1871 / 191 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Dec 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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wie es mit den hessischen und hannoverschen Provinz i Wanten fr ble Ste nre e Pfg r es von f ie Zwecke; w i : : wiesen werden. elche der ständischen Verwaltung über. An außerordentlichen Ausgaben sind für 1872 3,420,000 Tôlr.,

Eisernen Kreuzcs zu leisten sein werden. Die Ausgaben für das Geheime Civilfabinet beiragen 24,250 Thlr, gegen 1871 mehr 500. Thlr., welche erfordert werden, Um den Geheimen Kabinets-Rath, welcher mit den Ministerial-Direktoren in gleichem Range steht, auch im Gehalte gleihzustellen, was bisher niht der Fall war. Die Ober-Rechnungs8kammer erfordert für 1872 123,680 Thlr., gegen den vorigen Etat 2400 Thlr. weniger, da dieser Betrag als Antheil zur Besoldung für den Chef-Präsidenten und für den Kanzleivorsteher an die preußische Staatskasse aus Reichsmitteln erstattet wird. Mit den Ansäßeh des vorigen Etats sind veranschlagt die Ausgaben für : die Ober-Examinat.-Kommission zur Prüfung für die höheren Verialtunasämter 970 Thir, den Disziplinarhof 1240 Thlr. und den Gerichtshof zur Entscheidung der Kompetenz- Konflikte 2400 Thlr. Dagegen sind neu auf den Etat übe: nom- men die Ausgaben für das Bureau des Central-Direktoriums der Vermessungen im preußishen Staate mit 6000 Thir., wovon 5160 Thlr. zu persönlichen und 840 Thlr. zu sächtiten Aus- gaben bestimmt sind. :

Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Die Ausgaben find auf 133,90 Tylr. gegen 77,500 Telr. in 1871 vcr- ans{lagt worden und beruht dies Mehr von 56,400 Thlr. darauf, daß die Dotationen für die Gesandtscaften in Karlsruhe, Darm- stadt, München und Stuttgait, welche in den Jahren 1870 urd 1871 aus Bundesfonds gezahlt wurder, , von 1872 ab auf den preußischè1; Etat zu übernehmen sind, da der Vund zur Tragung der Kosten für die innerhalb des Bundesgebiets befindlicken Gesandtschaften nit verpflichtet ist. Die Gesammtausgaben für die jeßt auf dem Etat flehenden Gesandtschaften in Karlêruhe, Darffistadt, ©resden (zugleich für Anhalt, Sachsen-Altenburg und Reuß), Hamburg (zugleich für Bremen , Lübeck und beide Mecklenburg), München , Oldenburg (zu- gleih für Braunschweig), Stuttgart und Weimar (zugleih für Meci- ningen, Coburg- Gotha und die s{wa1zburgishen Fürstenthümer), so wie für das General - Konsulat in Hamburg bet:agen 103,900 Thkr. Außerdem sind, wie im Vorjahre, 30,000 Thlr. Aversional-Entschä- digung an das Deutsche Reich für die Besorgung speziell preußischer Angelegenheiten zu zahlen.

