1821 / 80 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 05 Jul 1821 18:00:01 GMT) scan diff

sind dle Gewitter der Polar-Länder, dié Regenbogeit sind allet Klimaten gemein. Die neuere Phystk hat die Gewitter durch die verschiedene Elektricität der Wolken und des Erdbodens, die Re- genbogen durh-die von der FKugel-Fläche der Regenbdgen bewirkf- ten Brechung un) Zara Wetsung der Sonnen-Stralen , vollkom- men, leßtère sogar mit geometrisher Genauigkeit erklärt; allein die Rordlichter sind noch immer ein Ie welches faß von je- dem Physiker auf andere Art aufgeld| wird. Einer der größten jezt lebenden Physiker hat neuerlih über diesen Gegensiand Un-

CeNTRMAR E aigeftellt, wovon folgendes die Resultate fînd.

1, Die Nordlichter sind niht so weit von der Erde entfernt, wie man bisher geglaubt hat, sondern befinden sich in unserer At- mosphâre, welches schon daraus erhellt, daß sie sich nicht wie die Sterne um die Erde wälzen, sondern wie die Wolken mit der Erde umdrehen, so daß die Sterne auf threm täglichen Laufe die Nordlichtèr durch renzen. Ste scheinen daher wahre Wolken, wie- wol von anderem Juhálte, als die gewdhnlichen Wolken. zu seyn, nicht feuchter sondern trockener Natur. Daß sie nicht über der Negion der géwdhnlichen Wolken erhaben sind, folgt offenbar aus dem Geräusch, welches die Nordlichter, besonders in Sibirien, Skandinavien und den Shetland-Juseln- zuweilen sehr stark hören lassen, und das dur so viele glaubwürdige Zeugen beftätigt ist, daß man niht wohl daran zweifeln kann. Da aber dieses Ge» räusch sich nicht bet jedem Nordlichte héren lässt, so scheineu diese Meteore, gleich den gewdbhnlichen Wolken, hald höher bald niedri- ger zu seyn; und es if schr wohl mbglich, daß sie uns zuweilen eben so nahe wie die. Wolken sind, dee wir Nevel nennen; denn Reisende versichern, daß sie sich auf dem Norwegischen Gebirge im Nordlichte selbst befunden, und einen ftarken Schwefel-Geru empfunden haben. Also Wolken tockener und leuchtender Art, de- ren Ausflússe sichtbar, hörbar, und riechbar sind.

2, Die Materie dieser Lichtgewblfe hat eine [ebr genaue Ver- wandtschaft mit dem Magnetiëmus der Erde. Dies erhellt nicht allein aus der befannren Erfahrung, daß das Nordlicht einen sehr merklichen Einfluß auf die Abweichung der Magnet -Nadel- hat, sondern auch aus einer genauerei Betrachtung threr Figur. utid Lage. Nach Hrn. Biot’s Beobachtungen bestehen nämlich die Nörd- Lichter aus Sâulen- oder cylindrischen Woiken, welche die Rich- tung der Magnet-Nadel haben. Da wir nun keine anderen Sub- ftanzen auf der Ecde kennen, die für- den Magnectismus empfäng- lich sind, als-das Eisen und einige wenige andere Metalle, #o ift es wahrscheinlich, daÿ vaë, was wir Nordlicht nenten, nichts an- deres ist als Wolkeit, zusammengeseßt aus metailischen Theilen, die in einen ¿ußersi feinen Staud aufgelö sind.

