S
errichteten Kriegsministerial - Departements, ist? der Oberst und General-Adjutant v. Falk provisorish erñannt. —+ - Dresden. Die von den Ständen erbetene Publizirung der Landtagsakten durch den Druck zu bewilligen , hat der Kd- nig Bedenken gétragen, weil die während des Landtages ge- weehtelten, Schristen,, mehr den Karakter vertraulicher * Des muúügen zwischèn* König und Ständen haben;“auch, insvfern-sle den Pandeskredlt angehen; und andere nux vertraulich abzuhan- delnde Sachen betreffen, zur Oeffentlichkeit nicht geeighet sind, und endlich mancher Erläuterung bedürfen, um vom ganzen ublikum richtig beurtheilt zu werden. „Um indessen dem ändishen Wunsche, das Land mit dem Wesentlichen der andtagsverhandlungen,_ bekannt zu machen, so weit möglich, Gnüge zu leisten, soll nach Beendigung der jedesmaligen Landesversammlungen, aus"den. zur Publizität geeigneten Ver- handlungen ein kurzer ‘Auszug durch. den Geheimen Rach ‘auf- geseßt, und nach ertheilter Königl. Genehmigung durch den Druck bekannt gemacht werden. Hamburg, 10. Jul. Nachrichten aus St. Petersburg melden, daß die Esfadre von einigen Linien-Schiffen und Fre-
“ gatten, welche in Kronstadt ausgerüstet waren, in einigen Tagen
unter den- Befehlen. des Vice-Admirals Crown absegeln sollte, um die, gewöhnlihen, Sommer - Uebungen“ im Baltischen Meere vorzunehmen. N
Funsbruck. Durch die neuen Wegmauth-Bestimmun- gen, ist die Zahl der Hebungs-Stationen, um mehr als zwan- Zig vermindert; statt, wie sonst, alle 2 bis Z Meilen angehalten zu werden, fahren wir jeßt 6 Meilen, ohne durch einen Mauth- Schranken gehindert zu seyn; auch ist die Mauth-Gebühr be- deutend herabgeseßt.
Kassel, (Fortsebuug des in der lebten No. d. Z. ab- gebrochenen Artikels über die neue Orgakisation der Kurfürstl. Hessen - Kasselschen Landes -Verwaltung.)
Der Geschäft - Kreis des Ministeriums des Jnnerèn begreift: die Aufrechthaltung der landeshoheitl. Gerechtsame sowol im Juneren, als auch im Auslande, soweit solches ohne neue Staatsverträge und Unterhandlungen geschehen kann; die landständischen Angelegeuheitenz; ferner das Kirchen Reli- gions- und Schulwesen ; die Medizinal -, Sicherheit-, Han- del, Gewerb - und Landwirthschafts-Polizei; dèn Stadt - und Gemeinde-Haushaltz die gemeinnübigen Anstälten, Stistun- gen und Gesellschaftenz die Militair-Angelegenheiten, so weit fie mir der Civil-Verwaltung in Verbindung stehen; das Stra- ßen- Land - und Wasser-Bau-, das Landsoigedienst- und das Lehn-Wesen, die Verhältnisse der Jsraeliten, die Statistik, das Landes-Archiv 2c. — UÜntergeordnet sind diesem Ministerium: vier (Provinzial-) Regierungen mit den Polizei-Direktionen und Lehnhöfèn, die geistlichen Ober-Behördeu, das Ober - Me- dizinal- Kollegium, die, Ober-Bau-Direktion, die Universität, die Landwirthschafts ?, Handels - und Gewerb-Vereine, Akade- mien, Lyceen 2e. die Censur-Kommission c.
Zum Bereich, des Finanz - Ministeriums gehört das Steuer -, Domainen -, Forst - und Regalien-, Staatsfas- sen- und Rechnuugs - Wesen, die Vorarbeiten des jährlich fe|t- zustellenden Grund-Etats (des Staatsbedarss.) — Untergeord- net sind ihm: die Direktion der General ¿ Kasse, die 4 (Pro- zial-) Finanz-Kammern, die Ober-Forst - und die Ober -Berg- wert - Direktion upd. die General - Postinspektion. (Dieje ijt bekanntlich die landeshoheitliche Behörde sür das dem Fürsten v. Thurn und Taxis als Erb-Landpostmeister, vom Throne erb- lich verliehene Postroesen. j
Das Ministerium der Auswärtigen Angelegen- heiten und des Kurfürstl. Hauses besorgt alle Verhälc- nisse des Staates in Betresf auswärtiger Höfe und Staaten, der Familien-Verträge, des Privat-Fürsten-Rechtes im Kurfärstl. Hause, des Hausarchives; es hat ferner die Standes-Erhdhun- gen, Ordens-Sachen 2c. — |
Gemeinschaftlih mit dem General - Kriegs departe- ment (dessen Organisation in der Staatszeitung bereits im Wesentlichen mitgetheilt ist) gehören vor das Staatsministe- rium: die Militair- Dienstpflicht, die Aushebung, das Land- Dragoner - Korps , Militair - Fuhren, Einquartirung, Kartelle, Militair -Erziehungswesen und Militair-Gerichtsbarkeit.