inanz-Ministerium. Die Gesammtausgaben sind mit 34/317/446 Thlr, um 2,2825416 Thir. béher als für 1871, auf den Etat gebracht. Es find nämli veranschlagt die fortdauernden Aus- gaben auf 33,902,215 Thlr. (+ 2,084,569 Thlr.), die einmaligen auf 415/231 Thlr. (+ 197,977 Thlr.). Die ersteren zerlegen sich folgender- maßen: Finanz-Ministerium 336,200 Thir. (+2050 Thlr.), Wittwen- und Waisen-Verpflegung®-Anfsialten 1,001,120 Thlr. (4- 10,590 Thlr. ), Apanagen 422,179 Thlr. (—-8139 Thlr.), Passiva der General-Staats- fasse 1,756,150 Thlr. (+ 127,498 Thlr.) Beiträge zu den Ausgaben des Deutschen Reichs 17,346,178 Thlr. (— 2,045,356 Thkr ), PYen- fionen und Kompetenzen 4,450,813 Thlr. (— 27,423 Thlr.)7 Ober- Präsidien und Regierungen 2,521,521 Thlr. (— 20,909 Thlr.), Finanz- Direktion und Bezirks - Haupikassen in der Provinz Hannover 147,628 Thlr. (— 3422 Thlr.), Rentenbanken 137,165 Tblr. (— 470 N Depositenkasse für den Bezirk des Appellations-Gerichtshofes in Côln 1200 Thlr. (wie 1871), Haupt-Depositenkasse zu Cassel 3830 Thlr. (+150 Thlr.', allgemeine Fonds 5,778,230 Thlr. (+ 4,050,000 Thlr.). Das bei der zuleßt genannten Position heroortretende Plus bilden die Besoldungs-Verbesserungen der Beamten, über welche dem Etat eine besondere Denkschrift beigefügt ist. Nach derselben wird die Besoldungs- Erhöhung für die höheren Beamtenkategorien bis herunter zu den Subalternbeamten bei den Provinzialbchörden durch“chnittlich 16 5 pCt. des bisherigen Einkommens, für die Subalternbeamten bei den Kreis- Und Lokalbehörden und für die Unterbeamten durch‘chnittlich 12 pCt. ausmachen, nachdem diese Beamten bereits in den Jahren 1867 69 um etwa 14,7 pCt der bis dahin bezogenen Gehälter verbessert wor- den sind. Nach dem aufgestellten Vertheilungéplan entfallen von den in Aussfiht genommenen Gehaltéaufbesserungen auf: das Staats- Minisierium 33067 Thlr. , beide Häuser des Landtags 2400 Thlr das Finanz - Ministerium 1,202,008 Thlr., das Justiz - Ministerium 1,355,392 Thlr. , das Ministerium des Jnnern 515,909 Thlr. , das Ministerium für die landwirthschaftlihen Angelegenheiten 71,884 Thlr., das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten 736,0£0 Tblr. , das Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten 153,098 Thlr. A die Beamten in Hohenzollern sind außerdem auf den besonde:n Etat für die Hohenzollernschen Lande 9953 Thlr. an Besoldungsverbesserungen ausgebracht.

Die auf den Etat des Finanz-Ministeriums gescßten einmaligen Ausgaben best:hen in: 175,000 Thlr. zur Bestreitung der durch Ein- ziehung von Münzen entstebenden Kosten, 51,800 Thlr. zur Ausfüt- rung der großen Landes - Triangulation 158,431 Thlr. zur Ablösung der Apanage des Prinzen Nikolas von Nassau und 30,000 Thlr. zum Ankauf eincs Grundstücks für die Regierung zu Danzig.

Verwaltung für Handel, Gewerbe und Bauwesen. Die Einnahmen betragen 371,764 Thlr, 73,499 Thlr. mehr als im Vorjahr. Die fortdauernden Ausgaben sind auf Höhe von 10,030,044 Thlr, um 536,593 Thlr. höher als füur 1871 veranschlagt , und zwar für das Ministerium auf 270,250 Thlr. (+ 14,500 Thlr.), für die Handels-, Gewerbe- und Bauverwaltung in den Provinzen auf 9,909,027 Thlr. (+ 521 393 Thlr.), zur Förderung des Handels und der Gewerbe auf 250,767 Thlr. (—+ 700 Thlr. ). Das Mehr beim Ministerium i|ff durch die Errichtung mehrerer neuer Stellen bedingt worden. Die Mehrausgaben für die provinzielle Ver- waltung enispringen hauptsählich aus der Erböhung der Fonds zur Unterhaltung un@aussirter Wege x um 149 660 Tklr., zu Strom- regulirungen und Hafenbauten um 100,000 Thlr. und zur Unterhal- tung der Staatschausseen um 360,850 Thlr., wogegen der Fonds zu Chaussee-Neubauten um 100,000 Thlr. ermäßigt worden is, da es in der Absicht liegt, die Kommunalstände des Reg.-Bez. Wiesbaden mit einein Fonds zur Selbstverwaltung in ähnlicher Weise auszustatten,

