1871 / 186 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Dec 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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ür den Dividendenschein Nr. 50 bei der Hauptbank - Kasse zu Bean, bei den Provinzial-Bank-Comtoiren zu Breslau, Cöln, Danzig, Königsberg i. Pr., Magdeburg, Münster, Posen und Steitin, sowie bei den Bank-Kommandiken zu Aachen, Altona, Bielefeld, Bromberg, Cassel, Coblenz, Côslin, Crefeld, Dortmund, Düsseldorf, Elberfeld, Elbing, Emden, Essen, Frankfurt a. d. O.5 Frankfurt a. M., WAER Gleiwiß, Glogau, Görliß, Grau- denz, Halle a. d. S., Hannover, Insterburg,. Landsberg a. d.

W., Liegniß, Memel, Met, Mühlhausen i. E., Minden, Nord- hausen s Osnabrück, Siegen, Stralsund , Straßburg i. E., Stolp, Thorn und Tilsit erfolgen.

Berlin, den 1. Dezember 1871. / Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Chef der Preußischen Bank.

Graf von Jhenplißt.

Angekommen: Se. Excellenz der General der Kavallerie und kommandirende General des VI. Armee - Corps, von Tümpling, von Breslau. S

Se, Excellenz der General-Lieutenant von der Armee tFrei- herr von Barnekow, kommandirt zur Vertretung des kom- mandirenden Generals I. Armee-Corps, von Marburg.

Se. Excellenz der General - Lieutenant und Inspecteur der 2, Ingenieur-Injspektion, von Schulz, von Wesel. i F Der General-Major und Commandeur der 43. JInfanterie- Brigade, von Roehl, von Cassel.

a Der General - Major und Chef des Stabes der 4. Armee- Inspektion, von Gottberg, von Wiesbaden.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Feldmarschall and

Chef des Generalstabes der Armee, Graf von Moltke, nach

St. Petersburg. Se. Excellenz der General - Lieutenant und Commandeur

der 2. Garde - Infanterie - Division, von Budrißki, nach St. Petersburg.

Bekanntmachung.

Bei der, dem Plane gemäß, heute vor Notar und Zeugen ftatt- gefundenen 53. Serien - Ziehung des vormals kurhessishen, bei dem Bankhause M. A. v. Rothschild und Söhne zu Frankfurt a. M. aufgenommenen Staats-Lotterie-Anlehens vom Jahre 1845 sind fol- gende 60 Serien-Nummern gezogen worden : e

42. 600. 643. 705. 728. 1199, 1279. 1369. 1381. 1671. 1737. 1747. 1970. 2032. 2038. 2066. 2107. 2211. 2218, 2258. 2480. 2512. 2632. 2650. 2830. 3090. 3355. 3532. 3612. 3669. 3751. 3753. 3938. 4013. 4104. 4188. 4227. 4270. 4359. 4397. 4485. 4612. 4661. 4743. 4824. 4855. 4948 5019. 5243. 5316. 5623. 5625. 5685. 5714. 5772. 5828. 6116. 6249. 6302. 6538. :

Wir bringen solches hierdurch zur öffentliGßen Kenntniß.

Cassel, den 1. Dezember 1871. x | Königliches Regierungs - Präfidium. von Hardenberg.

Nichtamtliches.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 4. Dezember. Ueber die Anwesen- heit Sr. Majestät des Kaisers und Königs in der Provinz Hannover geht uns noch folgender Berichti aus Lüneburg zu: , :

Kaum twoar die sichere Kunde nach Lüneburg gelangt, daß Se. Majestät der Kaiser und König auf der Durchreise von der Göhrde nah Berlin die hiesige Stadt berühren und kurze Zeit hier anhalten würden, als sich auch in allen Kreisen der Bevölkerung die freudigste Erregung kundgab. i

Aus der Bürgerschaft heraus bildete sih ein Komite, welches die Angelegenheit in Berathung nahm und in allen Kreisen der Bevölkerung das bereitwilligste Entgegenkommen fand. Soviel es die Witterung gestattete, wurde dem Play vor dem Bahn- hofe durch das einmüthige Zusammenwirken der Königlichen Eisenbahn - Verwaltung und der städtishen Behörden cin fest- liches Aussehen verliehen. Die Säle des Bahnhofss8gebäudes, erst im Laufe dieses Jahres im Junern restaurirt und sehr geshmackvoll dekorirt, waren mit blühenden Topfgewächsen und Blumengewinden ausgeshmückt. Die Büsten Sr. Majestät des Kaisers und Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen zierten. die Wände. i

