1919 / 222 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 29 Sep 1919 18:00:01 GMT) scan diff

une M9:

i

; Mtelit. Zum Preisgericht gehören u. a. Professor Dr " Berlin, Professor E. Hôgg, D

n ihnen das Leben behält.

W ohlfahrtspfiege.

Wie nach einer Meldung von „W. T. B.* der hiesige Vertreter

der „Chicagoer Abendpost* erfährt, haben Deutsch - Ameri- ?

kaner vor furzem in San Francisco einen Oilfsverein ge- ründet, in dem die Frauen eifcig an der Herstellung einer großen

Tenge von Kinderkicidern arbeiten, um Tausenden von armen Kindern in Deutscchland eine Weihnachtsfreude zu machen. E3 werden aber auch Kleidungs\tücke für Erwachsene und vor all-m Nahrungsmittel, wie Schinken und Fett, Bohnen, kon- denfierte Milch. Kaffee, ferner Seife usw. gesammelt, die in größeren Mengen nah Deutschland geshickt werden sollen. Hunderttausende von Postpaketen find hon an Verwandte und Freunde abgegangen.

L Bautwwesen.

Ginen Wettbewerb für die Bebauung der s\o- enannten Wiese in Gelsenkirchen mit Stadttheater, olfshaus usw., die sich um einen Fest- und Marktplay zu einem

bedeutenden Städtebild gruppieren follen, schreibt die Stadtgemeinde mit Frist bis zum 20. Dezember unter den in Nheinland und West- falen ansässigen Baukünstlern aus; außerdem werden vier nit ge- nannte Städtebauer gegen besondere Vergütung zur Teilnahme ein- gaben, 13 000 4 find in beliebiger Verteilung für drei Preise, 000 #4 für Ankäufe mit je mindestens 1000 #4 zur Verfügung ge- „Jng. H. Jansen, resden, und die beigeordneten Stadt- bauräte in Gelfenkirchen Arendt und (als Vertreter) Miethe. Die Unterlagen, zu denen au die Vorentwürfe zu einzelnen Bauten gebören, werden für 10 M abgegeben, die bei Nückgabe oder Ein- sendung - eines Entwurfs zurücerstattet werden.

Verkehrswesen.

Das Zivilkommissariat TV teilt mit: Zur Einreise in das von der X, französishen Armee besezte Gebiet ist vom 1. Oktober ab der gewöhnliche (braune) deutsche Reise- pa mit einem französishen Sichtoermerk erforderlich. Der Paß ift auf dem normalen Weg dur die Polizeibehörden zu bahaffen und mit einem ausgefüllten Antragsformular des Zivilkommissariats TV diesem, Amt zur Weiterleitung an die französishe Militärbehörde und Erwirkung des Sichtvermerks einzureihen. Die bereits ausgestellten Einreiseerlaubnis-

, scheine (Sauf-Conduit) behalten ihre Gültigkeit bis zum Ab- |

sauftermin. Ebenso werden die bis zum 1. Oktober ein- gereichten Gesuche um Einreiseerlaubnis wie bisher bearbeitet.

Wegen Kohlenmangels fallen die Eilzüge 1 und 10 von etn- \{ließlich Dienstag, den 30. September, ¿wischen Altona und Berlin vorübergehend aus. Eilzug 1 fährt von Hamburg ab 9 Uhr 10 Min. Morgens, Berlin Lehrtec Bahnhof an 12 Ubr 16 Min. Nachmittags. Cilzug 10 fährt Lehrtec Bahnhof ab 4 Uhr

90 Vin. Nachmittags und 11 Uhr 18 Min. Abends an in Hamburg. |

Die Frachtdampferverbindung Bergen—Ham- burg ist durch den am 26. d. M. in Hamburg eingetroffenen Dampfer „Sirius“ wieder eröffnet worden. .

Die Frahtschiffahrt Hamburg—Chile, die während des Krieges vollständig geruht hat, i durch das zur Johnson-Linie in Christiania gehörige Motorschiff „Valparaiso“ heute eröffnet worden. E

Der Telegramm- und Fern sprechverkehr zwischen der belgishen Besabungsözone des besczten deutschen Gebieis und dem unbeseßten Deutschland sowie de: Auslande ift fortan allgemein zugelassen, er unterliegt jedo deu aeberwahung durch die militärishe Besaßungsbehörde.

—_

Nah Numänien sind gewöhnliche und eingeshricbzue Brief- ! des Absenderz von jeßt an |

sendungen jeder Art auf Gefahr wieder zugelassen.

Nr. 79 des „Zentralblatts vom 27. September 1919 hat folgenden Inhalt : Amtliches: Rin. NiGtamtliGes: Aron Hirsch-Stiftung am Werbelltn]ee in der Uckermark. Berehnung des Staues infolge

von Querschnittverengungen. Der Eisbrechdienst auf der Elbe im

Kunst-‘und Forshungsreisen. Neichsbauverwaltung. Wettbewerb

für eine Kleinwohnungsfiedlung auf dem Eijelberge bei Bingen |

a. Nhein. Bund deutscher Architekten. Bautechnische Vorträze und Uebungen. Sißzungsberichte des Arbeitsaus\husses im Neichs- verband zur Föcderung sparsamer Bauweise. Elektrischer Betrieb der Arlbergbahn.

Theatèc und Musik.

Volksbühne (Theater am Bülowylat).

