1872 / 11 p. 15 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 13 Jan 1872 18:00:01 GMT) scan diff

Nur der durch eine hu amm p Cre Reihe von echselinhaber ift befugt, Zahlung zu fordern und Mangels derselben Protest er-

Indofsamenten als Eigenthümer legitimirte beben zu lassen. Erk. v. 24. Januar 1871.

Echtheit der in Betracht kommenden Giri is an sich zu dieser S ltnainlien vicht erforderli, doch fann L L

*

-_

2

belm IIT. im Jahre 1840: 4954,60 Qu.-M. mit 14,991,241 B

* f os . Iw - nern, 3026 auf 1 Qu.-M.; Friedri ckch Wilhelm 1V. im abre 1861 4961,50 Qu.-M. mit 18,491,220 Bewohnern, 3727 auf 1 Qu.-M. und unter des jeßt regierenden Königs Majestät im Jahre 1871: 6240,77 E E mit 23,989,565 Bewshnern (Zählung v. 1867); 3844 auf 1

Durch die Erwerbung im Jahre 1866 if der preußishe Staat,

Tläger im Streitfalle seinen Anspruch nicht auf ein unechtes | dessen Territorium bis dahin in zwei Hälften getheilt war, zu einem

(oder sonst ungüitigeH Indossament stüßen, dessen R keit befïa ai 1871,

8) Jn der Praxis wird dem durch ein Vollindossament (auc eín Blancogiro) legitimirten Wechselkläger häufig ent- egengeseßt, daß er nur für den JIndossanten ohne eigenes Jn- Beklagter will damit für persönliche Einreden, nur gegen den IJndossanten zustehen, Raum schaffen; das Ober-Handel8gericht hat jedoch derartige Einwen-

ihm von vornherein bekannt gewesen ist. Erk. v. 9. D

eresse handle. welche ihm

dungen stets verworfen,

Die Einrede objektiver Fäl {hung dagegen {teht Jedem zuy welcher seine Unterschrift nicht in Blanco gegeben Le B. em Acceptanten gegen einen nachträglich biraaeMiattii Domizil-

vermerk; Erk. v. 27. Juni 1871

9) Der Tndofsatar, welcher den S Wesel durch ein

enes Giro erworben, E erson des Indoffanten unabhängiges Klagerecht auch dem Acceptanten gegenüber.

nach Ablauf der Protestfrist ihm gege hat cin selbständiges, von der M

Erk. vom 24. Februar 1871.

10) Als Domizilwechsel gilt rehtlich nur ein Wechsel bei welchem der Aussteller einen vom Wohnort des Be A Jahlungsort -angegeben hat; Erkenntnisse vom

verschiedenen 25. April und 27. Juli 1871,

11) Sechs Prozent Dergugd men seit Verfall hat auch der

Acceptant einer Tratte, bezw. der Aussteller eines Eigenwechsels zu zahlen. Erkenntniß vom 24. Januar 1871. 12) Die väterliche Genehmigung zur Wechselverpflich- tung cines Haussohns braucht niht auf dem Wechsel selbst ertheilt zu werden, sofern nicht etwa der Mangel der Wechsel- fähigkeit im Wechsel selbst hervortritt; gegen die Ansicht des Kammergerichts zu Berlin angenommen durch vier Erk. vom

4. April 1871.

13) Wenn der Ehemann einen von der Frau auf ihn ge- zogenen Wechsel acceptirt, so genehmigt er thatsächlich die aus em Wechselzuge entstehende Verbindlichkeit seiner Frau; Erk. vom 15, Dezember 1870. Dabei is beim Mangel einer ent- gegengeseßten Behauptun der Betheiligten die Borausseßzung wecselre{chtlih begründet, daß die Ausstellung des Wechsels der

Acceptirung vorangegangen. Erkenntniß vom 27, Juni 1871. Wir knüpfen hieran, daß der zu Handelsgeschäften einer Ehefrau etwa erforderliche maritalische Konsens auch illschweigend ge- geben werden kann. Erkenntniß vom 7. März 1871.

