. Durc{hschnittpreis des Waikßens in England, 84 Schill. 11
ence d. Quarter gewesen. E 4
M Dublin, «& AUC. Der König erzeigte gestern der Bür- gerschaft die Ehre, mit derselben zu speisen. Der Lord Mayor prásidirte bei dem Feste, begab sich aber um Mitternacht nah Hause, und “übergab den Lehnstuhl an den Alderman Beres- ford. Dieser hatte noch nit lange gefessen, * als eine Depu- tation erschien, und ihn baf, den Toast auszubringen: Das glorreiche und unsterbliche Andenken Wilhelms oes lll. — Der Alderman weigerte sih dessen, und brachte dafür die Gesund- heit eines der ersten Polizei- Beamten aus; dieser dankte da- für, und {lug nun den unglückseligen Töast vor, der hierauf vom Prásidenten wiederholt und mit großem Applaus von der Gesellschaft getrunken ward. Unsere L dit walt ent- schuldigen dièsen höchst unangenehmen Vorfall mit wahrschein- licher Trunkenheit der betheiligten Personen, allein es scheint, daß der Zusammenhang dieses Ereignisses ernsthaft untersucht werden wird. | H
Der König verließ zwei Stunden darauf Dublin, und be-
gab sich nach D Le Slane- Castle, welcher dem Mar- uis von Conyngham gehört. i
: — 26. ug Der König ist rioh immér zu Slane-Castle, und man ist in der gespanntesten Erwartung der Dinge, die sich begeben werden. Vorläufig ruht hierüber ein Schleier, man weiß blos, daß der Stadtsekretair , Herr Grant, gestern noch dahin berufen, und diesen Morgen zurückgekehrt ist; seit- dem sind der General-Prokurator und der Solicitor-General nach Slane beschieden und bereits dahin abgegangen.
Dettmold, 1. Sept. Heute ward unjere geliebte Lan- des-Mutter Durchlaucht *), von einem Erbprinzen entbunden.
Frankfurt, 4. Sept. Vorgestern passirte eine Abthei- lung Großherzogl. Hessischer Reiterei hier durch. Sie begab sich in die Gegend von Umstadt, zu einer dort vorseyenden Re- vúe der Hessischen Truppen. :
Unsre Gasthdfe füllen sich mit Fremden ; in den vornehm- sten ist beinahe kein Unterkommen mehr. Einige ausländische Maut -Beamten, die unter angenommenen fremden Namen eingetroffen waren, hat man bewogen, ihre Anonymität abzu- legen. s Der Verfasser des Beobachters am Rhein und Main, hat ebenfalls einén Aufruf an teutsche Jünglinge erlassen, die Lust fühlen mögten, unter seiner Fahne, einen Kreuzzug mitznma- chen, und bietet deshalb die Redaktion seines beliebten Blat- tes feil. Bis jeßt vernimmt man aber nicht, daß sich Liebha- zu einem oder dem anderen gefunden. Auswärtige Zeitungen haben erzählt, daß hier Uniformen für die nah Griechenland ziehenden teutschen Streiter verfertigt würden; indessen ist dies nichts als Fabel. E O
Die durch Kouriere úber Leipzig eingegangene (ungegrün- dete) Nachricht vom Uebergange der Russen über den Pruth, verursachte auf der Börse viel Bewegung, ob wir gleich durch die Papier - Spekulanten - Kouriere bisher mehrmals getäuscht worden sind. : ;
In den hiesigen öffentlichen Blättern hat Hr. v. Dal. berg, Nachstehendes bekannt machen lassen : :
,¿Da der Andrang zum Mitzuge nah Griechenland von allen Richtungen Teutschlands und nun auch Frankreichs, sich täglich dahier vergrößert, so bringe ih zur Kenntnis, um Ver- wirrungen zu begegnen und so viele würdige Männer nicht zu unnöthiger Versplitterung ihrer Mittel zu veranlassen, daß, in Bezug auf meine Erklärung vom 5. Aug., es durchaus nöthig ist, die Einwilligung der behôrigen Regierungen abzuwarten.
Aschaffenburg, am zo. August 1621.