Unter dem Wetterdache des Perrons waren zahlreiche Ge- winde von Tannengrün angebracht, unterbröchen durch die verschiedensten Fahnen. x

Die Treppe vor dem Bahnhofsgebäude war Üüberdbault worden, um ein Podium zu gewinnen. Darüber wöldte sich ein roth ausgeshlagener Baldachin, mit den Wappenschildern des Deutschen Reichs, des preußischen Staats und dem Namens®- zuge des Kaisers geziert, von Fahnen in den preußischen und deutschen Farben überragt; cine Treppe führte von diesem improvisirten Pavillon zur Erde hinunter. Der weite Plaß

vor dem Bahnhofe war mit Flaggenmasten umstellt, die dur doppelte Tannen-Guirlanden verbunden und mit Flaggen in den deutschen und preußischen Farben geschmückt waren. Jeder Mast trug ein Wappen, welches abwechselnd den preußischen und den deutschen Adler mit der entsprechenden Krone zeigte Vor dem Pavillon erhob sich ein mächtiger Mastbaum, der eine kolossale Flagge in den deutschen Farben trug.

Lange vor der Ankunft Sr. Majestät füllte sich der Plag vom Publikum, das in fesilicher Stimmung dem Eintreffen Sr. Majestät entgegenharrte.

Um 85 Uhr, als der leßte Personenzug vor dem Extrazug Sr. Majestät abgefertigt war, rückte die über 100 Mann arke freiwillige- Turner - Feuerwehr, welche den Ordner- ienst auf den Wunsch des Magistrats übernommen hatte, auf den Bahnhof, um die Zugänge zu beseßen. Allmählich füllten sich alle zur Aufstellung bestimmten Räume. Jy dem Wartesalon erster und zweiter Klasse versammelten {h die Offiziere sowie die zur Begrüßung Seiner Majestät er- schienenen Deputationen, nämlich die DePutationen der städti- schen Kollegien aus Lüneburg, Harburg, Uclzen und Winsen a. d. L., die Deputationen der Aemter Lüneburg, Blekede, Winsen a. d. L, Harburg und Oldenfstadt, die Deputationen derx Geistlichkeit der Stadt Lüneburg, des Lehrer-Kollegiums, des Johanneums zu Lüneburg und der FleckenLgemeinden zu Bleckede und Dahlenburg, ferner sämmtliche Königliche Ver- wallungs- und Gerichts-Behörden, woelhe in Lüneburg ihren Siy haben, sowie die von Sr. Majestät mit dem Verdienst- kreuz für. Frauen und Jungfrauen dekorirten Damen der hiesigen Stadt und unter deren Führung eine Anzahl kleiner Mädchen, welche hierzu von dem Komite ausgewählt waren,

Derck Wartesalon dritter Klasse war ausschließlich für die Damen bestimmt und der Korridor für die Invaliden und Reservisten , während auf dem Perron des Bahnhofes gegen Karten sih die Übrigen Damen und Herren, namentlich aus den Kreisen der Beamten, versammelt hatten.

Vor dem BahnhofS8gebäude hatte sih die Bevölkerung der Stadt Lüneburg zum Festzuge geordnet und um den Pavillon im Halbkreise gruppirt. Die städtischen Knaben- schulen, die Zünfte und Gewerke und die Vereine waren mit ihren Fahnen und Abzeichen erschienen und bildeten die Staffage des weiten Festplaßes. Hieran reiheten sich rechts und links und im Hintergrunde die vier hiex cantonnirenden Schwadronen des 16. Dragoner-Regiments.

Der nlcht reservirfe Theil des Pexrrons einer aroßen „Menge. -Theus qus weiler erne gecilter Quschauer dicht beseßt.

