1872 / 13 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Jan 1872 18:00:01 GMT) scan diff

nländer 140, Ausländer 1, zus. 141. Die medizinische Fakultät zählt nländer 150, Ausländer 20, zus. 170.- Die philosophische Fakultät a a) Inländer mit dem Zeugniß der Reife 145, b) Inländer mit em Zeugniß der Nichtreife nach §. 35 des Prüf. -Regl. vom 4. Juni 1834 1, e) Inländer ohne Zeugniß der Reife na §. 36 desselben Regl. 41 Inländer 149 à) Ausländer 5, zus. 154, Gesammtzahl 544. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Universität als nux zum Hören der Vorlesungen. bere Las 1), nicht im- matrifulirte Pharmazeuten 8, 2) nicht immatrikulirte der Zahnheil- funde Beslissene —, 3) mit Me I de8 zeitigen Proz reftors 6; die Gesammtzahl der nicht immatri Theil g 14. Es nehmen mithin an den Vorlesungen überhaupt ei i f

Nichtamtliches.

Dentscchbes Nei.

Preußen. Berlin, 16. Januar. Jhre Majestät die Kaiserin - Königin L te gestern Jhre Majestät die ver- wittwete Königin in Charlottenburg. Den Kammerherrndienst bei Ihrer Majestät haben übernommen die Königlichen Kammer- herren Graf Schwerin-Göhren und Freiherr von Gorzensfi. —, FOET wer, emed oheiten der Prinz und die Prin- geen Carl ertheil otshafter Grafen Karolyi die. nachgesuchte Antritts-Audienz.

7 S6. Majestät Fox Kaiser und König haben an den kommandirenden General des IX., Armee - Corps, General der Infanterie von Manstein, folgendes Telegramm gerichtet:

»In Erinnerung an die Ehrentage von Le Mans spreche Jch

Jhnen und Jhren Truppen erneuert an den Jahrestagen jener sieg- reichen Gefechte Meine Anerkennung und-Meinen Dank aus für die

bewiesene Tapferkeit im Kampfe und Ausdauer unter den schwierigsten Verhältnissen. Der 17. Division telegraphirte T direkt. : Wilhelm.«

__— Se. Majestät der Kaiser und König haben auf die seitens des hiesigen Magistrats bei Ce Me des Jahres- wechsels an Allerhöchstdieselben gerichtete Glückwunsch-Adresse folgendes Antwortschreiben erlassen:

Die Glückwünsche) welche Mir von dem Magistrate bei Gelegen- heit des Jahreswechsels dargebracht sind, haben Mein Hérz auf das

Angenehmste berührt. Indem Jch dieselben mit Dank erwidere, bin

Ich erfreut, die von dem Magistrate bei diesem Anlaß ausgesprochenen Hoffnungen mit ganzer Seele theilen zu können. An der Spiße des unter gewaltigen Ereignissen zu glänzender Machtfülle wiedererstan- denen Deutschen Reiches, sehe Jh der Zukunft in dem festen Ver- trauen entgegen, daß die Nation die Früchte für die heißen Mühen und {weren Opfer, ‘die der Krieg von ihr gefordert hat, in einem dauernden Frieden werdè ernten dürfen. Jn dieser Zuversicht bestärkt Mich der freudige Wetteifer, in welchem sich Fürsten und Völker des

Reiches begegnen, um der äußeren Macht des geeinten Vaterlandes

durch den Ausbau der Reichsverfassung und dur kräftige Góörderung der nationalen Wohlfahrt die innere Kraft beizugeselen. Möge die Stadt Berlin \sich unter dem mächtigen ‘Antriebe der neuet vater- ländischen Verhältnisse in ‘der bedeutsamen Stellung äls Vorort des Deutschen Reiches zu immer s{bönerer Blüthe entfalten , möge ihr auch in diesem ihrem Berufe die Gnade des Allmächtigen ‘in reichstem Maße zu Theil werden. Berlin, den 8. Januar 1872.

An den Magistrat zu Berlin.

