1871 / 208 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 30 Dec 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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von der Nationalversammlung genehmigt. Die weiteren Be- stimmungen des Geseßentwurfes, daß die Bank zur Ausgabe von Noten im Werthe von 10 und 5 Frcs. ermächtigt ist, und daß die von Kredit-Jnstituten ausgegebenen Noten innerhalb 6 Monaten eingezogen werden sollen, wurden gleihfalls an- genommen. Sodann vertagte sich die Kammer bis zum 3. Januar.

Charleville, 29. Dezember (W. T. B.) In Folge des in der Nacht vom Sonntag auf Montag in der Baracke eines fran- zösischen Marketenders an zwei bayerischen Soldaten, einem Korporal und cinem Hornisten, verübten Mordanfalles, bei welchem ersterer tödtlich, leßterer {wer verwundet wurde, ist eine strenge Untersuchung eingeleitet. Der Zapfenstreich findet um 7 Uhr anstatt um 9 Uhr ftatt. Dieje Bestimmung ist jedoch nur für die Soldaten geiroffen. Jn dem bisherigen Verhältniß zu den französischen Behörden und Einwohnern ist Feine Veränderung eingetreten. Die von Pariser Journalen verbreitete Nachricht, daß französische Notable als Geißeln weg- geführt seien, ist durchaus erfunden.

Numánien. Bukarest, 29. Dezember. (W. T. B.) Nach fünftägiger ftürmischer Debatte und nachdem das Ministerium die Kabinetsfrage gestellt hatte, beschloß die Kammer in ihrer heutigen Sißung mit 81 gegen 49 Stimmen, die Regierungs- Vorlage, betréffend die Eisenbahn - Konvention, in Erwägung zu ziehen. Morgen soll die Spezialberathung des Geseßentwur- fes beginnen.

Amerika. Nach Berickten aus Valparaiso pyvom 18, November i} die chilenische Regierung im Begriff, in Kurzem eine Kommission von Offizieren nah Europa zu senden, die Waffen und anderes Kricgsmaterial ankaufen , so- wie die Reorganisation der europäischen Heere studiren soll.

Nattonal dan t

Bekanntmachung.

Der Hotelbesißer Herr Adolf Mühling in Berlin hat aus Veran- lassung der glülichen Ecrettung Sr. Majestät des Kaisers und Königs bei dem frevelhaften Attentat auf Allerhöchstdero geheiligte Person am 14 Juli 1861 im Anschlusse an den Nationaldank für Veteranen eine Spezial-Stiftung zum Besten \{ulpflichtiger Kinder hülfsbedürf- tiger Unteroffiziere des Heeres mit der Bestimmung gegründet, daß die Revenuen alljährlich am 14. Juli zur Vertheilung gelangen. Nachdem in den Jahren 1862 bis 1869 die Zinsrevenuen dieser Stif- tung in den Bezirken des I. bis VIU!L Armee-Corps vergeben worden, sind im Jahre 1870 damit und zwar zur Summe von 80 Thlr. fleißige und \chulpflihtige Kinder aus dem Bereich des 1X. Armee- Corps und im Jahre 1871 eb-nfalls zur Summe von 80 Thlr. fleißige und \{ulpflichtige Kinder aus dem Bereiche des X, Armee- Corps beschenkt worden.

Die Nr. 66 des »Amtsblattes der Deutschen Reichs- Postverwaltung« bat folgenden Jnhalt: General - Verfügungen vom 20. Dezember 1871: Wiegen der Posisendungen auf den Brückenwaagen, vom 18. Dezember: Notirung des Gewichts der Posisendungen, vom 20. Dezember: Aversionirung von Porto- und Gebührenbeträgen, vom 21. Dezember: Einrictung eines Eisenbahn- Postamts in Mainz, vom 21. Dezember: Wahrnehmung des Pof- dienstes auf den Großherzoglich badischen Eisenbahnen.

