1821 / 92 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 02 Aug 1821 18:00:01 GMT) scan diff

einen Ruf zu einer Professur nah Hariover- mit einem an- sehnlichen Gehalte angenommen. Das schnelle Herabsinken der Spanischen Vales von 16 bis af 9, hat auf hiesigem Plaße bedeutende Verluste bewirkt. ; : Se. Königl. Ne der Kxapprin von Dänemark wird eb Séiner Familie hier erwartet. E f ete TE 24. Pin, Die Ankunft des Königes zu Ende August vekgewissert sich mit jedem Tage; alle Anstalten dazu werden vom Hof - Departement getrossen; er wird zu Hérrn- hausen, seinem Ahnenschlosse, wo Georg I. geboren wurde, und der große Kurfürst Ernst August starb, residirenz die Stra- ßen um Hannover sind meistens neu gebaut ; allenthalben läßt der Bürger die Häuser neu verzieren; ja ma sprach dieser Tage von einem steinernea Triumphthore mit metallenen ZF1- schriften, das 40ch erbaut werden follé, um dén Ort zu be- zeichnen, wo die tapfere Legion aus dem Völkerkriege EEOeE einzog in die Vaterstadt, wo unser verehrter Herzog von Cam- bridge vom Volfe hereingezogen ward, als er von der Jujel kehrte, und wo der Monarch einziehen soll; das beste WVaterloo-Monument, wenn Genialität den Bau leiten wird. Es werden Festwochen werden, wie sie Hannover seit Menschen- Gedenkfen nicht hatte, und schon jeßt laufen Bestellungen auf Wohnungen ein, indem es bei den zu erwartende vielen Fremden, späterhin leicht an Unterkommen fehlen dürfte. Heidelberg. Der von Bonn hieher berusene Hofrath und Professor, Dr. Mittermaier, welcher von unserem Hose den Karakter eines Geheimen Hofrathes erhalten hat, wird hizselbst Michaelis seine Vorlesungen erdffffnen. Die Zahl der hiesigen Studirenden beträgt 410 - worunter 266 Auslän- der, von denen 165 der Rechtswissenschaft sich besleißigen. Ka}el. Außer den (No. 689. d. Z.) bereits erwähnten Vermächt- nissen hat der Hochselige Kurfürst, noch angewlejen einen Tôch- tern„der Herzogin vou Anhalt-Bernburg,einePension v. 4009 Rthl. u. der Herzogin Sachsen-Gotha, desgl. eine von 4000 Rthlr. Den Kindern Hainau, jedem ein Legat voit 2000 Rthlr. Den Kin- dern Heimrod, jedem ein Legat von 2000 Rthlr. Dem Mi- nister v.Schmerfeld, Pension 1500 Rthlr. Dem Gey. Rathe Schmiucte, Pension 1200 Rthlr. Dem General von Thüm- mel, Pension 1200 Rthlr. Dem Geueral v. Müller, Penfion 1200 Rthlr. Dem Ober-Hosmeister von Gayling, ‘Pension 1200 Rthlr. Drm Ober-Hosmeister v. Bardeleben , Pension 1200 Rthlr. Dem Geh. Rathe u. Gesandten in Berlin, v. L0- renz, Pension 500 Rthlr. Dem Kriegsrathe u. Privat-Sekretar des Kurfürsten Knab, Pension 500 Rthly. Dem Rathe Haus- mann, Pension 500 Rihlr. Dem Rathe Delbrück, Pension 500 Rthir. ‘Dem ersken Kammerdiener Horst, dem Kammer- diener Mann, dem Mundkoche Bender, dem adjungirten Munid- Koche Köhler und dem Silberwächter Langermann lhre bisheri- gen Gehalte als Persion auf Lebenszeit. Del Charite zu Kassel, Legat von 5000 Rihlrn. _Auf der Löôwenbnrg soll zu ewigen Zeiten ein Kastellan angestellc bleiben mit dem Gehalte welches der jeßige bezieht, jo wle außerdem zehn aus de! Fußgarden und den Leibgarden genommene Wächter, wovon der Unteroffizier 6, und die neun andern 4 Rehlr. monaclich als Pension genießen sollen. 4 : Leipzig. Die Getraideprelhe steigen ; eine Hauptursache davon ist die von mehren Orten her bejlatigte Nachricht, daß die Ernte in Böhmen, diesmal nicht besonders ausfallen dürfte. Ungeachtet die Raps- und Rübjen - Saat, 1weik wohlfeiler ist, als im vorigen Jahre (Raps der Schessel®) 42 Rrhl.) so gilt doch die Tonne") Oel 25 Kthlr. Wien, 20. Jul. Heute erschien Se. Durchl. der Herzog einen Erzieheru, zum ersienmale in ieser

von Reichstadt nebst |

Trauer. dn s ;

