1821 / 150 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 15 Dec 1821 18:00:01 GMT) scan diff

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s. 12. Erfranft einer der zu ünserem Verein gehdrenden Schulmänner auf kürzere oder ängere Zeit, o verwalten die Gesunden weselwejse sein Amt, wle es Lage, örtliche Ver- hältnisse und Umstände erfodern dürften. Sollte jedoch einer oder der andre Amtsbruder im Stande seyn, eiken auf die Dauer der Krankheit interimistishen Gehilfen hergeben zu können, so wird deshalb mit ihm unterhandelt und eine annehmliche Uébereinfunft getroffen. Daß dikse Veranstaltung übrigens nicht ohne Vorwissen und Genehmigung der vorgeseßten Be- hôrde geschehen fönne, versteht sich von jelbst. ; i

s. 12. Sollte es jedo, für unsern fkranfen Amtsbruder Abend werden, und Gott ihn zu höherer Arbeit abrufen, \o begleitet ihn der sämrntliche Verein zu seiner Schlummierstäte . Und wenn dann endlich hinabgelassen ist, was sterblich an“ ihm war, wirft die ting ug eines Jeden, dem Hingeschiedenen eine

and voll Erde nach. : : E 4 6.13. Und da unsre Bibel sagt: Sei gegen die Waisen wie ein Vater, und gegen die Witwen wie ein Hausherr, so ist der hiesige Verein, nicht blos der ‘Breslau - Mena

chul-Witwen-Kasse beigetreten, sondern die Witwe erhält auch, ehe ihr die Kasse etwas zahlt, von jedem Schullehrer ohne Ausnahme,” gleih nach dem Tode ihres Gatten, jedoch ntr ein für allemal, 2 Rthlr. Kour., ‘um 1m ersten betäubenden Schmerze, nicht in Geld-Verlegenheit zu fommen. Daß dieje Gabe mit dex größtmöglihen Schonung fo dargereicht werde, daß die linke Hand nicht wisse, was die rechte thut, müssen wir ia längst schon von unserem großen Meister gelernt haben.

F: 14. Wenn nach einem solchen eingetreteuen Todes- Falle ‘eines zu unserem Vereine gehörenden Schulmannes, die erste Kouferenz stattfindet, 10 erscheinen sämmtliche Mitglie- der, aus Achtung gegen den Entschlafenen und die gebeugten Seinen, in Trauer-Kleidern, und etne solche Konferenz nimmt eine nur ernste und wehmüthige Gestalt an. Sind nämlich alle zum Vereine gehdrende Perjonen beisammen, so schließt das männliche und ‘weibliche Personale einen Kreis, jedes nimmt seinen Plab ein, und es wird hieraus eine, in Bezug auf den Vorangegangenen veranstaltete feierliche Todten - Feler abgehalten. Diese besteht darin: Zuerst wird eine Trauer- Motette, von welcher zuvor die Texte an die Traurenden #0- wol, als an alle úbrige Theilnehmer ausgegeben worden, stimmig, mit gedämpfter Stimme abgehungen ; dann roird ein Amtsbruder einen den Verklärten betressenden Aufsaß ablesen.

* §: 15.“ Hat der Hingeschiedene nicht bereits anderweitig verfügt, fo steht der Witwe, nach geendigter Trauer-Feierlichfeit frei, fúr sich einen Kurator, für ihre Kinder aber einen Vor- mund aus der Mitte der zum Vereine gehörenden Schulmän- ner auszuwählen, und diejenigen, welche die Wahl trifft, fön- nen unter keinerlei Vorwande, durch Versagung, sich diejer Ehre und dieses Zutrauens unwerth machen. An einem solchen. -Ehren- Gedächtnis-Tage fallen die sonst gewöhnlichen Tafel- und undgesänge weg. : n Á E Of neben Witwen mit Thränen ‘ihr Brot, sie fönnen’s vor Kummer kaum essen! denn Witwen drúcket oft größere Noth, als glückliche Menschen ermessen.‘/ Auch dies wird unser Verein nicht unbeachtet lassen. Zu dem Ende soll

jede Witwe eines Schulmannes, der einst zu unserem Zirkel

gehörte, so lange sie Witwe bleibt, mit ihren Kindern, went |

sie solche noch bei sich haben sollte,“ zu der jedesmaligen Kon- ferenz - auf das herzlichste eingeladen werden, um auf einig? Stunden ihr vergessen zu machen, das Einsame, Traurige und Drúckende ihrer Lage, - und -der Verein wird bei ihrem Ein- tritte, durch zuvorkommende Freundlichkeit und Liebe ihr zei- gen, daß wir nicht lieben mit Worten, “noch mit der Zunge allein, sondern auch mit der That und mit der Wahrheit.

