1919 / 196 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Aug 1919 18:00:01 GMT) scan diff

M U- 0 Ü | vorläuf Sicherstellung L 07 [En om 27. Auaust 1919 uf un DIe 1 aftlie Demobilmachunag bè- treffe Vesugnijse wird nah Moßgabe des Erlasses, be- treff ) unga NeichEministeriums für q Ÿ 5 { L i i ma 2 ; 1919 (Neich l , was ftolat: L; 1 4 9 y ! L, 1f r r 1) De ,, einschlief der benzolhaltigen Vorerzeugnisse M l l der Steinkohlen- und Braunkoblenteer deit L 1 bei r weiteren Ä bei dieser Nobbenzole und Letchtöl ( irt ( i Destillation

bei D mt 4

( a1 1 om Huni lla n, lvorlauf, Benzol, lol, T ¿0 nd logenannles Qchwerbenzol ; t) ue lonstigen benzol- oder benzinartigen Körper, die aus jen der Vestillation, der pyrogenen Zerseßung, d Druck nung, d Î toestillation oder der Wasserstosfaddition von Kohle jen, WViineralölen oder Mineralölerzeugnissen ammen oder aus Crdgas hergestellt find; : hinfichtlich deren gegen die Be]Wlcanahme-, Höch| preis-, Verteilungs- vor]christen und sonstigen eins{lägigen Bestimmungen verstoßen wird, Tônnen von der etricbsstoffabteilung der Mineralölverforgungs- Gesellschaft m. b. H. entetgnet werden. S 2, ie Enteignung erfolgt dur \chriftliße Anordnung, die an den Eigentümer - oder n Inhaber des Gewahrsams zu richten ist. Fn | ihr L i

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rson zu bezetch1 (

Stgentum über |obald die An

ien, auf die das ist vollzog

athen Œigentumsübergan opronung dem Eigentümer oder dem

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s GewaHhrsams zugeht.

Der von der Anordnung Betroffene isl verpflihiet, die Gegen- stände ordnungsgemäß zu verwahren und sie herauszugeben, ins-

Rofnnh E 7 mik V T Md 4 D A{4ck DelonDere Ne auf Berlangen und Kosten überbringen oder zu übersenden.

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des neuen EClgentümers zu

Der von dem neuen Eigentümer zu zahlende Uebernak mepreis !

darf den zur Zeit der Enteignung geltenden geringsten HDoöchstpreis S of

übersteigen. Werden gegen diesen Preis Einwendungen erboben,

nicht } lo

seßt die Betriebsf\toffabteilung der Mineralölversorgungs Gesfellschajt !

m. b. H. den Ueßbernahmepreis fest. j Der Uebernahmepyreis wird, (ls gegen die Entscheidung der |

Betricbêstoffabteilung der Mineralölversorgungs-Gefellschaft m. b. H.

binnen einer Aus\{lußfrist von vier Wochen spruch erhoben wird,

geleB1

nach

S D.

( Zustellung Ein- | dur das Neichswirtschaftsgericht endgültig fest-

Besteht Grund zu der Annahme, daß bei den in § 1 ge- nannten Stoffen die Vorausseßzungaen für eine Enteignung nah § 1 vorliegen, so sind" die Beauftragten (Nevisoren) der Betriehs- | stoffabteilung ter Mineralölversorgungs - GesellsGaft m: b. H. berchtigt, auch vor der Enteignung die Sicherstellung der

Gegenstände zu veranlassen. zum Zwecke dieser Sicherstellung gegebenenfaUs unter Hinzus ziehung der zuständigen Ortspolizeibeßörde die Fortschaffung und vorläufige Aufbewahrung diefer Stoffe anordnen und durch{ühren Ueber die getroffenen Maßnahmen is eine Verhandlung mit dem Beteiligten aufzunehmen. S 6.

Die die vorläufige Sicherstellung betreffenden Anordnungen der

Beauftragten treten außer Kraft, wenn niht binnen vier Wochen die Gnteignung der sichergestellten Gegenstände dur “die Betriebs» [toffabieilung der Mineralölversorgungs-Gefellschaft m. b. H. erfolgt.

i 0.

Soweit niht nah den allgemeinen Strafgeseßen höhere Strafen verwirkt find, wird wit Geldstrafe bis zu einhunderttausend Mark bestraft

i) wer vorsäßlih der Vorschrift des § 3 zuwiderhandelt,

L S IDeL unbefugt einen vorläufig sichergestellten oder enteigneten Gegenstand beiseite schafft, beschädigt oder zerstört, verwendet oder Jonjt über ihn verfügt.

4 8 8, j

Diese Verordnung tritt am 27. August 1919 in Kraft.

Berlin, den 27. August 1919. Der Reichswirlschaftsminisler. Schmidt.

bam 4

BVeltanuntmachugañg über Aufhebung der Bezugscheinpflicht für Wirk- und Strick waren, Vom 26. August 1919.

Auf Grund der Veroròönung des Reichsregierung über wirtschafiliche Maßnahmen auf dem Tertilgebiete vom 1. Fe- bruar 1919 (Reichs-Ge)eßbl. S. 174) und des 8 21 der Ver- ordnung des Vundesrats über die Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Striclwaren vom 10. Juni/23. Dezember 1916 (Reis: Geseybl. S. 1420) in der Fassung des 8 6 der Vetanntmachung vom 28, Februar 1918 (Reichs - Geseßbl. S, 100) in Verbindung mit § 5 des Uebergangsgeseßes vom 4. März 1919 (Neichs - Geseßbl. S. 285) wird folgendes besiimmlt: ,

Weh-,

S1, Es treten außer Kraft

1, die §S 9 und 11 bis 13 der Verordnung des Bundesrats vom 10. Juni/23. Dezember 1916 (Neichs-Geseßbl. S. 1420) in der ¿Fassung des § 6 der Bekanntmachung vom 28. Februar 1918 (Neichs- Gejeßbl. S. 100),

