1919 / 182 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Aug 1919 18:00:01 GMT) scan diff

E A E E E A E

VeéetauntmaGunag, O A os , _ Wer ¿fiau Unna Leonhardt, geb. Dülsner, auf Grund der Verordnung vom 23. September 1315

Halle, den 7. Avguft 1919. Die Polizciverwaltung. Glauer t. mpt] E E v Y, D eLAaUTT Waun q,

Die Molkerei Hoffmann in Tunnishken ist wegen Un-

zuverlässigkeit geschlof sen worden. Heinrichswalde, den 5. Aufust 1919,

(n è Nv A Cx M 2 4E T Der Landrat. J. V.: Poll, Gerichtsafsessor.

E N E D E L E I P T E E M 1ST E V T V E A TIOTI T P

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DeutschG6e2 Neid.

(estern fand in Weimar eine Kabinettssitzung unter dem Vorsiß des Ministeryräsidenten Bauer statt, in der die Kommission für den Wiederaufbau, die inVersailles Die bisher erzielte An- näherung zwisczen der’ deutschen Anschauung und der der Ge- genseite und die großen Schwierigkeiten, die dem Wiederauf- } hen, wuden eingchend besprowen. Die Kommission fährt heute abend nach Berlin, wo in den nächsten

verhandelt batte, Bericht erstattete.

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bou noch entaegenfjte

Tagen die Eiuzelbesprechungen fortgeseßt werden.

tem —————

Gesiern vormilteg begmnen im Gehäude ves Berghbau- lichen Vereins in Esseu Verbandlungen des Aussckchusses zur Prüfung der Arbeilszeit im Bergbau, der au Grund einer Veroror ung des Ne!chtarbeitsministeriums3 vom Cröffnet murde die Vor- beiprequng durch ee Ansprache des Verlreters des Reichs- arbellsminiflers, Jnaenieu: s Lucde-mann, worauf Professor Der Kommission gehören je fes Vertretor der Arhcilgeber und Arbeitnehmer und f\echs Sachnerstänige an Na einaecherden Verhandlungen rourd2 beschlossen, bene v mitag im Städtischen Saalbau eine öffent- ( mit folgender Tagesorduung: Er- öffnunasonp1ace des Verlrelers des Reich601beit&mir.isiers ice und Pflihten der Kammission. er h des Bertreters dor Arheitgeber und desjenigen der Arbeisnehmer über die Arbeitszeit im Dann wird über das Arheitsprogramin des Auz3-

18 Juni 1919 gebildet worden ift.

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France den Borfitz übernohm.

liche Sißurg abzuhe lten über Zweck, Aufgabe, 9 Es sckchitleßt sich je cin L

Berobau an. \{chu}ses berihtet werden.

Unermiltieste HeereSangebörige, Nachlaß- und r der Lifie „Unermititelte

Heeregangehöriae, Nachlaß- «nd Fundsachen“ i# am 1. Nugust 1919 ols Beilage zur „Deutschen Verlufstliste“ erschienen. WVervollständigt wird die Liste durh ein Namensverzzichnis von Gefallenen und Vermißten, deren Angehörige nicht zu er- Eine Bildertafel liezti der Liste diesmal nichi

hei. Die Liste kaan zum Preis? von voterteljährlih 50 .Z durch die Post bezogon werden. Eiuzeclexemplare (zum Preise von 20 5 eins. Parto) fowie 6 ältere Nummern nach * freier Wah! des Bestellers (zum Preise van 60 F ceinschl. Porto) können, soweit der Vorrat reiht, gegen Voreitisendung des Betrages von der Norddeutschen Buchdruckerei in Berlin,

Fundsachen. Die 35. Nummrmce

miiteln waren.

Wilhelmlrnß» 82 b!zogen wtrden.

abzutiretenden Gebieien nah dem Junnern Deutsch- lands geflüchtet. Mancher heimkehrendo Kriegs-

Ne faugeuec

Familion georaien, ihren jeyt nech in Gefangeuschaft befind- lichen Angehörigen den neuen Aufenthalisort umgehend

mitzuteilen.

Preußen,

In der Eisenbahnabteilung des Minisleriums der offentliche Arbeiten in Yerlin fand vorgestern abend eine Sißung der“ Vertreter sämtlicher Beamienfachverbände talt, die der Minister aus Anlaß der lezlen Erfurter Vorgänge führte laut „W. T. B,“ den Erschienenen den urgeheuren Errst der Lage

zusammenaerufen hatle. Minister Desfer

des deutschen W'rtischafls!ebens und die jih daraus ergebenden \chwecen Aufgaben iür die Eisenbahnverwaltung und ihre

Beamtenschaft vor Augen; unter voller Anerkennung der Tatsache, daß der w?zitaus überwiegende Teil der Beamiten

bisher seine Pflicht tren erfüllt habe, wies er auf das Unverantworilih2 der Machenschafien hin, die von einer kleinen Zaÿl von Männern betrieben werden. Ec betonte, daß er ste!s für eine Demolktrotisierurg zu haben sei, die darin hestehe, daß Männe!n, die dur Leistungen und. Könn?zn aus- aezeidznet seien, der Weg zu allen Slellen geöffnet werde; dur die Errichtung von Fachshulen wolle cer jedem Beamten die Möglichkeit geben, sih bie dazu erforderlichen Kenntnisse anzueignen. ugleich aber wies er es urter lebhaftestem Beifall der gesamten Versammlung weit von si, agitatorische Betätiguna zw unter stügen oder durch Beförderungen zu be- loÿnen. Aus der Versammlung heraus wurden die Erfurter Voraänge scharf veruz teilt und einstimmig zum Ausdru ae- bracht, daß die Fahverbände und ihre Mitglieder jede Ge- meinschaft mit derartigen Besirebungen ablehnten.

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Sämtliche Behörden, Landratsärater, Stadtoerwaliungen, Orctsvorstände 2c. werden gebeten, alle aus der Gefangen- schaft oder Jnylernierung zurücckehrenden Militär- personen, die sich bei ihnen melden und nicht mit einem von einem Durchaangskager ausgestellten Entlassungsschein ver- sehen sind, unter Angabe folgender Punkte an das Zentral- Nachweisebüro des, Krieg3ministeriums, Berlin NW. 7, Dorotheenstraße 48, zu melden:

1. Aus welWer Gefangenschaft ist der Gefangene usw. zurück- ackehrt. 2. Truvypeuteil, bei dem der Zurückgekehrte bei seiner Ge- fangennahme acstanden hat. 3. Dienstgrad. 4. Familien- und Bor- name. 5. SZivilberuf. 6, Ort und Tag der Gefangennahme. 7. Avresse, unter welcher den Zurückgekehrten Nachrichten erteichen.