§. 17. Da übrigens jeder Schulmann das selbst feyn soll, was er lehrt, da ‘seine Zöglinge ein lebendiges Beispiel alles Guten an ihm haben müssen; da er selbst den Erwachjenen seiner Gemeinde in Wort und That zeigen muß, wie man Gott, König und Vaterland lieben und verehren müsse; da er die Wichtigkeit seines Berufes stets fühlen, mit seinen Vorgeseß- ten ununterbrochen in Fried und Freundschaft leben, als Gatte mit seiner Gattin das Muster einer Gott wohlgefälligen Ehe darstellen, und in seinen ganzen übrigen Verhältnissen durchaus sih-exemplarish beweisen soll: so wird der hiesige Verein dies hohe Ziel nie aus den Augen verlieren.

Sebtblühende seltene und schône Gewächse im Ks- nigl. Botanischen Garten bei Berlin. Den 12. Dee.

Begonia ulmifolia, aus Brasilien. Calendula chrysan- diviniceta, vom Kap. Bletia hyacinthina, aus China. B. verecunda, aus Wéstindien: Epácris attenuata alba. et. ro- sea, aus Neuholland. Erica virescens, echiitflora, sacciflora, cistiflora, pyrolaeflora, sámmtlih vom Kap. Goodyera discolor, aus Süd-Amerifa. Pavónia brasiliensis, eine neue Art aus Brafilien. Selago spicata, vom Kap. Tupistra squa- lida, aus Amboina.

Ueber die neusten Kolonien der Mennoniten iu Russland.

Als die Gegend um Chortib, wo die ältesten Einwande- rer Mennoschen Glaubens sih ansäßig machten, vor etwa 17 Fahren schon so weit bebaut war, daß außer den dort vorhan- denen 16 Dôrfern, keine neuen mehy angelegt werden konnten,

| beschloß die Russische Regierung, 'an dem kinfen Ufer der

loschna, und dem rechten Ufer der Rietsch Juatchacée un des Asowschen Meeres, und in den Umgebungen der 9 schen Stadt Tafmak, eine Mennosche Kolouie anzulegen, wurden dazu Feldmarken gewählt, die 5 Meilen teuts Maßes (212 Werst) von dem neuen Hafen Apodaschu Asowschen Meere, 36 teutshe Meilen (252 Werst) von terinoslaw, ‘64 teutsche Meilen (448 Werst oder 45 Rus Meilen) von Odessa entfernt warèn. Bis 1817 wurd Dörfer angelegt ; in einem derselben, Rüfkenau , befindtt die Stammschäferei der Merinos für die Kolonie, welche Stammschafe überwintert. Jn den Jahren 182# wutdy Dörfer angelegt. Für 1821 ist die Anlage von 4 neuen y fern bestimmt.

Die Nachbarn der neuen Kolonie an der Molaschta,

_jenseict des Flusses teutshe meist lutherishe - Kolo

aus dem Reiche, diesseit die Dueböberzen, deren Pferdig sehr gerúhmt wird, die Kosaken, und die Nogaizen. N ter den Kolonisten Mehre Russisch und Polnisch sprechen, Tartarèm aber auch unter sich Mehre haben, die dieser ( chen ftundig sa) so ist -es beiden Theilen leicht, sich y ständigen. Man entsinnt si nur im Anfange der ersty lage eines Vorfalles, wo die Tartaren die- Teutschen f behandeltên. Seit der Zeit herrschen Friede und Ei zwischén beiden Theilen. Die Teutschen « überlassy

Tartaren sehr gern einen Theil e Gras-Ländereien,

sie in Kultur seßen können, zur Weide, und beruhigen f deren Besorgnisse, daß es ihnen an Weide mangeln | Ein Tartar hat 4 500 Pferde von mitclerem Schlag deren Weide derjelbe dem Kolonisten monatlich 1 Pai Kopeken Kopfgeld) zahlt, und wobei die Henaste frei ein Die Tartaren treiben Ackerbau und Viehzuchc, Und ihren Nachbaren in Allem nach, so das die teutschen Y nicht genug Zeit haben, um sie mit Thúren, Fenstern, Y Stühlen, nah teutscher Weise ‘zu versehen. Die N nennen die Kolonisten, wenn sie mit ihnen zusaminen fon Lakom (Brudér) und besuchen die Schulen und Kirchen doch nur aus Neugierde, um die christlichen Gebräuche anzus!

