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Eichstädt 201, Speier 207. — Deni Etzbischöfe vön Mänchen und Freising sind die bishdflihen Kirchen von Augsbürg und Passau, als Suffragankirchen untergeordnet, und dem Erz- bischofe von Bamberg die bischöflichen Kirchen von Würz- burg, Eichstädt und Speier. Unter den Kanonifkern des Bis- thumes Bamberg findet“ sich,als der- vierte, der bisherige Konsi- storial-Rath Fürst von Hohenlohe. /
O ffenbung. Die am 2. begonnenen Manoeuvres 1m Kinzig-Thale, in der Gegend des alten Schlosses Hohehn- gerolseck, bildeten den Französischen Ueberfal! vom Jahre 1797 auf demselben Terrain. i ,
Speier, 25. Sept. N ward in der hiesigen katholi- schen Kirche, die Bulle bekannt gemacht, wodurch das nach dem Konkordate angeordnete Bisthum von Speier in die Wirk- lichkeit rritt. Diesem. gemäß steht- nummnehr-die katholische Kir- he des Kteises, Unter einem Bischofe und nicht mehr unter vieren, wie es bis jeßt der Fall war, von denen elunige nach ganz anderén Grundsáben den Hirtenstab“ führten - als welche “ein Bischof des Baierschen Rheinkreises häben muß.
Stuttgart, 9. Oft. Se. Königl. Maj. sind gestern von Hôöchstihrer Reije uach München wieder hier eingetroffen.
Wien, 6. Oft. Am 24, v. M. legten Se. Maj. der Kaiser, unter angemessenen Feierlichkeiten, zu dem Militair- Badehause und Spitale in Baden den Grundstein.
Von dem durch“ die privil. Oestreichshe National - Bank eingelösten Papier-Gelde, sind abermals Zehn Millionen Gui- den êffentlich vertilgt worden. ,
Triest, 24. Sept. (Aus dem Oestreichschen Beobachter.) Durch ein Oestreihsches am 22. Aug. aus Rhodus abgegan- genes Fahrzeug, Kapt. Kolovich, haben wir die Nachricht von der am 14: Aug. erfolgten Vereinigung der in den dortigen Gewässern kreuzenden Ottomanischen Flotte, mit der aus Alex- andrien ausgelgufenen. Esfader des Statthalters von Aegyp- ten erhalten. Beide vereinigte Flotten segelten am 9. Aug. von Rhodus in- der Richtung nah Kandien ab. Obgedachter Kapitain hatte weder bis zu seiner Abfahrt aus Rhodus, noch auf seiner ganzen Reise durch den Archipelagus das Mindeste von einer Seeshlacht sprechen gehört, war auch keinem Tür- fischen noch Griechischen Kriegschiffe begegnet. — Der am 14. Sept. aus Zaute abgegangene Oesireichsche Kapitain Righetti hat die Nachricht gebracht, daß obgedachte Flotten nach den Küsten von Morea gegen Koron zu jteuerten , wo sie zwischen dem 10. und 12. angefommen seyn fonnten. — Durch ein am 1. Sept. von Zea (einer der Jnseln des Archipelagus) abge- segeltes Fahrzeug haben wir erfahren, daß die verschiedenen Abtheilungen der Griechischen Eskader in die Häfen von Hy- dra, Psara und Spezzia zurúcégekehrt waren „ um dort frische Munition uud Lebensmittel einzunehmen. N
Genua. Hier geht das Gerücht, daß der König Karl Felix, in. der ersten Hälste des Oktobers, nach jeinen Staaten zurücttehren und zu Turin einen feierlihen Einzug halten, der König: Viktor Emanuel aber, einen Theil des Winters in Niz- za zubringen wolle. :
K openhagen. Die ganze Zahl der jährlich von Kopen- hagen ausgehenden Schiffe nah deu Dänisch-Westindischen „Fn- selu, dürfte wol im allgemeinen bis auf vierzig zu berechnen seyn; auch Jütland und Fünen senden Schisse dahin.
Ein reicher Kaufmann in Kanton hat aus Freude, nach 12 Jahren zum erstenmal wieder die Dänische Flagge an der Küste von Ching wehen zu sehen, durch den Kapitain Stage, der unser Chinaschiff, Christianshaven, führte, ein Geschenk von mehren Kisten des allerfeinsten Thee's überjandt.
