1871 / 188 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Dec 1871 18:00:01 GMT) scan diff

der Nähe und Ferne eingefunden, um Se. Majestät zu be- rüßen.

E Die Jagd dauerte bis gegen 4 Uhr Nachmittags, nur durch das Frübstüd unterbrochen, bei welchem si die Gesellschaft etwa um 122 Uhr in dem zu diesem Qwecke im Walde hergerichteten Pavillon versammelte. Hier stellten sich auch die Beurlaubten und Reservisten auf, welche zusammengekommen waren, um ihren Allerhöchsten Kriegsheren zu begrüßen. Se. Majestät unterhielten Sich mit jedem Einzelnen dieser Mannschaft auf das Leutseligste. Wäbrend des Frühstücks wurden von der Schuljugend zu Stoiße unter Leitung des dasigen Schullehrers patriotische Lieder angestimmlt. :

Des schon vor dem Frühstücke eingetretenen Schneegestöbers ungeachtet verharrten Se. Majestät mit den Höchsten und Hohen Gästen in der beitersten Stimmung bis zum Schlusse der Jagd. Se. Majestät erlegten 10 Stück Rothwild, 4 Rehe und 18 Stück Schwarzwild. Das Ergebniß der Jagd war unter Berück- fihtigung der entschieden ungünstigen Witterungsverhältnisse, welche dem Treiben fast ne Schwvoierigkeiten berei- teten, ein ganz zufriedenstellendes. Jn Summa find erlegt: 122 Stück Rothwild, 139 Sauen und 16 Stück Rehwild. Erst bei hercinbrechender Dämmerung kehrte die JagdgeseUschaftinach dem Jagdschlosse zurü. i :

Darauf empfingen Se. Majestät die angemeldeten Depu- tationen; diese waren in so großer Zahl ihrer Mitglieder erschienen, daß neden dem Ewpfangs8zimmer auch das daran stoßende Billardzimmer für die Borstellung benugzt werden mußte. Sr. Majestät wurden durch den Oberpräsidenten der Provinz Hannover, Grafen Otto zu Stolberg - Wernigerode vorgestellt : Die Deputation der Amtsversammlung des Amits8bezirks Dan- nenberg, welcher sich scchKunddreißig Gemeindevorstcher des Amtsbezirks Dannenberg angeschlossen hatten, die Deputation der Amtsversammlung des Amtsbezirks Neuhaus i. L., cine Deputation der Stadtgemeinde Dannenberg nebst den De- putirten der dortigen Lehrer, eine Deputation der Stadtge- meinde Lüchow, eine Deputation der Stadtgemeinde Hiß- acker, welcher sich die Deputirten der dortigen Lehrer, auch die beiden Orts8geistlihen aus Hißaer ansc{lossen, eine Depu- tation des Städtchens Gartow, cine Deputation des meist aus bäuerlicen Grundbesizern bestehenden landwirthschaftlichen Bereins Danncnberg , cine Deputation des Dannenberger v aegaies , eine Deputation des Schüßgencorps zu

ißacker.

Ulle diese Deputationen waren gekommen, um Se. Majestät Namens der von ihnen vertretenen Körperschaften und Kommunen, bez. Vereine und Genossen , zu begrüßen. Das Schügencorps von Higacker sprach den Dank aus für das dem- selben im vorigen Jahre in Anlaß des für den Landesherrn gefallenen \. g. Königsschusses gewordene Allerhöchste Geschenk eines silbernen Halsshmuckes (Adlers) für den jedesmaligen Schüßenkönig.

Se. Majestät nahmen die Ansprachen und Begrüßungen-

der Deputationen auf das HuldvolUste entgegen und unlter- hielten Sich fast mit Jedem nach der Reihe der Vorstellung, richteten auch zum Schlusse an alle Versammelten einige Worte der Erwiderung, welche, wie sie unmittelbar aus dem Herzen Sr. Majestät kamen und der Ausdruck UAllerhöchstihrer lan- de8väterlichen Gesinnung und Fürsorge für die Provinz Han- nover waren, so auch unmittelbar allen Anwesenden zu Herzen gingen und in denselben den reinsten Wiederklang fanden.