Ofen. Als Se. Maj. der Kaiser Alexander auf der Rück- reise durch Ungarn nach Garadna / eluèëii der tdnigl. Freijiadt Kaschau gehörigen, von Rupnzacken beivohnten Dorje kamen, und daselbst erfuhren, daß die jchdène Kirche dem gläubigen Griechischen Ritus angehöôre, hiiegeu Se. Majestät dajelbst ab, besahen andächtig das Innere der Kirche , und dräckten beim Wiedereinsteigen in den Wagen dem Pfarrer zum Be- sten besagter Kirche 100 Species - Dukaten in die Hand.

Venedig, 9. Jul. Der Gras L. P. Lambertenghi, Gutsbesißer in Mailand, des Hochverrathes bezüchtigt, ist ds- fentlich aufgefodert worden, vor der hiesigen K. K. anperor- dentlichen Kommission erster Justanz, binnen 60 Tagen zu er- scheinen, um sich úber obige Anjchuldigung zu verantworten.

Lemberg, 18. Jul. Den neusten Nachrichten zufolge joll Hypsilanti, nachdem er, verlassen von dem größten Theile jel- ner Truppen, alle Hoffnung auf einen wirkjamen Widerftand aufgegeben hatte, die Wallachei verlassen , und sich nach Sie- benbúrgen begeben haben.

St. Petersburg. Am 29. Jun, hatte der K. Franz. Gesandte und außerordentl. Botschafter, Graf de la Ferronnays;, bei Sr. Maj. die Antrict-Audienz. Von der Kaiserl. Afa- demie ist ein Afiatisches Museum errichtet; dasselbe enthält eine. große Sammlung Mahomedanischer, Chinesischer, Japani- cher, H ebekifcher, Sassanidscher und Judianijcher Münzen z Orientalischer Alterthümer (Steine mit Persepolscher Juschrift, Gefäße mit Arabischén Jnj\christen 2c.), Arabischer, Persischer und Türkischer Manuskripte ;. Chinesijscher, Manshurischer, Ja- panischer, Mongolicher, Kalmükischer und Tibetscher. Schuif- ten, und eine Orientalische Bibliothek. Im Bezug auf die Unruhen in der Moldau und Wallachei, # gt ‘die: hiesige Zei- tung „Es scheint, daß die Griechen fremde Einmischung nicht

*) Dresdner Scheffel = 1 Scheffel 157 Mete Berl. A 85? Quart Berl. GMENEs 148 ?

| Griechen gejallen und umgefêmmen seyen ;

wänschen, sondern sie. vielmehr fürchtén, und auf ihrè ei Kräfte vertrauen.‘

Se. Maj. der Kaiser haben den Geheimen Rath G Markow, den General der Jnfanterie und Genétral-Adj ten Fürsten Wolkonski, und den Minister der Auswärtigeh gelégenheiren Grasen Nésselrode, zu Mitgliedern: dés S Rathes ernannt.

“Die Senats -Zeitung macht einen Ufas Sr. Mij fannt, wonach alle, den Kirchen und deren Dienern gehörend bäude, von allen öffentlichen Abgaben und Polizei-Verbiy feiten befreit seyn jollen.

Nach Mietau geht jeßt die Diligence wöchentlig, mal ab. g |

Jagdliebhaber können in den Strelnger Wälver Großfürsteù Konstantin, Kaiserl. Hoh., gegen Empfang von laß-Karten, welche im Strelnaer Komtoir zu bestimmten sen zu haben sind, das Jagdvergnügen genießen.