Georg Kaiser, dea man in der „Koralle“ und in „Gas“ als nach neuen Formen ringenden Dichter fennen gelernt hat, kam am Sonnabend auf der Volksbühne mit einem älteren Stück zu Wort, mit dem dreiaktigen Bühnenspiel „Die Bürger von Calais“. Obwohl an die geschihtlih2 Tatsahe der U Calais an Eduard 1Il. von England anknüpfen, ist das Drama doch weit davon entfernt, eine Hauyt- und Staatsaktion alten Stils darstellen zu wollen. Der Dichtèr=geht darin vielmehr eigene und eigenartige Wege, nur zeigt er fich hier in der Beschränkung noch nicht als Meister; Häufungen gleichartiger Situationen und ein die Ausfnahmefähigkeit des Zuhörers weit übersteigender Wortreihtum verwässern den Inhalt und verdunkeln den Sinn der symbolisch gemeinten Handlung. Die Bürger von Calais stehen vor der Entscheidung: Untergang odec Uebergabe. Der Feldhaupt- mann des Königs von Frankreich rät ihnen Widerstand bis zum äußersten an, das gebiete die Ehre. Cusiahe de Saint-Pierre, der weiseste Natsherr dagegen, fordert Uebergabe auch unter der vom König ton England gestellten chmachvollen Bedingung, daß sechs erwählte Bürger für die Unbotmäßigkeit der Stadt. den Tod erleiden follen, und ist bereit, fi felbst an die Spitze der sehs Opfer zu stellen; denn nicht gehe es hier um die GChre Frankreihs, sondern um die Rettung de? in mühevoller Arbeit ferti gestellten Hafens von Calais, der als Kulturwerk der Menschheit erhalten bleiben müsse. Sein Nat dringt \Hlichlich dur, und es melden sih noch andere, die ihr Leben für die Allgemeinheit zu opfern bereit sind. Aber anstatt sechs sind {ließli sieben Freiwillige da. Das Los soll entscheiden, welcher L In ret geistvoller, wenn auch Vzu weitschweifiger Weise wird nun gezeigt, wie die ur- sprünglihe Opferwilligkeit bei jedem einzelnen der Freiwilligen (außer bei -Gustahe [elbst und einem alten Manne, dem das Leben nichts mehr bieten kann), von der Hoffnung wankend gemackst wird, doch noch das Lebenslos zu ziehen. Soweit folgt man dem Dichter gern und mit Aufmerksamkeit, weil allgemein Menschliches ans Herz rührt; was aber nachher fomint, ist zu \pitfindia aus- ekflügelt und ¿u lebrhaft gehalt-n, um zu “ergreifen. Wenn

stahe de Saint - Pierre sieben

*

p

: Krieasgefangenen, denen endlich

| Einheitsorganisation der deutshen Techniker, | 28, September seinen Bundesausshuß nah Berlin zu einer

: : blat der Bauvciwaltung “, ? herausgegeben im preußisWen Minisierium der öffentlidzen Arbeiten,

j die Negel waren, | i | wmden verzeichnet in Ostpreußen, an der hinterpommershen Küste,

Uebergabe von !

Todeslose iu die Urne legt,

wenn er am Morgen des Uebergabetages felbst an fch Hand ] daß zunächst das kühle unbestäud!z- Wetter noH anhielt

legt, um die sechs Dpfer von tem überzähiizen siebenten zu befreien, und wenn zuleßt der Feldhauptmann des Königs von England als deus ex rmachina erscheint, um zu verfünden, daß die Sechs begnadigt seien, so folgt man diefen Vorgängen obne innere Anteilnahme und {ließli auch ermüdet dur die vielen Neden, die sie begleiten. Die Aufführung unter Dr. Legbands Spielleitung Ióste ihre \{chwicrige Aufgabe mit gutem Geschick, Die einzelnen Bühnenbilder waren fo gestaltet, daß man troß der geschicht- lien Trachten den Eindruck des Zeitlosen, Unwirklihen, Traum- hasten empfing, wie es der Dichter wohl beabsihtigt hat. Die Mitwirkendea, unter denen Edgar Klitsch, Leo Victor, Guido

/ Oerzfeld und Helere Fehdmer als gute Sprecher genannt seien, wurden

von Ernst Stahl-Nachbaur überragt, der die Gestalt des Eusta(ße de Saint-Pierre mit edlem Ausdruck und stark hervorlenck{tender Geistigkeit der Auffassung darstellte. Nit ganz unbestrittener Beifall rief mit den Künstlern auch den anwesenden Dichter na den Akt- schlüssen vor die Nampe.

Fm E ernhaufer wird morgen, Dienstag, „Fidelio*® mit den Damen Wildbrunn, Engell und den Herren Mann, Knüpfer, Armster, van de Sande und Philipp in den Hauptrollen aufgeführt. Dirigent ift der Kapellmeister Ot1s Ura. Anfang 7 Uhr.

Im Schauspielhause wird morgen „Coriolan“, mit den

Damen Sufsin, Mund, Schön und den Herren Sommerstorff, Mühl- hofer, Kraußned, Leffler, Pohl und von Ledebur besest, gegeben. Spielleiter ist Dr. Reinhard Bruck, Anfang 7 Uhr. ;

WMaunigfaltiges.

Von der Feldzeugmeisteret, dem früheren Wumba, find die Depotinspektion, die Verwaltungsin'pektion und die Zeniral- abteilung nah der ehemaligen Frarzerfaserne in der Blücherstraßze 47/48 übergesiedelt (Fernspreher Morißplay 10 158), so daß sich nur noch die Beschaffungsinspektion in den Räumen des ehemaligen Cumber- [andhotels, Kurfürstendamm 193/194, befindet.

Die Ne ichszentralstelle für Kriegs- und Zivil- gefangene teilt unter dem 27. d. M. mit, daß die auf der DHeimfahrt durch Belgien befindlihen deutschen Kriegs8gefangenen durch die Bevölkerung mitStein- und Gla8würfen angegriffen werden, Bisher sind 26 Heimkehrer verleßt in Cöln eingetroffen. Wegen dlteses unglaublih rohen und unmenshlichen Verhaltens gegen die deutschen d zah JTangen Jahren die Freiheit L ist, wird [{chärfster Einspruch bei der belgischen Regierung erhoben. /

Amtlich wird gemeldet, daß der Dampfer „Orotavya“ mit rund 600 Gefangenen als erster deutscher Dampfer aus England vom Humber in Wilhelms- haven eingetroffen ist. Der Dampfer Admiralität in Fahrt gesezt und ausgerüstet.

