1821 / 86 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 19 Jul 1821 18:00:01 GMT) scan diff

Die vierte Partei endlich i die der Anhänger der absoluteti Monarchie, des Systemes von 1819, die durch dié Unterstüßung eines großen Theiles des d Geistlichkeit und der geistlichen Orden, eine große Bedeutsam- kett erhalten hat. Diese Partei sucht allenthalben partielle Iinsurrektionens gegen die bestcheide cut zu organisiren, um zu etném gänzlichen Umsturze der jeßigen Verfassung zu ge- langen. Die §weite und dritte Partei haben sich für den Au- genblick verbündet, um eine Zusamtnetnberufutig der e chen Kortes zu erlangen, gegen welche sih das Ministerium mit Nachdruck ausspricht. :

London, 6. Jul. Der König hat noch immer periodi- sche Anfálle von der Gicht, aber es steht zu erwarten , daß die Gesundheit Sr. Maj. bald wieder hergestellt seyn wird, um ih den ermüdenden Krönung: Ceremonien, ohne Nachtheil für eine Gesundheit unterziehen zu könnén. :

Zu dem Wetterdahe über den Weg, auf welhem die Deodellieh einherschreiten wird, sind 200,000 Yards*) Leinwand . Eerfoderlich.

Es heißt, daß sogleich nach der Krönung alle aftive See- Kadetten, die 12 Jahre gedient haben, zu Lieutenants ernannt werden sollen. | i

Das ganze Korps der Gentlemen -Pensioner hat Befehl erhalteu, sich am Krönungs - Tage einzufinden, auch die armen Ritter von Windsor, Poor Knights of Windsor, müssen. sich einstellen. Die Yeomen der Garde haben sämmtlich neue und Überaus prächtige Uniformen erhalten, deren Glanz nicht we- nig den Prunk der Feierlichkeit vermehren wird.

Der Weg, welchen der König am Tage der Krönung, zu gehen haben wird, nämlich vom entferntesten Ende der West- minster Hall um das Platform nah - dem äußersten Ende der Abtei, beträgt mehr als § Engl. Meilen. |

Man \{chäßt die Summe die durch die Krônung in Um- lauf gebracht wird, auf 2 Mill. Pfd. Sterl. Die Prozession bei der Krönung wird aus wenigstens Zooo Personen bestehen.

Der Krönungs - Stuhl des heiligen Eduard, wurde, nach dem Glauben des hiesigen großen Haufen, 700 Jahre vor der Christlichen Zeitrechnung, von einem Jrländischen Monarchen aus Spanien nach Jrland gebracht, dieser aber hatte ihn vou einem Griechen, der die Stadt Athen erbaute, erhalten. Er ist, wie hier gleichfalls von der Menge geglaubt wird, von demselben Steine verfertigt, s, dem Jakob \chlief, als er im Traume die berühmte Leiter sah. Einem Fremden dürste nicht zu ra- then seyn, diese Angaben an einem öffentlichen Orte der nie- deren Klasse, in Zweifel zu ziehen; die Beweise von der Un- umstößlichkeit diejer Sage, würden ihm augenbliclich von allen gegenwärtigen Geschichtkundigen, auf das bündigste a Pos!e- riori et a priori beigebracht werden. Ein historijches Faktum ist, daß dieser Stuhl unrer der Regierung des Schottischen

ônigs Kenneth, im Jahre 834 von Jrland nach Argylohire gebracht wurde. Dieser Fürst sandte ihn nach der Abtei in Scone, woselbst alle Schottischen Könige bis zum Jahre ‘1296 auf demselben gekrönt wurden. Jm leßrbenannten Jahre wurde er von dem Englischen Könige Eduard _nach England gebracht, und darum heißt er noch heute der Stuhl des heiligen Eduard. |

Privat-Briefen aus Jamaika zufolge, befindet sich Sir Georg Macgregor, der Aventurier, jeßt in Hayti, und hat die Bescheidenheit, sich dort für einen König von Schotrland aus- zugeben. Cochrane ist sehr mit Kapereien bejchäfrigt.

Die Anzahl der Sklaven in Jamaika war i. J. 1806 300,939. i. F. 1815= 315/814 und i. J. 1817 = 345/252.