gegen 1871 mehr 1,520/000 Thlr., in Aus\icht genommen . 2,900,000 Thlr. zu Land- und Wasserbauten und zu dffentlichen Se: beiten (+ 1,100,000 Tblr.) , 150 000 Tolr. Zuschuß zu den von dex Stadt Altona auszuführenden Quaibauten , 600 000 Thr. Zuschuß zum Chaussee - Neubaufonds (4 250,000 Thlr.) , 130,000 Thir. zur Zahlung ven Entschädizungen für Auftebung gewerblicher Berechti- Me gn Un Muen L, iz f

ustizverwaltung. Die Einnahmen sind auf 13,928 darunter - 12,726,460 Thlr. Gerichtékosten , Veran idiaee eas ergiebt sih gegen das Vorjahr eine Erhöhung um 67,200 Tblr. Die dauernden Ausgaben betragen 17,397,155 Télr., gegen 1871 mehr 161,820 Tblr, wovon indeß 46,582 Thlr. dur Uebertragung aus dem Etat des Ministeriums des Innern gedect sind, fo daß fich das wirkliche Mehrerforderniß auf 115,288 Thlr. reduzirt. Unter den wichtigeren Mebrausgaben sind hervorzuheben: 3500 Thlr. Besoldun- gen beim Ober-Tribunal, 53,0€0 Thlr. Besoldungen und andere Aus- gaben für die Gerichte erster Jnsianz, 44,244 Thlr. für die Amts- gerihte im Departement des Appellationsgerichts in Celle, 7828 Thlr für die Gerichtsbehörden in Franffur: a. M. 52,307 Thlr. für Kri: R batintbèn U

n außerordentlichen Ausgaben sind 638 Thlr. in Ansa z men, welche theils zum Neubau von Gefängnissen, theils n Car terung der Geschäftslokcle von Gerich:sbehörden verwendet werden ollen.

Ministerium des Jnnern. Die Einnahme beträgt 980,266 Thalec (gegen 1871 mehr 58,265 Tblr.) darunter 750,306 ble (+ 951,539 Thir.) von ten Straf-; Vesserungk- und Gefangenen-An- stalten. Die fortdaucrnden Auégaben sind auf 8,792,813 Thlr ; um 209,878 Thlr. böher als im Vorjahr, verans&;|agt und entfallen bier- von auf: das Ministerium 139,350 Thlr. (+ 3400 Thlr.) das stati- stishe Bureau 34,350 Tblr. (— 200 Thlr.), das meteorologische Jn- stitut 8400 Thlr. (-+ 100 dir)! die landrätblihen Behörden Und Aemter 1,871,699 Thlr. (+ 56,713 Thlr.), die Landdrofsteien in der Provinz Hannover 122,025 Thlr. (+ 2090 Thlr.), die Polizeivei wal- tung 1,535,864 Thlr. (+ 149,825 Telr.), die Landgendarmerie 1,728,226 Thlr. (+ 2834 Thlr), die Straf-, Bisserungs- und Gefangenen- Ansta?ten 2,540 £99 Thlr. (— 10,664 Thlr.), für Wohlthätigkeitszwccke 642,104 Thlr. (— 8661 Thlr.), für Regierungë-Amtsb!ätter 102,940 Thlr. (+3140 Thlr ), Kosten der Deputation für das Heimath#wesen 7800 Thlr. (1871 nihts) und zu sonstigen Ausgaben 59,156 Thlr. (-+ 2504 Tblr ). Die erheblihe Meÿrausgabe fär die Polizeiverwal- tung wird hauptsähl1ch durch die nothwendige Verstärkung der Polizet- Exekutivki äfte in Berlin bedingt; cs ist dieNcu-Anstellung von 5 Polizet» Lieutenants und 7 Kiiminalpolizei-Kommissarien, 14 Wachimcistern und 239 Schußmännern in Ausficht genommen.