-

Das Klima ist heiß, aber von sehr abwehselnder W

rung, die man erst ertragen lernen muß, besonders wet

Winter Regen und Schnee, Kälte und Thauwetter sehr d Der lebte Winter war auch dort ohne Schnee, aber doŸ ter als sonst. Die Nächte sind sehr kähl, und in einiger fernung vom Meere ofr ohne Thau; am Asoro\schen M aber, fällt der Thau häufig und stark. Der Boden, ml

schwarz und sehr fruchtbar, trägt alle Arten von que jewitti

Landregen sind selten, und die meisten Regen nur Schauer und Scrichregen. Hagel ist selcen. Holz {8 ganz; die alten. Kolonien haben Eichen - Wälder, - Weideu| Pappeln ; die neuen müssen thr Bauholz vom Schwarzen A her auf Flôs}sen erwarten. Das Bauholz fommt behaucet Felbkén Stúck heißt eine Brust, woraus 2 Balken geschn werden, von 36—38 Fuß Länge, und wird mit 2 bis 2; beln Papter bezahlt, also 12 bis 15 Gr. Die Heibung! mit Stroh, Stoppelu, Gras und gedörrten Sctengelu Kräutern, ¿edoch auch mit Kuhmiskt bejorgt. Dieser wi Winter in ‘einer Grube ‘gesammelt, und im Frühjahre da Ziegel gestochen wie Torf; - man neunt dies Kerwijch. Ziegel sollen wenig Geruch versceiten und gut brennen. dessen werden bereits Pflanzungen von Weiden und Pay angelegt, und es wird mit der Zeit an Brennholz ‘nicht {chlen. (Die Fortseßung folgt)

Berlin, 12. Dec. Landfrachtsäße in Preuß. Wi welchen nah Angabe der Schassuer verladen wOgden. F Centner nach Breslau 12, 15 -Rthlr. ; Franksurt a. *

V

Rthl.; Franffurt a: d. O. 2 Rthl.; Leipzig 1#, 15 f

Magdeburg it, 15 Rthl.; Reichenbach 15 Rthl.

Königliche Schauspiele.

Donnerst. 15. Dec. Jm Opern -Hause auf Bei Die Jungfrau von Orleans, romant. Tragôdie in 5 M von Schiller. : 44-000

Freit. 14. Dec. Jm Opern - Hause: Die versi Wette, kom. Singsp. in 2 Abtheilungen. Musik von M

Sonnab. 15. Dec. Jn Potsdam : Die Reise nad pe, oder das Karneval. von Paris, Lustsp. in. 53 Al nach dem Franz. des: Wafflard und Fulgence, bearbeitt K. Blum. Hierauf zum erstenmale: Der Bär und ‘de sa, Vaudeville-Burlesfke in 1 Aufz., nah dem Franz. des S! bearbeitet von K. Blum.

Meteorologische Beobachtungen Barometer. |Therm. |Wind.| Witterung:

10. Dec.|A. 28° 4/ 6/1 + |S.O. |Mondschein, Frost. 11. Dec:|F. 26° 5/12“ 04+ |S.W. hen, Frost. M.28° 3‘ 9! 5 °-+ S.W. trüb, Sonnenschein. A. 28° 4/—‘\ 5°+ |S.W.\teüb, feucht, Regen. 26° 6/ g‘/| 12. -+ |S.W. dicker Nebel.

2. C. F 2 A R s 7} 22+ |S.W.idicfev sinfender Nebel.

Redakteur d

Gedruckt hei Hayt---

Zeitungs-Nachrichten.

Much hier wieder mit der äußersten rechten koncertirenden

F Gesebß-Vorschläge. Den ersten betreffend so farakterisirté

Allge

meine

ireußische Staats-Zeitung.

1508 Stück. Berlin, Sonnabend den 15ten December 1821.

Amtliche mt M6

Kronik des Tages.

Der bisherige Oberlandes - Gerichts - Referendärius Ferdi: » Núsmann in Münster, ist zum Justiz -Kommissarius ) Land- und Stadt-Gerichte, zu Borken im Mäusterschèn r: Landes - Gerichts - Departement bestellt worden. Der Justiz-Kommissarius Gustav Vör ster in Bochum ist eich zum Notarius publiçus ernannt worden.