; . Hiedurch wird nut zuerst das Leuchten- diéser Wolken, oder das eigentliche Nortlicht ectlärt. Da“. nämlich de Metalle vor- treffliche Elektricität-Leiter sind, und da: man weiß, daß die ver- schiedenen Schichten der Atmosphäre, nach threr grdßereit oder ge- ringeren Hbhe, sehr verschiedene Grade- vou: Elektricität enthalten,

o’ bilden die Nordlichter- weun sie aus fast vertikalen Säulen be-

ehen, Leiter, welche zwischen dex verschiedenen Eleftricität der bdheren und niederen Luftschichten das Gleichgewicht herftellen , woraus, da diese Leiter nicht vol!fommem zusammer- hangen, son- dern aus unzähligen feinen Theilchen bestehen, eine fortdauernde Strömung von elektrischem Lichte längs dieser. cylindrischen Leiter éntsiehen muß. Jn den hôchsteir. und dünnsten Luftschichten, wo der- Widerstand der Lust unmerklich ifi, wird diese Strömnng ohne

Geräusch vorgehen , und dem phosphorescirenden Lichte des elef- trischen Fluidums in luftleeren Glasröhren ganz ähnlich seyn; iw den niederen Schichten aber, wo die Stròmung durch den Wider- fiand der Luft unterbrochen wird, werden zischende und knallende Mone entstehen; welches alles mir der Erfahrung Überein-

mm: 4: Dies erklärt un auch volllommen, warum die Nordlich- key nur nahe am Pol (eigentlih dem maguetischen Pol der Erde) " vorzüglich stark sind, und mit der Entfernung vom Pole imner schwächer und seltener werden. Da nämlich die Säulen des Nord-

Lichtes die Lage der Magnet-Nadel haben , so erheben sie fich bet ‘dem- magnetischen Pol senkrecht tn die Höhe: sie ersirecken fich also von den niedrigsten bis zu den höchsten Luftschichten, und werden - dadurch Leiter zwischen sehr verschiedenen Elektricitäten. Fe wxi- ter sie sh aber vom Pole entfernem, desto schtefer wtrd ihre Lâge gegen den Horizont, und desto geringer der’ Unterschied zwischen den Elektricitäten der äußersten Schichteit; folglich muß die clek-

trische Erscheinung, oder das Leuchten und Zischen der Nordlich- ber gie Sichtbarkeit und Hörbarkeit, in_eben dem Verhältnisse

nehmen.

S. Hieraus folgt, daß das Leuchten keine nothwendige Eigen- _ schaft. des Nordlichtes, sondern ecitie blos zufällige Wirkuitg der

verschtedenen Erektricität der äußersten Luftschichten ist, durch wel= che sih die Säule erstrecken. Wenn diése Ursache wegfällt , wie es sehr oft der Fall seyn kann, so weröen wir unsichtbare Nord-

Lichter haben, dié aber nicht weniger als die am scHöusten-glän- mene auf die inet:Nadel wirken. Dies wäre: denn der Grund

eyn von den plößlichen Aenderungen der Abweichung der Magnet-Na- del, die man oft bemerft, aber nie hat erflären fönnen.

6, Hieraus erklärt sich zugleich ein anderer häufig bemerkter Umsiand daß nämlich leuchtkende Wolken gleich Raketen ch vom Nordlichte losreissert, die ba.d nachher verschwinden , oder einmeit weißlichen Schein zurü lassen. Dies sieht genau einer vollfom-

euen Entzündung ähnlich, welche durch dgs eleftrische Fluidum ei utiterhrochener Leitung sehr begreiflich if.

Es bleibt nun nur noch eine Frage übrig : woher komnit der metallische Sto} . aus dem die Nordlichter bestehen ? Wenn das woher? sich auf den Oët bezieht, so scheint die Antwort nicht \{chwer, die Materie der Nordlichter wird von der Gegend der Erde geliefert, in der die Nordlichter entstehen; und das ift, nach den oben añgeführten Beobachtungen, der nördliche magnetische

ol, oder nach Hrn. Biot, ein Punkt im Norden der Baffins-Bay. ezieht sich aber das woher ? auf die wirkende Ursach, #0 if die

Antwort nicht so leiht. Da jener Punkt, . den Hr. Biot für die Werksiäte der Nordlichter hält, von einer Mauer ewigen Eises eingeschlossen isi, so ill es nicht möglich, hier die Natur in ihren T zu beobachten, und wtr müssen uns mit Vermuthungeit

egnügen.

