1821 / 70 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 12 Jun 1821 18:00:01 GMT) scan diff

unverändert bleibt. Ueber die Gränze ‘des Nothwendigen hinaus wird aber die Ausmittelung immer s{wierigex und zuleßt unndg- lich werden, jemehr Wohlleben, Luxus, Geschmgk und Mode auf

den Verbrauch einwirken. Gesehtt z. B. es hätte einer vor 20 Fahren

mühsam ausgerechnet, wie viel Hauben und Müßen an jedem Orte des Preußischen Staates jährlih verbraucht werden, was würde es ihm genüßt haben , da bald darauf der weibliche Stand sich. dieses Kopfpußes zu- schämen anfing. der seht: nur noch als Antiquität hin und- wieder ærscheint? Öder er hätte den Bedarf att Tamis, Calmank, Cammlot und Golgas zu Kamisdlern, Ober- und Unter-Röcken der Frauen zum Gegenstande seiner Untersu- chung gemacht und darauf die Zahl der anzuseßenden Raschma- cher G ARTer: würde er diesen den Unterhalt: haben sichern tön- nen, als das baumwollene Gewand die wollne Bekleidung durch- peyene verdrängte? Oder er hâäite gezählt wie viel Zödpfe täglich zu inden, ‘wie viel Toupées zu fräuseln und Locken aufzurolien wären, würden die dazu hinberufenen F-iseurs uicht mit Recht von ihm Entschädigung fodern können, da die Mode diesen Dingen längst den Garaus gemacht hat? Man sieht wol daß fich dieß durch sehr viele andere Gegenstände noch durchführen ließe. In manchen Dingen is der Bedarf zwar weniger von der Mode abhängig, dagegen aber um so mehr zufälligen Ereignissen unter- terroorfen. Ein aushrechender Krieg kann die Naehfrage nach Schmieden, Sattlern , Wagenmachern, Riemern und Allem was für die Armeen arbeitet um das Zehnfache vermehren : eben o eine Feuersbrunst die Nachfrage nach Maurern, Zimmerleuten und allen Bauhandwerkern überhaupt. Als der Blasen-Zins eine fast allgemeine Veränderung der Brantwein - Apparate herbeiführte, waren der Kupfer-Schmiede nicht genug im Lande, und es muß- ten deren von auswärts verschrieben werden. Wo bleibt da die Festhaltung eines Normal-Bedarfs ! (Dex Schluß folgt.)

Feßtblühende seltene und schône Gewächse des Königlichen | botanischen Gartens bei Berlin.

Das Herausbringen der Pflanzen aus den Gewächshäu- sern macht nicht allein eine Störung in dem Blühen der Pflanzen, besonders wenn dabei die Witterung so ungünstig ist, als in diesem Jahre, sondern beschäftigt auch jo viele Menschen , daß es dänn weniger als sonst möglich ist, den Besuchern des Gartens Gewächse zu zeigen. Jet haben fast alle ihren Stand für den Sommer eingenommen. Unter der großen Menge der blühenden Pflanzen ist es nur mög- die seltensten und schönsten zu nennen. Aus der heißen Zone : Epidendron umbellatum (doldenblättriger Baumwurzler) aus Jamaifa mit ‘ganz grünen, sonderbar riechenden Blüthen, Vesnetia bnlbosa (zwiebeltragende Gesneria) aus Brasilien, eine noch nicht lange bekannte sehr shône Art aus Brasilien, Sida aurantia (orangenfarbene Sida) aus. Brasilien. Aus Neuholland : Stylidium suffruticosum (strauchartige Stilidie) und. 81. hiliforme (fadenförmige St.) eine neue Art, beide i, qu der Reibbarkeit der .Staubfäden-Säule merëöwürdig, Hakea ceratoóphylla (geweihblättrige H.), H. floïida (blu- mige H.) und H. 1atifolia (breitbiättrige H.), Grevillea buxifolia (buchsbaumblättrige Grevillea). Von vielen blú-

enden Arten der Gattungen Melaleuca , Calothamnus, Tetrosideros zeichnet sih die Melaleuca splendeus (glänzen- de Melaleuka) aus. Die beiden Arten von Callistachys Schönähre) blühen ebenfalls noch. Vom Kap blühen noch eyr- viele Aloe- Arten, die Agathosmen und einige Proteen, die shônen Elicheysen (Jmmortellen) besonders E. var'egtum C(shäcckiges E.), die Echia (Natteriourz) u. a. Aus Nord- Amerika Cyparipdium spectabile (prächtiger Marienschuh.)

