1882 / 49 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Feb 1882 18:00:01 GMT) scan diff

für den tapferen Muth, welchen Ew. Durchlaucht erst jüngst wieder in so herrliher Weise bewährt haben; wir unsererseits werden nach dem Maße unserer Kräfte mit preußischer Königstreue vor unseren Mitbürgern Zeugniß ablegen. _

Gott s{üße unseren Kaiser und erhalte Ew. Durchlaucht noch ret lange die dem Vaterlande gewidmete Lebenskraft !

Darauf ist dem Vorsißenden des Vereins, Dr. Haesecke, folgendes Antwortschreiben des Reichskanzlers zugegangen :

„Berlin, den 5. Februar 1882.

Es freut mich, Euer Wohlgeboren mittheilen zu können, daß Se. Majestät der Kaiser und König von Ihrem Schreiben vom 29. v. M. mit Befriedigung Kenntniß genommen und mir befohlen hat, für die in demselben auêsgesprochene Gesinnung Ihnen und Ihren Herren Auftraggebern Allerhöchstseinen Dank auszusprechen.

von Bismarck.*“

Vierundzwanzig Tabaksbauern aus der bayerischen Pfalz haben, wie die genannte Zeitung meldet, an den Reichs- kanzler eine Adresse gerichtet, in welcher es heißt :

Indeß- fehlt es auch in Süddeutshland Ihnen nit an aufrih- tigen Verehrern. Wir rechnen uns dazu, und sprechen in dieser Petition unseren Dank für Alles aus, was Sie für den Bauers- mann gethan haben. Insbesondere legen wir Jhnen an das Herz, Sie wollen uns das Tabäksmonopol als unseren Osterhas bes{eeren. Es sorgen gegenwärtig (in diesen Tagen wird Tabak verkauft durch die ganze Tabak bauende Pfalz) die Bedienste- ten der Großhändler, Makler, Agenten durch alle möglichen Chikanen, die sie dem Bauer macen, daß wir nit allein kommen mit dieser Bitte, uns wird bald eine Masse von Tabaksbauern nacfolgen. Eins nur beklagen wir aufrihtig und von Herzen, daß wir jeßt erst zu Ihnen kommen, nachdem wir uns mißhandelt sehen von unseren Dröängern, den Tabakégroßhändlern, und nit {hon lange den Weg zu Ihnen eingeschlagen haben, da wir wissen konnten, daß Sie es U 2h uns meinen, als all’ Jhre Gegner im Reichstage und in

er Presse.

Das „Deutsche Handelsblatt“, Wochenblatt für Handelspolitik und Volkswirthschast, Organ des Deutschen

andelstages, widmet der „Ein- und Ausfuhr der wichtigsten

aarenartifel im deutshen Zollgebiet für den Monat Dezem- ber 1881 und für die Zeit vom 1. Januar bis Ende Dezem- ber 1881“ einen löngeren Artikel. Nachdem das Blatt ein- gehend die einzelnen Ermittelungen der amtlichen Statistik besprochen hat, faßt dasselbe seine Betrachtungen in folgenden Schlußsaÿ zusammen:

Wir ersehen aus dieser Betrachtung, daß \sich im Jahre 1881 die Verhältnisse gegen das Vorjahr durchaus nicht vershlechtert haben, daß sogar bei einer großen Anzahl von Industriezweigen eine nicht unwesentlihe Besserung eingetreten is. Und sicher wird eine Bilanz sämmtlicher Artikel, auf welche näher einzugehen wir später noch Gelegenheit haben werden, eine nit ungünstige sein. Ein nit zu unters{äßender Umstand ist noch besonders der, daß \sich die Ausfuhr unserer Industrieprodukte in der zweiten Hälfte des Jahres bedeutend günstiger stellte, als in der ersten Hälfte; wohl ein Zeichen dafür, daß wir cs mit einer fortschreitenden Besserung zu thun haben.