Die Kultur und Civilisation soll in den zwölf lebten Jah- ren in China in einem unglaublichen Grade gestiegen jeyn; die Sitten sind so verfeinert, daß man überall wo man hin- fommt, in einem Europäischen Staate zu seyn glaubt. Auch dex- Kunstfleiß is sehr gesteigert, Man verfertigt unter andern Gold- und Silber- Arbeiten, selbst mit Englischem Stempel, von welchen man glauben sollte, daß sie in Euglaud jeibst ge- arbeitet wären. |
Warschau, 7. Oft. Vor einigen Tagen wurde die Trank- und Fleischsteuer der Stadt Warschau, mit Praga, durch Lici- ation in Pacht gegeben und für 1,620,000 Gulden*) jährlich er-
anden.
Reval. Jm Esthländischen Gouvernement, unweit des an der See liegenden Gutes Kunda, im Tolsburger Meerbusen, - ist ein Hafen angelegt „ um nach dem Auslande Ejthländische Erzeugnisse-zu versenden. Alle nach dem Tarif zur Ausfuhr erlaubien Erzeugnisse können bei dem, an diesem Hafen errichteten Zollhauje, nah dem Auslande durchgelassen werden, die Einfuhr hingegen vom Auslande beschränkt sich auf Salz und Hâäringe.
__ Sr. Petersburg: Die am 25. Sept. n. St. erfolgte Abreise Sr. Maj. des Kaijers, machen die hiesigen Zeitungen am 2. Oft. n. St.- befaunt, mit dem Bemerken, daß sie ge- schehen, um; die im Gouvernement Witebsfk fantonirenden Gar- de-Regimenter die Revue passiren zu lassen, und daß Se. Maj. nach einigen Tagen wieder in hiesiger Residenz erwartet werden. Der Zuflup ausländischer Produkte und Manufakturen
währt noch immer fort. Der Abjab ist gering. Alle Maga-
zine find gefüllt. Man har fich sogar genöthigt gesehen, in der Nähe der Börse einen großen freien Plaß zu umzäunen, auf welchem, aus Mangel an Magazinen, die Waaren lagern.
Die neu eiugerichtete Postkutsche fahrt die 552 Werste von hier bis Riga, in-noch_ nicht 96 Stunden; der erste Plak gilt 85, der zweite 45 Rubel Bko, 20 Pfd. Gepäck sind frei; für das Pfd.
*) à 4 Gr. Kour.
Uebergêwicht werden 26 Kop. Bko. gezahlt; über 50 Festtage ist nunmehr publicirt; außer den Sonntagen wéer--
dárfen nicht mitgenommen werden. s
Kiew. Im Aug. kam hier zum erstenmale ein Day Schiff an, vom- Grafen Woronzow hergesandt, um Fahr den Fluß auf- oder abwärts zu führen; s soll ein ani Fahrzeug mit 3500 Pud *) Ladung, gegen den Strom zj fónueu. Kurz darauf ging. es auf dem Düieper **) nah § mentschug ***) ab.
Nowotscherkasfk. “Seit dem Jun. haben wir hier { außerordentliche Dürre gehabt; die Hibe stieg bis auf 52 Gy das Gras in den Steppen ist vertrocnet, das abgemähte hie und da verbrannt. Der hiesige Befehlshaber des Kosag Korps hat hienach, zur Erhaltung der Pferde - Herden, die der Kalmyfken - Seite jenseit des Don weiden, die gehör Verfügungen getroffen.
Odessa, 22 Sept. Unsere Lage wird jeden Taz samer. Alles was wir früher sahen, ließ mit Wahrschein feit auf den nahen Ausbruch..des Krieges schließen ; jebt.ißy zeugen wir uns von einem Tage zum anderen immer ysy daß wir uns früher täuschten. Wir befinden ‘uns mi Túrken insofern in einem feindlichen Zustande, als alle kom zielle Verbiudungen aufgehört haben, demungeachtet - weh die Friedens-Hoffnungen immer überwiegender.
Die Hetärijten hätten sich schon längst zerstreut , wen nicht der, schon durch die Serbische Jnsurreftion bekannte Y den unaufhörlich täuschte, indem er ihnen noch “itn August sicherte, sle würden gewis bald Unterstüßung bekommen | möchten sich nur noch vier Wochen halten. Unterdessen { es nun fast gewis, daß die Russen dieses Jahr nicht fom werden.