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hier, ist A S et 1 15, betr. die prr ¿tung unzuperläffiger Personen vom Handel, die weitere «uu bung des Handels mit Milch untersagt worden.

Zahlreiche Familien sind aus den heseyten oder i ei

wird seive Angehörigen nicht finden, wenn er nah ihrem früßeren Woknort reist. Um den Heimgekehrten unnöôtige Reisen zu ersparen, wird den in Frage kdmmenden

Statistik und Volkswirtschaft. Arbeitsstreitigketten.

Aus Kattowiß wird dem “,W. T. B." dur die Presseslelle des Staatéskommissariats gemeldet: Der Streik im ober- \@Wlesischeu Kohlenrevier greift immer weiter um

{fi ch. Man Tann den Ausstand auf gut 60 vH des gesamten oberschlesischen Kohlenbergbaues bemesseu. Sebr be- dauerlich ift wieder der Schaden, der der deuisch2n Volkswirtschaft dur) diesen neucrlitzen politischen Streik erwädst. Nach nur otcrflähliher Berechnung dürfte der Lohnausfall dieser beiden Streiktage etroa eine Million Mark beitragen, der Wert der aus- gefallenen Kohlenförderung aber eiwa vier Millionen Mark. Die bereits genannten Gruben streik-n ncch weiter. Hinzugekommen sin® Gräfin Laura und Nichtersbächte von der Vereintgten Königb- und Laurahütte, Carstenzentrum, Berginspeltion 4, Knurow, Branden- burg- und Heinttgrube. Auf Deut|chland- und Schlesiengrube ist fein Mann vorhanden. Die Notftandsarbeiten werden noidürftig von Steigern und Beamten ausgeführt. Auf den übrigen Gr1!ben werden die Notstandsarbeiten von übertägigen Arbeitern und Arbette- rinnen auh nur notdürftig ausgeführt. Der Ausstand ift rein politisch. Oekonomisle Forderungen sind überhaupt nicht gestellt worden. Ein fogenannter De: egiertenveiband hat fol- gende Forderungen“ jormuliert: „Um der ernsten Gefahr eines (Seneraistreils vorzubeüget, wird um Durchführung nachfolgender Forderungen ersucht: 1) Mestlose und sofortige Einstellung derjenigen Arbeiter, denen getündiot worden ift, beziehungsweise die bereits ent- lassen sind. 2) Zu der Einstellung der Grenzshußleute in ihr fcüheres Arleitsverhäitnis kann erst dann Stellung g-:nomwmen werden, wenn zu Punkt 1 sämtliche entlassenen Arbeiter eingestellt find. 3) Ent- lassung ter politishen Gefangenen. 4) Une nge\chränkte An- erkennung des Delcatertenvei bandes der Obleute Oberschlesiens als vcrirag8mäßigen Stand. 5) Volle Garantie für ungestörtes Tagen der Delegierten und unentgeltlihe Zurverfügungstellung eines Raumes und von Büroräumen nebst dem dazu gehörigen Inventar. 6) Volle Entschädigung derjenigen Delegierten, die die Inter: ssen der Arbeitersckaft vertreten. Es werden vicr bis fönf Personen in Betracht fommen, die fünftig (hrer Siß in den geforderten Näumen haben werden. 7) Uuskebung der Grenzsperre und des Belagerungszustandes.“

Wie „W. T. B,“ serner erfährt, sollte gestern noch versucht werden, Verhandlungen einzuletten.

Zum Ausstand der Kalibergarbeiter in Mittel- deutschland wird der „Berliner Börsenzeitung“ gemeldet, daß in den NRevieren des mitteldeutschen Braunkohlen- gebietes keine Netgung besicht, in einen Sympathie - streti f einzutreten. Die vom Bezi1ksbergarbeiterrat in Halle ein- berufene Sihung der Vertreter ausständiger Kal1- arbeiter hat mit 23 gegen 20 Stimmen die sofortige Wiederaufnahme der Arbeit vesWlossen. Tatsächlih habcn die 1ticifeuden Belegschaflen gestern vormillag auch bereits die Arbeit wieder aufgenonmmen,

Zum Bankbeamtenausstand in Hamburg erfährt die „Berl. Börsenztg.“, daß am heutigen Mittwvoh Vermittlungs- verhandlungen, an denen cin Vertreter des Neichsarbeitsministeriums teilnimmt, beginnen sollten. Von der Zentralstreitleitung wird dem „W, T. B." riitgeteilt, daß au der gestrige Tag eine Klärung der Lage nicht gebracht habe. . Nachmittags waren Vertreter der Streikleitung zum Demobilmachungskommissar geladen. Die Ver- bandlungen hatten jedo nur informatorischen Charakter. Auch in Chemniß und Dresven spißt sich die Lage zuu Die Ber - linerBanTan g estellten follten heute in zwei Versammlungen zum Hamburger Aubstand und der Haltung der Berliner Bank- leitungen Stellung nehmen.

In Nürnberg ist der Ausstand der Angestelllen im BUPdLUC Und YettuUnas8gewerbe, ¿W. L. B zufolge, geficrn vormiltag beendet worden.

Nach einer von „W. T. B.* übermittelten Meldung des hoelländisckhen Blattes „Telcaraaf" aus London, hält der Aus- stand in Yorkshire noch inmer au, ohne daß Anzeichen vor- handen sind, die auf eine baldige Beilegung hinweisen. Die Folçcen dieses Ausstandts find aus einer im Parlament gegebenen Mittei- lung elsiGtiid, wona die Erzeugung der englischen Bergwerke in der lezten Juliwoche 23b7 854 Tonnen b.trug gegen 4 806 933 Tonnen in derselben Woche im Jahre 1918.

Nus Wasel meldet die „Scckweizerishe Depeschen-Agentur“, daß der Vorsland dcs |ozialdemokratischen Arbeiterbundes bekannt gibt, daß über Basel die allgemeine Sperre für alle Berufe verhängt mird; sie soll solange dauern, bis alle Maß- reaelungen feitens der Unternehmer zurückgezogen find.

