1872 / 9 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Jan 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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Eisenbabn-Prioritäts-Aktien und Obligationen. :

Eisenbahn-Prioritäts-Aktien und Obligationen, Prioritäten

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Redaction und Rendantur:

Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdrudckerei V f

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Berichtigung. Gestern: Berl. Handels-Gesellsch.

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eilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

A 9.

Donnerstag den 11. Januar.

¿ 1872.

Landtags- Angelegenheiten.

Berlin, 11. Januar. gn der 15. Sibung des Hauses der Abgeordneten am 9. d. M. nahm in der Vorberathung des Staat8haushalts-Etats für 1872, speziell des Titels »Polizei- verwaltung«, zu den von dem Abg. Reichensperger (Olpe) mo- tivirten Anträgen der Kommissarien des Hauses (\. Nr. 7 S. 146 d. Bl.) der Staats - Minister Graf zu Eulenburg

das Wort:

Tch werde mich hauptsächlich mit dem Reichenspergerschen An- trage zu beschäftigen und die Stellung der Regierung zu ihm aus- uführen haben. Der Herr Abg. Reichensperger stellt an die Spigze er ganzen Deduktion den Grundsaß der Autonomie der Städte, und sieht jede Königliche d eiverwaltung als ‘eine Art von Unrecht an; was man diejer Autonomie anthue. In dieser Nacktheit und Allgemeinheit kann ih diesem Prinzipe doch nicht zu- stimmen. Jn der.Städte-Ordnung is zwar gesagt: die Bürgermeister jeien die Träger der Polizeigewalt, aber immerhin doch nur insofern, als sie vom Staate dazu den Auftrag bekommen haben. Jch habe unsere ganze Geseßgebung nie anders aufgefaßt, und bin der Mei- nungy daß auch in den neuen Gesebgebungen der Grundsas festgehal- ten werden muß, daß die Ausübung der Polizei \chlechthin ein Aft staatliher Gewalt is daß der Staat aber bewogen oder ge- wungen is weil er nicht Alles bewältigen kann, die Kommunen und Deren Vorsteher zu scinen Zwecken mit heranzuziehen. ch glaube nicht, daß es einen Staat in der Welt giebt, der der Befugniß sich ganz enishlagen fönnte, in gewissen Kommunen die Polizei und deren

usübung selbst in die Hand zu nehmen, und ich glaube, daß neben den bestehenden Städteordnungen die grundsäßliche Bestimmung des Gesches vom 11. März 1550, daß der Staat befugt ish in ge- wissen Städten und unter gewissen Umständen Königliche Polizeiverwaltungen einzurichten, ein Stein in dem Gebäude Des Staats8organismus überhaupt i. Von diesem _Gesichts- punkte aus wird die Beurtheilung der Frage, ob es zweckmäßig oder nothwendig ish in einzelnen Kommunen Königliche Polizeiverwaltun- en einzurihten, ja doch immer offen bleiben ; allein dieses Recht dem State vorzubehalten, das scheint mir nothwendig, und wenn er dieses Recht auf Grund eines Gescßes ausübt, {o L er eine Maßregel, welche durchaus ac pliGer Natur und nicht etwa blos eine Ver- waltungsmaßregel ift. ) a je i

Meine Herren! Jch kann mir denken, daß die O.

gesehen von der finanziellen Seite der Frage, einen Werth darauf egen, die Polizei selbst in der Hand. zu behalten. Die Ausübung der Polizei giebt den Ortsvorständen ein gewisses Relief, sie erleichtert ihnen in gewissen Beziehungen die Ausführung sonstiger administra- tiver Maßregeln. Allein von einem etwas weitergehenden Stand- punkte aus werden Sie nicht verkennen können, daß in den- jenigen Orten, wo auf die Polizeiverwaltung ein besonderer Werth