Der Bund der technischen Angestellten und Be- amten, die seit Juni bestehende, «100000 Mitglieder zählende hatte zum 27. und Tagung einberufen. Der Bundesaus\{uß beschäftigte sid, wie „W. T. B.“ berichtet, u. a. mit der Gliederung der Organisation nah Fachgruppen und der Bildung von Berufsauss{üssen und slimmte der vom Vorstand vorgeschlagenen Sireikordnung sowie den Nicht- linien zum Ausbau der Kartellverhältnisse zu. Zum Betrtebs- rätegeseß wurde eine Entschließung angenommen, in der an die Nationalversammlung die dringende Aufforderung gerichtet wird, die in der Regierungsvorlage vorgesehene Zusammenfa{sung der UÜngestellien und Arbeiter unbedingt beizubehalten. /

Ueber die Witterung in Norddeutschland im Monat August 1919 berihtet das Preußische Meteorologische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen :

Der August war L ae im Nordosten trockfen, an der Küste ¡cübe und arm an Sonnenscheln, während der Süden durch geringe Bewölkung und lange Dauer der Insolation sich auszcihnete. Die

¿ Temperatur lag im Gebtete der Nord- und Ostsee um mehr als 1°, auf

Mugen um etwa 29, sonst einige Zehntel Grad unter der normalen. Nur der Südwesten hatte einen abburdings sehr geringen Wärme- über shuß zu verzeihnen. Sommertage (Maximum 25° oder darüber) fetten in S N Ban und an dexr Nordsee vielfa gänzlich; im ußersten Südwesten betrug ihre Zahl etwa die Hälfte aller Monat? tage. In Oberschlesien sank das Minimum der Temperatur auf unter 5,

Februar 1919. Ver mischtes: Verleihung der Würde eines Doktor- ! Lberan aver mertt@ unter, 10 Grad. Die Tagesmittel [des 24, und

Ingenieurs ehrenhalber. Chrenpreise an Regterungsbaumeister zu |

25. August waren in Berlin die niedrigsten bisher seit 1848 an diesen Tagen beobachteten. Im osftdeutshen Binnenlande und im Südwesten wurden 50 Grad überschritten. Die Trockenheit war besonders in der Torgauer Glbniederung und im Münsterlande zu spüren, wo nur wenig m¿hr als 30 vH der normalen Regenmenge herntederging; im Gegensaße zu diesen Gegenden stand Hinterpommern mit stellenweise über 150% derselben. Auf den höchsten Erhebungen des Riesen- gebirges trat bereits Frost und Schnee auf. Die Karte der Nieder- shlagêverteisung zetgt, daß Monatsmengen zwischen 25 und 75 mm Ueber 7% mm, und zwar bis über 100 mm,

in Schleswig-Holstein und im Nordseegebiete, an der Nuhr, in den Bergischen Landei und im Sauerlande, im Harz, im Thüringer Walde, in den Sudcten und besonders im Erzgebirge, wo die uberhaupt grêößiez Mengen von nur etwas unter 150 mm verzeihnet wurden. Weniger als 25 mm sind in einem größeren zusammenhängenden Gebiete beobachtet worden, das si von dem süd- lichen Teile der Lüneburger Heide und der Altmark südwärts bis weit nah Mitteldeutshland hinein erstreckte, außerdem versprengt in Schlesizn, Brandenburg, Hannover, Westfalen, im Taunus und in der Eifel, Bei hovem Luftdruk über Südwesteuropa und gleih- zeitigem Vorübergang von Tiefdruckausläufern nördlih yon nuseren Küsten begann der Angust m't kühlem und regnerishem Wetter. Mit Vorrücken des „Hoh“ in östliher Nihtung und Verlagerung des „Tief“ nach dem Baltikum am 6. August Nen sich die Nieder- siägc immer mehr und mehr auf den Nordosten Deutschlands, wenn- glei die fühle Witterung mit lebhaften nordwestlihen Winden noch überall außtlelt. Erst als am 9. und 10. die Witterung des BVinnenlaubes unter dem unmittelbaren Einfluß des barg- metrischen Maximums stand, wurden zuerst 25 Grad überschritten und im Westen meist die höchsten E ene des Monats erreicht. Das sö: Wetter blieb auch bestehen, als © ein Tiefdruckausläufer von Südfrankreih nach Nordvosteuropa vorgedrungen war und an fetner Nückscite abermals hoher Luftdruck ih geltend machte. Doch führten die westlißen Winde z2nächst Abküßhlung herbei, die aber an der Vorderseite eittes Depressionsausläufers über Nordostfrankreich am 13. August {nell neuer Erwärmung wih, auf welche am 14. August starke Niederschläge folgten. Um Monatsmitte hatte fich die Wetterlage vom 6. August wieder hergestellt. Es war anfangs fühl, während unter der Wirkung des Hochdrugebiets das Thermometer bald abermals anstieg und am 19. und 20. wiederum bohe Werte errzeidte, besonders in Mitteldeut'Hland. Am 21. trat am Südrande eines nördlih von Schottland na Nordosten abziehenden M e an der Küste sowie teilweise im west- lichen Binnenlande Regen mit nachfolgender Abköhlung ein. Bis zum 2d, blieb nun das Wetter bei tiefen Luftdruck über Finnland, hohem über Frankrei, veränderli% und fehr kühl. An di-sem Tage erschien am westlihen Eingang de2 Kanafk® eine t'cfe Depression. die in nortöslliher Richtung vorstieß, währcud gleichzeitig der Hochdruck- lexn voa Süddeutschland na Westrußland verschoben wurde, {o

war von der.

Besondert am 2s. sank an vielen Orten die Temperatur aùf un ewöhulih niedrige Werte herab. In den leßten Tagen stand die allgemeine Wetterlag, unter dem Einfluß nördlich vorüberziehender barometrisWer Minima, An der Vorderseite eines solchen entwickelte si besonders am 29. vorüberg?hend hohe ‘Lärme, an einigen Orten diz hte des Monats. Auf diese folgten aber unmittelbar wteder tegen und Abkühlung, so

I

daß der Monat mit sehr kühlem Wetter endete.