Von der Wallachi schen Gränze den 18. Sept: Y dor Wtadimiresfo war ein Werkzeug jener Partei, dies seit langem den nun zum Ausbruche gekommenen Auf vorbereitet hatte; er trennte sich aber bald von derselben, 1 trat insgehtim mit mehren Bojaren in einen Briefwch| welchen Kaminar Sara zuerst entdeckte. Dieser und Jo bemächtigten sich Theodors, und führten ihn nach Tergowis wo ihm, auf Hypsilantis Befehl, in der Metropolie der abgeschlagen wukde ;- der fragliche Briefroechsel aber wur Fürsten Hypsilanti übergeben. Nach dem für denleßtgenout unglücklichen Gefechte beiDragoschani kamen diese Papiere il Hände Jordaki?s, der sie, als er gleichfalls. zur Flucht g thigt rourdè, in einem Koffer verwahrt , Landleuten zur Ÿ bewahrung übergab. Diesè “aber überlieferten sie dem § Bey „ wodurch er zur vollständigen Kenntnis des Zusamn hanges dieser Verrätherei gelangte. — Barbuschan Wakart i7 mit 70 Edelleuten zurückgekehrt; sie bezeigen in einex. nen Addresse ihre Ergebenheit an die hohe Pforte. "X aus Siebenbürgen sind vor. kfürzem 40 hiesige Bewohner n der eingetroffen. :
Von der Moldauischen Gränze. Kopf verloren haben. Der neue Sexaskier ließ den vor î zem und widerrechtlih in Roman geweihten Bischof in Fis werfen. “ Laskarafi, Sturza, Spatar Buharsh, - Thi Balsch und Nikolaus Konto sind-nach Jassy abgegangen. größeren Bojaren machen aber wenig Anstalt dazu.
Von der Russischen Gränze erfährt ‘man, daß das L des dritten Armee - Korps bei Schitomir aufgehoben word und dieses Armee-Korps Käntonirungen bezogen habe.
Die Zahl der bei dem Kloster Sek umgekommenen Hs risten ist noch unbekannt. Die Waffen dèr Gebliebenen 1 deu auf fúnf Wagen nach Niamz gebracht.
Konstancinopel, 10. Sept. Der Bujuruldi (Vil Befehl) welchen der- Türkische Statthalter von Damasf 1 Ferujalem ,„ Derwisch Pascha, unterm 5. Jul. d. J., @
fert den Beweis von den Verfolgungen, welche dies: der júngsten Zeit von den Griechen zu erdulden gehabt ha! ¡Es ist // sagr bei dieser Gelegenheit die Münchner Zeitl welche jenen Bujuruldi wörtl. liefert, niht unsere Absicht, großen. Aberglauben und die rohen. Sitten der moderuen 0 chen zu einer Zeic aufzudecken, wo ihre unglückliche Lage | nende Rúucksichr und Hilfe erheischt, aber wir können, zum. stándnisse des vorstehenden Artikels, die Bemerkung nicht terdrúcken, daß sich die Griechen gegeri die Katholiken jede von Hinterlist und Verfolgung erlaubten, wie dieses glaub dige Reise-Beschreiber , Pouqueville, Bartholdy, Mant umständlich beweisen ‘/ i Madrid, 27. Sept. Dèm Könige ist durch eine N tation, die geschehene Justallirung der außerordentlichen #0 angézeigt worden, Se. Maj. versprachen, morgen dle C gen derselben zu eröffnen. j Dâs gelbe Fieber ist zu Barkeellona im Abnehmen; stärker aber wüthet es in Tortosa, wo bei dèr Bewohner) von 8000, täglich 70 bis 80 Menschen sterben. Das nad Insel Mäjorka und in das Königreich Valencia durch Ÿ trebandiers gebrachte Faulfieber, hat mit dem Gelben Fl nichts gemei, — Vom 28. d. M. ab wird hier einn! Journal „Antorcha“ (Fackel) erschelnen. N Sevilla, 14. Sepr. Die Kasse der Kathedrale ist 492,000 Reâlen, durch Einbruch bestohlen worden. General Grimarest ist aus seinem Gefängnisse entsprun) Lissabon, 22. Sept. Das Dekret wegen. Vermindel