' Die Wolken der Nordlichter bestehen, nah der hier vorgetra- genen Hypothese, aus Eiseusiof, oder wenigsiens qus einex me-

R I E R R S N F G artet aner S

Gedruckt bei Hayn.

T: 7E S N A A K E F AREP FAPE: à L a 7

}| tallischen, oder andern det ma

ütetischen Kräft ge : terie, die in Dünsie verwándelt, und bis f dns Atmosphäre. heraufgetrieden ifi; uud es iff| freilich" nicht jg die Luftlöcher oder Schornsteine zu errathen, durch welch Erde diese Materie ausfirômen läßt. Was könnte es añderz 7 als die Krater der feuerspeienden Berge? Dann wären die | Lichter das, was im kleinen das Feuer i, welches fich in Nacht Über der Esse einer Schmiede zeigt, und wahr einlich aus Eisen-Theilchen besteht, die von dem glühenden Nauth in Luft gerissen werden. Es if bekannt, daß jede vulkauisce 6 tion eine ungeheurè Menge von leuthtenden metallischen F het! auswirft, die sich oft tausend Werst weit verbreiten. Ü auch nicht zu leugnen, daß die metsten und thâtigsien Vui sich in den fältesien Ländern der Erde im Schooße des Eises Jsland, Kamtschatka, den Aleutischen Junseln u. #. w. beßy und es if nicht unwahrschetnlich, daß ‘auch jener bis iett ängliche Punkt nördlich von der Baffins-Bay der Sib von 9 anen ijl. Allein bewiesen ist dies nicht, und ès lassen sich haupt mancherlei Einwürfe dagegen machen.

Nach dèn neuslen uud. genauften Beobachtungen über die weichuhg und Neigung der Magnet-Nadel ift es hôcbs wahrsch lih/, daß sich in jeder Halbkugel der Erde nicht einer, son! jun magnetische Pole befinden, und daß die beiden nördliche;

er Hudjons Bay und bei Nowa-Semla liegen: allein geray dieser Gegend giebt cs keine Vulkane: dagegen giebt es viel) Gegenden, wo sich niè Nordlichter zeigen, wte in Sizilien 9 pel, Südamerika u. s. w. Es scheint alfo, daf die gröberen Ü der von den Vulkanen ausgeworfenen Materie, Asche u. \. 1 Gestalt etnes trocenen Regens, auf die benachbavcen oder leicht 100 Meilen entfernten Länder herab fallen, so wie im: re 1812 die Westindische Jusel Barbados von der Asche eines fans auf der zoo Wers entfernten Fusel St. Bincent vedett y und so wie im Jahre 1755 die Asche aus einem Bultat iy land auf die 1000 Wersi enfernten Orkney-Fnseln herah fiel, aber die feineren in Dünste aufgeldsten Theile sich im die ren Regionen der Luft erhebe1nt, dann der maguetischen Rich folgen, und sich um den magnetischen Pol anhäufen, und zu} Fen bilden, die wir Nordlichter nennen.

Bu ap E E

Wechsel- und Geld Kourse.

Hamburg, 26. Jun. Amsterdam k. S. 1082 y( Mon. 21082 pCt. beim herabgeseßten Kours 2 beser zu h gen. - London k. S. 37 Schill. 65 Dèn., 2 Mon. 37S Z# Den. Geld für 2 Mon. kis 37 Schill. 5 Den. 2 Mon. 2677 Schill, mit # Schill. besser zu lassen..— deaux 265 Schill. wenig zu haben. Kopenhagen k. S,

