1821 / 110 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 13 Sep 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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A it n) ai M E Se T E E

Der ersts Französische Soldat, welchem die Dekoration der Ehren-Legion zu Theil geworden ist, nämlih ein gewisser Ro- main Jouanne, sonst reitender Jäger, und zuleßt in seiner Zu- rúcégezogenheit zu Limay bei Montes wohnhaft, ist am 27jten Aug. als ein Opfer seiner Bereitzpilligkeit, Unglücklichen beizu- springen, in derSeine ertrunken. Dhngeachtet er nicht schwim- men ‘fonnte, säumte er dennoch nicht, sich in die Seine zu stür- zen, als er einen Hausvater nebst dessen drei Kindern in Ge- fahr sah, in den Fluthen unterzugehen, und er war nahe dran, eins der Kinder zu retten, als er mit demselben unter- sank. Die Bewohner der Stadt Montes wollen für seine, in den dürftigsten Umständen überbleibende Witwe sorgen.

Der Marschal Davoust und seine Familie haben sih in die Bâder von Vichy begeben, nicht blos zur Zerstreuung über den fürzlih erlittenen Verlust, sondern auch weil es die Gesundheit- Umstände des Marschals erfodern.

Wir lesen jeßt eine umständlichere Anzeige von der Abfahrt eines Fahrzeuges aus dem Hafen von Mar- seille, welches den Griechischen Prinzen Mauro Cordato, nebst mehren anderen Griechen und dreißig Französischen Officieren, die für die Sache der Griechen das Schwert-führen wollen, am Bord hatte. Jm Augenblicke als es absegeln wollte, brachte ein Kourier die Nachricht von dem Siege der Griechischen Flotte, úber die Türkische in dem Golf von Meteline. So- fort ließ der Kapitain die Fahne des Kreuzes aufpflanzen, alle Griechen umarmten sih tief bewegt beim Anblicke diejes Zei- chens, und der Archimendrit Assenius hiele eine Anrede voll Enthusiasmus und Patriotismus an die Griechen und die für ihre Sache begeisterten Französischen Officiere.

Der Englische Gesandte soll dem Hofe bereits die offi- cielle Anzeige von der bevorstehenden Ankunft Sr. Maj. des Königes von England gemacht haben. Es sind schon Be- fehle zu: den nôthigen Vorbereitungen getroffen.

Am 31. fand die 17. Ziehung der Pariser Stadtobliga- tionen statt.

Der Vicomte v. Chateaubriand hatte unter seinen Dome- stifken einen Kammerdiener, der, auf der That ertappr, gestan- den, bestocheti zu seyn, um seine Korrespondenz und Manu- sfripte abzuschreiben. :

Die Tochter der Herzogin von Kurland, än den sich hier aufhaltenden Neffen des Fürsten von Talleyrand vermählt, ist vor furzem zum Katholicismus übergetreren. .

Der in Madrid herausfommende Regulateur espagnol, wird von Franzosen herausgegeben, welche in Spanien einen Zuflucht - Ort gegen die Gesebe und die Obrigkeiren ihres Va- terlandes gesucht haben. S

Brüssel, z. Sept. Zwei Brittische Officiere im Dien- ste der Ostind. Kompagnie, die zu Lande nach England zucück- fehrten, kamen durh Bucharest als die ersten Türken dort eincúckten. Aller Hôflichfeiten unerachtet, womit der Pascha sie empfing, konnten sie ihm ihr Erstaunen über den Mangel an Mannezucht unter seinen Truppen, und über die Ungezchi- lichkeit seiner Kanoniere, die sih beim Bedienen ihrer Stücke fast jedesmal selbst verlesten, niht bergen. „Was soli man machen?“ sagte der Pascha; „steht doch Alles in des Prophe- ten Hand. i

Hannover, 7. Aug. J. I- K. K. der Herzog und die Herzogin von Cambridge sind vorge{tern, und der Prinz George K. H. gestern hier wieder eingetrossen. ¿

Manheim. Der Geh Reg. Rath Hartleben hieselbst, erflärt das Gerucht, daß er den Vertrag über Cinsühcung des Oftroi- und Schisffahrt-Systemes, auf der Rheiujirecke zwi}chen Strasburg und der Schweiz, i. v. J. zu Mainz, chne Juastrufktion, mit: dem Königl. Französischen Bevolimächztigien uucerhandelr und abgeschlossen habe, für eine bovhafre Verieumoung.