ODdella, 7 Zul. Jm ArIipclaqus jollen neu neun Türkische Fahrzeuge von den Griechen genomméu, ( gen auch schon Algirische Schiffe in den Gewässern von Ÿ erschienen seyn,

Von der Moldauschen Gränze, 6. Jul. F Nachrichten aus der Moldau bestätigen die frühec eing nen über ein, zwishen den Türken und Griechen , bei nahe am Pruth vorgefallénes Treffen, worin diese der schen Uebermacht weichen mußten , und Kantakuzeno, v! det, sich mit vielen anderen Griechen in die Quarantai Skuleni begab. Der Ueberrest des geschlagenen Korps schanzte sich anfangs bei Skuleni; in der Folge wurd Theil desjelben , welcher die Waffen niederlegte, in die) he Quarantaine aufgenommen ; die Arnauten aber, 1 sih nicht entwafsnen wollten, irren in Abtheilungen ven z0 100 Mann, in der Moldau hecum, und begehen viele Y schweifungen. Ein solcher Haufe, ungefähr go Mavu/\ fan den 4. in die Gegend des Srädtchens Herz, uud | einige Mann unbewajssnet die Stadt, um Lebensmi! faufem Die dortigen Juden nahmen abèr zwei derjelbe um sie nach Bottuschan zu schicken; allein einer der G} fand Gelegenheit zu entïommen, und gab jeinen Waffen dern Kunde von dem, was. vorgefallen ivar; diese zog in die Stadt, und hieben alle Juden, die sie auf der È fanden, ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter, nied daß man- 45 Todte und eben so viele Verwundete zählte

feht gtendet, ; : : : des Serbischea Woywoden Mladen Milanowich, dés Báscha Wassyli und des Kapitain Spiro anrúüctteu., ganz. unbekanut mit dem Borgefallenzn, hielten anfangs rfen für ihre Freunde. ls fiz ihren Jrrthum erkaun- i der Stärke der Feinde aber nicht unterrichtet waren; sie an, érfannten indessen zu spät, daß hier: au einen én Ausgang des Gesechtes für sie -niht zu denken sey: dy Báscha und Spiro fielen mit zo bis 40 Mam den 1 in die Hände, die übrigen retteten sich auf das jen|el- jfer des Pruth in die Russische Quarantaine Nr: 2. owih stand mit dem Kapitain Gifka und 50 bis 60 } an dém Paße, unfern Skuleni, wo die Schijet in den h fállt, und vertheidigte sich tapfer bis in die Nacht.

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irten fonnten sich des schweren Geschüßes nicht bedie- |

indèm das jenseitige Ufer des Peruth mit Tausenden ischauern erfüllt war, und der Russische Befehlshaber den 1 auf ihre Ansrage, ob sie hier in der Nähe dèr Gränze hlageu fônnten, erwiderte, daß er zwar in diejer Bezie- nichts einwenden fönne, aber ihnen empfehle, ja Acht dar- ; haben, daß feine Kugel auf das Russische Gebiet falle S haven anrihte. Da nun die Türken einen solchen Zu- fe verhindern und überhaupt nur von der Seite angrei- nten: so zogen sie sih zurück, und Milanowich bénußte Gelegenheit, sich mit 10 bis 15 Mann, man _1weiß tiicht , zu retten; die übrigen flohen auf das Russische Gebiet. Russische Befehlshaber in Stkuleni befand sich die ganze hindurch, auf dem linken Ufer des Pruth, und eriunerte îrfen an seine Warnung, wenn sie diejelbe zu vergessen en. Nichts desto weniger wurden 2 Zuschauer leicht ‘ver- Die Griechen wurden sammt Kantakuzeno nach der antaine in Sfuleni gebracht, und vor der Hand unter cht gestellt. An der Gränze bei Zureni irren viele zer- è Griéhen umher, welche einzelne Türken übersallen. Bascha, welcher eine kleine Abtheilung in Bottuschan igtzzeigte sich gegen die Destreichsche Agentschaft sehr sreund- ih gesinnt, und versicherte, daß Oestreichschen Untertha- icht das geringste Leid zugefügt werden solle. 18 Türken, in Suczawa waren und von den Bojaren mit Pserden en wurden, begaben sich nach der Moldau, und langten ch in Bottuschan an. Jm kurzen dürste n der Moldau Brieche mehr zu sehen seyn. j die Türken haben an die, ins Russische nnd Oestreichsche

cer jenen befindet sich auch der Gutsbesißer Holban, aut geflüchteten Moldauer die Auffoderung erlassen, zurück-

sen Anrathen die Judén Obiges unternahmen. Die Uel lohen Alle auf das Oestreichhe Gebiet nach Zurcni, 1 nahe der Gränze auf sreiem Felde fampiren. U Q chan sind 200 Türken und 300 Moidausche Scharf} mit 4 Kanonen eingetroffen. Bascha von Jbrail abgeordnet rourde, erließ

aus Roman eine Verordnung, kraft welcher das von dens chen weggenommene und verëaufte Privat -Eigenthum, F gegenwärtigen Besibern abgenommen, und bis auf ro cic er inen besonderen Eindruck gemacht.