2. die Beslimmung der 88S 14, 15, 18 und 20 der unter Ziffer 1 genannten Verordnung, soweit sie auf die §8 9 und 11 bis 13 dieser Verordnung Bezug nehmen,

3. die_ Bekanntmachung des Reichskanzlers über Bezugscheine bom 31. Oktober 1916 in der Fassung der Bekanntmachung über Bezugscheine yom 8. Dezember 1916 (Reichs - Geseßbl. S. 1218 und S. 1345). 49

t, ga e Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Verkündung traft. Berlin, den 26. August 1919. Der Reichswirtschaftsminister, Schmidt. Bekanntmachung der Reichsbekleidungsstelle, betreffend Aufhebung der Bezugscheinpflicht sowie der Vorschriften über Einkaufsbücher, der Stoff- verbrauhsbeschränfungen, des Verwendungs- verbots sür Gastwirtswäsche und der Waschmittels «betanntmach ung. “Vom 28. August 1919. Auf Grund der Bundegratsverordnung über Befugnisse der Reich? bekleidungsstelle vom 22. März 1917 (Reichs-Gesetbl. S. 257) wicd {olgendes bestimmt:

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Die Beauftragten können insbesondere !

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die Bez hnei

niichen, eta nahung der Neichsbekleidungsftelle bücher vom 8. Dezember 1916.

9% VBeltanntmachung der Neichsbekleidungsstelle über den Stof- verbraudch 1 Anfertigung von Kleidungs- und Wäschestücken vom 26. Wars 1917.

4. Bekanntmachung der Neichsbekleidungsstelle über die Ver- wendung von Wäscte in Gastwirtschaften vom 14. Juli 1917 in der ¿Fassung dex - Bekanntmachung über Ausdehnung- des 2 i[hwäsche-

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4 R Lea bt Je 6 94 y ( G f roois In Waslviridaftén vom 8. Junt 1918. r, » f Ae E Pes L R A J». VDelanntmachung der NeichS! di nNgSITcuce über Vern ndung n ZWas@mitteln tin gewerblichen Wäschereien vom 3. August 1918s, Viele Geianntmacung tritî ofort in Kraft.

Reichsbelleidungsstelle. Dr. Haaseiau.

VeranntmaGuna Aufhebung der Schuhbedarfsscheinpflicht. Vom 28. August 1919. Auf Grund des 8 3 der Bekannlmachunz des Bundesrats

über die

über die Errichtung einer Reichsstelle für Schuhoersorgung vom 28. Februar 1918 (Reichs-Gesegbl. S. 100) wird an- €éordnei:

8 1. Cs treten folgende Bekanntmachungen der Neichsstelle für SMuh- versorgung außer Kraft: E Die Bekanntmachung der RNeichsstelle für Schuhversorgung über Stuhbedarfsscheine vom 27. März 1918 „Neichsanzeiger“ Nr. 74 : Die Bekanntmachung über Vordrude für Schuhbedarfsscheine und Ubgabebescheinigungen vom 15. April 1918 „Vcis- anzeiger“ Nr. 92 Die Bekauntmachung über Sonderschuhbedarfs\{heine vom 8. Juni 1918 „Neichsanzeiger“ Nr. 134 Die Bekannimachung über die Regelung des Verkaufs von Schuh- werk im Kleinhandel vom 8. Junt 1918 „Meich8anzeiger“

Ne. 134 e DBelanntmahung über die Versorgung lowie der Kriegs-

Bek 1 der Heeres- und PVéarineangehörigen und Zivilgefangenen mit Schuhwaren vom 20. Juni 1918 „Neich8anzeiger“ Nr. 147 = / y Vekanntmachung über die Versorgung von Kindern mit bedarfsscheinpflihtigem Schuhwerk vom 1. Oktober 1918 „MReidéanzeiger“ Nr. 240 Die Bekanntmachung übex die Vordrucke vom 9. Dezember 1918 „Reichsanzeiger“ Nr. 298 —. Die Schuhhändkler sollen die in die Kunden liste eing?tragenen Personen vor den nicht eingetragenen beliefern. 9 Die Bekanntmachung über die Berechtigung zum Verkauf von Schuhwaren vom- 19. August 1918 „Reichsanzeiger“ Nr. 199 wird dahin abgeändert: ÎIn § 1 Absag 1 fällt das Wort „bedarfêscheinpflihtiges" fort.

für Scuhbedarss\cheine

S J 9e Diese Bekanntmachung tritt am 1. September in Kraft. Berlin, den 28. August 1919. Reichsstelle für Schuhversorgung. Der Vorstand. Thurmann. Strohm.

Preußen.

Die Preußische Staatsregierung hat den Geheimen Ober- baurat Dr.-Jng. Stübb en in Berlin-Grunewald zum ordentz lichen Mitglied der Akademie des Vauwesens,

den Geheimen Oberbaurat Hesse in Charloitenburg sowie den Regierungs- und Baurat a. D., Generaldirektor Riese in Frankfurt a. M. zu außerordentlihen Mitgliedern diesec Akademie ernannt.

Finanzministerium.

Der bisherige Oberzollselrelär Puhlmann aus Magde- burg isi zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator im Finanzministerium ernannt worden.

Ministerium für Wissenschaft, Kunfi und Volksbildung Der bisherige Privatdozent Dr. Straub in München ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Univecsität Halle-Wittenberg und der bisherige Seminarprorektor Seemann aus Aschers: leben zum Kreisschulinspekior in Wittenberg ernannt worden.

Preußische Generallotteriedirektion.