Neumarkt f. S1. 28. September. (W. T. B.) Amtlig wird gemeldet: Am 28. September, Vormitiags 12 Uhr 30 Mtuuten, ist der Güterzug 6541 bei Einfahrt in das Ausholungsgleis g des Bahnhofs Neumarkt über das auf Halt stehende Signa hinaus und auf den in Gleis 1 stehenden, durch Lokomotiv schaden aufgehalténen Personenzug 225 aufgefahrer Zwei Personen- und vier ‘Büterwagen . sind entgleist und hw! beschädigt. Die aufgefahrene Lokomotive ist s{wäclher be, s{ädigt. Gleis 1 und 2 waren auf längere Zeit gesperrt. Die Bahnsteighalle i gleihfals \{chwer beschädigt. Dey Betrieb auf dem Bahnhofe wurde dur ceingleisiges Fahren auf Gleis 4 aufrechterhalten. Getöôtet wurde ein Reisender namens Alfred Lschierkh aus Brockau, {wer verleßt Fräulein Margarete Orbanek aus Hindenburg und Herr Fobzun Weinast dus Sarbine, Kreis Falkenberg. Leicht verlegt ist ein Berliner Herr, der jedoch die Neise fortseßen konnte, ferner der Zugführer des Güterzuges. Infolge des Unglücsfalles hatten sämtliche Züge längere Verspätung. Der Betrieb wird jedoch aller Wahrihein- E nah noch im Laufe des Sonntags wieder aufgenommen werden.

Hamburg, 28. September. (W. T. B.) Die Marine- \chiffsbesichtigungskommission teilt mit: Auf Grund eines aus London plöplich erfolgten Befehls hat die englis d e Marinekommandantur auf dem Kreuzer „Coventry® in Hamburg die deutsche Behörde ersucht, die zum Nüccktransport unserer Kriegsgefangenen in England bestimmten Dampfer zurückzuhalten® Der Grund für diese An- ordnung ist der enzlishen Marinekommandantur nit bekannt. Nach ihrer Ansicht wird diese Verzögerung nur von kurzer Zeit cin, Die beiden am Sonnabend aus Hamburg ausgelaufenen Dat. »fer „Villareal“ und „Mililla“ find daher in Curhaven vor Unkeg gegangen. °

Ludwigshafen, 27. September. ® (W. T. B.) Infolge Stockung der Kohlenzufuhr ist seit mehreren Tagen in einem erheblihen Teile der Pfalz die elefktrise Stromversorgung zeitweise unterbunden. Jy manchen Städten mußten die auf Elektrizität angewiesenen Betriebe schließen, teilweise aud die Zeitungen, wie in Neustadt a. d. Hardt und in Frankenthal. Auch mehrere Kleinbahnen konnten den Betrieb nicht aufrechterhalten. In Ludwigshafen find ähnliche Einschränkunge notwendig geroorden.

4

Saarbrücken, 27. September. (W. T. B.) Die erste deutsh-französtsche Ausstellung wurde heute nachmittagl hier im Beisein des Oberstkommandierenden des Saargebiets, General Andlauer, und der Vertreter des Völkerbundes eröffnet. Der Handelskammersyndikus Dr. Schlenker hielt die Er- öffnungsrede, in der er auf die Bedeutung der Ausstellung für die Anknüpfung weiterer Beziehungen hinwies. Besonderer Nachdruck liegt auf Handwerk und Gewerbe und auf der Meyer Industrie, die fich die Aufgabe tellt, dem Publikum den Wert der faarländishen Erzeugnisse vor Augen zu führen. Elsaß-Lothringen ist mit 60 Firmen vertreten, von deutsher Seite sind zusammen 80 Aussteller ershienen. Die Ausstellung wird mo: gen dem Vriyat- publikum eröffnet und dauert bis 31. Oktober. Die Gesamtzahl der Aussteller wird auf 1000 gesc{ägt. : /

mußte infolge von Unruhen in einer Fabrik in No mb a ch ein

Meg, 27. September. (W. T. B.) Laut , a4 Ubieilung Dragoner dorthin gesandt werden. \

Marseille, 27. September (W. T. B.). Dr Expreß- zug Bordeaux—Marseille stieß auf dem Bahnhof Tarcascon mit dem ExpreßzugäMarseille—Lyon zu- sammen. Es gab meter Tote und zwanzig Verwundete.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) y

Theater.

Opernhaus. (Unter den Linden.) Dienstag: 196. Dauer bezugsvorstellung. Dienst- und Freipläge sind aufgehoben. Fidelio. per in zwei Akten von Ludwig van Beethgven. Text nach dem Französischen von Ferdinand Treitschke. Zu Anfang: „Ouvertüre zu Fidelio“, Vor der legten Verwandlung : „Ouvertüre Leonore (Nr. 2)“. Musikalische Leitung: Otto ÜraË. Spicileitung : Kaul Holy. Anfang 7 Uhr.

Sch guspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Dienstag : 208. Dauer- bezugsvorstellung. Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Coriolau. Historishes Drama in fünf Aufzügen (14 Verwandlungen) voa William Shakespeare. Spielleitung: Dr. Neinhard Bru.

Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Opernhaus. 197. Dauerbezugsvorstellung. Dienst und Freipläße sind aufgehoben. Ein Maskenball. Oper in drei Akten. Musik von Giuseppe Verdi. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 209. ODauerbezugsvorstellung. ODienst- und éFreipläze find aufgehoben. Nathan der Weise. Dramatisches Gedicht in fünf Aufzügen von Lessing. Spielleitung: Dr. NReinhard| Bruck. Anfang 7 Uhr.

Familieunachrichten.

Verlobt: Frl. Jrmgard Quentin mit Hrn. Pfarrer Heinrich Falk (Hannover). Frl. Dr. Agnes von Harnack mit Hrn. Regierungsrat, Privatdozent Dr. Karl von Zahn (Berlin-Brune- wald). Verw. Frau Margarete von Bismarck, geb. von Kaminieg mit Hrn. Hauptmann Wilhelm von Feiken

__ (Köntigswusterhausen). i:

Gestorben: Hr. Studienrat, Professor Dr. Wilhelm Merle (Liegnitz).