Nach der Zeitung The Columbian vom 20. Mai erklärten die Truppen in Bonavista, die Portugiesische Konstitution als das hôchste Geseß des Kap Verde**), und am 4ten April pro- klamirten die Truppen der Stadt de Praya, unter dem Don- ner der Kanonen von den Forts, Viva la Cousuturïon., Der Gouverneur, der sih von den Truppen verlassen sah, war genöthigt nachzugeben.

Brüssel, 11. Jul. Se. Maj. sind am Zten aus Spaa wieder hier eingetroffen.

Der projectirte Geseß - Entwurf wegen Organisation der Kommunal - Garde ist von der zweiten Kammer der Gentral- Staaten, mit 73 gegen 14 Stimmen verworfen. Lauter Bei- fall erscholl dieser Entscheidung auf den Tribunen.

Jm vorigen Jahre haben sich Über 7000 Fremde, in den Ver- einigten Amerikanischen Staaten niedergelassen.

Der Königl. Preuß. außerordentliche Gesandte, Fürst von Haßfeld, ist von Spaa kommend, hier durh nach London abge- gangen.

Regensburg. Der Schuhmacher Steiner, ein sich in Bierhäusern herumtreibender toller Schreier und Prozes - Krä- mer, hatte bei einer Zunftversammlung, einen Fürmeister unge- rechter Weise beleidigt, denselben fälschlih der Entwendung ei- nes Sechsers beschuldigt, und überhaupt mehr Excesse began- gen, weswegen er zu einem 24stündigen Arreste verurtheilt, und dieses Urtheil von: der K. Kreisregierung bestätiget wurde. Der Stadtmagistrat mußte dieses rechtskräftige Erkenntnis völljirefk- fen, und Steiner büßte mit Arrest. Von “diesem Au- genblicke an faßte éer gegen den „Rath Elsperger, dém das Anit der Polizei-Verwaltung anvertraut war, einen so erbitterten Haß, daß er ihm- den Tod shwur, und sich seit Jahr und Tag mit diesem Plane herumtrug. Rach Elspergèr ging, nichts Arges ahnend, am 26. Jun. voni Rathhause weg, und war kaum 100 Schritte entférnt , als der éntsebliche Ménsch

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*) g Yards sind = 7 Berliner Ellett. | **) Die ersie der Kapverdischet Jnseln in Afriká.

rig Klerus, dér gésamimten Klöster--

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m anz nahe vortrat, und im Augenblick die Pistole einè

rechtigkeit überliefert. E E An __ Würzburg. Der hiesigé Professor Dr Teéxtökx 4 in dfféntlichen Blättern; daß- er an den, seit kurzèém; | Zeitungen erschienenen Artikeln: die Gesuhbheit4Umstäy Prinzessin Mathilde von Schwarzenbérg betrefscud, d feinen Theil habe. M : Moldausche Gränze, 24. Juün., (Wenn dié äy ser Gegend vön verschiedenen Orten“ hier einkommendén richten, mit den früher gelieferten, offenbar in Widersptj hen: jo liegt die Schuld lediglih daran, daß authentis richté, selbst von Personen, welche dem Schau plakbe dés ges ziemlich nahe wohnen, nicht zu erwarten sind; wei nichts als Gerüchte melden können, welche, nach Maßgahi Quelle, fast jeden Tag anders lauten. Aus diesem 6 können auch die heutigen Nachrichten von Seiten der & Zeitung nicht verbürgt werden.) Bis zum 19. d. ren die Türken noh nicht in Jassy eingerückt ; doch die Griechen dieses Ereignis zu befürchten, sie verließgy halb ‘die Stadt und zogen sich nah Skuleni. Kant háâát neuerdings den Ober-Befehl übernommen, und erl jeinem Ausmarsche aus Jassy einen Aufruf, hält abe das darin Versprochene, indem die Griechen in fleinen lungen von 10 bis 20 Mann, noch immer die bena Bojaren-Güter plúndern, und die Getraide-Vorräthe uni Unterthanen vertheilen. Den Wasily Gonczu, Jöprawnj Barlader, ließ er enthaupten, weil er mehre Griechen dy fen verrathen habe, und dessen Bruder mußte den Ky Erschlagenen durch Jassy tragen, und erhielt noch. ob 400 Sohlen-Streiche. Ungefähr zZo Türken zogen du) ater nah dem Kloster Bystryca, wo sie alle Kost raubten, und den Vorsteher zum Gefangenen machten; be Loos traf auch die Vorsteher ‘der Gebirg - Klöstèr Y Biserikani und Skitu Nikita. Nachrichten aus der Ÿ chei (über A, versichern, daß Kaminar Saw cher vor furzem Fahnen weihèn ließ, und auf die Griechen trat, wieder sih für die Türken gegen die G erklärt habe. Theodor Wladimiresko wurde auf den tropolitan-Gottesaer von Tergowischt von den Türken j mengehauen; als Hypsilanti hievon Nachricht erhielt , j sich ms seinem Korps an den Alt- Fluß und traf am imnif ein.