Bald nach 10 Uhr fuhr der reihverzierte Kaiserliche Extra- zug unter dem Geläute aller Glocken in den festlich geschmück-

ten Bahnhof ein, und als er hielt, traten der Geheime Regie- | rungs - Rath Brauer , als Vertreter des zur Jagd nach der |

Göhrde befoblenen und den Kaiserlichen Qug begleitenden

Lanñddrosten Freiherrn von Schlotheim, der Commandeur des | Dragoner-Regiments, Oberst-Lieutenant von Waldow, und der |

Ober-Bürgermeister Fromme von hier, Leßterer als Vertreter

der Stadt Lüneburg, an den Kaiserlichen Wagen, um Se. Ma- |

jestät zu bewillkommnen. ‘Ein tausendstimmiges donnerndes Hoch ertönte, als der Kaiser den Wagen verließ,

Der Ober-Präsident Graf zu Stolberg-Wernigerode und der Landdrost von Schlotheim, welche inzwischen ebenfalls den Zug verlassen hatten , geleiteten Se. Majestät in den Wartke- falon, wo die Deputationen aufgestellt waren ; die kleinen weißgekleideten, mit blauer Schärpe und {warz - weiß - rothen Schleifen gezierten Mädchen bestreuten den Weg des Kaisers mit Blumen, Se, Majestät ließen Sich die einzelnen Deputa- tionen, die Behörden und das Offizier-Corps vorstellen, richte- ten an viele dec Vorgestellten freundliche Worte und unter-

hielten Sih auch mit den mit dem Verdiensikreuz dekorirten

Damen. Hierauf begaben Sich Se. Majestät nach dem vor dem Bahnhofe errichteten Pavillon. Der Sprecher des Komite's, Ober-Gerichtsanwalt Schmidt,

hielt hier Namens der versammelten Lüneburger, eine kurze f

Anrede an Se. Majestät,

Er betonte die Freude, welche Alle empfänden , daß es ihnen vergönnt sei, Se. Majestät zu begrüßen. seien fast 500 Jahre verflossen, daß ein Deutscher Kaiser das Weichbild dieser Stadt betreten habe, Wie dem Kô- niglichen Herrn die Herzen auch der Bewohner dieser Stad! entgegengeschlagen hätten, als Er au8gezogen sci, den Erbfeind zu bekämpfen, wie sie gejubelt hätten, als die Kunde der zahl- reichen Siege erschollen sei, wie sie dankbar zu Sr, Majestäl aufgeblickt hätten, als es gelungen sei , das Deutsche Reid) wieder aufzurihten , so wollten sie alle auch zu Ihm stehen

in guten und bösen Tagen, und deß zur Kunde solle ein dreifach

war mit | herbei- |

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donnerndes Hoch ershallen. Aus tausend und aber tausend Kehlen ertönte dasselbe. |

Se. Majestät richteten die freundlichsten Worte an die Deputation: »Nicht Jhm, nein, seinem Heere seien die Siege zu danken , dazu hätten auch die Bewohner dieser Stadt ihre treuen Kämpfer gestellt. « ;

Hierauf nahmen Se. Majestät die aufgestellten 4 Eska- drons des 16. Dragoner-Regiments in Augenschein und begaben Sich darauf unter den Klängen der »Wacht am Rheine in das Bahnhofsgebäude zurück. i

[8 Se. Majestät wieder in den Wagen steigen wollten, trat ein junges Mädchen - vor und bat um die Erlaubniß, Sr. Majestät zum Andenken an diesen Tag einen Blumen- strauß überreichen zu dürfen. Huldvoll nahmen Se. Majestät die Spende entgegen und bemerkten, daß Sie dieses Bouquet der Kaiserin mitnehmen wollten.

Da erscholl das Signal zur Abfahrt, und langsam schte sich der Zug in Bewegung.

Se. Majestät standen grüßend am Fenster, und laut ersholl der Jubel der Zurückbleibenden aus freudig bewegtem dankbaren Herzen.

Der erhebenden Feier in Lüneburg folgte eine zweite in Hohnstorf.

Auch hier war der Bahnhof festlich geshmückt. Eine mäch- tige Ehrenpforte bildete den Eingang... Vierzig große, mit Fahnen in den preußishen Farben gezierte und mit Guir- landen verbundene Masibäume bezeichneten den Weg zur Dampffsähre über die Elbe. Gegenüber auf der Mole wehte auf hohem Mastbaum eine große Flagge in den deutschen Farben. Seinen Abschluß erhielt der Schmuck durch die sinnige Dekoration des Aufgangs zur Dampffähre.