Die Neulose und die Freilose zur 3. Klasse der 14. Preußish-Süddeutschen (240. Preußischen) Klassenlotterie sind nach den 88 5, 6 und 13 des Lotterie- plans unter Vorlegung der Vorklasielose bis zum Freitag, dem 5. September d. J, Abends 6 Uhr, bei Verlust des Anspruchs zu entnehmen.

Die Ziehung der 3. Klasse beginnt am Donnerstag, dem 11. September d. J.,, Morgens 81/, Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriegebäudes, Jägerstraße Nr. 56.

Berlin W. 56, den 29. August 1919,

Preußische Generallotteriedirektion. Ulrih. Gramms. Groß.

Nichtamtliches,

Preußen; Anfragen betreffend die künftige Ostgrenze sind aussh{ießlich an das Preußische Ministerium des Jnnern Ost- refecat,- zu cichten. :

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| Reichspräsidenten Ebert und gab insbesounder

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hof von dem WVeiniiler des Fnnern Dr. Lindemann in Ver- S p. CtontanviChoantoan Ma Som Ce

tretung Des erl iaatsprähidenten Bles, dem Kultius-

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dem General fangen und auf

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| das alte Schloß geleitet wurden, wo eine Begrüßungs- | sizung des Staatsministeriums statifand, an der auch | der würllembergijche Gejandte in Berlin, Hildebrand,

| do dieser Sißung sind, wie „W. T. B.“ meldet, i

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Württembergischen Negierun ergab, daß infolge | gelassen haben. roße Werke

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des Landes ift bereits ill liegen und die Stillegung

hliger Betriebe in der nächsten Zeit nicht ab- »itte dringe fung der besonderen Nots-

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lage rgs diefer nah Möglichkeit bald abzuhelfen.

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ges. Ebert.“ |

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Des weiteren wurde die Frage der Kriegs gefangenen beraten, wobei der Reichspräsfident miiteilt werde unadb- lässig gearbeitet, um die Gefangenen so rasch als möglich zurüczubringen. Die englisze Regierung habe nach einer Mitteilung von zuständiger Stelle die Absicht geäußert, die in ihrem Bereich befindlihen Gefange zurückzuschidken, jedoch scheinen darüber noch Verhandlungen mit derx sranzöfiscen Regierung nolwendig geworden zu sein, und ein Beschluß sei seitens des Fünferrates in Paris noch nicht gefaßt wocden. Es gebe niemanden in Deutschland, der # mit heißem Herzen den Sieg -der Menschlichleit wünsche.

Nachmiitags 121/, Uhr fand im Gartensaal des Neuen Schlosses ein einfaches Mittagessen statt, an dem neben

den Mitgliedern der Staatsregierung - das Präsidium der

Kammer sowie die Verireter der Fraktionen, der Frauen, - der A W L J P. G T o 00. d 6 Ä R L Cy ch G,

ulen, der schaffenden Stände usw. icilnaßmen. Vei der

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jeuligen Wiitagstatel begrüßte an Stelle des erfranlten Staats- va ar dns a S N C n Ca A e E L R G i i

prähtdenten Blos Minister des Junern Dr. Lindemann den * Freude der Übdeutscher

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Südoeutschen darüber Ausdruck, daß ge

der erste Neich8präsident des demokratischen ands ges worden sei. Die {were Zeit des Wafenstillstandes und der Det unga,

fuhr der Minister fort, liegt bhintex uns, die Deit der ersten Friedensjahre steht vor uns. ie ide Arbeit eines Hâufleins verblendeter »\änner hat uns an den Nand des wirtschaftlichen Untergangs gebracht, und der Süden, vor allem auch unsex Land, in dem wir bisher im großen und ganzen Nuhe und Ordnung aufrechterhalten haben, ijt dazu verdammt, unter den Folgen unsinnniger Streiks und wahnwißiger Urbeitsverweigexung vor allem zu leide Kohle und Eisen, von ihrer Zufuhr wird es abhängen, ob die württembergische Jndustrie weiter arbeiten, Nube und Ordnung erhalten 1

bleiben wird oder ob Ärbeitslosigkeit, Kälte. zu

[chwre

Ünruhen und Bedrohung unseres l ¡ühren werden. Als zweiten Punkt, der ihm besgnders am Herzen liege, führte Minister Lindemann an, daß die veutscen Staaten nach

dem Vorbild der französiscjen Revolution von 1789 zu Provinzen E A Ed (T E E R ab O P NL A innerhalb des deute n Cinhetis\taates herabaedr! l werdet Huten.

Dhne Autonomie, oÿne eigéne Finanzverwaltung könne selbst die

Éleinsle Gemeinde kein cigenes Leben führen, wie viel weniger ein politisher Körper, ein Staat. Man habe die alte Wurzel der Krast des Deutschen Nelches zu durhhauen- be- gonnen, ohne die Bildung ne‘ùer abgewartet zu habe. 2

habe die Geschichte des ungeheuren Krieges den Betveis daß es unmöglich sei, auch unter“ Anwendung aller Gewalimittel

Deuisché Reich von einer Stelle aus zu verwalten, das wirtschaftliche und politische Leben zu meistern. Was in jahrhundertelanger Ge- schichte langsam entstanden sei und tiefe Wurzeln im Leben cines

Volles geschlagen habe, lasse sich nicht vom grünen Tisch, und seies auch von dem einer ge!eßgebenden Versammlung aus wegdekretieren. Wenn er heute diese schwe:en Sorgen übcr die volitishe innere Cut- wicklung seines Volks hier vortrage, so dürfe er tas, weil Württem- berg von jeher treuesier Kämpfer füt den Weih8gedanl sei.

