1871 / 186 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Dec 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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16) Ges. Entw. über die Einführung des Norddeutshen Bundes- eseßes, Maßregeln gegen die Rinderpest betr, vom 9. Vpril 1869, in ayern und Württemberg.

17) Ges. Entw., betr. die Einführung der Maf- und Gewichls-

Ordnung in Bayern.

18) Ges. Entw. beir. die Einführung des Gesehes über die Ver- pflictung zum Kriegsdiensle in Bayern.

19) Ges. Entw. , betr. die Einführung des Gescßes über den Unterstüßungswohnsiß in Württemberg und Baden.

20) Ges. Entw.j betr, die Einführung der Gewerbe-Ordnung in Württemberg.

21) Ges. Entw, betr. die Einführung des Geseßes vom 25. Juli 1868 über die Quartierleistung für die bewaffnete Macht in Baden.

22) Ges. Entw. betr. die Einführung des Geseßes vom 8. April 1868 über die Upterstüßung hülfsbedürftiger Familien zum Dienste E O L S f

e). Entw., betr. die Ueberweisung eiserner Vorshüsse für die Verwaltung des Reichsheeres ; dieser ist dadurch eribige daß ie wesentlihen Bestimmungen Aufnahme gefunden haben in den Etats, in Falge dessen er Seitens der verbündeten Regierungen zurückgezogen

Lde,

B. Die beiden vorgelegten und erledigten Verträge sind:

1) Uebereinkunft vom 12. Oktober 1871 zu dem Vricdensvertrage

mit N use e uslieserungSverirag zwischen Deutschland und Italien ncb Separatprotokoll vom 31. Oktober 1871. M I G

C. Sonstige Vorlagen sind an den Reichstag gekommen:

1) Nackw:isung von den bis zum Schlusse des Jahres 1870 für den Hafenbau an der Jade gemachten Ausgaben und Nachroeisung der in der Ausführung begriffenen Bauten auf dem Marine-Etablisse- ment zu Wilhelmshaven. : L 2) Nachweisungen % für die Marine - Verwaltung, þÞ) für tie e Ae alis arüber, wieviel von den übertragbaren Fonds in dem Vorjabre wirklich verwandt und wieviel daher von denselben für dás laufende Jahr noch Tisponibel ift. für O zum dritten Bericht der Staatss{hulden- Kommission

(V,

4) Uebersicht der Vorschriften fremder Geseßgebungen über cinen fiaatsgefährlichen Mißbraucÿ des geistlichen Amtes, /

9) Programm für den Entrourf zu einem Pa! lamentsgebäude für den deutshen Reichstag.

D. Von den Mizglirdern des Reichstages sind fünf Anträge ein- gebracht, von denen drei von dem Reichstage erledigt und angenom- men worden : 5

1) Büsing (Güstrow) und Gen. auf Annahme des vorgeschlage- f Dea betr. die Volksvertretung in den Bundes-

aaten.

2) Latker und Gen. auf Annahme des vorgesck{chlagenen Gesc{z- Entwurf®, betr. die Abänderung der Nr. 13 des Art, 4 der Ben fassung des Deutschen Reiches.

3) v. Cranach und Gen., betr. die Rückgewährung der ven den Kcemmuncen geleisteten Kriegsleistungen.

4) Antrag Harkort und Sen., beir, die Nevision des mit dem Königreich Portugal abgeshlessenen Handels- und Schiffahrts®-

_ DBertrages i durch Uebergang zur TageLordnung erledigt, und

9) Antrog v. Unruh und Gen., beir. die Abänderung des zweiten Absaßes dcs F. 52 und des §. 53 der GeschäftSordnung ge- nale wegen Schluß des Reichstages nicht zur Verhandlung im

enum.

L. Die von den Mitgliedern des Reickstages gestcllien neun Interpellationen sind sämmtlih zur Beantwortung gelangt. Dieselben bezogen si:

1) Richter und Gen, auf die Verbältnisse der noch bei der Vabne

__befindlichßen Mannschasten der Reserve.

2) Schulze und Gen. auf den vom Reikstage in der Sißung vom 25. April 1871 angenommenen Gescßenlwurf, betr. die Gewäbrung von Reisekosten und Diäten an die Mitglieder des

Reichstages.

Schulze—Miqus6l—Holder und Gen. auf die Vertkeilung

der Beihülfen an Offiziere, Acrzie und Mannschaften der Ne-

serve und Landwehr.