Das Geheime Kabinet ist das Organ, durch welches die Anträge des Ministeriums u. a. unmittelbarer Behörden, auch sonstige Eingaben zur Einsicht und Entscheidung des Kur- B gelangen. Chef desselben isi ein Geheimer Kabinets-
aty.
‘Die General - Kontrolle hat über die Verwaltung von Einnahme und Ausgabe, úber die Regularität des Staats- Haushaltes und die Bewahrung des Staatseigenthumes zu wachen, und allenfalsige Verbesserungon mit dem Staatsmini- sterium gemeinjchaftlich zu berathen; die Rechnung der Gene- ral-Kasse abzunehmen 2c.
Der dritte Abschnitt handelt vou den einzelnen Ober- und Unter-Gerichten. — Die Gerichte erkennen nah den Geseßen in den verschiedenen Jnstanzen allein, Und ohhe Einwirkung irgend einer anderen Behörde. -—- Der Oberste - Gerichtshof für ganz Kurhessen ist das Ober - Appellations-Gericht
zu Kassel, bestehend unter einem Präsidenten aus zwei Se- |
naten, einem für Civil- und einem“ für Kriminal Sachen. (Bisher erkannte das Ob. Appell. Gericht nur in Civil Sa-
chenz; Kriminal - Erkenntuisse fällte in lebter_ Jüstätiz die" Re- |
giekung (aster. Senat) unter Bestätigung des" Landesherrn, welcher das Erkenncnis nah Befinden mildertkè oder schärfte.) Das Minimum der appellablen Summe ist 200 Rthlr.; für die Ober - Gerichte zu Rinteln und die standeshèekrliche Justiz: ‘Kanzlei die Hälfte. — Det Civil-Séetiatsoll außer dem Präsidenten
G a R a Gi Ld pt E O E E I Lir i A E
| Schnee lag.
6 bis 83, der Kriminal-Senat 4 bis 5 Mitglieder haben, einer zugleich Direktor i. * Diesem liegt ob die Revision Strafuïtheile, welche Todes -, lebenslängliche Eisen- oder fer-Strafe erkennen, oder über - vierteljäÿriges Gefängnis úber 50 Rthlr. (etwanigen Konfiskations-Werth eingeschly Geldbuße aussprehen wenn dagegen appellirt ist, oder j bede die Nichtigkeit dés früheren Verfahrens un) Geseßwidrigkeit des Urtheiles nachgewiesen ist; ferker die der Straf-Urtheile-der oberen Militair-Gerichte. Er ist au Straf-Gerichts-Stand der Mediatisirten, wenn sie nicht iy fürstl: Diensten stehen. — Wenn von Todes - und lebenslän Kerker-Strafe, von Hochverrath und Amtentsezung eines Kurfürsten reskribirten Staatsdieners die Rede ist, s Kriminal-Senat noch durch so viel Mitglieder des Civil-@ tes ergänzt werden, daß das Urtheil von 7 Mitgliedern, Vorstand einschließlich, gefällt weöde. - Urtheile welch oder lebenslänglichen Freiheit-Verlust aus)prech.n, müsst der Vollziehung mit den Aften dem Justiz-Minister zug werden.