Auch hier fand eine Bewillklommnung und Begrüßung Sr. Majestät statt. Es hatte fich die Geistlichkeit der Jnspek- tion Lüne hier aufgestellt, und außerdem waren die Ort8svor- steher der Gemeinden des jezt zum Amte Lüneburg gehörigen ehemals lauenburgischen Amts Artlenburg, wozu Hohnstorf gehörte, erschienen.

Der Superintendent Raven aus Lüne und der Vorsteher Meyn aus Echem begrüßten Namens der Deputationen Se. Majestät, Allerhöchstwelche Sich die Deputationen darauf vor- stellen ließcn.

Als der Kaiser mit Seinem Gefolge das Ufer verließ, da schollen Sr. Majestät noch lange die Jubelrufe na, und stille ScgenS8wünsche für das Heil des Kaisers, Seines Herrscher- hauses und des Deutschen Reiches begleiteten Se. Majestät den Daiser und König auf der Reise nach Berlin.

TJThre Majestät die Kaiserin und Königin traf vorgestern Abend mit Jhrex Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin und ihren Kindern hier ein und wurde von Sr. Majestät dem Kaiser und König und Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen auf dem Anhalter Bahn- hofe empfangen. Gestern wohnte Ihre Majestät dem Gottes- dienste im Dom bei und empfing sämmkiliche anwesende Mit- glieder des Königlichen Hauses, Jhre Kaiserlichen und König- lichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin dinirten bei den Kaiserlichen Eltern.

Den Kammerherrendienst bei Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin haben übernommen die Königlichen Kammer- herren Graf Keller und NReichsfreiherr von Fürstenberg.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz kehrte vorgestern in der Begleitung Sr. Majestät des Kaisers Nachmittags 47 Uhr von der Göhrde zurü, be- suchte Abends die Vorstellungen im Opernhause und im Schau- spielhause und begab sich später zum Empfange Ihrer Majestät der Kaiserin, Allerhöchsiwelche gleichzeitig mit Jhrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin und den Kronprinz- lichen Kindern hier eintraf, nah dem Anhaltischen Bahnhofe.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin machten gestern Mittag Ihren Ma- jestäten und den hier anwesenden Höchsten Gliedern der König- lichen (Familie einen Besuch und dinirten um 5 Uhr im Kaiser- lihen Palais.

In der am 2. d. M. abgehaltenen (47.) Sißung des Bundesrathes, in welcher der Staats - Minister Delbrück den Vorsiy führte, wurden: 1) Die Mittheilungen des Präsi- denten des Reichstags über die Beschlüsse des Reichstags be- treffend: a) Den Gesetzentwurf wegen Ergänzung des Strafge- seybuchs. Þþ) Den Gesehentwurf über Beschränkung des Grund- eigenthums in der Umgebung von Festungen. c) Den Geseß- entwurf wegen des Ersaßes der den Familien von Reserve- 2c. Mannschaften gewährten geseßlichen Unterstüßungen. d) Den Nachtrag zum dritten Bericht der Bundesschulden-Kommission. 6) Petition in Bezug auf die Verwaltung der öffentlihen Ge- sundheitspflege, entgegen genommen. 2) Ueber den Neich8haus§-

haltsetat und das Etat8sgesey für 1872 in der nach den Be- schlüssen des Reichstags fich ergebenden Fassung Beschluß ge- faßt. C erstattet über: a) die Joll- 2c. Ver- gütung für den ins Ausland versandten Tabak. Þþ) Die Aufstellung einer neuen Uebersicht der zur S fommenden Uebergang8- abgaben. c) Den Entwurf eines Regulativs für Theilungsläger. d) Die Bewilligung von Remunerationen für die Abstempe- lung der Inhaberpapiere mit Prämien. @©) Den Beschluß des NReich8tags, betreffend eine Petition der Stadt Mainz um Be- willigung eines Quschusses zu den Kosten der Stadterweiterung. f) Die Steuervergütung für Branntwein zur Alkaloidenbereitung. s) Die Beschlüsse des Reichstags über eine Petition wegen der Differentialtarife der Eisenbahnen. h) Die Post- und Telegra- phen - Rehnung aus Anlaß des Hinzutrittes von Baden zur Reich8post- und Telegraphenverwaltung. i) Die Vergütung für die während des Krieges gegen Frankreich auf unbestimmte Zeit requirirten Fuhrwerke. 4) Sodann wurden mehrere Ein- gaben den betreffenden Ausschüssen überwiesen.