Die „Deutsche Landwirthschaftlihe Presse“ bespricht die Verhandlungen des Hauses der Abgeordneten E E Etat der landwirthschastlihen Verwaltung. Sie aat U, 2:

Aus dem Verwaltungsbericht und der darin gescilderten Lage ber Landwirths{aft wurden Argumente pro und contra gesucht, alte Parlamentsdebatten citirt aus der Zeit, da der Minister noch der populären Freihandelstheorie folgte, und s{ließliÞd auch das Ver- einsrecht benußt, um ihm ein Bein zu stellen. Gerade diz ver- sciedenartige Auénußung des Verwaltungsberihts konnte der Mi- nister mit Recht als einen Beweis der Objektivität desselben aus- legen, und was den Freihandel angeht, sih unter dem Beifall der Mehrheit als einen folchen bekennen, der von den Thatsachen gelernt habe, was man von den Dogmatikern des Freihandels nicht behaupten

Tann. Das ift ja der Unterschied zwischen den Praktikern und den

Theoretikern, daß erstere mehr auf die thatsächlichen Verhältnisse seben, leßtere nur ihr allein seligmachendes Svystent kennen, in dessen Es sie alle auch noch so sehr wechselnden Verhältnisse presjen wollen.

Nr. 10 des Amtsblatts des Reibs-Postamts hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 20. Februar 1882: Ver- änderte Behandlung der Eilsendungen.

Nr. 11 hat folgenden Inhalt: Verfügung vom 19. Februar 1882, Eröffnung der Post-Dampf\ciffahrt auf der Linie Stettin-Kopenhagen. L NEA hat folgenden Inhalt: Allerhöster Erlaß vom 22. Fe-

ruar 1882.

Gewerbe und Handel.

Die Königlich italienishe Finanzverwaltung hat in Betreff der Verzollung von Tabak beim Eintritt nah Italien na- stehende Bekanntmachung erlassen: P

Der Finanz-Intendant für die Prvvinz

macht hiermit bekannt; ) /

1) daß die italienishen Finanzgeseße die Cinführung von was immer für kleinen Quantitäten Tabak in das Innere des König- reis, ohne die Entrichtung der entfallenden Zollgebühren, verbieten Gr 1 des Geseßes über das Staatsmonopol 15. Juni 1865 und

rt. 40 der Zollordnung); K

2) daß selbst die kleinsten für den persönlihen Gebrau mitge- führten Mengen Tabak von der Zollentrihtung nit befreit sind;

3) daß die Finanzgeseße des Königreichs alle Diejenigen, welche Tabak über die Zollgrenze einbringen oder einzubringen versuchen, ohne es den betreffenden Zollorganen zu erklären, mit Geldbuße und, in gewissen Fällen, aud mit Gefängnißstrafe belegen ; endlich:

__4) daß alle Reisenden verpflichtet sind, au die kleinsten Vor- räthe Tabak anzugeben.“ Jeder bei der Person oder im Gepäcke vor- gefundene und nit im voraus deklarirte Tabak wird als einges{mug- gelt betratet und behandelt.

Die preußische Lebensversicherungs-Aktiengesell- \chaft in Berlin hatte im Jahre 1881 an Kapitalversicerungen auf den Todesfall beziehentlich Erlebensfall ‘oder Rente 6942 Anträge über 18 290 244 # Kapital und 3814 Æ jährliche Leibrente zu er- ledigen und bat 5767 neue Polizen über 14 344594 Kapital und 3814 M. jährliche Leibrente gezeichnet. Der reine Zuwachs an Ver- sicherungen betrug 2926 mit 7552280 # Kapital und 3814 ÆM jährlihe Librente und der Bestand ultimo 1881 20 286 Versicherungen über 49 685 593 G Kapital und 7901 jährliche Leibrente. Die reine Prämieneinnahme betrug 1 714 956 M, die Einnahme an Zinsen, Miethen und Gebühren 229 015 K, wäh- rend für Schäden, Aussteuern, Rückäufe und Renten 652 120 4

und für neue Reserven 582 805 A verausgabt wurden, Die Ge-

ammtreserven stellen sich auf 4789635 4A Die Dividende der ktionäre soll, wie wir hören, 107% betragen, während den Ver- sicherten mit Gewinnantbeil außer den garantirten 25 9% noch 8% der im Jahre 1881 gezahlten Prämien zufallen sollen. \ Die Generalversammlung der Aktionäre der Continéntal- ferde-Cisenbahn-Gesellischaft genehmigte den Geschäfts- eriht nebs Rechnungsabschluß pro 1881 und ertheilte der Vertwal- tung Decharge. Die auf 4% feltgesette Dividende ist vom 25. d. M. ab zahlbar. Aus dem Geschäftsbericht is hervorzuheben, daß die Einnahmen sich ungefähr ebenso stellten wie im Vorjahr, nämli

auf 140 063 M, die Ausgaben beliefen sich auf 8510 4, so daß ein

Brutto-Uebers{uß von 137 651 4 verblieb, Von letzterer Summe werden an die Aktionäre 103 200 M vertheilt (4 9/5), 5000 f ent-

a auf Tantièmen und 29451 isations3- Dad G onte Dec tean, 6 werden auf Amortisations

Der Aufsichtsrath der Braunshweig-Hannoverschen tba hat die Dividende für das verflossene Jahr nah Dotirung des Reservefonds auf 5% festgeseßt.

