1821 / 62 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 24 May 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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antinopel 10. April. Nachstehendes ist der vollän- vi Mbit des Bannbriefes des Griechischen Patriarchen , w0- rin der Fluch über Michael Suzzo, Alexander Hopsilantt und alle Diejenigen ausgesprochen wird, welche an der rkuchlosen Verschwd-

rung gegen den Großherrn, als ihren rechtmäßigen Souverain,

¡lgenommem haben :

E Zir Gregor, von Dattes Gnaden , Erzbischof von Konstauti- und oberser Patriarch. t A O T allen, Unserm heiligen patriarchalisch- apostolischen Stuhle untergebenen , hohwürdigen Herrn Metropoliten , Erzbi- schöfen und Bischdfen,- Unsern geliebten Brüdern im heiligen Geiste und Genossen des Gottesdienstes, dann sämmtlichen Klerikérn der großen Kirche Christi, den wohlehrwürdigen Priestern aller Yrovinzen, den Mönchen der Kirchen von Konstantinopel und Ga- lata, und allen, welche das Wort Gottes verkünden, endlich allen frommen Chrifien, Unseren geliebten Kindern im Herrn, Friede

und Gnade von Gott, und Unsern Gruß und Séêgen.

Nichts ist gewisser, als daß Dankbarkeit gegen unsere Wohl- thäter die erfte der Tugenden ijt: und wer Gutthaten mit Undank vergilt, ist der verwerfltchste aller Menschen. Dieses Laster finden wir in der heiligen Schrift mit Strenge getadelt; unser Herr Je- sus Chriftus erflärt ès für unverzeihlih, und Fudas der undanf- bare Verräther, bietet uns ein warnendes Beispiel dar. Weun aber der Undank durch bdse aufrührische Gesinnungen gegen un- sern gemeinschaftlichen Wohlthäter und Beschüßer, gegen unsere erlauchte Regterung gerichtet ist, so wird er gottlos und verabscheu- ungswürdig : denn Christus sagt: Kein Reich und keine Herr- schaft als durch Gott. Wer sich also der von Gott úber uns ge- stellten Regierung widerseßt, lehnt sich gegen die Anordnungen Gottes guf. Gegen diese wesentlihen Grundpflichten der Moral und Religion versúndigten sich mit beispielloser Dreistigkeit und Anmaßung der Fürst der Moldau, Michael Suzzo, und der Sohn des bekannten Flüchtlings Hypsilanti, Alexander Hypsilanti. Je- der Grieche kennt die Fülle der Gnadendezeigungen, welche aus der unversiegbaren Quelle unsérer erlauchten Regierung auf den Fürsten Michael gesirömt sind; aus niederem Stande erhob sie ihn zu den hôchsten Ehrenämtern; aus der Dunkelheit zog ste ihn em- por, und mit Gütern überhäuft, ward er endlich mit dem so ehren- vollen Fürstenhute beschenkt, und zum Herrscher Über Viele er- nannt. Doth dieser entartete Glückspilz legte seine Undankdbgr- keit auf eine shändliche Weise an den Tag; er vereinigte sich mit dem Flüchtling Alexander Hypsilanti, der, nachdem er mehre seines Gelichters um sih versammelt hatte, mit seltener Frechheit das Fürstenthum Moldau Üüberfiel. Beide gleich unbesonnen, gleich tollfühn und ehrgeizig, oder besser gesagt unsinnig, kündeten sich der Nation als die Wiederhersteller der Freiheit an, zogen viele herrnlose und verrücckte Leute an sich, und sandten ihre Anhanger aus, um noch mehre andere unserer Landsleute zu hintergehen und in denselben Abgrund des Verderbens zu loten. Um aber ihrem Anhange Muth einzuflößen, misbrauhten die Schändlichen den Namen der Russischen Regierung und gaben vor, diese sey mit thrèn Absichten und Unternehmungen einverstanden ; ein Vorgeben;, welches durchaus falsch und er vie und nur éhrer Bosheit und Unbesonnenheit zuzuschreiben ist. Denn abgesehen davon, daß die Sache an sich selbffck S unmöglich ist, und die Russische Regterung in viele Unannehmlichkeiten verwickeln würde, so hat auch bereits der hièr residirende Russisch-Kaiserl. Hr. Gejandte schriftlich ertlärt, daß sein Hof von dieser Sache nichts wisse und fich în dieselve niht menge, vielmehr die Schändlichkeit diéser

