L
nsere Depeschen vom. 8. (20.) März zeigten Jhnen bald, daß die Borauss t Bi Kaisers sh nur zu vollsiändig gerechtfertiget hatte, und daß Russland seinem Versprechen treu, auf Ansuchen Oesterreichs und des legitimen Souverains von Sardinien etn Herr von ‘100,000 Mann hatte aufbrehen lassen, um den unseli- gen und nur zu wahrscheinlichen Folgen der in Piemont ausge» drochenen Militair-Revolution zuz begegnen.
Erfreuliche Ereignisse folgten bald denen, welche die Unruh-
und Zwietracht-Sifter hervorgerufen hatten. Alles berechtiget zu hofen, daß die Ordnung in den Staaten Sr. sardininischen Ma- jestät bald vollsiändig wieder hergestellt seyn wird. Die königl. Regierung, durch dée Nähe des lombardisch-venetianischen Reiches begünstiget, hat auf einige Zeit den Beistand eines dsterr. Dkku- pationskorps nachgesucht, um die Rückkehr eines fesigegründeten inneren Friedens für Piemont zu sichern. ;
Unsere Wünsche sind für die baldige Erreichung \o heilsamer Re- sultate. Allein da die nothwendig gewordene und von der sardi- nischen Regierung L nachgesuchte Sicherungs-Maaßregel der Gegenftand einer besonderen, von den aliirten Hdfen zu garanti- reñdet- Uebereinkunft zwischen Oestreich seyn wird, und da sohin die Gegenwart Unser Truppen jeßt zwecklos wäre, so ist thnen der Befehl zum Rückmarsche bereits zugegangen. Audrerseits, ie energischer der Entschluß, sie in Bewegung zu sehen, und je heil- samer und lebhafter der Eindruck war, den die bloße Nachricht von ihrem Aufbruche verbreitete, desto wesentlicher scheint es dem Kaiser, daß alle Kabinette Europa’s die wichtigen Rücksichten ken- nen und würdigen mögen, welche Se. Kaiserl. Mai. bewogen ha- ben zu der Waffengewalt zu schreiten, so wie die edlen und reinen Absichten, welche deren Anwenduug siets geleitet und gemäßiget haben würden. 5 |
Die Erfahrung aller Zeiten u. aller Länder belehrt die Völ- ker über das Unglüc®, welches siets im Gefolge des Verbrechens und der Rebellion sich einfinde. Doch wurden im verflossenen Fahre diese hohen und ewig wahren Lehren der Jahrhunderte ver- annt. Katastrophen folgten mit schreckender Schnelle aufeinander. Neapel zeigte mit voller Klarheit die Gefahr eines verderblichen Beispieles. Zum Feuerheerd der Revolution und Mittelpunkt der Sefktenthätigkeit geworden, drohte dieser Staat Jtalien in Flam- men zu seßen, und Oestreich, das einen Theil seiner Provinzen in naher Gefahr sah, sprach zuerst nur die moralische Untersiüßung E Verbündeten an. Sr. Kaiserl. Königl. Apostolischen Maie-
ät aufrichtig befreundet, Überzeugt von den Uebeln, welche noch einmal die Welt bedrücken würden, wenn die Pflichtvergessenh cir éin dauerndem Siege eine Schußrede finden sollte, ergriff der Kat- sex mit Freimüthigkeit eine Sache, von der ihm sein Gewissen sagte, es sey die, Europa’s, der Geseve und der Verträge. Er that mehr noch. . Da durch feierliche Uebereinkünfte unter allen euro- päischen Mächten eine innige Verbindung besteht, so bot der Kai- ser seinen Verbündeten die Hilfe seiner Waffen für den Fall an, daß neue Umwälzungen neue Gefahren befürchten ließen. Wir ha- ben gesehen, wie die Ahnungen Sr. Max. sich bewahrheiteten. Sektirer, im Finstern komplottirend, wie ihre strafbaren Pläne es fodern , erregten in Piemont einen Aufstand, der durch seine Fol- en den Sieg der guten Sache in Neapel verzögern, die dahin zie- binde Armee in eine mißliche Lage bringen und so den Geist des Ssufruhrs auf der ganzen Halbinsel ermuüthigen fonnte. Schon be- rechtigten beunruhigende Symptome zu Befürchtungen auch fúr andere Gegenden. Von