44) De Wechsel verjährun g kann, so lange sie noch nicht eingetreten, durch Vertrag, mit Wirkung für die Kontrahenten, ausgeschlossen werden, soweit ein verbietendes Lande8sgeseß nicht entgegensteht. Erkenntnisse vom 28. Februar u. 25. April 1871.

15) Der Wechselprotest muß eine Abschrift des betteffen- den Wechsels enthalten. Aber etwaige Ungenauigkeiten hierin sind (nah einem Erk. vom 6, Dezember 1870) bedeutungslos, sofern sie die Jdentität des Wechsels nicht T machen und wenn alle für die Rechtsverhältnisse aus diesem Wechsel erheblichen Vermerke richti wiedergegeben find. Sonstige Pri- vatnotizen können immerhin fehlen.

Das Gebiet und die Bevölkerung des preußischen Stäates.®*) Y LIGO

Der Territori lb E

er Territorialbesian es preußishen Staates umfaßt gegenwärtig 6240,77 Qux.-M. à 7500? Meter; mit dem E dan Lauenburg 1würde derselbe 6261,61 Qu.-M. betragen.

18 im Jahre 1415 Friedrich I. als Kurfürst die Regierung der Mark Brand?nburg übernahm, hatte dieselbe einen Flächenindalt von 407,94 Qu.-M. Derselbe betrug dann weiter unter Neis drich I[. im - Jahre 1440: 591,66 Qu.-M.; Al brecht (Achtiles) im Jahre 1486: 629,36 Qu. -M.; Johann im Jahre 1499: 636,70 Qu.-M. mit 312,590 Bewohnern, 491 auf 1 Qu.-M.; Toachim I. im Jahre 15395: 668,29 Qu.-M. mit 329,300 Bervobnern, 493 auf 1 Qu.-M. ; Johann Georg im Jahre 1598: 691,11 Qu.-M. mit 352,000 Deroohnern, 509 auf 1 Qu.-M:; Johann Sigismund im Jahre 1619: 144001 Qu.- Meilen mit 899,100 Bewohnern, 624 auf 1 Qu.-M. Unter dem Kurfürsten Friedri Wilhelm im Jahre 1688: 1960,29 Qu.-M. mit 1,500,000 Bewohnern, 765 auf 1 Qu. - M.z den Königen Fried- rich L im Jahre 1713; 1999,12 Qu, - M. mit 1,650,000 Bewohnern, 825 auf 1 Qu -M }; Friedrich Wilhelm [., im Jahre 1740: 2112,48 Qu.- M. mit 2,240,000 Bewohnern, 1060 auf 1 Qu.-M, ; Friedrich ll. im Zahre 1786: 2437,27 Qu -M. mit 5,430,000 Bewohneen j 1580 auf I Qu.-M.; Friedri Wilbelm Il. im Jahre 1797: 5396,09 Qu.M. mit 8,700,000 Bewohnern, 1612 auf 1 Qu.-M.; Friedrich Wil-

®*) Nach Fr. Eduard Keller: »Der preußische Staat. Ein Hand- buch - der Vaterlandsfkunde.« val Sedta von J. Gtitntas

