu Abo, eine Belohnung

100,000 Rubeln, für die Ausarbeitung eines neuen kn Geseß-B

ailge- uches für das Groß - Fürstenthum Finnland

jrsprechen, Übrigens aber das Postgeld für Packete, fúr

und Teutsch-Ru

indung flingender Múnze und für Estafetten, verringern

sen geruhet. : or, Swätnoi giebt bei Gräff ein neues Russisch - Teut- isches Wörterbuch heraus (3 Rub. Silb.)

der Kollegien-Rath Maximowitsch einen ganz neuen Plan

e

lzeugen.) Vor einigen # Schotten Gordon versteigert. Wäsche, und Geschirr,

\ befanden sich einige

s

‘arten ein kleines Lusthaus bauen will, Uhr 640

/Vonto, ein wackerer

dler / : k s goden / so zeigten ihre Mienen da

vor, und

er herrlichen Kaiserstadt. (15 Rub.)

ichmon d,**) (von einem eben kürzlich dort angekommenen Tagen ward die Verlassenschaft des Nach vielem alten Hausge- il tamen auch das Vieh und die Sklaven eder der leßten ward einzeln vorgeführt. Unter den Bie-

10 erträglich zu finden: wurden fie aber von cinem Skla- tiefste Gefühl Der Proklamator führte zuerst einen hübschen Bur- nd rief „Meine Herrn, ein Prachtsiück. Billy (Wil- ein tüchtiger Zimmermann , 21 Fahr alt! 300 Dollax zum

4 Gesund und ohne Fehl! arbeitet wie ein Meister; 350

f zum ersten ! errühmte ihn vorzüglich! 2c. „Die Sklavenhändler boten, et- D meh 10e è

zum ersten :! Sehen Sie die Knochen, das Brusiwerk! 580

der Junge ist geshickt und brav, der Hr. r, als der andere, aber ein Bürger faufte ihn auf die im bevorstehenden Somnier sich in ih- fúr 425 Dollar

einer Frau,

Rthlr. Pr. Kour.)

&eldarbeitcr, 52 Jahr alt. „Ponto ist

gte der Sklave: „Das muß ih besser wissen,// stel ihm der

)

) Hauptíadt în dem im

Fnator in das Wort :// allons meiue Herrn, Ponto, 100 Dol=-

è 6 Gr. 10 Pf. Preuf. Kour. : F. 1584 von Barlow entdeckten, und

t Jungfräulichen Königin Elisabeth, Virginien , genannten

nerifanischet Staate, m

it 10,000 Englischen, Niederländi- teutschen Bewolnern. N :

enßagen

j | hiesige Bürger, vorzüglich aver Skla- | dler: fielen die armen Opfer jenen zu, so schienen sie ihr Ge-

¡¿Ponto// fuhr der Proklamator -

E M

56ten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,

Mai

1821,

lar zum ersten; eint frisher und gesunder Kerl !// „Ponto ist viel krant// unterbrach ihn der Sklave. „Wie Ponto zu Hr. Gordon | Tam, Pouto flarf war und frisch, jest alles aus. Kein Mensch wollte bieten. Er mußte wieder zurück. Jet kam eine Jamilie. Vater, Mutter, und 5 kleine Kinder. Hr. Gordon hatte, wie der Proflamator ausrief, leßtwillig verordnet , daß sie nicht getrennt werden sollten; sie gingen für- 840 ‘Dollar weg; für e nen Lohgârber zahlte ein Richmonder, 5z0 Dollar. „„Aufgepasst ‘/ schrie nun der Proklamator, und es traten Mutter und Tochter auf; diese 15, jene hôchstens 54 Jahre. Beide brauchten nicht zu- sammen verkauft zu werden: sie waren nur miteinander aufgetre- ten, um noch so lange als mdbglich beisammen zu seyn. Betty, das Mâdchen, konnte einem Bildhauer zun Model dienen, so vol- lendet {ôn war ihr Körperbau;: hinter den Purpurlippen des klet- nen Mundes prangten zwei Reihen blißend weißer Zähne : die jammetweiche Haut glänite im reinsten Schwarz, aber das dunkle | große jeelenvole Auge schwamm in hellen Thräuen. Die Mutter oar ganz das Ebenbild der s{hônen Tochter, nur einen halben Sool grôßer, und uicht so frisch, als das lebensfräftige Mohrenkind. Stne Michmonder Bürgerfrau ersiand die Mutter: diese fiel ihr zu Füßen, und bat, nun auch auf Betty zu bieten, weil ohne die- se, sle nicht werde leben können. Die Bürgerin nickte wohlwol- | lead/ und bot gleich 100 Dollar, aber die Sfklavenhändler, für dereu Spekulation die reißende Betty ein besonderer Fund seyn mochtie/ lachten ihr in das Gesicht, und boten einer immer hibiger ais der andere. Bei Europäischen Auktionen reißen, wie ich G geseheit, die Meistbietenden, den eben in der Versteigerung begri