da an war entschieden, daf Russlands Truppen marschiren mußten. Und wirklich marschirten sie; sie marschirten nicht, um Russlands Macht guszubreiten, oder den Tervritorial-Besibsiand, den alle Mächte Europens durch die seit 18314. abgeschlossenen Verträge verbürgt haben, im Entferntesten zu verleßen, soudern um den Verbündeten des Kaisers zu Hilfe zu kommen, und wie oben bemerkt, auf ausdrütliches Verlangen Sr. Mai. des Kaisers von Oestreich und des Herzoges von Gene- vois. Ste marschirten, nicht um Fnfstitutionen, von der gesetli- chen Behörde eingeführt, umzuwerfen, sondern um zu hindern, daß nicht der Aufruhr einé Macht usurpire, die zur allgemeinen Gei- ßel geworden seyn würde. Sie marschirten endlich, nicht um der Entwickelung dsentlichen Wohlstandes in irgend einem Staate in den Weg zu treten, sondern zur Wiederhersielung der Ordnung in Ländern, wo heillose Menschen es so weit gebracht hatten, daß der Beistand fremder Ai A O N geworden war: Schluß folgt.) |
Drkesi, 12, Mat, Nachrichten aus Patrasso auf. Morea vom 253. April zufolge ‘hat sich die ganze Halbinsel Morea von der Türkischen Herrschaft befreit. Am 19. April ergaben sich alle festen Schlösser und Citadellen an die Mainotten und Griechen, und seitdem steht das ganze Land unter dé Waffen. Schon in den ersien Tagen des Aprils war der Fürst Michael Hypsilanti, Bru- der des in der Wallachei kommandirenden Alexanders Hypsilanti, auf einem Griechischen Schiffe in Morea angekommen, und hatte
sich, nebst dem Grtechischèn Bischof von Tripoliza, Nikolaus, auf |
allgemeines Begehren des Völks an die Spihe der Jusurrektion gestellt. Aber an der Wahrheit eines weitern, durch ein geftern gus Zante angekommenes Schif verbreiteren Gerüchts, daß Michael Hyysilanti mit den Insurgenten und Sulioten nach. Janina mar- schirt sey, und das Túrkische Belagerungs-Heer, welhes den Ali
ascha seit aht Monaten vergeblih ‘drängt, gänzlich aufge- rieben habe, zweifelt man wohl“ mit Recht. ) sen, Übrigens ganz unverbürgten Schisser-Aussagen wäre der treu- lose Ali Pascha, welcher insgeheim mit den Belagerern zum Un- tergange der Christen unterhandelt haben soll, von ‘seinen eigenen Truppen, die zum Theil aus Christen zusammengeseßt find, er-
E E Sa A Mailand, 16. Mai. Se. Maj. der Kaiser von Ruß» land haben dem Ober-Befehlshaber der Armee Dis Neapel, Generál der Kavallerie, Baron v. Frimont, den St. Wla- dimir-Orden erster Klasse; dem Ober, Befehlshaber der Armee v. Ober-Jtalien, Feldmarschall-Lieutenant, Grafen v. Bubna, den St. Alexander - Newsky- Orden ; und dem Feldmarschall- Lieutenant, Grafen Walmoden, den diamantenen St. An- nen- Orden etster Klasse verliehen,
Der General -Commandant Graf v. Bubna, war
beauftragt die Schlüssel der Festung Alessandria in die
Naâch eben die-
Hände seiner . Maj. des Königs - Carl Felix, d,
gegenwärtig in Reggio befindet, persörilih zu üby
Eine plôöbliche Unpäßlichkeit, von welcher der Graf v, j
bei seiner Ankunft in Mailand befallen wurde, hat |
nôthiget,. de Erfüllung. dieses“ehkenvollen Auftrages y zu müssen. - T A |
Parma, 10. Mai. Heute reiste unsere Herzo Reggio, um dem Könige von Sardinien und der ß des Herzogs von Modena einen Besuch abzustatten,
Rom, 10. Mai. Gestern ist der erag von Kil hier angekommen, und in dem Königlichen Pallaste F welchen Se. Maj. der Kdnig von Ieeapel bewohnen,
iegen.
f Der König und der Herzog werden am 15. d,| Rúkreise nah Neapèl antreten, und am 15. dort] Einzug halten. |
Neapel. Jhre Kbnigl. Hoh. die Frau Herzogin von f ist mit ihrer ganzen Familte hier wieder angekommen.