Die extraordináren Ausgaben sür 1872 sind mit 478,928 Thlr. (gegen 1871 mehr 207,490 Thaler) angeseßt, darunter: 60,000 Thaler ersie Kate zum Umbau der Dienstgebäude des Ministeriums, 68,600 Tbaler Kosten zur statistischen Verarbeitung des bei der Volks ählung des Jakres 1871 gewonnenen Materialê, 279,020 Thlr. zum Neubau u. st. w. von Strafanstalten.

Verwaltung der landwirthschaftlißen Angelegen- heiten. Die auf den Etat gebrachten Einnahaen 668 600 Thlr. stellen sich um 47,137 Télr. geringer, da die Kosten- und anderen Einnahmen bei den Auseinanderseßungsbehörden nur auf Höhe von 603,760 Thlr., um 47,895 Thlr. niedriger, haben veranschlagt werden fönnen, weil cine Abnahme derjenigen Ges{äfte, welche einen größeren Kostenaufwand verursachen, zu erwarten steht. Die laufenten Aus- gaben b: trafen 1,677,873 Thlr. (— 22,818 Thlr.) und zwar: Ministe- rium 77,450 Tblr. (+ 2400 Tblr.) Revisionskollegium für Landes- fultursahen 32,780 Thlr. (+ 2240 Thlr.), Auscinderseßungsbehörden 939,945 Thaler (— 40,324 Thaler), zur Föcderung der Landeskultur 484,152 Thlr. (wie im Vorjahre) zur Förderung der Pferdezucht, mit Ausschluß der Ausgaben für die Verwaltung der Gesiüte 64,604 Tholer (wie im Vorjahre), für das Deich- und Dünenwesen und zur Beaufsichtigung nicht \{ifffbarer Flüsse 75,341 Thlr. (+ 3374 Thlr.); Pensionen und Unterstüßungen 8/00 Thlr. (+ 4391 Thlr.)

Unter den außerordentlichen Ausgaben, für welche 323,851 Thlr. (+ 221,351 Thlr ) ausgesett, sind herrorzuheben: 200,000 Thlr. zu größeren Landes-M-:liorationen und Deichbauten, 35,000 Thlr. zur Géerderung der Obsikultur, einshließlich der Ausgaben sür die Einri- tung des pomologischen Jnstituts zu Geisenheim, 15,000 Thlr. für das Dünenwesen in den Provinzen Preußen und Pommern, 10,0C0 Thaler zur Hebung der Fischeret, 30,000 Thlr. erste Rate zur An- legung eines Fischerei-Zufluchtshafens an der Greifswalder Oie.

Gestüt-Verwaltung. Die Einnahmen derselben sind zu 339/910 Tblr. veranschlagt, um 16,235 Thlr. höher als im Vorjahre, was hauptsäcklich darin beruht, daß nah den Durchschnit:sergebnissen der Vorjahre die Erträgé an Sprunggeld und von den mit den Ge- stüten verbundenen Gutswirthshaften und Grundstücken höher, als im Vorjahre, angenommen werden konnten, Die Ausgaben be- tragen Überhaupt 761,635 Thlr. (+ 23,175 Thlr.), nämli die fort- dauernden 737,085 Thlr. (4+ 19,625 Thlr.), die außerordent! ichen 24/950 Thlr. (+ 3550 Thlr.) Von ersteren nehmen in Anspruch: die Hauptgestüte 245/147 Thlr. (+ 3662 Tblr.), die Landgestüte 363,940 Thaler (-+ 15,460 Thlr.) und kommen für den Mehransaß sowohl höhere a Laie und Lohnsäße, wie auch die Vermehrung der Beschälerzahl in Betracht. Nach dum Etat sind auf den 3 Haupt- gestüten 28 Haupibeschäler, 570 Mutterstuten, 1489 junge Hengste und