4) Dr. Völk—Wiggers und Gen. auf den vom Neichstage in der Sißung vom 15. Mai 1871 angencmmenen Geseßentioucf, betr. die Kautionspflichtigkeit periodisher Druckschristen.

9) Jacobi und Gen. auf Vorbereitungen für ein Reichsgescß Über das Versi®erungêrocsen.

v. Mallinckrodt und Gen. auf die Vergütungen für die máäh-

rend des Krieges gegen Frankreich Lon den Gemeinden gestellten

erubrwerke. /

) Richter und Gen. “auf den Stand der Vorarbeiten für den Erlaß eines Geseßes über den Betrieb des Apothekergewerbes. Erhard—Hausmann—Lippe und Gcn. auf die Verleßurg des Deulschen Siräf-Gescßbuches durch eine Verortnung ter errsilih L-ppeschen Regierung.

9) Nichter und Gcn. auf die Untersuchung wegen WaßlfälsWungen bei der Wabl des Grafen v. d, Echulenburg-Becßendorf.

F, Petitionen sind 367 eingegangen. Davon find 19 dem Herrn Reichskanzler überwiesen, C0 dur die, über bezüglice Gesct- entwürfe und Anträge gefaßien Beschlüsse für erledigt erilärt, 29 dur Uebergang zur Tage®ordnut g erledigiz 140 zur Erörterung im Plenum nicht für geeignet erachiet , 2 von den Petenten wiedir zurückgezogen Und 117 wegen Sc(hlusses der Session unerledigt geblieben. Die Petitionékcmmission hat im Ganzen 9 \chriftliche Berichte crstaitet, von denen indessen nur 6 zur Vechandlung im Plenum gelangten.

G. WahlPrüfungen haben 18 Fattgefunden. Dakei sind 15 Wahlen für gültig, 3) für ungültig erklärt (die im 7. Düsseldorfer,

im 7. Oppelner und im 1 Magdeburger Wahlkreise), 1 Wabl i s geprüft geblieben. Zur Zeit sind 6 Manbate e avi rûe De Fran tis a a A e Din ae Ie das für den 2, Unter- ischen, ur den /., Düsseldorfer, das für den 7. das H Sis x, E A er Wahlkreis | VFNERen Rud ¿ ungen. Jn der Zeit vom 16 Oktober bis 1, Deze 1871 oder in 46 Tagen hat der Reichstag 36 Plenarsißzungen ¿alte die Kommissionen und Abtheilungen haben zusammen 116 Sizungen an E find von denselben 21 schriftliche und 8 mündliche Berichte

—.

Der preußische Staatshaushalts-Etat für 1872.

- II,

Aus den Spezial-Etats der einzelnen Verwaliungs8ziocige ebe wir die nachfolgende Uebersicht der wichtigeren Ébunalaaren und us: gaben für 1872, verglichen wit den betreffenden Anjäßen des vorigen Etats. Domatinen-Verwaltung. Die Einnahme ist auf 9,087,030 Thlr., um 88,760 Thlr. niedriger als für 1871, veranschlagt. Es entfallen hiervon auf: grundherrliche Hebungen 2c. 1,634,419 Thkr, (— 69,096 Thlr.), Domainen-Amortisationsrentea 1,996,632 Thlr. (weniger 230Tblr.), Ertrag von Domainen-Grundstücken 2c.5/907,275 I dir. (-+ 43/580 Tylr.) S L E Gen aus den Erträgen der Gras- 2e. Nußungen 31,604 Thir. (+ 722 Thlr.), sonstige Einnahmen 17,100 Thlr. (— 13,7326 Tblr.) Die Ausgaben betragen 2,928,940 Thlr. (-+ 450,920 Thlr.) wovon 2,034,440 Thlr. (— 43,580 Thlr.) für dauernde und 494500 Thlr. (1871 Nichts) für extraordinäre Bedürf- nisse bestimmt sind. Von leßtgedahtem Betrage sollen allein 415,000 Thir. zur Eindeichung der sogenannten“ Maraueller in der Provinz Schleswig-Holstein, der Rest aber zu Meliorationen in Ost- frieëland und zu Vorarbeiten für die bergmännishe Gewinnung von Fein r der E ire verwendet wrden. Nach Abzug

er Au®êgaben von den Einnahmen ergiebt sich ein Ueberschuß vo 7,058,090 Thlr. (— 489,680 Thlr.) o ps en