Wechsel- und Geld Kourse.

Hamburg, 5. Jun. Amsterdam kurze S. 1062 pro ¿ent 2 Mon. 1075 pC. beim herabgeseßzten Kours 2 besser zu lassen. —- London k. S. 37 Schill. 72 Den. 2 Mon. 37 Schill. 5 Den. sehr begehrt und 1 Den. besser bezahlt. - Paris 2 Mon. 268 Schill, Bordeaux 2 Mon. 26x Schill. flau. Kopenhagen k. S. 261 pCt. Breslau 6 Wochen 41 Schill. 2 Mon. ck; úber Kours zu machen. Wien in efllectiv 6 Wochen 1454 pCt., Prag in effectiv 6 Wochen 146 pCt. kurz zu lassen lang zu haben. Augs- burg 6 Wochen 146 pCt. 2 Mon. zum not. Kours angebo- ten. Franffurt 6 Wvchen 1472 pCt.- zum herabgeseßten Kours feine Verkäufer. St. Petersburg 2 Mon. 82 Schill.

Ein:

| ouisd’or 11 Mrf. 6 Schill. zu lassen. olländi Dukaten, ‘neue fehlen ; nomine! 6z v, Golf al Be 1042 Schill, zu haben und zu lassen. Dänisch Grob Kour. 1257 pC. Hamb. Grob Kour. 123 pCt. Fein Silber in Sorten 153 Lth.

Silber 27 Mrk. 113 Schill, Mrk. 11 Schill. sehr begehrt. --

Preuß ae A 9 Gr. 27

reuplsche Munze 27 Mrk, 6 Schill. lassen. Dis-

oto pee Briefe è »ill. zu lassen Dis reuß. Pramien-Scheine à 194 Mrk. Briefe, zu

ea sehr gut zu lassen, aber zu diesem Air ie A Ver;

Norwegische Anleihe à 5 pCet. “Dri / pCt. bezahlt, fleine Apoints à 7E pC. Leute De Dänische Anleihe, erste Abth. a 6 pet. Ziusen 98. 92! pet, desgl. pCt. von Z000 “Mrk. ga. 822 pCt. zweite bth. 5 pCt. 81. 3557 pC. ohne Umsas.

4 i E trier m A E Ü T D E e Set i

_ Oestr. Anl. das Loos v. 100 Fl. 109 F{. pr. ohne Umsas. +112 . 1122 Fl. pr. ult. Decbr. ; desgl, tial-Loose v. Fl. 250 - 98 :.99 Fl. Geld und Briefe,

Paris, 2. Jun.

Ein Monat.

_ Briefe. Geld:

O22 180F

E Drei Motgt Briefe.

DG E amburg Berlin London . Mailand IPien efect. Augsburg St. Petersb. Frankfurt O D en 1), Bordeaux A F Ps Di a L A

5 pC. Kons. Jouissance vom 22. März 1821. gz} 66 F. 85 F. 95C. 86 F. 86 F. 5C. 15 C. 10C. 86 F.— tj Reconnoissancen, Jouissance vom 22. März 18221. 9 C. 80 C. 85C. 80 C. Bank-Aftien Jouissance vom 1621. 15786F. 75C. 1580 F. Stadt-Obligationen 1 fance v. 1. April. 1277 F. 5oC.