ugung amtlich verwahrt ioerden soll, Den 4. famæ Türken mix einem Doimetsch in die Quarantaine zu Vis scha, und úberbrachten die Auffoderung des Bajcha von, an die, in Suczawa befindlichen Türken unv. Bojarzu, d zurückkehren sollten. Denselben Tag kehrien vie Abges, nach der Moldau zurü, um eine ähnliche Aux fovecun den Bojaren in Czormejowce zu übergeden, und sich m

diese Tüifen auf dem Wege nah Zureni, in diz Häu

sie bis jeßr nit zum Vorschein gefommelii

12. Jul. Ein Augenzeuge erstattet über die, \c} Einrucken der Türken in Jassy, bis zur Vernichtung ves cafuzenischen Korps, vorgefallenen Ereignisse, foigtiven D

Nachdem die Griechen Stinka verließen; beschloss sich auf dem rechten Ufer des. Pruth bei Sfkuleni zu vs zen, und daselbst die Tärken zu erwarten. Die bei dem eines gewissen Popasoglu, Skuleni gegenüber, aufge Schanzen besebte Kantakuzeno selbst; das Korps unter } defa rücéte auf der Straße nach Wasliny vorz ein d Korps unter Tufischy Bascha Wassyli, bewegte sich geg! man, um die Stärke der Türken zu reéognocciren. Ali dedeka gewahrte, daß die Türken gegen Skuleni vorl wollte er ihnen zuvor kommen, und nahm noch in det am 26. seinen Weg dahin. | |

Am 27ssten waren iu Jassy noch einigè Arnautl Plúndorung der Kirche der heil. Sawaà und auderek * beschäftigt, Um 11 Uhr vormitrags hdcte man einige S die Arnauten verließen eiligst die Stadt, und von d chern der Häuser und anderen höheren Punkten dés Y sah man die Türken in vollem Anzuge, Nun, suchte f hen,/was fliehen fonnte, darunter war auch der Berid! \tatter, der sich nah Skfuleni begab, aber wégen Mel Fliehenden ersi am 26sten den Pruth passiren konnte selben Tag begaben sich auch Meno und Pendids das Russische Gebiet. Gegen Abend hörte män einige 0 von Stinfka her, und der Lärm nahm allmälig zu, & um 7 Uhr morgens, rücten die Türken vor, und griff Griechen in ihren Verschanzungen an. Das Gefecht | ohne besonderen Erfolg sür die Türken, & Stunden; bi li h die Artillerie eintraf, und die Türfen ein mörds Feuer erdffneten, wödurch die Grieche auf 40 bis 509: zusammenschmolzen. * Diese suchten in der Flucht ih! gingen aber fast alle zu Grunde, da sie den Pruth, d angeshwollen war, durchshwimmen wollten. Kaum haV

el H 4 S

K. K. Agenten Raab zu besprechen. Man versichert ab

wetuigjcen s : Moustantinopel,

Jen. Es heißt darin, alle: Freunde der Hohen ‘Pforte, Standes oder Volkes sie immer seyen, Bojaren, Kaufieute, 1, Handioerker, Moldauer oder Franfen würden eingela- ich nach Jassy zurückzubegeben u. |. 1. Da aber der

Achmet Aga, wélcher voskucck „Freunde der Hohen Pforte‘ zweideutig scheint, u. die den zo. in gleich nach ihrem Einrücken in Jassy drei Bojaren