Jn jeder Provinzial - Hauptstadt soll ein Ober-Gte seyn, für bärgerlihe und Straf - Rechtspflege, in 2 Sa unter einem Präsidenten oder Direktor. Der Civil-Sen bis 6“ stimmführ. Mitgl.)- soll" in erstèr Justanz über § gegen Schriftsäßige, dann über Verlöbnisse, Ehe-Schèid| 2c. und iu ter ÎInstanz auf die Appellation von den | Gerichten erkennen. Die Appellations-Summe- ist 50 Ÿ Er hat zugleich die Aufsicht auf die Konkurse, das Vory schaft - und Hypotheken-Wesen, die freiwillige Gerichtsbaili — Der Kriminal-Senat hat die Hauptuntersuchung das Erkenntnis über alle Verbrechen und {were Au géhen; das Erkenntnis über gewisse, durch die Unte! richte untersuchte Vergehen, und die Revision der unter lichen Erkenntnisse auf Polizei -Strafen von denen gy ist. — Die Forstfrevel gehören niemals vor die Ober - Gui — Ein Ober-Gerichts- Rath soll jedes Jahr als Justiz f alle Unter- Gerichte der Provinz visitiren. — Für die ( schaft: Schaumburg soll ein besonderes Ober - Gericht it teln, jedoch nur aus einem Senate, besteyen. Für das} burgsche versieht die Justiz-Kanzlei zu Meerholz die Ges des Ober - Gerichtes. — Die Universität zu Marburg l ihre Gerichtsbarfkeir, jedoch nur in Betreff der Studirenì
(Die Fortseßung folgt.)
Chur. Die im schwunghaftesten Baue begriffene Bernhardiner - Straße fängt bei Thusis an, und ziegt sid zum verlornen Loche, einem Felsenvorsprunge, durch welchen 6o Fuß lange Galerie gesprengt werden muß. Diese m me und kojtbare Arbeit ist schon so weit gediehcu, - daß Arbeiter auf dieser Seite, die von dèr andern EutgegetwW tenden höôren.
Kibbühl. Nicht allein auf den Alpen fiel in der l Hälfte des Juriius fußhoher Schuee, sondern es schneite fortwährend bis weiter auf das Land herab, dergestalt Ziegen und Schafe, im Schneegestöber am 22. Jun. fommen sind. Aus ven Alpen ist alles Vieh wieder heim ben. — (Auf dem St. Bernhard hat es so ungeheuer ges! daß am 1. Mai um das Hojpiral herum noch 13 Schuh D Statt die 11 Stufen, die zu demselben fü hinanzusteigen, mußte man 4 Schuhe hinabsteigen.)
__ Wien, (Aus dem Oestr. Beobachter.) Sicheren | rihten aus Hermannstadt vom 28. Jun. zufolge, schein Krieg in den Fürstenthümern so gut als beendigt zu Fürst Hypsilanti soll sich, nah der Ausfage der haufen auf der Gränze erscheinenden Hetäristen, geflüchtet, und vor diejem verzweifeiten Schritte dieses Korps förmlich a! lôst haben. Blos einzelne Truppe von Arnauten waren
im Handgemenge mit Ottomanischen Truppen, roelche dF den bei weitem größten Theil der Wallachei beseßt hieltel
Neapel. Den Buchhändlern ist ein neuerlicher zwi
tägiger Termin, zur Anzeige der von ihnen verlegten M
gegeben worden.
Stockholm, zo. Jun. Der Staatsrath Graf v. Y Jarlsberg, der in Betreff der Schuld von Dänemarl Meinung seiner Kollegen in Norw. Staatsrathe nicht konnte, und sich in der Eigenschaft, als Chef vom Finan partement, weigerte die Koupons des Schaßes für die zl M Zahlungen auszufertigen, hat seine Entlaßung | geben.
Der König hat seinem Adjutanten, dem Obersten v. (Privac-Bureau-Chef Sr. Maj.), den Rang als Genera jor verliehen.
Nach Karlskrona ist der Befehl ergangen, in alle 4 Fregatten auszurüsten, so daß sie in den ersten’ Tags nächsten Monates nach aeras Bestimmung abgehen fönn Schon sind sehr bedeutende Getraideversendunge!
Rechnung der Königl. Magazin - Direktion aus- verschil Schroedischen Häfen nach dem Mittell. Meere abgeg
und noch immer werden mehr Verladungen gemacht. Lissabon, 16. Jun. Jn der Depesche ves K. Ministers Pinheiro Ferreira an die Regentschaft, aus Rio Janeiro April, welche der Rath Rodriguez d’Almeida- hieher übe! at, ‘sagt gedachter Minister unter anderen; „„Es ist
| Pflicht,“ Jhnen- kund zu machen, daß der König. benach!