Dalber g.‘
Schwerin, 27. Aug. Der 2bste Aug. ist bekanntlich der Todes-Tag Theodor Körners ; er wird jährlih an seinem Grabe, bei Wöbbelin, durch Gesang und Reden gefeiert. Auch gestern hatte diese Feier unter wehmüthiger, inniger Theil- nahme einer zahlreichen, aus der Umgegend verjammeiten
denge daselbsc stat. Jn Folge einer jährlich zu beobachten- den Anordnung des Varers dieses hoffnungvollen Jünglings, wurde 2 Hauswirthen zu Wöbbelin- ein Geschenk von 12 Du- katen, zu gleichen Theilen überreicht. Das Grab des vere- wigten Sängers, und das seiner ihm zur Seite ruhenden Ne ; waren sehr geschmackvoll mik Blumen - Gewinden befkränzt.
Wien, ‘5. Sept. Der General-Adjutant Sr. Maj. des Kaisers von Russland, Fürst Wolkonski, ist hier eingetroffen, und sofort nah Baden zum Fürsten von Metternich gefahren. Der Oestreichsche Beobachter liefert über die Griechish-Türkischen Angelegenheiten Folgendes:
¡Die nachstehenden Artikel aus dem Spectateur oriental von Smyrna, enthalten interessante Nachrichten und Bemer- fungen über den gegenwärtigen Zustand der Dinge im Türki- schen Reiche. Die Redakteurs diejes Blattes befinden sich auf einem, für die Uebersicht des Schauplakes besonders vor- theilhaften Punkte, und viele Stellen ihres Blattes beweisen, daß sie unabhängig genug sind, um die Sachen so darzustellen, wie sie sich ihnen zeigen. Jhre Ansichten köunen in einzelnen Punkten fehlerhaft seyn, und es versteht sih von selbst, daß wir sie nicht unbedingt theilen; sie verdienen aber reiflich er- wogen zu werden. Jn jedem Falle haben diese Artikel un- gleich mehr Werth, als alle die, womit seit einigen Monaten viele Europäische, und besonders teutsche Zeitungen, täglich das Publikum täuschen. Nicht leicht haben die öffentlichen Blär-
Y Gehorne Prinzessin Schwarzburg - Sondershausen (géb. 1900,
P a Bla R a
ter ihr trauriges Privilegium, die ganze lesende Masse der tionen, von Unwahrheit in Unwahrheit, von Jrrthum in ‘ thum zu ziehen, gröber gemisbraucht, als seir dem Ausbru der Griechischen Jusurreftion. Diese Bemerkung mag im
hin für den Augenblick noch taube Ohren finden z vielleicht
“innert man sich ihrer wieder, wenn der Fieber-Paroxismus y
über seyt wird. ‘/ : uszuge aus dem Spectateur öriental. Voni 2x, Jul.
Die friedlichen Küsten Asiens sind plôbklih ein Schaup von grausamen Repressalien und Mordthaten geworden. Y
Blut unschuldiger Griechen büßt für das MuselmännisFh
Blut, welches - strafbare Griechen vergossen ; und alle Stj men , selbst die ihrer Glaubens - Genossen nicht ausgenomuz Fen; nY gegen die ersten Stdrer der Ordnung und uhe.
sungen in der Türkei; feierliche Traktaten verbinden die Piy mit allen Europäischen Mächten. Können sie ruhig mit | sehen , daß ihre Komptoirs in der Levante zerstört, ihre H dels - Agenten ruinirt, ihre alten Privilegien zerrissen woerd Seit langer Zeit sind nun die dffentlichen Märkte oder zars gejchlossenz die großen Summen, welche Europäische Ka leute auf hiesigem Plabe, nach alrem Brauche, ihren Levay schen Freunden fkreditirten, sind in den Händen von Sch nern , welche die“ Gefahr zur Flucht gé&zwungeir hat. Das 3 mögen so vieler Europäer, von einem nahen Untergange droht, die gänzliche Vernichtung eines Handels, der den P dukten der Europäischen Jndustrie einen so reihen Markt d bot: sind das Aussichten, bei welchen die Regierungen hig bleiben können? Die gegenwärtige Krisis ijt zu heft wenn sie nicht schnell endet, ijt es um den Handel mir di Ländern geschehen.