Stuten, auf den 11 Landgeslüten 20 Mutterstuten und 1470 Land- beschäler vorhanden. Die Kosten der Central-Verwaltung und sonstige

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Ausgabcn, für welche 127,998 Tblr. angeseßt sind, ergeben gegen tas Vorjahr nur cin Mehr vcn 503 Thlrn. Die in Ansaß gebrachten exiraordinären Ai s8gaben follen zu Bauten und zu Paddockanlagen heim Hauptgestüt in Gradiß verwendet werden

Minifterium der geistlihen, Unterrichts- und Medi- inal-Angelegenheiten. Der Betrag der Einnahmen 112,012 Lhaler hat sich gegen das Vorjahr um 5271 Thlr. verringert; wobei lediglih der Wegfall der Gebühren und Sporteln der Geistilicten in der Provinz Schleswig-Holstein; sowie der Physikatsgelder der Medi- zinalbeamten in derselben Provinz auf Grund des Geseßes vom 97, Februar 1868 in Betracht kommt. ©ie Ausgaben im Ordi- narium betragen 7,135,699 Thlr. und Übersteigen den Anschlag des Porjahrs um 824,236 Thlr. Jm Einzeinen sind ausgeseßt für: das Ministerium 150,660 Thlr. (+ 1400 Thlr.), den evangel hen Kultus 698,498 Thlr (+ 12,976 Thlr.) den katholischen Kultus 865,063 Thlr. + 6405 Thlr.) den öffentlichen Unterricht 2,631,538 Thlr. (4 739,862 Sie), Kunst und Wissenschaft 387,405 Thlr. (+ 66,745 Thlr.), Kuitus und Unterricht gemeinsam 941,947 Thlr. (+5169 Thlr.), das Medi- zinalwesen 248,341 Thlec. (42300 Thlr.), Unterrichts-, Heil- und Wohlthätiafeitsanstalten 257,247 Thlr. (— 9846 Thlr.) unvorher- gesehene Ausgaben 25,000 Thlr. (—775 Thlr.) Die Mehr- ausgaben für das Unterrichtswesen sind von Erheblichkcit, es werden namentlich mehr erfordert an ZQuschüssen für die Universitäten 146,551 Thlr, für die Gymnasien und Real- \hulen 54,345 Thlr., ferner für die Schullehrer-Seminarien mehr 18,108 Thlr. und für die Elementarshulen 524,118 Thlr, wovon 500,000 Thlr. zu Besoldungsverbcsserungen für Elementarlehrer und 20,000 Tolr. zur Vermehrung der Schulaussihtskräfte best mat sind. Außerdem sind mehr ausgebracht für die Afademie der Künste in Berlin 28,158- Thlr. für die Kunst-Akademien in Königsberg, Düssel- dorf, Kassel und Hanau 13 041 Thlr., für sonstige Kunst- und wifsen- \{hafilihe Zwecke 25,546 Thlr. ; ;

Sehr bedeutend sind auch die einmaligen und außerordentlichen Ausgaben mit 1,929,400 Thlr., welche diejenigen des leßten Etats um 1,199,400 Thlr. übersteigen. Unter dexselben sind hervorzuheben 50,000 Thlr., zur Fortseßung des Dombaues in Köln, 774,454 Tolr. zum Bau von Universität8gebäuden und zu anderen Universitäts- wecken, 268,833 Tblr. zum Bau von Gymnasialgebäuden, 432,056 Fhlr. zum Bau von Seminargebät: den, 396,056 Thlr., zum Bau von Gebäuden für Kunst und wissenschaitlihe Zweccke, sowie zur Errichtung von Denkmälern 2c. j

Statistishe Nachrichten.

