1821 / 137 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 15 Nov 1821 18:00:01 GMT) scan diff

a R l E fai ie D A E De Li R E

n Irland werden mehre Verjaramlungen oöxigreucucher gui ltalten, Mittel ausfindig S0 en, wie ih dem dortigen, noch immer ungedämpften Geiste des Aufruhres am wirkfsamsten steuern lasse. Die Geistlichkeit hat den Einfluß, welchen. sie früherhin auf die Gemüther behauptete, fast ganz verloren. Ein katholischer Geistlicher in der Newcastler Gegend, welcher die Gewaltthätigkeiten des Landvolkes vom Altare her- ab gerügt hatte, erhielt in derselben Nacht einen heimlichen Besuch, und wurde: mit dem S bedroht , fälls er noch ein- mal wage, den Mund über diejen Gegenstand aufzuthun. Wenn die Häupter jener Meuchler einen Raub oder Mord be- {chlo}sen haben, loosen sie, wer das Vorhaben ausführen soll, und wer sich der Ausführung zu entziehen sucht, büßt selbst

it dem Leben. at : T aus Paris zufolge, beschäftigt die höheren Zir- fel in Paris gegenwärtig eine sehr traurige Begebenheit. Hr. v. P. ein junger Mann aus Neufchatel, Besißer eines Ver- mögens von 5 bis 6 Mill. Fr.-heurathete aus Neigung ein junges aber armes Mädchen, Frl. v. L. Bald bekam er Ver- dacht gegen ihre Treue. Um sich Sicherheit hierüber zu ver- hafen, gab er eine Reise vor, verabschiedete H von seiner

emahlin, fehrte aber- unbemerkt in seine Wohnung bald zu- rúcé, fand die Treulose in den Armen ihres Versührers, und

i e beide. E T fai und dessen Bevölkerung wird jeden Tag anziehender. Die dort zuerst gemachten Versuche, den Schwarzen Freiheit und Bildnng zu geben, zeigen“ schon jeßt hôchst wohlrhätige Resultate für den Flor und die Ruhe des Landes. 4

Fn Paris ist eben eine Schrift erschienen: „Der Malthe-

ser-Orden in Korsika// worin vorgeschlagen wird, diesen Orden nach Korsika zu verseben, da gedachte Jusel Frankreih mehr F ‘inge. A0: gi Briefe von ‘Port au Prince melden die Ankunft eines Pâäpstlichon Nuncine, begleitet von vielen Bischöfen, um die Integrität der kathol. Kirche auf der Jusel zu erhalten. Boyer will bei diefer S ergeupeie seine Vermählung mic der Witwe

thi erlih begehen. y B 7 db. Des Königes von England Maj. sind am 5. d. M. abends hier eingetrossen, und haben ihre Reise gestern früh über Brüges nach Calais fortgeseßt, wo Allerhöchstdieselben heute eintressen werden. i

Graf Clancarty E Long pes E LAN seines

rains, wiedex nah dem Haag n. i S armstad t. Der Graf von Jsenburg-Philippseich hat ih, nach den hiesigen öffentlichen Blättern für insolvent er-

du pte 7. Nov. Se. Königl. Hoh. der Herzog von Cumberland is heute von Lättich hier angekommen. 5 Freiburg in Breisgau. Bei der am 26. Oft, hier gefeierten Kirchen-Vereinigung, ward auch von katholischer Seite eine erfreuliche Theilnahme an dem wichtigen Feste bewiesen. j Hannover, 9. Nov. Der Präsident der erstèn Kam- mer der allgemeinen Stände - Versammlung, Graf von Mer-