Am 5. und 6. Mat wurde zu Neapel das. Fest des | Des sehr feierlich begangen ; der Kardinal Erzbischof
rte. | L Die Geñeral- Polizei - Direktion hat wiederholentlih machen lassen, daß Werbungen, und Verkauf oder Gratis4 lnngen von Kokarden verboten sind, und gegen die Uebert# außerordentlichen und firengen Maßregeln verfahren wet
Täglich werden noch immer Personen verhaftet, um [h Prozeß zu machen. verschiedene andere sind mit der La weisung bestraft worden. |
Hg fängt schon an Anstalten zum Einzuge des machen.
Unsere Börse is mit einer Fluth von Papier Pläve übershwemmt, so daß man gar nichts mehr | ben finder und die Kurse weit unter ihr Pari herab sind. Dieser Umstand erschwert die Ausfuhr unserer! Produkte ungemein.
Nekrologische Rotiz.
Am 183. Mai starb in Strasburg, in einem Alter von ren, einer der ausgezeichnetsten Männer dieser Stadt, ja! fen sagen, Frankreichs, Franz. Levrault, Rektor der Ki Aftademie, und vermittelst A Amtes, welches mit dey Lehrers nichts gemein hat, Chef aller Unterrichts-Anstalten beiden Rheinischen Departementen. Der Sohn eines Buch in Strasburg, hatte er daselb| Jurisprudenz studiert: als( Sekretair des leßten Fntendanten des Elsasses, ward er f die Geheimnisse der Staatswirthschaft eingeweiht. Jm fl zwanzigsten Fahre ernannte ihn Ludwig der Achtzehnte der Richter bei dem Tribunale der Maréchaussée (dem| Kriminal- Gerichte) des Elsasses, und bald darauf zun General Advokaten bei dem Magistrate in Strasburg. Mi Lektüre der Alten gebildet, und noch nicht dur. trauri rungen belehrt, erklärte er sich im Jahre 1739 mit Le für die Französtsche Revolution, und war einer der eiftii förderer derselven im Elsasse: aber eben {0 gerecht und i als gütig und menschenfreundlich, arbeitete er mit aller Ÿ nes’ Karakters, den Gräueln derselben entgegen, und wä! sen Bemühungen von seinen Freunden unterstüßt. Er | das höchste Amt der Provinz, das eines General-Profura dikus, als die Monarchie am 10. Augufít 1792 umgestütz! Er vertheidigte standhaft die beschworne Verfassung : sil sitorium an den Obersten Departementsrath, worin er die! der desselben zur Treue gegen den König auffoderte, ist «l! mal von Logik und Beredsamkeit. Als er es befannt wußte er, daß er scin Todesurtheil unterzeihnete, Fn da pfe gegen die wilden Republikaner unterlagen er und sein de; aber die Achtung der Zeitgenossen blieb ihnen. Jn de kenszeit gelang es ihm, sein Leben durch eine Flucht n zu retten. Hier war einer seiner Freunde, der jeßt tief nen Verlust trauert , eine Zeitlang sein Gefährte. Ÿ Sturze Robespierre’s ward ér, auf Verlangen seiner Y durch ein Dekret des National. Konvents zurückgerufen. nahm nunmehr, mit seinem Bruder, die Druckeret des verband damit eine Buchhandlung. Diesem Geschäfte an seinen Tod vor. Daneben erwarb er sih durch M mehrer Aemter, durch seltene Kenntnisse, beispiellose Atl und musterhafte Uneigennütigkeit, ein bleibendes Vet seineMitbürger. Fndem er die höchsten Staats-Aemter, jl seine Talente ihm ein Recht gaben, namentlich dié ihm! Wahlen angebotene Stelle eines Deputirten bei den d von Paris, ausschlug, bewieß er, daß 1789 der Ehrgeiz ! Triebfeder seiner Handlungen gewesen war. Fm Fahrt d ren er und der damalige Präfekt, die Urheber der Mäßregdl welche Strasburg sich frühzeitig für den König erklärte, | Jahre 1815 hatte er mit seinem alten Freunde, der dam die