27. Jun. Die Griechen trafen auf ihrem We Jassy nach Skuleni in dem Dorfe Stuita ein. Jn ÿ das von Civilisten leer und verlassen ist, blieben nur Y ten und Freiwillige. Kantakuzeno hat die Ausfuhr von |

tirne losdrückté, so daßer sofort entseelt zu Böden Der Möxdex ward sogleich ärretirt; Und dem Arme dis

¡hen Bulgaten und Ai überhäuften ihn ébénfalls bimpfworten; und warfen ihm öffentlich vor, sie mit fal- N ersprechungen getäuscht zu haben. Kapitain Jordaki, n auf dem Schlachtfelde geblieben glaubte, rate noch, fonnté, von Mannschaft zusammen , und zog sich mit fleinen Haufen, stets fechtend, gleichfalls nach Rimnik, ¿x am 21, erreihte. Hypsilanti zog sich näâch Kosia ¡loß sih mit einigèén Wenigen der Seinigen, in das dor- [ostér éin, voti wo er jedoch, wie alle aus der Wallachei endeu Nachrichten bestätigen, seitdem verschwünden ist. Seit diesèn Ereignissen findet ein großer Andrang der h aufgelösten Hetäristen gegen die Engpässe, die nach húrgen führen, statt. Der K. K. Gränz-Kordon ist zur iptung der Gränz-Sicherheit auf allen einzelnen Punk- árft worden. Att ae lle Nachrichten aus der Wallachei schildern den Zustand Landés mit den schwärzesten Farben Jn Bukarest und Städten herrscht zwar Ruhe, aber jeder Verkehr liegt ch darnieder. Auf dem Lande, insbesondéère an den Ore rh welche die Truppen beider Parteien zogen, ist Alles usgeplündert und verheert. Das, was die undisciplinir- riehischen Korps nicht vernichteten, wird dié Beute dés chen, aus den Saporéschanern (einer Horde Tartarén, 4 rechten Donau-Ufer von Silijiria bis zum s{hwoarzeñ ein nomadenähtilichés Leben führe ) bestehenden bes, Diese Miliz verúbt viele Gräuelthaten, und als chlachtopfer fällt der unschuldige Landmann, wélcher zur ng seiner lebten Habe, bei jeinem Eigenthume zurück- Auf der ganzen Straße von Bukarest bis ati den Tö- : Paß, findet man kaum mehr die Spur eines Hauses. Bewohner siud verschwunden, und die Felder liegen bei- in der ganzen Wallachei ohne Anbau. ati 9, Jul. Nachdem die Ottomanische Pforté ihre bei iesigen Hose und bei den Höfen von Paris und London llten Geschäftsträger abzuberufen für gut befunden hat, Zukunft die diplomatischen Verhältnisse durch Türki- Besandten zu unterhalten entschlossen ist : so rourde in Folge gestern vom. Hrn. Johann Mauroöjeni, welcher die Ot? ische Geschäftsträger-Stelle am Allerhöchstèn Hof - Lager ehr als 10 Jahren auf eine sehr ehrenvolle Weise beklei- t, dem K. K. Haus-Hof- und Staatskatzler, Hrn: Für- n Metternich, das gewöhnliche Abberufungs - Schréibeti fömmlicher Form übergeben. 20. Jul. Briefe aus Bukarest vom 20. und 21. Juni ten folgendèé Nachrichten : i i [us dem Hellenischen Lager ist hier ein Schreiben der genten an den Ottomanischen Befehlshaber eingetroffen,

j dieselben um eine Amnestie bitten, und sich im-Fälle

und Getraide aus der Moldau streng verboten, undPewilligung derselben bereit erklären, zum Gehorsam zu- einigen Punften der Bukowiner Gränze, Griechische Etehren, von welchem sie durch Hypsilantis trügerische Um-

ten zur Ausführung dieses Befehles aufgestelt.