in sich zusammenhängenden Gebiete geworden, von dem nur di hodßenzollernshen Lande, einige Eaklaven in i f i, bas Jadegebiet 2 4 trennt igs m Mecklenbuxgischen , das in des Areals ist Preußen gegenwärtig der siebente S Europas, án dessen Gesammitfiä&eninhalti es mit Ars T T ORE größer sind nur das europäishe Rußland (88,223 Qu.-M.), Schweden und Norwegen (13,533 Qu.- M.) die Ssterreichis- ungarische Mon- arde E V Bre Os Qu Mt Elsaß und Deutsch: Lothriogen, M. ien (9005 Qu.-M.) cu i ir (6349 Qu „D f : ) und die europäisch@e Türkei i on dea Pr ovinzen des Staates ist Yreußen (1154,367 Qu.-M. die größte; bierauf folgen Schlesien (716,290 U M), eat (709,078 Qu.-M.), Hannover (683,929 Qu.-M.); Pommern (662,705 Qu.-M.), Posen (514,619 Qu -M.), die Rheinprovinz (479,397 Qu.-M.), Sachsen (448,560 Qu -M.), Wesifalen (359,078 Qu.-M., Sblebwig- Holsiein (314,005 Qu.-P2.) und Lau (278/195 Qu.-M.) Unter den Regierungsbezirken (Landdresteibezirken) ift Kö- nigSberg (405,913 Qu.-M ) der größte; er hat 127,718 Qu.-M. mehr as die Provinz Hcssen-Nassau. Wuf Königsberg foigen Potsdam, Frankfurt, Sc{lesivig-Holstein, Posen, Marienwerder, Gumbinnen, C3élin, Liegnis, Breslau, Oppeln, Steitin, Lüneburg, Magdeburg, Bromberg, Merseburg, Cassel, Danzig, Arnsberg, Münster, Trier, Stade, Osnabrück, Coblenz, Hannover, Dusseldorf, Wiesbaden, Minden, Hildesheim, Straisund, Lachen, Cöln, Erfurt, Aurich ünd endlich die Hohenzollernschen Lande. Jm Durchs@nitte würden auf jeden der 35 Regierungsbezirke ca, 178 Qu.-M. kommen, eine Größe, welche etwa die Regierungsbezirke Merseburg und Cassel haben; die fleineren befinden fich meist in den mittleren und wesilihen Proxinzen.

Von den 440 Kreisen (Oberamtsbezirken) befiehen 21 nur aus großen Städten ohne erhebliches Landgediet , nämlich: Königsberg, Danzig, Berlin, Potsdam, Frankfurt a. O.,, Stettin, Posen, Breslau; Magdeburg , Halle a. S., Altona, Hannover, Münster, Cassel, Wies- baden, Frankfurt o. M., Barnen, Elberfeld, Côln, Trier und Aachen. Der größte landräthliche Kreis if der Kreis Fürstenthum Cammin im Reg. Bez. Cöslin mit 42,371 Qu. -M. , der kleinste der Kreis Naumburg im Neg. Bez, Merseburg, 2,748 Qu.-M. groß. Dur@- \cchnittlich kommen auf jeden landräthlichen Kreis in den rovinzen Brandenburg 23,559, Pommern 21,601, Preußen 20,977, Pofen 19,787, Hannover 18,986, Schleswig-Holstein 16,516, S(hlesien 12.343, Sachsen 11/465; Westfalen 10,560 ; Hefsen-Nassau 8,617 und in der Kheinprovinz 7,946 Qu.-M. Jra ganzen Staate befinden fich 3 Kreise von 40—50 Qu.-M., 16 Kreise von 30—40 Qu.-M., 80 Kreise von eres agr a A A E S Qu.-M., 115 Kreise von 5 M ; reise von 2 - u. M. J reise (Stadt- fris) via 2 Qu.-M. M. und 21 Kreise (Stadt Il, Bevölkerung.