, Umtrieve hôchlich mishillige. Se. Excellenz zeigten überdies das

Borgesanens oftiziel an, und máchten den Hof aufmerksam, däß es höchst nôthig sey, gleich anfangs dafür ju sorgen, daß das Uehel m Keime erdrückt utid ausgerottet werde. Aus dieser Anzeige #0- wool , als auch aus Schriften die von großherrlichen Grenzaufse hern aufgefangen oder von andern treuen Griechishen Untertha- nen Überliefert wurden, lernte die hohe Pforte die Quellen und den Besprung dieses heillosen Kompvlottes kennen.

Mit Grâäuelthaten dieser Art begannen also Suzzo und Hyp- silanti , und mit thuen ihre Verbündeten, die sogenannten Greunde, oder vièlmehr Feinde, der Freihekt, ihre gegenwärtige Laufbahn , und legten Hand an das schändliche, gottlose und unvernünftige Werk; so trúbten sie die Ruhe und- den Frieden der Unterthanen utiserer Nation, die der hohen Pfoëte treu ergeben sind, unter deren Schutbe sie so viele Privilegien genießen und so frei leben. Kein anderes tributoires Volk erfreut sich ähnliczer Vorzuge; unsere Familien besaßen ungestört ihr Vermögen und Eigenthum, ihre Ehre blieb unangetastet so wie die freie Ausúbung der Religion, vermöge wel- cyer unser Glaube bis zum heutigen Tage unangefochten blieb, und zu unserem Seelenheile aure erhaiten ward. Anstatt also Freun-

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der Freiheit zu seyn, zeigten sie sich {s Feinde derselben: statt

Eiferer für Völkerwohl und für den Glauben zu seytt, haben sie sich als

die wahren Feinde ihrer Nation und der Religion, uud als gottlose

Ruhestdrer bewiesen/ die gewissenlos genug waren, durch ihre ver- brecherischen und unüberlegten Schritte, den Zorn unsecer gütigen Regierung gegen die Unterthanen aus der Griechischen Ration aufzurelzen, und im Begriffe standen, die ganze Nation ins Un- gus zu stürzen. Obschon es nun gewis ist, daß Fene, die von ex wahren Gottesfurcht beseelt, vernünftig und rechtschaffen sind, und die göttlichen Gebote beobachten, niemals dem - lügenhaften Gerede jener Nichtswürdigen und Uebelgesinuten Gehdr geben werden, so hat es sich doeh geteiat - daß Mehre verführt worden sind: Unserer väterlichen Fürsorge als Oberhaupt der Kirche liegt es daher ob/ dem weiteren Umsichgreifen des Uebels vorzubeugen, und deshalb ertheilen wir hiemit allen unseren hochwürdigen Brü- dern, dem Patriarchen von Jerusalem, den achtbaren Vorstehern der Nation, den Kaufleuten, sämmtlichen Häuptern der Rufets, und allen Rechtgläub gen- jeglichen Standes in der Hauptstadt ; den Metropoliten eines jeden Ortes, den Prioren dey Klôsier, den Le der Kirchen, den geistlichen Vätern der Gemeinden, orstehern und Richtern der Flecken und Dôrfer, endlich allen Ortobrigkeiten, ‘den heilsamen m Ntgetnesüteit Rath und diè Wei- ung, die trägerischen Pläne jener Üebelgesinnnten dfentlich be- annt zu machen, und sie allenthalben für Unsinnige und Urheber