elegt werden muß, wo der Staat in der Lage ist, diesen besonderen Werth zu betonen, die g der Polizei dur städtische Be- hörden doch manches Bedenkliche hat. Jn allen großen Städten; wo cine lebhafte Bewegung von Personen und Gegenständen stattfindet; da tritt zu dem lokalen Charafter der Polizeiverwaltung ein mehr internationaler hinzu. Der polizeiliche Verkehr geht über die kom- munalen Grenzen hinaus. Der Hr. Abgeordnete aus Nassau, der zuerst für Wiesbaden das Wort ergriff, sagte: lassen Sie uns doch inunserem eigenen Hause Herr sein! Das will ich wohl allein die Polizeiverwaltung ist oft ge- zwungen, über die Grenzen des eigenen y As jd hinauszugehen. Darf 1h an Städte wie Berlin erinnern, an alle großen Seestädte, an Städte, die die Central- und Brennpunkte des Verkehrs und Lebens in den Provinzen sind! Da fann doch unmöglih mehr gesagt werden, die Polizeiverwaltung in diesen Städten habe einen rein lokalen Charafter ! Sie geht weit über die Grenzen des Weichbildes hinaus, und sie ist in der Lage und verpflichtet, wenn sie ihre A e ge- wissenhaft erfüllen will, sich mit mehr Interessen als den lokalen und fommunalen zu beschäftigen. Es is nun denkbar, oder es ist vielmehr sogar höchst wahrscheinlich, daß ein Bürger- meister -durch dergleichen Beschäftigung über die Maßen in Anspru ch genommen wird, daß er sein lebhaftes Jnterefse demjenigen nicht mehr zuwendet, was zunächst Gegenstand seiner Obliegenheiten is. Es liegt irgendwo in den Akten des Ministeriums eine bemerkenswerthe Acußerung eines nicht mehr im Dienst befindlichen, aber seiner Zeit hochgeachteten Bürgermeisters einer großen Stadt vor. Derselbe macht darauf mein daß es ja cine Menge Bürger- meister giebt, die cben so gut oder besser, als Königliche Polizei-Prä-

denten die Polizei in den Städten ausüben würden, weil sie gerade

ür diese Branche der Verwaltung cine besondere Vorliebe hätten oder

ch vollständig von den Pflichten durchdringen würden ; die dem Bürgermeister obliegen, wenn er cinmal mit der Polizei beauftragt ist. Allein er sagt auf der andern Seite mit vielem Recht : kann der Staat mit Sicherheit cinem Bürgermeister, auf dessen Wahl er weiter feinen Einfluß hat, als daß er deren Bestätigung versagen kann, Funktionen anvertrauen, die, wenn der Bürgermeister sie energisch handhabt, ihn in der Regel mit der halben Stadt in Konflikt seßen und die seine Wiederwahl hinterher im höchsten Grade zweifelhaft