Nach Empfang und Entlassung der Deputationen, deren Führer nebst den Geistlichen aus Hitaker zur Tafel befohlen wurden, begaben Sih Se. Majestät mit den Gästen zum Diner. Die Tafelmusik wurde vom Trompeter - Corps des 2. Hannoverschen Dragoner- Regiments Nr. 16 aus Lüneburg ausgeführt. Das Programm war Folgendes: Sieges - Hymne von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Albrecht Sohn von Preußen, Jubel - Ouvertüre von Weber, Scene und Duett au8 dem Troubadour von Berdi, Kaisermarsch von Krüger, Waidmann's Jubel-Quadrille von Herrmann, Frühlingslied von Gounod, Husaren-Polïa- Magzurka von Parlow , Finale aus der Oper Rienzi von Wagner.

Kurz vor der Tafel hätke der von der Stadt Dannenberg darzubringende Fakelzug erscheinen sollen. Dex Zug verspätete fich etwas und kam erst nah dem Beginn der Tafel vor dem Jagdschlosse an. Se. Majestät unterbrachen die Tafel und sahen dem brillanten Zuge von 200 Fackeln mit dem erleut- tetcn großen Bilde der Germania auf ges{mücktem Wagen ‘aus dem geöffneten Fensier des Speisesaales zu, während die auf Se. Majestät den Kaiser und Se. Königliche Hoheit den Kronprinzen ausgebrachten Hochs8 der Volks- menge erschallten. Vor und nach dem erwähnten Fakelzuge wurde die Umgebung des Jagdschlosses seitens der Stadt Hiß- acker’ mit bengalishen Flammen beleuchtet, wobei ebenfalls ein Bild der Germania in JUumination glänzte,

3762 S

Nach aufgehobener Tafel blieb die Gesellshaft der Gäste noch fast zwei Stunden um Se. Majestät den Kaiser und Se. Kaiserliche Hoheit den Kronpriñzen, welhe nochmals mit den Führern der Deputationen Sich unterhielten, zusammen.

Am 2. Dezember Vormittags 8 Uhr traten Se. Majestät der Kaiser und Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz die Rü- reise Über Bevensen und Lüneburg an.

Ihre Majestät die Kaiserin-Königin war gestern in mehreren Wohlthätigkeits-Anstalten und im Nugusta-Hospital

anwesend. Ihre Majestät dinirte bei Jhrer Kaiserlichen und E

Königlichen Hoheit der Kronprinzessin.

Ihre Majestät die verwittwete Königin empfing -

am Montag Nachmittag im Stadtschlosse zu Charlottenburg

den Besuch Jhrer Majestät der Kaiserin-Königin und ; anderer Mitglieder der Königlichen Familie, erwiderte gesiern | die Besuche und verweilte zugleih in einigen zu wohlthätigen |

Qwecken veranstalteten Ausstellungen.

Se, Majestät der Kaiser und A baben am 28, v. M., als dem Schlachttage von Beaune la Rolande, folgen- des Telegramm an den General von Voigts-Rheÿ nah Han- nover gesandt: »Berlin, den 28. November 1871. An den General von Voigts-Rheß. Hannover. Ich s\prehe Jhnen und den Truppen Jhres Corps im Kriege

Meine dankbarste Anerkennung aus am heutigen ersten Jahrestage J

des Ehrentages von Beaune la Rolande. Wilhelm. «

Am Jahrestage von Champigny traf in Stettin von |

Sr. Majestät dem Kaiser und König folgendes an den kommandirenden General des zweiten (pommerschen) Armee- Corps, General Hann von Weyhern, gerichtetes Telegramm ein: »An dein Jagres- und Ehrentage von Champigny gedenke Jh nochmals3 in dankbarster Anerkennung des Heldenmuthes der Truppen des II. Armee-Corps. Berlin, 2, Dezember 1871. Milh elm.«

Von Seiten des kommandirenden Generals wurde hierauf |

dem Kaiserlichen Krieg8herrn gleichfalls auf telegraphischem

Wege Namens des Armee-Corps der Dank für die demsclben

zu Theil gewordene Aufmerksamkeit ausgesprochen.

Die Ausschüsse de8Bundes8rathes für Rechnungs- |

wesen, für Handel und Verkehr und für Elsaß-Lothringen, sowie die vereinigten Ausschüsse desselben für Elsaß-Lothringen und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen sowie für Elsaß- Lothringen und für das Landhcer und die Festungen hielten heute Sigungen ab.