Das Juteresse der Menschlichkeit stimmt in diesem |
glücklichen Kampfe mit dem der Europäischen Völker gän überein. Die Europäischen Griechen haben sih eines auzß bliélichen Erfolges |chmeicheln, und im schlimmsten Falle ay
die Zuflucht der Auswanderung rechnen fönnen ; was \ol 6 aus deu Griechen in Asien werden, die, unter einer großen V kischen Volkmenge zerstreut, mit ihren Köpfen für die Sucl ihrer Brüder haften? Die Griechen in Europa haben off bar ihre Asiatishen Glaubens - Genossen aufgeopfert ; schreckliche Katastrophe von Aiwali, wovon sie, die Hau) Urheber waren, hat dies unter andern ftlar genug beiwiehs Seit dem Ausbruche der Jusurreftion, haben wir Hunde von Unglücklichen hinrichten sehen, und diese Gräuel wei shwerlih ein Ende nehmen, so lange die Junsurrektion fo dauert. Alles fodert dringend dazu auf, ihr baldmöglichst Ziel zu seben.
gab es viele Menschen in Europa, die, weil sie den Staud) Dinge nicht genau genug kannten, oder aus einem fals Geqjicht - Punkte betrachteten, sich lebhaft füe die Besjreiu eines Voltes interessirten, bei dessen ehemaligem Ruhme | gern verweilte, und das inan jéßt hart bedrücfc glaubte. A fürs erste muß man wohl erwägen, daß es hier feine Mit Straße giebt ; sollen die Griechen in Europa zur Unabhän! keit gelangen, so müssen sie dort die Staaten der Túrken ( nehmen. Es wäre ein gewaitiger Jrrthum, dies für mög zu halten. Beim ersten Signale eines Aufstandes, der w verbreitete Verzwoeigungen und Einverständnisse mit Frem vermuthen ließ, ist das ganze Türkische Reich vom Feuer Mational- Enthusiasmus ergrissen worden, und wir zwei nicht, daß in diejem Augenblicëe eine Million bewafsnerer ‘ ken auf mehre Punkte vertheilt, dem Rufe ihres Beh schers zu foigen bereit „ist. Auf dies Resultat mußte 1
gejapt jeyn; es wird jedesmal eintreten, wenn der Staat? bvringender Gesahr schwebt, und die Vergangenheit hat |ff
mehr als ein Beispiel davon gelieferr. Die Türkei besitt
geheure Hilfmittel; die Griechen wissen dies am besten, U gerade sie handelten wahrlich nicht weise, als sie es auf d Probe anfommen ließen, und vorgingen, ohne auf irg einen Beistand rechnen zu können. Wie durften. sie h sih der Europälschen Provinzen zu bemächtigen, die nur dul schmale Kanäle von den Asiatischen getrennt sind? Die
richtung eines Griechischen Reiches, oder gar einer Griechis Republik, zwischen den großen Europäischen Monarchien, ein Hirngespinst. Europa müßte an jeinen Vulkanen, die || Inneres bedrohen, noch nicht genug haben, um zu einem | chen Projekte die Hand zu bieten. Ein auf den Trümnl der Türkei erbauter Griechischer Staat, würde in ganz ful Zeit der Schauplaß der fürchterlichsten Zwistigkeiten wet und unfehlbar in eine oder die andexe jener großen Mon chien versinken. '
“ Es bedarf nur einiges Nachdenken, um sich zu übe} gen, daß der durch die Jusurrefktion gestôrte bieherige Zusil diejer Länder, alle Vortheile, und alle Fnteressen, die der È chen nicht ausgenommen, vereinigte. Weit entfernt, die L Redner der Tyrannei zu werden, würden wir für die Bt ung der Griechen die jehnlihsten Wünsche gethan haben, wl( wir sie in einer wirklichen Unterdrückung gesehen hätten z d ihre Lage war nichts weniger als unglücklich. Sie zahlten gemäßigte Abgaben, nicht das Drittheil von dem, was in England und Frankreich zu entrichten hat. Sie wun nicht nur rnit Schonung, fondern mit Achtung behandelt ; kann mit Wahrheit sagen, daß ihr Schicksal sanfter war,» das der Türken. Wenn sie in gewissen Provinzen, z. B.
der Moldau und Wallachei gedrückt wurden, so hatten sit}
tf ace G E g S i B E E E Er Sg L i T I T I A E E I
lle handelnde Nationen Europas haben Niedeiff
#, des Stolzes, / ver fe Reaktion mußte schrecklich seyn.