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Es sei die ‘erhabene Aufgabe des Neichépräsiventen, über den ¡C8 streit der Parteien hinaus in dem wechselwollen Kampfe vaterländischer

Politik sich Geltung zu verschaffen. Möge, so {loß Lindemann, es unserem verehrten Gast vergönnt sein, diesem Kampf in den tommenden s{chweren Jahren die volle Krast seines Geistes und Charakters zu widmen uud ihn mit dem Geiste zu erfüllen, der die Größe des Reichs in der Blüte seinec Glieder findet. Der Reichspräsident Ebert dankte vem Minister Dr. Lindemann für seire freunblichen Worte der Bewillkommnung und gedachte sodann des erkrankten Staats präfidenten Bios. Als Badener, dem Shwabenland kein Fremder, sagte der Neichs- präfident weiter, fühle und denke ich mit Jhnen und hab? Verständuis für die Sorge meines V berüdtsichtigt Bera lun

Baterlandes, aber es muß doch eins berüc werden : 2e gegangen nach einem furchtbaren Kricg, nah einem Zusammenhrud

Wir sind an die Schaffung der

auf wirtsl,aftlißem und politishem Gebiet, wie ihn noch kein Volk erlebt hat. Dazu sind uns Friedensbedingungen aufgezwungen worden vön eminenter wirischaftliher und politischer Tragweite. Das machte es .noîwendig, die vorhandenen «Kräfte des Neihs möglichst zu-

sammenzufassen in eine einheitlihe, ges@lossene Organisation. Das zwang uus, auh manchem in den Weg zu treten, was

vielieiht gerade dem Süden lieb und wert war. Aber ih darf Sie versichern, wir haben bei dem Bestreben noch einheitlihßer Zusammen- fassung gleihchfalls nit verkannt, was für den Fortbestand des Reichs unerläßlich ist. Die Wahrung der Eigenheit unserer deutschen Stämme 1nd die Wahrung des polttischen staatlichen Cigenlebens der Einzel- staaten, die Vereinheitlihung des Neichs und die Wahrung der Stammeseigenschaften lassen fich sehr gut vereinigen. Die Talsache, daß Herr Haußmann, ein Württemberger und Süddeutshec von echtem Schrot und Korn, Vorsißender des Verfassung8aus\{usses war und daß alle wichtigen und entscheidenden Fragen fast in Üebercin- sti£nmung entschieden worden sind, darf Ihnen die Versicherung geben, daß nach der Nichtung hin von der Neichsleitung alles geschehen ist, um die Eigenart der Süddeutschen und Württemberger zu schüßen, Zur au8wärtigen Politik sagte der Präsident u. a.: Unsere Stellung zum Ausland ist so ungeheuer s{wierig und unglück- lih, wie fih nur denken läßt, vnd wenn wir dem Ausland gegen- über die Stellung uns wiedererobern und erhalten wollen, ‘die wir brauchen, um leben zu können, dann ist es notwendig, daß wir ohne „Unterschied der Staummeseigenschaften Schulter an Schulter uns fest zusammens{ließen und eine einheitlihe Front gegenüber dem Auss- land bilden. Dementsprechend muß auch die auswärtige Politik ganz in die Hand der Neichsleitung gelegt werden. Dann werden wir gezwungen, uns immer zu vereinhetitiihen. Es blieb leider herzlich wenig an Soldaten übrig. Was lag da näher, als unsere verichi- denen militärischen Kräfte in eine Hand zu legen und diese Cinheitlich- keit zu organisieren, uin sie ungehemmt im ganzen Reiche verwenden zu können? Wix befinden uns da in Uebereinstimmung mit allen mili- târishen Stellen, und ih glaube, dasür bürgt mein Freund Noske,

daß die Führung der militärishen Geschäfte so erfolgt, daß darin Komplikationen zwishen Nord und Süd nicht stehen werden. Auf wirtschaftlichem Gebiet: Die Eisenbahnen waren ja ein Stolz der Staaten. Die Zeiten find vorüber, und doch bilden sie die Grundlagen un|eres Wirtschaftslebens. Darum halte ih es für wichtig, fie ebenfalls unter einheitliche Leitung zu bringen ;

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doh dürfen Sie versichert sein, daß au hierbei die Interessen der süddeutshen Staaten gewahrt werden. Die

Steuerfrage bildet ein bitterböses Kapitel. Ein Vielfaches von dem, was früher ausreihte, um unsere Gliedstaaten und unsere Gemeinden u finanzieren, muß heute unseren Gegnern zu- geführt werden. Das können wir nit, wenn wir keine Möglichkeit haben, die Finanzen des Reiches einhettlich auf die Leislungen einzu- stellen. Das sind die wichtigsten Gebiete, die nah der neuen V

fassung vereinheitlicht wocden find. Fm übrigen ist der Charakter des Föderativstaates vollauf gewahrt. Sie dürfen versichert fein, daß die Neichsleitung und ih alles getan haben, um zu vermeiden, daß bei der Durhführung der Verfassung Komplikationen zwischen den einzelnen Volksstämmen entstehen. Ich glaube, daß Sie alle mit der neuen Grundlage für unfer Staatswesen zufrieden scin werden, und wünsche, daß auf dieser Grundlage das neue Deutschland, die neue deutsche Hepubli? fi festigen und glänzend entfalten werde zu neuem Glück und zur neuen Freude des deutschen Volkes. Danach ein Wort über die wirtschaftlihen Sorgen. Die Ver- fassung ist aufgebaut auf der Grundlage der Demokratie. Jeder hat das Necht - der freien Veinungsäußerung und der freien politischen Betätigung, aber Freiheit ohne Zügel und Schranken ist Anarchie. Solchen Weg machen wir nicht mit. Jeder hat neben seinen Nechten

Nors

im Staai auh Pflichten, und nachdem nun von der na dem sreiesten Wahlrecht der Welt gewählten National- versammlung die Verfassung des Neichs festgestellt worden ist, verlangen wir von jedem, mag er stehen, wo er will, daß er diese Verfassung respektiect. Es wird uns aufgegeben, ihr

den notwendigen Respekt zu verschaffen. Das gilt auh für die Pflichten des einzelnen gegenüber unserem gemeinsamen Wirtscßafts- leben. Wir können nicht zulassen, daß in wahnsinniger Verblendung die Grundlagen unseres Wirctschaftslebens systematisch zerstört werden dur sinnlose Streiks. Was vom Neich geschehen kann, um die Kohlenverforgung sicherzustelen und berechtigte Ansyrüche “zu be- Pet das wird geschehen mit allen möglichen Mitteln, die wir besißen.