Oas Amtsblatt dex Deutschen Reichs -Pofstver- waltung Nr. 67 hat folgenden Jnhalt: General-Verfügungen: vom 24. Dezember 1871: Uebergarig des Großherzoglich badischen Post- wesens auf das Deutsche Ret; vom 23. Dezember 1871: Einführung von Korrespondenzkarten mit bezahlter Rückantroori; und Ermiitelung des Gewichts der eisenbahnzahlungêpflichtigen Postsendungen auf den Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen.

Oie Nr. 52. der »A nnalen der Landwirthscchaft in den Königl. Preußischen Staaten« hat folgenden Jnhalt: Cirkular - Erlaß vom 13. Dezember, betreffend die Krankheit des Weinüos in Frankreich. Die Betheiligung der Landwirths@zaft ain deulsen Geuossenschasts- wesen während des Jahres 1870. Die Metioration der Hochmoore im mittleren Emsgebiet. Berichte und Korrespondenzen: Aus der Provinz Preußen, Anfang Dezember. Aus dem Regierungsbezirke Oppeln und aus der Provinz Hannover. Literatur: Die Land- wirtb\{chaft und derselben verwandte Gebiete betreffende Bücher, welche im Jahre 1870 der Bibliothet des landwirthschaftlißen Ministeriums ein- verleibt sind.(Schluß). Notizen: Die Ernte-Erträge des preußischen Staates nach der Zusammenstellung des Veinisterlumsb für die landwirl{hs{aft- liden Augelegenheiten von Emil Meytr. Direkte Vichauéfuhr aus Schleswig - Holstein nah England im Jaÿre 1871. Minderung von Sperr-Maßregelu gegen die Rinderpest im Regierur g8bezirke Oppeln. Vorträge im Klub der Landwirthe zu Berlin. Sihung der töniglih \{chwedif{chen Landbau-Afkademie am 20. Norember. Errichtung einer landroirtbschaftlic;;en Versuchs8ftation zu Gembleux in Belgien.

Statistische Nachrichten.

In Nr. 24 des Centralblatis der Ubgaben-, Gewwerhe- und Handels-Geseßgebung 2c. in den Königlich preußischen Staaten wird eine Uebersi@t über Anpflanzung, Ertrag und Preis des Tabaks in den Staaten des deutshen Zollvereins für das

Jahr 1870 veröffentlicht. Nach derselben find im gedachten Iahre

| die exsten Nachrichten aus der Pfalz vor.

im ganzen Zollverein 65,340 Morgen Land mit Tabak bepflan davon 481,636 Cèér. getrockfnete Blâttex oder im Durst 7 Coo pro Morgen geerntet worden. Jm Jahre 1869 betrug die bepflanzte Aerfläche 67,740 Morgen und der Ecnteertrag 449,937 Cir. oder 6,64 Ctr. pro Morgen, so daß sich also für 1870 eine Abnahme des zum Tabak8bau benußten Landes um 2400 Morgen oder 3,5 pCt dagegen eine Zunahme des Ertrages um 31,699 Ctr. Tabaksblätter oder 7 pCt. ergeben hak.

Die zum bisherigen Norddeutschen Bunde gehörenden Staaten sind an den obigen Zahlen für 1870 mit 25,797 Morg. uad 206,065 &tr. (1869: 26/239 Morg. und 172,852 Etr.) betheiligt gewesen j so daß also hier, ungeachtet der Abnahme des hebauten Landés, der Ernteertrag allein um 33,213- Ctr. oder etwas über 19 Prozent ge- stiegen ist. Das. Mehr trifft dec Hauptsache nah auf den Tabaksbau Preußens, welcher auf 23,139 Morg. = 185,720 Cir. (gegen 23,701 Morg. und 157,496 Ctr. in 1869) lieferte. Es fommen hier nament- li in Betracht: Regier.-Bez. Potsdam mit 6278 Morg. und 50,986 Ctr. (186: 62909 Morg. und 42/126 Ctr.), Pommern mit 4688 Morg. und 38,070 Ctr. (1869: 4707 Morg. und 29,773 Ctr.), S@lesien mit 1943 Merg. und 17,344 Etr. (1869: 2186 Morg. und 13685 Ctr.)