VerantwoÄliher Schriftleiter: J. V.: Weber in Berlin. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschäftsstelle,

I. V.: Rechnungsrat Rey her in Berlin.

Verlag der G-schäftéstelle (J, V.: Ney her) in Berlin. Druk der Norddeutshen Buchdruderei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 22.

Fünf Beilagen und Erste, Zweite und Dritte Zentral-Handelsregister-Beilage

zum Deutschen Reichsan

M 222.

"A P SEZIO.

Zmnflicges. DentschGes Nei. Ausführungsbestimmungen

zur Fernsprehgebührenordnung vom 26. September

19 T9;

Nuf Grund des Artikels 88 der Verfassung des Deutschen

Reichs vom 11. August 1919 (Neichs-Geseßbl. S. 1383) und auf Grund des § 10 der Fern|prechgebührenordnung vom 20. Dezember 1899 (Reic8s-Gefeßbl. S. 711) werden mit Zu- stimmung des Reichsrats folgende Aus führungsbestimmungen gur Fernvrehgebührenordnung erlassen.

§ 1. Das öffentlihe Fernsprehne gt.

L. Das öffertlilze Fernsprechnetß besteht aus den Ortöfernsprehnezen,

den öffentlichen Sprechstellen in Orten ohne Orisfern- |

sprehnet, den Verbindungsleitungen. TI. Die einzelnen Teile eines Ortsfernsprehnetzes sind ote Vermittlungsstelle, die Sprecbstellen, die Leitungen zur Verbirdung der SyreHstellen mit der Vermittlungsftelle und zur Verbindung der Nebenstellen mit der Haupistelle (Anschlußleitungen). 117. Die Sprechfellon der Ortsfernsprehneße werden einz geteilt in Teilnehmersvyrechftellen und öffentlihe Syrechstellen.

IV. Die Verbinduñgsleitungen find die Leitungen, welche die |

Diisfernsprechneze miteinander verbinden.

§ 2. Die Ortsfernsprechneye.

1. Die Orltsfernsprehnetze sind die Anlagen zur Herstellung von Gesprächsperbindungen zwischen ten Spred)slellen, die an dieselbe Vexmittlungsftelle oder an die Vermittlungsstelen desfelben Ortes anges{chlo}cn sind. An Vermit!lungé stellen verscßiedener Otte ange- schlossene Spree&stellen bilden nur dann ein einheitiiches Fernspre- neß, wenn die Telegraphenverwalturg es bestimmt. Die zum Nach- barortê-, Vorocts- oder Veztrkêverkehre vereinigten Fernfprechneßze sind verschiedene felbstäudige Nee.

IL Un welche Vermittiungsstele die Spre(siellen anzu- {ließen sind, bestimmt die LTelegraphenverwaiturg. In der Regel sind sie an die nächste VBermittlungssteNe anzusch§lteßen, die Entfernung wird auf dem Llürzesten ohne besonderen Kosten- aufwand für die A“ s{lußlcitung benunßbaren Wege gemessen; der hierdurcb bestimm1e Bereich ist der Anshlußbereich der VBermilttlungs- stelle. Die bcfondere-n Bedingungen für die auf Antrag ausnahrms- zozise an eine andere als die nächste Vermitilungsstelle anzuscließenden Sprcchstellen sctzt die Telegraphenverwaltung fest.

§ 3. Die Dienststunden. Die D'cnstslunten der Vermittlungsstellen und der öffentlichen

Sprechstelien werden von der Telegraphenverwaltung festgeseßt und

im Teilnehmerberzeihnis angegeben.

§4. Die Hauptanschlüs\e.

I. Die Sprechslellen, die ohne Fnanspruchnahme einer anderen Sprecstelle die Vermittlungsstele anrufen und von ihr in gleicher Weise argerufen werden, sind Hauptstellen.

11. In Ortêneyen, bei deren Vermittlungestellen die Ver- bindungsleitungen des Fernverkehrs räumlich getrennt von den Leitungen des Ortéêverkehrs betr:cben werden, find unmittelbare Anschlüsse an die Vermiitlung2stelle des Fernverkebrs zulässig, wenn vach dem Ermeiten der Telezraphenverwaltung keine Bedenken entgegenstehen. Für dic An‘chiüsse ist die Ortêpausgebühr zu entrihter. Andere Gespräche als Ferngespräce dürfen in ihnen nicht geführt werden.

111. Bei den Hauptstellen werden auf Antxag Fernsprehgehäufe mit Geldzinwurf (Automaten) aufgestellt, wenn der Inhaber nao nâbercr Festseßung der Telegraphenverwaltung eine jährliche Mindest- einnahme gewährleistet.

S 9, Die Nebenanschlüsse.

L, Die Teilnehmer können in ihrèn auf dem Grundstü ihrer Hauplstelle befindlitzen Wohn- oder Eeschästsräurnnen Nebenstellen rreich en und mit dem Hauptanschlusse verbinden lassen. Flächen, die durch fremden Grund und Boten, öffentliche Wege, Pläße oder öffentlite Giwässir von dem Grundstücke der Hauptstele getrennt find, gelten a's besondere Grundstücke.

11. Die Teilnehmer, welche die Pauschgebühr zahlen, können in den Wohn- oter Geschäftéräumen anderer Personen auf dem Grunds sück ibrer Hauptstelle oder in Wohn- und Geschäftsräumen auf anderen (Srundslücken für sfih und für andere Personen, mit Zu- stimmung der Bercctigten, Nebenstellen errichten und mit ihren Hauptstellen verbinden lassen. Die Bestimmungen im § 2, I] gelten auch für die Nebcnstellen. An Hauplstellen, die auf Antrag an eine antere a!s bie nächste Vermittlugsstelle angeschlossen sind, werden Nebenstellen für andere Personen nur anges{hlossen, wenn das durch eine Nebenstelle anzushließeïnde Grundstückl im Anschlußbereiche- der Vermit1lungostelle liegt, an welGe die Hauvt!fstelle angeschlossen ist. Die Inhaber von Hauptanschlüssen dürfen Nebenstellen anderen Per- sonen nit gewerbêmäßig überlassen. ;

I1T. Als Nebenansclüsse gelten au Leitungen zur unmittel baren Fcrbindung von Haupt- oder von Nebenstelen (Quer- verbindungen). Die Bedingungen fett die Telegraphenverwaltung fest.