Das vierte Heft des zweiten Bandes dex »Beiträge zur Sta- tistik der Stadt Frankfurt a. M.« (bei J. D. Sauecländer) bringt eine von der statistischen Sektion der Stadtkanzlei bearbeitete Schul- ftatistik von Frankfurt a. M. (46 S. 4), welcher wir folgende Notizen entneymen. Jm Schuljahr 1869—70®) waren in Frankfurt 9120 Zöglinge, wovon 2400 auf Privat- und 6720 auf 14 öffeniliche Schulen (8 evang., 4 fatbol. und 2 israel.) kamen. Die Schülerzahl macht etwa 11 pCt, der Ge\sammtbevölkerung aus. Jährlich werden über 1000 Kinder {ulpflichtig. Die Unterhaltungékosten aller öffent- lihen Schulen haben von 1860 bis 1869 \sich um 52 pCt. gesteigert, von dieser Mehrsumme fommen aber nur aufs Schulgeld, 5 auf die Beiträge aus der Stadtkasse (Recheneikasse), Die Zahl. der Freishüler, für welche die Recheneikasse das Schulgeld bezahlt (»Recheneishüler«) hat fih ver- mindert und beträgt jeßt nicht ganz 1000 Kinder. Jn Sachsenhausen waren 1860: 80 pCt., 1859: 70 pCt. aller S@üler Freishüler. Da- gegen hat die Summe der rückständigen (und meist uneinbringlichen) Schuigelder sich vermehrt von 34 auf 6 pCt. des Gesammtbetrages; bis Ende 1863 haben allein für die protestantischen Volkssck@ulen bereits 37,100 Fl. Schulgeld abgeschrieben werden müssen. Auf diese Weise trug fak-isch die Stadtkasse zur Unterhaltung der vier tiederen protestantischen Schulen bei 1869: 87 pCt., zu der der zwei niederen katholischen Schulen : 77 pCt., und zwar ift die erstere Summe seit 1860 sich fast gleih geblieben, während die leßte Summe 1860 nur 63 pCt. betrug. Auf ein die öffentlichen Schuken besuchendes Sgtulkind kommt nach dem Durch{schnitt von 1860 der Kostenbetrag von 40, 1869 der von 51 Fl. Auf den Kopf der Bevölkerung be- ragen die Unterhaltungsfkoßten der öffentlichen Schulen der Stadt 1860: 3 Fl. 15 Kr., wovon auf das Aerar 1 Fl. 27 Kr.; 1869: 4 Fl.

Kr., wovon auf das Aerar 1 Fl. 50 Kr. entfallen. Nach Prozenten betrug in fonfessioneller Hinsicht der Besuch : : 1) der protest. Schulen. 2) der kathol. Sulen. 3) der israel. Schulen. 1860: 68% pCt. 16 pCt. 155 pCt. 09: 66 » 18 » 16 » Kunst und Tüissenschaft.

Berlin. Von dem »Archiv des Norddeutschen Bundes und des Zollvereins 2c. «; herausgegeben von Dr. jur. H. Koller, Verlag von Fr. Kortkampf in Berlin, sind zwei neue Hefte erschienen : Band [1Y. Heft 6 und Band V. Heft 5. Denselben sollen in kurzer Zeit die Schlußhefte, sowie die ersten Hefte des »Archiv des Deutschen Reiches« folgen.

Die deutschen Nordpolfahbrer auf der yGermania« Und »Hansa« 1868—70, ihre Erlebnisse und Fahrten auf Grön- nd, Spibbergen und dem nordischen Eismeer , der Jugend erzählt von Dr, Richard Andree, Bielefeld und Leipzig, Verlag von Velhagen Und Clasing 1872. An die Nordpol - Expeditionen der »Germaniae Und »Hansae, die bier in ebenso unterhaitender wie lehrreiher Weise