Stadt reiste, einen Plan verabredet, sie für Ludwig il zehnten zu retten: er mißlang aber dur die Weigerung d schall Suchet, daran Theil zu nehmen. “ Ein ‘edlec M vortrefflicher Gatte und Vater, ein treuer Freund, eit wie ihn die alten Weisen geschildert haben, war er til und Beförderer alles Guten, der Rath und Retter der chet, der Widersacher der Bbsen. Die Natur hatte þ| Seele in einen der schönsten Körper gehüllt. Fhm hätte! publiken des Alterthums Statüen errichtet, als dem L Vaterlandes. Sein Andenken wird jedoch auch ohne f verlbschen, und sein Verlust nicht leiht erseßt werden. W diesen tiefer fühlen, als der Verfasser dieser Notiz, sel freund, sein Gefährte in der frühern Periode seines L wie in seiner Verbannung. Vom Leyrault kann man l sagen: Vixit non s8ibi,. sed aliis,
|
Det L026
65sten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,
vom z1sten
faref/ 28. April. Am 21. abends erhielten wir hier die ht, daß der Kapitain Jenezu das Korps des Fürsten Hyp- erlassen habe: leßterer aber sih in Tergowischt verschanze. 1 sind die Truppen mit thm äußerst unzufrieden, zerstreuen ) allen Seiten und beschuldigen ihn des Betruges, tidem
nicht nur die Hülfe der Russen versprochen, sondern sé sichert habe, die Griechen hätten die metsten Dongu - Fe- schon genommen. —- Den 22. versuchte Theodor feine sies nonen, wovon drei Schwedische Dreipfünder im guten
die übrigen nur von Eisen und schlecht sind. Theodor ¡t fich ebenfalls in seinem Kloster, hat aber den Bevoll- ent des Fürsten Kallimachi mit allen Ehren - Bezeigungen rest empfangen, auf die Frage hingegen, was Theodor ets wolle, geantwortet, er werde von jetnem Unternehmen auf lle abstehen- wenn in Hiusicht der von ihm in 43 Punkten engefassten Beschwerden Abhilfe geschehen wird. Der Be- tigte versprach dieses dem Fürsten , seluem Herrn vorzule-
n 2%. find wieder mehr als 500 Teutsche Familien von hier onsladt abgeretis. —. Judessen die wichtigsten Nachrichten n wir gestern, nämlich: daß die Türken die Donau úber haben, und in vollem Auge gegen Bukarest und Tergo- eyen. Jn Obeschtin stießen sie auf 30 Arnauten des Hyp- diese wurven sämmtlich bis auf drei niedergehauen. Fm r Distrikte sehte sih ihnen ein Haufe Bauern entgegen, lben blieben auf dem Plaße, die übrigen entflohen, wur- Y von den Türken uicht verfolgt. Als Theodor die Nach- n deim Anrücken der Türken erhielt, verjammelte er seine jeseßte mit 200 Mann die Metropolie , foderte die Abliefe- ler Armaturen, und ordnete eine allgeineine Rekrutirung le friedlichen Bewohner seufzen über das unsinnige Vor-= dieser Rebellen, welches nichts als Unglück und Verder=- r uns Alle heranziehen muß Die stärkste Macht der | fommt aus Krajowa, ihre Vorpoften sind in Gimjazi ein- und sie lassen in jedem Dorfe 5 bis 4 Leute zurü. Der olit hat den 27. abends mit einigen Bojaren die Stadt ver-
Mllein Theodor ließ thnewr nachsehen, und befahl, sie in dem
Kotroczeny unter Aufsicht zu siellen. -
. Domingo. Meÿhre von den Theilnehmern an der nsurreftion gegen Boyer sind hingerichtet. Dem Ober- aul und dem Lieutenant Lamisere, hatte das Krieas- egen einiger mildernden Umstände, das Leben geschenkt, blos zu zehnjähriger Festungsarbeit verurtheilt. Sie ten indessen gegen dieses Urtheii, und begehrten Re- desselben. Die Appellations - Jnstanz verurtheilte To de, und sie ourden auf der Stelle erschossen.