Der diesjährige Landtag des preuß. Markgraf- thums Oberlausiß wurde zu Görliß am 4, d. M. von dem Vorsißenden desselben,

ältesten der Oberlausiß , von Seydewiß , im Ständehause

mit dem Vortrage des Jahresberichts in herkömmlicher Weise | Aus diesem Bericht ging hervor, daß alle ständischen

eröffnet. Institute in einer gedeihlichen Entwickelung stehen, daß für |

gemeinnüßige Zwecke namhafte Verwendungen haben gemat |

werden können, und daß die ständischen Finanzverhältnisse, bei F

einer sehr sparsamen Verwaltung \sich fortwährend in einer | In der ersten Sihung wurden | demnächst die Berichte der Sparkassen- und Feuer - Societäts- F Direktion, sowie dex Direktion des Pensionsfonds für emeritirle F

sehr günstigen Lage. befinden.

Geistliche erstattet, welche die bei diesen Instituten erzielten F

günstigen Resultate, und namentlich bei der Sparkasse cine f sehr bedeutende Steigerung der Einlagen nachwiesen , übrigens F zu keinen principiellen Beschlüssen von Bedeutung Anlaß gaben. F

Nachdem einige die laufende Verwaltung betreffende Entschei F dungen getrossen und mehrere Wahlen vorgenommen worden waren, wurde die Sizung geschlossen, der 5. d. Mis. für Aus-F shußberathungen bestimmt, und die nächste Sigung auf dens 6. Dezember anberaumlí. E Die gestrigen und heutigen Courierzüge v on E verspäteten sich mehr odcr weniger in Folge Schnc“-F treibens, E Die mit dem Couricrzuge aus Cöln über Minden um 7,35 Uhr Vormittags fällige Post ist heut 1 Stund 10 Minuten verspätet hier cingetroffen. 4 Breslau, 4. Dezember. Zur Feier des Jahrestage der Schlacht bei Loigny und Poupry, durch welce an 2. Dezeiber v. J. dem ai der Loire-Armee ein Hall geboten wurde, fand in dem Kreise der Offiziere des (schlesischen Leib-Kürassier-Regiments (Nr. 1), welches einen hervorragende" Antheil an der Entscheidung jenes Tages genommen hatte, el Festessen statt. Zur Erinnerung an den Tag und die Theil nahme der Brigade Colomb waren mehrexe glückwoünschend!

Lande8hauptmann und Landes- |

Telegramme eingelaufen. Der Großherzog von Mecklen- burg, der an jenem Tage die Oberleitung Über die deutschen Truppen führte, hatte folggides Telegramm an den General von S R 4

»Gratulire Thnen zum Jahrestage des 2 Dezember 1870, w unter Gottes Hülfe und dur Zhrer (ind Ihrer braven S uppér Wittung, Heldenmuth und Aufopferung gelang, die Loire-Armee zum Verzicht auf den weiteren uth ge aris zu zwingen.

roßherzog von Mecklenbur g.«

Während des Festmahls wurde die Gründung ÚER Stif- tung beschlossen, aus welcher solhe Mannschaften des Kürassier- Regiments, die si besonders auszeichneten, jedesmal am Jah- restage der Schlacht des 2, Dezember cine Belohnung erhalten sollen. Die sofort vorgenommene Sanunlung ergab einen bc- deutenden Betrag.

Rendsburg, 2. Dezember. Die Provinzialsynode hat jeßt die Vorberathung der Synodalordnung Léehibei, In allem Wesentlichen hat der Entwurf des Kircenregiments die Qustimmung der überwiegenden Mehrheit der Synode erhalten.

L Bayern, Würzburg, 1. Dezember. Der General der Infanterie Frhr. v. Hartmann feierte heute sein 60jähriges Diensijubiläum als Offizier. Derselbe trat , nachdem er von 1806 an als Freiwilliger, Unteroffizier und Unterlieutenant bei dem großherzoglich-bergischen Jnfanterie-Regimente in den Listen geführt worden war, in seinem 17. Jahre am 1. Dezember

1811 bei dem genannten Regiment als Oberlieutenant den akti- ven Dienst an.

Sachsen. Dresden, 5. Dezember. Die Zweite Kam- mer hat gestern Abend ihre ersic öffentlihe Siyung abgehalten und in derselben ihre 4 ständigen Deputationen gewählt. Jn ihrer heutigen Sißung, welche Vormittags 11 Uhr begann und der seitens der Staats8regierung die Staats-Minister Frhr. v. Friesen und v. Nostiß-Wallwiß beiwohnten, wurden neuvorge- legte Geseßentwürfe betreffs Reorganisation des Landes8kultur- raths und betreffs des Neubaues einer polytechnishen Schule derx ersten resp. zweiten Deputation Überwiesen.