die Rheinprovinz mit 1581 Morg. und 16,695 Ctr. (1869: 1785 Morg.

und 17,842 Ctr.) Sachíen mit 1795 Morg. und 16,655 Ctr. (1869: 1717 Morg. und 10,929 Ctr.) Hannover mit 1600 Morg. und 13,488 Cir. (1869: 1439 Morg. und 10,792 Ctr.), Reg.-Bez. Frankfurt mit 1597 Mrg. und 10,467 Ctr. (1869: 1693 Mrg. und 8392 Ctr.), Westpreußen mit 1676§{ Morg. und 7224 Cir. (1869: 1636 Morg. und 9062 Ctr. ), Hessen- Nassau mit 638 Morg. und 5769 Ctr. (1869: 549 Morg. und 5582 Ctr.), Ostpreußen mit 629 Mora. und 4400 Ctr. (1869: 693 Morg. und 4900 Ctr.) Posen mit 565 Morg. und 3538 Ctr. (1869: 941 Morg. und 3398 Ctr.). In den übrigen norddeutsWen Staaten war der Anhau von Tabak viel unerdeblicher ; zu erwähnen find von denselben nur: Medlenburg mit 715 Morg. uad 4787 Cte. (1869: 725 Morg. und 4961 Cir.), Braunschweig mit 201 Morg. und 2019 Ctr., (1869: 249 Morg. und 1876 Ctr.), Sachsen-Meiningen mit 570 Morg. und 3984 Ctr. (1869: 496 Morg. und 3650 Ctr.), Anhalt mit 652 Morg. und 5097 Cte. (1869: 575 Morg. und 1165 Ctr.), Sch{chwarzburg- A Ee) mit 439 Morg. und 3936 Cir. (1869: 429 Morg. und 2774 Gtr.)

as den Tabakshau in den süddeutschen Staaten betrifft, so werden für 1870 nachgewiesen in Bayern 13,589 Morg. mit 88,530 Ctr. (1869: 16,918 Morg. mit»114,676 Ctr.)) Württemberg 403 Morg. mit 2799 Ctr. (1869: 273 Morg. mit 1849 Ctr.) Baden 22,440 Mora. mit 162,824 Ctr. (1869: 21,185 Morg. mit 141,095 Ctr.) und in Hessen, Provinz Starfenburg und Rheinhessen 3111 Morg. mit 21,418 Ctr. (1869: 3124 Morg. mit 19,465 Ctr.). |

Von déèm im Zolloerein exzeugten Tabak lieferte Norddeutsch- [and 1869: 38,4 pCt.j5 1870: 42,8 pCt., Süddeutschland dagegen 1869 : 61,6 pCt. und 1870: 57,2 pCt.

Nach dem Verwalkltungsbericht des Magistrats zu Berlin die Militär-Ungelegenheiten 1870 betresfend, begannen die Anfläufe der zur Mobilmachung nothwendigen Pferde {on am dritten Mobil- mactzungstage, den 18. Juli, auf dazu anberaumten besonderen Märk- ten. Es wurden hier im Ganzen 441 Pferde für 87,795 Thlr. (durch- @nittlio 19935/,,, Thlr.) angekauft. Von Familienangehörigen eingezogener Reservisten wurden bis 1. Januar 1871 14,044 Unter- stüßung8gesuche eingereiht. Unterstüßungen wurden an 12,913 Per- sonen mit 389,537 Thlr. gewährt. Die Altersflasse, welche im J. 1870 zur Musterung gelangte, zählte 8793 Militärpflichtige, wozu noch 16,080 früherer Altersklassen kamen, so daß im Ganzen 24,873 Militärpflichtige gemustert wurden... Hiervon waren 7048 verzogen, bereits freiwillig eingetretez (379), zum einjährig freiroilligen Militär- dienst berechtigt (3257) unbrauchbar u. #. w.; 4350 zur Ersaßreserve bez. Seewehr übergetreten; 10,830 wurden als zeitig unbrauchbar 2c. auf ein 1 Jahr zurtickgestellt, so daß 2645 zur Aushebung verblieben, von denen 188 für das Garde-Corp8, 2321 für die Brovinzial-Armee- Corps, 120 als Ockonomie-Handwerker, 7 für die Arbeiter-Abiheilung und 9 für die Marine ausgehoben rourden.