Einer Havas -Reutermeldung aus Brüsser zufolge bat der Nationaikongreß dec belgischen Eisenbahn-, Poft-, Telegraphen- und Telephonangestellten beschlossen, im Falle eines Aus\tands der Negterung Arbeiter zur Ver- fügaungzu stellen, dle für die Bewachung des Materials und die Aufrechterhaltung des geregelten Eisenbahnbetriebs sorgen sollen, damit die Versorgung des Heeres und der Bevölkerung mit Lebens- mitteln nit beeintiähtigt wird.

Zur Angestelltenbewegung in der Berliner hemi- schen Industrie (vgl. Nr. 177 d. Bl) ‘teilt der „Berl. Börsen- Courier“ mit, daß in ciner am Montagabend abgehaltenen Ver- fammlung von Angestellten folgende Entschließung ge- faßt wurde: „Die Vecsammlung erklärt die Angebote der Arbeitgeber in bezug auf Entlchnung der Angestellten für unan- nehmbar. Besonders vermissen die AngesteUten die Bewilli- gung der Wirtschaftsbeibilfen. Als unerläßlihe Besitmmung des Tartifvertrags betrachten sie das Mitbeslimmungéere{t der Angestellten. Sie beauftragen die Arbeitsgemeinschafr freier ÄAngestelltenverbäude, schleunigst den Schlihtungsausshuß unter Mitwirkung des Yeichs- arbeitsministeriums anzurufen. Sie sehen eine Frist bis zum 18. d. M.,

in der eine Entscheidung über den Tarijvertrag gitroffen werden nuß, andernfalls fie in. den Ausstand treten.“

Nr. 73 des „Amtsblatt“ des Reich8postministceriums vom 7. August 1919 hat“folgenden Inhalt: Veifügungen : Leitun i der Briefsendungen für, die Bereiniuten Staaten von Amerika; Post- verkehr mit Leltkand; Neunter Nachtrag zum Verzeichnis teurer Orte usw.: G mäßtiauÿg dêr Zeitungegebühr und des Bestellgelds für Berlagsstücke bei fürzerer als einmonatiger Lieferung; Postverkehr mit dem Ausland; Aenderung der Verordnung über die Tagegelder, die Fuhrkosten usw. der Reichsbeamten; Postverkehr mit Clsaß- Lothringen. Rachrichten.

Theater urrd Musik.

Am 11. d, M. starb in Berlin der Tenorist, Kawmersäncer Heinrich Ernst, der in den Jahren 1875—1890 dem biefigen Opernhause als eines ihrer hervorragend|ten Mitglieder anget örte.

Manuuigfaitiges,

Die “Zentrallielle [ur Derussöberatuug und Lehrstellenvermittlung hat ihre Näume vom Köllnischen Park 3 nach der Köniagräßer Str. 28 (Amt Nollendorf 832, 833, 834) verlegt. Die Zentralstelle bittet die gewerblihen Arbeitgeber sowie die Handwerksmeister aller Berufe, ihren Bedarf an männlichen und weiblichen Lehrlingen schon jeßt anmelden zu wollen, auch wenn augenblickih noch kein Bedürfnis vorliegen sollte, da zahlreiche ge-

eignete Knaben und Mädchen mit guten Zeugnissen, die zum Herbst

aus der Schule entlassen werden, ihre Bewerbung bei der Zentral-

stelle eingereicht haben. Sprechstunden sind vom 1. Angust bis 31. Oftober werftäglichß von 10—5!/s Vhr, in den übrig!n Monaten von 9—3 Uhr.

Bei den Luftkänpfen auf dem Armeesportfest imDeut- schen Stadion im Grunewald am Freitag und Sonnabend werden die besten deutschen Kamvfflieger im Schulfliegen und in Geshwaderkampf ihre Leistungen vorführen. Unter den neun aus- aewählten Fliegern besizen 6 die hödste deutsche Auszeichnung, den Orden Pour le Mérite. Es werden teilnehmen: Hauptmann Loerzer, Oberleutnant Freiherr von Boenigk, Oberleutnant Greim, Leutnant Jakobs, Leutnayt Büchner, Leutnant Blume, Dahlmann, Mai, Bussenye. Die Luftkämpfe finden gegen Schluß des reichhaltigen Programms, das die sportlihe Auslese des deutschen Heeres zeigt, statt. Die Flieger treten, wie \chon mitgeteilt wurde, au bei der Nachrichtenstaffel in Tätigkeit. Die Kämpfe beginnen täglich 4,30 Uhr, die Va:kampfe am morgigen Donnerstag 3 Uhr. Die Preise , der Plätze betragen am Donnerstag 1 4, an den beiden anderen Tagen: Loge 6 (6, Eintritt für alle Siß- und Stehpläße 2 4.

Aus New York wird dem „W. T. B.* berichtet: „Das amerikanische Hilfswerk für Deutschland hat nah Anfrage beim Zentra)komitee des Noten Kreuzes iu Berlin von diesem unter engec Mitarbeit des Rethsgesundheits- amts und des Neichsernährungsamts die folgenden SaŸhen zur bald- möglihsten Verschiffung nach Deutschland empfohlen erbalten : 400 000 Kisten süßer fkondensierter Milch von je 48 Dosen, 300 Tonnen Lebertran, 1000 Tonnen reines Fett, 100 000 Gros Eier sür bedürftige Kinder, Kranke und alie Leute. Sodann eine möglihst große Anzahl Frauen- und Kinderunterzeug und Wolljacken." Da das amerikanische Liebesunternehnen sehr großzügig aufgebaut ift, so beabsichtigt tas Rote Kreuz von Zeit zu Zeit berehtigte Wünsche nah den Vereinigten Staaten weiterzugeben, die ihm etwa von geeigneter Seite nabegel-at roerden. Um nun den in Deutschland bestehenden Bedürfnissen bei der Vetwaltung dieser amerikanischen Hilfssendungen wunshgemäßz zu entsprechen, ist ein Neichsebrenaus\chuß in der Bildung begriffen, der den bz- stehenden Stellen des Noten Kreuzes beratend zur Seite treten fell, und war werden dabei die verschiedenen Landesteile gleihmäßtag berüdsidhtigt. Die Nanen der Mitglieder dieses Ehrenausshusses werden n Kürze bekanntgegeben.

Kiel, 12. August. (W. T. B.) Heute vormittag sind inder Kieler Neichswerft durch eine Explosion auf einèm Minenprahm sechs Personen getötet, vier verleßt worden. Außerdem haben auf der benachbarten Germaniawerft zwei Arbeiter durch umherfliegende Trümmer Verlegungen erlitten. Durch den gewaltigen Luftdruck sind bis weit in dic Stadt hinein zahkreiWße Fensterscheiben zertrümmert.