Württemberg. Stuttgart, 4. Dezember. Dex König nahm heute im Königlichen Geheimen Rath die Beeidigung des neuernannten General -Superintendenten von Heilbronn, Prälaten von Brackenhammer, vor.

Nach der Abnahme des Eides richtete Se. Majestät fol- Ee Mi pen r En rttemberg besteht unter Gottes Schuß Friede zwischen den Konfessionen. 90 zähle auf Sie, daß Sie A mit ei Ce ren Prälaten befirebt sein werden, denselben stets zu bewahren In Meinen Augen is die {önste Pflicht dex evangelischen Kirche, Toleranz in warmem Giauben.«

Die Kammer der Standesherren bielt am 2. d. M. nur eine kurze Sißung, die sih mit formellen Dingen beschäftigte. Der Erbprinz Christian Kraft von Hohenlohe- Oehringen, Sohn des Herzogs von Ujest, ist von seinem Vater bevollmächtigt worden, denselben auf dem württembergischen Landtage zu vertreten. Er wurde für legitimirt erklärt und leistete den verfassungsmäßigen Stände - Eid. In der Kammer der Abgeordneten wurde nach Einbrin- gung zweier Anträge, betreffend die Erhöhung der Be- soldungen der - Volksschullehrer und die Fortführung der Allgäu-Bahn von Leutkirch direkt bis Jsny, der Bericht der Finanzkommission über eine außerordentliche Tilgung der Staatsschuld berathen. Der Finanz-Minister hatte in seinem Vortrag zum Finanzgeseh und zum Hauptfinanzetat für 1871/73 den Antrag gestellt: von den französischen KriegLentschädigung8- geldern cine außerordentliche Schuldentilgung an dex 45 proz. Schuld im Betrag von etwa vier Millionen Gulden vorzu- nehmen. Die Kommission stellte einen entsprechenden Antrag. Nach längerer Debatte wurde der Komnmnissions- antrag mit großer Mehrheit angenommen. Nach Erle- digung einiger Punkte des ständischen Rechenschafisberichts von 1870 wurde der Finanz-Kommisfionsbericht zu dem Geseß- entwurf berathen, betreffend die Abänderung einzelner Bestim- mungen der Wirthschaft8abgaben - Gesche, welche Aenderungen durch die Einführung des metrischen Maßes - und Gewichts nothwendig geworden waren. 1 sämmtlichen 7 Artikeln des Regierung8entwurfs einverstanden, und beantragte deren unveränderte Annahme. Die Kammer stimmte zu, und der ganze Entwurf wurde cinstimmig ange- nommen. :

Die evangelishe Synode hat ihre am 7. N0- vember eröffneten Sißungen am 1. d. Mts. geschlossen.

Baden. Karlsruhe, 4. Dezember. Der Großherzog hat heute Vormittag, nachdem Derselbe die Vorträge des Staats- Ministers Dr. Jolly und des Präsidenten von Ereydorf ent- gegengenommen hatte, die Deputationen der Ersten und Zwet- ten Kammer der Landstände empfangen, welche in feierlicher

Die Kommission war mit |

3763

Weise Sr, Königlichen Hoheit die Adressen auf die Thronreu Überreichten, Am Nachmittag ertheilte Derselbe ven zum Commandeur der 57. Infanterie-Brigade zu Freiburg ernann- ten General-Major von Weller Audienz. Die Mitglieder der Deputationen der beiden Kammern wurden am Abend zur Großherzoglichen Hoftafel gezogen, zu welcher auch die Mit- glieder des Staats-Ministeriums Einladungen erhalten hatten.

Meckeklenburg. Sternberg, 4. Dezember. In der beutigen Sizßung der Landtag8versammlung wurde vom Landrath v. Rieben auf Galenbeck ein Telegramm mitgetheilt, in welchem der Großherzog für den gestern von hier aus an denselben zum 2, d. M. von Ritter- und Landschaft abge- sandten Glückrounsch seinen Dank ausspricht.