pten ließen, auch ein Verzeichnis von allen Moldaueiïn welche sih der Sache der Griechen geneigt gezeigt, oder auf eine andere Art gewirkt haben: so hat dieser Auf- Daß dás erwähnte chnis meist nur reiche und vornehme Bojaren énthält, t ih ohnehin, und daß Jeder, der aus irgend einer Ur- inde hat, erwarten darf, als Griechisch -Gesinnter an- n zu werden, ist naturlih. Die Zahl der Angeber ist meistens sind es Juden, und da die Türken keine andre ihfeic als den Säbel und die Bastonnade kennen: #0 Yrivatrache und Leidenschaften hier freien Spielraum, ders da jede Verbindung mit den Griechen mit dem Tode Gnit Konfiskarion des Vermögens bestraft werden soll. 26. Jun. Bei der Octomanijchen Me sind von den großen Europäischen Mächten, dringende lungen über ihr hartes und grausames Benehmen gegen tiéhèn und úber die Stellung gemacht worden, die sie Naussland annehmen zu wollen scheine, welches der enge e Vestreichs, Preußens, Englands und Frankreichs jey. diesè Vorstellungen hat si der Neis Effendi, gégen alle dte, mit der grdßesten Ruhe und Unbefangenheit, gegen nglischen Großbotschafter aber mir einer gewissen Össen- id Freundschaft erklärt. s die Pforte leugnet, daß die Bestrafung verschiedener ischer Geistlichen vön einém Verfolgungs-Systeme gegen tisilihe Religion oder die Griechische Nation herrühyre ; uft sih in Ansehung des ersten Punktes auf den Schuß, Katholiken und Armenier genießen; auf den Umstand, r freie und öffentliche Griechische Gottesdienst in Kon- opel feinen Angenbli gestört, (wodurch die Gerüchte erstórung der Griechischen Kirchen als Unwahrheit er- n) und daß die gegen einige Dorffirchen begangenen strenge bestraft worden sind. Sie versichert, was gegen atriarheu ausgeübt worden, würde an dem Musfti voll- worden seyn, wenn er sich ähnlicher Verbrechen chuldig \t hâtte; seine Treulosigkeit sey durch elf von ihm nach geschriebene Briese utvidersprechlich bewiesen, die sich Händen der Pforte befändeuz daß er gerade am Öster- jingerichtet worden, sey. nicht absichtlih geschehen, jonz- eswegen, weil die Hauptbeweije seines Hochverrathés Abend vorher eingegangen wären. Die ‘Pforte müsse f eigenen Erhaltung“ unerbittlich strenge seyn ; aber sie iht ein einziges Jndividuum hinrichten lassen, von des: huld sie. nicht die uniwidersprechlichsten Beweise gehabt Uebrigens handle der Großherr als unabhängiger Mon- er Niemand außer Gott Rechenschaft von seiner Händ; Veije abzulegen habe. : em Lord Strangford versicherte der Reis Effendi; die

als ungefähr 700 Arnauten, unter An- || Pforte suche ihrerseit Alles zu vermeiden, nÿàs das gute

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Vernehmen zwischèn ihr und dem Russischèn Hofe irzend [td-

ren fônne, weil sie wohl fühle, daß sie, die mit deu Rebel- len vollauf zu thnu habe, niht im Stände sey, gegen jéne Macht allein aufzutreten, und wohl wise, daß bei dér großen in den Europäischen Kabinetten herrschenden gleihfdrmigen

‘Gesinnung und Einigkeit, kein Staat nur ein Schwert für sie

zieheri werdé. Alle Mishelligkeitén wären Folge - dès Be- nehmens des Barons Stroganoff , und sie werde sich an den zroßmüthigen Kaiser Alexander jelbst wendên: :

Madrid, 12. Jul... J. J: M. M. der König ünd die; Königin sind gestern zum Gebrauche der Bäder nah Sacedon abgereist. Dié Jnfaänten haben J. J. M. M; tinè fkürze Strecke begleitet und sind demnächst in das Königl. Schloß hieher zurügekehrt. D. Bardaxi ist der einzige Minister „im Gefolge Sr. Maj. -—— Aus Cuernica (in der Provinz Bis- caya) wird unterm 4. d. M. gemeldet, daß Merino sich am 2, im Hafen von Heev nach Frankreich eingeschifft habe. Se. Maj. haben den Grafen de Villagigedo zur Begrüßung Sr. Allergetreusten Maj. nach Portugal abgesendet.

Die Provinzen von Biscaya und Navarra haben ge- gen das Dekret wegen Einführung der Tabak - Regie kräftigst protestirt, und meinen, daß dasselbe mit der gepriese: nen Konstitution in grellem Widerspruche stehe. .— Die Nach- richten aus den Kolonien lassen die gänzliche Auflösung unse- rer Verbindungen mit Vera= Crux befürchten. An dem eben genannten Orte ist der Briefwechsel mit Mexiko seit dem 24: März gehemmt, und die Bewohner befinden sich in der größe ten Unruhe, da sie kein Vertrauen in die Garnison sèben fkön- nen, die der Sache der Jusurgenten nicht abgeneigt zu seyn scheint.

