1821 / 90 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 28 Jul 1821 18:00:01 GMT) scan diff

Obrigkeit, als auch von einem Arzte, ein. Zeugnis beibringen, in welchem sein früherer Krankheit-Zustand dargestellt, und so- mit bewahrheitet ist. L Frankfurt, 15. Jul. =— Hinsichtlich des Umsaßzes der Oestreichshen Staats-Papiere scheint hier und äuf anderen, mit Fraukfurt in Verbindung stehenden“ Handelspläßen, eine ge- wisse Stockung eingetreten zu seyn. Der Kourier'- Wech- sel zwishen Wien und London, Petersburg und Paris durch iesigen Ort, ist seit einigen Wochen besonders lebl aft. eilbronn. Am 17. Jul. ward der hiesige chleusen- Kanal, dur welchen, mit Umgehung der, seit mehr als 400 Fahren bestehenden, zur Betreibung der hiesigen bedeutenden hlwerfke erbauten Wehre, die Schiffe, ohne umzuladen, bis nah Kannstadt fahren können, und dessen, vom Obersten von Duttenhofer geleitete Anlegung über 140,900 Fl. kostet, in Gé- genwart Sr. Maj. eröffnet, und erhielt den Namen Wilhelm- Kanal. Einige Salzschiffe befuhren ihn sofort zum erstenmale, unter dem Jubel des Volkes und dem Schalle fröhlicher Musik. Karlsruhe, 10. Jul. Die von der Stände - Versamm- lung in Antrag gebrachte, vom Großherzoge bewilligte und zur Verbesserung der Schullehrer-Besoldungen bestimmte Summe von jährlih 20,000. Gulden , wird unter die verschiedenen Re- ligions-Theile , nach Verhältnis der S vertheilt. Ohne Zweifel ist diese Verfahrungs - Art zur Beförderung des Volfksunterrichts, in welchem, nächst der bestmöglichen Lan- des-Verfassung, das eigentliche Volkswohl am Joe begrún- det ist, die zweckdienlihste. So lange die Schullehrer nichr in einem möglichst einträglichen Gehaltè, die mit ihrem mühse- ligen Berufe in Verhältnis stehende Belohnung finden; so lange sie durch ihr Diensteinkommen nicht so geseßt sind, daß sie von den Eltern ihrer Schuljugend, unabhäugig seyn, und durch ihr häusliches anständiges, wenigstens sorgenfreies Leben eine Ach- tung-gebietende Stellung behaupten können : so lange werden alle noch so trefflihe Schulschriften ohne Wirkung bleibeu, denn der arme Schulmeister hat kein Geld, sie zu bèzahlenz und so lange werden selbst Seminarien den gewünschten Zweck verfehlen, denn es werden sich nur selten talentvolle geistreiche junge Männer zu Seminaristen-Stellen melden, da“ solchen die Aussicht auf das künfrige Schulmeister-Leben, keine reißende ist. Darum ist jede, auf Verbesserung der Schullehrer-Gehalte ver- wendete Summe, eine Aussaat für die bessere Zukunft unseres Volkes, und darum wird jene Bewilligung, welcher dereinst wol noch bedeutendere folgen werden, allgemein mit gerührtem Danke anerfannt. e Sn dem nt befindlichen Wollenwash-Gebäude, wird die auf dem Großherzogl. Schäferei - Jnstitute gewonnene Spani- \che Wolle, vor dem Verkaufe in drei Klassen sortirt und mit warmen Wasser rein gewaschen. (Es würde Schäferei- Besiz- zern sehr angenehm seyu, etwas Näheres darúber zu erfahren, was bei dieser Wäsche an Gewicht verloren geht, und wie die drei Sorten der gewaschenen Wolle, in d. J. bezahlt wurden.) Kassel. Am 9. Jun. starb, auf dem Schlosse zu Her- leshausen bei Eisenach, die Gemahlin des Landgrafen Karl: zu Hessen - Philipsthal-Barchfeld, geborne Prinzessin v. Hohen- lohe-Ingelfingen, im 27ssten Jahre ihres Alters. Et hb Mainz. Im Waarenhandel däuern“ die ungünstigen Konjunkturen fort. Ehemals wurden von Frankfurt aus bedeu- tende Spekulationen übér Holland nach Amerika gemacht ; aber egenwärtig werden dur die Einrichtung der Transito-Abga- Bek im Königreiche der Nibderlande, diesem Verkehx nach frem- den fernen Weltgegenden, so viele Hindernisse it Den Weg ge- legt, daß. der sonst so bequeme Wasser-Transport mittels des Rheines kaum mehr benußt werden kann, und man es vorzieht, die Waaren über Hamburg zu versenden, wiewol dies ‘weit kostspieliger is. Jn den Niederlanden besteht überdies die Einrichtung, daß dort aus der Fremde gekommene Waaren, wenn sie: 6 Wochen liegen bleiben, ihre Transito-Rechte verlieren. München. in Luzern an, machten am 11. eine Fahrt auf dem Luzernsee und bestiegen den Rigi. J. J. K. K. Hoheiten die Prinzessinen Elise, Amalie und Louise befinden sich bei Sr. Maj. dem Könige in Baden-Baden. Wien, 21. Jul. ‘Nachrichten aus Konstantinopel vom §5. Jun. zufolge, hat die in den Gewässern von Mitylene aufgestellte Division der Türkischen Flotte. einen empfindlichen Schlag erlitten. Sie bestand aus zwei Linien:Schiffen, drei Fregatten, fünf Briggs und mehren kleinen Fahrzeugen. Eins der ersten, welches vor Kap Kolonna Anker geworfen, rourde am 8g. Jun. von mehren Griechischen Jnsurgentenschiffen angegriffen. Der Kampf dauerte den ganzen -Tag hindurch. Endlich gelang es den Griechen einen Brander anzuhängehn;, und urz darauf flog der Koloß in die Luft. Der Komman- dant der Division zog hierauf alle úbrigen Fahrzeuge an sich, und nahm, von den Jusurgenten verfolgt, eine neue Stellung unter dem Schutze der Kanonen an den Dardanellen. Arsenale zu Konstantinopel war man thätig beschäftigt, die Ottomanische Flotte durch mehr Schiffe, die in Eile ausge- rüstet werden, zu verstärken. | Aus den Provinzen lauten die Nachrichten nicht erfreuli- cher. Stets neue Ausbrüche des Empdrungsgeistes von der einen, und eben so blutige Rache von der anderen Seite. sind an der Tagesordnung: “Die unfern Smyrna gelegene Grie- taa liden K ward jüngst der Schauplaß einer ähnli- en fürchterlihen Reaktion. Die Bewohner, durch das Er- scheinen einiger Griechischen Jnsurgenten-Schiffe an der Küste ermuthigt, hatten die Fahne der Empörung aufgesteckt, und 1500 eben in Aiwaly befindliche Türken ermordet. Ein in der