Dresden, 12. August, (W. T. B.) Die General direktion der sächstschen Staatseisenbahnen teilt mit: Da neuerdings wiederum in den obershlesischen Koblen - bezirken Ausstände der Arbeiter eingetreten sind, wird die ohnebin außerordentlich Anguage Versorgung der fächsischen Staat2- eifenbahnen mit Wohlen fo verschlechtert, daß bereits für die nächsten Tage mit einer weitgehenden Einschränkung des Zugs verkehrs, insbesondere der Personenzüge, gerewnet werden muß.

London, 11. August. (W. T. B) Die Arbeiten zwr Bergung des Dampfers „Laurentic“, der während tes Unterjseeboo!krieges an der Küste von Donegal versenkt wurde, förderten, wie „Neuters Büro“ meldet, eine Million Pfuud Sterlingin Goldbarren zutage. /

Paris, 12. August. (W. T. B.) Die Lebensmittel. teuerung verursacht jeden Tag neue Zwischenfälle. Fn der Zentralhalle fam es am Montagmorgea zu erregten Szenen, da die Kleinhändler des Eier-, Butter- und Käsehandels die festgeseßten Preise für zu hoh fanden. Die Kleinhändker {lossen sich zusam, um gegen die seit einigen Tagen in verschiedenen Stadtviertel Laa pen Neberwahungslomitees Einspruch zu erheben, déren

tigkeit sfi2 nit für geeignet halten, die Verkaufspyreise festzuseßen.

(Fertsegung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Faumiliennachrichten,

Am 9. d, Mts. verfied nah länzerem \ch{weren Leiden, im besten Mannesalter stehend, das Mitglied unserer Kcemuiec

Herr Gommcrzienrat Wilhelm Fähndrich

Inhaber der Firma C. W. Fäbndrih und Fähndrih & Co., Tuchfabriken in Luckenwalde-Elsthal.

Der Verstorbene, der in der Pflege der wirtschaftlichen Interessen seines Heimatskreises eine führende Stelle ein- genommen hat, hat auch uns mit seiner Erfahrung und wohlüberlegtem Nat zur Seite gestanden und hat durch seine l eben8würdige, herzliche und lautere Art in unserem Kreife viel Freundschaft gegeben und gefunden. Wir werden uns seiner stets in Dantbarkeit erinnern. [49865]

Die Handelskammer zu Berlin.

Verlobt: Frl. Dorothea Heinze mit Hrn. Gerhard Frhrn. von Kittliy (Brieg). Frk. Margarete PVackensen mit Hrn. Haupt« mann Cberhard von Mackenfen (Geglenfelde).

Gestorben: Hr. Oberstleutnant a. D. Friß von Hertell (Cassel). Hr. Major z. D. Lou!s von Koseriß (Dessau). Hr. Mäjor ga (Nuhden, Ostpr.). Hr. Kammerherr Curt von

ülow (Dieskau).

Veranüvortliher Schriftkeiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg,

Verantwortli für den Anzeigenteil: Der Vorsteher de tsstella, Nechnungsrat M CK ger {n L in ae de GUA

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. V Dru? der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32, Drei Beilagen (einschließlids Börsenbeilage)) f uad Erste, Zweite und Dritte Zentral-Hankelsregister-Beilage,! *

soivie die Inhaltsangabe Nr. 32 zu Nr. 5 des öffentlicheu Auzeigers

zum Deutîschen Neich3a1

Deutsche Nationalversammlung

in Weimar. = 77. Sißüng vom 12. August 1919, 3 Uhr Nacht, S Phi (Vericht ven Wolffs Telegraphenbüro.) Am Regierungstische: die Reichsminister Müller, Exzberger, Dr. Bell, Präsident Fehrenbach 3 Uhr 15 Min. Anfragen. Aba, D, Mumm (D. Nat.) fragt, unter. Bezugnahme auf eine Reihe von Einzelfällen, in denen selbst unter Ausnußung der Portofreiheit speziell durd| die „Zentrale für Hetmatdien]l sozia- listishe- Literatur verbreitet worden sei, wieviel Steuergelder bisher für diese Qwecke verwandt woiden seien, und cb die Regierung die Ç : 1 E : R S L ET L Ed \{uldigen Beamten zur Recbensckaft ziehen und er}]a8p[lch{t.g macen wolle. : E Geh. Regierung2rat W eher erwidert, daß “über die in der 1 an D

angeordnet seten,

eröffnet die Sißung um

abex noch vit zum Absckluß gelanat seten. :

Abg. v. Graefe (D. Nat.) fragt, unter Bezugnahme auf Pressenachrichten, nach denen in englischen und amerifanischen Ge- tangenenTagem den deulschen Kriegégefangenen mitgeteilt worden fet, taß ihre teschleunigte ‘Heimkehr na Deutscklard_ seitens der deuten Regierung nit genünsdt, ja sogar dur die Weigerung der deuisGen Regierung, die Voibereitungen zum Abtransport - in die Wege zu leiten, verhindert meiden: [Jst die Reichsregierung bereit

darüber Auskunft zu geben, welde Veornlkereitungen tatsälih zu einer rasckden Rückkehr getroffen, namentlich welde diplomatiscken Schritte unternommen wotden Und, Um der weiteren Burüdhaltung der

Krieo8sgefancenen ein Ende zu maten? / Reichêminister des Acußeren Müller: Ju einem Teil der Presse ist in dèn lebten Tagen wiederholt die Behauptung aufge- stellt werden, tie Regierung habe nicht alles. getan, was moöalih war, um die s{leunice Heimbeförderung der deulshen Kricgasgefan aenen zu ermvoliden. Diese und ähnlide Behauptung haben nch zu Angriffen auf die Regierung verdicbtet, die zur Recht n G auf Aeußerungen aus engliscken Gefangenenlagern berufen. S0

ringung Crd

bringt die „Deutsche Zeitung“ vom 6. Auaust 1919 ein Brucbstücs cus | hem WBrieïe - eines mw einem englijden |Gefangenentager befindliden deuiscken Vizefeldwectels, in welcdbem bebauptet wird, daß folgender Befebl zur Bekanntmachung an die deutscten Gefangenen vorgelesen wurde: „Die britise Negieruns wünscht allen Kriegs- gefangenen bekannzuceben, daß tros wiederbolter Aufforderung an die deutsde Regierung nockch keine Delegierten eingetroffen sind, um über Maßregeln der Nückbeförderung der Kriegsgefangenen zu be- raten. Boyor diese Delegierten nit eintreffen, um Vorkehrungen für den Tranéport zu treffen, kann nichts çcetan werden.“ Nach anderen Nachri&ten jollen. die englisen Behörden in Malta den (Wefangenen erklärt haben, die Sckuld an ter Hinaussckchiebung ihrer Heimkehr liege auésscktließlick Lei der teuliden Regierung, die ‘in ï T