Paris, 24. Februar. (W. T. B.) Nah einem Telegramm des „Pariser Börsenblatts* aus Lyon hat die Generalversammlung der Aktionäre der Banque de Lyon et Loire den Liquidatoren für ihre seitherige Geschäftsführung einstimmig ihren Dank votirt und die Liquidatoren ermächtigt, gemeinsam mit dem Comité der Aktionäre alle Maßnahmen zur Rekonstituirung der Bank zur Ausführung zu bringen. Der Verwaltungsrath erklärte zu diesem Behufe 8 Mil- lionen hergeben zu wollen, andere Syndikatsofferten werden noch ge- prüft werden.

Ne w-York, 24. Februar. (W. T. B.) Baumwollen - Wochenbericht. Zufubren in allen Unionshäfen 59 000 B., Aus- fuhr na Großbritannien 62000 B., Ausfuhr nach dem Kontinent 16000 B., Vorrath 1 084 000 B.

Verkehrs-Anstalten.

Bellinzona, 23. Februar. (N. Zür. Ztg.) Heute Nah- mittag 4 Uhr trat zum ersten Male das durch den Gotthard- tunnel gelegte telegraphishe Kabel in Thätigkeit.

Verlín , 25. Februar 1882.

Die seit dem 15. d. M. eröffnete VII1. Ausstellung des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen in Berlin ist ganz bejonders umfangreich und mannigfaltig, Sie nimmt nit wie ehedem nur den Uhrsaal und die Galerie zur Linken, an der Front, sondern diesmal auch den dahinter liegenden großen Saal der Kunstakademie ein, in welche sie wieder aus dem pro- visorishen Ausftellungsgebäude am Cantian-Plate übergesiedelt ift. Die übersichtlihe Auseinanderhaltung der einzelnen Abtheilungen, welche dort durch die größere Anzahl von Räumen erleichtert wurde, war hier leider nicht mögli, indessen kam dieser Umstand der Aus- stellung vielleiht doch wieder insofern zu Statten, als in Folge dessen eine strengere forgfältigere Auswahl unter dem Andrang des Gebotenen nöthig wurde. Wie früher, so überwiegt auch diesmal, den natürlihen Bedingungen entsprehend, das Blumen- und Fruchtstück sowie die dekorative Kleinkunst das Stillleben und die Landschaft in Oel und Aquarell, dann folgt das Porträt und die BVildnißstudie; seltener {on ift das Genre, noch seltener die religiöse Malerei. Die lebtere ift jedo durch ein Ecce homo vertreten, welches nah Auffassung und malerisher Ausführung glei bemerkenswerth erscheint. Die Malerin desselben, Gräfin Olga zu Culenburg kewährt sich auch font durch eine Reihe caraktervoll erfaßter orientalisher Köpfe in Oel und cine große Kollektion vön Aquarellskizzen, gesammelt auf einer orientalischen Reise, als vielseitige Künstlerin von sorgfältiger Naturbeobahtung und feinem malerischen Sinn. Gegen ihr mit energishem Pathos erfaßtes Ecce homo nimmt fsich der „segnende Christus“ von Clara Oenite bei allen maleris{Wen Vorzügen doch etwas sentimental aus. Auf dem Gebiet des Genres begegnen wir den von der großen Kunst- ausftellung her nit unbekannten Namen von Auguste Ludwig und Agathe Röstel. Erstere Dame kultivirt auch in dem größeren der beiden ausgestellten Gemälde das unerschöpflihe Thema der Wochen- stuben, während Agathe Röstel unter dem Titel „Wunder- geshichte“ uns in poetischer Auffassung eine in düsterer Küche auf dem Herde sißende blinde, herenhafte Alte vor- führt, welche fur{tsam lauschenden Kindern Märchen erzählt. Sehr hübs{ sind ferner zwei Pendants von Fr. Gräfin Posadowsky, „Der Kirhgang“ und „Jn der Kire“, auf welchen die anmuthige _Gestalt einer Thüringer Bürgerin in der Tracht des vorigen Jahr- hunderts den. Mittelpunkt des Interesses bildet. Aub Rosa Behm und Marie von Rouvroy in Dresden haben hübsche Geurebilder eingesandt. Als talent- und humorvolle Genrezeinerin erheitert Marie Galle durch einen Rahmen mit hübsch erfundenen Kompositionen sowie Aquarellen ähnlichen genrehaften Inhalts.