München, 5. Sept. Die Edel-Knuaven in de: Königl. S haben unter der Leitung ihres Ober - Aussehers, Obersi-

ieutenants Greuzard-d’Amadieu, eine Fußreije nach dem nôrdo- lichen Teutschland unternommen. Sie werden vorerst Dres- den und Leipzig 2c. bejuchen.

_— —. Der Prof. Dr. Bôttiger zu Leipzig, (Sohn des berühmten Polyhistors, Hofr. Bötliger zu Dresden) ist zum ‘ordentlichen Géléer der Geschichte und Literacur an der Universität zu Erlangen ernannt worden.

Stuttgart. Am 4. Sept.,, als am Geburts - Feste J. M. der regierenden Königin, hatte die Taufhandlung der neu- gebornen Prinzessin statt, wobei diese die Itamen: Kathatcina

riderika Charlotte erhielt. Zur Feier dieses Tages |chenkie die

dnigin Maj. den Kindern im Königl. Waisen-Hause, 200 Fl.

as Staats- und Regierunge-Blati vom Z ten, macht ei-

nen, zwischen Würtemberg und Baiern, zur Beförderung der Justiz-Psiege 2c. abgeschlossenen Staatevertrag bekannt.

Neapel. Der zehnjährige Geigen -Virtuose, Baron von Praun, ist von Sr. DENLen Heiiigkeit zum Ritrer vom goldenen Sporn und zum Grafen des heiligen Pallastes ernannt worden.

Stockholm. Am 24. Aug. übernahm der Kronprinz den Ober-Befehl úber die bei Linkôöping lagernden Truppen.

Kameniec-Podolsk, 26g. Jul. Am 24. dieses war hier ein so heftiger Sturm, daß vou mehren Häusern die Dä- cher abgerissen und úber zwanzig Klaftern weit fortgeschleudert wurden. Er wüthete, obgleich die Stadt nicht groß ist, nur iu der eincu Hälfte derselben, wahrend in der anderen voll- fommene Stille hecrschte.

Odejsa. Nach: Ankunft des Baron von Stroganoff, wurde an unzern Generai-Konjul in der Wallachei, von Pini, der sich seit Anfang der Unruhen, zu Kronjiadt in Siebenbür- ren aufhält, der Befehl abgefertigt, diejenigen Rusjisch:n Un-