Berlin, 6. Jun. London 53 Mon. war à 7 i Gr. eher zu haben als zu lassen; auf 2 Mon. ÿj# Rth. 15 Gr. zu machen, —- Hamburg 2 Mon. hat pCt., furz 1517 pCt. mehr Briefe als Geld. “—- An 2 Mon. a 1415 pCt. ohne Begehr. Paris 2 My} pCt. zu haben. Augsburg 2 Mon. à 10932 2C. Kleinigfeiten 1032 bewilligt. Frankfurt a. M. 29 102{ pC. ohne Umgang. Wien in 20 Kreuz. 2 À 104 pCt. ohne Umgang. St. Petersburg Z Woche a 277 zu haben; auf 4 Mon. Zeit à 262 Briefe, 2 G Disfonto 5 à 57 put. Briefe und Geld. Staats-S Scheine a 673. pC. Briefe, { pCt. Geld. Preuß. mien-Scheine a 977 pCt. zu haben, 972 pCec. viel G? bedeutender Umsaß. Engl. Anleihe 82% pCt. Bij

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\ pCt. Geld. Norwegische Anleihe, der Hamburger |

Kours a 150 pC. gerechnét, 78 pC. Briefe, 77 a 775 zul gen, für fleine Apoints 774 a 783 pC. zu machen. - 5 pCt.' Obligationen pr. Kasse und auf Zeit à 782 p(| lassen. Oestr. Anleihe in Loosen a 100 Fl. pr. ul; cember zu liefern, 119 pCt. Briefe, 1135 pCt. Geld,

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Allgemeine

——

Jreußische Staats-Zeitung.

7ofe Stúck. Berlin, Dinstag den 12ten Junius 1821,

I,

Kronik des Tages.

Beine Königl. “Maj. habèn geruhet, dem Geheimen ts-Archivar und Geheimen Archiv-Rathe Wern ib bei ier seines zojährigen- Dienstjubiläi am 7. d. M., den Adler-Orden dritter Klasse, und dem Cämmerer Re i- zu Prenzlau das allgemeine Ehrenzeichen erster Classe iihen.

Der vormalige Schullehrer Schreiber zu Hirschberg achdem er |chon im Jahre 1815 sih durch Darleihung Summe von 800 Rthlrn. zu den damaligen dringenden tfnissen des Staates ausgezeichnet, seine Theilnahme an Pohl desselben, jeßt von neuem bestätigt, indem voti jn freiwilliger Beitrag zur Tilgung der Staatsschulden, nd in einem Schlesischen Pfandbriefe über“ Eintausend , eingesandt worden isk. Seine Majestät der König _mit Wohlgefallen von diesem patriotischen Benehmen

Pch reiber Kelintüis zu nehmen geruhet.

Cen

Berlin, 6. Juni,

Landfrachtsäße in Preuß. # |

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zu welchen, nach Angabe der Schaffner, verladen 14

der Zentner nah Breslau 17 und 12 Rthl. ; Conik f Crossen ¿ Rthi. ; Danzig 5 Rthl. ; Elbing 6 Rchl. furt a. M. 5 Rthl.; Hamburg (in Golde) 2 Rthll

nigsberg 7 Rthl. ; Leipzig 137 Rthl.; Lübeck (in G

thl. ; Marienburg 6. Rthl. ; Memel 10 Rthl.; Rosu

Golde) 2 Rthl.; Stralsund (in Golde) 53 Rthl.

Königliche Schauspiele.

Sonnab. 9. Jun. Jm Opernhause: Der verbaunti! oder: Die argwöhnischen Eheleute, Orig. Lusisp. in 4 Abth Koßebue. (Hr. Mayer vom Großherzogl. Hoftheater zu Kal den Professor Erlenhof, als leßte Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Keine Vorstellung.

Sonntag, 10. Jun. Jm Opernhause: Der reisende & oder: Das Vonnerwetter, kom. Singsp. in 2 Abtheil. M Winter. Und: Der Mechanikus, oder : Chevalier Dupe, | 2 Abtheil., ausgeführt von den Königl. Tanz-Eleven.

Wegen eingetretener Hindernisse kann: Johann v heute nicht gegeben werden. À

Jm Schauspielhause: Keine Vorstellung.

„Fn Charlottenburg: Die Großmama, Lusisp. in 10 von Koßebue. Hierauf zum erfienmale: Der Sekretair Koch, Lustsp. int 1 Aufzuge, von K. Blum. ind zum eis Der Obersi, Lustsp. in 1 Aufzuge, von K. Blum. d

Billets zu den. Logen ¿c. an der Kasse zu haben. |

Montag, 11. Jun. Fm Opernhause: Der Barbier von oder: Die unnúße Vorsicht, komisches Singsp. in 4 Abthä sik von Paesiello. :

Im Schausptelhause: Keine Vorstellung.