Die Volkszählung bat für Potsdam eine Bevölkerung, ein- {ließli Militär, von 47,490 Einwohner ergeben, gegen 1867 mehr: 1685 Personen. |

Breslau, 23. Dezember. Die bis jeßt aus dec Provinz ein- getroffenen Nachrichten Über die Ergebnisse der diebmaligen Volks- zählung zeigen folgende Resultate: Görliß 42,732 E. infl. Militar und Sträflingen (1867: 36,689, es ergiebt sich also ein Plus von 6043). Licgniß: 23,116 (+ 3022). Glogau : 18,265 (gegen 1867 + 305 E.). Grünberg: 11,814 (4-718) Hirschberg: 11,773 mit Militär (1867: 10,459, + 1314). Sagan: 10,442 (+ 31). Jauer: 10,169 (1867: 9326, + 843 E.) Lauban: 9107 (+ 918). Bunzlau: 8960 (8624 +4 336). Schweidniß: 17,113 (+ 1059). Brieg: 15,522 (gegen 1867 + 1007). Waldendurg: 10,434 (8716 + 1718). Striegau: 9045 (8561 + 484). Oels: 8216 (mit Sch@loßbezirk 8375; 1867: 7737, + 479 in der Stadt). Köniashütte : 19,610 (mit Oßber-Heydu, das zum 1. Januar hinzutritt, 22010). Beuthen: mit Domßhrowa 15,772, Schwarzwald 2234, zusammen 18,006. (Jm Jahre 1867 zählte Beuthen mit Doinbrowa 12,889, Schwarzwald 1640, zujam- men 14,529. Es hat daher ein Zuwachs der Bevölkerung staitgefun- den von 3447 Versonen oder 22/37 pCt.) Gleiroiß: 13,018 (11/715). Opyveln: 11,879, inkl. Militär 12,907 (+ 547). Neustadt O. S.: 11,015 (9623 -+ 1392). Kattowiß: 8164 (+ 3107). Unter den großen Doifschaften Schlesiens zählt Langenbielgu 13,360 Einwoÿner.

Ueber die Resultate der Volkszählung in Bayern liegen Danach wurden gezählt: in Kaiserslautern 18,213 Einwohner, in Speyer 13,210, Neustadt a. H. 9227, Pirmasenz 8553, Zweibrücken 8367, Ludwigshafen 7850, Sf. Ingbert 7277, Frankenthal 7027, Landau 5797 (ohne Militär), Dürk- deim 5573, Edenkoben 5033 u. #. w. Die größte Zunahme zeigten

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qudwigshafen und KaiserLlautcri, die größte Abnahme Landau und

gdenkoben. T das Landau nur noch eine Garzaison von 810 Mann her 5 TüNnn è g

rüber An Lübeck trafen im Jahre 1870 1694 Seeschifie von 100,2704 Last ein; davon 1665 S. von 99,4355 L. in Ladung, 99 S. Von 835 L. in Ballasi. _Die meisten Schiffe (der Lastenzaßl nah) famen aus Rußland und Fianland, 274 van 26,914 L.; dem- nich aus Schweden (295 Sch, 24,524 L.) Dänemark (425 Schiffe, 633 L.) und Großbritannien (135 S@., 15,054 Last). Dex N lgnalas nach waren die meisien Schiffe; 729 von 35,015 Last, orddeutse. ; Ä ; L

is Lübeck liefen im Jahre 1870 1663 Stiffe von 98,6835 L.