Den 10. mittags kamen J. Königl. Maj.

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Nähe aufgestellter Pascha erfuhr faum_ dieses blutige 2 als «a mit Pau - Leuten über die Skadt bas männlichen Bewohnet niederhauen, die Weiber und Kj die Sklaverei abführen, und den Ort selbst der Erd machen ließ. :

_ Auch in Smyrna waren Fusreete ne Volksbew die zu dem ärgsten Besorgnissen beré@htigten. Die Fi ren und der meist zu diesen lh shlagende rohe Vol erboßt über die s{hüßenden Vörsichtmaßregeln der dfe Obrigkeiten, äußerten wiederholt ihren Unwillen darübe Abgang eiues Schiffes, welches der Pöbel mit Muniti Lebensmitteln“ für die Insurgenten beladen wähnte, rei nen Jngrimm aufs höchste. Die Durchsuchung des 0 wurde verlangt; sie ge\shah, und es fand sich weder flúchteter Raja, noch die gesuchte Munition an Bo, Empörer, erbittert über ihre getäuschte Erwartung, ließ ihren Zorn au der Obrigkeit aus. Der Mollah, de Baschi, und mehr angesehene Muselmänner fielen fer ihrer Wuth ; andere konnten nur durch die Flut| ben retten. Alle fremde Konsuln und Kaufleute begah auf die vor Smyrna liegenden Kriegs und Kauffahrtei-@ Seitdem soll der Türkische Pöbel fich zu Unterhandlung beigelassen und Ruhe versprochen haben. Viele Bu fanden ihren Tod’ in diesem Tumulte.