Schließlich gedahte der Präsident der Kriegsgefangenen und gab die Versicherung ab, daß alles, was in den Kräften der Ne- gierung stand, --getan wurde, um unsere kriegëgefangenen Brüder lobald als mögli in die Heimat zurüc{zuführen. Leider würden de Durchführung der englischen Bereitwilligkeit, « jeden Tag etwa 2000

deutsche “Kriegsgesangene zurückzuführen, im Obersten Nat in Paris neuerlih Schwierigkeiten gemachzt. Ich benußte, fuhr der

Präsident fort, diese Gelegenheit, um an alle Men|\chenfceunde der Welt den dringenden Appell zu richten, uns in diesem Kampf um die Befreiung unserer Brüder beizustehen. Es gibt kein Menichen- wert, das edler ist, als die Befreiung unserer unshuldigen Krieas- gefangenen in Frankreich und in England. (Bravo !) In diesem Sinne, meine Herren, möchte ih s{chließen und Sie bitten, mit mix das Glas zu erheben, daß es unserer gemeinsamen Arbeit gelingen möge, ein einheitliches, ges{chlossencs Reih und ein unzertrenr bares Zujammerstehen aller Volisstämme herbeizuführen. Ich bitte, mit mir einzustimmen in den Nuf: Unser geliebtes deutshes Vaterland lebe hoch!

Desterreich.

Am 26, August fand in Wien die gründende Vertreter- versammlung - des Zentralrates geistiger Arbeiter statt, der unter Ausschluß jeder Parleipolitil! ausschließlich die wirlschafllihe Besserstellung derx geistigen Arbeiter ansirebt. Wie „W. D. B.“ meldet gehören dèm Zentralrat bisher T4 Beruf2organisaiionen mit mehr als 319000 Mitgliedern

an. Es wurve.- vorgeschlagen, den jeweiligen Nektor der Wiener Universität mit dem Präsidium zu betrauen, um jede Parlel-

politik aus3zus(ließen.

———

sekretär für Heerwesen wegen herrshender Mißstände das Bolk3wehrbataill on 41 aufgelöt hat. Ein Teil, der sich Disziplinwidrigkeiten hat zushulden kommen lassen, werde aus der Volkswehr ausgeschieden, die übrigen Leute würden auf

andere Volkswehrhataillene verteilt werden.

Tichecho-Slowakei. t Ct ; c

Die „Neue Freie liche shwere deutschfe

e aus Br ünn neuer- viicheNusschreiiungen und Firmenschilder imeri* und

afel C Plaßfomman-

: Menge zu hbe-

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shwichligen. Das LVlait bringt weilere Einzelheiten über die deulschfeindlicen und judenfeinölihen Ausschreitungen

Lundenburg am Moniag, wo die Soïoln deuischsprechende

in Spaziergänger auhielten und von ihnen verlangten, daß fie entweder tischechisch sprehen oder nah Wien abfahren sollten. Schließlich wurde die Vewegung judenfeindlih. Erst Abends trat Nuhe ein.

gar.

Wie „W. D. B.“ aus Budapest meldet, hat der bisherige Ministerpräsident Friedrich ein acues Ministerium mit folgender Zusammenseßung gebildet: Ministerpräsident und „Znnenminijsieriuum: Stefan Friedrih, Außenministerium: der frühere Legationsrat Graf Emmerich Czaky, Ackerbaumini- sterium: Julius Nubinek, Handelsminister: Franz Heinrich, Finanzminister: Johann Gruen, Kriegsminister: General Schneßzer, Voltksernährung : Karl Ereky, Kultus und Unterricht: Kaxl Huszar, Justiz: Georg Baloghy, ‘Minister für nationale Minderheiten: Jalob Bleyer, Volksgesundheitswesen: Andreas Gfillery, Propaganda : Stefan Haller, Minister für die leinen Land1oirie: Stefan Szabo und Minisier der Jrduslriearbeiter : Daniel Olah. ;

Der Ministerpräsident hat nah Mitieilung des „Ungar. Telegr. Korr.-Vüros“ an die interalliierte Militärkom- mission in Budapest eine Zuschrift gerichtet, in der er die Bildung der nenen Regierung mitteilt und ersucht, eine der Zuschrift beigefügte Note an Clemenceau gelangen zu lassen.

In der Note wird obiger Quelle zufolge betont, daß das neue Ministerium die Sympathie und das unbedingte Vertrauen der weit- aus überwiegenden Mehrheit der Nation genieße. Im Kabinett

-

seien Klein-- und Großgewexrbe, Handel, die Beamtenlklasse, vie Klasse

der Landwirte und die indusirtelle Arbeiterschaft vertreten. Jm Interesse der Möglichkeit eines erfolgreihen Arbeitens werde

Ciemenceau geteten, zu veranlassen, daß die in Budapest weilenden |

Militärmissionen sich in die innere ungarische Politik nit einmengten odèr höchstens in der Richtung, daß sie die ungarishe MNegierung in der Aufrechterhaltung dec Ordnung und bei der Wieder- herstellung des wirtshaftlihen Gleihgewichts unterstüßten. Ferner wird in der Note mitgeteilt, daß in drei bis vier Wochen die

Wahlen zur Nationalversammlung auf Grund des gleichen, allgemeinen, „geheimen Wahlrechtes stattfinden würden. Zur

Beaufsichtigung der Wahien möge Clemenceau eine Abordnung nach Ungarn entsenden, in der womöglich auch sozialdemokratise Vertieter sein sollten, Als Ziele der neuen Regierung werden bezeichnet :

E P R f A z N C V d E s E E E E S E S

- E A E E A E E A AEMA L m

1E T 2 a EO A L RER C Mr R

Amtlich wird aus Wien verlautbart, daß der Staat8- |

i. Deulsche i

T A E A E D R E I P D T A E E E M I T O I I A E A I U

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Vatikan wurde d’Urse! ernannt.