Eben daher, ohne Datum. So eben ist durch Flúdis

die Nachricht eingetrofsen, daß die Türken dèm Gried Besehlshaber K ntakuzeno ein mörderisches Treffen denjeiben geschiagèn, und mehr als 500 Mann gecödtet | Kanrakuzèno zog sih mit dem Reste seiner Manuschaft Gebirge, und die Türken rückten in Jassy ein. Wir seh Nachrichten über die näheren Umstände dieses wichtigen nisses entgegen. Uebrigens niramc die Noth und das in der Moldau mir jedem Tage zuz aller Nechtszustand, Verkehr hat aufgehört, und Jedermann strebt nur eine genheit zu erspähen, um diesem Jammer entsiehen zu f

__ Wien, 68. Jul. Ueber die lebten militairischen ( nisse in der Wallachei, treffen nun: von der Gränze fol nähere Berichte ein:

Fürst Hypfilanti war am 16. Jun. von Rimunik,

mit Mühe etwa 5000 Mann zusammen zu bringen vernß

und wie es scheint, ohne eigentlichen Plan, gegen Dra aufgebrochen. Er verweilte die erste Nacht in Ofna ( großen Wallachischen Salzwerke sind) und stieß am 1 seinem Vortrabe, unter Anführung des Kapitain Jorda! eine Türkische Abtheilung vou ungefähr 1000 Mann. die Volfstimme in den Fürstenthümern, bereits seit l Zeit, gegen die Hetäristen ausgesprochen hatte, so schei psilanti von den eigentlichen Bewegungen des Türkische res entweder nicht genau, oder ganz falsch unterrichtet g zu seyn | Kapitain Jordaki engagirte das Gefecht, welches,

begonnen , auch schon beendigt war; alle unter ihm std Bulgaren ergriffen sogleich die Flucht, die Panduren wd| sih, an dem Kampfe theilzunehmen; (es waren dit welche früher unter Theodor gestanden hatten, dem Hy! wie früher von uns gemeldet worden, den Kopf d gén ließ) und Jordaki blieb mit 60 ihm ergebenei nejern allein auf dem Srhlächtfelde. Mit ‘diesen sih auf die, unter dem Namen der heiligen Schaar bél Heräristen fehtend zurü. Diese Schaar bestand aus 7 stens jungen Leuten, welche von fremden Universitäten rie und des Kriegshandwerkes gänz unkundig waren

ürken verfolgten hißig die Fliehenden und griffen die ( mit solchem Ungestäm an,, daß sie in wenig Augenbli! nichtet wurde. Einer der Anführer, Caravia, welcher deutende, in der zweiten Linie stehende Trüuppen-Abtheill fehligte, ergri} nach diésem Ereignisse die Flucht in dél tung gegen Rimnik, und ließ die aus fünf Kanonen best Artillerie in Stich. En zog sich nach derselben woselbst èr; mit den Flüchteudèn, unte? den bitterste würfe dér Bewohner empfangen wurdez die bei seine!

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# und versführerishhe Vorspiegelungen entfernt worden

Der Kiaja des Pascha von Silistria ertheilté hierauf dasch Beschli. Tahir ‘Aga den Auftrag, allenthalben be- zu machen, daß allen Jusurgenten, welche die Wassen u, und zum Gehorsam zurückkehren würdén, die verlangte

ie zugesichert werde.