Die Umgegend von Konstantinopel wimmelt von hen Truppen; eine größere Anzahl soll noch folgen.

Der Königl. Spanische Minister Ritter Zea Bet ist am 18. eingetroffen, und von dem Pforten-Dolmets gewöhnlich begrüßt worden.

Weder in Konstäntinopel noch Smyrna zeigen si ren dés Pestübels; in Aegypten foll es dagegen n sich selbst an Bord Europäischer Schisse verbreitet habet

Laut späteren Briefen aus Konstantinopel vom 2.0,

war daselbjt in den lebten Tagen des Ramasans der Kopf

vorigen Großvesirs Benderly Ali Pascha angekommt, us der inneren “Pforte des Serails aufgestellt. Die ihm hängte schwarze Tafel bezeichnete den Hingerichteten als räther des Vaterlandes und der Religion. Galib Pas mals Reis Effendi und Bevollmächtigter beim Friedens gresse zu Bukarest, ist abgeseßt. Er wird beschuldigt, ( Handlungen des besagten Großvesiers durch seinen Rat) fluß genommen zu haben.

Am zo. Jun. sind zwei Linien-Schiffe und eine F ausgelaufen, um zu dem Geschwader an den Dardanel stoßen. Cara Ali, bisher Hafen-Admiral , hat den Ob

fehl dieser ganzen Seemacht erhalten. Þ angetragen.

Indessen wird behauptet, daß Mohammed Ali Pasáii Aegypten, welcher ein Truppen - Korps von 10,000 wol

wafsfneten Soldaten zur Verfügung des Großherrn geste

auch mehre Kriegschiffe gegen die der Jnsurgenten ausges

u. eine bedeutende Anzahl derselben erobert und vernichtet ah#hau}pielerinnen, 1s L ¿ i i r r, E tig, auf einer: Reise verchaftetz so auch die beiden Kasti-

In Morea haben sich. die Türken in die festen S einge)cchlossen und die- Jusurgenten behaupten das flache Eben jo jtehen die Dinge zwischen Chorschid und Jsm \ha und Ali Depedelenly.

Ibrahim Pascha von Brussa hat ein Lager bei Bus bezogen. Man glaubt, er habe den geheimen Auftra Schlösser des Bosphorus zu beseßen, und die Jamaks zum Aufstande stets geneigte Truppe, aus denselben zu ent

Nachrichten aus der Moldau und Wallachei zufol) am 4. Jul. der Kiaja Beg des Hadschi Ahmed Pas der Spike von 6 bis 7000 Mann, zu Bukarest seinen 0 Dieser Befehlshaber hält auf bestmögliche Mannszucht. der Mord, jede Plúnderung wird von ihm mit dem V straft. Die Nachrichten, welche von dem entfernteren | Lande einlangen , lauten in dieser Beziehung leider u günstig. Zügellose Heerhaufen und Nachzügler erlaubl daselbst die ahndungwürdigsten Excesse. “J

“Argisch war durch ‘die Leute des Deli Baschi N welcher ‘unter den! Befehlen ‘des Kaminar Sawa steht durch eine “Kolonne: Türken beseßt. Die Jnsurgentel dieses Kioster vor deren Ankunft geräumt. | “_ Sawa selbst is beauftragt, mit seinem theils all fen, theils aus Albaneser bestehenden Korps , die J" ten-Häuptlinge Jordaki und Farmaki zu verfolgen, w®! einigen hundert Reitern, die steilsten Gebirge entlanÿi der Moldau zu entkommen die Absicht zu haben schei