Nieterringung des Bolschewismus, Wiederherstellung der Nehtspre{bung und Verwaltung, Sicherung der ungestörten Verpflegung und Pro- duktion, vollfommene Wiederherstellung der Sicherheit von Leben und Eigentum sowie der politishen Gleichberehtigung, {ließlich Ke Vor: bereitung der Wahlen zur Nationalversammlung. Die Note schließt mit der Bitte, die neue Negierung in der Erfüllung ihrer Aufgaben und in ihren Bestrebungen zur Wiederherstellung des Verfassungs-

lebens zu unterstüßen. Frankreich, Der Oberste Rat hat nach einer durch „W. T. B.“

von Cíemenceau an die rumänische Negierung gerichtete Telegramm zu veröffentlichen, in dem unter Hinweis auf die seitens Rumäniens bei der Friedenskonferenz eingegangenen Verpflichtungen und unter nochmaliger Darlegung der in Paris fesigeseßten Grundsäße für die Wiederguimachung

von der rumänischen Negierung folgende Erklärung ge- fordert wird:

1) Die rumänische Regierung erkennt den Grundsay an, daß die Güter der felndlihen Staaten eine für alle allixerten und assoziierten Mächte bestimmte Sicherheit darstellen ; 2) die rumänische Negterung erkennt die Kommission für die Wiedergutmahung als einzige und aus\cließlihe Vertretung für die Prüfung und Zuteilung beziglih der Wiederguimachungen aus den feindtihen Gütern an ; 3) die seit dem Waffenstilstand von Numänien in Besiß genommenen ungarischen Aktiven werden ausführlich angegeben und der Wieder- berstellungskommission zur Verfügung gestellt, eventuell bei. der durch) die Frievenskonferenz- bezeichneten. Vermittelungsfstelle. Numänien behält fich "nur tas Recht vor, folhe Güter zu behalien und über sie- zu verfügen, die als altes rumänisches Eigentum identifiziert werden, und die vom Feinde genommen worden

find, und dies nur im Einverständnis mit der Kommission für die Wiederherstellung ; 4) alle neuen Beförderungen ungarischer Güter nah Numänièn werden fofort eingestellt, und es finden nur diejenigen Beförderungen statt, die im Einverständnis mit der Frledenskonferenz oder ibren Vertretern vor sih gehèn ; 5) die rumänische Negiecung wird das durch Antonescu unterzeichnete und signierte Abkommen vom 27. Iunt ratifizieren.

Die Friedenskonferenz behält fich vor, fährt das Telegramm fort, die in Budapest befindlihen Generäle sowie Agenten zu bestimmen, die die Friedenskonferenz bei allen sich ergebenden Verhandlungen zu

vertreten haben. Es heißt dann weiter, eine Nichtanerkennunç des Abkommens vom 27. Juni würde den alliierten und afsoziiezrten Negierungen ihre vollständige Handlungsfreiheit in bezug auf die Festlegung der Grundrehte für die Wiedergutmachungen sur das Gebiet cer ehemaligen österreichisch) - ungarischen Monarchie zurückgeben. Die weiteren Konsequenzen, die durch das Bokgehen in das Bereich der Veöglichkeit gezogen werden müßlen, jelen so s{hwerwiegender Natur und wären eine solhe Gefahr für eine der Billigkeit entsprcchente Wieder- aufrichtung Europas, daß die alliierten und afsoziierten Mächte ich gezwungen sehen könnten, falls die Notwendigkeit fie dazu treiben

tolite, ihrerseits cin viel ftrengeres Berhalten zu beobachten, um das (Fintreten dieser Konsequenzen zu verhindern. Falls der Grundsatz der Wiedergutmachung zu einer unheilvollen Zueignung und zum Wettbewerb unter den einzelnen interessierten Staaten ausartien follte, [o würde der Hunger nach Gütern erwachen, und in diesem Durch- er Tonne sih der Feind seinen Verpflichtungen entziehen, oder es wäre unmöglich, eine endgültige Frist für die Wiederherstellung zurdzuseißzen.

Jnt seiner gestrigen Sizung hat der Oberste Rat der

Alliierten über die Ereignisse in Oberschlesien beraten und die Feststellung des Textes des österreichischen Friedens- vertrages fortgesezt. Der Sihung wohnte Titioni nicht bei.

In der Kammer wurde gestern , die Ausfprache über die Natifizierung des Friedensvertrages fort- gé}eßi.