veldt, ist zum Kommandeur des Königl. Guelphen - Ordens er-

t worden. | t cim. Da die hier bestandene in Nr. 125 d. Z- erwähnte Watlonisch- reformirte Gemeinde ; mit der zu Mag- deburg in Beziehung steht, \o dürfte folgender Artifel darüber in der St. Z. nicht am unrechten Orte seyn. Mehr als 50 Jahre vor Erbauung unjerer Stadt, hatten [hon von den, un- ter König Philipp U. von Spanien durch den Herzog von Alba verfolgten und vertriebenen Protestanten in den Spaui- schen Niederlanden, (Conirées. Wallonrz) Viele sich in der Pfalz angesiedelt, wo sie unter dem edlen Kurfürsten Friedrich Uf. eine freundliche Aufnahme fanden, freie Uebung ihres Gottes- Dienstes, eine völlige kirchliche Einrichtung gus öffentlichen Mit- teln und mancherlei andere Freiheiten und Privilegien gestattet erhielten. Zu Frankenthal hatten sie sich zuersk niedergelassen, und diesen Wohnort bald von einem Dorfe zu einer blühenden Stadt erl,oben. Hier war daher der Mutterort und der Sam- melplaz aller später Nachgekbommenen , die sich von da aus erst in die Gegend verbreiteten. Das. Dorf St. Laribrecht erbau- ten sie; zu Oggersheira und Ottenberg siedelten sie sich at; diesseit des Rheines ließen sie sich zu Heidelberg nieder, und erbauten das Städchen Schdnau. Unter Kurfürst Friedrich 1V. wurde 1606 das Dorf Manheim zur Stadt und Festung angelegt. Wallonische Geslüchtete waren der größte Theil ih- rer Erbauer und eïsien Bewohner. Nach dem zojährigen Kriegè , in welchem 1644 Manheim gänzlich zerstört worden war, waren sie es zum größten Theile wieder, die es neu er- bauten. Als bald darauf im Orleansschen Kriege, 1689, unsere Stadt jenes unglüclihe Schicksal abermals erlitt, folgte der größte Theil der hier ansässigen Wallonen, der Einladung des Kurfürsten von Brandenburg, und zog in Masse g2gen 400 Familien nach Magdeburg, wo e als eine besondere Kirchen-Gemeinde unter dem Namen, Wallonische Gemeinde von der Manheimer Kolonie, bis in die lezten Zeiten bestan- den haben. Nur wenige blieben hier zurúck, zu wenig, um als Gemeinde fortzubestehen ; andere hatten sich schon früher“ mit der teutshen Gemeinde vermischt und derselben einverleibt. Mittlerweile. waren aus dem Juneren von Frankreich, nah Auf- hebung des Ediktes von Nantes (16835) vertriebene Protestanten auch in der Pfalz angefommen. Von diesen Französischen Re- fugies hatten sih auch po eine Anzahl niedergelassen, und an die wenigen hier gebliebenen Wallonen ange\chlossen, mit denen zusammen sie, von 1696 an, wieder eine besondere Fran- zösiche Kirchen- Gemeinde bildeten, die bis jezt Le unter 2, zulezt wieder unter 1 Pfarrer und Schullehrer hier be-

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standen hat , aber nie mehr über die Zahl von 500 Seeley kommen ist. Jn sämmelichen Wallonischen oder Franzdsis{ Kolonien , selbjt in denen, wo feine Teutschen wohnten ¿ allmälig die Französishe Sprache erloschen, nnd so mußte tâklih auch der Gottesdienst in teutscher Sprache eingesy werden. Aus diesem Grunde wurden sie in Frankenthal[ , in Heidelberg, vor wenigen Jahren, nah dem-Tode ihrer les farrer, von den Landés- Regierungen aufgehoben. Aus