alles Unheils zu erklären, und gebieten thnen, auf ibre 9 verrätherischen Umtriebe, nah Möglichkeit ein wahsame; richten. Das einzige Mittel, sich unò ihr Betragei zu

gen, wird seyn, wenn fie alle Briefschaften und Auzeigen | habhaft werden, so wie alle eingelaufenen Nachrichte zu nis der vorgeseßten Behörden brinzen; und zwar werdey wohner dieser Leun IBEE folche Uns vorlegen, jene in dey (en aber den Metcopoliten, den von uns ernannten

Exarchen, den großherrlichen Kommissairen und Ortobi ferner, wenn sie Dieienigen angeben und überliefern, wei wiesen werden, daß sie Handiungen im Schilde führen, | Ragig nicht zukommen: denn solche sind Feinde dev d Nuhe, und ziehen selbst die Unschuldigen aus der (Grie tion in den Abgrund des Verderbens. Erzbischöfe, Kloien Priester, Vorsteher, Richter _ uud Otrigkeiten eines jeds wacht mit reger Sorgfalt Über die Raajas - jedes Ray Standes, ermahnt und belehrt sie, theilt ihnen unsere y und oberhirtlichen Weisungen mit, auf daß sie nicht von

ezeichneten Pfade abweichen, mit ganzem Herzen an uns igen Glauben halten, und mit aufrichtiger Unterwer Ergebenheit der großmächtigen und erlauchten Regierung bleiben, die Gott über uns geseßt hat; und bemühet Ey Gesinnungen guch durch die That zu beweisen. Rur dy

Unterwerfung und Treue bewährt sich. die wahre Liehe

und zu dem Glauben: darin besieht der (Sehorjam gege

ligten Gebote, und unsere Dankbarkeit fúr dke vielen G4

wir von der Huld des Monarchen empfangen. Es isi ferner in Erfahrung gebracht worden, daß 7

welche im vereinigten Bunde an dem satanischen Werk

porung gearbeitet, fih zu dessen Ausführung gegenje

verpflichtet hatten. Diese Pfsltchtvergessenen sollen u Cid 1 ungiltig und gotilos, wie jener des Hetodes iva, nicht eidbrüchig zu erscheinen, Johannes deu Taufér et ließ; hâtte er deu unbesonneuen Cid widerrufen, der eil seiner ungeregelten Wünsche war, so würde der aditliche fer nicht hingeopfert worden seyn. So wie dieser das Oi sträflichen Beharrens auf einem vervrecherischen (ide | eden so ungerecht und gottesläsierisch wúrde es hèute f einem Cidschwure zu bestehen, wodurch si, jene , die ihn zu dem unsinuigen Unternehuen der Ausrottuig einer gat tion verpflichtet zu haven glauben: die Widerrufung dieje da ste unsere Nation aus unabsehvaren Gefahren errettet, Gott gefällig und heilsam. Dië Kirche hat ihn also d Gnade des heil. Geistes aufgeios:; fie nimmt die Neui Jene, welche von ihrer Verirrung zu den Pflichten ein Unterthanen zurüclfehren, verzeihend und guädig wieder Schooß auf. Verkündet dies alsogieich allen den Eurigey tet vor ihnen die Gewebe der Urheber des hintertistigen

lischen Unternehmens; denn wenn —-was Gott verhüten! jener töôdtliche Aussag nicht vertilgt werden, unv einige 7 sich erdreisten soüten, durch thöôrichte Haudlungen den | eines Raaja entgegenzuhandeln , so werden sie nicht n Schonung und wDarmherzigkeit zur Strafe gezogen werdey, auch der Allgütige sey dafür! der gerechte Zorn df rung wird über uns Alle ergehen; diè Rache der Mu wird dadurch allgemein, und vieles unschuldige Blut olt und Gruud vergossen werden, wie dies auch die hohe M dem verehrten, an Uns erlassenen und in unserer Aller (6