_— Jhre Majestät die Kaiserin-Königin hat aus gleicher BeranlalG bi Magistrat wie folgt A S

i Ich danke dem Magistrat zu Berlin für die Mir dargebrachtèn Glüctwünsche zum neuen Jahr. Wenn dieselben in herzlicher Wise der Mir obliegenden Thätigkeit im Dienste der Humanität gedenken so kann T nur sagen; daß Jeder in seinem Kreise der Theilnahme und des anregenden Beispiels“ bedarf; daß ‘es Mir daher stets zur Freude gereichen muß, in einér Gemeinschaft zu wirken, die, wie es die Stadt Berlin zeigt, zu jedem- Opfer bereit ist, wo es sich um ge- meinnügige und vaterländische Unternehmungen handelt. Jm Hin- bli: auf diesen Sinn,’ der unsere Stärke und unser Ruhm bleibt, be- grüße Jh das neue Jahr in* vollem Vertrauen und mit den besten Wünschen für die Stadt und seine Bewohner.

Berlin, den 3. Januar 1872. ° Augusta

An den Magistrat. zu Berlin. E H |

Wilhelm.

ulirten Zuhörer -

/auszahlung von der Reichshäaup{afse geleistet, Die in

4 für das Neich aufkfomméñden Einnahmt#i einschließlih des für

F den unmittelbaren Aga evevarf der Reich8hauptkasse nicht in Anspruch genommenen Theils de

en gesternMittag dem österreichisch-ungarischen

‘wurde ‘éine außerordentliche Sißung des Bat he, Sipung

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Auf die vou ReichskanzleEAmte unter dem 10. Dezem- ber 1871 gemachte Vorlage, betreffend die Bereitstellung der Geldmittel zur Bestreitung der Reich8ausgaben im Jahre 1872, hat der Bundesrath in der Sizung vom

129, v. M. dem Antrage des Ausschusses für N as wesen

emäß mehrere Beschlüsse gefaßt, unter denen wir nachstehende ervorheben: Die von deu-Bundesfstaaten erhobenen, dem Reiche ustehenden Zölle und Steuern-die- än deren“ Stelle zu zahlen- en Aversen und“der füt den unmittelbaren Aus E! der Reichshauptkasse nicht in Anspruch genommene Theil der ctiats- mäßigen Matrikular-Beiträge, sowie die etwaigen sonstigen Ein- gänge für Rehnung des Reichs werden der Reichshauptkafse m0-

naitlich zur Verfügung gestellt. Näh. dem Schlusse jeden Monats wird Pen andes8hauptkafsen undder Reich8haupikasse über d und Forderung áéhau net, und die etwa E Her-

Schu ayern

jp : r etatsmäßigen Matrikular- beitrâge werden . durch einen nach dem Etat zu berechnenden in monatlihen Raten postnumerando zahlbaren uschuß bis auf Höhe des Etats-Quantums des- bayerischen -Militär- Kontingents ergänzt.

__— Auf die-Vorlage des. Präsidiums, betreffend die Revi- fion der Rechnungen der „Civilverwaltung. in den während. des Bres oupirten französischen Landestheilen mit. Auss{luß von Elsaß-Lo Angel, hat der Bundesrath in der Sizung vom

. v. M. nah, Anhörung des Ausschusses für E Ln aäivesen beschlossen, diese. Revision dem NRechnungs§shofe des Deutschen

| Reiches zu Übertragen.

Im weiteren Verlauf der gestrigen S ißung des Hauses der Abgeordneten trat das Haus in die Generaldiskussion Über * den Etat der Eisenbahnverwaltung ein, an welcher {ich der Staats-Minister Graf v. Juenpliß, der Regierungskommissar Ministerial-Direktor Weiswhaupt- und die Abgg:*Berger (Witten), v. Gottberg, Dr. Löwe, Schmidt (Stettin), Hammächer, Schmidt (Sagan) und Philipps betheiligten. | Danach vertagte fich das{Haus auf Mittwoch 11 Uhx.

_—__— Der deutsche Botschafter am großbritannischen Hofe, Graf Bernstorff, is gestern Abend mit Gemahlin aus Lon don hier eingetroffen: und im Hotel Noyal abgestiegen ; eben- daselbs hat gestern Morgen der russische“ Ober--Ceremonien- meister Fürsi Dolgorxucli bei seiner Ankunft von: St. Peters- burg Wohnung: genommen. .