| Ausschlage der Verhandlungen benachrihtiget, Man versi

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tigen, daß sie ihre Angelegenheiten schnell ordnen, und für (wie mehr Personen, die, des ihnen von Russland gewähr- persônliche Sicherheit sorgen möchten. Auf: den mit 4 y Part ti Er in den Slenanigea des Bostandschi Stroganof} angekemmenen Schiffen, haben sich gegen 180 cch; Fj verwahrt waren, verwiesen und nach Asien deportirt worden. liche Familien von Konstantinopel hieher geflüchtet. Am 2bsten úbergab Hr. v. Stroganoff dem Reis-Effendi _ Konstantinopel, 1. Aug. Man giebt Folgendes ey Brief, wodurch er eine Antwort verlangte, immaßen die eine getreue Darstellung der jüngsten hiesigen Staats-ErF Ultimat bestimmten acht Tage sofort abliefen, und worin nisse: anfúndigte, daß, da seine Jnstruktionen ihm die Verlänge- Am 18. Jul. wurde das Ultimatum des St. Petersbuzyg seines Termines nicht erlaubten, er sich in der Nothwen- Hofes zur Kenntnis der Pforte gebracht. Russland besWfeit sehen werde, alle diplomatischen Beziehungen mit der darin mit Nachdruck auf die Aufrehthaltung und strenge Forte abzubrechen, falls ihm die verlangte Antwort nicht an folgung der in den Traktaten von 1774, 1792 und 1812 sem Tage zukommen werde. Selbst diese Note blieb ohne haltenen Stipulationen und verlangte eine fategorische \itwortz indessen wurden die diplomatischen Agenten der an- wort innerhalb acht Tagen. : en Mächte denselben Tag benachrichtigt, daß die Pforte Am 19th fand eine allgemeine außerordentliche Versaht ermangeln werde, dem Russischen Minister in zwei Ta- sammlung des großen Divans im Serail statt. Der Gro; die Antwort, die er verlange, zukommen zu lassen. zier, der Musti, der Kapudan-Pascha, der Kiaya-Bei, vi: M Am 27sten ließ Hr. v. Stroganoff alles Eigenthum der den Kadileskier von Rumelien und Natolien, der Reis-Effe sischen Krone an Bord Französischer Schiffe bringen, ver- das Oberhaupt des Uiemas, mehre Veziere, die Groß-Wüt gte Pässe, um sich nach Odessa einzuschissen, und erflärte, Träger der Pforte und eine Anzahl Beamter von hohem ß seinen Jnstruftionon gemäß, seine Mission beendigt sey.- ge waren gegenwärtig. Die Sibung währte vier Stun Am 2s8jten wiederholte Hr. v. Stroganoff sein Verlangen und der Großherr wurde noch am nämlichen Tage von h Pässe, allein der Reis-Effendi erklärte seinem Dragomann, : ; er eben den Befehl erhalten habe, dem Gesandten die die Meinung des Divan sey dahin ausgefallen, den Mosftwort der Pforte auf das Ultimat des Russischen Kabinets tern zu erklären: „Die Pforte habe: nie unterlassen, die | ustellen. Diese: Antwort kam auch wirklih an dem Tage den christlichen Mächten und namentlich mic Rusfland besteh Bujufkfdere an, war aber in ausweichenden Ausdrücken oder den Tiaëtaten gewissenyafc zu erfüllen; die gegeu die GrieMobenhin abgefaßt, daß Hr. v. Stroganoff sie anzunehmen genommenen nachdrücklihen und außerordentlichen Makßre( weigerte, und sich an Bord eines Französischen Schif- wären nur gegen empdrte Unterthanen gerichtet; jez R begab, nachdem er wiederholt hatte, daß er Pässe verlange. rung habe das Recht nicht allein, sondern selest die Vero: wurdon ihm anfangs verweigert, worauf er sich an die tung, Verräther und Alle, welche sih unterfinz:zn, die öfWsandschaften der anderen Mächte bei der Pforte wandte, liche Ruhe zu stôren, zu bestrafen; die Ausshweisungen, de deren Zwischenkunft dann die Regierung den Kanal-Auf- der Pèbel sich hingegeben, wären von der Regierung niche Wern den Befehl gab, das Schiff, auf welchem sih der Rus- erkanut jondern gemisbilligt worden; das Voif der Jsiamitenihe Gesandte befinde, frei und ohne Durchsuchung in das be in Masse die Waffen ergrissen, um seine Religion und FSffhwarze Meer passiren zu lassen. Die Ausfertigung von rechtmäpigen Thron zu vertheioigen; die Fürstenthümer NYäfen in der gebräuchlichen Form eines Fermans ward unter dau und Wallachei könnten von den Mujelmännijschen Iun Vorgeben verweigert: die Pforte sehe die Abreise des Hrn. pen nicht geräumt werden, ehe alle Jusurgenten in dene(Stroganoff nicht als einen Bruch zwischen beiden Reichen vernichtet und die innere Ruhe uno Ordnung daselbst vi} und habe die Absicht, in der Abwesenheit des Gesandten hergestellt seyn würden ; habe man einige Getraide-Schiffe Unterhandlungen unmittelbar mit dem Kaiser Alexander

gehaiten, es sey im Bophor oder im Hafen von Konijiantd scinem Ministerium fortzuseßen.

pel, so e dieje Maßregel für den Augenblick von der geb Da die Russische Gesandschaft sich noch am 29sten durch rischen Nothwendigkeit, die Versorgung der Hauptstadt dige Winde in der Bai von Bujufdere aufgehalten sahe, j¿chern, vorgeschrieben gewesen ; übrigens jey sie durch die Mubten die übrigen Europäischen, in Pera restdicenden Bot- Behörden ohne vorgängigen Befehl der Regierung ins Wfter und Gesandten diese Zögerung zu Schritten bei der gerichtet, auch sey sie von den Chrijten selbst veraniaßc, derte; jedoch ohne Erfolg. Der Großherr weigerte sich un- ‘Piracen und Korjaren die Dardanellen blokirt hielien z hienóWingt, eine besriedigendere Antwort ‘auf das Ultimat zu er- jey die Ottomanische Regierung geneigt, denjenigen ZKussis(Milen, und der Reis-Effendi begnügte sich mit der Bemer- Unterthanen, welche beweisen würden, durch dizse eînstuelhg nug: es falle der Pforte unmöglich, eine bestimmtere Antwort Map egel einen Verlust erlitten zu haben, einen angeme ertheilen, indem sie das Russische Ultimatum den anderen Schaden-Ersaß zu gewähren, und die Freiheit der Schifss#swärtigen Mächten mitgetheilt habe und deren Meinung er- im Kanal werde unverzüglih wieder hergestellt wercen : Irce, um sich definitiv erxlàren zu fônnen.