Der Kaimakam des Hospodars, Posteluik Negri, ist mit nennung der Jsprawnicks (Kreishauptleute) beschäftigt, mehre bereits nach den ihnen anvertrauten Distriften ungen waren, um die menschenleeren und verwüstetet aften wieder, so viel als möglih, in Ordnuhg zu brit- Auch ist ein Abgeordneter an. die zu Kronstadt in Sie- rgen anwesenden Bojaren abgeschickr worden, um sie im n der Landes-Regierung einzuladen, sich wieder in ihre ät zurück zu verfügen. 5 Dieselben Briefe aus Bukarest schildern den. Zustand der 1z mit dei traurigsten Farben : ] ; So shwer es auch seyn mag (heißt és in einem dieser ) in dem ersten Augenblicke einen auf irgend einen fe- rund gebauten Ueberschlag der Verheerungen zu niachen: n der Verlust, den die Eigenthümer, und unter diejen trheit die Klasse der kleinen Gutsbesißer, seit dem ersten nde des Panduren - Chefs Theodor, dann durh däs Erz n des Hetäristen-Korps, und nun durch das Herbeizieheti ürfishen Armee erlitten har , gering auf 50 Mill. Pigs rechnet - werden. Zu dem Verluste gehören nicht allein tgeudeten Vorräthe, die geplünderten und verheerten Gez die Geld-Erpressungen, welche sich die Chefs der undis- tten Jusurgenten-Haufen, und beinahe jeder einzelne Jn- t erlauben, sondérn die ganze verlorne diesjährige Ernte, ‘dém Ausbruche der Revolutiou der Landmann sich von und Hof flúchtete, und sein Feld nicht bestellte, und die rbste gesäeten Winterfrüchte nun auf den Feldern ver- iveil überall die Schkitter mangeln. Jn mehr als 20 wird sich die soust so reiche Wallachei nicht voi den salen erholen, welche ein schlècht berechnetes, ohne Kennt- Volkes und der Lokalverhältnisse gewagtes Unterneh- ber. diese Provinz herbeigezogen hat; ein Unternehmen, e größe Masse der Bewohner ganz fremd geblieben ist; ‘lhès in feinem Falle anders, als mir Verheerüng alles humes durch die Revolution und den inheimischen Krieg» tch diè Folgen - der Verhéérung eines Krieges mit dem ide enden fonnte, - zu ‘dessen Schauplaße das linke Ufer dau unagusweichlih bestimmt seyn müßte. Gegen die rer. dér Türkischen Armee ist bisher keine Klage zu füh- ! verfahren - mit vielèr Rücksicht und mit großer Schosz das Türkische Heer besteht aber aus so verschiedenarti- tständtheilen, und die Milizen, aus denen es größten

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| er hât diè Türkischen Bewohüer,

theils zusammengeseßt ist, sind so wehig in Zaum zu halten, däß thr -Erschèinen aller Orten -mit L Lew utid gépaart ist. Mittén in diésem Kawnpfe steht der arme Land- mann, dem die gatize Saché im Entstéhen durhais fremd war, Und der sie beim ersten Auftketen des Theodor mit eini: gen Pañduren, für nihts ärgeres- als gewöhüte Stretféreitii eines einzelnen Aufrührers hiele, Die veriiöglichèren Klassen flüchteten bald aus den Städten und überließen sie und ihre Habe dem Schicfsale. So ware bald die Städte und das Land ohne irgend einé Regierung und der Landmann hatte kein anderes Rettüngsmittel, als sich dem nächsten besten Par- teigähger preiszugeben, oder in die Wälder und G ‘birge zu. flüchten. Dies is das tréue Bild der vergangenen Monaz te¿ und die Zukunft bietet keine êrfreulicherèn Aussichten dar!!! __ Triest. Nach Briefen aus Athen vom 27, Mai, hat der dortige Befehlshaber der Griechen, Derétrius Zograffä, von den Hydrioten 5 Kanonen nebst vielen Waffen Und atderni Kriegsbedarf erhalten. Als der Türkische Befehlshaber sich aus der Stadt Athen în- dié Festung zurückzog, nahm ex ei: neû Griechischen Bischof und mehre der angesehensten Bewoh- ner als Geißeln mit, welche jedoch mit größter Schonung behañ- delf werden. Dagegen geht auch» Zograffa mit Mäßigung zu Werke, und hat streng geboten, daß durch die Grièéchen die Türki: schen Bewohner, welchen és nicht geglückt war, sich mit den Truppen in die Festung zurückzuziehen; nicht beleidigt werden. um sié désto bésser zu \chüßen, utiter die Aufsicht des Desteeichifäen Ns Preubischèn Kohjuls gestellt. Es sind alle Anstalten getroffen, um die Festung einzunehmen ; doch sind bereits Unterhandlungen mit dem Türkischen Befehlshabér ängeknüpft, und man ble die Uebergabe für nähe. |