Vayern. München, 14. Januar. Fete L inisterrathe

Sachsen. Dresden, 15. Januar. Beide Kammern Das heute von 11 Uhr ab Sißüng. Auf der- Registrände er I. Kammer befand si cin QUCOE Dekret , betreffend die Ergänzung und Abänderung des Gesehes über die Errich- tung der Landeskultur-Rentenbank. Die Kammer berieth die vier am 10. Dezember 1870 auf Grund des Art. 88 der Ver- assung8-Urkunde erlassenen Verordnungen, welche si{ch dur inführung des Bundes-Strafgeseßbuchs nothwendig gemacht hatten, um die neben demselben in Geltung verbliebenen Landes- Strafgeseze im Königreiche Sachsen mit demselben in Ueber- einstimmung zu bringen. “Die Verhandlungen “veranlaßten eine große Neihe von Kammer-Mitgliedern, den Ju iz- Minister und den General - Staatsanwalt, zum Theil jviederholt, das Wort zu nehmen. Insbesondere erklärte der Justiz - Minister, daß die Staatsregierung die Ansicht’ der Déeputakion nicht theilt, -daß die Landesgeseßgebung fich jeder Thätigkeit enthalten folle, wo es fich nur um ein von der Wissenschaft als in seiner Unterstellung unter die Reichs- oder die ge gnng streitig bezeichnetes Gebiet handle, weil sonst die andecgeseugebung wichtige Landesinteressen nicht würde wahren können. Eine Abstimmung Über diese allge- meinen Grund säße fand nicht statt. Eintretend in die Speziäl- Debatte, stellte die Kammer in der Berordnung, dic Ausfüh- Le des Strafgesezbuchs betreffend, entgegen! den Vorschlägen der Deputation, die ursprüngliche Fassung der Regierung gégen C Stimmen wieder her und genehmigte die Verordnung : Fe der Il. Kammer beantwortete der Staats- Minister Freiherr von Friesen eine Interpellation über den Betrag des ‘an Sachsen entfallenden Theiles der franzöfischen

Kriegdentschädigung und eventuell dessen Verwendung. Hier-

auf trat die Kammer in die Vorberathung der Gefeßentwürfe

Über die Organisation der Verwaltungsbehörden_ Und die

Bildung von Bezirksvertretungen.

___ —. Das’ von dem Finanz-Minister Freiherrn von Friesen in der Sißung derx 11, Kammer vom 10.-d, M. angebtndigte

2TD

Dekret, verschiedene Eisenbahnverbindungen in der"

Sas betr., ist den Ständen nunmehr zugegangen. Es ent- hält al3 Beilage den zwischen den Vertretern der Königl. preußi- es und der Königl. O Regierung über diese-Eisen- ahnen am 31. Dezember 1871 in Berlin abgeschlossenen Staats§- vertrag und {ließt mit dem Antrage: j E

Die Ständeversammlung wolle 1) zu den über die Eisenbahn- projekte Görliß - Zittau und Löbau - Weißwasser (Ricbschen) mit der Königlich preußischen Negierung abgeschlossenen Staat8verträgen, #o- weit dieselben cine Abweichung von den Bestimmungen des §Ÿ 2 des SEIRO Nene tuck vom 9. September 1843 enthalîen, 2) zu dem Baue der direkten Linie von Löbau über Weißenberg nah Weiß- wasser, und zwar auch insoweit, als diese Bahn auf Königl. preußi- \chem Gebiete liegt, auf Staatskosten ihre Genehmigung ertheilen, und endlich 3) die zu diesem Baue erforderlichen 2,750,000 Thlr. aus den verfügbaren Beständen der Staatskasse bewilligen.

Meckcklenbarg - Schwerin. Schwer in, 15. Januar. Die yMeckl. Anz.« erhalten aus Corfu den nachstehenden Bericht vom 7. D. .; E

Der Großherzog und die Großherzo gin nebst Gefolge

aben am 28. Abends Leipzig erreicht, wo sie von dem Prinzen und der Prinzessin Adolph, sowie dem Prinzen Günther von Schwarz- burg-Rudolstadt, welche zu diesem Zweck von Rudolstadt hier- her geeilt waren, empfangen wurden. Am 29, Abends wurde München passirt, woselbst fich die verwittwete Königin von Bayern, der preußische Gesandte Baron von Werther , der General der Infanterie Freiherr von der Tann , die Grafen Yrsh und andere zur Begrüßung Jhrer Königlichen - Hoheiten eingefunden haîtten.

Am 30. wurde Verona erreicht und dort Übernachtel.

Am 1. Januar d. J., Morgens 6 Uhr„Ttrafen Ee ett lichen Hoheiten über Padua, welches während eines 2stündigen Aufenthalts besichtigt wurde, wohlbehallen in Rom ein, empfangen vom Grafen Tauffkirhen und dem Flügeladjutan- ten, Hauptmann von Vietinghoff. : |

Nachdem die Höchsten Herrschaften dem Gottedwdienste in der deutschen Gesandtschaftskapelle auf dem kapitolinischen Hügel beigewohnt, wurde das alte Forum, das Colosseum, die folgen- den Tage die St. Peterskirhe, der Monte Pincio, die Villa Albani , die Kirhe St. Paolo, der protestantische Kirchhof, die Villa Ludovisi, der Vatikan 2c. besucht.