lich habe die Pforte nie eine andere Absicht gehabt, als M Smyrna, 2. Aug. Seit der Ankunft einiger hohen

terthanen, welche sih uoch in Bukarest befänden, zu benach ,, dap Hr. Danesi, Banquier der Russischen Gesandschaft,

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Schuldigen zu strafen, alle ihre getreuen und friedlic;:n Waatcbeamten ijt die Ruhe hier wieder hergestellt; die Ba- terthanen aber würden nah wie vor des Schußes der Zes find auf Befehl der Regierung eröffnet, und, dauert die-

G:jelze genießen und anf keine Weise in der Ausü.urg ‘M Stand der Dinge fort, so fônnten die Geschäfte wieder in Kultas gestört werdeu.‘/ Witigfeit fommen. Die Túrckische Flotte ist von Samos

N Am osten entdot der Großherr, der sich auf seinem Men Rhodos abg:zogen. Dem Gerücht nach wären sie und Schlojje Deschiécajch am Bospyor aufbäic, mehre Große Griechische einander im Gesichte, aber feine von beiden sth Und deulete lhaen jeinen unvertückbaren Wilen an, We Lust zurn Gefecht blicken. Die in Scalanuova zu ei- Würde des Thrones der Kalifen zu beyanpten und nicht z Mi Angrijfe auf Samos versammelt gewesenen Truppen hat geben, daß legeud-elne auswärtige Macht in seine SouveMn auseinander gehen lassen. Hier wollen die am besten Miats-Moechte eingrelfe. ercichteten wissen, es werde zu keinem Kriege zwischen Russ- «Uin a1sten überlieferte der Reis-Effendi dem in Pera und der P,orte kommen. Vier der ersten Griechischen sidirenden diplomatischen Korps ein Cirkular des Inhalc2e: Mufieute, der Theilnahme an der Verschwörung verdächtig, ‘Psorie, von dem lebhaften Verlangen beseelt, die sreund{chMd-aufgehoben und nach Konstantinopel abgeführt worden. ucyenu Beziehungen zu erhalten, in welchen sie sich zu ae Pest hat wenig Fortschritte gemacht, in mehren Tagen Machien des Abendlandes befindet, und Alles zu vertn:ioWde feiner mehr befallen, und wir hoffen, zur Abschiffungs- was zum Vorwande eines Bruches mit dem Mosfoiwirtis(Wi für die Früchte, Pässe für volle Gesundheit erhalten zu elche bdlenzn fônne, habe sih entschiossen, daß ihrem NMnen. Ein Türkijches Kriegsfahrzeug hat vor Chios zwei iter vorgelegte Ultimatum in keiner Weise zu vecivecfen uireihsche Handel-Schisse anzegrissen, geplündert und mehre verde sich bestreben, den Foderungen dieses Reiches, soviel uMätrosèn getödtet, weshalb ein Expresser an den K. K. Jn- immer ihre Würde und die Umstände es gestacteten, Guüsnuncius von hier abgegangen ist, ihn. von dieser Jusulti- zu leisten. | 3 Dig der Kaiserl. Fiagge zu benachrichtigen. Die Türken sol-

Am 22sten geschah dieselbe Mittheilung auf Befehl M vorgeben, diese Schisse hätten den Griechen Unterstüßung Reis-Effendi an den Dragomann Russlands, aber blos múndliMistet.

Am 2z5sten hatte der Botschafter von GroßbritannisM Algier, 24. Jul. Jm v. M. fam hier eine Neapolita- Lord Strangford, eine lange Konferenz mir dem Reis-EjjeMche Fregatte von Livorno mit den Geschenken und Geldern 28 ist aber von der Unterhaltung zwischen beiden Minis welche ausgeblieben waren, seitdem die Unruhen in Nea- nichts laut geworden, jedoch fein Zweifel, daß das Russi herrschten.