Vom 28. Inu/ k
Als die Jnsurreftion der Griechen ihren Anfang ny#| Nach unsern neusten | : 5 jt weniger auf Spezzia als auf Hydra. Das Volk verlangte
(* ey
n eigenen Fürsten und Herrn zuzuschreiben, da bekanntlich
f Ein Muselmann in diesen Ländern war. Die Jrseln ossen große Freiheitz sie bildeten gewissermaßen kleine Re- lifen, die unter der Ober- Herrschaft des Sultans, von jehischen Ee regiert wurden. Einmal im Jahre erschien Türkische Flotte, um den Tribut zu erhebenz wenn bei die- Gelegenheit Excesse vorfielen, so waren siè weniger die ild der Regierung, als einzelner Verbrecher, die selten un- raft blieben. Wir haben das Schicksal der Griechen in hx als einèr Provinz des Türkischen Reichès, wie in der uptstadt, beobachtet ; hier besonders genossen sie seit mehren ren einer ausgezeichneten Gunst, die täglich sichtbarer wurde. allen ihren Geschäften, in allen ihren Streitigkeiten mit Frankèn, vertrat die Regierung sie mit eben. dem Eifer, wir Europäer nur irgend von den Ministern unserer Höfe érnvarten hatten. Jhr Kredit nahm fortdauernd zu. Un- drt in der Ausübung ihrer Religion, kräftig geshüßt in ih- Gewerben und Kúnsten, bereichert durch deu Handel, den aus\chließend an sich gezogen hatten; beinahe übermüthig jorden durch ihren Wohlstand, mit voller Freiheit im Lande ohnen, oder herauszug:hen, und wieder zurüc zukehren, wie hnen beliebte: was hatten sie noch zu wünschen? Nichts, selbt den Scepter zu führen. 08 Gleich beim ersten Auflodern des jeßigen Brandes, haben uns überzeugt, daß er Alles verzehren würde. Wie hätten uns über diese Unternehmung freuen sollen; wir, die wir, einiger Menschen- und Lokal-Kenntnis geleitet, feinem an- n: Gefühle, als dem des tiefsten Mitleides Raum geben tén, und in dieser unbesonnenen Revolution, nichts als ás vergossene Strôme von Blut, die Vernichtung des hlstandes der Griechen, und den Anfang ihres selbsther- heführten Verderb:ns erblicéten? Sie begannen zu Lande ) zur See mit verabscheuwürdigen Mordthaten, mit jener Fausamkeit, welche die gewöhnliche Begleiterin der Schwä- e der Unwissenheit und des Fanatismus ist. Alle Länder der Le- ite, bis dahin in tiefem Frieden ruhend, sind jeßt von den chtbarsten Erschütterungen heimgesuchr. Das Unglück la- jet auf allen dortigen Nationen ; die Zukunft ijt sür Alle ch grauenvoll. Werden die Europäischen Mächte, in einer verheerenden und blutigen Revolution, nicht wenigstens ihr nes Interesse aufrecht erhalten? Können sie gelassen mit ehen, daß die Flagge aufrührischer Jnjulaner, von Nieman- hi anerkannt, ungejiraft diese Meere heimsuche, auf welchen ‘jeher nur die Flaggen rehtmäßpßlger Regierungen geduldet den sind? Die Umstände werden täglich dringender, und Hilfe muß bald erscheinen, wenn nicht alle Häfen und sten der Levante sih in Wüästeneien verwandeln jollen. 3 Smyrna, 2x. Jul, Nachrichten herrschte die Zwietracht
5 Monate in voraus bezahlt zu werden, und war au- s unwillig, daß Hypsilanti’s Bruder, anstatt der Schäbe sie erwarteten, nichts miigebrachr hatte, als jeinen Mantel seinen Degen. Viele reiche Privat - Perjonen waren in iff zu fliehen. . Die heftigsten Uneinigkeiten walteren zwli- 1 den Hydriocen und Pjarcioten ob. Sie konnten sich nie iber vereinigeu, wer regieren jolle. Tief niederge|chlagen die Russischen Deklarationen , werden sie, freilich etivas , einsehen, daß das Unternehmen ihre Kräste übersteigt, man versichert uns, sie wären ernstlich damit beschäftigt, einander zu gehen und ihr Heil in der Auswanderung zu en, Wenn sie einer gewissen Regung noch fähig sind, jo en sie sich stets das Blut vorwerfen, das in Aiwall ver- n worden ist, so wie das, welches nächstens auf Samos anderen Punkten des Archipelagus fließen wird.