Der Sozialisi Dejcante vertrat, wie „W. ‘T. B.® aus 2 4 2 nis » 5 - V f Gh S Sf 4 B : 4 L 4 Versailles meidet, den Standpunkt, daß die Völter den Krieg nicht | gewollt hätten; wenn inan sie, einshließlih des deutschen Volkes,

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gefragt. hätte, hätten fie si gegen den Krieg ausgesprochen. &SriedensLedingungen seien aus einem engen Geiste heraus geboren und zögen aufs neue den Kampf der Bölker gegeneinander groß. Der radifalfoztalistische Abgeordnete M argaine elärte, daß es zwei Völker gebe, die der Krieg nicht zugrunde gerihtet habe: England und Amerika. Er tadelte, daß Japan Schantung zugesprochen Worden. set und Da A sich in. dieser Frage auf die Seite Englands und nicht auf die Amerikas gestellt habe. Der Abgeordnete Benoist führte aus, der Rhein sei die natürliche Grenze die Saar für Lothringen. Die Entwaffnung lihlands an den Hheinufern bedeute nur eine negative Sicherheit. Es set ein großer Fehler der französisGen Regierung gewesen, die separatistischen Bestrebungen nicht stärker unterstüßt zu haben. Man j nicht mit dem Neich, sondera mit. den Vertretern der Einzel- verhandeln müssen. französisch - engliscv - amerikanische Schußzvectrag set ungenügend. Nach seiner Ansicht hätte man eine lateinische Allianz arúnden müssen.

: für Clsaß und

Alle drei Abgeordnete tralen für die Natifizierung ein. Die Besprechung wird Sie hat bis jegt

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noch Tein großes Yuteress

i è ErWecTt. Debatte nur eiwa 12

rd heute fortgesetzt. 5 0 50 Abgeordnete bei.

Gestern wohnten der

Nufßtland.

Die Bolschewiften haben am 26. August Ps\kow -ein- genommen. „Times“ meldet aus Helsingfors vom BD.: Der Ungrisf der Bolschewislen auf Pow hat sih mit großer Heftigkeit und Schnelligleit eniwicelt. Nach starker Artillerie: vörbereitung warfen die Bolschewisten vier Regimenter über den Welikajafluß südlih Pstow. Die Bolschewislten haben, wie lar ersichilih, die erwarteten Verstärkungen von der Kolischaïtfront erhalten, Man schäßt die Zahl der bolsche- wisiüishen Truppen, die am Angriff auf Pstow beteiligt sind, auf mehr als 20 000. Der Vormarsh des Generals Bala- towitsch ist zum Stehen gebracht worden. Jm Hinblick auf die augéabliälihe Lage an der Front und den Angriff der Bolschewisten müsse man auf alles gefaßt sein.

Dem „Temps3“ wird aus Helsingfors gemeldet, daß nah militärischerseits beätigten Nachrichten Kronstadt unter Feuer genommen worden sei und daß dec Angriff auf die

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-Bolschewisten an der Front in Karelien begonnen

habe. / : Belgien. Die belgische Regierung hat laut Meldung des „W. T. B.“ beschlossen, ihren Vertirelera im Quirinal und Vatikan den Nang der Bolschafter zu verleigen. Zum Botschafter beim

Amerika.

Das Pressebüro „Radio“ meldet aus Washington, daß fich der vom Senatsausshuß für auswärtige Un- gelegenheiten angenommene Verbesserung3antrag be- güglich des Friedensvertrags mit Deutschland im ganzen auf 560 Abänderungen erjirecke, denen zufolge die Be- teiligung- Amerikas bei der Negelung internationaler Europa

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betreffender Fragen abgelehnt weide. Der Senator Mc. Cumber Q Ö ch

erfllärte, die Annahme dieses Antrags durch den

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i“ Ny Y » S P O O S de A h " f ÿ 1

¡ Angelegenheiten

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Senat würde zweifellos eine Beleidigung Fapans be- deuien und eine Lage schaffen, die zum Kriëg zwischen den Vereinigten Staaten und Japan führen müßte.

‘Der Führer der Demokraten im Senat, Senator Hitch- cock, hat nach derselben Quelle mit Wilson stundenlang über die Stellung des Senates gegenüber dem Friedensvertrag mit Deutschland verhandelt. Hithceck habe den Präfidenten ver-

sichert, daß die Aussichten für die Genehmigung des Friedens- i verirages „vollkommen befriedigend“ seien. übermittelten Havas-Meldung beschlossen, das am 23. August ! E E gegen die Abänderung bezüglih Schan- | ati ¿i ,

Mindestens zwölf

was zusammen mit den Regierungsdemo- traten. die Ablehnung des Abänderungsantrages verbürge. Präsident Wilson habe feinem Vertrauen darauf Ausdruck gegeben, daß die Mehrheit des Senates den Friedensvertrag nicht durch die Ablehnung bezüglih Schartungs gefährden werde.

„Daily Herald“ vom 26. d. M. meldet aus Washington, daß Polf vor dem Senatsaus\chuß für auswärtige erflärte, Großbritannien habe gegenüber Negyptien wie zin Straßenräuber gehandelt. Das. an die Vereinigten Staaten gerichtete Erjuchen Englands, das britische ‘Proteklorat gulzuheißen, sei nihts anderes, als ein an der Unabhängigkeit Aegyptens begangener Naub. Polt sagte, er spreche im Auftrage der von der ägyptischen Regierung nach Paris entsandien Friedenskommission, die in Wirklichkeit augenblicklih vor den Engländera in Paris gefangen gehalten werde und der mon die Neise nah den Vereiniaten Staaten verwehre. Aegypten bitte den Senat um Anerkennuug des Selbstbestimmungsrechts.

„Times“ meldet aus Valparaif Gesandte in Chile in einer Erklärung, veröffentlihen ließ, mitteilte, daß das deutsche Privat- ecigentum in Chile durch die Verpflichtungen, die die deutsche Regierung übernommen habe, nicht angetastet werde. Ferner meldet dasfelbe Blatt aus Valvaraiso, daß sich der UAppellationshof für nicht befugt erklärt habe, in der Frage der Versteigerung der gestrandeten deuishen Schiffe cin Urteil zu fällen. Es würden keinerlei Anstalten getroffen, um die große Zahl deulsher Dampfer, die mit deuischer Be- mannung an Bord und unter deuticher Flagge in den chile- nischen Gewässern liegen, den Alliierten auszuliefern. Als Grund hiersr werde angegeben, vaß das Eigenlumsrecht

09, daß der deutsche die er in der Presse

unvéräußerlih und daß eine Musterung dieser Schiffe un- möglich jei, bevor Amerika den Friedensvertrag rati- fiziert hâbe.