Die vereinigten Ausschüsse für Joll- und Steuerwesen, sowie für Handel und Verkehr, haben dem Bundesrathe unter dem 28. v. M. über die Präsidial-Vorlage, betreffend die Auf- stellung einer neuen Uebersicht der zur. Erhebung kommenden Uebergang®8abgaben, Bericht erstattet und beantragt: der Bundesrath wolle beschließen, daß 1) jedem Bundes8staate über- lassen bleibt, für die Erhebung der Uebergangsabgaben von Bier, Brannîwein und geschrotetem Malz, beziehung8weise für die Gewährung der Steuervergütung bei der Au®fuhr der ge- nannten Erzeugnisse in Gemäßheit der Bestimmung in Ar- tikel 21 der Maß- und Gewichtsordnung vom 17. August 1868 cine Umrechnung der Maße, nah denen bisher die Abgabe- und die Au®fuhrvergütung bemessen is , in die durch die ge- dachte Maß- und Gewicht8ordnung eingeführten metrischen Maße vorzunehmen und danach die vom 1. Januar 1872 ab zu erhebenden Abgabensäßhe, beziehungsweise die zu gewährende Ausfuhrvergütung zu bestimmen; 2) die betresfende Bundes- regierung von der vorgenommenen Umrechnung und den da- nach fich ergebenden Abgabesäßen u. s. w. dem Reichskanzler Mittheilung zu machen hat; 3) die Aufstellung ciner Ueber- sicht vorbehalten bleibt, welhe an Stelle der zu Nr. 5 des Schlußprotokolls zu dem Zollverein8-Vertrage vom 8. Juli 1867 beigefügten »Uebersiht der Steuersäße, welche in denjenigen Bereinsstaaten 2c., wo innere Steuern auf die Hervorbringung oder Zubereitung gewisser Erzeugnisse gelegt sind, von den O vereinsländishen Erzeugnissen erhoben werdene, zu treten hat.

Anus Veranlassung ciner Vorlage des Präfidiums sind dem Bundesrathe von den Ausschüssen für Zoll- und Steuer- wesen, sowie für Handel und Verkehr, Bestimmungen über die Tara vorgelegt worden, welche der Bundeßrath in der Sizung vom 19. v. M. mit einzelnen Modifikationen genehmigt hat.

Die AUsS/chU se. deo BüUndesratbes für Handel und Verkehr, für Rechnung®8wesen und für Justizwesen, sowie dic vereinigten Ausschüsse desselben für Handel und Verkehr und für Rechnung8wesen, und für Justizwesen und für Rech- nung®Lwesen hielten heute Sizungen ab.

Das Staats8-Ministerium trat geftern zu einer Sigzung zusammen.

Dec Bevollmächtigte zum Bundedrathe, Königlich bayerishe Staats - Minister v. Lutz is gestern Morgen nach München zurückgekehrt.

Der Gencral - Post-Direktor Stephan hat sich in Be- gleitung des Ober-Post-Raths Günther behufs der Postvertrag®- Unterhandlungen mit Frankreich gestern nah Paris begeben.

Der von Frankfurt a. M. um 85 Uhr Abends fahr- planmäßig hier ankommende Schnellzug ist vorgestern um eine Stunde verspätet hier eingetroffen.

Die mit dem Courier-JZuge aus Cöln über Kreien- sen um 10 Uhr 50 Min. Vormittags fällige Post ist am 2. d. M. 2 Stunden 10 Min. verspätet hier eingetroffen.

Am 3. Dezember e. Vormittags hat sih auf der Rhei- nischen Eisenbahn der Unfall ereignet, daß ein Personenzug während der Fahrt von Aachen nah Cöln am Bahnhof Rothe- Erde mit einer Rangir-Abtheilung zusammengestoßen ist, wobei drei Personen verleyt und beide Gleise gesperrt wurden. Die Gleissperrung konnte noch am nämlichen Tage beseitigt werden. Strenge Untersuchung zur Ermittelung der Ursache des Un- falles ist sofort eingeleitet.

Der nächste Kommunal-Landtag der“ Kurmark wird am 15. Januar 1872 in Berlin eröffnet werden.

Bayern. München, 2. Dezember. Die mit dem 1, Januar k. J. eintretende Aufhebung des Handels- Ministeriums wurde gestern vom Könige genehmigt.