über fcühere Nordpolfahrten und Schilderungen aus dem eisigen Nor- den angeknüpft, daf das Buch der Unterhaltung und Belehrung noch viel mehr bietet, als der Titel besagt. Dasselbe ist mit 8, von F. Specht ausgeführten Tonbildern und mit 2 Karten ausgestattet. Bremen, 6. Dezembtr. Während in Wien der Gedanke ciner österreihishen Nordpolar-Expedition unt:r dcr Führung der Herren Payer und Weypreckt ausgetautt, hat Kapitän Kolde- wvey, unterstüßt von seinen Gefährten Börgen und Copeland, deux hiesigen Nortpolfahrts-Verein einen Plan eingereicht, der eine neue deutsche Unternebmüung für künstigen Sommer betrifft. Nach dem- selben soll das Sc{iff von 1869—70, der Dampfer »Germania«, auf zwei Ueberwinterungen für den Notifall eingerichtet, nach Ost-Grön- land gehen und die Spur verfolgen, we!che dort im Juli 1870 auf- gefunden wurde. Es soll aber momöglich {on im nähsten Sommer geschehen, weil dann gleichzeitige meteorologishe Beobachtungen mit den Schweden auf Spißbergen und den Russen auf Nowaja Semlä angestellt werden könnten. Der Plan wird der Berliner geographi- {hen Geselischaft Übergeben werden. Von dem »Archiv des Vereins für Geschichte und Alterthümer der Herzogthümer Bremen und Verden und des Landes Hadeln zu Stade«, herausgegeben im Auftrage des Auss{usses von Dr. E. Sclüter, Obergerihts-Rath a. D., C. H. Plaf, Direktor Gymnasif, und W. Gude, Direktor der Tautstummen-Anstalt zu Stade, ist vor Kurzem das 4. Heft, Jahrgang 1871, ausgegeben worden Das- selbe hat folgenden Jnhali: 1) Vorbericht. 2) Verzeichniß der Vereins- mitglieder. 3) Verzeichniß der gelehrten Gesellschaften; mit welchen der Vercin für Geschichie und Alterthümer zu Stade in Verbindung und Austausch der Vrreinschriften steht. 4) Geschichte der Stadt Stade. Von W. H. Jobelmann und W. Wittpenning. (Fortseßung). 5) Stanislaus Leëcinefy in Pommern 1709—1711. Aus arcivali- shen Quellen mitgetheilt vom Obergerichts-Rathe a. D. Dr. E. S@Wlü- tér. 6) Die leßte Nonne in Neukloster und ihr Pater (mitgetheilt von E. Schlüter). 7) Hexenprozesse im Bremenschen. Mitgetheilt von W. H. Jobelmann. 8) Urkunden, den Ca!and in der Stadt Stade betreffend. Mitgetheilt von W. H. Jobelmann. 9) Ein Land- zwinger. (1550). Mitgetheilt von W. H. Jobelmann. 10) Ueber die ähre zur Lühe. Mitgetheilt von Wittpenning. el Jesuiten in Yeveh Mitgetheili von Wittpenning. 12) Die Börde Lamstedt. Preisschrift vom Kandidat Zeidler in Rußland. 13) Bericht über Alterthümer im Hannovershen. Vom Studienrath Dr. Müller in Hannover. 14) Mittheilungen zum älteren Kriminalrechte. Von W. Wittpenning. 15) Vahr- oder Grunduhrrecht. 16) Auszüge aus den im Stader Landdrostei-Archiv befindlihen Zevener Kloster - Registern 1616. Von W. Wittpenning. 17) Befugnisse des Beichtvaters der Famile Zesterfleth (Ablaßbrief) 1470. Mitgetheilt von W. H. Jobel- mann. 18) Hocnothpeinliches Hals8gericht in der Stadt Buxtehude. 19) Kurze Geschichte dcs Brunshäuser Zolls. Vom Steuer - Direktor Dr. jur. Brönnenberg in Hannover, 20) Nachrichten über den poli- tish-literarishen Nachlaß des chemaligen Königl. Schwedischen Kanz- lers in den Herzogthämern Bremen und Verden, Esaias von Pufen- dorff. Mitgetheilt von dem Obergerichts-Rathe a. D. Dr. E. Schlü- ter in Stade. 21) Reformatio Ramelsloensis a gentilismo eb Papismo. Verfaßt von J. Kelp (mitgetheilt von E. Schlüter).