wörden, wie bei den Kongressen von Troppau Und Laiba nige Personen die versammelten Souverains beredet | daj sie es-‘als unbestreitbare Basis ee Berathungen nehmen hätten, - daß die Neapolitcanische, die Spanisch! die Portugisische Nation auf keine. Weise ihre Zustin! zu den in diesen Königreichen proklamirten Verfassungs
aaf E E C ME S L P E G Gie O T R G NC E INEI C U ¿ Z e Ee De L E y n E N Sieg D l L N E eN
d daß der unangesteckte und getreue Theil des Volkes, Gewalt zum Schweigen gezwungen, von der übrigen, Verbrechen der Uebelwollenden Bas Nation un- ieden werden müsse. Se. Maj. hatten mir befohlen, Jh- Macnten bei auswärtigen Höfen zu erkennen zu geben, weit entfernt, einer solchen Angabe beizupflihten, Sie auf die feierlihste Weise beföhlen, adoetbaihe wo es g wäre, zu erflären, daß Sie sh entschlossen hätten, aus ¡ch freiem und eigenen Willen den erhabenen Eid abzule- die Verfassung, welche von den allgemeinen Kortes der rie würde defretirt werden, zu befolgen und. befolgen achen z daß diese Handlung einzig aus der innigen und chtigen Ueberzeugung entsprungen sey, daß diese Kortes gesebmäßige Organ des National-Willens wären; daß mit- nichts Ihre feste und wohlüberlegte Entschließung ändern e, im ganzen Umfange Jhrer Königreiche Alles befolgen achen, was auf so geseßlichem Wege zu Stande kommen e, um allen Klassen der Portugisen zum Geseß-Buche zu n; denn Alle ohne einige Ausnahme, haben dem, durch Repräsentanten ausgesprochenen allgemeinen Willen der jon zu gehorchen. | T: ; Weit entfernt, in das angekündigte Bündnis wider jene Ä Nationen im Allgemeinen und wider die Portugisische derheit zu willigen, werden Se. Maj. stets als eine dlung des Eingriffs in J. K. Kronrechte jeden Schritt, jede
jeinfunft und jeden Vertrag ansehen|, vermittels - deren ||
de Souvérains sich die Autorität anmaßen wollten, sich ivgend eine Weise in die. Sachen: zu mischen, welche jeßt Gegenstand der Verhandlungen der allgemeinen Kortes des greiches. sind. dis lor : Us Fh rechne darauf , daß diese aufrichtige und freiwillige ärung Sr. Maj. allen Portugijen die shmeichelndsten nungen einflôößen werde, um so mehr als eben diese Ge- ngen den Kronprinzen des Vereinigten Königreiches und Bôlfer Brasiliens beseelen. Gott erhalte EE. EE. viele el j Nach mehren Anzeigen sollen der Brandanstiftung im dels-Pallaste, einige Mitglieder der Handels-Junta selbst ichtig seyn, die cines großen Deficits sih schuldig gemacht n, und die Decharge ihrer uicht zu erledigenden Rechuun- durch die Asche bewirken wollten.
Madrid, 24. Jun. Die Sibungen der Kortes werden zo. d. M. in Gegenwart Sr. Maj. geschlossen. — Die Be- ng der außerordentlichen Kortes scheint bereits entschieden n, und zwar, wie es heißt, hauptsächlih zur Berathung das neue Civil-Gesebbuch. — Die vormaligen Afrancesa- werden wahrscheinlich wieder in den Besiß ihrer, vor dem §03 genossenen Rechte und Beneficien geseßt und ihnen
Ihrem Range und Dienstverhältnisse gebührenden Pensionen hrt werden.
Die Ausrüstung einer, wider Cochrane bestimmten See- ht, welche seit einigen Monaten in Kadix betrieben wurde, bestellt worden, obgleich der dortige Handel -Stand sich en hatte, die Kösten herzuschießen. — General Pepe will London gehen. t
Von 1700 Spanischen Klöstern sind nun 800 ausgehoben ; rechnet an übriggebliebenen Mönchen noch 19,000.
Jn l 8D.