Lissabon, 7. Jul. Se. Maj. haben zu Ministern et? nannt: des Juneren, dèn Vice-Admiral D. Corta Quintiella z der Finanzen D. Franzesco Duarte Coëlhoz des Krieges, dei Marechal de Camp D. Teireira Robeilo; der Marine, den Ad: miral D. Monteiro Torres; des Auswärtigen Angelegenheiten; den Grafen de Barbucua. Die außerordentlichen allgemei? nen Kortes von Portugal haben am 4. d. M. dékretirt: der König den Eid auf die Grundlagen dér Konstitution der Monarchie voilzogen, und die Minister für die verschiédenen Verwaltungs-Zweige ernannt, aiso die Ausübung der vollziehen: den Gewalt bereits angetreten hat: so ist die bisherige Regent: schaft hiedurch aufgelöst. Die Kortes danken derjelben für den Eifer und die Thätigkeit mit der sie die ihr anver? traut gewesenen hohen und schioierigen Obliegenheiten erfüllt hat. Jn der Sibung vom 5. wurden nachstehende - zwei Punkte festgeseßt. 1. Das patriotische Beüehmen der Bei wohner Lissabons und der Garnison der Residenz wird des größten Lobés würdig geachtet, wegen der Liebe zur Ordnung, des Enthusiasmns, der“ Treue und der Anhänglichkeit für die Ver: fassung uud ben König Johann Vi. und dessen Familie, wovon sie bei den obwaltenden Umständen die unzweiselhaftesten Be- weise abgegeben. haben. 2, Gleiche Zusicherung und Achtun gebührt alien Offizieren u. Chefs der Truppen-Korps der 1ssten und aten Linie, jo wie den Befschl=- habenden G2neralen. Jn der Rede des Präsidenten der Kortes an Se. Maj., in der Sibung vom 2. d., hieß es unter andereu: „Sire, die glücklichen Tage, welche seit dein erfolgreichen Begebenheiten des Campo de Our.gque ôfter als einmal in Portugal geglänzt haben, erneuern sih heute, indem sie Ew. Maj. Naméèn deti unsterblichen Ièameu des großen Alphons, des erhabenen Jo:

hanns ¿L ‘und des braven Johanns V. beigefelen: Vorüberz gegangene Uebel, die mit dem Schleier der Vergessenheit bes deckt iverden müssen ; das künftige Wohl. das unsere Hoffnung beflügeitz das dringende Bedärsnis zur Abhilfe gegenwärtiger Leiden, und die Jdee, unabwendbar gewordene Verbesserungen verwirklichen zu müssen, haben uns endlich. die große Stuudé zugeführt, in der ein gerechtes und gleihförmiges, von Aileti bejchwornes Geses das Gouvernement vor - den: Gefahren [chúben joll, denen es sich in den Händen Aller, oder einés Einzelnen ausgeseßt schen dürste. Das verfassungömäßigé ret präjentative Gouvernement, von jedem Extréme gleich [weit entserut, beobachtet ein bestimmtes Gleichgewicht, indem és sich auf die Freiheit der Presse und die näbhängigkeit dèr Justiz ssttüst; denn das sind die beiden. Grundsteine dieses er: yabénen Gebäudes. Dies sind die wichtigsten, Bedingungeü des Vertrages, den Ew. Maj. heute im Angesichte dér Nation beschwören, und von dem gerechtesten Vertrauen beseelt, schon in der neuen Welt in voraus beschworen haben.

Ew. Maj. vollziehen heute denselben Schwur im Schoße der National-Versammlung, und das ganze Portugisische Volk; durchdrungen von dem lebhastesten Enthusiasnius, voller Ehr? furcht und Liebe, empfängt hier diesen Eid durch seiné Abgeordneten, als das Unterpfand seiner künftigèu Glück eligs keit. Diese Glückseligkeit, Sire, hangt lédiglich von der Fêè stigkeit¿: Beständigkeit und der Gewisjehhaftigkeit ab mit welz cher dieser Eid ‘beachtet wird. O! Sire; die hohe Wichtigkeit eines Eides, abgelegt vor dem Angesichte Gottes und der Mets schen, kann nie aus dem Gedächtuisse Derer verlöscheù, die ihn jo feierlih und, bestimmt in beiden Welten autssprachen ;

Sire, wenn es der Vorsehung în ihrer unerforschlichen Weisheit géfällt, ünsere Wünsche zu erhôren; und unsere Arx beiten mit dem besten “Erfolge zu krôneuz was fônnte wol der eifrigste Wunsch. jedes Portugisen seyn Jch spréché ihn unfehlbar aus; wenn ih bitte, daß die Vorsehung die Lebens- Tage Eiv. Maj: verlängere, damit unter uns sich das erha- bene’ ‘Schauspiel erhalte, ein Völk und einen König mit gleichem Eifer für das allgemeine Wohl arbeiten zu sehen;z