aögelesenen Kaiserlichen Befehle angekündigt hat. Jene (Wi D A S | brigens werden - die Rüstungen gegen die Aufcührer mit | M Cifer von der Pforte betrieben. Fünf Ortas Janitscha- | lebsi vier Kompagnien Topdschi's (Artilleristen) und dem da- |

unò Unfinnigen sollt Fhr hassen, und ihnen mit Ged Worten eutsagen, so wte auch die Kirche und Nation (i scheuet, und über sie die schrecklichsten und fürchterlichsit ausspr cht : sie schliefit dieselven als aussäbige (lieder von f nent Kdrper der christlichen Gemeinde aus: sie versdßt sit bertreter der göttlichen und kirchlichen Gescße: als Beri heiligen Pflichten der Dankbarkeit gegen unsere Wohlthi betrachtet fie als W'derspenitige gegen alle sittlichen und 10 Anordnungen, als die Mörder der Unschuldigen und als i lose Verräther der gauzeit Nation; sie seyen hiemit verflul Bann sey verhängt über sie, nie wied ihnen vergeben 1er uen ; der Tod selbs wird den Fluch nicht ldsei. Dem ewig them geweiht seven sie und Alle, die ihren Plauen folgt noch folgen werden, wet sie ihr Unrecht nicht erêennen, kehren, und auf dem Wege des Heiles wandeln wollen, sich weigèrn, den Pflichten eines treuen Nagig nachzuleb(

Dieselbe Warnung ergeht hiemit auch an Euch H ehrwürdige Herrn... Wenn Jhr nicht alledem 1zachfol wir durch Gegenwärtiges Euch im heiligen Geiste ku wissen thun: wenn Jhr Euren Eifer in Zerstörung jener | Plane uicht werkthätig zeigt, und nicht mit regstem Es arbeitet, die Abstellung der Misbräuche und Unordnun wirken, die Verirrten zur Erkenntnis ihres tnrechts d und nicht die mittel- und uninittelbare Bestrafung Derjeri! anlaßt, die in threm verbrecherischen Vorhaben beharren, 1 endlich nicht im Sinne der Kirche Gottes handelt, und d durch“ gegen unsere erlauchte Regierung, unsere Wohlth auflehnt: so erklären wir Euch für unfähig jeder heilige! lung : ausgeschlossen seid Fhr durch die Kräft des heiliget vom heiligem Priesterstande, und dem Feuer der Hölle lh als Verderber der e Griechischen Ration. Wendet ah Gemüth zu Gott, handelt nah diesem ‘Unseren firchlichenl ben und allgemeinen elei und widersirebt iha nicht! lich. So gewärtigen Wir detin die baldige Erfüllung all war Wir hier geschrieben, auf daß die Gnade Gottes. und endliches Erbarmen sey mit Euch Allen, Ainen,

Im Mârz 1821 alten Styls.) |

Der bisherige Großwesir is äbgesebt, und Benderli! cha zu seinem Nachfolger ernannt worden. Bis zu dessel. nt der Hauptstadt hat der Großherr den Elhädsch Salih ju dessen Kaimakam (Stellvertreter) ernann,“ und bei dil egenheit untern zo. März folgenden merkwürdigen Hatt! (Kaiserl. Handschreiben) an ihn erlassen : ;

(Fortsezung index YVeilage.)