Was den finanziellen Punkt betrifft, so gebe ich zu, daß der Posten ziemli ho erscheint, welcher ausgegeben wird von Staats- wegen zur Verwaltung der Lokalpoliztei. Allein wenn der Staat die Verpflichtung und das Recht hat; die Polizei im Großen und Ln in der Hand zu behalten, wenn er ein Neß über den Staat behalten oll, in das er eingreifen; eine Maschine, die er jeden Augenblick in ewegung seben kann, dann darf er auch die Kosten nicht scheuen ; und pee sich einmal eine solche Jnstitution eingelebt; wie es doch bei uns eit länger als zwanzig Jahren der Fall ist, dann Í eint mir eine gewisse Härte für die Kommunen darin zu liegen, plôblich zu sagen: wir wollen die Kosten von Staatswegen nicht mehr tragen, sondern den Kommunen überweisen. Jch glaube, daß die meisten Kommunen, von denen in dem Antrage des Herrn Abg. Reichensperger die Rede ist, es doch als cin Danaer - Geschenk ansehen würden; wenn man ihnen die Ziehe Übertrüge, und Anträge seitens jener Kommunen wegen Ueberlassung der Polizei sind bei mir wenigstens bisher nicht eingekommen. __Zch glaube, daß neben diesen sachlichen Aussichten auch die kon- itutionelle Frage, die der Herr Abg. Reichensperger anregte, ins Gewicht ällt. Wenn das Geseß vom 11. März 1850 sagt: es fann in Städten Über 10,000 Einwohner und in Festungen eine Königliche Polizeibe- Grie eingerichtet werden, so heißt das _ viel, daß, wenn eine Königl. Polizeibehörde eingerichtet wird, fie nunmehr fraft des Geseßes vom 11. März 1850 bejteht. Die Machtbefugniß der Regierung kann nicht ausgeübt werden, ohne daß das Abgeordnetenhaus seine Zustimmun u den Kosten giebt; wenn aber der Wille der Staatsregierung un ie Bereitwilligkeit der Landesvertretung, die Kosten zu gewähren foincidiren, so is auf Grund des Geseßes vom 11. März 1850 eine Königliche Polizei eingeseßt, die so lange als geseßliche Einrichtungs besteht, bis sie dur die geseßgebenden Faktoren wieder aufgehoben wird. Wenn Herr Reichensperger sa t; die Bewilligung richtet si doch immer nur nach Zeit und Umständen, so glaube ich, es paßt dies viel mehr auf eine andere Bestimmung des Geseßes vom 11. Mai. 1850, wo es heißt : au in anderen Städten, als den mit 10,000 Ein- wohnern, kann die Staatsregierung aus vorübergehenden Gründen eine Königliche Polizei einseßken. Wir haben solche Gáâlle a. Dann versteht es \ich von selbst, daß, wenn die Staatsregierung die Kosten fordert oder die Verausgabung derselben rechtfertigen muß, das Abgeordnetenhaus sagen fann: wir halten die Einrichtung überhaupt nit, oder nicht länger für zweck- mäßig oder nothwendig und En den Posten nit passiren. Aber die Sache liegt hier anders. Jh will cinen, wie es mir scheint; Magen Fall anführen. Es wird eine Kreistheilung vorgenommen. Nach der bisherigen. geseßlichen und konstitutionellen Praxis is dies Königlicher Verordnung überlassen; es tritt aber an Sie der Anspruch, die Kosten für einen oder zwei Landräthe zu be- willigen. Sie ertheilen die Bewilligung. Wollen Sie nun sagen: das können wir jeden Augenblick nachher wieder dadur rückgängig machen , daß wir diese als »künsftig wegsallenda bezeichnen und dadurch die alten Zustände wieder herstellen? Jch glaube das nicht. Sie könnten mir vielleicht Emaegten, Ihr Votum sei ja noch kein Gesebß, es gehöre die Zustimmung der Regierung zu dem Passus »künftig wegfallend«. Das gebe ich zu; aber daß wir aus dem »künf- tig wegfallend« keinen Konflikt machen werden, sondern daß in Folge davon die Regierung, wenn auch mit Widerstreben und gegen ihre: Ueberzeuguug, die Polizeiverwaltungen würde wegfallen lassen, das wissen Sie, und daher üben Sie einen Zwang auf die Regie- rung. Die konstitutionelle Frage is wichtig genug, um bei ihren Beschlüssen reiflich erwogen zu werden, damit Sie nicht die Regierung und die Landesvertretung in eine schiefe Lage bringen.

Was die einzelnen Städte anbetrifft, die in dem Antrage genannt worden sind; so habe ich mi veranlaßt gefunden, wegen mehrerer derselben, wie Stettin, Aachen, Danzig, Cöln, nochmals Rükfrage zu halten und die O T R eten und Ober-Präsidenten auf. zufocdern, mir ihre Meinung darüber zu sagen. Sie sagen Alle mit großer Bestimmtheit, daß fe es für äußerst unzweckmäßig halten würden, wenn man die Königliche Ode D N A N wollte. Von Cöln wird gesagt, es gebe kaum eine Stadt, die einer Königl. Polizeiverwaltung so sehr bedürfe nächst Berlin als wie gerade Cöln. Bei diesem außerordentlichen P G von Fremden, von Eisenbahnen, bei den Verhältnissen der Stadt als Geltung! bei den fortwährenden natürlichen Reibungen von Festungsbehörden und Kommunalbehörden sei es von unschäßbarem Werthe, eine dazwischen stehende unparteiische Behörde zu haben, welche die entstehenden Schwierigkeiten meistens durch ihre Jntervention zu einem genügen- den und befriedigenden Austrage bringe. Von Aachen wird

esagt, die lokalen Verhältnisse seien so s{wierig nicht, allein Aachen fei für die Beziehungen mit Belgien ein wahrer Ablagerungspunkt poli- zeilicher Korrespondenzen und Maßnahmen. Die T Regierun sei gewohnt, von einem polizeilichen Centralstandpunkt, von Brüs] aus, durch die Staats-Polizeibehörden sich auch nur an Staatsbehör- den im Auslande zu wenden; sie würde es als eine außerordentliche Erschwerung unserer ganzen gegenseitigen Beziehungen ansehen, wenn sie in Aachen keine Königliche Polizeibehörde mehr fände. Für Stettin wird darauf aufmerksam gemacht, von welcher außerordent-

machen? Jch glaube, daß dies ein Gesichtspunkt ist, den man nicht überschen jollte.

lichen Wichtigkeit (es fei, die benachbarten Ortschaften, in denen die