Die Gesammtzahl der Beoöslkerung des preußis Staates betrug în den folgenden Qählungdiahren bri ig 1846 Neuenburg und Valengin mit eingerecknet) 1816: 10,402 631, 1819: 11,033,505, 1822: 11,715,007, 1825: 12,308,948, 1828: 12 780,059, 1831: 13,093,040, 1834: 13,568,000, 1837: 14,157,573, 1840: 14,991,241, 1843: 15,536,053 1846: 168,181,185, 1849: 16,331,187, 1852: 16,935,420, 1855: 17,202,831, 1858: 17,739,913, 1861: 18,491,220, 1864: 19,255,139 und 1887 : 23,989,565 Personen. Die Bevölkerung stieg von 1816—1864 von je 100 auf 185, von 1864— 1867 von 100 auf 125, von 1816—1867 ron 100 auf 231 Seelen. Die Zahl der Städte ist nicht immer dieselbe gewesen; sie betrug im Jahre 1816: 1022, 1822: 1042, 1831 :- 991, 1840: 976, 1849: 980, 1858: 994, 1861: 1000 und 1867 in den alten Landeb- i trl M S 4 Uen 1210, Veränderungen, orfchriften h nen Stä js nungen ihren Grund Tres f er verschiedenen Städteord e Bevölkerung der Städte betrug 1816: 2,881,533, 18:0: 4,065,164 und 1867: 7,474,248 Personen; sie bat si in den 51 ten von 1816—1867 in den alten Landestheilen von 2,881,533 auf 6,20,691 oder um 117,97 pCt., mit den neuen Landestheilen aber auf 7,474,248 Eini. oder um 159,38 pCt, vermehrt. Diese Steigerung if jedo nicht in allen Landestheilen eine glei§mäßige gewesen; sie war ain stärksten in der Rheinprovinz, wo sie 167 03 pCt. veirug, am s{wähken aber in der Provinz Posen, woselbft sie nur 73,75 pCt. au8machte. Die gesammte slädtische Berölkerung des Staates nach feinem alten Bestande hat \ich aber in der Veriode von 1840—1867 stärker ver- mehrt als in der Periode von 1816—18407 in der ersteren betrug die Zunahme pro Jahr 2,02, in der leßteren 1,71 pCt. Am stärksten ist, begünstigt und hervorgerufen durch die industriellen Verhältnisse, das Anwachsen der städtis@en Bevölkerung im Regierungsbezirk Düsseldorf, woselbst die Zunabme in den öl Jahren von 1816—1867 - vas í L : f E aen n Ne HR pCit. ARAAEE ¡am s{wächster O Regierungsbezirk WMünsier, 1woselöst die ganze 2 3 nur Es E M Ise Bs 6 Y ZOY N R S e 2% großen Städte des Staats (über 30,000 Einwo haben zusammen 2,293,132 Einivohner, die demnach von der A städtischen Bevölkerung, mit- Auss{luß des auswär!:s schenden Mis- litärs, 30,76 pCt. ausmachen. Die 20 großen Städte der alten -Lan- destheile sind von 1840—1867 um 920,903 Einw. odex um 8519 pCt., im jährlichen Durchschnitte um 3,16 pCt, gestiegen, während die gesammte städtishe Bevölkerung in demselken Zeitraume nur um

(D. Collin), 1872.

54,50 pCt. gewachsen ist.

D

Im Jahre 1867 zählte der Staat 102 mittlere Städte (10,000 bis 30,000 Eo Int) welche 1,593,966 Einroohner hatten. Die 88 mittleren Städte der alten Landestheile haben in ihrer Bevöiftrung von 1840—1867 um 519,449 Einw. oder um 61,22, im jährlichen Durchschnitte um 2,27 pCt. zugenommen.

Die 891 kleinen Städte haben sich von 1840— 1867 in ihrer Bevölkerung von 2,125,287 Einwohnern auf 2,910,880 oder dur@- \chnitilich im Jahre um 1,37 pCt. vermehrt. j :

Die ländliche Bevölkerung des Staates nach seinem alten Bestande ist von 1816—1857 von 7,438,460 auf 13,391,546 Personen oder um #0,03 pCt,, mit den neuen Provinzen auf 16,515,317 Per- sonen oder um 122,93 p&t. gestiegen. Üm bedeutendsten war dicse Zunahme in den vorzugsweise Acfervau treibenden Provinzen, nament- lich ia der Provinz PreuZen, wo sie 121,48, am s{chwächsien in der Provinz Wesifalen, wo sie nur 54,68 pEt. betrug. Jn den Hehen- gzollernschen Landen hat die ländliche Bevöiferung um 0,19 pCt. abgenommen.

ma preußischen Staate lebten deinnach im Jahre 1840 von der gesammten Bevölkerung 27,23 pCt. in den Städten und 72,77 pCt. auf dem Lande ; dagegen 1867 in den alten Landestheilen 31,93 pCt. in den Städten, 68,07 pCt. auf dem Lande, in den neuen Landes- theilen 27,34 pCt. in -den Städten, 72,66 pCt. auf dem Lande und im ganzen Staate 31,16 pCt. in den Städten und 68,84 pLt. auf dem Lande.