Forsiverwaltung. Die Einnahme ist mit 13,940,000 Thlr. (+ 1600 Thlr.) auf den Etat gebracht und treffen hiervon auf Ein- nahmen für Holz wie im Vorjahre 12,303,000 Thle., für Neben- nußungen 1,053,000 Thlr. (4- 22,000 Thlr.), während die Einnabmen aus der Jagd, von Neben-Betriebsanstalten, von den GForst-Lehranstal- ten und sonstigen Erträgen auf 584,000 Thlr. (— 21,000 Thlr ) ver- ans{lagt find. Die A usgaben sind auf 7,529,900 Thlr. (— 2600 Thaler) angenommen und zwar für die foridauerndcn auf 6,968,000 Zhaler (+ 105,500 Thlr.), die außerordentlichen auf 561,900 Tblr. (— 108,100 Telr.). Die Steigerung der laufenden Ausgaben beruht hauptsächlich in der Erhöhung der Dienstaufwand®-Entschädigung der Vorstbeamten, in den höbßeren Kosten fur Werbung und Transport der Forstprodukte und in der no!hwendigen Erhöhung des Bauko#en- fonds, Die außerordentlichen Ausgaben sind zur Atlösung von Fors- servitutin, zum Ankauf von Grundsiücken, zu Forstkulturer, Prämien zu Chausseen 2c. bestimmt. Der von der Forstverwaltung für 1572 zu erwattende Uebers{chuß ist auf 6,410,100 Thlr. (+4 3600 Thlr.) berechnet. Der zur Holzzucht bestimmte, im Bcjig des Staats befind- lie Waldboden hat einen Flächeninhalt von 2,337,325 Héeftaren, denen noch 33,221 Hektare gemeinschaftliche Waldungen hinzutrelen.

Direïte Steuern. Der État veranschlagt die Einnahme aus denselben auf 44,031,000 Thlr. (+ 564,000 Thir.); und zwar: Grundsteuer 13,050,000 Thlr. (— 33,400 Thir )) Gèbäudesteuer 4,765,0C0 Thir* (+ 90,000 Thlir.), flassifizirte Einkommensteuer 5,652,060 Thlr. (-+ 88.000 Tblr.), Klassensteuer 13,168,000 Thlr. (4+ 98,000 Thlr. ), Gewerbesteuer 5,386,000 Thlr. (4 149,000 Tölr.), Eifenbabnabgabe 1,916,500 Thlr. (+ 173/000 Tölr.), sonstige Einnahmen 93,500 Tklr. (— 1100 Thlr.) und sind bei dieser Veranschlagung im Allgemeinen die bei den cinzelnen Steuerzweigen in den Jahren 1868—1870 wirk- lich aufgekommenen Erträze zu Grunde geleat worden. Oie forts- dauernden Ausgaben sind mit 2,159,000 Thlr, um 6000 SULr, niedriger als im Vorjahre, angenommen, wogegen eine Erhöhung der einmaligen und außerordentli@en Ausgaben von 250,000 Thlr. in 1871 auf 545,129 Thr. slattgefunden hat. Von leßterem Betrage find 900,000 Thir. zur Nuéführung der anderweiten Recelung der Grund- steuer in den Provinzen Schleswig - Holstcin, Hannorer und Hessen- Nassau, sowie im Kreise Meisenheim bestimmt. Die“ direkten Steuern ergeben für 1872 einen Ueberschuß von 41,326,871 U (-+ 274,871 Thlr.)