Fl 1d-: Tee \ Ziff Mo Tf “Dio Dorufieb pflichtmwidriger Weise keine Scckbiffe zur Whbolung 1ckide. Vie deu de

Pegieruno kann es vorerst nit glaubten, daß sich derartige often-

G

s

kundige Enlstellungen der Tatfsccten in offiziellen Befeblen und Be-

fanmimaœungen der cngliscken Lageubebörde befinden: ste. : hat: dabet

urcarzüeliW=Scktriite unternommen, um den 'Sachverha 4 T a C AT Co S e Data 2445 Hârên. end m Ablilfe zu alten. Sm uwbngen ite

Regierung fet: Bei Absbluß des ersten Wasfenstillskan und fortscufend während der darauffelgenten Verharodlun bs zum. Beginn der. Fricdenéverhandlungen in Versailles

1? {l ift: unablässig, versut worten, die Heintebr unserer Wrtegsgesanaenen ah! A S Ä Gf zu veranlassen, wie \

uns im Waffenstillstand zur Ruück- sendung sämtlicker R:rlegSgesangenen

(Fipen. \Frfelg haben e Bemühunaen nit L Anerkennung der Tselbstverständliten Pflicht, die aógefa 1 nit zur Sflaverei ausartèn zu lassen, findet si im Arükel 215 des E C L R R AQ R Tao A A4 E s Pio Hoimsckaffung dor De den Friedén2axtràges, welcker lautet: „Die Heimschasfung- der deuicke H T AHE C S L N A A E ie Mon Hr Dsrttfo 1 Ktieasgefangenen und. Zivilinternierlen wind gemäß den in Arüikel ¡4

en 111

festaeteßzien Bedingungen ‘dur er der aus Vertketern der alliierten unt en Mächte einerseits und der Teulscbon Necierung andererseits eht, Für jede der alltierten und asseziiertêèn Mälte regelt ein Unterausschußz, der fich nur aus

N E E S 244 U T S R o A Bon Me Vertretern ter beteiligten Staaten und Abgzordneten der deuiscbhen Vte 4.4 5 Di, V 1 |

Lt Miri oran bten Ausîcchuß veranl +

1

gierung gusammens je Einzelbeiten der Heimsdcffuna der Kriegs- defanaenen“ Artikel 214 fest ausdrüdlih fest, daß die Hermm}ckchasfung

der |Kricgégefangenen nach Inkrafttreten des hFriedenSverirages erscigen

soll. Deér- Vetirag tritt aber erst in Kraft, wenn er vom drei der geg- T % L S L : +6 o M E42 : neriscken: Houptmäcte reifiziert ist. Biéher ist die Ratifikation in diesem Uinfanae neckb nict crfolgi. Der Berirag l aljo ne n n Kraft qetreten und darauf konnen die alliterten und alsozuerie1 è forinell tbr» Weigerung stüßen, Glei fwot! war die deuitche M AUS A : L he 0 A Sas al [es MDGN I L rung unsbsiga lemüht, das Los der Gefangenen zu ndern und dre Ko, s T GS E a 18 Ñ F oem Teil dex seindlicen Nee Ea TUna: gu I U E T | „(En

t worden, die Kriegaëgefangenen Dagegen hat Graf Nanßau le- Üoeberreiceung des Enlwurfs tes Es “9 ]

\1sailles bielt, protestiert. Am

Presse war das Verlangen zum: Wiederguftai i i reits in der Rede, die er De Frietensvertraqes cm 7. Mai D 10; Mat 1919 überreihe er ferner cine Note, in der vorgeschlagen würde, die fommissaris@en Beralunzen zur Klärung aller Vorsraaen des Abtransporis schon jebt, aelrenrt: von dem übrigen Fragenkompier, teginren, zu lassen. Jin meiteren Verlauf der Note wurde verlangi, dasz alles gescheten müsse, um die seelisde und förperli®e Verscssung ter Heimfehzrenden zu beben und die (Kriegégefongenen beim BDeim- ttansport auf Keslen der deutschen Regierung mit neuer Ünter- und Bivi!Oberkleidung sowie mit Scuhzeug zu versehen. Auf eine auê- w2idende Antwort vom 20. Mai erfolgte scitens der Friedensdelegation

unter dem 25, Mai eine weitere Nole, in der auêgefübrt nurde: „Die Meicerurg der alliierten und assoziierten Mächte, dur eine Aenderung dex eins&sägigen Bostimmunaen das Los der Kricasgescangenen und Zivilcofangenen scert zu tertessern, ist auf das tiessie zu ibezauern. Menn die deulsck2e Note vom 19. Mai davon obgesehen hat, beltimmte Anrecgurgen in dieser Richtung zu gebon, so aeschah dies mit Rücksicht auf den daxin cntbeltenen Vorschlag, unverzügli eine Kommission zur Prüfung der tén Krieçgs- und Zivilgefangenen zu gewährenden (Tr- loiLterurgen zu ernennen. Diese Kommission, deren Einseßung ‘eider an der Weigerung der alliierten und- assoziierten Mächte gesceitert it, haite u. a. den: Ziveck, ‘den Postwerkehr der Krieas- und Zivigetangenen mit ibren Familien, der den einzigen seeliscew Trost in ihrem Ung!ück

bIdete, zu eoidtern. FTatsäctich erballomn die deutschen Kriegê- und ZivUlgefanaencn in Eurcpa die Pest mit einer Verspätuna von min- testens 4 bié i

«F Post beraubt ein

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Weben, abcetebhen von ten zahlreichen lSällen, Too die ite t s L U ‘rifft oder überhaupt verloren cebi. Es find unzäbitee