«%

stehende

H

pCt. Breslau 6 Wochen 4034 Schill. 2 Mon. zum}

Kours gesucht. Wien in effkectiv 6 Wochen 147 pCt}

Prag ia eflectiv 6- Wochen 148 pCt. 2 Mon. zum not. §

gesucht. Augsburg 6 Wochen 1474 pCt.-2 Mon. zum|

Kours Geld und: Briefe. Frankfurt 6 Wochen 1472 pl

Mon. zum nor. Kours-angéboten. —St, Petersburg 29

65 Schill. wenig Umgang.

Louisd’or 11 Mrk. 62 Schill. zu haben und zu lasse}

Gol

Holl. Dukaten, neue fehlen, noaunel 9x pCt. marco 1047 Gil. zu lassen. pCt. Hamb. Grob-Kourant 12534 pCt. - Fein Silb Mrk. 115 Schill. zu haben. :

Gr. a 14 Loth 9 Gr. 27 Mrk. 21 Schill, —- Preuß.

27 Mrk. 6 Schill. zu lassen. Diskonto 67 pCt. BriessMuktionen in Vorschlag brachten, ungeachte j V gen des Ministeriums und dem Gutachten der Kommission

Tee ILVD G) U d pilligt ; nur bei einem Norwegische Anteihe à 5 pCt. 77 Briefe, a 76 zu [sit einer Pulvermühle, Dänische Anleihe, erste Abth. a 6 pCt. Zinsen go: Fausejour berücksichtigt.

i Preuß. Präâmienscheine à 1925 Mrk. zu haben, à Mrk. zu“ lasset, jedoch nur wenig Ufngeseßt.

pCt., desgl. 5 pCt. von 3000 Mrf. Gi2 ¿ 62 pCt., 4

desgl. 5 pCt. 805 .‘ 65 pCt. ohne Umsab. Oestr. Anl. das Loos vón Fl. x00 -

——

« 1075, 100

Dän. Grob- Kourant F Paris, 25. Jun.

Allgemeine

reußische Staats-Zeitung.

gofes Stúck. Berlin, Donnerstag den 5ten Julius 1321,

F

I Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Her Justiz- Kommissarius Johann Christian Keuffel zu hausen im Magdeburgschei, ift zugleich zum Notarius pu- 1 im Departement des Ober-Landes-Gerichtes zu Magde-

h bestellt worden.

Bei der am aten angefangenen und am Zten Jul. fort-

bten Ziehung der Prämien - Schein-Nummern , fielen auf

Nummern folgénde größere Prämien, als: nameut- die 2te Haupt-Prämie von 63,000 Rthlrn. auf No. 267/142. zte Haupt-Prämie von 20,030 Rthlrn. auf No. -155/795- Prämie von 2000 Rthlrn. auf No. 297,529: 53 Prâàä-

h von 1000 Rthlrn. ‘auf No. 19,962. 92,007. 290/472... Prämien von 500 Rthlrn. auf No. 15/364. 39,435-.44/046. Bu7. 151/440. 153/B857-

78,580. 181,493. 257/804. 299/955-

26 Prämien von 200 Rthlrn. auf No. 4102. 7555- 7965.

738. 16,779. 30,681. 30,081. 49,612. 64,087. 71/428.

79,007. 95,292. 123,446. 129,101. 145,941. 148,381. 180,138 180,761. 189,599. 210/550. 212/331. 223/796. 245,254. 2457045. 251,435. 290,844. Die Ziehung wird fortgeseßt.

Im Liegnißer Reg. Bez. : z ist der Bürgermeister Kasper zu Löwenberg auf 6 Jahre andet- weit zum Bürgermeister gewählt worden. Dr. Nit sch e zu Bunz- lau erhielt die Approbation als praktischer Arzt. Dr. hme zu Jauer, die Approbation als praktischer Arzt und Operateur, u. der Kandidat der Chirurgie, Hildesheim, die Approbation als ausúbender Wundarzt zu Nieder -Schönfeld.

Abereisi: Der Königlich Neapolitanische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Prinz von Partanna, so wie der Königlich Neapolitanische Kabinets= Kourier Reggio, nach London , j

Durchgereist. Der General-Major und Divisions-Kom- mandeur Graf Henkel von Donnersmark, von Ruppin nach Torgau Dec Königlich Spanische Kabinets - Kourier Don Francesko Caballos von St. Petexshurg nach Madrid.