In Potsdam : Zum ersteumale: Der Sekretair und dit Hierauf zum erstenmale: Der Obersi. Und: Ein. Divertisd ausgeführt von den Damen Lemiére, Léquine, Vesiris, M Lampery ; den Herrn Hoguet und Senger. “0

Wittt

rung oNondsdh f S. S. O Regen. S) tritbe Red Pláyrege Regen. SY

Medakteut /

Meteorolog. Beobachtungen

vom 6. Jun. vom 7. Jun.

oto | Thermo- Barometer. Lé, | Wind.

A. 28°—‘— ‘114° + |S:W. F. 27°11/—/13° +- |S.W. M.27°10/ 6‘‘|115° 4+

A. 210 S +e S.M. F. 27 Bg 112 4 S. M, M.27° 3/111 1Z° “t I,

vom 8. Jun.

Gedruckt het Hayn, | H O l

Wien und ungetheilten

Amtliche Nachricchten.

Jm Frankfurter Reg. Bez, ift der bisherige Ober-Lander-Gerichts Referendarius Eckart Pabst von ODhayn zum Assessor beim Ober-Landes-Gericht zu Ratibor und der bisherige Land und Stadt-Gerichts Aktuarius Jannas zu Jüterbogk, zum Sekretair. beim Land- und Stadt-Gericht zu | Landsberg a: d. W. bestellt: worden.

Angekommen: Se. Darchlaucht, dex Fürst von Anhalt Kd- then Pleß, von Potsdam. / E Der General-Major und Fuspekteur der Artillerie, von Schmidt, on Stettin. | „Der Großherzogl. Meklenburg-Schwerinsche Staats-Minister, Freiherr von Plessen, von Ludroigslust. | g gat Ober-Landesgerichts-Chef-Präsident Oelrichs, von Ma- rienwerder. :

Abgereist: Se. Durchlaucht, der Fürst Kurakin, nach Ems.

Se. Excellenz, der Gen. Lieut. Graf v. Ziethen, kommandi- render General des 6ten Armee-Körps, uach Breslau.

Se. Excellenz, der Gen. Lieut. v. Rauch, General-Fnspekteur der Festungen, und Chef der Fngenieurs- und Pioniers-nach Torgau.

Der General-Major und Divisions-Kommandeur, Graf Hen- Fel v. Donnersmarck, nah Rathenow.

Der General-Adjutant Sr. Majestät des Königs pon Baiern, General Graf zu Pappeuheim, nach Leipzig.

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IL, Zeitungs8-Na chrihten.

Wz Si S

Am 17. erschien unser neuer Mi- der Auswärtigen Angelegenheiten, Hr. Bardaxi, im nen Komite der Kortes, und erklärte, daß wenn auch mischung einer fremden Macht, iu unsere innere Angele- iten jeßt nicht zu befürchten sey, bei der gegenwärtigen der Europäischen Angelegenheiten, die Würde der Spa- Nation doch erheische, eine ehrfurchterweckendeStellung ehmen, und daß er demnach darauf antrage, die Armee als die festen Pläße in vollen Stand zu seßen. Die- uttag unterstüßte der Kriegsministèr dringend. \ilivar hat ‘dèm Königl. General Latorre erklärt, daß en Waffenstillstand auffündigèn müsse, weil durch m seine Armee in Krankheiten verfalle, und der Man- Lebensmitteln immer fühlbarer werde. Er habe, sagt ar in seinem Briefe, nur zwei Wege, entweder das tal eines ferneren Krieges dem Glücke zu úberlassen, stine Armee durch die Pest aufgerieben zu sehen. Meine Spanische Gouvernement es ehrlich, so habe es Zeit ge- jchabr , don Frieden abzuschließèn; also binnen 40 Ta- m 23. April)- hôre die Waffenruhe auf. t Richter Don Arias, welcher in der Sache des Dom- ‘Vnüesa das Urtheil gefällt hatte, ist plôblih ver- unden, Der Kardinal von Bourbon, Erz-Bischof Uledo empsielc in einem Hirten - Briefe ‘an die it der Diöcese , die Spanische Verfassung genau zu be- i und den Geist des Friedens und der Eintracht, der Spanien herrschen müsse, so wie den Gehorsam gegen die * Und Behörden, aufrecht zu erhalten. Von der all- Muti, die dieser Prälat im gan: nigreiche genießt, exwartet man den besten Erfolg fär é Spaniens. Die: Bischöfe von Segarbo und Cu- 10 wie die Kapirel von Doviedo - und. Sevilla haben N Hirten. Briefe erlassen. „ffSTA “lt hier herrschende Stille ward am x6ten durch den inenlauf von ungefähr 300 Menschen gestört, die sich t Wohnung des neuerdings bestallten interimistischen ‘oauptmannes stúrmisch versammelten ; glücklicherweise er nicht anwesend, und die Nuhe ward, durch -die en Maßregeln des General-Kapitains Morillo , ohne tere Folgen wiederhergestellt. T i M der Gegend von Benavente hat sih ein Streifforps ck wohl bewaffneten Reitern gezeigt. * eingegangene Erklärung des General Latorre,