IndirekteSteuern. Die Einnahme is auf 18,532,000 Thlr. (+ 243/580 Thlr.) veransblaat und treffen hierron auf NRcittssteuern 4,361,530 Thlr. (+4 177,060 Thlr.) und auf Einnahmen für alleinige Preußische Rechnung 14/170,470 Thlr. (4- €6,520 Thlr.). Der erstge- dachte Betrag umfaßt die Verwaitungstkosten, welche Vreußen bei Ér- hebung der Zölle, Rübenzuckerüeuer, Salz- und Tabakssteuer, Brannt- iveir- Und Vraumalzsteuer ron dex an die Neichsfasse abzuführenden Einnahmen vorweg in Abzug bringt. Untex den Einnahmen für clleinige Preußische ReGnung sind angeseßt: Mah!steuer 1,700,000 Tblr. (+ 55,090 Thlr.) Schlachtsteuer 2,400,000 Thir. (4+ 134,760 Thir.) Stempelsteuer 7,000,000 Thlr. _wie im Vorjahr, Antheil an der deutschen Wecbselsiewpelsteuer 254600 Thlr. (— 103,200 Tetlr.), Chausseegelder 1,540,000 Thlr. (— 27,000 Ttlr.), Brücen-, itähr- und Hofengelder, Stiom- und Kana!gefälle 600,000 Thlr. wie 1871, Niederlage, Krohr- und Wegegeld 47,400 Thir. (+ 2400 TZIhir )y Konttolegebühr für Salz 25,000 Tblr. wie 1871, Hypotheker- und Gerichieschrei! erei-Gebüßren 240,000 Thir. (— 5000 Thlr), Straf- gelder €0,000 Thlr, (— 4000 Thir.) soristige Einnahmen 283,470 Tblr. (+4 13,470 Tolr.). Die Ausgaben sind mit 6,438,670 Thlr. (— 94/745 Thir.) in den Etat _ gestellt und zroar die foridaueraden mit 6,404 000 Tblr, (— €8,600 Thir.) die auferort entlichen mit 34/670 Thlr, (— 25/945 Thir.). Die Verminderung der exstexen ist

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{sählih dadurch bedingt , daß die Ausgaben für Zollverein®- Les O Jahre 1872 ab auf den Neichsetat übergehen. Der Ueber\schuß der indireften Steuern beträgt 12,093,330 Thlr. (+ 338,325 Thlr.).

Lotterie-Verwaltung. Als Einnahme sind 1,335,500 Thlr. (—4100 Thlr ) nach dem Durchschnitt der wirklihen Einnahmen in den Jahren 1868—1870 , ebenso an Ausgabe 23,100 Thlr. (—200 Thaler) in Ansaß gebract , so daß sih der Uebers{chUuß dieser Ver- waltung a f 1,312,400 Thlr. (—3900 Thir.) berechnet. :

Sechandlungs-Justitut. Der Gewinn des Jnstituts bat betragen im den Jahren 1868: 574,553 Thlr., 1869: 645,491 Thlr., 1870: 1,258,594 Thlr, überhaupt 2,478,638 Thlr. oder durchs{chnittlich 826,212 Tglr., an -Stelle deren füc 1872 rund 800,000 Thlr. (4-100,000 Thlr.) als Einnahme avf den Etat gebracht worden sind, welche gleihzeitig als Ueberschuß erscheinen, da die Ausgaben an Be- soldungen 2c, welche füc 1872 auf Höhe von 57,0165 Thlr. (+59085 Thaler) veranschlagt siad, aus den Fonds des Jnfkituts bestritten werden. Nach dem Hauptabs{luß per ult. Dezember 1870 betrugen die Aktiva des Jnfstituts 116,202,101 Thlr. , die Passiva 115 643 508 Thaler, so daß nach Abführung von 700,000 Ttlr, zum Staatshaus- halte pro 1870 noch ein Nettogewinn von 558,593 Thir. verblieben ift.

Preußische Bank, Dec Gewinnantheil des Staats ist nach dem Ourchschnitt der Tahre 1868—1870 auf 1,026,667 Thlr berechnet, welchen noch hinzutreten 66/423 Thlr. Zinsen von dem Einschußkapi- tale des Staats im Betrage von 1,897,800 Thlr. à 35 pC?. und 621,910 Thir. Zusuß zur Verzinsung und Fang der Staats- Anleihe vom Jahre 1856 , so daß also die Gesammt-Einnahme von der Preußischen Bank für 1872 sih auf 1,715,000 Thlr. (240,000 Thlr. mehr als in 1871) stellt. 5

Münzverwaltung. Die Einnahmen der Münzen in Berlin, Hanncover und Frankfurt a. M. sind auf 260,443 Thlr. (— 3880 Thlr.) die Ausgaben derselben auf 232,433 Tblr. (++ 6530 Thlr.), und zwar 192,433 Thlr. fortdauernde (— 33,470 Thlr.) und 40,000 Tblr. extra- ordinaire (1871 Nichts) veranschlagt ; #9 daß sih also ein Ueberschuß von 28,010 Thlr. (— 10,410 Thlr.) ergeden würde. Jndeß können diese Ziffern als feststehend nicht angesehen werden, weil der denselben zu Grunde liegende Betricbsplan eine Aenderung erleiden wird, Falls durch die ReichLgeseßgebung die Ausprägung von Reichsgoldmünzen angeordnet wird, Die in Ansaß gebrachte außerordentliche Ausgabe von 40,000 Thlr. soll zum Umbau der Münzanstalt in Frankfurt a. M. und zur Beschaffung der für die neuen Einrichtungen exforderlichen Betrieb8-Jnventariensiücke verwendet werden.