Ultimar der Gegenstand gewesen. An demselben Tage jiatWM Madrid, 26. Aug. Ein starker Volksauflauf ereignete der Destr, Jnternuncius, Hr. v. Lüßow, dem Reis-EffendisM am 1g. abends 10 Uhr, vor dem Kloster, wo die Garde nen Besuch ab. j Corps, in Folge der Ereignisse vom 5. Februar, sich ver-

Am 24sten verbreitete sich das Gerücht, der Stol; Met befinden; man sang das berüchtigte „Tragala" und rief Großherrn jey deleidigt, daß das St. Petersburger KablM Hammer; der Haufe vereinigte sih mit den Goldbrunnen- der ‘Pforte überhaupt einen Termin zur Ertheilung ihrer Abbisten, und vergrößerte sih jeden Augenblick. Der Wache wort geseßt habe. Jm Laufe eben dieses Tages erstattete Milte es bei aller Mühe nicht gelingen, den Haufen zu zer- Dragomann Russianos eineu Bericht des Jnhaltes, man Men, im Gegentheil diente das Bestreben derselben zur Wie- ne gewis seyn, daß die Pforte den, in demUlcimare besciimmWerstellung der Ordnung nur dazu, die Wuth der Volêmasse peremtorischen Termin von acht Tagen nicht beachten wed deren Hammer-Drohungen zu - steigern; der wachhabende

Am 25sten schissten sich alle, noch in den Vorstädten KWMtr-Officier erhielt zwei Wunden. Der Landes-Hauptmann stäntinopels sih aufhaltenden Russischen Unterthanen, mic Aen; seine Ermahnungen zum Frieden waren vergeblich, nahme der zur Gesandschaft gehöcigen Personen, nah M verlangte die Ablösung der Wache und die Verhaftung Schwarzen Meere ein. Einige mit Waizen belaèdcne Schi fommandirenden Officiers. Der Landes-Hauptmann glaubte im Hafen zogen die Französische Flagge auf. Die Ortbe/Wzeben zu müssen, und versprach Alles; die Rasenden be- den von Konstantinopel hatten den Hafen-Aufsehern den Men aber auf die sofortige Ausführung mit solchem Nach- fehl ertheilt, das Embargo auf die vom Schwarzen MMe, daß der Landes- Hauptmann, selöst nicht mehr sicher, fommenden Schiffe aufzuheben. tan. vernahm selbigen Me Zuflucht in die Wachstube nehmen mußte, Jebt zeigte

sich der General-Kapitain Morillo, nur von einer Ordonanz begleitet, aber auch gegen dessen Vorstellungen war man taub. Auf den nunmehrigen Befehl au das Volk, sich zurückzuziehen, erhielt er zur Antwort: er habe. nicht das Recht, freien Búür- gern zu befehlen. torillo erôffnete ihnen, daß auch einige Nichtswürdige nicht berechtigt seyen, die Ruhe ihrer Mitbüre- ger zu stören; es. seyen hier etwa 2000 Menschen versammelt, die Bevölkerung Madrids belaufe sih aber auf 200,000 See len, mithin sey er der Mehrzahl der Residenz - Bewohner für die Aufrechthaltung der dffentlichen Ruhe verantwortlih. Ale les war indessen vergeblich z ein inzwischen herbeigerufenes Ka- valerie-Piquet drängte zwar den Haufen bis zur nächsien Straz ßen-Ecke zurück, hier wurden aber Soldaten und Volt hand- gemein. Kaum ward der General dies gewahr, als er mir ge- zogenem Sabel gegen die Menge ansprengte, und“ nun erst verzog sich diese nach allen Richtungen hinz ein Bataillon Mis lizen , das mittlerweile eigeumächtig zu den Waffen gegriffen hatte, erhielt von Morillo die Weisung, auseinander zu geen, und künftig den Befehl abzuwarten, bevor es die Waffen er- greife. Patrouillen durchstreiften die Stadt, und gegz2n 2 Uhr nachts war die R1he völlig wiederhergestelt. Am anderen Mor? gen fanden mir Anbruch des Tages neue Versammlungen am Sonnen-Thore und am Goldbrußnen stattz mehre brachten die Adjesung -Morillos in Vorschlag, der es gewagt habe, ruhige Bürger anzugreifen, blos weil sie „Tragala” gesungen. Man