: Le Wi Es (Cl Od ot Ms Gilie ncchzuncisen, in denen deutsche Kricgsgefangen2 seit „Ab- Af Ç ELA C EELTLS, E (U ; 7 ma [Guß tes Maffenstillstandes obne jede Verbindung mit der Heimal

sund (Hört! Hört!), Weiter wäre e8 ganz allgemein die Aufache der Fommissicn aendjen, Mütel und Wege zu finden, um dur höhere Entlobrung besszre Unterbringung und Fest, erweiterte Bewegungs- \röibeit, Gewährlgistung der Sonntagsruhe usw. die Lage der Kricg2- u Bivilpefongcicn in. jeder Hinsicl& zu teben und dicse so vor den völligen seeliscen Zusammenbruch zw retten." Jn der Note wurde dann weiter gefordeot, daß auc die Gefangenen ausgeliefert werden sollen, die wegen BVerfeblungen aller Art mit Strafen beleat worden sind, nachdem Deutschland restlos au jene feindlichen Kvieg8gefan-

Erfte Veilage

13, Angust

Berlin, Mittwoch, den

genen freigegeben hat, die wegen frimineller Verbrechen, in einem Falle fogar wegen Doppelmord, zur Strafe verurteilt morden waren. Am 28. Juni bat fodann der Gesandte von Haniel um Auskunft darüber, wann die im Artikel 215 vorgesehene Hauptkommisston zu}/ammgntretem föónne. Als keine Antwort erfolgte, richtete ter Borsitende der deut- hen Friedensdelcgation: an - Herrn (Glemenceau am 21. Juni die folgende Note: „Jn der Note Eurer Exzellenz vom 26. Mai 1919 ist mitgeteilt worden, daß die Vertreter der alltierten und assoguerten Mächte mit arößter Bereitwilligkeit eine Kommission zum Zwecke der

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Heimschaffung der deufben Kricgsgefangenen einseßen roerden, sobald der Friede unterfeichnet sei. Die deutsche Regierung hat den Frieden unterzeichnet und bereits ratifiziert. Sie ist indessen noch ohne Ant- wort auf ihre Note vom 28. v. M., worin die Einseßung der in Rede stehenden Kommission beantraat worden ist. Die deutsche Regierung darf um baldige Mitteilung über die Zusammenseßung und den Zeit- punkt des Zujammentritts der Kommission zur Heimbeförderung der

Kricosgefangenen bitten. Als Vorsibender der Kommission auf deutscher Seite wind Major Draudt bezeichnet, dex sh beretts 1n Versailles befindet." Die deutsde Abordnung zu der im Artikel 215 ‘vor-

actehenen Hauptkommission weilt bereits seit ‘Beginn der FricedenSver- handlungen in Versailles. Es it also nicht wahr, daß die deutsde "re Vertreter für itiese K

Regierung il ommission noch nit entsand? bâtie; wahr ist im Gegenteil, daß die alliierten und assozuerien Mächte ihre Vertreter noch nit ernannt haben. Solange diese Haupt-' fommissien ihre Tätiakeit noÞ nit aufgenommeñ hat, ist der Ab»

ansport der Kriegsgefangenen nicht möglih. Die Schuld kann un-

nöclid die deutsche Regierung treffen. Jeßt wird von Kreisen, die

die Leiden unserer Krieaêëgefangenen pocilitisch auszushlachten bestrebt

sind, und die sih zur Aufgabe gestellt haben, aus der Zurückbehaltung

der Kricaëgefangenen Agitations\toff gegen Tie Regieruns. zu formen,

immer mwicder behauptet, die Regierung lasse es an dem nötigen Now-

dru feblen, obwohl diesen Kreisen ganz genau bekannt sein muß, daß l

die Regierung keinerlei Mittel in der Hand hat, um îte gegne

Na io é CaovrAué h B Gy! 2A on 2 f.

MNeglerungen ?W 31 , die Herauésgobe der Kricagsgefangcnen zu Þe- c E, Q t ; L V 49 a ou \{leungen. Veit den Anceborigen der Kr1easge i Mt dem

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¿e L B. cut ° R O N; S E C fs Janzen QNeulsckœen Belle Weiß itl) die iTeui]che MNeaierung einig 10 De bar trieilungo der Zurüdbaltung dev Sriegégerangen?n, acer die

¡e Macht und nicht über |èie Mittel 1en abfürzen zu fönnen. Ne weniger + cine private Vereinigung in der'Lage, der übevhaupt ti mit den|Gefangenen inBerbinduna au Tommen. de am 1.August milVerbreternider lliierter! und asso-

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L 1 Neve Ttatlta ra Lat Dor in Paris statlrard, har ider

3114 iche Ber , Fre:berr VL er, neuerlid darum gebeten, endl auf die Sriagéecfangenen-

f ; 4 L E Ca o A4 R A Ad D frage einzugchen, Manister Loucbeur hat lor]procken, ! Clemenceau jofort Vortrag hierüber

wird nach wie vor aufs

2H S ungolücflicker Familie möoalih wiederzugeb P A O Q) y 4 Jerangenen LFAUANODSICUiO

Hebpresse in

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Ünge beuerlichTteite \ iMmhror Go} ( ? 5

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Iartoei- und Fi C dieser Frage deé Blut ¿

tennmi Ür t De \ 7 ciber cut denen, Die d ofdbamt baben, parteipoliti tationen mit hem Seiden und tem Scbilsal unserer Krieoëgefangenen zu tre (Lebhafter Beifall und Zustimmung ‘bei der 9

L a D J Zust? Mehrbeit.) Mit tem Schmerze verzweifelter Angelbóriger will sie nit reten, so ungereckt diese Ausbrüche manh- find: aber politische Aus\cllechiuna dieses nationalen gemeinsam zu tragenden Unglücks weist sie mit Entrüstung von sih und weiß

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darin einig mit all den Kreisen tes Volkes, denen das |Schikfcll | angen2n warm und uneigennüßig am Herzen licgt.

ker Beifall bei den Mehrkbeitêparteten.)

g. b. Graefe (D. 'Nat., gur Ergänzung der Anfrag2):

celchsminister Müller hat in Beantwortung meiner lediglich

(

zu dem Zwecke gestellten Frage, die er felbst in jeinen Sœluß-

et ai

bemerfungen erwähnt bat, nämlich zur Beruhigung unjerer Go- fangenen und weiter Bevölkerungskreise, die dur die aus tem Aus- land gekommenen Nachrichten tief erschüttert find, es für nog ge- =( +4 : En Ta A

halten, 1n feiner Arltwort

Vräsident Fehrenhach (unterbrechend): Herr Abgeordneter, es aibt bci den kleinen Anfragen nur das Wort zur Ergänzung der Anfrage. (Aba. v. Graefe: Das ift feine Frage, die in der

das Wort zux Eraänzung der Anfrage, ; Î f it O CITY LATL ¡zu irgend etner fritiscen Bemerkung haben Sie das Wort nicht; S 31 sieht das auëdrüdcklich vor.

