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3905 Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. A2 1983. Dienstag den 12. Dezember. 1871.

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Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten.

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Im Großen und Ganzen kann das Ergebniß der diesjäh rigen Ernte, gegenüber dem des Vorjahrs, in den Haupt fruchtarten, mit Ausnahme der Kartoffeln, welche gegen den Ertrag des vorigen Jahres um 0,26 zurückgeblieben find, — als ein günstigeres bezeichnet werden.

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des Jahres 1871 in der preuß iscchwen Monarchie, na 1039 Béericten

Vergleicht man die diesjährige Ernte mit der des Jahres 1870 speziell , so ergiebt sich aus der Gegenüberstellung der Erträge das folgende Resultat :

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zusammengestellt im Ministerium für die landwirthschaftlichen

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1/5 n11/912b1B do. |92þhz Die nacfolgende Ucbersicht der Ernte-Erträge if aus 1639 hrauhbaren Spezialberichten, welche aus allen Th.ilen der Monarchie eingegangen sind, zusammengestellt worden, — cine Anzahl, welche bisher noch 1n feinem Jahre erreicht worden ist, Es ist diese dauernde Zunahme der Zahl der Ernteberichte | nicht nur ein erfreuliches Zeichen von dem wacbsenden Jn- teresse, welches die Landzvirthe diesen Veröffentlichungen zu- wenden, sondern cs wird dadurch zugleich auch eine breitere und zuverläsfigere Grundlage für die aus den Spezialberichlen sh ergebenden Gesanmumt-Resultate gewonnen,

Die dieLjährige Ernte kann nach ihrem Gesammt-Ergebnisse nur als eine mittelmäßige bezeichnet werden. Fast alle Feld- früchte, Knollen-, Wurzel- und Futtergewächse haben in allen Theilen der Monarchie theils durch den ungewöhnlich strengen Vinter, theils dur anhaltende Nässe und Kälte im Frühjahr und Sommer, theils durch späte Nachifröste, theils durch hohen Wasserstand 2c., wesentlich gelitten und ijt deshalb, mit Aus- nahme des Hafers, welcher 1,01 ergeben hat, bei keiner Frucht- gattung der Ertrag einer Mittelernte erreiht worden. .Nament- lih hat sich bei den beiden Haupt-Getreidearten, dem Weizen und Roggen, im Vergleich zu einer Mittelernte ein nicht un- bedeutender Minderertrag, und zwar bei ersterem von 0,16, und bei leßterem von 0,19 ergeben. Ganz zufriedenstellend ist dagegen der Ertrag des Hafers, indem derselbe eine volle Mittel- Ernte um 1 Prozent übersteigt. Bei der Gerste, bei den Erbsen und den Bohnen kommen die Ergebnisse denen einer Mittel- Ernte ziemlich glei, — wogegen fich bei dem Buchweizen ein Ausfall von 0,27 ergiebt.

Sehr unerfreulich ist in diesem Jahre das Ergebniß der Kartoffel-Ernte. Dieselben haben nur einen Ertrag von 0,59 ergeben und is derselbe mithin um 0,41 hinter einer Mittelernte zurückgeblieben. Jn den einzelnen Negierung8- Bezirken variirt der Ertrag dieser Fruchtart zwischen 0,36 und 0,80,

Raps und Rübsen sind an vielen Orlen gänzlich aus- gewintert und mußten umgepflügt werden, oder litten dur Nässe und Madenfraß. Der Ausfall bei diesen beiden Oel- früchten beträgt 0,27. Auch bei den Rüben und Koblgewächsen hat sich ein Ausfall von 0,22, beim Flachs von 0,07, beim Hopfen von 0,37 und beim Tabak von 0,19 herausgestellt.

Wiesen- und Kleeheu ergaben in Bezug auf die Quantität tinen reichlichen Eètiaa (0,96 und 1,06). Die Qualität des Heues hat jedoch an vielen Orten durch anhaltende Nässe und dur Uebershwemmungen in den Thälern und Niederungen sehr gelitten und is stellenweise völlig entwerthet.

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Buchweizen 0,73 Kartoffeln 0,59 Raps oderNübsen 0,73 Zuckerrüben 0,78 Andere Rüben .… 0,78 Flachs 0,93 Hopfen

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Der Strohb-Ertrag des Jahres 1871 übersteigt, mit Aus- nahme des Buchweizen, bei alien Fruchigattungen den des Jahrcs 1870, und zwar: beim Weizen um 0,22, beim Dinkel um (0,33, beim Roggen um 0,15, bei der Gerste um 0,09, beim Hafer um 0,18, bei den Erbsen um 0,23 und bei den Bohnen und beim Raps um je 0,12. Dagegen ist der Strohertrag beim Buchweizen gegen das Vorjahr um 0,419 geringer gewesen.

Die beste Körner-Ernte in den vier Haupt-Getreide-Arten Weizen, Roggen, Gerste und Hafer zusammengenommen hat unter sämmtlichen Provinzen in diesem Jahre in der Provinz Schleëwig-Holstein stattgefunden, dann folgen in absteigender Ordnung die Provinzen: Pommern, Schlesien, Brandenburg, Pofen, Hohenzollern, Westfalen, Preußen, Hannover, Sachsen, Hessen-Nassau und zuleßt die Rheinprovinz.

Den Durchschnittsertrag der Ernten in den leßten zehn Jahren von 1862 bis inkl. 1871 hat die diesjährige Ernte bei der Gerste um 0,03, beim Hafer um 0,08, bei den Erbsen um 0,09, beim Raps und Rübsen um 0,01 und bei den Lupinen um 0,05 überstiegen; — dagegen ist sie beim Weizen um 0,04, beim Roggen um 0,06, beim Buchweizen um 0,01, bei den Kar- toffeln um 0,24 und bei den Zuckerrüben um 0,08 gegen den Durchschnittsertrag der leßten 10 Jahre zurückgeblieben.

Die diesjährige Ernte nimmt unter den Ernten der lebten 10 Jahre von 1862 bis inkl. 1871 hinsizhllich des Ertrages beim Weizen die 7., beim Roggen in Gemeinschaft mit dem gleichen Ertrage des Jahres 1866 die 7., bei der Gerste in Gemeinschaft mit den gleihen Erträgen der Jahre 1863 und 1869 die 3-, beim Hafer in Gemeinschaft mit dem gleihen Ertrage des Jahres 1864 die 2, bei den Erbsen die 4. und bei den Kar- toffeln die 10,, also die leßte Stelle cin.

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und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei (R. v. Deer ), : | Folgen drei Beilagen

pr, Siück 1/5 u. 11. 1/à. u. 1/40.

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