B us, 1146 Sciffe von 64,8305 L. in Ladung, 517 Sckchiffe von 33,8535

q in Ballast. Die meißen Scdiffe gingen nah dec Ostsee (414 von 95,7174 L.)) Rußland (231 von 24713 L), Schweden (208 von 19,410 L) und Dänemark? (371 von 18,651L L.).

Lübeck3 Ss belief si 1870 auf R Bruttopfund = |

76,506,520 Mar Ct. (gegen 1869 -+ 592,423 M. Ct.), davon 225,054,027 Br. Pfd. (5/96 pCt.) = 22,591,849 R. Ct. (29,53 pCt.) seewärts; 167,687,597 Br. Pf. (34,04 pCt.) = 53,914,671 M. Ct. (70,47 pCt.)

J (andwärts.

Die Ausfuhr betrug seewärts 66,101,600 Br. Pfd. = 27,926,979 M. Ct. , landroârts 246,088,437 Br. Pf. = 31,080,718 M. Ct. zusammen 312,190,037 Br. Pf. = 59,007,697 M. Ct.

Hamburg, 25. Dezember. Nach der jeßt beendigten Haupt- revision der Zählkarten s R sih für den hamburgisen Staat eine Gesammtbevölkerung von 37,940 Eimvohnern. 1867 wurden 306,507 gezählt, also stellt sich eine Zunahme von 31,433 oder von 10,55 pCt. heraus. Von der Gesammtbevölfkerung entfauen 35,365 auf Stadt und Vorstadt, 60,053 auf das the: eise städtisch bebaute . Gebiet, 38,263 auf das entfernie Gebtet und die Aemter Rizebüttel und Bergedorf, 2758 auf die Bevölkerung auf den Schiffen und 1501 auf

Y das Militär.

Nach der neuesten Volkszählung hat die Stadt Straßburg 41,300 männliche und ca. 38/400 weibliche , also im Ganzen 80,000 Bewohner; Mainz sammt Bezirk hat eine ort8anrwesende Civilbevôl- ferung von 47,731 Bewohnern, (1867 waren es in8gesammt 43,140; die Vermehrung beträgt also 4591, Ulm 22,467 Civil- und 3700 Militárpersonen) Zunahme der Civilbesölkerung seit der leßten Zäh-

| lung 2020), Eßlingen Hat zur Zeit 17,870 Einwohner, gegen 16,591

in 1867. i

Aus dem statistischen Bureau în Washington liegt cin Bericht über das Jmport- und Exportgeschäft in den Ver. Stauton während des am 30. Juni 1871 beendeten Fisfaljahres vor. Dem- nach erreihte der Totalimport den Werth von 541,493,774 Dollars in Gold, gegen 462,377,587 Dollars in Gold im vorhergehenden Jahre, und dec Total:xport den Werth von 562,518,651 Dollars in Gold

und Papiergeld, gegen 499,092,143 Dollars im Vorjahre. Die haupt- sählihsten Einfuhrartikel waren Gold und Silber im Werthe von 217 Millionen Dollars , Kasfee 31 Millionen7 Baumwollenwaaren 305 Mill, Hanfwaaren 185 Mill, Häute 15 Mill, Eisen 45 Mill, Leder 10 Mili, Seidenwaaren 32 Mill, Zucker und Melasse 75 Mill, Thee 17% Mill, Zinn 125 Mill , Tabak 95 Mill, Weine und Spiri- tuosen 85 Mill., Hölzex 97 Mill, Wolle und Wollenstoffe 54 Mill. Dollars, und 315,121 Pfund Opium im Werthe von nahezu 2 Mill. Dollars. Dagegen wacen die Haupt-Ausfuhraxtikel: Brodstoffe im Werthe von 7945 Mill. Dollars, Baumwolle 222 Mill./ Gold und Silber 84 Mill, Eisen und Stahl 55 Mill, Gewehre 2c 1357 Mill, Petro- leum 36 Mill , Krieg8munition 4; Mill, Provision 40 Millionen, Nähmaschinen 2 Mill, Talg 3 Mill, Tabak 22 Mill. und Hölzer 13 Milltonen Dolars.