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62]sten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,

vom 2/sten

(Fortsebung von Konflautinopel) », Mein lieber Kaimafam, Elhadsch S alih!/ N

zis Benderli Ali Pascha anïommt, den Fch jüngst durch endung des Reichssiegels zum Großwesiriate berufen habe, h auf dem Wege nach Adrianopel befindet, ernenne Fch Smn Kaimakam, und Übergebe Dir hiemit alle mit diejem E verbundenen wichtigen Beschäftigungen Auch verleihe dir das Sandschakat von Tschermen und das Kommando prianopel, welche hisher dem obgenannten Wesir anvertraut Jch weiß, daß Du der hohen Pforte jederzeit treu und nsicht gedient, auch mehre Meiner Provinzen bereist und durch Erfahrungen gesammelt hast: nicht minder hatte Fch , volltfommen mit Deinem Betragen zufrieden zu seyn, u in den Aemtern zeigtest, in welchen Du bis jeßt angestellt n. Diese Rücksichten haben Mich bestimmt , Dir diese anzuvertrauen. Eine schône Gelegenheit, Dich zu zeigen! er gegenwärtige Zeitpunkt auf feine Weise mit irgend einem (heren verglichen werden könne, sieht Jeder ein; es if also cht die Zei, die Hände in den Schoos zu legen, noch durch und Luxus sich auszuzeichnen; Du mußt im Gegentheile, ) bereits in einem Meiner frühern Handschreiben sagte, im nehmen mit den Uebrigen, da der Friede nunmehr mit dem vertauscht worden if, Tag und Nacht darauf hinarbeîiten, die Staatsgeschäfte als das Jnteresse der einzelnen Un- ein nah Kräften zu fördern, und Deinen Eifer durch die jewähren: er wird nöthig seyn, daß Du einem Jeden die nsten Befehle ertheilest, damit er seinen Standespflichten j nachkomme/, und sich keine Nachlässigkeit im Dienste zu den kommen lasse. Ueber die Fâlie, in denen Du von Mir gen einholen zu müssen glaubst, hast Du mir genaue Be- zu erstatten, und Überhaupt in Deinem Wirkungsfreise die hîe Thâtigkeit aufzubieten. Die Tiefe, mit der die Kom- ider Staatsverräther angelegt sind, mache Dich aufmerkjam S) Dir siets vor Augen. Jene, welche ihre Schuldigkeit zu

EVecabsäumen, sielle. dem Gerichte Gottes anheim; Fch werde

Unteriasen, Jene, die Mix bekannt werden, nah Verdienst

afen. Wer hingegen, mit Dir von * gleichem Eifer béseelt,

ir das Wohl des Netches und für-den Glauben mitwirkt, d der Allmächtigehienieden und jenseits belohnen./

drigen Geschúß haben Befehl erhalten, die Korps der Pa- zu versiärken, welche Über die Donau seßen, und gegen Hyp- und Wladimiresfo zu Felde ziehen follen. Der neuernannte jesir wird unverzüglich erwartet; auch soll er bedeutende en-Korps aus Asien mitbringen. Nes, was Janitschar greift seit Bekanntmachung der lebten German's und Hattt fs (Siehe oben) zu den Waffen. Diese allgemeine Bewaff- gab hon zu vielen Excessen und unruhigen Auftritten An- Vie Bewafneten ziehen umher, brandschaßen Raaja's (nichte medanische Unterthanen) und Franken, und begehen Ge- eten, welche die Regierung endlich nôthigten , zu ernftlichen ln zu schreiten, und mehre der frêchsten Unruhstifter un- N Janitscharen abzuseßen und dem Bagno zu überliefern. hotschid Ahmed Pascha, welcher das Belagerungs - Heer vor t befehligt, hat den Auftrag erhalten, mit Ali Pascha zu un- dein; doch soll es ihm bis jeßt noch nicht gelungeu seyn, u einer unbedingten Unterwerfung zu bestimmen. Gleichen land erfuhr Jsmail Pascha guch bei den Sulioten, einem legerischen Vol, welches gegen 7,000 bewaffnete Krieger auf eien hat , die gegen die großherrlichen Truppen, gleich las, kämpfen. E e Naaja's sind entwaffnet worden, und müssen ihre Geweh- Wel, Dolche u. \. w. den Patrigrchaten überliefern. Der [is gänzlich ins Stocken gerathen, indem mehre der ange- 1 Kaufleute aller Nationen allmälig Konstantinopel ver-

haben; viele Kaufladen und Komptoirs bleiben tagelang |

isen, da es dem Einen an Kredit, dem Andern an der nd- Gemüthsruhe mangelt, um sich in bedeutende Handels- iste einzulassen. j

e Arbeiten im Arsenal werden thätig betrieben; mehre ise sind bereits segelfertig.