Nl. .Zeitungs8-Nachrichten.

U T D,

‘Hn der Sibung der Deputirten- mer vom 25. wurde mit den Verhandlungen der einzelnen

Silber in Sort. 13 (gabe-Kapitel des Kriegsministeriums fortgefahren und diese, [ges Widerstandes von Mitgliedern der linken Seite, welche

t, nah den Vor-

einzigen, betrefsend das Etablisse- ward die Verbesserung des Herrn Der Kardinal de la Luzerne ist am 21., im 83 Jahre sei- Lebens, verstorben.

Der Constitutionel zeigt an, daß ‘von dem Dichter Lebrun

pr. fkontant, 1102 111 Fl. pr. ult. Dec. Geld und BriesFerfasser der Maria Stuart nach dem teutschen Schillerschen

Wginal), zwei m ihne , daß

ls in Lucrezischen N Die

Königliche Schauspiele.

Dinst 5. Jul. Auf Begehren : Preciosa, Schauspiel mi sang und Tanz- in 4 Abtheilungen, von Königl. Schauspiel A. Wolf. Musik von Kark Maria v. Weber. Ballets von Ballet-Meisier Telle. i

Fm Schauspielhause keine Vorstellung. :

Mittwoch, 4. Jul. Jm Schauspielhause: der Freischüß; in Z Avtheilungen, von F. Kind. Musik von Weber.

Fm Opernhause keine Vorstellung.

Die zu der Opex Cortez bereits gekauften mit Mittwt

zeichneten Billets bleiben für Freitag den 6. Jul. giltig , «F

chem Tage diese Oper im Opernhause, welches sodann im J! neu aufgemalt und auf mehre Wochen geschlossen werden wi! geben werden foll. E

Meteoroloaîsche Beobachtungen. v. 29. Jun. v. 30. Jun,

Thermo-|,

meter. |Wind.

12° + |W. W.

10 ° -+ 13° + [|.W.

Barometer. | Witterun)

[trübe, Würd, etw. 0 Sonnenblicfe, Ain Sonnenubl.,. trübe, sternflar.

trübe, etwas Regel! trübe, Wind, ckwas tritbe, „viel Negett. Sonnensch., Wöolfeih Sonnenbl., etwas

————— A, 2g15/— 8:20 15/—‘/ I, i

M.28°124— ‘‘ A. 26° 1 ‘— 41 Far IM.27°10/— ti A279} —“ F. 27°101/ ‘4 M.27°11Z/ ‘/

1oz ° -+ 104 °+ 15 °-+ 15 ° -+ 10 ° »j- 15 ° -+

6-3. Jul,

v. 2. Jul.

e

d fortwährend gearbeitet.

Bände seiner Gedichte erschienen, und rühmt sie rheiis in Pindarschem und Horazischem, zeiste gedichtet seyen. verwitwete Herzogin von Orleans ist am 25. d. auf m Schlosse zu Jvry, in- einem Alter von 6g Jahren , ver- ben. *) - Der Herzog von Orleans machte Sr. Maj. und Königl. Prinzen und Prinzessinnen, noch gestern Abend dnliche Meldung dieses traurigen Ereignisses. N Jn der nächsten Sibung der Französischen Afademie wird feierliche Aufnahme des Hrn. Villemain, in Hrn. Fonta- Stelle, stattfinden. i i Im Königl.ibotanischen Gärten haben kürzlich merkwür- Verbesserungen stattgefunden. Jn der neu- erbauten

Mere befinden sih die Löwen und Tiger vortrefflich; in

Klausen der alten Menagerie litt ihre Gesundheit sicht-

, ‘auch war daher die Sterblichkeit unter diesen Thieren

beträchtlich. Die Gräben der Bären werden ‘jeßt von wil- Schweinen bewohnt. Dén alten Bösewicht Martin hat eingekerfert. Der junge Elephant hingegen spazirt mit

em Kornak frei in den Gärten herum, und macht ganz ¡üglich Glück bei den jungen Engländerinnen, die sich gerne, g und viel mit ihin unterhalten.