‘selben Grunde hat die hiesige bisher Wallonische Gemei

mit der bisher teutsch - reformirten aus eigenem Antiÿ eine Uebereinkunft zu ihrem Zusammenbegeben in eine meinde getroffen, welhe nun in Vollzug gejezt ist. Ju di Uebereinkunft ist unter anderen bestimmt, daß, so lang eine gewisse Anzahl von Theilnehmern findet , jährlich 2m dazu bestimmten Sonntagen, eine Kommunion in Französi Sprache mit dazu gehdrigen Französischen Predigten geh werden soll. So wie schon hiedurch, wenigstens auf ein ( gere Zeit hin, das Andenken der hiesigen Wallonischen Geny lebendig erhalten roird , so ist dafür noch durch eine zweit stimmung auf alle Zukunft gesorgt. Es soll nämlich alley an dem Sonntage, an welchem die Zufsammenbegebung j Kirchen statt hatte, vor der ganzen Gemeinde, eine Erinnet Predigt, an die Wallonische Gemeinde, in teutscher Sy gehaiten werden.

München. Am 1. Nov. ward der Fretherr v. Gebsattel den Päpstlichen Nuncius zum Bischofe konsekrirt; und hieraus geftern, mit allen Feierlichkeiten, die Erhebung desselben zun &Gischofe durch das Pallium statt. (So heißt bekanntlich der lene Mantel, den die Römischen Kaiser seit dem 4ten Jah derte, an die Patriarchen , als Zeichen ihrer hohen geistlichen] walt, zu verschenken pflegten. 100 Fahre später fingen dit trigrchen selbs an, den Erzbischöfen, beim Amt: Antritte, dergl Pallien zu senden, und în der 872 zu Konstantinopel gehal Kirchen-Versammlung, ward als Gesey bestimmt, daß alle V politen, von ihren Patriacchen, entweder durch Auflegung der i oder durch Zusendung der Pallien, konstemirt werden sollten. | Päpste machten aus diesem Verleihungs - Rechte , bald eine bige Einnahme-Quelle; und es giebt Beispiele, daß für ein sol shlichtes Ober Kleid, 50,000 Gulden nach Rom bezahlt we mußten. Dieser kostbare Schmuck besteht seit dem 12ten Zahih derte, aus einem vier Finger breiten, wollenen weißen Krazey Úber den Priester- Ornat um die Schultern geworfen wi E Streifen davon hangt über dem Nücken, der andere etwas nt Über der Brust herab; beide sind mit einem rothen Kreuze vi net. Das Gewebe wird durch die Nonnen im Kloster St. h zu Nom , aus der Wolle geweihtec Schaafe gefectigt. . Daz} lium is zugleich des Erzbischofs Todten-Schmuck;, er wird h begraben.) Nach dieser Festlichkeit legte dec Erzbischof deu) geschriebenen Eid, in die Hände Sr. Mai. des Köntges ab. h ward derselbe in seine Metropolitan- Kirche eingeführt. “ny lien reitet er dahin auf einem weißen Zelter: in Teutschland 1 man diesen Gebrauch nicht auf. Der Erzbischof ging daher, u einem reichen Baldachin, und in der Mitte eines langen woll ordneten Fesizuges, zur erwähnten Kirche, und nahm den erzbisd lichen Thron ein; hierauf rourde die Päpstliche bezughabende V öffentlich verkäudet, und 4vährend des darauf folgenden Ambr nischen Lodgesanges, ward das Domkapitel und der” Úbrige Klei zum Handkusse gelassen. Gestern und heute wurden 100: auf Auweisung des Erzbischofs, dfentlich gespeist.

Wien. Die Weinlese in Ungarn ist im Ganzen ausgefallen.

Unsere in den Piemontesischen Festungen-vertheilten U pen, betragen gegenwärtig nicht mehr als 14000 Mann.

Solothurn. Der Bildhauer Eggenschwyler , sich" vom Wagner - Gesellen zum ausgezeichneten Küt empor gearbeitet, und i. J. 1804, in Paris, den Preis in Bildhauer-Kunst erhalten hatte, ist hier am 11. Oft. im 0 tal gestorben.