# Schon oft ist in frúheren Zeiten über die von Griechischen
iffen gegen Europäische Fahrzeuge, ohne Rücksicht auf ir- d eine Flagge, verübten Gewalcthätigkeiten Klage geführt den. Die Griechen erlaubten sich uicht selten, von diejen \rzeugen mit Gewalt wegzunehmen, was ihnen beliebte, wo- en sie jedoch, um ihre Gewalt-That mit einem Scheine von rehtigfeit zu bemänteln, den Kapitains einige Stücke Gel- anboten, úbrigens aber sih wenig darum kümmerteu, ob e ihren ungejtümen Foderungen Gnüge leisten wollten nicht. - Sehr häufig hat dieser Unfug Anlaß zu Beschwer- gegeben; aber heute nimmc die Sache einen weit ernjthaf- 1 Karaëter an. Kauffahrtei-Schiffe von verschiedenen Na- en, die aus unseren (den Levantischen) Häfen ausgelaufen wa- oder solche, von denen man wußte, daß sie sich mit rei- Ladungen nach diesen Häfen unterweges besanden, sind bren gegangen, ohne daß man von selben weiter etivas e in Erfahrung bringen können. Namentlich ist ein Fran- hes Schiff vor mehr als 2 Monaten von Konstantinopel ) Marseille ausgelaufen, und war, den leßten Briefeu zu- e, noch nicht an dem Orte seiner Bestimmung angekommen z in dieser Jahrzeit nicht leicht erhdrter Fall. Dieses Schif te eine Ladung von kostbaren Waaren, als Seide, Spani- Piaster 2c; u. man schäßte den Werth derselben auf mehre ionen Türkijcher Piagjcrer, Wenn es Schiffbruch gelitten t, würde man unfehlbar auf einem oder dem anderen Wege hricht von diesem Unglücks-Falle erhalten haden; da man weiß, daß vor kurzem zu Hydra und zu Psara viel Seide, Unter dem Werthe, verkaust worden li, 10 muß man mit t befürchten, daß dieses Schiss die Beute der Griechischen râuber geworden is. Wic wünschten i Betress der zeuge anderer Nationen, über deren Schicksal man ähnli- Besorgnisse hegt, nähere Aufschlüsse zu erhalten, um das
Publikum davon in Kenntnis seßen zu können, und beuuben diése Gelegenheit, um die Hrn. Chefs und Beamten der ver- schiedènen Kanzleien, und überhaupt alle Diejenigen, welche interessante Notizen zu geben haben, zu ersuchen, sie uns - mitzutheilen, um unsere Leser davon unterrichten zu föntien.
L e. E / Smykna, 28, Jul.
Der Zustand von Smyrna is nichts weniger, als dreudi- gend. Die Neuigkeiten aus Konstantinopel mußten nätürlih viele Besorgnisse erregen, ob man sich gleich immer noch schmei- chelt, daß der Friede mit Russland nit werde gestört rwoerdén. Indessen haben wir so viel andere bedenkliche Aussichten in un- serer Nähe, daß jene Neuigkeiten nicht sehr in Anschlag kom- men. Die Türkische Flotte, bestehend aus 32 Segeln, lag nahe am Vorgebirge Kolonna im Süden der Jusel Samos, als die Flottille der Jusurgenten, die man auf 120 Segèl anñ- schlägt , sich an der entgegengeseßten Spiße der Jnsel, von der Seite von Chio zeigie. Man erwartete ein Treffen, welches aber wahrscheinlich noch nicht stattgefunden hat, weil uns nichts davon zu Ohren gekommen ist. Es scheint, daß die Türken sich nicht stark genug fühlen, um die Griechen an- zugreisen, und daß die Griechèn ihrerseit die Größe der Octo- manischen Schisse fürhten. Jhre Kanonen sind 12pfünder, höchstens 24pfsünder, während die Türkêèn mir z6pfündern verjehen sind. Wenn die Türken ihren Vortheil zu benußen verstehen, müssen siè ihre Feinde in den Grund bohren, che dieje nur von ihrex Artillerie Gebrauch machen können. Yn- dessen haben die Griechen ihre Verschlagenheit für sihz und der Kampf ist von der Art, daß. ihre augenblicélihe Rettung oder iyr plôöblicher Untergang dabei auf dèwm Spiele jteht. Von einer Seite sehen wir dié Macht und den Wunsch nach Rache; von der ‘andéren Verzweiflung, Geschicklichkeit