Neapel, 26. Jun. Die àuús übértriebenèm Eifer für die gute Sache, nicht selten auf bloßen Verdacht véranlassten gewaltsamen Verÿastungen, haben im Staatsrathe sehr heftig? Debatten be- wirkt. Besonders hat sich dec alte Kardinal Ruffo wider dieses Ver fahrèn hôchst freimüthig erklärt, und és in Verbindung mit meh- ren angesehenen Männern der genmäßigteii Partei, die es mit dem Könige und der Nation wöhl meinen, dahin gebracht, daß das Arretiren blos verdächtiger Personen beschränkt, und beschlossen worden ist ; die auf solche Weise bereits gefänglich Eingezogenen, gegèn Kautioti, sofört wieder frei zu geben. ___ Seit einigen Tagen geht das Gerücht, daß der Polizei- Minister Prinz Canoja, als Gesandter nach Paris gehen sol- le, Man vestimmt den altèn General Ascoli zu seinem Nach- folger; indessen soll sih dieser, untér dem Vorwand? seines ho- hen Alters; zur Zeit noch geweigert haben, diesen mühevollen

Plaß anzutiehmen. Er lebté bishèr gewissermaßen im Exil auf seinen Gütern; einer seiner Freunde von mächtigem Ein-

truümmerte der General-Lieutenant,

flusse schrieb ihm, ér môge nuk ruhig nah Neapel kommen, es jolle Alles vergeber und véèrgéssen seyn ; allein der alté Manu antwortete im Maa Selbstgefühle seinex Unschuld, ihm sey nichts zu vergeben und nichts zu vergessen, da er vom Pfade der Pflicht nie abgèwichen sey.

Unser diesmaligèr Sommer ist außerordentlich falt. Vielè haben bis jeßt die Winter-Kleidung noch nicht abgelegt, und Alle suchen das Kamin-Feuer, Auf den hohen Bergen im In- neren des Landes ist wieder Schnee gefallen. Seit fast zwei Monâátéen wissen wir von keinem schönen Tage, der Himmel ist beständig umwölkt, und giebt éwigen Regen; doch ist das Getraide bis jeßt nur wenig im Preise gestiegen.

In den Gebirgen bei Avellino streifen starke Banden um? g Leon alle Kommunikation E machen. -— Hier siud

le Staatspapiere von 74 auf 72 gefallen, und finder

zu diejeni Preise keine Käufer, O is ASL J __— Unter den 98 Offiziere, die am 21, Jun. faf- sirt würden, weil sie sich im Jul. v. J. mit ihren verführten Soldaten nach Monteforté begeben hätten, besinden sich auch der General-Lieutenant Wilhelm Pepe, der Oberst-Lieutenant de Conciliis, und der Oberst-Lieutenant Tupputi.

Stockholm, 8. Jul. Ein Mitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften, der Probst zu Sal,*) Graf von Schwerin, (Enkel des Preußischèn Feldmnarschals, Grafen v. Schwerin) hat sich mit der ganzen Kraft seines Geistes und seines Karakters gegey. diè nenen Statuten dieser Akademie erklärt; und sogar Sr. Maj. eine éhrerbiétige Gegenvorstellung überreicht ; worin er die gegenwäkttige Teudenz der Akademie, vón dém Zwecke ihrex ersten Gründung im Jahre 1741, gatiz abweichend erklärt. Er nennt die Akademie in ihrer jebigen Ge- stalt, ein gelehrtes Tribunal, das sich anmäßt, alljährlih ein: mal die literärischen Produkten Schwedens zu prüfen, um zu be- stimmen, in wie weit solche seines Beifalls für würdig zu er- achten sind. Besondèrs heftig strèitet er gégen den Juhalt des 2: Artikels gedachtèr Statuten, der die Anzahl der Mitglieder auf 100 fest}eßt, wodurch nach seinèr Meitung, die Akademie den Zweck ihrer érsten Begründung vérfehle, und aufhöre, eine freie und für jedes literarischèé Verdienst zugängliche Gesell: haft zu seyn. Da der König sich ludessen dadurch von der - Bestätigung der Statuten nicht hat abhalten lässén , so hat der Graf voti Schweriti daraus Veränlassung genommen, a aus der Reihe der Akademie-Mitglieder |treihen zu lassen. *

Bei der feierlichen Beerdigung dés Grafen Mörner, zer-

| Graf. la Gardie,- dessen Familien-Wappen:. O

Kopet hagen, 20, Jul, Der Kaiserl. Oestr. Gesandte

J: Stadt in der Provinz Westermänland,

s Meilen vont Uy- fala, háâtte vormals gute Silberbergwerfe. : p