Livorno, 29. Oft. Von Genua aus verbreitet sich so eben di

Gerúcht daß an zo für Konstantinopel befrachtete Sch\st,

ihrer Fahrt umgekehrt, und mit der Nachricht zurüfkgefornß

¿System eingeführt“ werden, allein die Zügellosigkeit der E die Realisirung dieses Planes unmög ih. Jeder int, was er braucht, wo er es findet ; und bei der Gelegenheit

t ér auch das, was er zu seiner Subsistenz nicht braucht. &ass\y. Am 18. Oft. ward hier nachstehender Firman der Ho: Pforte an die Befehlshaber der Truppen in der Moldau,

t, gémacht. ‘"Gochvere rte, hochmögende Räthe, vortreffliche Admini- oren der Welt, einsichtvolle, scharfsinnige und mit verschie- p Talenten vom Könige des Himmels begabte Handhaber Volks- Angelegenheiten.‘ :

„Du wirklicher Gouverneur und Nazir von Braila, Ba- Pascha, daun, Du Czerfedschin der Moldau, und mein jer Salih Pascha.‘/ i „Unserer Hohen Pforte ist kund geworden, daß im fange der Provinzen Moldau und Wallachei, alle Apo- n vertilgt, und einige der ersten unserer geflüchteten ge- ¿n Rayas wieder in ihre Heimath zurückgekehrt, atidere bereit sind zurücfzukehren, und nur wegen Ermanzge- des regierenden Fürsten, wodurch nicht nur die ilihen Gefälle, als Mauth, Salzgruben und andere Ein- te ohne alle Verwaltung bleiben, sondern auch die Bebau- der Güter der, nah Kronstadt und in die Umgegend Ge- teten brach liegen geblieben sind diese Absicht nicht Werk segen können.“ „Da nun diese zwei Länder, Wallachei und Moldau, die ath- Kammern meiner mächtigen Monarchie genannt wer- so ist die Herstellung der Ruhe und Sicherheit in den- n nothwendig; darum sind sowol von Uns, als auch unseren hochansehnlichen Bevollmächtigten, die nöthigen thle des Jnhaltes erlassen worden, daß alle getreuen, chen und untergebenen Unterthanen, die sih in die benach- en Staaten geflüchtet haben, weder an ihren Personen an ihrem Vermögen etwas zu besorgen haben sollenz viel- r werden sie in dem vollen Genusse ihrer bestehenden und zu ertheilenden Privilegien bleiben, und soll daher jeder ‘lben in seine Heimath znrückkehren, alle Besorgnisse von verbannen und sich dem Feldbau widmen.“ ¡Alles dieses soll durch öffentliche Ausrufungen, . sowol in Hauptstadt als in den Distrikt-Städren und Dörfern, all- in verlautbart werden.‘ i j „Diese Lage der Dinge hat bis zur Ernennung des Für- zu bestehen, bis wohin die bevollmächtigten Kaimakans

Megalien desselben verwalten, und die Landes-Angelegenhei-

nah der Verfassung leiten werden.“ | „Da Äbtigéné aus den Berichten des Vezier und Czerfed- der Moldau hervorgehet, daß in den früher erlassenen sten Befehlen, der Bojaren keine ausdrücliche Erwähnung ah, und sie, dadurch besorgt gemacht, Anstand nehmen, in Paterland zurückzukehren : jo ward der Pforre sowol der Be- des Kaimakans der Moldau, als auch der, mit vielen Un- hriften von Personen aus der Bojaren - Klasse verjehene imnaësar vorgezeigt, und es ist daraus entnommen worben,

sie getreu, vornehm und unschuldig sind, und daher den |

gen getreuen Unterthanen gleich geachtet werden müssen.“ ¡¿Jhr. erwähnten Bojaren werdet daher diesen hohen Be- Allen die es angehet, zur Kenntnis bringen, indem Jhr zu- h dessen auch unsere Unterthanen versichern möget. Jhr det Euch der gehörigen Mittel bedienen, um Jeden, ohne nahme des Standes, zur- Rückkehr zu vermögen, weil es tre weiseste Absicht ist, daß jedem Unterthan Sicherheit und sôrte Ruhe zu Theil werde, und Niemand, wes Standes yn möge, insofern er unschuldig und ehrlich ist, 6 Vebles zu befürchten, vielmehr alle Ansprüche auf un- } Kaiserlihr Huld und Gnade zu machen habe.‘