Staats8drudckerei. Die Ecträge aus dem Geschäftshbetriehe und den sonstigen Einnahmen dieser Anstalt haben nach den Ergekl- nissen der leßten drei Jahre 1868 bis 1870 mit 327,700 Thlr. (gegen 1871 mehr 32,000 Thlr.) auf den Etat gebracht werden fönnen. Dementspreckend haben aber auch die AuLgaben, namentli in Folge der Steigerung der Lohn?äße der Arbeiter, auf 205,100 Thlr. (um 2500 Thlr. mehr als in1871) veranschlagt werden müssen. Hiernach wird der voraussichtliche Ueberschuß der Staatsdruckerei für 1872 122,600 Thaler (+ 29,500 Thir.) betragen. Z

Allgemeine Kassen-Verwaltung. Die Einnahmen sind für 1872 auf 14,534,619 Thlr. (-+ 7,849,769 Thl.) veranschlagt, und zwar Zinsen und Dividenden von den aus dem Ertrage der Eisen- babnabgabe angekauften Vftien 219,106 Thir. (74 1098 Thlr.), ver- \hiedene andere Einnahmen 686 252 Thlr. (+ 61,256 Thlr), Ein- nahmen des Staatsschaßes 3,300,000 Thlr. (-+ 1,250,000 Thlr.) Uebershuß der Verwaltung des Jahres 1870" 6,206,260 Thir. (1871 nihis8), Erlôs für die dem Tilgungsfond der Staats{chulden zu Über- iveisenden Schuldverschreibungen 4,003,000 Thlr. (+ 410,000 Thlr.) außerordentliche Einnahmen 120,000 Thlr. (— 76,650 Thlr.). Nach einer dem Etat beigefügten Nachweisung des Vermögens des Staats- shaßes am Schlusse des Jahres 1870 betrug dasselbe mit Einschluß des zu KriegEzwecken an die Generalkasse des Norddeutschen Bundes ge- zahlten Vorschusses, im Ganzen 31,619,101 - Thlr. 115 Sgr. Yorzellan-Manufafktur. Der Etat- weist a!s Einnahme ín Uebereinstimnimung mit dem Vorjahre 153 000 Thlr. nach, wovon 150 000 Thir. turch den Verkauf der Fabrikate erzielt werden. Die Gesammtauszgaben sind mit 273,000 Thir. (-i- 45 000 Thir.) in An- shlag gebracht, von welchen 143,000 Thir. zu dauernden und 130,000 Thlr. zu einmaligen und außerordentlichen Ausgaben bestimmt sind. Der leßtere Betrag soll zum Anfauf und zur Einricdtung eines Grundstücs in Berlin für das Verkaufëlager der Porzellan - Manu- faktur, welches leßtere jeßt mieth8weise untergebracht ist, verwendet werden, Sieht man von den extraordinären Ausgaben ab, so ge- währt die Prozellaa - Manufaftuc für 1572 einen Ueberschuß von 10,000 Tblr, woie folchen auch der Etat für 1871 nachwies,

Berg-, Hütten- und Salinen-Verwaltung. Tm Gan- zen veranschlagt der Etat die Einnahme auf 26,230,373 Thlr, um 1,712,085 Thlr. höher als im Vorjahre, und wird diese Mehreinnahme durch die Steigerung der Produktion, des Debits- und der Produk- len-Verkau'spreise begründet, Jm Einzelnen sollen aufkommen bei den Bergwerken 17,290,090 Thlr. (+ 1,175,280 Thlr.), bei den Hüt- tenwerken 6,189,475 Thir. (+ 278,471 Thlr.) bei den Salzwerken 1,728,473 Thlr. (4+. 235,497 Thlr.), an sonstigen Einnahmen 1,022,335 Thir. (-+ 22,887 Thlr.) “Die Ausgaben im Ordina- rium belaufen sich auf 20,701,604 Thlr. und zeigen gegen 1871 eine Zunabme von 580,988 Tolr. Es haben namentli die Betriebskosten bei den Bergwerken um 247,754 Thlr, bei den Hüitenwerken um 249,723 Thlr. bei den Salzwerken um 79,168 Tblr. höher als im Vorjahr veranschlagt werden müssen, und beruht das Mehr theils in der anderweiten Regulirung der Normal - Besoldungssäße der Berg- wertê- 2c, Beamten , theils wird dasselbe durch die Produktions- Steigerung, sowie durch die Erhöhung der Betrkebslöhne, Debits- tosten u. 4. w. bedingt. Für Verwaltungskosten bei der Ministerial- Adtheilung sür das Bergwesen sind im Etat 49,945 Thlr. (— 225