*) Zu 547 Berl. Pfand |
**) Ex hat Hier seit einigen Jahren an Tiefe \o verlorety diè Barkeu. in dex Mitte des Stkomes kaum fahren können.
**) Fm Gouvernement Polkawa, 227 Werte von Kiew.
: lweien sollte. Kiaja Bei foll
in seiner Statthalrerschaft befindlichen Katholiken erlas, \Wchgtben eine Annäherung und Versöhnung zu
Tes fonnte
nur diejenigen religieusen Feste beibehalten, die . von den ¿s bereits. bezeichnet worden sind Außerdem werden: der Aug. 15. Sept, 1. Oft. 26. Jan. 26. Febr. und 4. als solche Tage festlich begangen, die für den Ruhm und Freiheit Portugals von Wichtigkeit waren. — Die Kortes 4 definitiv beschlossen, den- Kronprinzen um die Rückkehr Portugal zu ersuchen. — Der Vorschlag, daß Se. K. H. Fhrer hiestgen Ankunft, die Höfe von Spanien, Franfreih England besuchen möchten, fand viele Gegner, ward aber 55 gegen 44 Stimmen genehmigt.
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Herlin, 17. Oft. Eine unverschämte Lúge, welche die heit eines Zeitungs-Schreibers erfunden, und die Unwissen- anderer wiederholt hat, bedarf einer Berichtigung, und unterziehen uns diesem Geschäfte desto lieber, als es uns egenheit giebt, die neue Europäische Politik von der \hd- Seite zu zeigen, unter welcher sie vor der unpartheyischen 4welt erscheinen wird. Jene Nachricht jagt, der Kaiser Rußland habe sich allc Vermittlung seiner Hohen Alliir- hi seiner Angelegenheit mit der Pforte verbeten, und er- » daß er freie Hand gegen die Türken behalten wolle, wie ¿ Hestreih in Jtalien gelassen. Jedes dieser Worte ent- eine Unwahrheit. Um zuvor bei dem lebten Saße stehen ileiben, so ijt es bekannt, daß, wenn Oestreich die Beruhi- g Ztaliens durch seine eigene Armee übernommen hat, : Ünternehmung und alle- sie begleitende Schritte im in- ten Einverständniße mit Rußland und den übrigen Alliir- geschahen. Als nachher S. M. der Kaiser von Rußland Paybach die erste Nachriht von dem unsinnigen Beginnen Moldauer und Walachen (Griechen, der Religion na, nicht durch Abstammung noch Sprache) erhielt, fühlte durhdringender Verstand fogleich eine Wahrheit, die nach- durh unwiderfprechliche Thatsachen bewiejen worden ist, námlih der Aufstand in der Túrkei, das Werk derselben en alle Ordnung und Ruhe sich auflehnenden Faction jey, wel- nachdem sie zwar verschiedene Staaten Europas durch lhre ren des Ungehorsams und der Gottlosigkcit umgekehrt oder âttert hatte, und ihren Plan, das heilige Bündniß der Mon- ndurch die Revolution in Neapel und Piemont zu trenuen, ge- iert sah, nunmehr die Maske der Religion annahm, um eine hebenheit herbeizuführen, durch welche das politische Inter- Aller gefährdet werden mußte. Aber die Monarchen er- iten die Hand, welche ihnen diejes Uebel bereitet hatte, ) ihr Bund schloß sich noch enger. Sie versprachen sich enseitig, daß der Aufstand Griechenlands, zu welchen Maaß- lein ‘er sie guch in der Folge zwingen würde, -sie nicht ent- Von úûti an herrschte über diese Angelegenheit Ÿ allergrößeste und gewiß eine beispielloje Offenheit und Ue- ‘instimmung zwischen den Kabinetten. Kein Schritt geschah Stiten des Russischen Hofes, ohne mit den Alliirten des- en verabredet, ohne von ihnen gebilligt zu jeyn. Alle has laut den Grundsäßen von Rechtlichkeit, vou Menschen- je, von Großmuth gehuldigt, welche der Monarch Ruß- ds ausgesprochen und befolgt hat, ohne im mindesien jeiner jede zu vergebenz alle haben ihm den Zoll ihrer Bewunde- g und ihres Dankes entrichtet. Jeder Schritt des Russischen inets is von den Gesandten der anderen großen Mächte, Konstantinopel aufs kräftigste unterstüßt worden. Die Be- hungen - dieser Gejandten hatte nicht die Form einer Ver- ttelung; der Vermictler sucht die übertriebenen Forderun- zweier, mit ihm in freundschaftlichen Verhältnissen stehen- | feindlichen Mächte herabzustimmen, und durch E erwirken.