¡Jeder môge demnach seine Pflichten erfüllen, und Euch d es obliegen, dies allgemein bekannt zu machen.‘

* b 5G 1 T » 3 Ii» (Fp ei; seyen, daß die Griecheu die Dardanellen in Blokadestand eilf onstantinopel, 10. Oft. (A d. Oestr. Beob.) Die Erschei

hätten, und feine Ladung mehr hineinpassiren ließen. Turin. Der General-Major Cav. D. Matteo des neys, ist zum Kriegs- und Marine-Minister ernannt w| Warschau. Die neue Amtskeidung der bei der hi Universität angestellten Professoren besteht in schwarzen Y und. himnmelblaguen Barets ; der Rektor zeichnet sich durch. himmelblaue Toga und ein weißes Baret aus. Die) kane tragen an Ketten um den Hals das Universität -: Z6 und der Rektor dasselbe, etwas größer, an einer dreifachen K

Wilna, 19. Oft. n. St. Se. Kaiserl. Hoh. der O Fürst Nifolaus haben am 10. d. M. abends unsere Stadt der verlassen, und sind nah Petersburg zurücfgereist.

Von der Moldauschen Gränze, 24. Oft. # Türkischen Truppen, die bei Foltitscheni standen, fan" Großherrliche Befehl zu, nah Jbrail zurückzugehen, wi durch ihre beispiellose Plúnder - Wuth und Mordsucht, | den Unwillen des Großherrn im höchsten Grade zugezogen ten; allein sie widersebten sich der Rückmarsch - Ordre, und famzwischen ihnen und den zu ihrer Ablösung einrückenden W pen, zu blutigen Thätlichkeiten ; endlich zog die zuchtlose Hd mit der größten Erbitterung ab, und bezeichnete ihren 8 durch Raub und Verheerung. Bei der Bestürmung des * sters Sef, geben die Türken ihren Verlust auf 2000 M an. Es heißt, daß für den bevorstehenden Winter 10,000 fen mit 100 Kanonen in die Moldau und ein gleich. st@ Korps in die Wallachei einrücken werde. Bei dem gänzli Mangel an Disciplin ist auch Sali Pascha außer Stal

den täglih vorfallenden Excessen der Janitscharen Grä | ai t Revenig Notiz davon) hôren und lesen mit Verwunderung,

zu segen. So sollte unter andern auch eine Art von

h der Türkischen Flotte hat, nach ihrer Vereinigung mit der des dan-Bei und mehren Schiffen des Gouveinzeurs von Aegyp- d des Dey von Algier, in Morea und auf den Junjeln

Schrecken verbreitet. Bis jeßt wußte man nur in Kon-

inopel, daß sie die in den Meerbusen von Motun und.

in, und in anderen Plätzen der südlichen Halbinsel stationir-

Brlechischen Fahrzeuge blokirt halte. Was von diesen Fahr- en nah Hydra, Psara u. st. f. zurückgekehrt war, wird Herbst gewis nicht mehr auslaufen. Nach Brie- us Salonichi währte der hartuäckige, bereits im Jul. be- che Kampf zwischen den Türken, und den auf der Halb-

[l Kassandra verschanzten Jusurgenten immer noch fort. im Laufe des August und Septembet unternommenen

ie der Túrken gegen diese Verschanzungen, liefen alle los ab. Am zo. Sept. erhielt man zu Salonichi die Nach- daß eine vor Kassandra gelaudete Verstärkung von 600

hen, von Jussuf-Bei total geschlagen und vernichtet wor- sey. Athen war von den Griechen verlassen, und von

Türken eingenommen , zugleich aber ein Raub der Flam-

geworden. Auf Kandia haben die Türken sich behauptet.