IV. Mehr als 5 Nebenanschlüsie dürfen mit demselben Haupt- anschlufse nit verbunden wérden; den Neihs-, Staats- und Korn- munalbehörden fann auf Antrag die Verbindung von mehr als 5 Nebenans&lüssen mit einem Hauptanschlusse gestattet werden. Bei der Berechnung der zulässigen Anzahl Nebenstellen dürfen alle Haupt- stellen eines Teilnehmers auf demselben Grundstücke, gleihviel ob sie vereinigt betrieven werden oder nidt, zusammengefaßt werden.

V. Den Leilnehmern ist überlassen, die Nebenanschlüsse auf dem GrundslüFe ter Hauptstelle dur die Telegraphenverwaltung oder duich Dritte hertiellen und instandhalten zu lassen.

VI. Die Nebenanschlüsse, die niht von der Telegraphenver- waltung hergestelit sind, müssen den von ihr festgesezten technischen Anforderungen genügen. Sie sind von der Herstellung dem Fern- iprechamte, dem Telegraphenamt oder dem Postamt anzumelden, dem die Vermiltilungsstelle untersteht. Das Amt ist befugt, jederzeit zu prüfen, ob die Nebenanschlüsse den tehnischen Anforderungen genügen. j

V1IT. Die Serstellung und Instandhaltung der Nébenstellen auf einem anderen Gruidstück als dem der Hauptstelle ist der Telegraphen- verwaltung voz:behaiten.

VIIL. Die Inhaber ter Nekbenstellen find zum Sprechverkehre mit der Haup! stelle und mit den anderen an dieselbe Hauptftelle an- ges{lossenen Nebenstellen ZUN Verbindungen mit anderen Spreckp- fielen werden ihnen in deuselben Umfange gewährt wie dem Fnhaber der Hauptkstelle,

f

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 29, September

IX. Mit den _Haupt- und Nebenftellen können nah näherer Bestimmung der Telegraphenverwaltung Ans(lußdosen verbunden werden, dfe ermöglichen, Fernspre{cehäuse zu vorübergehendem Ge- brau einzuschalten. Die Zahl der zur Einschaltung in Anschluß- dosen bestimmten Gehäuse zusammen mit den etwa vorhandenen Nebenanschlüssen darf die zulässige Zahl der Nebenanschlüsse nicht überschreiten.

Den Teilnehmern ist überlassen, die Anlagen mit Anschlußdosen auf dem Grundstücke der Haup! stelle durch die Telegravhenverwaltung ooer dur Dritte herstellen und instandhalten zu lassen. Die nit von der Telegraphenverwaltung hergestellten Anlagen müssen den von tbr festgeseßten teGnischen Anforderungen genügen. Die Heistellung und Instandhallung der Anlagen auf einem anderen Grundstück als dem der Hauptstelle ist der Telegraphenverwal!ung vorbehalten.

Die Bedingungen für SchifféansHlüsse mit Anschlußdosen an den Hafenanlagen seßt die Telegraphenverwaltung feft.

X. Die Gebühren für die Nebenani(lüsse werden wte folgt festgesetzt :

A. Bei den von der Telegravhenverwaltung errihteten und instandzuhaltenden Ncbenarshlüssen werden erhoben

1. für Nebenanschlüsse in den auf dem Gruntsiücke der Hau)t- stelle befindiihen Wohn- oder Geschäftsräumen des Inhabers des Dauptan){lusses

für jeden Nebenanschluß jährlh « « » » » 40 Maz:l'; 60 Mark;

2 für andere Nebenanshlüsse für jeden Nebenans1uß jährli . . ., 3. für die Verbindung der Nebenstel’e mit den Haupiansc{lusse, [oweit dazu mehr a!s 100 Meter Dovpelleitung erfordeï lich sind, für jede angefangenen weiteren 100 Meter Doppelleitung ¡Ab s N 10 Mak; die Leitungélänge wird auf dem kürzesten obne besonderen Koiten- aufwand für die Ansc{lußleitung benußtaren Wege gemessen, auch wenn die Leitung auf einem Umwege geführt ift:

4. bei Nebenstellon, die mehr ais 10 Kilometer von der Ver- mittlungsstele entfernt sivd, für die überschicßende, von der Haupt- stelle zu messente Leitungölänge die gleichen WBausostenzuschüsse wie bei Hauvtan}chtüssen 12); der Berenuug des Baukostenzu|{usses wird die außerhalb des 10-Kt'ometer-Kreises der Vermittlungêstelle fallende Leitungéstrecke des Nebcnans{!usses nah der wirklichen Länge gemessen zugrunde gelegt;

9. bei Nebenanslüssen mit Neihenschaltung

a) sür einen Neberanscdluß in ben auf dem Grundsticke der Hauptstelle befindlitßen Wohn- oder Geschäftsräumen des o e des Hauptans@lusses bei Benußung von Ge-

äufen für-cine Amtskleitung jährlich.. , „60 Mark, für ¿wei Amitsleitungen jähriihß . / für dret Amtsleitungen jährlich h: für mebr als drei Amisleitungen {ährlich . E für einen anderen Nebenar {luß bei Benutung von Ge- bäusen v eme Anleitung j. «,» 80 Mark [ur zwet Amelung O O, für dret Amtsleitungen 1A... ; 100, z fûr mehr als dei Amtsleitungen jährlich. 110 , ,

e) für j:de angefangenen 10 Meter der zur Berbindung der Gebzuse dienenden Leitungskabel bet Verwendung von Gehäusen

Tur ene SNSlenüno Jab 8 Mark, TUT ael amtoleituiden E «e O Ï für drei Amtsleitungen jährli - . sür mebr als dret Amtsleitungen,

Amtslkeitung mebr jährlich . . E

d) bei Verbindungen ;zwischen s mit gewöhnlichen Gehäusfen und Netenstellen mit Reibenschaltung für jede Nebenstelle mit gewöhnlUcem Gehäuse ein Zuisch!ag von