\ in Konstantinopel nicht der Fall jeyn. Die von land aufgestellten Forderungen waren von allen Mächten, auf Verträge, Recht, Billigkeit und Großmuth gegründet, rkannt. Als solche, und folglich als Säße, von denen-man nicht im mindesten entférnen konnte, und von deren An- me oder Verwerfung, Friede oder Krieg abhangen mußte, den sie aufgestellt, und wenn Vermittlung von Seiten der sandten eintrat, so war es blos, insofern sie die Achtung, welcher sie persönlich bei der Hohen Pforte stehen, benuß- , um die Vorurtheile ihrer Minister zu überwinden, und auf die Lage des Ottomanischen Reichs aufmerksam zu ma- h, welches die úbereinstimmende Gesinnung der fünf großen
ihte gegen sih, und feine andere Alliüirten für sih habe, |
die obenerwähnte Parthey , und einige Schwiudker in Utshland. Auch ist es der Stimme der Vernunft geglückt, Jrrthum zu zerstreuen, in welchem der Diwan eine Zeitlang delte: zuverläßige Nachrichten aus Konstantinopel melden, } die Pforte, noch vor Ankunft des vor kurzem an sie abge- genen Russischen Ultimatums, alle darin enthaltene Forde- gen stúckweise angenommen habe; so daß man jagen nte, die’ Sache sey vollkommen beigelegt „ wenn sie nicht h an einigen unbedeutenden Nebensachen hienge, über wel- man die Einstimmung Rußlands und der übrigen Höfe h niht hatte einholen können. Wie sollte also Kaijer Alex- r eine Verinittelung verworfen haben, die ihm nie ange- en worden ist noch angeboten werden konnte ? wie sollte er er- tt haben, seine Angelegenheit selbst abmachen zu wollen, da im Gegencheile noch seinen lezten Schritt durch die verbün- en Mächte hat thun lassen? Die Feinde der-Ruhe in Eu- à mögen aljo auf die Hoffnung Verzicht „leisten, welche von uns bexichtigte Zeitungs- Artikel in ihnen erregt hatte. è Bösewichter, welche aus schändlichen Absichten den bethôr-
ten Griecheu} bie Waffen in diè Hände gegébeu," und die Schuld» des! Blutes auf sich geladen haben, welchés seicr dem März
im-Okrient vergossen worden, werden so viele Verbrechen um-
sonst begangen haben. | 178: - Aachen. Die hiesige Zeitung liefert folgenden. Auszug eines Schreibens vom ‘10. Sept., das ein dasiges Handel-Haus?* von Konstantinopel erhalten hat. E
„Wir leben in der tiefsten Ruhe. Das Fest der -Türken, Kourban - Bairam genannt, wurde mit einex . gänz. auffallen-: den Ordnung begangen. Die Regierung hat sich. hiebei durch: Handhabung einer musterhaften Polizei ganz vorzüglich ausz. *. gezeichnet. - Tausende von bewassneten Türken durchkreuzten die Straßen, ohne die geringste Ausschweifung - zu: bégehen!??
| — Aus Odessa seit 2 Tagen angekommene Briefe sind fehr:
beruhigend. Man hofft fortwährend; daß: die Pforte durch Nachgiebigkeit das Ungewitter abwenden werde, : welches uns bedroht. Noch ist kein See-Treffer vorgefallen. Die Türken scheinen die Lösung der großèn' Ftage abzuwarten. Mehré' Inseln des Archipelagus haben der. Regierung fund gethan, sie jeyen bereit, die Waffen nltederzulegen , allein die Griechische:
| Flotte jage ihnen Furcht ein.‘
Breslau. Die von Liegnil eingesandten, - bemaltei (in No. 123 d. Z. erwähnten) Urnen, und Alterthümer anderer Art, sind sehr bemerkenswerth. Herrmann, Thebesius und
Andere, welche über die in Schlesien gefundenen Alterthümer geschrieben haben, wissen von solchen bemalten Gefäßen nichts, | und das erste fam im Jahre 1817 an’s Tages:Licht, indem es
mit einigen anderen zu Wohlau beim Straßen-Baue- gefunden ward. Es ist Tafel 1 in den heidnischen Alterthümern Schle- sièns, herausgegeben von Büsching, *) abgebildet erschienen. Seitdem haben sich mehr und zwar bei Kamèéese, Schlätz uid nun bei Brauchitschdorf gefunden. Außer- diesen fanden sich hier sehr schöne Sachen: von Kupfer vor, als: zierlich ge- arbeitete große Reifen, die, aller Wahrscheinlichkeit nach , zu Kopfringen gedient hatten; mehre sehr vorzüglihe Armringe, einige trefflih gearbeitete Nadeln von größer -Zierlichkeit, mit Geschmack gearbeiter und schönem edlen Roste- überzogen. Ei- genthämlih ist, daß neben und bei den Alterthümern von Bronze auch so viel Bruchstücke von Eisen | (Messer- Stücke, Nadel-Stücke, große Reifen , welche um die Urne lagen) ge- funden worden sind, so daß daraus gerwis wird, daß aus dem Vorkoramen des Kupfers oder Eisens, auf das-Alter der dabei befindlichen Gefäße kein sicherer Schluß gemact werden kann."