Bezüglich der Sprach - und Stammvers@icdenheit waren im Jahre 1861 (für 1867 sind in dieser Beziehung krine statistischen Erbebungen angestellt worden) bei einer Civisbdevölkerung von 18,222,848 Einw. 15,718,656 = 86,26 pCt an VBersonen vordanden;, welche deuts@: 2,214,888 Personen = 12,16 yCt.; welche yoluisc/ masurish oder kassubis{, 82,232 Personen = 0,45 pCt. welche wen- disch, 58,880 Personen = 0,32 pCt.; welche böhmisch oder mährisch, 136.990 Personen = 0,75 pCt., welche litthauis@, 414 Personen = 0,00 pEt., welche furisch und 10,788 Personen = 0,06 pTt., weile wallonisch als Familicasprache redeten. Die deuts sprechende Be- völkerung machte also 86,26, die nit deutsch als Familiensprache re- dende 13,74 pCt. der- Eimpohnersc(ast aus. Durch die Erwerbung der Provinz S@{leswig-Holsiein sind auch Dänen preußische Unter- thanen geroorden.

Im preußischen Staate nach seinem alten Bestande lebten 1837 : 183,579 Ju den = 1,30 pCt. der Gesammitbevölkerung , im Jahre 1867 : 262,726 == 1,34 pCt. der Bevölkerung dexr älteren Provinzen. In den neuen Landestheilen befanden sich im lehteren Jaßre 50,430 Juden = 1,17 pCt. der Bevölkerung der neuen Landestheile. Die E aller Juden im Staate betrug somit 313,156 Personen oder 1,31 pCt.

Die Volk3dichtigkeit hat erheblich zugenommen. Während dec preußische Staat im Jahre 1816 auf der Q.-Meile nur 2104 Bewohner zählte, lebten 1567 auf g!ei{em Raume 3844; wo sich demna früber nur 400 Menschen befanden, leben jeßt 135. Große Rerschiedenheit waltet aber in dieser Beziehung in den einzelnen Pro- vinzen ob. Es berechnen \i@ nämlich auf 1 Qu.-Meile in den Pro- vinzen Vommern (1,445,635 Eimpv.) 2569 Preußen (3,090,960 Einw.) 9678, Hannover (1,937,637 Einw.) 9833, Posen (1,537,333 Einw. 2987, Stélekwig-Holstein (981,718 Einw.) 3126, Brandenburg (17 16,02 Eimv.) 3830, Sachsen (2,067,066 Einw.) 4608, Westfalen Einw.) 4756, Hessen - Nassau (1,379,745 Cinro.) 4960, Schlefien (3,585,752 Einw.) 5006 und in der Rheinprovinz (3,455,358 Einw.) 7208 Bewoobner. :

Jin Landdrosteibezirke Lüneburg wohnen auf der Qu.-Meile 1848, A L E Düsseldorf 12,800 Menschen, also fast

mal jo viel.

Von den 419 Kreisen (ohne die Stadtkreise) haben auf der Qu.- Mile 23 1000—2000, 124 2—3000, 107 3— 4000, 58 4—5000, 34 5—6000, 19 6—7000, 16 7—8000, 8 8— 9000, 3 9—10,000, 3 10 bis 11,000, 4 11-—12,000, 9 12—15,000, 3 15—20,000, 2 20—25, 000 und 1 30—35,000 Mens@en. S

Bezüglich der konfessionellen Verhältnisse gehörten im Jahre 1867 von der Gesammtbevölkerung, mit Auss\ch{luß des außer- alb befiadlih¿n Militärs 15,614,890 Personen = 69/141 pCt. der evangelishen Landeskire an j 31,669 Personen = 0,132 pCt. roaren separirte Lutheraner , 33925 Personen = 0,014 pEt. Herrnhuter und mährishe Brüder, 2213 PNersonen = 0 009 pCt. Jrvingianer, 12,792 Personen = 0,053 pCt. Baptisten, 14,644 Personen = 0,061 pCt. Mennoniten, 10,920 Personen = 0,046 pCt. Deutsch- und Christ- fatholiken, 7,950,679 Personen rôömisc-fatholishe Christen, 1993 PYer- sonen = 0,008 pCt. grieische Christen, 14,611 Perfonen = 0,061 pCt. gehörten anderen christlichen Religions8gemeinschaften an; 313,156 Per- fonen = 1,306 pCt. waren Juden und 49 Personen = 0,0002 pCt. Bekenner aaderer als der vorgenannten Religionén. :