Kunft und IVissenschaft.

Auf dem Gipfel der Hohenfsiaufen, wo sich nur noch Mauerreste von dem alten Schlosse des Kaisers Barbarossa zeigen, soll jeßt ein Wartthurm in mittelalterliZem Style errichtet, und am Fuße des Berges eine kleine KirDde, in welche der Kaiser täglich zur Messe gefahren fein soll, in ein Hoßenstaufen-Museum umgewandelt werden. Für dieses Projekt ift eine Nnzahl fsüddeutscher Männer zusammengetreten.

Tübiggen, 18. Dezember. Die Wittwe Ludwig Uhlands hat die réhaitige Bibliothek ihres verstorbenen Gatten \. Z. der hie- sigen UnWersitätz-Bibliothek, so wie der Königlichen öffentlihen BViblio- thek in Stuttgart zur Verfügung geftellt, und beide Jnstitute haben diejentgen Bücher, welche fie nicht s@on besißen, in ihre Sammlungen aufgenommen, den Rest aber hat der Antiquar Heckenhauer vor einiger Zeit käuflih übernommen und einen Katalog darüber im Druck er- seheinen lassen. Nach löngeren Unterhandlungen hat nunmehr die neu errichtete Universitäts-Bibliothek in Straßburg die Uhlandsche Bibliothek im Ganzen fäuflich erworben und if dieselbe bereits dort- hin abgegangen. _

_— Cuvillier-Fleury zeigt im »Journal des D6dats« in einer ein- gehenden, brlobenden Besprehung den zu Weihnachten erschienenen ersien Band von Guizot's „Histoire de France racontée à mes potits-enfanis“, mit 75 Holzschnitten, an. Diese Geschichte FFrank- reichs, die der 84jährige Autor der „Uistoirs de la civilisation en France“ geschrieben hat, ist, roie Cuvillier-Fieury ausführt, dem ganzen Volke gewidmet Und soll namentlich in Familienkreisen vorgelesen werden. Guizot hat in Val-Richer seinen Enkeln die Geschichte Frank- reis in dieser Weise wirklich ewähli und fie danu für das junge rant rriedexgescricben. Werk beginnt mit den ältesten Zeiten der franzófsæer Geschichte und soll bis 1789 fortgeführt wer- ( j

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[4195] BekanntmaMGung. ;

Der über das Veinögeni des Gold - und Silberarbeiters Eugen Gutbiec hier eröffneie Konkurs ist durch Aus;chättung der Masse beendigt. f

Langensalza, den 19 Dezember 1871. i

Königliches Kreisgericht. Abtheilung L [4202] Subhasiations8patent und Edictalladung. Das zu der Konkurömaße des hiesigen Bäckermeisters Georg Brennecke gehörige, an hiesiger Bergsiraße uvischen den Shöneschen

| und Klopp'schen Häusern belegene und sub Nr. 483 fatasicirie Bürger-

haus nebst Stallgebäude und sonstigem Zubehör soll öffentlich meist- bietend versteigert werden- und wird zu dem Ende Termin auf Sonnabend, den 3. Februar f. J., Morgens 11 Uhr, angeseßt, zu welchem sich der Konkurskuraior und Kauflustige ein- finden wollen. O i

QJugleich werden Ulle, denen Eigenthumd®?-/ Nâher-, Pfand- oder sonstige dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten, oder andere Realbercchtigungen an dem Verkaussobielte zustehen und welche solche nicht bereits angemeldet haben, aufgefordert; solche in dem anstehen- den Termine anzumelden, widrigenfalls sie derselben im Verhäliniß zu dem fünftigen Erwerber verlustig werden erkannt werden.