Das Allermerkwürdigste aber, und was bis jeßt in Schle- sien noch nie in dieser Vollkommenheit vorgekommen ist, wak -
ein Halsband von blauen Blaskörallen, in 70 Stücken, wohl!
erhalten und nur einzeln angefressen; einige darunter sind- mit einer gelblichen Farbe in Zickzack bemalt. Außer diesem fand sich noch ein zweites, von dem 120 Korallen gerettet sind, weit" kleißer als -die vorigen und die meisten nur zierlich kleine Glas- Reifen mit einem - großen Loche. Dies Bänd bésteht aus“. héllblauen, dunfeiblauen und gelben Glasperlen, und hat sel- nes Gleichen bis jeßt -noch nicht in Schlèsien gehabt, ja wol schwerlich in Teutschland überhaupt. i
__. Noch immer stockt der ausländische HandelVerkehr mit inheimijchen Erzeugnissen, besonders ist dies der Fall bei dem Absase der Leinwand, auf den die Unruhen im Spanischen
‘Amerika hôchst nachtheilig. einwirken.
Der hiesige Maria-Geburt-Markt fiel im Ganzen schlecht. aus. Weiße und bunte Leinwand, auch“ wollenè und baum- wolleue Waaren fanden den meisten Absàäß. “Ein zu Haben- dorff (Kr. Reichenbach) verstorbener Junvalide, hatte das hohe Alter von 99 Jahren 4 Mon. erreicht. Noch um 5 Monate älter starb zu Bôgendorf (Kr. Schroeidniß) - die» dort seit 50 Jahren angestellte Hebamme, welche während dieser Zeit 2911 Kinder eingetragen hatte. Zu Groß Strenb: (Kr. Wohlau) geschah am 4. die Einweihung des, auf alleinige Kosten des Grundherren, Grafen v. Röder, ganz neu erbauten Sch{hulhauses. Der zu Landeck verstorbene Post - Kommissarius Wägner hat der dortigen Schule sein ganzes Vermögen vermacht. — Die Bürgerschaft zu Reichenstein hat zum Bau eikes neuèn Bür- ger - Hospirals, wozu die Kämmerei das Holz g-sch{eénkt, dic Summe von 1000 Rthlrn. beigetragen. — Zu der. voin hiesi-
| gen Magistrate, seic 2 Monaten errichteten Spar-Kässe haben
sich bereits 111 Theilnehmer gefunden, und zusammen 4395 Rthir. angelegt. : A 1EIT Bromberg, 1. Oft. Jn Folge Engl. Nachrichten sind
die Preise, vorzüglih des Waißens gestiegen, und: es sind be- reits bedeutende Einkäufe gemächt. Gleichzeitig heben sich dié Preise des Spiritus. Jn Trzemeszúo wird die Tonne mit 40 Rthln. bezahlt, die man bisher für zo kaufte. - Aus der Stadt Schônlake wurden 2000 Stücke Tuch. zux - Leipziger Messe verschickt. : M Jh der Nacht zum 1. d. M. erlitt die Kreis-Kasse zu Chodziesen einen gewaltsamen Diebstahl von ‘15¿000 Rthlrn. ; nocl) Has die Diebe nichr ermittelt. 2A er Musikus Zutkowski rettete mit großer Behèrztheit
ein in dié Weichsel gefallenes Kind. | G Das ansehnlihe Dorf Drabßig (Czarnikauer Kr.) ist in Flammen aufgegangen. 110 Familien sind dadurch ihres Db-
daches beraubt. : Stg :
«— — 11, Oft. Das ‘hiesige Kdnigl. Gymuasiuik,- i, J. 1817 durch des Königes Gnade neu gestiftet, hat: bei Gelegenheit der, am 5. und 6. Oft. stattgefundenen diesjähri: *) Diese Hefte kommen à 1 Rthlr. 8 Gr. bei Hartknoch in Leipzig heraus, und enthalten, außer der ndôthigen Beschreibung, geague Abbildungen nach der Größe der Urstücte.