Er ist \chon so verzärtelt

er fein Zuckerwerë als das von Bartelmot will. j

An. dem Fußgestelle, das dem ehernen Elephanten bestimmt

der als Springbrunnen den Plaß der Bastille zieren soll, Das Fußgestell - ist von Karati-

*) Geboren dén 25. März 1753:aus der Ehe des Herzogs von ièvre mit Marie Therese Félicits d’Esi: ward vermählt i. F.

) mit dem Herzoge von Chartres, seitdem Herzog von Orleáns, Redakteur B des ‘jeut lebenden Herzogs von Orleans und dey Herzogin

ourhon,

r

{hem Marmor. Des Elephanten gegossenes Model hält. bez kanntermaßen 54 Fuß Höhe, und bildet in seinem Ganzen eine folossale Mass)se. WMehre hundert Tausend Pfund Metall wer- den zur Ausführung erfodert. :

Für die Telegraphen sind in dem diesjährigen Budget 369,000 Fr., für den Königl. Garten 50,000, für die Königl. Bibliothek 20,000 und zu den Kosten für die Jusel Korsika 100,000 Fr. bestimmt.

London, 22. Jun. Die Sibungen in der Old Bailey sind vor einigen Tagen geschlossen; es wurden 20 Persouen zum Tode, 14 zur Transportation auf Lebenszeit, 23 zur Trans- portation auf 14 Jahre, 37 zur Transportation auf 7 Jahre, 11 zum Staubbesen und 38 zur Gefängnisstrafe im Arbeit- Hause verurtheilt, 56 aber frei gesprochen und entlassen. =—

Am 11. d. M. lag der Schnee auf der Landstraße zwischen Northampton und Newport 5 Zoll hoch. ; : ;

èr Krönungs - Eid, der zufolge der ersten, unter der Re- gierung von William und Mary erlassenen Parlaments - Afte jedesmal, und daher auch bei der bevorstehenden Krönung ge- leistet werden. muß, ist wörtlich folgender. Der Erz - Bischof sagt „„Wollen-Sie auf das feierlichjte geloben und s{chwören, das Volk diejes Königreiches und der dazu gehörigen Besikun- gen, nach den im Parlamente beschlossenen Statuten und nah den Gejeßen und Gebräuchen desselben zu regieren? „„Der König wird antworten „„Jch versprehe auf das feierlichste so zu thun - ‘/ Der Erz-Bischof -— „¿¡¿Wollen Sie alle Jhre Macht anwenden um die Geseße Gottes, das wahre Bekennt- nis des Evangeliums und die protéstantisch-reformirte Religion, wie solche durch das Geseb existirt, aufrecht zu erhalten; und wollen Sie ferner den Bischöfen und der Geistlichkeit, L wie den unter deren Obhut stehenden Kirchen, alle diejenigen Rechts sichern, die sie in Folge der Geseße besißen und die ihnen iu Folge derselben zuerkannt werden dürften? Der König: ¿Dies alles gelobe ih zu thun —‘/ Der König wird als- dann seine Hand auf die Bibel legen und sagen ¿Alles was ih hier angelobt habe, werdêë ih befolgen und halten, so wahr mir Gott helfe// und dann die Bibel küssen.

Die Neugierde, Augenzeuge der Krönung zu seyt,

f so groß, daß. verschiedene angesehene Männer ihre ienste denjenigen angeboten haben, die das Privilegium be- siben, bei der Feierlichkeit, von einem Diener begleitet, gegeu- wärtig seyn zu dürfen; ein reiher Mann bot 50 Guineen für eine Bedienten Stelle an diesem Tage. Früher war es der Gebrauch, daß der König am Montage nach der Krönung, bei dem Lord Mayor von London speiste; man ist jeßt um so ge-

e