Viele fremde Abenteurer sind bereits- in Morea angekom- um die Griechen in der Kriegskunst zu unterrichten. Auch

deiträge aus anderen Ländern soll man zu Hydra erhalten

« Diese Hilfleistungen stehen aber in gar keinem Ver-

isse mit den Bedürfnissen und Gefahren des unglülichen

‘s, Jn Konstantinopel hat man über die heutige Stim- der Griechen natürlich zuverlässigere Data, als in den

städten des christlichen Europa; und die Franken- nicht

sondern selbst die Griechen (denn die Muselmänner neh-

was über diesen Gegenstand, so wie über viele ähnliche, dem Europäischen Publikurn vorgés{hwaßt wird. Diese Ecatbinaas giebt dem Oestreichschen Beobachter Veranlassung, die in ver- schiedenen Blättern enthaltenen Nachrichten , daß déèr Sultan“ von seinem Kiosk in Bujukdere aus, der Griechen -Ersäufutng zugesehn; daß der Leichnam des Griechischen Patriarchen vor der Wohnung des Barons v; Stroganof} vorüber geschleift worden; daß 150 Jungfrauen öffentlich entweiht worden; daß die Juden thätigen Antheil an der Ermordung des Patriarchen. genommen ; daß die Familie Morusi gemishandelt worden , Und daß Z Seeschlachten vorgefallen , als uhgegründete Gerüchte darzustellen.)

Zante, 20. Sept. Tripoliza is beinahe ganz derholirt. Nachdem Navarino gefallèn , ist das {were Geschüß nach Tri- poliza gebracht worden. Die Griechen haben einige Vorräthe an Waffen und Munition in der Festung gefunden. Die Tär- fen sind in Morea noch nicht eingèrückt, vielmehr sind die Griechen fortdauernd Herrn des * Landes, bis auf diejenigen festen Punkte, die sich noch halten. - Das Korps, welches aus Sa- lonichi ging, wurde durch Perrháos und Odysseus geschlagen, und litt auf seinem Rückzuge viel, ehe es die Päs}e errei: chen fonnte. Was von einem Türkischen Korps gemeldet wurde, welches aus der Gegend von Jäániná, 10,000 Mann start, aufgebrochen seyn solite, ist erdihtet. Der Krieg in Epi- cus und Aetolien besteht beinahe abgeschlossen für sich. Die Flotte hat sich vor Hydra vereinigr, und ist nun, wie es heißt, ausgelaufen, um die Türkische Seemacht aufzusuchen, welche neulich auf der Höhe von Zante gekreuzt hat. Diese Türkisch, Aegyptisch - Tunesisch - Algierische Flotte besteht aus 60 Segeln, worunter indessen nur drei Linien - Schiffe und einige Fregatten befindlich seyn sollen. Das úbrige besteht ‘aus kleinen Fahrzeugen. Fremde Krieger werden in Griechenland dürchaus nicht gesuchr noch gewünscht, wenn sie nicht mit Allem- wohl- versehen und ausgerüstet kommen. Mehre hat man wegen Mangel an Waffen und Muuition gar nicht ünterbringen kôn- nenz am wenigsten brauchbar sind die des Krieges ganz uner- fahrnen jungen Leute, dergleichen Mehre bei ihnen eingetroffen sind.