Unter den Landschaftsmalerinnen nimmt Marie von Keudell eine hervorragende Stelle ein; die Ansichten, welche diese Künstlerin aus- gestellt hat und welche Tirol, die gebirgigen Elbufer bei Tetschen- Bodenbach 2c. zum Gegenstand haben, reihen fch ihren von der

roßen Kunstausstellung und anderen Ausstellungen her bekannten

andsastêgemälden ebenwerthig an. - Ebenfalls keineêwegs un- bekannt is der Name von Fr. Luise Begas - Parmentier, welhe einen Wandschirm mit 3 prächtigen Landschaften sowie Architekturen aus Venedig, ihrer Spezialität, ausgestellt hat. Johanna Budczies bevorzugt felsige Küsten mit \{äumender Bran- dung, deren Natur@&arakter sie mit eigenartiger Farbengebung inter- pretirt, wie zwei Gemälde von de een Küste beweisen; frischer und freier von Manier no sind ihre Studien aus Rügen, Schweden, von der Riviera und aus der Schweiz. Helene Rousset wählt mit

Vorliebe Motive aus der mt Haide und Tiefebene, während Ba Bonte mit gleihem Erfolge das Gebirge, namentli das

iesengebirge zum Gegenstande ihrer Gemälde mate. Besonders

bemerkenswerth sind ferner die Landschaften von der Rivierx di Levante und aus Nervi von Mathilde Wurl, die Aquarellen aus Capri von Marie Stüler, eine Serie von durch Lichtdruck repro- duzirten Kohlenzeibnungen von Bodman und Umgebung, von Sophie Ley daselbst, ferner Landschaften in Del von Elisabeth Habelt, Marie Maul, Fr. Dr. Liska Schröder, Martha von Stuckrad u. v. A. Als Architekturmalerin zeihnet sich Frl. Emma Lobedan aus, welche ein Kireninterieur von Sta. Maria del Mo in Rom fowie das Studirzimmer einer bekannten Berliner Schriftstellerin (mit deren Porträt am E ausftellte. Jn derselben Richtung be- thätigte fi mit Erfolg Berta Schrader in Dresden, deren Ansichten aus dem alterthümlich maleris{hen Thun Hervorhebung verdienen.

__ Ret erfreulich sind die Leistungen unserer Künstlerinnen im Bild- nißfach. In diesem haben Helene Bücbmann, Rosa Petel, Adele Tobias, Clara Heinke, Clara Denicke und Clisabeth Strempel der Ban „Und Bedeutung der eingesandten Porträts nach besonders

üchtiges geleistet. Von der erstgenannten Künstlerin ist namentli das Bildniß eines reizenden kleinen Mädens, daneben aber au ¿wei genrehaft behandelte, weiblihe Studienköpfe („In Gedanken ver- loren“ und „Wenn Blüthenträume reifen“) von interessanter Technik zu nennen, während die anderen Damen auc woblgelungene Herrenporträts malten, wobei sid Rosa Petel mit Erfolg des Pastells bediente. Elise Goebler hat eine gut gemalte, nur etwas gezwungene Kinder- gruppe, Clisabeth Pobhammer, Hedwig von Madeweiß, Anna Ernst, Lydia von Meybom in Cisenah und Baronin Bissing in Naumburg Damenbildnisse in Oel und Aquarell eingesandt. Mebrere von den {on genannten Damen wären außerdem auch noch als Malerinnen hübscher oder haraktervoller Bildnißstudien zu erwähnen. Speziell als solche excellirt Helene Richter in Rom durch einige fein oe BVildchen dieser Art, welche italienishe Typen zum Vorwurf aben. Neben ihr sind aber auch Rosa Behm, Eleanor Bell in Müncen und Anna Ernst nicht zu vergessen. Die Thiermalerei fand dur die metlenburgische Künstlerin Minna Stocks (z. Z. in München) eine zwar ziemlich vereinzelte, aber um so beachtenswerthere Vertretung.