Non den evangelischen Chrißen lebten in den Provinzen Preufen 14/04, Brandenburg 16,83 / Ponumern 9,00) Posen 3/237 Schlesien 10,96, Sa&hsen 12,37, Sclesivig - Holstein 6,21 Hannover 10,84, Wefsifalen inkl. Tadegebiet 4,93, Hessen-Nassau 6,25 und in der Rheinyrovinz inkl. der Hohenzollernschen Lande 553 pCt.; von den rômisch-katholischen Christen in den Provinzen Prevßen 10,52, Brandenburg 0,87, Pommern 0,18, Posen 12,11, Schlesien 22,791 Sachsen 1,55, Schle8wig - Holstein 0,08, Harinov.r 2/897 Westfalen inkl. Jadegebiet 11/58 / Hessen -Nassau 4,56 und in der Rheinprovinz inkl. der Hohenzollernschen Lande 832,86 pol ¿ von den Juden in den Provinzen Preußen 12,63, Brandenburg 12,48; Pommern 4/17), Posen 20,92, Swlesien 14,31, Sa@sen 1/91, Sé&leswvig - Holstein

1,09, Hannover 3,94/ Westfalen inkl. Jadegebiet 5/44; Hessen-.

Naffau 11,08 und in der Rheinprovinz inkl. der Hohenzollern- \{chen Lande 12,04 pCtk. und endlich von den Angehörigen anderer Bekenntnisse in den Provinzen Preußen 24,82, Bran- denburg 10,07, Pommern 15,30, Posen 4,3917 S(lesien 19,04, Salhsen

-zeugs

1,707,726 -

6,25, Schleswig-Holstein 1,80 , Hannover 2,547 Wesifalen inkl. Jade- E 1,58, Hessen-Nassau 6,37 und in der Rheinprovinz inkl. der obenzollernschen Lande 7,85 pCt.

Die Spielwaarenfabrikation im Königlich sächsishen Gericht8samt Saida.®)

Im Gericht8amt Saida im Königreich Sachsen lebt in freund- lien Hütten und Häusern eine zahlreiche leichtlebige Bevölkerung, die von Altersher die Kinder fast auf der ganzen Erde mit Spielwaaren versorgt. Das Fabrikat ist zwar nah dem Ur- theil der Hande!8- und Gewerbekammer zu DresS8den seit hundert Jahren in künsilerischer Beziehung wenig vorgeschritten und vird in Sachsen selbst durch die geshmadckvolleren Sonneberger Artikel mehr und mehr verdrängt; aber es ist Thatsacze, daß ungeachtet der immer mehr hervortretenden Unzulänglichkeit der Saidaer Spielwaarcnfabrikation, den gesteigerten Anforde- rungen zu genügen, welche der \ich läuternde Gesmack und die fortschreitende Erkenntniß von der Bedeutung des Spiel- in der Hand des Kindes an diesen Industriezweig {tellen, jener Fabrikationszweig in ciner fa auffallenden Meise an Umfang gewinnt. Für das Jahr 1864 wurde der Umsaß der Saidaer Syielwaaren-Jndusirie auf 500,000 Thlr. angegeben. Im Jahre 1866 ward eine Qunahimne von 50 bis 60,000 Thir. fonstatirt. Für das Jahr 1868 ist die Produktion auf 700,000 Thlr. ges{äßt; im I. 1869 iff cin Zuwachs von 25,000 Iblr., im J. 1870 ein solcher von 15,000 Thlr. eingetreten, so daß der Werth der Produktion 740,000 Télr. erreicht. Eine solche Vermehrung, von 240,000 Thlr. in sech8 Jahren, repräsentirt aber, bei cinem Durchschnittöwerth von 15 Thlr. pro Centner, ein Quan- tum von 15,000 Ctr. der fleinsten und leichtesten Sächelchen, deren 180 Stück, Täßchen, Schüsseln, Kännchen U. \, w. mit 4 Pfenningen verkauft werden! Welche unermeßliche Stückzahl Spielzeug is hiernach in den 60,000 Ctr. enthalten, die das Gericht8amt Saida jährlich über die ganze Erde versendet!