Madrid, 25. Ofe. Die Jnhaber der Prämièn-Scheine und Zins-Koupons von - der Anleihe der 206 Mill., können vom 1. Nov. d. J. ab, sich zur ‘Erhebung des Betrages ein- finden. Die verzinnsliche Nitionalschuld beläuft sich bis jeßt auf 164,830,279 Realen (de vellon) wovon die Zinsen jährlich 7/561,607 Realen betragen. Die seit dem 1. Jan. d. J. li- quidirten lebenslänglichen - Renten, erreihèn die Summ?è von 4/570,551 Realen, u. die unverzinslichen Schulden kommen auf 048,570,268 Real. zu stehen, werden jedoch nur bei dem Ver- kaufe von National-Gütern, durch die Annahme des Werthes an Zahlungstact, eingelöst. j

Zu Tortosa hat man éin Abnehmen des Gelben Fiebers bemerkt; sobald sich diese Nachricht verbreitete, eilte Alles wie- der in die verôdete Scadt, ohne Rücksicht auf die dabei ob- waltende Gefahr. Bis zum 26. Sept. hatte der Tod 7000 Bewohner der unglücklichen Stadt hingera}t. Von zoo Hammeln, die a 4. Ott. eingebracht wurden, waren am fol- genden Morgen nur noch 17 am Leben. Die Brigg Malle- Pojte, welche die Korrespondenz aus Mahon nah Valencia überbrachte, ist, wegen eines an Bord gehabten Gelb - Fie- ber-Kranken, in See verbrannt worden, nachdem man die Equi- page zuvör in Sicherheit gebracht hatte. Am 18. wurden zu Sevilla 8 Mann von Zaldivars Truppen-Korps erschossen.

Mehre Städte und Körperschaften haben dem General Riego Beileid-Adressen überreicht. :

Lissabon , 19. Oft. Die Kortes haben die Dimission des, zum Repräsentanten von Rio Janeiro erwählten Bischofs von Coimbra, rücksichtlich seines hohen Alters, angenommen und beschlossen, daß sein Nachfolger unverzüglich seinen Plak inder Versammlung der Kortes einnehme. Das heutige Diario do Governo enthôlt einen ausführlichen Bericht des Kriminal- Richters von Porto, úberden Befund der höchst bejammernswerthen Lage des unglücklichen Bruders Gakriel in den unterirdischen Ge- fänguissen des Barfüßer-Karmeliter-Klosters daselbst, seit d. J. 1613. Die befundenen Greuel, unter denen der Unglückliche seine Lebens-Zeit aushauchen sollte, sind empdrend. Man hat mit môglichsier Sorgfalt den schon halb Verschmachteten zu Tage gefördert, und ihn der Pflege eines anderen Klosters übergeben.

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Breslau, 5. Nov. Zum diesmaligen Herbst - Wollmarkte

| wurden abgewogen 3160 Ctr. 40 Pfd. Schles. Wolle und 1545 Ctr. | 107 Pfd. Poln.- Wolle, zusammen 9606 Ctr. 57 Pfd. Der: höchste

Preis der feinen Wolle war der Centner zu 75 Rthl., mittlere 65 Rthl., ordin. 55 Rthl., Polnische 45 Rthl. Sonach waren die Preise bei der feinen und ordin., den vorjährigen ziemlich gleich, bei der Mittel-Wolle abex um 7 bis 10 Rthl. f. d. Ctr. niedriger. Uebrigens dürfte der Geldbetrag für die verkaufte Wolle 5 Mill.

Thaler wohl erreicht haben. : i Danzig, 1. Nov. Seit dem 26, v. M. brennen die Leuchtfeuer in Neufahrwasser. Die dém Handel-Stände günstigen Nachrichten aus England, und die durch sie hier be- wirkte Steigerung der “A A waren nur zu \ch{nell vorübergehend. Man fauft die Last gespeicherten Waißen (zu 565 Scheffel) schon wieder für 100 bis 1537 Rthlr.; deù Rog- gen. zu 66 bis 8o/ Rthlr. und die Gerste zu 437. Rthlr. z' doch richten sih diese Preise nah den Nachrichten - von England, da zur Verschiffung hier je6t nichts ay wird. Vor 4 Wo- chen zahlte man noch 1833 Rthlr. für die Last vom besten

Waiben.. Die hiesigen Waißen-Vorräthe werden auf ungefähr