Die unterzeichnete Kommission hat die voi der Kön. Kommis- zut Revision des Staatsschulden-Rechnungswesens- ihr über- enen Kompensations-Anerkenntnisse über 4,695,902 Rt. 1 Gr. vorhèriger Ueberzeugung von der Rich- it des Betrages, in Gegenwart eines Nes derKönigl. Haupt-Verwaltung

taats\hulden, den 15. u. 14. d. M. Münzgebäude vèrbraünt.

Nach der Bekanntmachung vom Nov. d. J.. waren bis dahin in watspâpierén vernichtet

sind also jeßt überhaupt verbrannt s s lrt 0 «41 136,673,679 R115 Bli Ein Hundert Sechs und Dreißig Millionen; Vier Hun- Drei und- Siebzig- Tausend, Fünf Hundert Neun und his Thaler, Dreizehn Groschen.

erlin, den 14. Dec. 1821.

dnigl. Hôchstverordnete Kommission: zur Vernichtung dér

hiezu bestimmten Staatspapiere. Bättner. Búsching. Bendemann sen.

Im Reg. Bez. Bréslau er Superintendent Tscheggey zu Freistadt, an die Stelle verstorbenen Konsistorial-Rathes Hermes, zum ersten Prediger G wal Elisabeth-Kirche in Breslau, und zum Jnspeltor ge- worden. Angekommen: Der General-Major und Kommandeur von ‘pu sch, von Silberberg. Der Königl. Niederländische Kabinets - Kourier Gindöôt, aus

Haag. :

b geren E Der Königl. Fränzöstsché Kabinets- Kourier Ta- t, ia is.

Durch g eret: Der Königl. Großbritantitsche Kabitets- Kou- Russe, von St. Petersburg nach London.

131,777,077 12

E e 100-0 Di

aris, 4 Des. Nachdem die Sibung der Deputir- ammer gestern mit Vörlesung zweier Schreiben, wovon erste dié Anzeige des Absterbens des Deputirten Rolland das andere dlè Erklärung des Deputirten Populleé énthielt, r wegen seiner Gesundheit -Uwnstände niht länyer seine tlonen erfüllen fônne, eröffnet werden, betrat der Minister de è die Tribune, u. mit tiefer erwartungvoller Stillè emgfing die nier seinen Vortrag, der dahin ging, daß ihr zwei Geseß- hlâgè, der eine, Zusäße zu dem Gesebe über die Unter- ing und Besträfung der, mittels der Pressfreiheit oder er Publifkations- Mittel zu bégehenden oder begangenen rechen, déèr andére die Verlängerung der geseßlihen Vor- ten wegen der Journale und periodischen Schriften ent- ud, zur Berathung vorgelegt würden. Jn einer sehr lan- häufig durch Murren und Misfallens - Bezeiguhgen von

eite, oder mit anderen Worten, von sogénannten Libe- und Ultra: Royalisten, éntwickelté der Minister die Gründe

è Zusäße, die durchaus nothwendig wären, um éndlich ilt zu thun den Aergerñissen und schlimmen Folgen, wel- irch zügellose Angriffe auf die Religion und ihre Dienéèr,

| Kdnigl. Autorität , auf die Minister desselben auf alle Hand-

| haber der Verwaltung des Staates, insbesondere auch der Verwaltung der. Gerechtigkeit, und namentlih der Jurys, gé- geben und hervorgebracht würdén. :

Unter andéèérù jagte er: „Wäré és auch möglich, alle die Jn- teressen, welche durch die Misbräuche der Presssreiheit erregt werden, nahmhaft machen, so ist es doch unmögli, alle diése Misbräuche selbst in Reihé und Glied bringen. Die Wendungen, die sie brauchen, die Gestalten, die siè annehmen, sind so verschieden und-- mannichfaltig, so unmöglich ili be- stimmte Form zu fassen, als der Flug der Gedanken selbst. Jedermann fühlt diese Misbräuche, aber auch die Unmöglich- keit sie alle durch Worte bestimmt zu bezeichnen, alle mögliche herzuzählen, und auf diese Weise éln ganz gènaues Vétzeichnis áller Ausnahméèn von der, allen Franzôsen durch die foustiructio- nelle Charte gegebenen Gedänken-Freihèeit aufzustellen. Denn, went auch die Charte diese Freiheit giebt und garantirt, jo will sie doch ausdräcklich auch ihr? Misbräuche “bestraft, ihré “Aus- schwoeisungen gehèmmt wissen. Da és nun äbékr unmöglich ist, alle jene Misbräuche der“ Reihè nah zu bézeihunen, so muß man dem prohibitiven Gesehe mehr Raum als bis jebt es ge- habt, lassen, damit sie auch in allen ihrèi vérkäppten, |heinbax ganz etwas anders andeutendén Gèwändern ‘und in ihren ver-