Zu den vielfachen Bedrängnissen , worunter die Bi seit dem Monate Februar leidet, gesellte sich am 5.) noch ein schrèélicher Orkan, der in Zeit von einet halben mehr Gebäude und Kirchen theils abdete,- theils un? die kürzlih vor dem Thore erbaute Singschule ‘iu da} schleudèrte und" mehre im Hofe des dortigen Klosters schlagene Türkische Gezelte vom Boden ri}, Und satt darin befindlihen Mantischaft gegen die Wand war. Menschen fandén unter dem Schutte der eingestürzten ihren Tod. i i |

Zu ‘Jassy find nur zwei bis drei hundert T Handhabung der öffentlichen Sicherheit einquartierl. übrigen Truppen sind außerhalb der Stadt gelagert. dort geht das Bestrebeh der Ober - Befehlhaber dahin Excessen einzelner Abtheilungen nah Kräften Einhalt z"

Se. Maj. der Kaiser haben am 11. v. M. ‘dem F schall-Lieutenänt Freiherrn“ von Wimpffen, Stellvertr fommandirenden Generals: im Venetianischen, in Erwäg! ner thätigen, ‘eitisichtvollen und ausgezeichneten Dienstlt die Geheime-Rathswürde taxfrei zu verleihen geruht. _

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4k i | Y ¿ Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung,

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n-gosten

vom 28sten Julius 18221,

Hfen. Bekanntlich waren im v. J. auf der. Fürstlich (fyschen Herrschaft Ploßenstein (auch Maläzka gengunt) im burger Komitate, Unruhen ausgebrochen. äddurch Königl. Kommission, eingeleitgten strengen Unterächung, \h ergeben, daß ein lüderlicher Wirth, Anton Weiß, der fviegler gewesen war. Er ist nitat-Hause gefällten, und höchsten Ortes. bestätigten Sen- „auf 10 Jahre zu Fesungs-Arrest verurtheilt, einer

er Hauptainhanger auf 6 Jahre, drei auf 5 Jahre und Ver--

sung aus der Herrschaft z vierzehn Andre erleiden 2- und jrige Kerker-Strafe, und 182 Minder-Schuldige wurden ils. mit Gefängnis auf fürzere Zeit, theils mit förperlicheu htigungen belegt. Alle zusammen haben den verübten Scha- } sowol der Herrschaft, als auch jedem Privaten zu erseßen. Florenz. Am a. Jul marschirte das, aus Mährischen des-Kindern bestehende, nah Neapel bestimmte K. K. Jn- terie-Regiment Nr. 22. hier durch. Es hatte viele Bagage- gen hei sich. : Turin, 2. Jul. hivierigfeiten zu finden. Nur Einer, der Lieutenant Faria, n c'-ntnmaciam zum Tode verdammt worden, allein wegen bordinationsvergehnz er wollte nämlich während der NRevo- on ein Depot von 120 Mann nach Alessandria bringen z ihm vorgeseßte Kapitain widerseßte sich, und es fam zu clihfeiten. Der General - Prokurator hat in seinen Kou- sonen, auf 2 Jahre Festungs-Arrest für den General Grafen Mechre unsrer bedeutendsten Familien, von en Verwandte in die lebte. Revolution verwickelt sind, ha- wie man sagt, die Absicht „Piemont zu verlassen. Ju der Lom- dei fanden lelthin viele Arretirungen statt, unter anderen wurde Signora Marchione, eine der “vorzüglichsten Ftalienischen als der Verbindungen mit Karbonari ver- Die Mannszucht der Oestreichschen Truppen bei uns

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usterhaftz die eigenen: Truppen könnten. sih niht mit