S A. @ V: Â
chen. — Wegen Mangel an den ndthigen Subsistenzmit- ßten, an einigen Orten des hiesigen Reg. Bez. bis iebt, hullehrer, von Haus zu Haus, beè den Eltern ihrer SchÜ- e Kost und Unterhalt suchen. "Die Regierung berechnete er Umsicht die sehr übelu Folgen , ‘die ein solches Reihe- ij die zarten Verhältnisse haven mußte, welche zwischen eit, den Kindern und deren Eltern siatrfinden müßen, wenn dung der Jugend, gedeihlichen Fortgang haben soll, und er diesen Mißbrauch gäfizlich unterságt und die Gemeinden ‘en, für die Lehrer angemessene Gehälter auszumitieln. 8 isi nunmehr -auch chon in den meisten Gemeinden nach e ihrer Kräfte und der -vorhandenen Mittel geschehen. n bestrebt sich allgemein, den zu erwartenden Kurgästeu me und wohleingerichtete Wohnungen anövieten zu kdnnen, tch äußere Eleganz fie einladend zu machen. Seit das Ei- i der Bäder, durch die Gnade des Kduigs Maj., an die putückgefallen is, sind hinsichtlich der Bäder und Bade- / mehre wesentliche Verbesserungen ganz zu Stande gekom- Mgleich sind die innerhald der Stadt vorhandenen Shajler- besonders der Friedrich-Wilhelms-Plaß möglichst verschd- d der, bei leßterem belegene -Vlaß,- wo ehemals das Ka- Klosier stand, in eine, dem Publikum zum Gebrauch of- iden Garten umgewandelt worden, welches vorzüglich en Brunnen trinkenden Kurgäste, von großem Werthe
r im Kreise Gemünd gefallene Wolkenbruh hat an den [N nei Schaden verursacht, der auf 30,000 Nthlr. ange- V
dem Chaussee - Baue zwischen Stollberg und Jülich, wer- udthigen Einleitungen getre}en. L
berg. Fm vorigen Jahre sind im hiessgeu Regierungs- überhaupt 412 Feuersbrünste vorgekommen. Die Assetu- me sämmtlicher Gebäude dieses Bezirkes mit Ausschluß „der Feuer-Societät des Regierungs: Bezirkes Koblenz gehd- \teises Siegen, einschließlich der im Laufe des Jahres 1820 menen Erhöhungen von 526,229 Rthlxn., haben bis Ende v.!F. 917 Nthlr. Preuß. Kour. betragen. Ri Deckung der Brand- n blos für die Feuer-Societäts-Kasse im Herzogthume West- is ein Ausschlag zu 15 Kreuz. von 100 Rthly. Brandsteuer-
Mai
1821,
Kapital geschehett ; die Brandschäden in der Grafschaft Mark: aber sind aus den vorhergehenden Kassen-Besiänden gedeckt wörden:
__ Lodersleben, (im Merseburger Reg. Bez.) Durch die
besondere Thätigkeit des vormaligen ständischen Gensd'armes Krell- manu, is der Wittenbecher, welcher am 11ten d. M./ nach“ jeßt bereits erfolgtem Geständnisse, den Kaufmann Dietrich zu Mücheln in dessen Laden erschlagen, in der Gegend von Eislehen ergriffen und.am 15ten nach Nauinburg an das Königl. Fnquésitoriat abge- liefert worden, _ Magdeburg. Jm Laufe des Monats hat die Auszahlung der den Städten der Jerichowschen Kreise, zur Tilgung ihrer Kriegesöschulden Allerhöchst bewilligten Unterstüßungs-Gelder, aus dem seit deim Fahre 1310 aufgesammelten Kommunal-Accise-Fond stattgehabt, und i| namentlich den Städten Burg, Moeckern- Lohburg und Ziesar, die bedeutende Summe von 41,014 Rthlr. 19 Gr. 7 Pf. ausgezahlt worden. :
Oppeln. — Dex Tuchabsaß ins Ausland stockt zum Theil- in Folge der in der Moldau und Wallachei ausgebrochenen Unru=- hen, verhältnißmäßig gegen sonsi, und ohngeachtet des hohen Stan=- des der Oder, bliev auch die Lebhaftigkeit des Spedition s-Handels zu Wasser, unter der Erwartung. Geschäfte in Taback und Wein, jo wie die Glas-Fabrikation wurden auch nur schwach betrieben ; dagegen scheint sich der Absaß des Zinkes zu heben
Der Betrteb der Eisen-Fabriken war nach wie vor schwung- haft. Der Eisen-Debîit beschränkt sich jedoch mehr auf deu inneren Absaß und auf Kommissions-Verkehr, als auf direkten Absaß nah dem Auslande. :
Nach der neusten Aufnahme ergiebt fich in dem hiesigen Reg. Departement pro 1820, eine Bevblkerung von 583,557 Seelen, w9- von dem Religions-Verhältnisse nach : 523/151 Katholiten, 6,255 Evangelische, 224 Herrnhuter urtd 8,947 Juden sind, und da jeßt der Flächeninhalt des hiesigen Reg. Bez. nach Zutritt des Arens burger Kreises, ohngefähr 240 0] M. beträgt, jo kommen auf die C2.M. im Durchschnitte ungef. 2,400 Bewohner.