und Ueberlegenheit der Zahl. Schon habeu die Griechen 7 oder 8 Türkische Fahrzeuge, freilich nur Transport-Schiffe, angegriffen, und nach einem lebhäftèn Gefecht waren die Kapitains der- selben, da sie sich nicht anders helfen fonntèn, genöthigèt, sie jelbst in Brand zu srecen: — Die Erwartung des allèm Ver- muthen nach bevorsteyènden Treffens,; verséßt uns in eine shwer zu ‘beschreibende Krise. Wir sind dem Kriegsschauplaßbe so nähe, daß wir dem Erfolge nicht gleichgiltig entgegen sehen können z und nach mancherlei Erfahrungen ist man in diesem Lande ge- wohnt, den Zocn der Musel - Männer, wenn s\iè gegen die Chriiten ungiückiich gestritten haben, zu fürchten. Unsere Vor- steher, namentlich die Konsuln von Frankreich, England und Holland, beweisen uns indessen diejelbè Sorgfalt , wovon sie uns seit dem Anfange der Unruhen so viele ‘Proben gegeben haben. Auf den Fall eines Unglúckes, der bis je6t noch blos unter die Möglichkeiten gehört, ist Alles vorausgeschenz und im Schooße der Ruhe, deren wir seit eiuigèn Tagen genießen, nimmt jeder die Maßregein, die ihm die Klugheit vorschreibt, um dem Sturme, der uns treffen könnte, zu entgehen. d)
Tockay. Jn der Hegy-alya *) herrscht seit einigen Ta-
gen eine Hiße, wie sie seic vielen Jahren uns uicht vorgekom- men; am 11. Aug. hatten wir 33 Grad. Bleiben Sèprember und Oftober nur einigermaßen ercräglih, hoffen wir auf ein vorzügliches Weinjahyr. Jin Sparwasch-Bezirk **) reifen \chon die Trauben. : __ Warschau. Se. Kaiserl. Hoh. der Großfürst Michael sind am 1. Aug. hier eingetroffen, und Jhre Kaiserl. Hoh: der Großfürst und die Grozfürjtin Nikolaus werden täglich ers wartet.
Der rühmlichst bekannte Veteran dèr Polnischèn Bühne, Schauspiel-Direktor A. Boguslawski, hat eine. neue Heraus: gabe ad jamnitiichen dramatischèn Werke in 6 Bänden verz anstalcet. :
Nicht aur die Stuüdentèn sondern auch die Schüler ünse- res Lyceums, müssen eine vorgeschriebene Uniform tragen.
Auf der Wilnaer Zollfkammer wurden im Junius für 330/725 Rubel ausländischer Waareii abgeladén. Lu
Petersburg. Der Stabsrittmeister vom Leibgarde Husaren-Regimente, und Adjutant des Generals Rajewsky ». Fürs A. Hypsilanti, ist aus den Dietist-Listen ausgeschlossen worden.
Die Heuéerndté ist \chlecht ausgefalle)n. Das Gettaidè fann nicht reifen. j
Der Leibchiruxg. Sr. Maj. des Kaisers, Wirklicher Etats- Rath Rühl, ist zum Ritter des Wladimir-Orden:Großkréuzes 1ster Kl, der Vice - Admiral Sarytschew, zum Ritter des Str. Annen-Ordens 1ster Klasse, und der Kanzler des Lombardisch- Venetianischen Königreiches, Graf Huß **), für die Mitwirs kung bei der in Wien am 22, Jun. d. J. abgeschlosses nen Konvention, zum Ritter des St: Alexander-Newski-Or- dens ernannt. : : ;
Ödessa, 2: Aug. Gleich nach Ankunft dés Baron Strogäs noff, sandte unser Militair-Gouverneur, Graf Langéron;, nah
Stk. Petersburg, und nach andern Russischen Pläßen mehre
Kouriece ab. _ A s : : Sollte die Fortdauer dés hiesigèn Freihafens nicht durche
*) Eine 4 Meilen langè Bergkette, in welchér die Bérgé Moden id uad Zombor, hinsichtlich dex Weinerzèugung die esten find. | : : - AEE :
**) Dieser liefert den allervorzüglichsten Tockayèr Wein. Jm Ganzen rechnet man durchschnittweise, auf eine jährliche Tockay= er-Ernté von 110,000 Cimeru: i
_***) So nennt ihn die St, Petersburger Zeitung; dié Lisie der Hamburger Börsen - Halle aver meint , daß dies der Graf von
“Goes sey, welcher Name nah Russischer und überhaupt Slavi-
scher Orthogrä phie, Huß geschrieven werde, wie aus dem Volkss Spruche: Über den Böhmischeit Märtyrer Huß bekannt sey. -