m 8. April fand abermals eine Ministerial - Veränderung auf welche Niemand vorbereitet war. Dschianib Efendi, f vier Wochen zum Kiaja Beg. (Minister des Jnneren) be- / nacbdem erx über vier Jahre Neis - Efendi gewesen, ward iein Posten entfernt : Ahmed Erib Efendi erhielt zum ner (e diese Würde. Seida-Efendi, der bereits mehre der hdch- taatsämter bekleidet hatte, ift General-Fntendant des Arse- arine- Minisieriums) geworden.

dnsiantinopel, 25. April. Der Enthusiasmus unter den tedanischen Bewohnern dieser Hauptsiadt isl auf einen hohen jestiegen, seit Sultan Mahmud seinem Volîe angekündigt ß der Islamismus bedroht sey. . Greise, Männer, Füng- rennen seit einigen Wochen mit Waffen aller Art umher: ‘esen und blutigen Auftritten konnte es unter solhen Um- t leider nicht fehlen.

Laufe der vorigen Woche sind gegen 8000 Mann Trup-

Mai 1821,

pen von allen Waffengattungen nach dem Schwarzen Meere abge- gangen, un zu den Heeren der Pascha's zu soßen, welche die Ku- he in den Fürsienthümern herzustellen befehligt sind.

Am Lage ihres Ausmarsches wurden der júngsternannte Pfou- teit- Dolmetsch, Beisade Konstantin Murusi, und mehre angesehene Kaufleute enthauptet. Andere wurden an den Fenftern und Thü- ren threr Wohnungen längs dem BosphoL aufgeknüvft.

, Am 221. d. M. hielt der neue Großwesir, Benderli Ali Pascha, seinen Einzug zu Konstantinopel. Tages darauf wurde der Grie- chische Patriarch, nach abgehaltenem Gottesdienste, von den Wa- chen ergriffen, in die Gefängnisst des Bosiandschi Bascha gebracht, und um 5 Uhr nachmittags an der Pforte des von ihm bewohnten Patriarchal-Gebändes aufgehängt. Sechs höhere Geistliche theil- ten das Loos thres Oberhirten. Der Patriarch, so wie auch der Pforten-Dolmetsch, werden in den Tafeln, welche-bet ihren Leich- namen lagen, des Verrathes und der Theilnahme an den Vers shwörungen angeklagt.

Die Dämpfung der in der Halbinsel Morea ausgebrochenen Unvuhen scheint die Pforte jeßt sehr zu beschäftigen. Vor dem Arsenale, în welchem mit beispiellosem Eifer ‘gearbeitet wird , lie- gen dret Linienschiffe, eine Brigg und eine Korvette. Ein Linien- Schiff, drei Fregatten und eine Korvette liegen im Kanale zwischett Beschiktasch und den Schlössern des Bosphors vor. Anker.

Am 221. d. M. wurde Stavraki Aristachi , früher Agent des Hospodars der Wallachei, als Pfortendolmetsh mit dem Ehren- ti befleidet. Seine Anftellung soll jedoch nur proviforisch eyn. 8

2 L E Berlin. Nach mehrjiährigen Verhandlungen if es endlich

gelungen, für die schon so lange gewünschte und immer mehr: Bedúrfnis werdende Verbindung zwischen der Lôuisen- und Stra- lauer Vorstadt, Unternéhmer zu finden.