Crefeld. Am zo. Jun. kamen des Königes Majestät ln an, und besahen noch an demselben Tage einen Theil estungs-Werke, das am anderen Rheinufer gelegene Deuß dessen Kasernen. Am anderen Morgen besichtigten Se.
jestät die 15te Division in Gegenwart des Kronprinzen, | rößfürsten Nikolaus, der Prinzen Wilhelm und Friedrih
Preußen, des Prinzen Friedrih der Niederlande und des ogs von Nassau. Nach der Parade war Gottes - Dienst, âchst große Tafel bei Sr. Majestät und - nach derselben zlänzendes und frohes, von der Stadt veranstaltes Volks- auf dem Plaße vor dem Börten-Hause, welches Se. Ma- und. sämmtliche anwesende Prinzen mit ihrer Gegenwart ten. Die Großfürstin Nikolaus K. H. trafen nachmit- hier ein. An diesem, wie am vorhergehenden Abende, war Stadt allgemein erleuchtet und die Kuppel des alten Doms hte in farbigen Lichtern. Am 2. Jul. hatte die 15te Di-
morgens großes Manoeuvre, nach dessen Beendigung Königes Majestät um 2 Uhr nachmittags nach Solingen sten, einige Werkstäten der dortigen Waffen - Fabriken be- , Selbst einige sehr \chône Fabrikate ankauften, und dem- i nah Düsseldorf abgingen, welches Höchstdieselben abends hr erreichten und bei des Prinzen Friedrich K. H. Jhr ‘ige- Quartier nahmen. Der Erbgroßherzog von Meklen- Schwerin K. H. hatte sich hier eingefunden. Des abends die Stadt auf das geschmackvollste erleuhtet. Am ande-
Sorgen ließen Se. Majestät die 14te, von des Prinzen Wrich K. H. befehligte Division Revue: passiren, geruheten äcchst bei Sr. Königl. Hoheit das Mittag-Mal einzuneh- |
und abends “einen von Höôchstdenenselben veranstalteten mit der Allerhöchsten Gegenwart zu beehren. Am 4ten ens verließen Se. Majéstät Düsseldorf, trafen in Aachen der Großfürstin ‘Nikolaus zusammen, und fuhren am 5. ns nach Spaa, woselbst Höchstdieselben von Jhrer. Durth- igsten Schwester, der Königin der Niederlande, empfan- wurden. Anderen Tages trafen auch des Königes“ der ‘rlande Majestät hier ein, -und Se. Majestät verweilten in n Familien-Kreise bis zum 8. morgens, u. besuchten das:
staltete Schauspiel und einen glänzenden Ball, welchen ||
die Königin der Niederlande. Majestät auf dem dortigen Re- douten-Hause gaben. i i Am 8s. fuhren Se. Majestät über Aachen bis Sfeletie und enzlen. pur in demjenigen hohen Wohlseyn ein, dessen Se. .Ma- jestät Sich auf der ganzen Reise zu erfreuenzgehabt hatten.
Düsseldorf. Ju dem Artikel Crefeld, befindet s über die, während der Anwesenheit Sr. Maj. des Königs in Düsseldorf, vorgefallenen bemerkenswerthen Ereignisse, bereits das Nähere ; daher aus der, von Düsseldorf eingegangenen Mit- theilung, nur Nachstehendes nachträglich geliefert werden fann- Se. Maj. der König hatten den Weg hicher über So-* lingen, Hilden, und Benrath. genommen. Ueberall war alles Volk herbeigestrômt, um sich des lange entbehrten Anblickes ih- res hochverehrten und innigst geliebten Monarchen, wieder ein? mal recht zu erfreuen.
Wenige Stunden waren hinreichend gewesen, Unserer Stadt eine Lebhaftigkeit zu geben, wie sie solche noch nie haät- te; alles war in ununterbrochener Bewegung, alle Straßen und vorzüglich die Alleen, welhe nah dem Jäger-Hofe, wo Se. Maj. abgestiegen, führten, waren mit Menschen “ ange- füllt, und bei herandämmerndem Abende waren der Hofgarteti, alle dffentlihe Gebäude und die meisten Privat - Häuser ge- shmacckvoll beleuchtet, und auf den vielen meistens wohlange- brachten Transparenten bemerkte man mehre sehr gut gewählte Embleme und Jnjchriften, welche die naturlihen Gefühle treuer Unterthanen bei dem Wiedersehen eines geliebten Monarchen, in s{chlichten Worten aussprachen.