Das genannte Gericht8amt zähite 1867 in 18 Gemeinden 12,850 Einwohner, von denen AG48 oder 36,2 pCt, mit An- fertigung von Spielwaaren beschäftigt waren. Jn einzelnen Gemeinden lebt fast die ganze Bevölkerung oder die Mehrzahl derselben von dieser Jnduftric, so in Heidelberg, wo von 1945 Einwohnern 1501 oder 77,2 pCt. , und in Sceiffen, wo von 1438 Einwohnern 937 oder 65,4 pCt, diesclbe betreiben. Frel- li wird diese bedeutende Arbeiterzahl nur dadur er- möglicht, daß auch Kinder , {on vom 4. Lebensjahre an, ibr kleines Arbeitspensum licfern. Von den 4648 Spielzeug- Verfertigern waren 973 Familienväter, 1000 cramilienmüiter, 895 erwachsene Söhne und Töchker, 1688 Kinder unter 14 Jahren, 104 Dienstboten, 58 Personen mit eigenem Haushalt. Bon den Arbeitern waren 624 in 34 Drehwerken an 410 Drehstellen mik Drehen beschäftigt; die weitere Arbeit des Schnißen8 lag 945 Erwachscnen und 652 Kindern von 8—14 Jahren, sowie 169 Kindern unter 8 Jahren ob; das Anstreicen besorgten 864 Anstreicher und sogenannte Malmädchen. Ferner fungir- ten 24 Personen als Spielwaarenhändler, 36 als Einpacker und Sortirer, 4 als Holzhändler, 10 als Fuhrlieute, 31 als Farbe- waarenhändler, 34 als Werkzeugverfertiger. 1277 Personen waren vorübergehend bald in der cinen, bald in der anderen Branche oder in speziellen Zweigen, 3. B. als Schachtelmacher beschäftigt. : E

Das verarbeitete Material wird für das Jahr 1869 auf 90,000 Cir. oder 4500 Klafter Holz geschäßt. Da für die Spielwaaren-Jndustrie meist nur auêgesuchtes Holz, vorzugS- weise von der Fichte, Aspe, Buche und dem Ühorn verwendet wird, so stellen si die Preise ungewöhnlich ho, z. B. für Fihtenholz auf 6—16 Thaler, für Ahornholz auf 14—16 Thaler pro Klafter. i i / 2

Die außerordentliche Billigkeit der Spielwaaren, für welche außer dem oben angeführten noch als Beispiel dienen mag, daß von denjenigen Schachteln, in welche die Waaren verpackt find, 60 Stück für 2 Neugroschen gekauft werden , wird theils durch die Beschäftigung von Kindern, vorzugsweise aber durch eine umsichtig gegliederte Arbeitstheilung ermöglicht. Selbst derjenige Arbeiter , der mehrere Verrichtungen vorzunehmen genöthigt ist, macht jederzeit einen Gegenstand ert in größerer Menge bis zu einem gewissen Stadium fertig , bevor er-eine weitere Operation vornimmt. In der Hauptsache lassen {ih die Gruppen in Dreher , Schnißer/ Blecharbeiter, Maler und Packer unterscheiden, doch zerfällt jede Gruppe wieder in eine große Anzahl von Unterabtheilungen. Das Holz wird von einer besonderen Klasse, den Holzhändlern, in den Auktio- nen der Staats - und Privatwaldungen erstanden und dann von den Arbeitern nah Klasftern odex Blöcken, bisweilen sogar

nach Seiten gekauft. Nachdem dasselbe vorgerichtet, d. h. ge-

O T E ¿ *) Na den Jahresberihten der Handels- und Gewerbekammer zu Dresden 1866—1870. :