Die Verbindung soll in der Art zu Stande gebracht werden, daß von der-Köpnicker-Strafie aus, über das Grundsiück des- Su- perintendenten Lettow, und über den Wusterhausenschen Holzmarkt eine gerade Straße an die Spree geführt, und von hter au in

erader Richtung mit der Alexander - Straße, eine neue Fahrs- rúcte Über die Spree erbaut werden soll. A

Das Anlage - Kapital \oll durch Aktien zusammengebracht und der Aftten-Gesellschaft, die Crhebung eines Brückgeldes, nach dem- selben Tarif zugestanden werden, welcher für die Passage Über die

Brücke von der Wasser - Gasse nah dem Weidendamme, höchsten | Ortes genehmiget worden ift.

Grünberg (in Schlesien). Durch den am -. d. M. gefallenen Wolkenbruch, der von Schloßen begleitet wax, von denen die ärk- sien ein Loth wogen, hat das Dorf Poln. Nettkau außerordentlich gelitten. Dec Roggen und die Kartoffelsaat. auf der großen Feld- mark déeses Dorfes sind in die Erde geschlagen, und fast alle Felder zer- rissen. Die Ueberschwemmung der Dorfsiraße war so-bedeuteud, daß fle Pferde und Wagen mit fich fortriss, und alles innge Fedet- vieh ein Opfer der Fluth wurde. Der größte Theil der Gebäu- de hat bedeutend gelitten, und mehre Hdfe und Gärten sind an 5 GUß hoch versandet. Dex dadurch in einer Stuñde verursachte Schade îst auf 5518 Rthlr. angegeben worden,

Köslin. Die Holzhändler zu Rügenwalde, bie ihren Ab- saß vorzüglich nach Kopenhagen haben, berichten, daß sich dort für das Holz wenig Abnehmer finden, weil dafelbs| auch gus gu- deren Hafen-Pläßen bedeutende Holzladungen “angelangt sind. Der zu Rúügenwaldermünde aus Kopenhagen eingeschifte Hafer ist zu 10 Gr. Kour. der Schfl. verkauft worden, auch soll die Gerste zu Kopenhagen wenig theurer seyn. ets

Der Linnen-Damast- Weber Lange zu Friedrihshuld, (Rum- melsburger Kr.) hat die thm, vorx ciniger Zeit, aus dev Staatskasse u Theil gewordene Untersiüßung - Summe so zwec?mäßig benu®t, daß sich sein Gewerbe bereits zu dem Betriebe vou 4 Wede - Stúühs len erweitert hat. t :

Magdeburg. Oeffentliche Blätter haben angezeigt, daß der in London kürzlich versiorbene Kaufmann Pieschel, seiner Vater- Stadt 30/000 Pfd. Sterl. vermachte. So viel: bis jeßt bekannt i, besteht das Legat in einem Kapitale von 55,536 Pfd. Sterl. 6 Schill. 3 Pence in Konsol. 5 pCt., welches, nebsi den binnen z Jahrett auflaufenden Zinsen, zu einer Erzieh - Ansialt für arme Kinder be=. stimmt ist, so in und bei Magdeburg geboren find. Ebenfalls soll in oder bei Magdeburg die neue At:sialt errichtet werden, deren wohlthätige Wirkungen auf Jahrhunderte hinaus ‘ihren Urheber preisen werden. * L |

Merseburg. Zur Beförderung des Naumburger Me}- Handels soll, heißt es, ein möglich| nahe bet der Stadt gelegener

eräumiger, mit Mauern umschlossener Plaß au elegt werden, um n demselben Messgewdölbe 2c. für Ausländer einzurichten und in

| diesen den freisten Betrieh des Messhandels mit den unver-

sieyerten gusländishen Waaren zu gestatten. Die Messen zu Naumburg haben den Vortheil vor den benachbartea ausländischen Meffen--daß- die Russen und Polen, eine beträchtllche Ersparnis an dem Durchfuhr - Zolle, von den daselbft erkauften Waaren machen, und daß die Juländer daselbs ausländische Waaren mit dem Mess- Rabatte kaufen kèônnen. Hitezu kommt die vortheilhafte Lage der

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