__ Alle bisher besprochenen Kunstgattungen werden jedo au auf der diesjährigen Ausstellung an Zahl übertroffen durch diejenige der Still- leben, Blumenund ruhtstücke. Auf diesem Gebiet findet das dekorative Scönheitsbedürfniß unserer Damen, der reproduktiven weiblichen Naturanlage gemäß, die anspre{endste Gelegenheit zur Entfaltung. So eng dasselbe zu sein scheint, bietet es dennoch dem Geshmack, dem Farbenfinn, der beschaulichen Freude an den Gaben der Natur und menschlicher Kunstfertigkeit Raum genug zu mannigfaltigster Be- thätigung, wie die außerordentlich zahlreiben Arbeiten in Oel, Aquarell und Gouace nach jeder Richtung hin bekunden. Und gerade dieses Kunstgenre is auch durch Werke repräsentirt, an welchen der Beschauer ein volles uneinges{hränktes Wohlgefallen haben kann. Einen der ersten Pläße nimmt die wohlbekannte Meisterin der Still- lebenmalerei, Baronesse Hermine von Preuschen, in Karlsruhe, ein, welche au auf dieser Ausstellung mit zwei virtuos gemalten Tafeln

storbenen Mitglieder vereinigt, deren der Verein feit der leßten F

erscheint, von denen die cine cine Kupferka andere einen prachtvollen Strauß der bâäuerisch verateten, jeßt in die artón blumen in vornehmster Farbenbehandlung vor Augs neben aber begegnen wir glei sorgfältig und ess ponirten Gemälden von Helene Bümann, von Enks der Lage (alte Waffen 2c. unter dem Titel „Aus alter gard Lehnert, Clara Lobedan, Rosa er (ein 9 Fiemer Bell. Mae grobe E e ie Blumen- und Fruchtmalerei und erz i und Aguarellbildern zum Theil sehr Merken diesem Endéll in Merseburg, Helene von Fischer, Selma G Girard, Minna von Heyligenstädt, Mathilde Kopp Julie von der Lage (auch trefflihe Blumenstudien Therese Laudien, Clara Lobedan, Anna Massalien von Reichenbach in Altwasser (Schlesien), Maria § Schulz, Maria Sohr, Pauline Steindorf, Marie Stux Stocker in Zürich, Clara Voitus in Dessau, Toni Unter den ausgestellten Kopien verdient ein enl Mädcenkopf na einem Künstler der Münchener S Angelika von Woringen zu Freiburg in Baden, mebr. Franz Hals (darunter die Here von Haarlem), ‘awerau, und ein nach einer Marmor-Reliefbüste homo von Clara Heinke Hervor E: Ebenso zablre siedenartige und -werthige Arbeiten hat endli au in leßten Auëftellung verflossenen Zeitraum der Fleiß der M Künstlerinnen-Vereins in dem weiten Bereiche der angen gezeitigt. “Nicht wenige Stücke dieser Abtheilung und loosung bestimmten Kollektion geben allerdings wied eugniß, daß ihre Urheberinnen es noch immer ih den strengeren Geseßen der Formensprahe des Styls zu fügen, und statt dessen in liebenswürd muth einem ungezügelten, leben- und farbenfrohen mus huldigen, der auf Porzellan- und Majolikatellet Spiegeln 2c. \ich zu tummeln genügenden Raum Ï nimmt ihre Zahl mit jedem Jahre ab, und die diesj stellung enthält sogar Arbeiten, welche, guten Vorbilde in Bezug auf dekoratives Formgefühl und geschma@ckvoll zusammenstellung wenig oder nichts zu wünschen übrig las hervorragende Stelle in dieser Beziehung nimmt, m Holfteinerin Anna Viktoria Mannhardt zu Hanerau ei Kabinetéshrank aus imitirtem Ebenholz mit zarten Ÿ Renaifsancestyl auf weißer Holzeinlage, eine Kassette Feuerungskasten in Truhenfornz, ebenfalls mit fein styli menten bemalt, bergesandt hat. Ferner sind hervorzuhebent voll gemalte Majoliken von Anna Winkel, 6 Rahmen 6 Muster, meist für Hema bestimmt, und ein bemalies Kaminbanner von Rosa S{wink in Königsberg, eine Wi von Lr: von Beulwiß in Rudolstadt 2c. 28

n der Spiße der Kunstfreundinnen ersceint auß jeßigen Ausstellung, unter der bescheidenen Bezeichnung Anna, Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Fried und zwar mit einer stimmungsvollen, poetischen Monds@ eigener Komposition, welhe vom Saume eines hocstämn einen bezaubernden Blick auf den davor \i ausbreitenden mondbeglänzten See gewährt. fiau Gräfin Octavia Görliß hat die sinnige Idee gehabt, eine kleine, rei Holztruhe in Form eines Sarkophages mit elegischen