O Weise —) Süie haben nur

Aba. v. Graefe: Dann ricbte ih die Frage an den Reichs- 4 M L n 24 t i * s Q 54 49 minister Müller, wen er damit gemeint hat, wenn er von Leuten

gesprochen hat, die diese Frage parteipolitisch ausnußzen wollten, (Ge- lächter ‘und Zurufe: Sie! Sie! bei den Soz.) / s Reichsminister Müller: Ich meine damit so chamlose Blätter wie die „Deutscke. Zeitung“, ‘die in threr Ausgabe vom s. Augusti mit der fetten Veberschrift „Eine schwere Anklage gegen die Reichs- reoteruna“ und mit der Unterschrift „Ihre Regierung will sie ja gar nicht" ole Behavptungen bringt und diejenigen Kreise, die sib mit diesen sckamlosen Verleumdungen identifizieren. (Lebh. Beifall links, große Unrube rets.) 4

Es folgt die zweite Beratung des Entwur]}s cines Zündwarensteuergestßes.

Die 88 1 bis 3 werden-bei der Bespretung zusammen- gefaßt. §1 unterwirft bis zum Jukrafttreten eines Hersteller- monopols, das spätestens bis zum 31. März 1921 in Kraft {reten muß, die Zündwaren der Verbrauchsabgabe (Zünd- warensteuer). Ein Antrag Kêémpkes (D, V.) will die Worte „das spätestens bis zm 31. März 1921 in Krast treten muß“ streichen. Ein Antrag Arnstadt (D. Nat.) schläat eine andere Fassung vor, die auf dasselbe hinausläusft. Im § 3 hat der Ausschuß die Kontingentierung der Zündwaren durch einen Steuerzuschlag für die über eine bestimmte Menge hinaus erzeugten Zündwaren gestrichen und nur den Steuer-

\

zuschlag von 10 Prozent für die erst nah dem 30. September 1914 entstandenen Fabriken nah dem Vorschlag der Regierung bestehen lassen.

Die Abgeordneten Kempkes und Genossen (D. V und ebenso die Abgg. Nuschke und Genossen (Dem.) beantragen die Wiederherstellung der Kontingentierung nah der Regierungsvorlage. Die Abgg. Arnstadt und Genossen (D. Nat.) schlagen eiñe andere Fassung der Regierungsvorlage vor.

Abg. Thóne (Soz.) spricht gegen dey Antrag Kempkes, da er die Verneinung des Monopols bedeute. Seine Partei wolle das Monovol. Der Hinweis auf die Eisenbchnen für die Begründung ener Ablebnung von Monopolen sei nicht sti@baltig; für die {lechte fütanzielle Lage der Eisenbahnen seien nicht nur die Arbeiterlöhne, sondern auch andere Gründe maßgebend. Für die Zündwaren empfehle sid das Moncpol, weil dabei die Vernichtung von Eristenzen nicht in Frage komme. Die Arbeiter könnten weiterarbeiten, Unter- nehmer und Beamte in die Monopolvermwvaltung eintreten.

Abg. Dr. Becker-Hessen (D. V) spricht für den Antrag Kempkes. Die Kontingentierung empfehle sich mit Rücksicht auf die Kleinbetriebe. j A L AM E K

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izeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

199.

Abg. Nu \ch k e (Dem.) wünscht ebenfalls die Beibehaltung dek Kontingentierung. Die Vorlage bringe nicht das Monopol, sondern nur die Androhung des Monopols. (Zustimmung.) Für die Zeit der Unsicherheit bis 1921 sei der Schuß der Kleinbetriebe notwendig. Gegen etne Ueberprcduktion sprächen Mangel an Rohmaterial und toblenmangel. i 2 s T Aba, B ehrens (D. V.) begründet den Antrag. Arnstadt und stellt fest, daß das Monopol weder 1m Interesse der MReichsfinanzen noch in dem des Allgemeinwohls liegt. Das Monopol wird nichts einbringen und teure Zündhölzer zur Folge haben. E

Abg. Andre (Zentr.): Hinaus|chiebung des Monopols ist mik Nücksicht auf die Vorarbeiten notwendig. Die Kontingentierung hätte nur eine Berechtigung, wenn wir ein langfristiges Geseß safsten.

Abg. Lauk ant (U. Soz) tritt für sofortige Monopolisierung cin, da die Vorarbeiten nicht so lange Zeit in Anspruch nehmen fönnten. Die Regierung hat aber offensichtlich keine Gile. Die Monopolisierung genügt uns aber nicht, wtr wollen die Sozialisierung; weil das Geseß eine Verbrauchssteuer enthält werden wir dagegen stimmen. .

Das Yesey wird unter Ablehnung der erwähnten Abänderun 1santräge mit geringfügigen Aenderungen in der Aus8\chuUß fassung angenommen i

Das Spielkartensteuergeseß wird in zwei- ter Beratung ohneErörterungangenommen.

Es folgt die erste Beratung der großen

Finanzagejeße.

Präsident Fehrenbach: Ich nehme an, daß das Geseß zur vorübergehenden Verstärkung der ordentlichen Betriebsmittel in zweiter

und dritter Lesuna angenommen, das Gese über das Reichsnotopfer dem zehnten, die Abaabenordnung dem elfen und die Umsaßsteuer dem :wölften Auss\Guß überwiesen werden wird. Nur der erste Teil der Neichéabaabenordnuna, der die Organisatien der Steuerbehörden usw. [t wird neŒ& in diesen Tagen erledigt werden müssen. Der 1s\Guß bat daher sofort seine Beratung zu beginnen, zweckmäßig

m morgen früb, um die Möglichkeit zu \cbaffen, wenigstens diesen cil noch in dieser Wocke zu erledigén. Die vier Geseße werden 9 Tage in Anspru nehmen, wenn der Redner der ersten Mednerfolae 45 Minuten, der der zweiten 30 Minuten hrauhi. Am Freitag und