Thaler), bei den Ober-Bergämtercn 311,105 Thlr. (— 1966 Thlr.) und an sonstigen Verwaltungs- und Betriebsausgaben 165,697 Thaler (+ 6534 Thlr.) angeseßt. Zu einmaligen und außerordent- lichen Ausgaben sollen 503,000 Tht{r., 143,000 Thlr. mehr als für 1871, verwendet werden, namentlich: 40,000 Tylr. zur Ausführung von Bohrversuchen, 60,000 Thlr. zu Bauprämien für Bergleute, 70,000 Thlr. als dritte Rate zur Anlage eines Steinsalzsha@Stes zu Scegeberg, 100,000 Thlr. erste Rate zur Anlage eincò Salzwerfs bei Inowraciaw (Pcov. Posen), 173,000 Thlr. zur Anlage von Loko- motivbahnen, 30,000 Thlr. zum Bau eines neuen Dienstzebäudes für das Ober - Bergamt in Dortmund, 30,000 Tblr. als erste Rate der Subvention zum Bau der St. Gotthacd-Eisenbahn. Die Preußische Staatékasse wird zu diesem Unternehraen 400,000 Thlr beitragen; w9- von 5 auf dea Etat der Eiscnbahn-Verœwaltung und ck auf den Etat der Verwaltung zu Übernehmen find.

Der für 1872 zu erwartende Ueber\chuß ist mit 5025,769 Tble.j um 988,097 Thlr. höher als für 1871, auf den Etat gebracht. Sisenbahn-Verwaltung. Die Brutto-Einnahme is für 1872 auf 40,778,922 Thlr, um 3,198,585 Thlr. böber als für 1871, veranschlagt und entfallen hiervon auf die Staats - Eisenbahnen 38,093,029 Thlr. (-+ 2,987,219 Thlr.), auf die Privatbahnen, bei welchen der Staat bethciligt ist 1,840,113 Thlr. (4- 210,166 Thlr), auf sonstige Einnahmen 45,783 Thlr. (4- 1200 Thir). Die Ectcäge der Staatsbahnen haben nah den Ergebnissen der Vorjahre und unter Berücksichtigung des gesteigert-n Verkehrs durdgängig mit

dheren Beträgen als im Vorjahre auf den Etat gebracht werden önnen. Jm Einzelnen sind angesegt - für die Niedershlesist-Märkische Eisenbahn 8,000,000 Thlr. (-+ 500,000 Thlr.), die Verbindungsbahn zu Berlin 246,000 Thlr. (+ 16,000 Tbir.) die Ostbahn 10,000,000 ZThaler (-+ 900,000 Thlr.) die Westfälishe Bahn 3,500,000 Thlr. (+ 300,000 Thir), die Saarbrücker Bahn 2,400,000 Thir. (4- 100,000 Thaler), die Hannoverschen Bahnen 9,700,000 Thaler (+ 500,000 Thlr. ), die Bebra-Hanauer Bahn 1,200,000 Thlr. (+ 300,000 Thlr.), die e Bahn 1,310,000 Thir. (+ 110,000 Thlr.), die Main- Weserbahn 2,300,000 Thle. (+ 200,000 Thlr.) die Main-Neckarbahn 117,025 Thlr. (— 1541 Thir.), die Franftfurt-Offenbaher Bahn 70,000 Thir. (+ 48,760 Thlr) die Heppens-Oldenburger Bahn 50,000 Thlr. (-+ 14,000 Thir.).