Am 5 Januar 1872 erscheint in Bombay die erste Nummer einer neuen Monatsschrift, genannt »The Jndian Antiquary«. Dieselbe ist bestimmt, als Kommunikgtions-Mittel zwischen Gelehrten. der orientalischen Wissenschaften in Jndien, Europa und Amerika zu dienen. Alterthumékunde, Geschichte, Geograpdzie, Literatur, Mytho- logie, Naturgeschichte, Ethnographie und Sagenkunde Jndiens und der anstoßenden Länder sollen hauptsäclih in den Bereich des neuen Blattes fallen. Der Redacteur wird Herr J. Burgeß sein.

Landwirthschaft.

Menßzpel und von Lengerke's verbesserter Land- wirthschaftliher Hülfs- und Schreib - Kalender, heraus- gegeben von O. Menßel, Kgl. Wirkl. Gch. Kriegsrath (Berlin- Wie-

andt u. Hempel, landwirthschaftliche Verlagsbuchhandlung) is für das

Lahr 1872 im 25. Jahrgang erschienen. Derselbe enthält im 1. Theil: Ungefähre Verhältnisse der neuen Maße zu den alten (und umgekehrt), Eisenbahnfahrpreise, Eisenbahnkarte, Jagdkalender, Postwesen, Ueber-. sihtsfalender, Sreibkalender 2c., zahlreiche Tabellen zur Benußung für die landwirtihs{aftliche Buchführung, das Hülfsbuh mit 36 Ta- bellen über Auësaat, Erirag 2c, den Rechenknecht für Landwiri be, d. h. 56 Tabellen zur Verwandlung des olten Gewichtes und Maßes in neues und umgekehrt, Verzeichniß der Jahr- und Wollmärkte. Den Jnhalt des 11. Theils bilden: Die Fortscritte im Gebiete der land- wirthschastlihen Fütterungslehre, das metrishe Maß- und Gewicht®- fystem. Neueste Geseßgebung über Agrar- und Landeskultur. Landwirthschaftlihe Statistik. Landwirthschaftlihe Behörden. Land- wirihs{aftlihe Vereine. Land- und forsuwirthschaftliche Lehr- anstalten. Fischerei und fkünsilihe Fishzuht. Adressen ebe maliger Akademiker. Verzeichniß der in den Jahren 1872 und 1873 pachifrei werdenden preußishen Domänen. Literatur für Landwirthe. Genealogte der regierenden Häuser. Anzeigen. Gleich- zeiiig veröffentlicht der I1. Theil eine Jubel - Preiskonkurrenz für die beste Arbeit Über die Gesundheitspflege der Hausthiere in engerem oder weiterem Sinne (300 Thaler). L :

Die Ernte im Regierungsbezirk Stralsund is im Allgemeinen zufriedenstcllend ausgefallen Zwar bleibt bei dem Weizen und Roggen der Körnerertrag hinter dem fehr reihen Stroh- ertrag zurü, erreiht aber immer noch denjenigen einer guten Mittel- ernte. Die Sommerung hat cinen reckt rei{chlichen Gewinn ergeben,

für die Jugend dargestellt , sind so vicle interessante Mittheilungen t ®) Im Folgenden sind die Schuljahre der Kürze wegen mit der

ebenso das Futter, von welchem nur der zweite Heuschnitt durch die im September eingetretene Nässe gelitten hat. Die Kartoffeln bleiben in Qualität und Quantität hinter einer Mittelernte erheblih zurück.

Fahl des Jahres bezeichnet, in welches der größte Theil der Schulzeit âllt, also 1869/70 = 1869, 1860/61 == 1860.