Am 2. Januar stattete Se. Königliche Hoheit der Groß- herzog dem Könige Victor Emanuel, welcher auf einige Tage abwesend war, einen Besuch ab, sowie mit der Groß erzogin dem Papste und den Kronprinzlichen Herrschaften von Jtalien.

Am 3. Abends wurde die Weiterreise nach Neapel, am 4. Abends nach Brindisi fortgesegt, woselbst fh Ihre König- L Hoheiten am 5. Nachmittags nach Corfu eingeschi}t

abén.

° Am 6. Morgens find Jhre Königlichen Hoheiten nach einer l4stündigen Fahrt bei vollkommen ruhiger See wohlbehalten in Corfu eingetroffen.” :

Sachsen-Weimar-Eifenach, Weimar, 15. Januar. Heute Nachmittag ist der Herzog von Altenburg wieder von hier abgereist. | : E

Die vorgestrige Landtag8fißung war zunächst einigen Petitionén von nux lokaler Bedeutung gewidmet; weiterhin referirte der Finanzausschuß über die von dem Rechnungs8- auss{chusse gegen die Staal8rechnungen von 1866 —1868 ge-

ellten Erinnerungen. Dabci war die 186ber A CSN ee eren Ausschreibung der U A: nicht für nöthig an- gesehen, monirt worden. Da as die Regierung formell im Rechte war, die verfassungsmäßig bewilligte Steuer erheben zu lassen, hatte die Erinnerung keine weitereFolge; die Steuer wurde genehmigt. s

Sachsen - Meiningen -: Hildburghausen. Meinin-

L 14. Januar. Der Finanzauss{huß des Landtags hat

en Etat fo weit vorberathen, daß dessen T Ote Auss \0- fort nach Eröffnuag der Session erfolgen kann. Der Aus\{uß war besonders wegen der terminlichen Grundsteuer getheilter Meinung; die Majorität will 7, die Minoritäl nur 6 Ter- mine bewilligen; die Differenz beläuft fich auf 25,000 Gulden. Die sogenannten Alterszulagen der Lehrer follen von 25 auf 55 Gulden, die Gehalte der Geistlichen hingegen auf 700, 800 und 900 Gulden gesteigert werden. Die fei 1861 im Werke begriffene Anlegung neuer Grundbücher wird in diesem Jahre vollendet und noch 133,000 Gulden fosten; die Gesammtkoften haben über eine Million in Anspruch genommen und sind mit durch das Anlehen von 1867 gedeck worden.

Desterreich - Ungarn. Wien, 15. Januar. Jun der heutigen Sigung des Herrenhauses brachte der Finanz- Minister das Budget für 1872 ein. Dasselbe wurde dem aus 21 Mitgliedern zu bildenden Budgetausschuß zugewiesen. Hierauf nahm das Haus den Adreßentwurf ohne Debatte an.

Ini Laufe der heutigen Adreßdebatte im Abgeord -

netenhause beionte der Abg. Blißfeld unter Beifall der Mit- getr dexr Majorität, daß Oesterreichs glücklicher Bestand von er Freundschaft Oesterreihs mit, Deutschland abhänge. Jm weiteren Verlaufe der Debatte wurde das von den Polen ein- gebrachte Amendement auf Trennung der galizischen Frage von der Wabhblreformfrage abgelehnt und hierauf die Adresse

(wie bereits gemeldet) in der vom Ausschusse beantragten

Fassung unverändert angenommen.

Agram, 15. Januar. Der kroatische Landtag wurde heute mittels Königlichen Neskciptes durch den Banus Bede- kovich in feierlicher Weise eröffnet.