jenes Gegensiand sich gewöhnlich einander qus der Hand, besehen und untersuchen ihn noch genauer, und bessecra dant das hôchste Gebot u9ch um eine Kleinigkeit: gauz \o spielten diese unmen{ch- lichen Teufel dem unglücklichen Kinde mit: die rohen Scherze des Protlamators, der die Kauflustigen, unter iwmerwährendem Hdher- gehen des L I aufmunterte, zerschnitten dein zartfühlenden Mäd- chen das Herz; sie bedeckte das weinende Gesicht mit ibren kleinen {U- fammengerungenen Händen, und als sie hörte, daß fie gerade dem abscheultchsten der Stlavenhändler , einem der gefühlloseßen Bar- baren, für 970 Dollar zugefallen, und also von threr jammern- den Mutter auf ewig getreunt war, sank fie in Ohnmacht. Aber ihr neuer Herr lachte, gab thr mit der blutgetränften Peitsche einige scharfe Schmiße guf den jungfräulichen Busen, und meèite, als sie, von dem hollischen Schmerze ‘in das fluchbedete Leben zu=- rúcdckgerufen, die Augen wieder aufichlug, das, auf die Peitsche zei- gend, sey sein bester Leivarzt. Länger konnte ich nicht bleiben: mix blutete das Herz, als sey es mitten von einander gert}en: und daß ich im neunzehnten Jahrhunderte, und in eiuem der ziveiuind- zwanzig vereluigtent Freistaaten, solchen unmenschlichen Greu-

el, mit eigenen Augen hatte ansehen müssen, kommt mix noch heute, wie eint böser Traum vor.

- =

- =-

J mod n L

Erfurt. Jm hiesigen Reg. Bezirke haben fär vor úgli Leistungen im mpf = Geschäfte, die große Mans Medaille a tommen : Die Aerzte Dv. Reinhard zu Müúdlhausen, Lukas zu Erfurt, Bönig uud Geis zu Treffurt, fo wie die Wnudärzte Hr. Löffler zu Kendelsiein, Kösting zu Beuren und Varges zu Bennekenstein; Fmpf-Prämien aber die Aerzte Dr. Strecer zu Dingelsiädt, Schmalftalden zu Langensalze, Wal vers tu Heiligenstadt, Kaufmann zu Teistungen, Gremler zu Worbis, und die Wundärzte Hv. Ntedel zu Elrich, und Gödvrfe zu Wol=- kramshausen. Oeffentlich belobt worden find 11 Aerzte, § Wund- Aerzte und mehre Schullehrer und Geistliche. :

Jm Fache der Schulverbesserung durch Verbesserung der Lehr- tellen, haben sich in unserem Reg. Bez. neuerdings hervorgethan die Gemeinden von Andisleben, Egstedt , Kühnhausen, Melchen-= dorf, Mühlberg, Walschleben und Windisch-Holzhausen, *

Preisfrage.

Die Königl. Akademie gemeinnüßiger Erfurt seßte im Jahre 1817 einen Preis vo die beste Beantwortung der Frage aus: Welchen Einfluß hat der Befreiungskrieg der Jahre 1815 bis 1315. auf die Entwickelung der Menschheit in ihrer reinen Jdee geäußert. Da die eingegangenen zum Theil in sich s{äßbaren Ab- handlungen, jämmtlih der Absicht nicht entsprechen, fo nimmt die Akademie jene Aufgabe zurück und seßt bei glei- hem Preise, folgende an deren Stelle. j

¡Welche Stoffe, außer den bekannten, sind anstatt der Lohe zum Gerben zu gebrauchen ? und sind die von Hatchet entdeckten künstlichen Stoffe wirklich Gerbe - Stoffe? leisten sie was die Lohe thut, und sind sie im Großen leiht darzustellen ?

Man wünscht keine theoretischen Raisonnements, sondern eine Anstellung vergleichender Versuche; auch müssen Proben von dem dargestellten Leder mit eingeshickt werden. Die neu- aufgefundenen Stoffe müssen auch in solcher Menge aufzufin- den seyn, daß sie bei der Anwendung im Allgemeinen nicht

Wissenschaften zu n 100 Thalern für

mangeln.