O E O Ma

s) für die Umwandlung von Nebenansch!üssen mit gewohn- lichen Gehäufen in Nebenanschlüsse mit Yeihensczaltung und {lr die Verlcgung und Aenderung der Nebenanschlüsse mlt Meihenschaltuug die Selbstkosten, jedo mit Ausnahme der

S agen der Gehäuse und der Bauitoffe, f) tür besondere Ginrihtungen zum Schrte der Kabel (A 9 C) gegen Beschädigung die dafür aufzuwendenden Kosten,

g) für Mithöreinrichtungen,

für. jede Stelle, . die eine folÆe Einrihhtung erhält, auf jede Leiturg, in der mitgehört werden tann, jährli e e Ce O 6 Mark;

6. für unmittelbare Verbindungen zwischen den Sprech{stellea zweier Anschlüsse (Querve: bindungen), außer dem Zuschlage sür die Leitung (A 3), ;

für die Erweiterung der tewvischen Einrichtung bei leiden Sprechstellen, soweit sie fih in din Wohn- oder Ge- \hâftsräumen derselben Person auf demfelben Grundslücle befinden, insgesamt jährlch. .. 40 Vîart, andernfalls inégefamt jährlih .. . » 5 60 Mark.

P. Bei den nicht von der Telegraphenverwaltung hergcsteUten Nebenansclüssen werden erboben N

1. für Nebenonshlüsse in den auf dem Grundstücke der Hauptstelle befindlichen Wohn- oder Geschäftëräumen des Inhabers des Haupt-

anschlufjes O für jeden Nebenanfchluß jährlich » , « . 20 Mark; 30

2. ‘ür andere Nebenan\hlüsse für jeden Nebenanichluß jährlch L O. Bei den von der Telegravheaverwalturg hergestellten Anlagen mit Anschlußdosen werden erhoben 1. für jede Unschlußbole Uh «a s 12 Mark, 2. sür die Le!tung zur Verbindung der Anschlußdosen unterein- ander und mit ten Haupt- oder Nebenanscßlühen i : für jede argefangene 190 Meter Doppelleitung jährlich

C c

E für jede

l 6 Markt, 3, für jedes zur Einschalturg in tie Anschlußdofen bestinimte Gehäuse die Gebühr für eiven Nebenanscb!uß nach den Säßen unter A, 4. bei Anlagen, dle mehr als 10 Kilometer von der Ver- mitt lungêstelle entfernt sind, für die übeishießende, von der Haupt- stelle zu m ssende Leitunaëlärge die glcichen Baukostenzuschüsse wie bei Hauptanschlüssen 12). D. Bei Äntagen mit Anschlußdosen, die nit von der Telegraphen- verwaltung hergestellt sind, werden erhoben 7 für jedes zur Emschaiturg in die Anschlußdosen bestimmte Gehäuse die Gebühr für einen Nebenanshluß nah den Säßen unter E,

8 6, Die öffentlihen Fernsprechstellen.

I. Bei Gesprächen, die von öffentlichen Spred\stellen ausgehen, beirägt die Gebühr für eine nicht dringende Verbindung von nicht mehr als trei Minuten Dauer (

im Orts- und Nachbarortsverkehee . , „. « 20 Pf. im Wororteverlehre 2 N e D y Für dringende Gespräche wird die dreifaße Gebübr erhoben.

Für Gespräche im Fernverkehre werden die in der Fernsyrech«

gcbühren-Ordnung (§§ 7 und 9, 1) festgesczten Gebühren erhoben,

zeiger und Breußischen Staatsanzeiger.

1919,

TT. Die Gebühren sind kei der Anmeldung der Verbindungen zu entrichten. Für eine Bescheinigung über die gezahlten Gebühren wird e:n Zuschlog von 20 Pf. erboben.

11T. Die Gesprächsverbindunaen werden, soweit die Leitungen frei find, in der Reihenfolge der Anmeldungen hergestellt, wobei die dringenden Gespräche den nihtdringenden vorgehen.

IV. Ecieit die ovffentlihen Sprestellen im Gemeindebezirke der Vermitt!11gsstelle liegen, an die sie anges{losen sind, gelten fie als Teilneimerstellen des Ortsfernsprechnetes: für Gespräche zwistßen diesen öffentlichen Sprechsiellen und für die von ihnen ausgehenden Gespräche mit Teilnehrmerstellen des Ortsfernspre{netes werden die Gebühren für Ortsgesprähe erhoben: für Gesyräe, die von den Teilnehmerstellen aus nah jenen sffentliden Sprecstellen geführt werden, sind die Getühren zu zahlen, die der Teitnehmer für Ges bre im Ortsverfebr cntrihtei. Andere éffenilite Sprechstell-n in den Ortêgebührenbereich einzuziehen, ist der Telegraphenverwaltung vorbehalten.

F. Von den öffertli&en SpreWhste?en bet Fernsprech- oder bei Telegraphenanstalten, aufer, von den Spred)stellen mit Geldeins wuif, können Personen nach den Veslimmungen im § 18 zu Ges sprächen herbeiacrufen werden.

VI, Die öffentlihen Spreh*ellen mit Gelteinwurf können zu Gesprälen im Orts- und Nächhvarortsverktehre berußt werden. In- wieweit Gespräche im Voror1ts- und Fernverkehre geführt werden dürfen, bestimmt die Telegraphenverwaltung. Drirgende Gefyräche, Gespräche mit Voranmeldung und Gespräche, zu denen eine Person berbeigerufen werden toll, find vit zugelassen. Dur den Geldein- wur? vereinrahmtie Bet:äge werden niht zurückgezahlt.