verzieren, welde auf die Bestimmung als Aufbewahr; Briefe von Verstorbenen hindeuten. Hübsche Malere| Aufnahmen na der Natur 2c. haben ferner in dieser S gestellt: Frl. v. Alvensleben, Fr. General von Boyen, Brühl, Gräfin Rose v. d. Sc@ulenburg, Fr. Olga Ha trefflide norwegische Landschaften) und Frl. Babette trätzeibnungen na der Natur). Eine für eine Kunstfreun l interessante Sonderftellung nimmt Fr. Thierry-Preyer in l baden ein, welce mit drei aus Terracotta geformten, dur voll modellirte Blumen verzierten Gefäßen außer Mitbewerbung blei Am Ende des großen langen Saales find die Werke der

stellung nicht weniger als 3 zu beklagen hat, welche fc sämmt eines tüchtigen künstlerishen Rufes eeireuièn: es sind Frl. B von Hagen, Elisabeth Jerichow-Baumann und Frl. Ulrike § Die mit Kränzen und Trauerflor ges{mücktten Selbstbildnisse det Künstlerinnen {hauen von der Höbe über ihren zum Tbeil sehr Arbeiten auf den Besucher herab und stimmen zur Weh die zu früh Dahingegangenen. Nur Fr. Jerihow-Baun beschieden gewesen, ihre reihe Begabung ganz zu entfalten, freilih in den bier ausgestellten Gemälden nur brustüd giebt, aber doc, außer verschiedenen anderen Jugend zwei sehr bekannte, weit über den rein künstlerischen! hinaus als literaris{-hiftorishe Denkmäler unshäßbare Bil weist, nämli das bekannte Porträt der Gebrüder Grimm" Andersen, den Kindern Mären erzählend. Von Blancalss ist ein mit liebevollster Sorgfalt ausgeführtes vorzügli ibrer Mutter und ein Studienkopf, von Ulrike Laar P ens aufgefaßte Bildnißstudien sowie bübsche Genré anden. An der Nordseite desselben Saales sind ferner die Y Schülerinnen der Zeichensule des Vereins ausgestellt. Di von den Erfolgen dieser Anftalt ret erfreuliches Zeu sonders gilt dies von den Kursen im Zeichnen na dem lebenden Modell, wele vom Maler Bubliß Eybel geleitet werden, dann aber aub von der l Aquarellirklasse (Maler Jakob) und der Abtheilung füt malerei (Maler Grönland), während die Blätter aus der klasse (Professor Scherres) nit frei von Manier sind. Außerordentlich mannigfaltig ift endli die Abtbé Verloosung bestimmten Kunst- und kunstgewerblichen welche die Künstlerinnen sowohl wie die Funstsrena Maße gespendet haben und sih über alle denkbaren Gebiete é sodaß sogar die Radirung dur Fr. Begas-Parmentier ün Raab und die Bildnerei durch Frl. Kable nicht unvertreten} Einzelnen auf all die reizenden Sacen einzugehen, würde" führen; hervorgehoben seien nur ein Paar sehr hübsche bemi letten von Marie von Olfers. s Die Ausftellung ist bis zum 23. März, täglich von 11 bi geöffnet. Am 24. März findet die Verloosung statt.

Am Dienstag, den 28. Februar, Abends 7 Uhr, veta Adolf Friedrich unter Mitwirkung der Concertsäng Rosa Blâsing, Frl. Elisabeth Sculte, des Hrn. J des Violinisten Hrn. W. Schröder und eines KornetQuä der Parochial-Kirche, Klosterstraße, cin Geistlihes C zum Besten eines seit Kurzem erblindeten Familietvätetë. à 1 sind zu haben in der Musikalienhandlung bd à Leipzigerstr. 107, und beim Küster Walter, Klosterstr. 65,

Zum Besten des unter Leitung des Hrn. Professor Dr." d Caffel stehenden Kinderheims „Hast du mich lieb“ findet at

woch, den 1. März, Abends 74 Uhr, im großen Saale ds Arcbitektenhauses (Wilhelmstraße 118) ein Konzert O

att, „Orpheus“, Oper in 3 Akten von Gluck, unter Lätiüis Kasimir Danysz, zur Aufführung gelangt. Der beträgt 1 M

Redacteur: Riedel.

Berlin: R. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: V.

Sieben Beilagen (eiaschli eli Börsen-Beilage).