Afrika.

[ck-)

Wie die Blätter melden, ist der südafrikanishe Premier- minister Louis Botha in Pretoria gestorben.

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Statistik und Volkswirtschaft. Arbeitsstreitigkeiten, In Düsseldorf sind, wie ,W. T. B.“ meldet, arvetter der Buch- und Steindru@ereten Lohnforderuugen in den Ausstand eingetreten.

die Hilfs- gestern

Sämtlih?- Wiener und niederösterreihishen Landes-

beamten haben, wie der „Berl. Lok.-Anz,“ erfährt, gestern der Nichtauëzahlung des Anschaff beitrages und der Notstands- aushiife die Arbeit niederge!ec

Im Hafen von Kopenhagen ist, wie das meldet, der Generalausstand ausgebrochen, Seit gestern ruht jede Arbeit sowohl im alten als au im Freihafen. In Handels- und Schiffahrtskreisen glaubt man, daß bolschewistishe Einflüsse fich geltend gemacht haben auf die Haltung der Arbeiter. Dex Arbeit-

geberverein hat den Arbzitern mitgeteilt, daß fämtlichèTrans-

g.

portarbeiter ausgesperrt werden sollen, wenn die Arbeit nicht bis zum 4. Seplember wieder aufgenommen wird. Nach einer vom „W. T. B.“ übermitte\ten Meldung des Presse-

büros „Madio“ aus New York tommen für Arbeiter in Eisenbahnwerkstätten Betracht.

den Ausstand der 900 000 Mann in

Literatur. olitik in Neih, Staat und Gemeinde.

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s to Shwarz, Wirklihem Geheimen Ober- Berlin. Die deutsche Valutapo BULTD N 0 0

“=—Finanzp Bon: Dr, 1 6 Ot nnanzrat 1n

dem Krtege. Von Karl Elster, Regierungsrat a. D. Die Zivilliste in den deutshen Staaten. Von Dr. F. W.

N. Zimmermann, Kammwerxrpräsidenten in Braunschweig. Die Bevölkerungsentwicklung nah dem Kriege. (Moriantur sequentes Germeni?) Von Dr. Hans- Guradze, Berlin. (Finanz- und wvollswirischaftlihe Zeitfragen, heraus- gegeben von Geh. Nat, Prof. Georg Schanz in Würzburg und Geh. Negierungsrat, Professor Dr. Julius Wolf in Beriin, Hefte 58, 59, 60 und 61.) 106, 68, 103 und 37 Seiten. Preis 4,20 #4, 2,80 #, 5 # und 1,80 #. Verlag von Ferdinand Enke, Stuttgart. Geheimrat Schwarz beschäftigt sh in seiner vor- liegenden neuen Schrift mit den wichtigsten und \{chwersten Aufgaben zukünftiger deutsher Finanzpolitik. Nach einem kurzen Rückblit auf die finanzielle Cntwicklung der jüngsten Vergangenheit vor und ix dem Kriege behandelt er zunähst das Schuldenproblem, das dadur fo schwierig geworden ist, daß das Reih von den 200 Milliarden Kriegs\chulden nur etwa die Hälfte langfristia decken konnte, deu

Mest dagegen in orm von s{webenden Schulden aufnehmen mußte und die Gliedstaaten und Gemeinden im Interesse der

Schonung des Neichskredits völlig auf die Aufnahme langfristiger Unleihen verzihten mußten und nah der Schäßung von Schwarz io bis 20 Milliarden kurzfristiger Sch{ulden au\genommen haben. Zu diesen s{webenden Neichs-, Staats- und Gemeindeshulden werden noch die voraussihtlich ebenfalls in Form s{chwebender Schulden auf- zubringenden Kriegskostenenis{hädigungen an die Feinde hinzufommen. Die Untersuchung der Frage, welche Wege uns zu einer mindestens

teilweisen Abtragung oder Konsolidierung dieser ungeheuren Schuld in absehbarer Zeit ofen stehen, die“ für den Wieder- aufbau unseres Wirtschaftslebens bei den großen Nacteilex jeder schwebenden Schuld dringend notwendig ist, führt den Verfasser zu dem wichtigsten vor uns stehenden Finanz- problem, dem Steuerproblem. Es wird eingehend erörtert,

welche direïten und indirekten Steuern für das Reich in erster Linie in Frage kommen, wie sich steuertehni\ch eine allgemeine Gebrauhs- und Verbrauchsbesteuerung am zweckmäßigsten vurchführen läßt usw. Cin besonderes Kapitel ‘ist der Gemeindefinanzpolitik, der Kom- munalisierungs- und Sozialisierungsfrage gewidmet. Zum Schluß geht der Verfasser noch auf das zum Steuerproblem in enger Be- ziehung stehende allgemeine wirt\chaftlihe Problem ein. Wie wir unter feinen Umständen unsere großen finanziellen Leistungen im Kriege auch nur annähernd hätten vollbringen können, wenn wir nit mit einem so gefunden und starken Wirtschaftskörper in den Krieg eingetreten wären, fo sei au) nah dem Kriege eine gute und erfolgreiche Finanz- politik undenkbar, wenn nichi Hand in Hand mit ihr eine gute Wirtschaftspolitik cinhergehe, ja ihr fogar nach Möglichkeit vocan- \chreite, und au eine gute Wirtschaftspolittk nit möglid, wenn nid:t eine gewisse Wüirischaftékraft im Lande vorhanden ci. Daber müsse in absehbarer Zeit unsere“ Wirtschaftsenergie wieder auf

die alte Höhe gebraht oder noch datüber hinaus gesteigert

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