VII. Die Bedingungen für die Benußung der Sprec@stellen in Vörsengebäuden (Börfensprecstcllen) setzt die Telegraphenvers- waltung fest |

S 4 Die Fernsprechteilnehmer. cecteilnehmer, d. h. Inhaber eines Auns{chlusses, können lde und jurtitisce Pertonen, HandelsgeseUsczaften, aud |owe vit turistifche P:rjonea sind, öffentlihe Behörden und Anstaiten des öffentlichen Rechtes fowie niet rebtéfäbige Personen- vereinigungen (z. B. nit eingetragen2 Vereine, Gesellihaften na dem Bürgerlichen Geseßbucke), die einen außerhalb der Benuztvr« der Fernsprechanlagen liegenden ‘Ziweck verfolgen. Unzulässig ift, daß

fich Personen lediglih in der Absicht zusammentun, die Kosten des &ernsprechans{lusses gemeinsam zu tragen; eine Bereinigung dieser Urt gilt nit als Teilnehmer. In einem solGen Falle ijt derjenige Inhaber des Anschlusses, in dessen Näumen fh der Ansluß be- findet ; die übrigen Mitglieder ter Vereintaung find Dritte im Sinne der Sd 2 und 9 der Ferusprechgebührenordnung.

T8. Das Teilnehmerverzeichnis.

L. Für die FernsprechGneße werden Verzeichnisse der Teilnehmer nah näherer Be!immung der Telegraphenveiwa!tung aufgestellt. Fn das Verzeichnis werden die Hauptstellen, die Neben|tellen für anderz Personen auf dem Srundstücke der Hauptstelle und die Nebenftellen auf anderen Grundstücken mit der Nummer, dem Namen und auf Antrag mit der Gesäftsbezeihnung, mit der Wohnung und mit Ver- merken über die Sprech- oder Geschäftszeit des Inhabers eingetragen, Die Eintragung eines Anschlusses unterbleibt, wenn der Inbaber es beantragt.

11. Für die Eintragung jedes Haupt- und Nebenan{(hlußes, ein- \chließlich der Vermerke über die Ge'häftszeit und der befonderen Ungaben geschäftliher Ärt, werden drei Drutßzeilen unentgeltliß zur Verfügurg gestellt. Für jede meitcce Zeile wird eine Gebühr on 10 Mark jährlich erboben.

117, Die Anschlüsse werden unentgelili® nur an einer Stelle eingetragen. Soll cin Anschluß vfier aufgeführt oder sollen Hin- roeise auf die erste (intragung aufgenommen oder sollen zur unent geltlichen Eintragung nit zugeciassene Nebenansglüsse eingetragen werden, so wird dafür eine jährlide Gebühr von 10 Mark für die Druckzeile erhoben.

1V. Die Gebühren sind vom Beginne des Kalenderbierteliatr8 ab zu zahlen, das dem Ers#einen des Verzeichmisses oder des Nach- 11.138 folgt. Wenn gedührenpflichtige Eintragungen wegfallen. werden die Gebühren dafür vou1 Beginne des Kalendervierteijahrs ab nicht mehr erhoben, das dem Erscheinen des neuen BerzeiGnisses folgt.

V. Für jeden Hanptanshluß wird ein Abdruck des Verzeichnisses, in dem der Anschluß» aufgeführt ist, nebs Nackträgen unentgeltlids gellefert. Weitere Slücke find bei der im Verzeichnis angegebenen Dienststelle käuflick. Die den Teilneßmern unentgeltlich überlassenen Verzeichnisse und Nachträge bleiben bis zum Umtausche gegen cin Stück der nähftea Auflage Eigentum der Telegrapbenverwsaltung,

VI. Die Telegraphenverwaltung hastet nicht für die Nichtigkeit und Vollständigkeit der Toilnehmerverzcichnisse.

8 9. Die Herstellung neuer Fernsprechans[Glüs\e.

1. Wer die Hericilung eires Haupt- oder eines Nebeñanslusses oder die Verlegung sciner Spiechltelle beantragt, hat naG näherer Bestimmung der Lelezrapbenvecrwallung die \chrif!liche Genehmigung des Grurdstück8eigentümer3 zur Benußung des anzuschlicßenden Grundstücks und dec darauf befindlichen Gebäude für die Einführung der Leitungen und für die Einrichtung der Sprechstellen beizubringen. Die Genebmizurg kat sich auch auf die Anbringung aller zur Her- stellung, Instandhaltung und Erweiterung des Telegraphcn- und eTernspreMnetze8 erforderlihen Vorrihtungen (Gestänge, Stüten, Kabel nebit Zubehör usw.) zu erstrecken. Die Beibringung der Ge- uehmigung des Eigentümers ist Bedingung für die Herstellung oder Verlegung des Vnschlusses. ?

IL, Die Telegraphenverwaltung kann die Herstellung neuer An- s&lüsse von der Vorauszahlung des Jahresbetrags der in dem Orts- neze geltenden Grundgebühr abbängig machen.

111. Die angemeldelen Anschlüsse werden abgesehen von den Orten, wo keine Unterbrechung der Bauarbeten eintritt, alljährlich in zwet feststehenden Baugabschaitten hergestellt, die in der Neael am 1. März und am l. August beginnen. Die Anmeldefristen für die Bauabschnitte werden in den Teilnehmerverzeichnissen angegeben. Für verspätet angemeldete Anfch{lüss2, die außerhalb des Bauplans her- gestellt werden, ist ein Zuschuß von 30 Mark zu den Baukosten zu ahlen. Sind die Baukosten cegenüber den gewöhnlichen Kosten ‘be- Tabtes hoch, so werden statt des Betrages von 30 Mark die wirk- lichen Mehrkosten erboben.

IV. Für Anschlüsse, die auf Antrag außer der Neihe mit Vor- rang vor den anteren Anmeldungen hergestellt werden, ift etne Ge- bühr von 30 Mark zu ent iten.

§ 10. Die Verlegung und dic Vebertragung der Fernsprecchstellen.

I. Die Verlegung ciner Zprechstelle im Ars{lußbereih des Orts- fernsprechnepes, an das die Sprechstelle angeschlossen ist, kann verlangt werden, wenn der Bestimmung im § 9, k genügt ist. Die Verlegung in den Anschlußbereich eines anderen Ortsfernsprehnegzes ist nicht statthaft; für die nah § 2, IL an eine andere als die nächste Ver- mittlungsstello Ma oder anzushließenden Sprestellen kann die Telegraphenverwaltung Ausnahmen zulassen,