r Mäßigung benehmen, als diese Ofkupations - Armee. n erwartet mit Sehnsucht die -Ankunft des Königes, von n Milde man viel für die Strafbaren hofft. Neapel, 2.- Jul. An den General en Chef der K. K reichischen Armee erlies Se. Maj. der König am 24. Jun. udes Glückiounsch-Schreibeu. A ein liebec Gen. Frimont! Die Gelegenheiten, seine Gefühle aus- fen zu fhnuen, sind kosibar für ein dankbares Herz. Das Fest h. Johannes dessen Namen Sie tragen, bietet Mir eine solche und Jch benuße fie mit Sorgfalt, um Jhnen die Rückehr es Tagés auf eine recht lange Reihe von Jahren anzuwÜnschen. Venn ganz Europa, welches Jhnen seine Ruhe verdankt, für Erhaltung Wünsche zum Himmel. schickt s{hicken muß, ilen Sie selbsi, Herr General! um wie viel gufrichtiger und er die Meinen seyn müssen! Jhnen danke ich“ die Freiheit met- Reiches, und hoffe unter dem Beisiande der Vorsehung meinen Dank für die Aufrechthaltung jener Ordnung, deren tliche Wiederherstellung Sie herveigeführt haben, Jhuen {ul zu wérden. Noch mehr, Fch danke Jhnen auch die Wohl- meiner Familie, die zuverlässig Erbe meiner - Dank- eit seyn wird, und die Nuhe nnd das Glúck meiner en Unterthanen, welche, so wie ihr Beherrscher, Sie be- dig als das Werfzeug ansehen werden, welches die Erbarmung Herrn in die Hände Sr. Maj. des Kaisers von Oesireich, Mei- geliebten Neffen zu dem Ende gelegt hat, um durch Abwen - ) neuer und unberechettbarer Unglücks - Fälle von der ganzen hheit, seine und der erhabenen Verbündeten wohlthätige Ab en zu erfullen. -- Genehmigen Sie, Herr General, diese Meine ihtigen. Gesiunungen, mit welchen ich verharre als Jhr ge- ester Ferdinand. | Dieser Tage wurden einige als Staatsyverbrecher verhaftete \viduèn, g2gen Geldfaution in Freiheit geseßt. Darunter den sich: Borelli, Poerio, Arcovito und Petrinelli. —- Da- l ist. der General Agostino Colonna E in Verhaft mmen. Se. Maj. find von der’ K. Vi ckgefehrt. Die nah Sizilien geshickten Oestreihschen Truppen ha- daselbst, nach Versicherung der hiesigen Heitükge ahme gefunden, und bereits alle größeren St i Pläbe besehbt. | St. Petersburg. Der hiesige Königl. Spanische Ge-

Mite, p von Salmon, hat noch nicht die Ehre gehabt, gleich

n Herren Gesandten und diplomatischen Agenten, welche end der Abwesenheit des Kaisers hier angekommen sind,

Sr. Maj. zur Audienz gelassen zu werden, ünd. tnaü vér-

[7 daß der Kaiser zuvor eine entschiedenere und bestimm- Entwickelung der politischen Verhältnisse zwischey Jhnen

nach : der vom Preßburger *

Dié Kommission scheint täglih mehr

Türkische Flotte

a“ Capodimonte.

die beste - ádte und”

und Sr. Kathol. Maj. abwarten röollen. Die neuliche Absen- dung des Span. Kabinets-Kouriers, Hrn. Ceballos, nach Mas drid, wird hiemit in Verbindung gesebt.

Obessa, (24. Jun.) 6. Jul. Seit 12 Tagen, sind wir, wegen widrigen Windes, ohne . Nachricht von Konstantinopel, Die eigentlichen Ursachen : der Spaltung zwischen Hypsilanti und Theodor Wladimiresfo sind noch unbekannt. Hypfilanti’s jün- gere Schwester hat ihrem Bruder ihren ganzen Braut- Schaß, 20,000 Dukaten gesendet, - mit dem kurzen und bündi- gen Beisabe „„Lieber Magd im freien Griechenland, als Für- stin ohne Vaterland. Von der Gediegenheit der Hydriotischen Kauffahrer nur eine Probe. Vor furzem fam einem solchen, unfern Smyrna, eine fremde Kriegs-Brigg zu nahe; der Kauf- Fahrer sigialisirte ihr das Erfuchen, ihn ungehindert segeln zu lassen, und übereilte sich niht mit dem Aufhissen seiner Flagge. Die Brigg darüber ernpfindlich,- gäb dem Kauffahrer eine Kugel; diese streifte zwar nur das Wasser, aber den Hy- drioten brachte sie auf das ungestúmste in Harnisch. Er ant- wortete mit drei Kernschüssen; der erste spaltete den Haupt- Mast, der zweite riß dem Kapitain den Fuß weg, der dritte zerschmetterte das Steuer. Da stcih die Brigg, welcher dex Scherz zu - ernsthaft ward, die Segel, und flüchtete nah Smyrna zurück, um Schif} und Kapitain wieder ausbessern zu lassen. Die Russische Marine in Sebastopol, wird -mei- stentheils von Griechischen Kapitains- befehliget. Die Unglück- lichen, die bei Kantakuzeno's Rückzuge, den Flüchtigen nicht nachéommen fonnten, fielen in die Hände der Moldauer Ju- den, und diese verkauften sie für einBilliges an die verfolgen- den Türken zum Schlachten. Doch geben bei dieser: Gelegen- heit auch manche dieser erbarmunglosen-Selenverkäufer, beson- ders wenn die Türken Geld bei ihnen wittern, unter den