borgenstenSchlupfwinkeln erkannt und entdéckt werden können.

Nachdem er hierauf die Nothwendigkeir, dén dentlichen ärgerlichen Lästerungen dér Religion und ihrer “Diener zu steuern, und nicht etwà nur dér katholischen Konfession, als der Religion des Staates, sondern auch alléë andéren gestatteten und tolerirten Konfessionen dargethan hatté, zeigté ér, daß es nicht mindér nothwendig sey, das Königthum Uünd Legiti- mität, gleichsam äls die zweite Religion Fränkreihs, vor solchen Angriffen zu bewahre.

Déèér Raum erlaubt nicht, diesé gzatnzè Rede, fd sehr sie es auch verdient, anzuführen. Aber daß sie bei den Geguern der Minister ; sorool den Liberalen äls dèn Ultrardyalisten, nicht die gewünschte Wirkung mächte, läßt sich leicht èrmes}en. Doch erhob sich besonders die äußerste Rechté dagegen, hna- mentlih Herr de Lalot, déx âls Verfässer der bekanntèn Adresse an dén König genannt wird, und der General Donadieu.- Jener rügte unter andern auch mit Recht den Ausdru, Ultra-Royali- sten? dessen man sich zur Entstelluig der Îdéen und Ansich- ten jeiner Partei bediene, und bemerkte dabei, wie Bonaparte wol és âufgenornnen haben würde, wenn man die treusten, eérgebensten Diener seiner Regierung Ulcra-Bonapärtisten zu nennen gewagt hätte. |

Die Liberalen murrten zwär bei einzelnen Ausdrüen des Ministers, doch betrat feiner von ihnèn diè Tribunè, um eigens gegen den Vortrag désselben zu sprechen; sogar als bei Ge- legenheit der Streitigkeitén, ob dem Genéral Donadieu, dem bekanntén Ultra das Wort zu gestatten sey, der Präsidént sei- nen Vortrag über das Réglementwidrige dieses Begehrens be- sonders an sié richtete, erklärten mehre von ihnen (laut dem Berichte des Konstitutionéi) däß sie es nichr wäreii, die diese Debatte erhoben hätten. Gleichwol aber stimmten sie mit je- nen Gegnern der Minlstér, als über die nächste Zusäamrüénkunft der Bureaux, behufs der Prüfung des Budgets, eine Verschiè- denheit der Meinungen in Ansehung des Tértnins obwaltete. Die ministerielle Partéi wollte den folgenden Tag ;- aber ob- gleich Hr. de Villele selbst däfür stinintité, wurde dennoch die Proposition des Herrn Forbin des Jssarts, daß diése Zusam- menkunft nicht eher als nach Ertiéuerung déèr Bureaux stätt- finden solle, durch jène vereitite Opposition mit êvidentét Ma- jorität angenommen. Es scheint also, daß einé béständige Ma- jorität gegen die Minister sich gebildet habe. L O) Die einzelnen Artikel der obéi angezeigten Geseb-Vor-

schläge sollen zur Zeit, wenn sie wirklich pure genehmigt oder | in dieser und jener Modifikation angenommelñ worden, mitgee-

theilt werden; nur so viel vorläufig, daß dér Termin, bis zu welchem dié Zeitungen Und Zeitschriften, der Censur äüsgeseßt

seyn sollen; bis zum Schlusse der Sißungen der Kamnier des

Jahres 1826 hinausgeseßt istz eine Bestimmung die besonders Murrén ‘erregte.

Der in dem Prozesse gegeti Maziau âls Zeugé àufgetretene

und hernach eütsprungené Kapitäin Délamotté soll in Lille ver-

en Kdnig, nicht blos auf dessen Person sonderti auch àuf die

haftét worden sst G :

Dié im v. Ste. d: Z. erwähnté Schrift dés Marquis: dé: