Krieqswirt\{aftsstelle für das deutshe Zeitungsgewerbe an die Lieferung geknüpften Bedingungen zuwiderbandelt,
3. wer der Anzeige- und Auskunftspfliht nah § 1 Ziffer 1 zuwiderhandelt.
8 5, Die Bestimmungen treten am 1. Oktober 1919 in Kraft. Berlin, den 24. September 1919.
Der Neichswirtschafstsminister. J. V. : De. O17 10.
Bekanntmachung,
bisherige außerordentliche Professor in der philosophishen Fa- ' möglihste Sparsamkeit zu unterstützen. Ferner wurde der Er-
20A A D E N Me 1A
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betreffend eine einmalige Meldung der Bestände j
an pharmazeutischen Produkten.
Zur Durchführung der Bestimmungen des Friedens- verirages (Teil VITT Anlage VI) find dem Reichswirtischafts- ministerium Sektion IT/5, Berlin W. 15, Kurfürsten- damm 193/94, sofort die am 20. September 1919 vorhandenen Norräte an synthetish hergestellten pharmazeutishen Produkten, Chinarinde und Chininsalzen, zu melden; die Meldungen müssen enthalten: °
1) die Mengenangabe in Kilogramm oder in der ver- faufsüblichen Einheit,
9) die handelsüblichen Qualitätsbezeichnungen,
3) die am 20. September 1919 gültigen Verkaufs- preise für den Großhandel im Juland ausschließlich Verpackung.
Anz1melden sind alle bei den Erzeugern oder unter deren Kontrolle anderweitig lagernden Vorräte.
Bestände in pharmazeulischen Zubereitungen (z. B. Tabletten, Pillen usw.) sowie nicht synthetisch hergestellte pharmazeutishe Produkte (z. B. Sera, Bakterienpräparate, Vaccine) sind nicht zu melden.
50 vH des Vorrats jedes einzelnen als am 20. September 1919 vorhanden gemeldeten Produkies ist von jezt ab bis auf weiteres zur Verfügung des Reichswirtschaftsministeriums zu halten und sorgfäliig aufzubewahren.
Diess Bekanntmachung ergeht in Bestätigung der Hhereits
von der Neichsarbeitsgemeinshaft Chemie am 20. September ?
191? ergangenen Aufforderung zur Bestand8anmelvung. Berlin, den 27. September 1919. Der Neichswirischaftsminifter. J. A.: Walde.
ne
Verordnung,
betreffend Aenderung der Rohrpostordnung für Berlin vom 30, Januar 1909.
Auf Grund des Artikels 88 der Verfassung des Deutschen Neichs vom 11. August 1919 (Reichs-Geseßbl. S. 1383) roirò die Rohcpostordnung für Berlin vom 30. Januar 1909 mit Zustimmung des Reichsrats wie folgt geänderi:
1. Im § 7 ist zu erseßen
.30 Pf.” durch „60 Pf", „26 Pf.“ ‘durch „50 Pf.“, ¿00 Df dit 1 I.
9 Im § 16 fällt unter Ziffer Il der zweite Saß eg:
Norstehènde Aenderungen treten am 1. Oktove: 1919 in Kil Berlin, den 26. September 1919.
Der Reichs3postminister. J. V.; DeéUcke,
In Stottin wird am 3. Nooember d. Y. mit * einer und Hauptprüfung zum Schiffsingeaieur bes
Vo!
gonien werden.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangenden Nummern 190 und 191 des Reichs -Geseyblatts enthalten: . Nummer 190 unter
Nr. 7072 eine Bekanntmachung, betceffend Abänderung der Nu fihrungsbesliramungen zu der Sekannimachung über den Be:lehr mit Leim vom 14. September 1916 (Reichs-Geseßbl. S. 1023), vom 24. September 1919, und unter
Nr. 7073 eine Verordnung, betreffend Abänderung der Verordnung über E S Schwerbeschädigtec vom 9. Ja-
nuar 1919 (Reichs-Ge}jeßb!. S. 28), vom 24. September 1919;
Nummer 191 unter Nr, 7074 eine Bekanntmachung über Druckpapier vom 24, CZeptember 1919. Berlin, den 27. September 1919. Pofizeitungsamt. Krüer.
Preußen.
Die Preußische Staatsregierung hat den Regierungsrat Bothe und den Regierungsassessor Karl Schellen zu Land- räten ernannt.
4
Minifterium des Jnunern. Dem Landrat Bothe ist das Landratsamt im Kreise NBolkenhain, Bezick Liegniß, unv dem Landrat Schellen das Landrats8amt im Kreise Limburg übertragen worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Dem Reglerungs- und Gewerbeschulrat, Professor, Dipl.- Ing. Lohse in Cöln ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Staailsdienst gewährt worden.
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.
Die Oberförsterstelle Namslau (Breslau) ift zum 1. Januar, die Oberför sterstelle Haunover zum 1. April i pg Lie besezen. Bewerbungen müssen bis zum 5. November eingehen.
Ministerium für Wissenschaft, Kunst und H | Der bisherige außerordentliße Professor in der philoso- bischen und er Ie Falultät der Unioersität in Wüuster, Geheimer Regierungsrat Dr. Georg Kaßner, der e -
fultäi der Universität in Göttingen Dr. Walther Stein und der bisherige außerordenilihe Professor in der medizinischen
R Brofessoren in den gleihen Fakultäten ernannt worden. - E N
Die Wahl des Studienrats Oskar Seele am Dom- gymnafium in Merseburg zum Direktor des städtischen Lyzeums E ist namens dec Preußischen Staatsregierung bestätigt worden.
Bekanntmachung. Jn Gemäßheit hes § 46 des Kommunaiabgabengeseßzes vom 14. Juli 1893 (G.S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gehxacht, daß ausdem Betrieb ver Kerkerba chb eln
| für das Jahr 1918/19 ein kommunalabgabepslichtiges R ein-
I 2
204
/ 1893 “ Kenntnis gebracht, daß; aus dem
einkommen nicht erzielt worden ist. Frantsurt a. M., den 15, Septeraber 1919. Dex Eisenbahnkommissar. Dr. Stapff.
Bekanntmachung.
Gemäß § 46 des Kommunalabagabengesez:s5 vom 14. Juli (Gejezsommlung Seite 152) wird zur öffentlichen
/ Strecke Ahaus3—Landesgrenze der Ahaus-Enscheder- : Eisenbahn im Jahre 1918, soweit dabei die Holländische | Eisenbahn-Gesellshaft in Amjtecrdam berührt wird, ein kom-
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Gtreccke
munalabgabepflichtiger Reinertrag nicht erzielt ift. Münjier (Westf.), den 20. September 1919. Der Eisenhahnkommissar. J. V.: Sarrazin.
Bekanntmachung.
Gemäß 8 4 des Kommunaiabgabengeset;cs vom 14. Juli 189% (GSesegsammlung Seite 152) wicd zur öffentlichen Kenntnis gebrach, daß aus dem Betriebe der preußischen Salzbergen—Landesgrenze der Almelo- Salzbergener-Eisenbahn im Jahre 1912, soweit dabei die Holländische Eisenbahn-Gesellshaft in Amsterdam berührt
! wicd, ein fommunalsleuerpflichtiger Reinertrag nicht erzielt ist.
Münster (Westf.), den 20. September 1919. Der Eisenbahnkommissar. J. V.: Sarrazin.
Bekauntmachung. O
_ Der gegen den Cishäudler Umberto Saguti und seine Ebefrau Frida, geb. Schneider, beide Côln, Weidengasse 37 wohnhaft, gemäß der Verordnung vom 23. September 1919, betr. Fernhaltung unzuverläsfiger Personen vom Handel, ergangene Be - \chluß vom 11. Juli, bezw. 1. August 1918 auf Untersagung des Handels mit Nahrungsmitteln aller Art, namentlich mit Speiseeis, wird aufgehoben. — Die Kosten der Veröffentlihung haben die
Bete!ligten zu tragen. j Cöln, den 8. September 1919. Der Oberbürgermeister. J, V.: Dr. Be ff.
Bekanntmachung.
Den Kaufmann Heinrich Bethje, ‘hier, Wallstraße Nr. 5 wohn aft, haben wir vom 1. Oktober d. J. ab zum Handel mit Lebensmitteln jeder Art wieder zugelassen.
Harburg (Elbe), den 25 September 1919,
Polizeidirektion Harburg. Dr, Behrens
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Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltun Put ger Personea vom Handel vom 23. September 1915 (NRGBI. S. 603) habe ich der Schankwirtin Martha Schinske in Berlin- Schöneberg, Moßstr. 30, durh Verfügung vom heutigen Tage den Handel mit Gegenständen des täglihen Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb untersagt. Berlin, den 20. September 1919. Landespolizeiamt beim Staatskommisfsar für Volksernährung. I. A.: Wodtike.
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(Forisezung des Amilichen in der Ersten Beilage.) redit ib É O RORCUII Ai EOREE E G Hk A E E S S S Ri A O ie C GRRSMRE T A Nickamfliches,
Deutsches Reih.
In der am 2. September unter dem Vorsiß des Ver- trelers des Reichskanzlers, des Reichsministers der Finanzen Erzberger abgehaltenen Vollsißung des Neichs rats wurde
dem Eniwurf eines Gesetzes, betreffend Aenderung des Geseßes
überdasBranntweinmonopol, sowie demEntwurf vonAusführungs- bestimmungen zur Fernsprehgebührenordnung und dem- Eni- wurf einer Verordnung, betreffend Aenderung der Telegraphen- ordnung, zugestimmt. Ferner wurde ein Antrag, betreffend Einsezung einer Kommission zur Prüfung des Geschäfts- gebarens der Kriegsgesell|haftén, angenommen.
Jn der am 27. September unter dem Vorsiß des Ver-
| treters des Reichskanzlers, des Reichsministecs der Finanzen,
Erzberger, abgehaltenen Vollsizung des Reichsrats wurde dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die weitere vorläufige Regelung des Reichshaushalts für das Rechnungssahr 1919, zugestimmt. Hierbei gab der gierung folgende Erklärung ab:
„Die Preußische Regieiung, und ih bin ermächtigt, dies auch im Namen der anderen Regterungen zu erklären, hält es für. cine der dringendsten Aufgaben des Reichörats, die Bemühungen des Neichs- finanzininisteriuus um denkbar größte Sparsamkeit zu unterstügen. Sie hat ihre Haltung in dieser Frage des Notetats, ebenso wie dies auch die anderen Yegierungen getan haben, von diesen Gesichtspunkten leiten lassen. Der Reichsrat wird daher den Etat in der von den Ausschüssen beschlossenen neuen Förm einstimmig annehmen“
Der Vorsizende dankte dem Vertreter der Preußischen Regierung für das hierdurch zum Ausdocuck gelangte Be-
eiriebe der preußischen"
ertreter der Preußischen Re-
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! hält es für seine Pflicht,
aänzung jum Entwurf des Haushalts dzr Reichs-Post- und
| Telegraphenverwaltung für das Nech j zugesti Fakultät dec Universität in Kiel Dr. Klingmüller sind zu grapd E R E E
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Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrais für Zoll- und Steuerwesen und für Have! und Verkehr sowie die ver- einigten Ausshüs- fü: Handel und Verkehr, für Seewesen und für Rechnungswesen hielten heute Sizungen.
In letzter Zeit ist das für den Abschnitt bei Thorn an der Netze geschlossene Ma ena Al m E wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, polnischerseits durch wiederholle VPatrouillenvorsiöße gegen die Stellung der 4. deutshen Jnfanteriedivision und DauerbesZießung des Ortes Klein Opok verleßt worden. Diese Vorfälle sowie das ganze Verhalten der polnishen Kommando- stellen find niht zu erklären, wenn auf der Gegenseite der gute Wille wirklich besteht, weiteres nah Lage der Sache Sache für beide Teile völlig zwecklojes Blutvergießen zu ver- meiden. Wiederholt haben die deutschen militärischen Stellen einen Austausch von Offizieren zur Ueberwachung bestimmter Frontteile angeregt und versuht, auf dem Weae unmittel- barer Verständigung die Beilegung der Waffenstillstands- verleßungen zu erreichen, aber flets haben dieje Vorschläge Ablehnung erfahren. Die Deutsche Regierung hat si nunmehr mit einer Note an die alliierten und assoziierten Mächte f angie in der diese unter Darlegung der ovenslehenden Fatsachen gebeten wurden, auf die polnischen Kommandobehörden dahin zu wirken, daß sie auf die deuischen S Vorschläge zur Beilegung der Feindjeligkeiten ein- ge |
Nach Zelstungsmeldungen hat der französishe Arbeits minister bei etner Besprechung der soziolpolitiscen Bestim- mungen des Friedensvertrags in dec Kammer erklärt, daß Deutschland zur Teilnahme an- der Konferenz ein- geladen worden sei, die demrähst zur Regelung des internationalen Arbeitsrechts in Washington z1- sammentreten soll. Demgegenüber teilt „Wolffs Telegraphen- büro“ mit, daß der Deutschen Regierung bis jeß1 keine Ein- ladung zur Teilnahme an der Konjerenz in Washington zu- gegangen ift.
_ Der Deutsche Ausschuß für das Herzogtum Schleswig in Hamburg verbreitet folgenden Aufcuf:
__ Nordfchleëwiger! Jm deutschen Vaterlande befinden \sich noch viele tausend Stimmberechtigte für Nordschleswig. Dri uns, biese zu erfassen. Wir brauchen an jedem deutsWßen Orte einen Ner- frauensmann, der diese kleine vaterländishe Arbeit auf sich nimut. Wer für seinen Wohnort und dessen Umgegend bereit ist, die Aibeit zu leisten, der wende sich an den Deutshen Aus\{chuß für das L Schleswig in Hamburg (Moenckebergstraße 17) Haus
Der parlamentarishe Beirat des Reichs- fommissars besprah, wie „Wolffs Telegrophenbüra“ mit- teilt, die wahblloe UÜUebershwemmunqg der hbesettien Gebiete mit Waren, die teilweise nicht lebensnoiwendig
oder reine Luxusartikel find. Die deutschen Behörden seizn
gegen die vielen unerhörien Wucherfälle machilos, weil die
ausländishen Händler und ihre Waren vor der Natifitalion:
des Friedens durch deutsche Gerichte niht zu fassen seien. Der aus allen Parteien zusammengeseßte parlamentarische Beirat ; eine schnelle Ratifikaiion des Friedens, feste Zollshranken an der wesilihen Reichsgrenze und eine nah den Bedürfnissen Deutschlands geregelte Einfuhr zu fordern. Das sei notwendig, vamit die aufreizenden Geaens säge zwischen raffiniertem Luxus und bittecster Not uicht in kurzer Zeit zur Katastrophe führen. j
61
Am 19. Sepkember hat der Oberst Neinhard dem Reich3- wehcminister Noske laut Meldung des „Wolffshen Tele- graphenbüros“ folgende Erklärung abgegeben;
Wie ih \{chon mehrfach gemeldet habe, weise ih es weit von
è mir, D E eil Bestrebungen nahe zu {tehen
oder fie etwa selbst zu betreiben. Vielmehr bin ih - nah bestea Kräften bemüht, die jeßige Regierung zu stüßen und zu diesem Zwecke ihr zu Helfen, Ordnung und Nube in Deutschland wiederherzustellen. In gleichem Sinne habe ich auch stets auf die mir unteri\ellten Truppen eingewirkt. Abgesehen davon, daß dur mein Verhalten egenüber der Mogierqug während der Kämpfe der ewetse für meine Absicht, der Regierung ehrlich dienen zu wollen, erbraht worden find, habe ih metne loyale ‘Haltung noch ausdrücklich durch die Verpflichtung bekrästigt, die ih bet meinem Eintritt in die Reihswehr auf mich genommen habe. Das Gelöbnis, das ih in den nächsten Tagen auf Grund der neyen Ver-
‘fassung ablegen werde, wird meine Treue zur Regierung erneut
eisen. j
Die mir zur Last gelegten Aeußerungen über Mitglieder der Ne- gkerung find, wenn sie gefallen sind, in einer anderen Form und in einer immerhin begreiflihen Erregung seinerzeit gefallen und sind Yeineswegs för die Oeffentlichkeit bestimmt E, Es hat mir fern R der persönlichen Ehre einzelner Negterungsmitglieder zu nahe zu treten.
Das Reichskabinett hat obiger Quelle zufolge besch!lofjen, daß in Berücksichtigung der Verdienste des Obersten Reinhard von einer weiteren Verfolgung der Angelegenheit dur den Neichswehrmiüister Abstand zu nehmen ist.
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Preußen. i
Der Beirat für Städtebau und Wohnungs wesen der im Jahre 1917 von dem damaligen Staatskommissac für
¡ das Wohnungswesen als Sachverständigenausshuß begründet
war, hat, nahdem nunmehc die Geschäfte des Staats- kfommissariats auf das Minisierium für Volkswohlfahrt über- gangen sind, seine Erledigung gefunden. Es ist beabsichtigt, auch dem Ministerium für Volb3wohlfahrt einen Sachver- ständigenaus\chuß für die Fragen des Wohnungs- und Sied- lungsoesens jur Seite zu stellen. Dieser wird ih aber nur aus einem kleineren Kreise von Sachverständigen zusammen- sezen, um die durch zu große Mitgliederzah! verursachte Schwer- fälligkeit des bisherigen Beirats zu vermeiden.
Die diesseits der Demarkationslini2 wohnhaften Kreis - tagsmitglieder des Kreises Rawitsch haben, zu einer Sondersigung einberufen, wie „Wolffs Telegraphenbürg“
streben der Landesregierungen, ihn in seinen Bemühungen um * meldet, einstimmig nachstehenden Beschlu ß gefaßt:
«4
Wie uns bekannt geworden is, hat der für den von den Polen beseßten Teil des Kreises Rawitsh in Jutroschin eingeseßte Starost auf Veranlassung des obz:sten polnischen Volfsrats in Posen einen Preistag ctvberufen, zu dem den deutshen Mitgliedern die Ein- ladungen erst nah dem Sizungstage zugegangen sind, ihr Erscheinen somit unmöglih war. Cs wurde der Beschluß efaßt, daz der ganze Kreis Rawitsh an Polen fallen folle. Die Polen haben hierbei aber völlig außer Betracht gelassen, daß der Kreises Rawitsh mit den ganz über-
Westteil ves
MRab!en zum Kreistag überhaupt nicht beteiligt war. Die diesseits der Demarkationslinie wohnhaften Kreistagsmitglieder erheben gegen den polnischer}eits gefaßten Beschluß, welchen man bei den kommen- den Vei handlungen verwenden will, energishen Widerspru und herlangen, daß zum mindesten der von den Deutschen beseßte West- eil des Kreises Nawits von insgesamt 21 383 Einwohnern, worunter ih 81,5 vH Deutsce befinden und der im unmittelbaren Zusammen- hange mit Schiesien liegt, bei dem Deutschen Reiche verbleibe.
‘ Oesterreich.
der deutsch: österreichishen Vertretungsbehörden im Avé lande:
Vertretung in Belgrad, Gesa: dischaft in Budapest, Vertretungen im
Cuxhaven, Danzig, Doitmund, Drebden, Franktuxt a. M., Hamburg, Kar!srube, Cêln, Königéberg, Leipzig, Lübe, Mü: Gen, Stettin, Stutigart.
.— Im Tiroler Landtag erstattete der Präsident des Ve: fassungsavsschusses Schuhmacher den Bericht über den Anicag, betreffend die staatsrechtliche Stelluna Tirois in seinen Beziehungen zuc Republië Desterreich. Nach längerer Erörteruve, in der der Vertteter der Sozialdemokraien erfiärte, daß eine Stellungnalime zwectklos sei, worauf die Sozialdemokraten den Siyzungssaal verließen, wurde ein Antrag angenommen, in dem es dem „Wolffschen Telegraphenbürg“ zufolge u. a. heißt: :
_Dex-Firoler Landtag stellt fest, daß die Staatsversassung der Republik Ocstcrreih nur auf föderativer Giund!age aufgerichtet werden kann, und begrüßt daher die Bestrebungen der gegenwärtigen Staatêregierung auf Schaffung eincs dem Muster der Schweiz nach- gebildeten Bundetstaates, wahrt aber dem Lande das Necht der end Itigen Entscheidung über die Annahme des Berfassungs8- eniwurfes. Det roird beauftragt, die anderen râtle in der österreihishen Republik zur gemeinsauen 2 arbeit und zur Einsezung eines elgenen_ Länderkonmitees * einzuladen, das in steter Fühlungnahme mit den Wilvecn einerseits und der Staatsregierung andererseits an den Entwürfen der Bunde®- verjassung mitzuarbeiten hat. Der Verfassungsausshuß wird beauf- tragt, Grundsäße der Bundesberfassuag LandeZiat den anderen Landesräten L 6 Negierung als Beitrag zu Vorarbeiten zu überreichen sind.
Landrat
Großbritannien und Frland. Blättermcidungen zufolge hat der Verband der britischen S2 z-leute und Heizer, dessen Va: sigenber Haveiod Wilson
fahrt gewesen ist, auf seiner in London abgehaltenen Jahres- versammlung - besczlossen, . eine Abstimmung unter feinen Mit- aliadern innerhalb und außerhalb Englands über die Frage
leßten Zeit
aller Prol: tarier.
l der Verstaailihung dec Schiffahrt vorzunehmen.“
i Frankrei.
Der Rat der Vertreter dec fünf Großmächte hat vorgestern dem „Temps“ zufolge beschlossen, durh Ver? mililung des Maischalls Foch der deutschen Regierung einec leyte Note zu überxeichen, um die sofortigeNäumung der baltischen Provinzen Litauen und Kurland durci) die Truppen des Generals v. d. Golg zu verlangen. Wenn die deutsche Regierung dieser lezten Aufforderung nicht Folge leiste,
ist, und der bisher immer gegen die Verstaatlichung der Schiff- :
piegend deutschen Städten Rawitsh, Bojanowo und Sarne bei den '
! zuîolge,
ihm von Frankrei geliefert wörden. Be daß der Friedensvertraa nah dieser Richtuna eine Lücke avsweise und niht genügende Sicherheit gebe. Darauf müsse €c, Clemenceau, ant- worten : Hinsichtlich der schweren Artilierie genüge der Friedensvertrag den Wünschen Lefèvres durchaus, denn Deutschland dürfe {were Artillerie weder herstellen, noch kaufen, noch auf cinem anderen Wege erhalten; es müsse nicht nur seine chweren Kanonen, sondern auch alle Anlagen zu ih1er Herstellung vernichten. Auch hinsichtlich der Feldartillerie, von der Deuishlaud 288 Kanonen unterhalten dürfe, ebe der Vertrag Frankreich das Recht, die Herstellung in Deutsch- and zu begrenzen, denn die Alliierten könnten au die Fabriken aus- wählen, ihnen ihre Fabrikation vorschreiben und daher, wenn fie es für notwendig hielten, dazu schreiten, jede Fabrikation zu unter- sagen. Was aber das angehe, daß Frankrei Deuishland Kanonen liefern und es so decken solle, fälls es angeariffen würde, so sei das ganz unzulässig, Der Friedensverirag, {loß Clemenceau dem „Temps“ gewähre durch seinen Artikel 168 alle uotwendigen Maß-
| nahmen, um dic En1waffnuyrg Deutschlands effektiv zu machen, aber
Das Staatsamt für Aeußeres veröffentlicht folgende Lisie !
der Ansicht, daß er sich im Prinzip mit der Annahme einer Tagesordnung dieser Art einverstanden erklären könne. Gr mache nur Vorbehalie hinsichtlich der redaktionellen Ab- fafsung der Tagesordnung, da der Text nur die Alliierten betreffen dürfe, aber nit Deutschland, denn mit ihm könne man unter feinen Umständen neue Verhandlungen anknüpfen. Endlich sei er der Ansicht, vaß die Annahme einer derartigen Tagesordnung erst
er sei
| nah Natifizierung des Friedentvertrags tur die Kammer eifolgen
i Tönne. GSesandishaft iu Berlin, Veilretung in Bern, bevollmächtigte |
H29g, in Laibech und Prag; Paßstellen in Agram, Brünn, Krakau ; und Mährisch Ostrau; Konfularäm!er in Berlin, Bucblau, Chemniß, ?
E A E A M 1E I I LAE: E B A7 «A M ene:
Landes- Mit- |
auszuarbeiten, die vom und Länderkomitces ]owie der i
würden sofort Viaßnahmen getroffen werden, die besonders |
umfassen 1. die Einst:lung jeder Nahrungsmittelzufuhr und jeder Zufuhr von Rohmaterialien au Deutschland, 2. den Ab- bru aller Verhandlungen finavzieller Art, die augenblicklich mit Deutlschiand gepflogen werden, brsonde:s aber mit Rüctsicht auf die Kreditbewilligung. Der Fünjerrat hat in seiner vor- geltrigen Sizung feruer beschloïsen, eine Kommission einzusezen, die beau!lragt wurde, die Nückbeförderung der deutschen und der österreihischen Kricgsgesangenen aus Sibirien in die Wege zu leiten. Jedoch sollen vorher die dort befindlichen tschecho- slowaklischen Truppen zurücbefördert werden.
— In ber Sigzung der Deputiertenkammer vom 6. September ergriff nah dem Minifterpräsidenten Clemenceau der Sozialist Nenaudel das Wort und trot dafür ein, daß eine intecncktionale Solidarität im richtigen Sinne des Wortes geschaffen werde.
Laut Bericht der „Agence Havas“ äußerte er fh dahin, daß dem Krieg mit: den Waffen nicht ein Wirtsc;a'tskrieg folgen t ürfe. Der Friede müsse das nationale Leben wteder aufrichten und eine internationale Einigkeit {chaffecn. Es sei unmöglich, daß der Völker- bund auf wirtscaftlihem Gebiet etwas erreichen fTöônne, wenn 300 Millionen Deutsche, Oesterreicher und Nussen thm nicht angehörten. Wenn sich die internationale
haben. Der Negierung warf der Nedner vor, bestimmte Wi1tschastspolilik habe, hauptsächlih aber warf er den Friedensunterhändle!n vor, daß fie den Deutschen die Kolonien weggenommen und sie einer wirts{haftiichen Ulusdehnungsmöglichkeit beraubt hätten. Deëhalb würde Deuischland zur Kolonifation Ruß- lands getrieben. Der Krieg habe Prantegih von Deutschland und Rußland getrennt. Es scien wirishaftli®e Beziehungen notwendig, um Frankreich diesen Ländern wieder nä*ter zu bringen. Die deutschen Sozialisten sollten die Ps den Krieg Verantwortlichen selbs bestrafen und mit den aûuderen Sozialisien zum Triumph der Arbeit mithelfen.
Die Regierungen hätten ihren Frieden gemacht, die Völker verlangten '
eïnen anderen. Renaudel {loß mit. eînem Aufruf zur Vereinigung
— Der Friedensaus\{chuß der Kammer hberiet vor- gestern über die folgende Tagesordnung André Lefèore: „Die Kammer ersucht die Regierung, Verhandlungen mit den Signatarmächten des Vertrages von Versailles einzuleiten, um einen Zusaß zum Friedensvertraag anzukehmen, der die Entwaffuung Deutschlands und seiner Verbündeten effektiv mache durch d-.3 Verbot gzwissec Kriegsindustrien und durch jede notwendig erscheinende Maßnahme.“ Nach dem Bericht des „Matin“ führte der Ministerpräsident Clemen- ceau hierzu aus:
Lefèvre verlange, daß Deutschland ketne Kavonen herstellen könne das fei nah seiner Änsicht das einzige Mittel, eine wirksame Kontrolic auszuüben. Er wolle; daß die Deutschland zugestandenen Kanonen
D S E I E A E E I A
r C4 E B L D i. D N A: A M I ARE E Ir E Nrn n.
1 vou Fiume erörtert. Solidarität auf Mmaht: Ein Mitglied beantragte lfurzweg die Annexion, da wirtschaftll&em Gebiete nicht zeige, werde man eine Hungersnot ' Ztalien auf die Zustimmung
daß sie keine |
Es handle si hier für die Regierung um eine Fiage der Würde, und er erkläre autdrüctlich, daß er seine Verantwortlichkeit ad dieser Richtung voli aufrehterhalte und die Vertrauensfrage stellen werde.
— Im Senat brachte der Senator de Villaine einen Antrag ein, die: Session des Senats und der Kammer sofort {ür ge\hlossen zu erflärcn und am 1. November für die Dauer eines Jahres eine konstituierende Nationalve: sammlung wählen zu lassen, deren Aufgabe es sein soll, den Friebensvertrag mit Deutschland (owie die Filedensveriräge mit Oesterreich, der Türkei und Bulgarien zu ralifizieren, den Präsidenten “der Nepublik zu wählen und alle nowvendigen Steuergesege zu er- ledigen.
Rvfland,
Nach Meldungen der trusfishen Presse räumen die Eng- länder Petr owsk und Baku. Die Sowjett!uppen haben die Verbindungen zwischen Orenburg und Taschkent hergestellt und im NRagon Akijubinsï 6000 Gefangene gemachi.
Wie das „Ukroinische Preßbüro“ mitteilt, wächst der A uf- stand in der Ukraiwe gegen Denikin. Jm Gebiet von Bogutschory sollen die Aufständishen nah Zehntausenden zählen. Jn Kiew befindet sih Denikin in derselven Lage wie vor veun Monaten Skoropadsfi. Die Bauern haben die Lebens- mittelzufuhr wieder eingestellt. Bei Schepelivka haben die Auf- fiänbischen die Schienen aufgerissen und einen rusfischen Militärs ¿ug zum Eutgleisen gebracht. Mehr als 100 Soldaten Denikins tamen dabei ums Leben,
— Dem „Reutersheyu Büro“ zufolge sind am %. Sep- tember mehrere iausend Mann britisher Truppen und das Hauptquartier in Archaugelsk einge\chifft worden. Die nordrussishe Regierung teilt mit, daß fie die Absicht habe, die demsobilisierten Engländer für die nordbrussishe Armee in Dienst zu nehmen. Sie hofft, auf diese Weise eine Jufanterie- brigade mit Maschinengewehren und Artillerie bilden zu können. Es haben sich bereits 100 Offiziere als Flieger gemeldet.
— Eine bolschewistische drahtlose Meldung aus Moskau vom 94, September besagt, daß so gut wie ganz Sibirien von Frl? bis Blagowestschensk in den Händen dèr Bolschewisten
isi, Tomsk wurde von roten Banden eingenommen.
Litánen.
Nach einer Mitteilung der liicuischen Delegation bei der JFiicdensfonfereuz hat Lord Curzon erklärt, daß die groß- britannishe Regierung die Unabhängigkeit Litauens anerkenne. Aus diesem Anlaß hat am 26. September in Kowno eine große Demonstration siattgefunden. Die Menge zog vor das Hot” Vietropole, den Siß der englischen Besandishafl, und brachte ihr Hulbigungen dar. Dec Chef ver englishen Gesandtschaft hielt, wie „Wolffs Tele- araphenbüro“ meldet, vom Balkon aus auf englisch folgende Ansprache: /
Ich bedaure, daß i u Ihnen nicht auf litauisch reden kann. Es freut mi, Ihnen im Unabhängigkeit Glüce zu wünschen. Meine Regierung wind dafür Sorge tragen, daß die Grenzen ¡wischen Polen und Litauen so aus- fallen, daß die Litauer zufriedengestellt werden. Auch. wird meine Negierung Ihnen finanzielle Hilfe gewähren. Es liegt nun an Ihnen, Ihre Negierung nah Kräften in ihren Besirehungen zu unterstüßen. Das Heer muß \ih gleichfalls loyal zu seiner Regierung stellen, und damit. muß der Beweis erbracht werden, daß Litauen seine Selbständig- keit mit Vecht verdieat.
/ Ftalien,
Der König hat der „Epoca“ zufolge von d’Annunzio eine Boischafi crhalten, in der er über die Lage in Fiume unterrichiet und beshworen wird, die Rechte seiner Krone auf die Stadi nicht aufzugeben.
Nah dem „Secolo“ hat der Kronrat, über den eine
offizielle Mitteilung nicht erschienen ist, die Pg en engen Es wurden verschiedene Vorschläge ges
Frankreichs und Englands rechnen fönne; andere wollten der Anncxion einen neuen Schritt bei
“ den Alliierten vorangehen lassen; noch andere erachien die
Kundgebung des Parlaments als genügend. Der „Secolo“ bestätigt, daß die Präsidenten der beiden Kammern zugunsten der Annexion gesprochen haben.
— Der Minister des Acußern Dittoni machte vorgestern in der Kammer die erwarteten Ausführungen über die allgemeine Lage und über die Friedensverträge mit Deutschland und Oesterreih. Er führte laut Bericht der „Agenzia Stefani“ aus: : Bet Ende des Krieges hoffte man, daß der Sieg die Anerkennung unserer Ansprüche im Ausmaß der von uns gebrachten Opfer bringen würde. Aber das Gegenteil trat ein. Dte italienischen Delegierien mußten “täglich ringen, um nur einen Teil des nationalen Programms zu verw klichen. Die Ereignisse in Ungarn, Numänien, Oberschlesien und anderwäris hatten die Friedecns- tonferenz gezwungen, von ibrem Hauptztel, die Friedenöverträge abzuschliesicn, abzugehen. Die Konferenz mußte die Mission über- nehmen, Europa zu lenken, und es is nicht abzusehen, wann fie diese \hwierige Tätigkeit einstellen kann. Weiter erinnerte der Minister daran, daß es bei der Kundgebung des Präsidenten Wilson im No- vember 1916 klar war, daß er zum Schiedsrichter berufen wiirde. Nach der Intervention der Vereinigten Staaten wurde scine Rolle als Schiedsrichter ausgeprägter. Seit dem 27. Juli 1917 war unser ‘Ministeclum des Aeußern davon unterrichtet, daß. künftighin in Enp- land dex Präsident Wilson als oberster Schiedsrichter, sei es für Fort-
Der Abgeordnete behaupte, ; seßung des Krieges, sei es für Festseßung der Friedensbedingungen,
Namen der englischen Regierung zu Ihrer l
gelte. Einige unserer diplomatishen Vertreter mahten die italie- nische Regierung darauf aufmerksam, daß es notwend‘g wäre, unverzüglih binsihtlich unserer nationalen Ansprüche uns die Unterstützung Wilsons zu sichern. Im Januar 1918 hat Wilson in seiner Botscha\t an den Kongreß erklärt, daß er die abgeschlossenen eheimen Verträge niht anerkenne. Folglich müsse dem Londoner Akt jeder Wert abgesprohen werden. Ferner verkünd-te er feine 14 Punkte, in denen man ichon die Möglichkeit der Entstehung eines Mikßverständnisses mit Italien sah. Im Jahre 1919, ev au den Erklärungen Lansings im amerikanischen Senat Wilson der genau n Wortlaut des Londoner Abkommen? erhielt, war es schon zu spät. Wilson wurde der oberste Schiedsrichter, nicht nur weil der Eingriff Amerikas den leßten Impuls zum Sieg gz- geben hat, sondern auh wegen der Tatsache, daß Guropa in der Nahrungémitielfrage die Unterflützung Amerikas nicht entbehren kann. Eine Haupibedingung, um Amerikas Kredit zu erhalten, ist, daß die internationale Lage fo gestaltet wird, und zwar definitiv, daß dadurch eine lange Friedenszeit gewährleistet wird. Am 17. Januar wurde unter Zustimmung der italienishen Delegation beschlossen, daß Beschlüsse der Friedenskonferenz einstimmig gefaßt werden müßten. FolgliÞG fonnte cine für uns günstige Stimm- abgabe seiteas Englands und Frankreichs für uns feinen Wert haben, denn die Stimme Amerikas fehlte. In einer Sitzung der Konferenz hatte fich Wilson neuerdings dahin ausgesprochen, daß es sih nit uur um eine Uyterhaltung zwischen Italien, England und Frankrei handle, daß Amcrika vielmehr das Necht zustehe, den ibm gehörigen Play einzunehmen und die adriatishe Fiage in ciner Weise zu behandeln, daß Amerika dem Londoner Pakt in kiner Weise Rechnung zu tragen brauche.
— Jn Apulien find, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, Taus:nde von Landarbeitern dem Beispiele der Bauern in der römischen Campagna gefolgt und haben ge- meinsam große Ländereien in Besiy genommen und unter sich zur Bebauung oerteilt.
Rumänien.
Der russische Admiral Felensky ist in besonderer Mission als Gesandier Denikins in Bukarejt angekommen. Die Zeitungen berihien, Felensïys Aufgabe bestehe darin, die ru- mänische Neutralität im russish-ukrainishen Zwist zu erwirken. Denikin würde als Gegenleistung den Wiederanschluß Bes- sarabiens au Rumänien anerkennen.
=- Wie der „Temps“ meldet, hat Manolesco Nami- ceaono den ihm vom König erteilten Auftrag, ein Minisierium zu bilden, wegen Widerstands der Parteivertreler aus Sieber- bürgen nicht ausführen können. Die Krise werde jedenfalls jeßt dadurch beigelegt, doß Bratianu Ministerpräsident bleibe und sein Kabinett umgestalte.
Amerika.
Nah einer Reutermeldung vom 23. wurde folgendes chilenisGes Ministerium gebildet: Be: mudez Juncres; Barros Borgene Aeußeres; Philippe Finanzen; Pradz - Ainor Fustiz; Rodriguez Krieg; Concha Judustrie und öffentliche Arbeiten.
Asien,
Dem „Pressebüro Radio“ zufolge wird der „New York Times“ aus Tokio gemeldet, Japan beabsichiige, China offiziell zu einer Konferenz über die Rückgabe Schan- tungs einzuladen. Die Konferenz werde einberufen werden, sobald Japan den Fricedensvertrag ratifiziert habe.
— Die japanishen Sozialisten wollen dem „Alcemeen Handelsblad“ zufolge im Oktober einen Kongreß der Sozialisten des Ostens in Schanghai abhalten, An die Sozialisten Sibiriens, Südchinas, Brilish-Jadiens, Koreas und der Philippinen sind Einladungen zu dem Kongreß ge- sandt worden,
Parlamentarische Nachrichten.
Der Ausschuß für Auswärtige Angelegenheiten (16. Ausschuß) der Nationalversammlung beschäftigte sih in seiner Sißung am Freitag, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ dbe- richtet, mit der Neugestaltung des Etats des Auswäriigen Amts. Die Vorschläge des Ministers des Auswärtigen fanden Fie allgemeine Zuslimmung des Ausschusses, Der Reichshaus-
altsaus\chuß wird sich anfangs nächster Woche mit dem Eiat des Auswärtigen Amts beschäftigen.
Handel und Gewerbe.
Jn der heutigen Sigung des Zentiralaus\chusses der Reichs8ban! berichteie der Vorstßende, Prästdent des Reich&baukdicektoriums Dr. Berat, an der Hand der Uebersicht über die Lage der Reichsbank im leßien Monat.
(Weitere Nachrichten über „Handel u, Gewerbe“ \. i. d, Ersten Beilage.)
Literatur. Das neueste Heft des im Auftrag des Großen Generalstabs herausgegebenen Werks „Der große Kiieg in Einzeldarstellungen“
(Verlag von Gerhard Stalling, Dldenburg) enthält unter dem Titel „Kämpfe in der Champagne 1914/15" (Preis 2,70 #4 mit 109%, Teuerungszuschlag) eine auf amtli&ßem Quellenmatertal beruhende ausführliche Darstellung der großen Winter- und Herbst- \{chladt in dex Champagne vom Hauptmann Arndt von Kirch- ba ch. Fesselnd und packend schildert der Verfasser den gewaltigen Ansturm der Franzosen, mit dem sie die deutsche Front zu durhbrechen hofften, die furchtbaren Kämpfe und wie troß des eur Einsaßes an Menschen und Material die verzweifelten Anstrengungen des Feindes an dem eisernen Widerstand des von Opferwillen und Todes- mut erfüllten deutshen Heeres zershellten. Wenn die Franzosen sich indbesondere die Herbstshlaht unter Hinweis auf die Gefangennahme von 25 000 Mann und die Erbeutung von 150 Geschützen als einen Sieg anrechnen, so billigt ihnen Hauptmann von Kirchbach nur einen taktishen Erfolg zu und erklärt die Herbst- wie die Wintershlacht \trategisch für {were Niederlagen des französischen eeres, denn statt des erstrebten Durhbruhs der deutshen Front onnte es nur einen geringen Geländegewinn verzeichnen, und Þ Qidung deutscher Kräfie, um ihre Verwendung an anderen Fronten zu verhindern, war ebenfalls gänzlich miße ngen, wie die Ereignisse auf den östlilßen Kriegs\chaupläßen bewiesen; zudein übertrafen die blutigen Verluste des Gegners um ein Vielfacbes die unsrigen. Das Buch, dem 10 Kartenstizzen, eine Reliefkarte und die Retsufalsebotunzen der beteiligten Armeen beigegeben \ind, verdient weiteste Verbreitung.
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