._ SwHweiz. Bern, 13. Januar. Aus der beutigen Sihung des Bundesraths wird Folgendes berichtet: Um dem Wunsche der Gesandtschaften mehrerer benachbarten Staaten zu entsprechen, ließ der Bundesrath durch das fstatistishe Büreau aus dem Volks8zählungSmaterial von 1870 eine Qusammenstellung der am 1: Dezember genannten Jahres in der Schweiz befindlichen Ausländer machen. Diese Zusammenstellung ist nun ferti geworden und weist folgende Ergebnisse auf: Es hielten sid am bezeichneten Tage in der Schweiz auf: Deutsche 57,243 (Badener 25,221, Bayern 4015, Württemberger 17,672, Übrige Deutsche 10,239), Oesterreicher und Ungarn 6231, Engländer 2274, Mangofen 62,226, Jtaliener 18,073, aus den übrigen Ländern 734. Ausländer, deren Heimathland unbekannt, 123; im Ganzen 150,904. it dem 1. Januar 1872 i} Elsaß - Lothringen in das deutsche Handels- und Zollgebiet und damit nach der Ansicht der Kaiserlich deutschen Regierung auch in den am 13. Mai 1869 zwischen der Schweiz Cet ees und dem Norddeutschen Bunde und den Übrigen Mitgliedern des deutschen ZJoll- und Handel8vereins andererseits abgeschlossenen Handels8- und JoU- vertrag eingetreten. Der Bundesrath theilt diese Anschauung und wird sofort die zur Abgabe der diesfalls nothwendig wer- denden gegenseitigen Beitrittserklärungen Bollziehung8anord- nungen treffen. Gleichzeitig beschloß der Bundesrath, der Kaiseclichen Tung gegenüber feine Geneigtheit aus8zu- sprechen Lan )' der mit dem KHandels- und Zollvertrag im ahre 1869 ‘abgeschlossenen Uebereinkunfï zum Schutze des ünstlerischen und schriftstellerischen Eigenthums, fo wie bezü f lich der Verabredung Über die Anerkennung der Akliengesell- schaften in Ger eise vorzugehen , um dieselben ebenfalls auf Elsaß-Lothringen anwendbar zu machen. | 2. T0, nuar. (120 2-2.) Der Nationalrath

und Ständerath find behufs eing der Berathung Über die Revision der Bunde8verfassung heute Vormittag 10 Uhr wieder zusammengetreten. i

_- Belgien. Brüssel, 15. Januar. Der König, der Graf und die Gräfin ‘von Flandern empfingen gestern auf dem Nordbahnhof den aus England hier eingetroffenen Herzog von

Edinburgh und die Prinzessin Ludwig von Hessen.

Frankreich. Paris, 14. Januar. Der Minister de Innern hat den Gemeinderäthen gestattet, sich so oft zu ver- sammeln, al8 es ihre Geschäfte erlauben. Bis jeßt durften fie nur zu im voraus festgeseßten Zeitpunkten zusamntentreten. Sie sind nur genöthigt, den Präfekten zu benachrichtigen, wann sie sih versammeln wollen. Ein anderes Vorrecht hat die Dezentralisations-Kommission den Gemeinden bewilligt. Die- selbe will nämlich denen, welche über 100,000 Franken Einkünfte haben, das Recht ertheilen, Anleihen abzuschließen und ihre Steuern zu vermehren, wenn die Höchstbesteuerten der betreffen- den Stadt, die eben so zahlreich sein müssen, wie der Gemeinde- rath e ihre Zustimmung geben. Bisher mußte die geseß- gebende Versammlung die betreffenden Tee genchmigen.

Cremer ist, nachdem der Untiersuhungsdrichter von Beaune ihn verhört, wieder auf freien Fuß gescht worden und in Paris eingetroffen. ; |

15. Januar. (W. T. N In der beutigen e der Nationalversammlung suchte Decazes die Auslassun-

en Thiers’ in der leßten Sizung vom Sonnabend zu wider- egen ; er fürchtet, daß die Handelsverträge aufgekündigt wür- den. Thiers bemerkte, die Handel8verträge könnten erneuert werden, ohne dadur cinen politischen Konflikt ‘oder einen Tarifkrieg hervorzurufen zwischen Ländern, die bestimmt seien, mit einander in Freundschaft zu leben. »Die fremden Mächte wüßten schr gut, daß unser Verhalten nicht von dem Wünsch ad würde, sie in Ungelegenheiten zu bringen, sondern von er Nothwendigkeit, uns die durchaus erforderlichen Hülfsmittel u verschaffen.« Der Handels-Minister betonte, daß! die#Frage Uber die Jölle durchaus nicht mit der Frage über die Handels- verträge zu vermischen sei. Thiers verlangte den Schluß der Generaldiskussion, Die Versammlung bes{chloß scdoch, die Generaldis8kusfion morgen fortzuseßen.

Italien. Rom, 15. Januar. (W. T. B.) Der Kriegs- Minister legte der Deputirtenkammer die Gesetzentwürfe