Celle, den 22, Dezember 1871, N :

Königlich Preußisches Nmtêgericht. Abtheilung 1. H. Leschen, Dr. [4201] Nothwendiger Verkauf.

Das den unbekannten Erben des Rit!ergutsdesißers Herrmann Ribbeck gehörige, im Kröbener Kreise belegene adelige Rittergut Wilkonice nebsi dem dazu gehörigen Gute Wilkoniczki oder Klein- Wilkonice, dessen Besißtitel auf den Namen des Guts8hesißers Herrmann Ribbeck berichtigt seh, und welches mit einem &Flächeninhalte von 1529,08 Morgen der Grundsteuer unterliegt und mit einem Grund- steuer-Reinertrage von 2154,32 Thlr. wnd zur Gebäudesteuer mit einem Nußungswerthe von 281 Thlr. veranlagt if, \oll behufs Swangêvoll- sireckung im Wege der nothwendigen Subhaftation am

27. Mai 1872, Vormittags um 10 Uhr)

Der Auszug aus der Steuerrolle, der Hypothekenschcin von dem Grundstûck und alle sonstigen dasselbe betressfende Nachrichten, so wie die- von den Interessenten etwa noch zu stellenden besonderen Ver- faufsvedingungen können im Bureau 11. des unterzeichneten König- lichen Kreisgerichts während der gewöhnliGen Dienststunden eingesehen werden.

Diejeaigen Personen, welche Eigenthumsrechte oder welche hypo- thekarish nit eingetragene Realrechte, zu deren Wirksamkeit gegen Dritte jedo die Eintragung in das Hypothekenbuch geseßlich erforder- lich ift, auf das oben bezeichnete Grundstück geltend machen wollen, werden bierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem obi- gen Versteigerungstermine anzumelden.

Der Beschluß über die Erthcilung des Zuschlages wird in dem auf

‘den 1. Juni 1872, Vormittags um 11 Uhr, im Geschäftslokal des unterzeichneten Königlichen Kreisgerichts anbe- raumten Termine öffentlich verkündet werden.

Rawicz, den 14, November 1871.

Königliches Kreisgericht. Der Subhasftationsrichter. (gez.) Woide.

[3116] : Ediktal-Ertati on. Der am 17. Januar 1832 zu Damerkowo gedorene und scit dem Jahre 1859 verschollene Carl August Zenke, sowie dessen unbekannte Erben werden hiecdurch aufgefordert, fich spätestens in dem auf den 2. September 1872, Vormittags 11 Uhr, im Terminszimmer Nr. 3 des hiesigen Gerit8gebäudes anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung des Provofaten ausgesprochen und dessen nagelassenes Vermögen den fich legitimnî- renden Erben desselben zugesprochen werden wird. Bütow, den 21. September 1871, : : Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

[4196] Edittalladung.

Der Maler Philipp Gehm in Lassan hat bei dem unterzeichneten Gerichte wider seine Ehefrau Marie, geb. Loeper, deren Aufenthalt8- ort unbekannt is, wegen bösliher Verlassung auf Ehescheidung ge- klagt. Die 2c. Gehm, welche \sich in Curilzba in Brasilien aufhalten

e

soll, wo ihr jedoch Ladungen nicht haben behändigt werden. können,

im Lokale des unterzeichneten Königlichen KreiS8geric{ts versteigert | wird hierdurch geladen, in dem auf

werden.

den 1, Juli 1872, Mittags 12 Uÿr,