Am 8. v. M. ward die von Seiten des Ober-Ber erbaute Os Kirche zu Malapane (Oppelner Kr.) feierlich eingeweiht. : ( S Zu Freienwalde (Grottkauer Kr.) flüchtete sich am Ofsterfeste ein Diensimädchen vor einem jungen Manne, der es aus Scherz mit einem Bündel Weidenruthen verfolgte; die Fliehende eilte in eine Kammer, wo eine Pistole lag. Der junge Mann ergriff das Gewehr, und drohte aus Scherz, auf das Mädchen zu ‘chießen, die Pistole war geladen, ging los, und zershhmetterte dem Mäds chen den Kopf. Der Unglückliche wurde von séinem eigenen Vas ter dem Kriminal-Gerichte in Neiße überliefert. -
Potsdam. — Da der Remonte-Ankauf für die Kavalerie, wie im vorizen Jahre, auch in diesem Fahre, im Julande gesche- hen wird, sind dazu schon die nöthigen Einleitungen getroffen wor- den. Das Verfahren, welches die Kommisston bei dem ersten Ver- suche im verfiossenen Fahre beobachtet, hat unter den Fngesessenen - ein besonderes Vertrauen erroeckt; diese dem Lande #0 wohlthätt- ge Einrichtung wird daher allgemein dankbar anerkannt, und hat auf die Neigung der Fnsassen zur Veredlung der Pferdezucht, ei- nen wesentlichen Einfluß, da fie densélben die Aussicht giebt, die selbfi gezogenen Pferde gegen baare Bezabluug an die Kavalerie verkaufen zu können. :
Stettin. — Die fast allgemeine Klage über ungünstige Han - delsverhältnisse des Oder-Kourses, welche sich auch in dem Artikel der Stgatezeniung vom 28. v. M. No. 51. auss\prach, kann nur als völlig richtig anerkannt werden, insofern sie den gänzlichen Ver- fall der Rhedereien betrifft; indeß ist sie wol nicht zureichend bee gründet, wenn sie, nah dem Handel im Monate April, den Haus del des Odér-Kourses abschäßen, und den Elbkours, dem Oder=- Kourse bei Handelsgeschäften nah den Marken und Schlesien, vor- ziehen will. Wenn die Rhederei im Preuß., wie bisher, von dem Einflusse der Engländer auf den Handel und vorzüglich guf die Frachten der Schiffe abhängig bleibt; wenn Getraide und Holz im Auslande keinen Absab findet; wenn die Preise inländischer Produkte nicht steigen; wenn die Konsumtion der Produzenten und der mit diesen in Verbindung stehenden Gewerbtreibenden sch nicht vermehrt: so wird der Handel des Oder-Kourses, auch in die- sem Jahre freilich nicht blühend werden, allein derselbe wird doch uur das Gele a der Bun auf anderen âhnli-
en Handelspläßen jeßt im Allgemeinen hak. : N Îie diestbrigen Bauten des Swinemünder-Hafens sind schon im Gange. Der Bau der Chaussee iwiscgen Stettin und Berlin hat jeßt wieder angefangen. — Die gefährlichen Kienraupen has - ben sich in Es egenden sehr vermehrt, und drohen den For-
en große Gefahr. : : f Cin Mat Abree Wiesenau hat, seinen ngch seiner Angabe in Ankiam erworbenèn Nachlaß, der dasigen Bürgerschule vermacht. Die Erbschaft gewährt nur einen reinen Ertrag von_ 240 Rthlrn. allein auch diese kleine Summe bewährt den guten Sinn „ da der Miesenau gab, was er hatte, und kein nothwendiger Erbe vor- handen ist. Der Charfreitag ward durch das gemeinschaftlich den beiden protestantischen Gemeinden in der Schloskirche verabreichte Abendmal hier würdig gefeiert. Die hiesige Loge zu den z Zir- feln veranstaltete am nämlichen Tage, in derselben Kirche, auf ihre Kosten die Aufführung der Graunschen Passion. Das Eintritte
amtes neit= -