Die Manöduvres bet der Golzheimer Heide begünstigte das heitere Wetter auf eine ausgezeichnete Weise. Fremde und Inheimische waren zu Tausenden hinausgesirômt, und Alle er- gößten sich an der schônen kriegerischen ens der Truppen- und an der Präcision, mit welcher alle Evolutionen und Man- duvers ausgesührt wurden. Nach der Revúe wurden außer der Múnzstäte und Bilder-Galerie, - auch einige Kirchen und die noch im Bau begriffene neue Kavalerie-Kaserne, von Sr. Mazj. in Augenschein genommen. :
Memel. Zu den Sábeln für das Zte Bataillon 1sten Kôö- nigsberg - Gumbinner Landwehr - Regimentes, sind aus den landräthlichen Kreise Memel (niht, wie es in -Nr. 75 d. Z. heißt, 74. sondern) 227 Thl. 86 Gr. an den Kömmandeur gedachten Bataillons nebst 5 Säbeln abgesendet worden. Hiezu haben beigetragen. : :
1. Die Bewohner der Stadt Memel 27 Thl. 8oGr. u. 4 Säbel. 2. Die Jnsassen des Amt Prekuls 59 —' 5. Die adelichen Dominien und die Jnsassen im Amte Memel 141 — 6 — e 207... 00 v
Die in dem nämlichen Artikel Nr. 75. d. Z. etwähnts Orgel in der Kirche zu Prefkuls, kostet gegen 2000 Thlr.
Nordhausen, (in Erfurter Reg. Bez.) Der hiesige Jns wohner, Kesselführer Goslar, mordete am 25. Jun. seine dre Kinder 5, 5. und 1 Jahr alt, und sich dann selbst in seiner. Schlaf-Kammer. Als man dem dreifachen Kindermörder fand, hingen ihm zwei der erdrosselten Kleinen an einer Leine über die Schulter, das dritte aber an einem Stricke, an der Wand.
Der Goslar war 55 Jahr alt, und ein großer starker Mann, lebte aber wegen jeiner anhaltenden Arbeitscheu in Dürstigkeir und ward größtentheils von seiner äußerst thätigen Frau ernährt. . Der eigentliche Beweggrund seiner empdrenden That ijt noch unenthällt, und. um so schwerer zu begreifen, als die ungläcfliheu Kinder immer Gegenstände der zärtlich- sien Liebe des váterlichen Ungeheuers gewesen waren.
ie Leiche des vierfachen Verbrechers ist auf einem, au-
ßerhaib der Stadt gelegenen dden Hügel verscharrt. Als die Z schuldlosen Kinder, die bemitleidenswerthsten Opfer der wi- dernatürlichsten Grausamkeit, auf dem hiesigen katholischen Kirchhofe zur Erde bestattet wurden, schloß sich die ganze weibs - liche Schuljugend dem feierlichen Leichenzuge an; und dis Schüler aus dem Singe - Chor des Gymnasiums, trugen die rüh Verblüheten zu ihrer Ruhestäte, und begleiteten die Eins senkung mit einem passenden vierstimmigen Gesange.
Solingen, 2. Jul. Der hiesigen Kreisstadt ward heute das Glück zu Theil, unsern allgeliebten König in ihren Maus ern zu sehen. eine Majestär hatten geruht, Jhre Route von Köln nach Düsseldorf über R E zu nehmen, um unsere Gegend mit ihren vielfachen Gewerb - Anstalten Allerhöchstselbst in Augenschein zu nehmen. Der Gewerb - Stand - erkannte dankbar diese allerhôchste Huld, welche seit mehr als 40 Jaäh- ren, uns von feinem der früheren Regenten zu Theil gewor- den. Des Königes erklärten Willen. ehrend, waren alle prunfvolle Anstalten und alles äußere Gepränge vermieden worden. — Jm Hause des Herrn Phillip Neuhaus, waren zum Empfange Sr. Majestät, der Herr Regierungs-Chef-Präs sident von Pestel, die Behörden des Kreises und der Stadt, die beiden ältesten Herrn Pfarrer und einigé Herrn Repräsens tantea des Handels- und Gewerb-Standes anwesend ; zu mehren Tausenden aber versammelten sich in -der Kreisstadt die Arbeiter der- verschiedenen Fabrik-Zweige , und brachten unter Gesang und Jnstrumental-Musifk, in einem langen Zuge, nah Klassen gesondert, in der Kleidung und mit den Attributen ih- rer Werkstäten , deren Fabrikate schon im Mittel Alter ihren
L E)
Ruhm begründet hatten, dem Könige ihre Huldigung mit ders
jenigen Treue, Rechtlichkeit und Offenheit dar, welche die Be- E dieser Berge und Thäler schon seit Jahrhunderten aus gezeichnet.
Die Herrn Kirshbaum und Schnibler, hatten in ihrem Hause eine Waaren-Ausstellung bereitet, welche an Vollstän-