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Samstag könnten dann das Kohlengeseß und die Kohleninterpellation und außerdem fkleincre Vorlaoen erlediat werden. In der näcbsten Roche wäre dann Zeit übria für die Zollaeseße und zweite und dritte Lsunaen kleinerer Geseke. Von der näbsten Wocke an nah Beendi- | chußarbeiten wird dann Vormittags und Nachmittags

daf e

gung der Au Jta

actagt werden können, borausaeseßBt, genügend unterstüßt werde. Dann könnten bis zum 20. fämtlike Vorlagen, die jeßt noch erledigt werden Jollen, zu Ende kommen. Troß der“ folossalen Arbeit, die das Haus mit Fleiß und Ausdaver leistet, und die nur im höchsten Maße anerkannt werden fann. muß do bis zu diesem Tage ein beschluß- fähices Haus ermöglicht werden. Wir würden keinen angenehmen Eindruck hinterlassen, wenn der Abschied von Weimar vor leeren

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MNeicksfinanzminister Erzberger : Das Haus und das deutsce Nolf baben ein Recht, mehrere Fragen beantwortet zu hören: Was i\t und was muß und wie wird es werden? Was is?: das größta Finanzelend, das die Welt je zu schen bekam! Was werden muß?: haldiae Ordnung unseres gesamten Finanzwesens in Reich, Kindern und Gemeinden vnd Gleioewidt zroisden Einnahmen und Ausaaben im großen und kleinen. Wie soll es werden?: wir müssen Abschied nehmen von manchem alten Liebgewonnenen, ein durchdachtes Steuer- \vstem aufstellen, einbeitlihe Erfassung aller Steuerquellen, Gerechtig- fit auf der einen Seite, Gewissenhaftigkeit auf der anderen. Nur

TLLT,

D sen Vorauésckynaen i Hoffnung und Möalichkeit, daß Deuts. erhalten bleibt und vor dem \ckwersten Unglück, dem Staatsbank-rott, der bier ein Volksbankrott ist, bewahrt wird.

l Der Nedner gibt dann einen Ueberblik über die Finanzlage, wie sie sick n Deuts{land von 1913 bis 1918 entwickelt hat. Die ungeheuren Zablen rufen mehrfach Bewegung und das Hört, hört! auf allen Seiten des Hauscs hervor.

Das Kennzeiden der deutschen Wirtschafts- und Finanziage, fo

faßt er die Darlegungen zusammen, ist die ungeheure Flüssigkeit de9

deutscken Nolksvermögens. Zwei Forderungen müssen noch erfüllt werden, die finmziell und wirtschaftlich von größter Bedeutung sind, Wir müssen sofort mit aller Bescleuniaung an die Schaffung einer deutschen Handelsflotte beranaechen in enaster Zusammenarbeik mit den Personen und Gesellschaften, die hier bisher bahnbrecbend waren. Hier

vorzugeben in freier Selbstverwaltung unter genügender Kontrolle des Staates i drinoendes Getot für die deutsche Volks wirlschast. Wir müssen sodann ebenfalls mit größter Beschleunigung unseren Auslandsdeutsken mit Neichsvors(üssen zu: Hilfe kommen; Schon die näcbste Woche wird eine betreffende Vorlage an die National- versammlung bringen. (Beifall.) Endlich muß unter Anleiheristand erleiclzert werden. Das Höckstmaß, welch?es ein Kriegsjahr an An- seibenqufbrahte. mar 25 Milliarden: dieses Höchstnuaß muß teut das Nelk Jahr für Johr an Steuern aufbrinazn, um zu gesunden. Von einem Stagatshapfrott würden oerade die untersten |Schichtew des Nolkcs am allerbärtesten betroffen werden; bei einem vollendeten Staatébanfkrott würden qut zwei Drittel des gesamten Privatver- mögens vernidtet werden und die gesamte Wirischaftêmaschine zum St:lstand fommen. Wie ‘grauenvoll die Zustände in Deutscblanü werden würden ist aar nit auswmmalen. Darum wird die Reform fommen, weil fte fommen muß. Deteu a-hört aub eine vollkommeno Nmaestaltuna der Steuervoranlagung im Sinne höchster Gerechtigkeit. Finanzpolitisch ist der Krico noch immer nit abgeschlossen; noi imwor zahlen wir für die großen Krieqsaufwendungen und dazu treteit die Niesonfosten für die Demobilisierung und für die Entschädigungen in der H:imat. Auch diefes Problem muß kbewältiat werden. Jch werde nat ruhen und rasten. Ih werde nit ruhen und rasten, uni am 1. Oktober ‘einen geordneten Etat vorzulegen. Jch babe mit den Messorts \{bmwer darum “1 kämpfen, b-sonders mit dem Krieagsministe« rium. Meateruna und Parlament müssen mit Hochdruk arbeiten, um Ordnuna in das Chaos der Liauidation des zusammengebrochenen Krie@ëmnternehmens zu bringen. Die Liquidation muß möglichst bal ahcewidest werden. Wir baben auch aus dem Friedenévertrag sehu {were Pflicht übernommen, denew wiy mit ehrlichem Willen na» wlommen baben. Die Lösung des Problems rwourde aeknüvft an das Wort: „Arbeit im Dienste des Gemeinwobls." Zunächst gilt es die schwebende Sc{nld zu beseitigen oder herabzumindern. Früher, alg lie viellockcht eine Milliarde betrua, hedeutete es Gon \chwere Sorgz für die Inlandsverwaltung. Heute sind 2s 76 Milliardery tede Ver- mehrung der \Æwebenden Schuld muß ausgescklossen sein, also Schaffen neuer Einnahmen. Jeder Tao. in dem d'e Crbshaftssteuev später in Kraft tritt, bedeutet“ 2 Millionen Ansfall. Neben den neuen Einnahmen aber gilt es überall Svarsamkeit walten zu lassen. (s wird natürli® nit aelingen, \am 1. Oktober einen balancierendeit Etat obne Anleibe vorzuleaen. Zur Herabdrückuna des Erfordernisses erwarten wir erbebliche Einnahmen aus der Krieasabgabe und der Buwachsabgabe für 1919, aud aus dem MReichsnotopfer Pann etwas eingenommen werden, aber alles in allem werden war die {were Schuld damit auf höchstens - 46 Milliarden ermäßigen. Drei Anlleibebeträge würden uns zur Verfüaung stehen: freie An! leihe oder Prämienanleihe oder Zwangsanleihe. Der leßtere Weg würde von geradezu verhängnisvoller Wirkung für unser Wirtschafts leben sein. Er muß also unter allen Umständen vermieden werden, Ob und wann wir den Weg der freien Anleihe bes(hreiten können

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