war damit allgemein einverstanden, und gab das Rendezvous ¿zum Abend. Indessen vergrößerte sich der Haufe ‘am Sonnen- Thore ohne Unterlaß, der Magistrat erließ eine- Proklamation,

der Landes-Hauptmann und Morillo sandten dem Kiiegsmini- ster ihre Dimissionen ein; Alles verkündete einen Sturm für den bend. Mit der Däâmmecrung begaben sih einige Hun- dert Unzufsriedene, größtentheils bewafsuet, nah dem Sonnens Thore ; überall hörte man den Tragala- Gesang und das Ges ¡chrei : „Tod dem Morillo, er muß mit dem Hammer erschla- gen werden.‘/ Die Masse drängte sich nach dem Goldbrunnen. Durch blucdürjtige Redner ermuthiget, sturzcen die Rasenden nah Moriilos Hauje; 200 Mann Kavalerie standen hier auf- marchiri, jo daß der Pôbel nichts ausrichten fonnte, sondern fich bios durch Schimpsen und Schmähworte die Brust frei machte. Am Ende verlief sich der Haufe wieder, durch reuzte die Straßen mit bem berüchtigten Gesange, und {rie uns aufhörlich : „Tod dem Morillo !‘/ Häufige Patrouillen verhü- teten jedoch weitere Excesse. Militair-Gewali {loß den Gold: Brunnen-Klubb.

_Sr. Maj. ist über den Vorfall Bericht erstattet; noch weiß man nicht, ob der König die Dimission Morillos anneh: men wird. *) Die Sraatsminijtec sind in der Nacht zum 21sten nach La Granga abgereist. j

Die von Sacedon nach Kastilien zurückgekehrte mobile Koz lonne unter Saravia, hat Befehl erhalten, sih nah La Graüga zum Dienste vei Sr. Maj. zu begeben.

Auch den Kriegsminister will der Pöbel zwingen, seine Dimission zu nehmen.

_— Der Oberst Abreu, welcher den, dem General Quiroga, in einer Druckschrift, zur Last gelegten unverhälcnis- maßpigen Auswand, vollstäudig nicht beweijen founte , ist zu 1500 Realen Strafe und öffentl. Genugthaung verurtheilt.

_ Zu Ofsana tôdtete sich ein Geistlicher mit vier Pistolenz Schüjsen; er hatte die Gewehre so gestellt, daß sie alle vier augieich losgingen.

Schon zum drittenmale hat der König den Behörden von Karthagzena besehien lassen, die von dort durch die Volkswuth vertelebenen Bewohner zurückzuberufen; die herrschende Stim- mung lässc j2ooch vermuthen, daß der Befehl unerfüllt bleiben werde.

Die Regierungs-Zeitung giebt von Monat zu Monat eine Uebersicht ver jedesmaligen Einnahmen und Ausgaben des Staalzs.

Die Brigg Souverain, in 56 Tagen von der Havana zu Malaga angeïoumen, sagt aus, daß Vera-Crux und Mexiko, sich in deu Händen der Jusurgenten befinden.

Lissavon, 18. Aug. Der Minister des Jnneren hat den Kortes auf den verlangten Bericht, in Betreff der Erziehung des Jnfanten D. Michael, schriftlih angezeigt t die Lehrer des b adis seyen ver Mönch de Arrabida und ein Französischer

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Eine Deputation der Azorischen Jnseln is hier angelangt, um Se. Maj. für die Ueberkunft nah Portugal zu danken, und den Kortes ihre Unterwürfigkeit zu bezeigen. Se. Majc haben die Deputation sehr wohlgefällig ausgenommen und ihre Anrede in huldvollen Ausdrúcken beantwortet.

Hatdels- Berichté

_ Kopenhagen, Die Holzpreise stehen gegenwärtig hler so schlecht, daß bei diesem Handel nicht einmal die Frächt ges wonnen wird. Mit Leinwand werden einige Geschäfte nach Amerika gemacht.

Lubeck. Seit einiger Zeit werden die Sächsischen Tüs- chér, die früher direft aus Sachsen nah Russland gingen, über hiesigen Plaß gesandt. i Pesth, 3. Sepr. Am lebten hiesigen Johannis - Ent-

*) Der König hat nach #o ebèn eingegangenen Nachrichten dite Dimission Morillòs nicht genehmigt, vielmehr CAdeordaee, ihn

vor ein Kriegsgericht zu stellen.

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