| Messern der Muselmänner ihr eigenes Leben zu.

Hydra *) Der hier stationirte Griechische Admiral. Theo- dekty empfielt in einem, an die Seefkapitains erlassenen Ta- ges-Besehle, die Schiffe und Unterthanen fremder Mächte un- angetastet zu lassen. Wer-dagegen handelt, soll als Seeräu- ber angesehn und-in Grund gebohrt werden. i

Korfu, 25. Jun. Mit einem. von’ Santorin einge- troffenen Griechishen Schisse, sind." folgende Nachrichten hier angekommen. Der Admiral der. Griechischen Flotte, welche vor ‘der Mündung der Dardanelle# ufgestellt ist, hat nach -al- len Jnseln des Archipelagus, und nah Morea - die Nachricht von einem Siege gesandt, den er in folgender Weise über die : | davongetragen - hat. Diese . bestand" aus einem Dreideer, 5 Linien-Schiffen, z Fregatten, 4 Briggs, 2 Korvetten und 6 Kanonie#Schaluppen, u. hatte sihch, nachdem sie durch die Dardanellen gegangen war, im Data von Mis- Ee vor Anker - gelegt , der Dreidecker aber ankerte an der

ündung des Hafens. Nachdem- hierauf die Flotte der Grie- chen, fünfunddreißig Schiffe von Hydria und Spezia stark, sich vereinigt hatte, wurde der Angriff: auf den Feind beschlo\- sen. Der Griechische Admiral begann ihn mit Absendung ei- nes Brandérs gegen dén Dreidecker, um dén Eingang in den Hafen zu befreien. Sobald. die Türken die Gefahr bemerkten, welcher das Schiff ausgeseßt war, zogen sie dasselbe zürück und ôffneten .dadurch den Eingang in die Bucht. Hierauf be- gannen die Griechen die Schlacht. Sie war lang und blutig, indem sie von den Tärken durch Verzweiflung, von Seiten der Griechen aber durch eine unglaublihe Erbitterung auf- recht «gehalten wurde. Endlich ward von ihnen die Türkische Flotte durch Entern und mit einem Verluste von 1000 Mann genöômmen. Die Bemannung derselben fiel durch das Schwert oder fam in den Fluthen des Meeres um. Um nicht durch Entern- des Dreidecers - noch mehr Mannschaft zu verlieren, steckte ihn der Griechische Admiral in Brand; die Mannschaft des Ses welche“ den Flammen entrinnen konnte, flüchtete

sich ans Land, und ergab sih dort ohné den geringsten Wi-

derstaud. Diese Nachrichten bedürfen annoch einer offiziellen Bestätigung woran es bis heute noch gänzlich mangelt. Ragusa, 20. Jun. Seitdem die Târken von Janina und Trikala und fast aus ganz Thessalien und Livadien veor- trieben sind, erscheint der alte Ali wieder, und macht sich fer: tig, den Griechen auf ihrem Zuge gegen Konstantinopel zu folgen. ._.Alle«Kastélle von Livadien, Attika ‘und. Phokis sind

nacheinander gefallen. e t “Athen, 25. Mai. Am 7. kückten 2000 Griechen von

¡Marathon her au, nachdem die Türken einen Theil ihrer Fa-

*), Felseninsel at der Südostseite von Morea; die Wie der aübgesuchtesten Matrosen und See-Offiziere. m