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Nadrid, 23. Mak.

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Befehlshabers unserer Truppen gegen Bolivar, hat hier gros ße Sensation erregt; er proponirt, als das einzige Mittel zur Vereinignng der Gemüther zu Gunsten des konstitutionellen Systems, und zur festen Vereinigung mit dem Mucter-Lande, den Jufanten ‘D. Carlos nah dem Norden und den IÍn- fanten D. Francisco de Paola nach dem Súden Amerikas mit ausgedehnten Vollmachten zu senden.

__ Ein Schreiben aus Mahon meldet, daß Lord Exmouth mit einer Englischen Flotte von 4 Fregatten, 7 Briggs, 5 Linien -Schiffen und 16 Transport -Schiffen, in dem Hafen daselbsi 3 Tage vor Anker gelegen und nahdem er den Ad- miral Pigf-Moor ans Land gesebt, nach der Levante unter Ségel gegangen sey. j

Der Landes-Hauptmann von Vittoria , hat in der Besorg- nis, daß die dortige Anwesenheit des Franz. Generals Eguîia für die öffentlihe Ruhe von nachtheiligen Folgen seyn fönn- te, denselben ersucht, sich aus der Provinz zu entfernen.

Der Vice-Präsident der Republik Kolumbia, Hr. Zéaà wird hier erwartet,

__ Den ersten Schritt zur Auszeihnung hat Gen. Morillo einer Komödie zu verdanken. Auf Marschall Soult’s Rückzuge blieb das fleine Fort bei Puente de St. Payo, von 8o Franzosen beseßt. Die Bewohner erdòffneten ihnen die Lags der Sache, und foderten sie zur Uebergabe auf. Nach langem Widerstande sah der Offizier endlich ein, daß er sich niht weiter halten konnte, er verlangte also zu kapituliren, verwarf aber die Parlamentairs der Civil- Obrigkeit, und erklärte; nur mit einem Spanischen Offizier unter- handeln zu können. Jm Städtchen war kein ge ilitair, als der entlassene Seesergeante' Morillo, welcher sich zur Herstellung von einer Wunde dort aufhielt; man legte ihm Epaulets an, um ihn einem Offizier ähnlich zu machen. Die Capitulation kam nun zu Stande, und als Morillo mit seinen Kriegsgefangenen und der Capitulation ‘in der Tasche, im Hauptquartier des Marquis la Romaya ankam, fand diefer General #0 viel Genialisches in Morillo , daß er ihn- eiulud, im Hauptquartier zu bleiben und das Tragen der Epaulets fortzuseßen. Bald erhielt Morillo den Rang als Kapitain , dann ein halbes Regiment und stieg durch eigenes Talent in jenem Befreiungs-Kriege bis zum Raug eines General-Majors.

Aranda de Duero, 20. Mai.“ Der General Empe- cinado hat an der Spike von 400 Maun, in den Gebirgen von Oca und Pineda eine allgemeine Recherche gehalten, ohne jedoch nur auf einen Mann von Merinos Korps zu stoßen; seine Anhänger scheinen si also zerstreut zu haben; wo Me- rino selbst gebliebeu, verlautet durchaus nicht. Empecinado wird nunmehr sein Korps, in kleineren Abtheilungen, das

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