__ Elsaß-Lothringen. Pfalzburg, 27. November. Der hiesige Gemeinderath hat heute im Beisein des Kreis-Direktors U UNA er O EL aus beschlossen, indem er die

hmigte und die Garantie für alle V i desselben als eine Gemeindelast T A RE

Desterrei@&-Ungarn. Wien, 5. Dezember. Der Ka i- ser ist heute Nachmittags zu aGttägigeia Aufenthalt nah Salzburg abgereist. Wie verlautet, werden mit Dr. Herbst Unterhandlungen wegen Uebernahme des Finanz-Ministeriums gepflogen, die cinen günstigen Verlauf zu nehmen scheinen.

Die »Neue freie Presse« bringt anläßlich des vom Grafen Beust auf seiner Reise nah London dem Präsidenten Thiers abgestatteten Besuchs einen Artikel, in welchem hervor- gehoben wird, daß diesem Besuche nur die Bedeutung eines Hôöflichkeit8aktes gegen Thiers und die franz“sishe Republik beizulegen sei. Oesterreich wünsche Frankreich alles Gute; von einer Verbindung mit Frankreich zu anderen als zu Friedens- zwecken werde aber niemals die Rede sein können.

Pesth, 4. Dezember. Jm Unterhause brachte der Un- terrichts-Minister einen Geseygentwurf über den Unterricht der ade B ein.

5. Dezember. In der heutigen Sihung des Unterhauses wurde der Minister für Arien und öffentliche Arbeiten darüber interpellirt, ob er angesichts der Berathung der rumänischen Kammern Über den Gesezent- wurf, betressend den Anschluß der rumänischen Eisenbahnen an 2 VABlae a A nur ein einziger Anschlußpunkt

ebra i t g gebr wird, nicht beabsichtige, Au cet e

Ungarns..dié: „vumnische- Wagloniaeng dereErn 516 die ungariswe Iéglerung sich durch cin fait accompli nit

werde bewegen lassen, Beschlüsse zu fassen, welche eventuell den Interessen Ungarns widersprächen. Im Oberhause wurde das Gerverbegeseh angenommen, wodurch die Kautionen für Zeitungen wieder eingeführt werden.

__ S®@hweiz. Bern, 5. Dezember. Der Nationalrath beschloß, im Fortgange der Berathungen über die Revision des Bundesgesecßes zwei neue Artikel in die Bunde®§verfassung auf- zunehmen, dahin lautend, daß derjenige, welcher in der Schweiz fh niedergelassen habe, der Regel nah unter dem Rechte der Wohnsißgesezgebung stehen und daß ein Bunde8geseß dén Unter- \hied zwischen Niederlassung und Aufenthalt fesistellen sol.

Der Ständerath hat in der Sizung vom 4. De- zember die vom Bundesrath verlangten Nachtragskredite ge- nehmigt; nur wurde der Posten von Fr. 7000 für Ueber- siedelung der schweizerischen Legation von Florenz nach Rom auf Fr. 5000 reduzirt; der Gesammtbetrag der bewilligten Kredite erreicht demnach Fr. 569,551. Für Chicago wurde eine Gabe von Fr. 10,000 beschlossen. Der Rekurs Benkner gegen die Linthgenossame wurde abgewiesen. Die Session des Stände- rathes geht morgen zu Ende, um am 15. Januar wieder auf- genommen zu werden.

Niederlande. Haag, 4. Dezember, Die Zweite Kammer der Genera!staaten hat vorgestern das Budget des Ministeriums des Jnnern mit 62 gegen 2 Stimmen angenom- men. Die vorhergehenden Debatten berührten eine Menge von Fragen der verschiedensten Art. Auch die Schulfrage kam wroie- der zur Sprache. Einer der Fürsprecher der konfessionellen Schulen, Herr v. Wassenaer, erklärte, daß er auf Abänderung des Art. 194 des Grundgeseßes antragen würde, aber erst wenn das Wahlgeseh und der Wahlcensus geändert sein würden, denn die gegenwärtige Kammer vertrete nach seiner Meinung nit mehr das Volk. Der Minister haîte dagegen nichts cin- zuwenden, wenn die extremen Parteien die Jnitiative ergreifen wollten, fand aber in deren Absicht, das Grundgeseß abzu- ändern, den deutlihsten Beweis, daß die Regierung recht handle, wenn sie für jeßt nicht an dem Schulgesetze rüttein wolle. Jn der heutigen Sizgung ward das Budget der Marine mit 50

gegen 4 Slimmen angenommen.