Die Gesammtaus8gaben betragen nach dem Etat 28,652,834 Thlr, 4,839,073 Thlr. mehr als im Vorjahre, nnd zwar die fort- dauernden 25,666,834 Thlr. (+ 2,759,573 Thlr.) die einmaligen und außerordentlichen 2,986,000 Thle. (+ 2,079,500 Thlr.) Die dauern- den Ausgaben haben mit Rücksicht auf den Bedarf der Verjah: e und den gesteigerten Verkehr gegen den leßten Etat höher veranschlagt werden müssen. Es sind angen für die Staatseisenbahnen 24,134,827 Tblr. (+ 2,750,770 Tdlc.), für die Privatbahnen, bei welchen der Staat betheiligt ist, 1,359,644 Thlr. (— 7914 2 hlr.) für die Centralverwaltung und die Eisenbahn-Kommissariate 132,363 Thlr. (+ 16,697 Thlr.) Von den extraordinären Nus8gaben sind 2,720,000 hlr. zur Erweiterung und zum Umbau von Bahnhöfen 2c. 101,000 Thlr. als Beihülfe zu neuen Eisenbaßnbauten in Ostpreußen und Westfalen, 15,000 Thlr. als Subvention zum Bau der St. Gotthardbahn bestimmt, während die Übrigen 150,000 Thlr. einen Dispofitionsfonds zu unvorhergesehenen außerordentlichen Aus- gaben für die Staatseisenbahnen biiden sollen.

Der Ueberschuß der Eisenbahnverwaltung beträgt 12,126,087 Thaler (gegen 1871 weniger 1,640,487 Thlr.); hiervon kommen jedoch zur Verzinsung und Tilgung der Eisenbahnschuld 11,444,795 Thlr. vorweg in Abzug, so daß den allgemeinen Staatsfonds nur ein Ueber- \{hußbetrag von 681,292 Thlr. zusließt. Die am Schlusse des Jahres 1871 ausstehenden Eisenbahnshulden, welhe im Etat der Staats- \{ulden-Verwaltung weiter na§gewiesen werden, betragen 200,853,945 Thaler, von welchen im Jahre 1872 3,084,595 Thlr. getilgt werden

sollen.

Produkten» und Waarcn-TÖrSe,

Berlin, 2. Dezember. (Amtliche Preisfeststellung 4on Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiritus auf Grund des §. 15 der Börsenordnung , unter Zuziehung der vereideten Waaren- und Produktenmakler.)

Weizen pr. 1000 Kilogr. loco 68—85 Thlr. nach Quali- tät, fein weiss. poln. 835 Thlr. bez., gelber: pr. diesen Monat 805 à 79% bez., April-Mai 1872 79% à 795 bez., Mai - Juni 80 à 79% bez. Gek. 2000 Ctr. Kündigungspreis §0 Thir. pr. 1000 Kilogr.

Rogden pr. 1000 Kilogr. loco 54—58 Thir. nach Qual. ge- fordert, 555—9575 Thlr. nach Qual. bez, pr. diesen Monat 56% à 555 bez. Dezember - Januar 56 à 5955 bez., April - Mai 1872 56% à 55% bez., Mai-Juni 565 à 56 bez. Gekündigt 5000 Ctr. Kündigungspr. 555 Thlr. pr. 1000 Kilogr. L

Gerste pr. 1000 Kilogr. grosse 48—60 Thlr, nach Qualität, kleine 48—60 Thlr. nach Qualität.

Hafer pr. 1090 Kilogr. loco 41—50 Thlr. nach Qual., pr. diesen Monat 45 bez., April-Mai 1872 467 à 46 à 467 bez.

Roggenmehl Nr. 0 u. 1 pr. 100 Kilogr. Brutto unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 8 Thlr. 5 Sgr. à 45 Sgr. bez. Januar-Februar 1872 8 Thlr. 1 Sgr. nomi., April - Mai 7 Thlr. 29 Sgr. bez.

Krbsen pr. 1000 Kilogr. Kochwaare 55—60 Thlr. nach Qua- lität, KFuiterwaare 50—53 Thlr. nach Qualität.

Rüböl pr. 100 Kilogr. obne Faas loco 273 bez., flüssiges 284 Thlr, pr. diesen Monat 275 à 275 bez., Dezember-Januar 277 à 27% bez., April-Mai 1872 285 bez., Mai-Juni 24 Thlr. Gek. 2300 Ctr. Kündigungspr, 273 Thlr. pr. 100 Kilogr,

Leinöl pr. 100 Kilogr. ohne Hagss loco 26; Thir.